Hallo zusammen, ich kenne den Unterschied von digital und analog nach Definition (digital hat diskreten Werte- und Zeitbereich, ...). Außerdem kenne ich prinzipiell die Funktionsweise eines Optokopplers. Ich verstehe aber nicht wie/warum dieser digitale und analoge Signale übertragen kann !? Ich hätte gesagt er kann nur digitale (oder sogar nur binäre) Signale übertragen. Denn wenn an der Photodiode des Optokopplers eine Spannung anliegt, dann schaltet der Phototransistor auf der anderen Seite durch und man erhält dort die am Emitter angelegte Spannung. Also kann mein Optokoppler doch nur zwei Zustände (Phototransistor schaltet oder schaltet nicht), also binäre Signale übertragen.
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Es gibt verschiedene Optokoppler. Die eine Sorte kennt nur Licht aus/an und die andere Sorte überträgt auch analoge Werte. https://de.wikipedia.org/wiki/Optokoppler
Ich konnte aber keine Informationen finden, wie die analoge Übertragung stattfinden soll.
ludwig schrieb: > wie die analoge Übertragung > stattfinden soll LED leuchtet gar nicht -> Transistor auf der anderen Seite leitet nicht LED leuchtet schwach -> Transistor auf der anderen Seite leitet schwach LED leuchtet hell -> Transistor auf der anderen Seite leitet stark für "schwach" gibt es beliebig viele Zustände.
http://www.elv.de/elektronikwissen/funktionsweise-des-linear-optokopplers-il300.html Prinzipiell arbeitet ein Optokoppler erstmal analog. Mehr Strom am Eingang -> mehr Licht -> mehr Aussteuerung am Ausgang. Leider ist das ganze wenig reproduzierbar, abhängig vom einzelnen Teil, der Temperatur und (besonders lästig) der Alterung. Mit dem IL300 hat man versucht, die ganze Sache zu linearisieren um eben analoge Signale tatsächlich reproduzierbar übertragen zu können. Heutzutage wird das aufgrund dieser Problematik eigentlich nicht mehr gemacht. Digitalisieren, isoliert übertragen, wieder in Analog wandeln.
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Joe F. schrieb: > LED leuchtet gar nicht -> Transistor auf der anderen Seite leitet nicht > LED leuchtet schwach -> Transistor auf der anderen Seite leitet schwach > LED leuchtet hell -> Transistor auf der anderen Seite leitet stark > > für "schwach" gibt es beliebig viele Zustände. Mir ist neu, dass ein Transistor gut oder schlecht leiten kann. Entweder er schaltet durch oder eben nicht? Oder ist dies nur bei Phototransistoren der Fall?
ludwig schrieb: > Ich verstehe aber nicht wie/warum dieser digitale und analoge Signale > übertragen kann !? > > Ich hätte gesagt er kann nur digitale (oder sogar nur binäre) Signale > übertragen. Denn wenn an der Photodiode des Optokopplers eine Spannung > anliegt, dann schaltet der Phototransistor auf der anderen Seite durch > und man erhält dort die am Emitter angelegte Spannung. Falsch gedacht. Man speist einen Strom veränderlicher Stärke in die IR-Sende-Diode und die macht daraus eine näherungsweise proportionale Emission, die auf den Phototransistor trifft und dort einen näherungsweise proportionalen Strom hervorruft. -> analoge Signalübertragung > Also kann mein Optokoppler doch nur zwei Zustände (Phototransistor > schaltet oder schaltet nicht), also binäre Signale übertragen. Nein, siehe oben. Die digitale Signalübetragung ist nur ein Grenzfall der analogen (aus und übersteuert, oder oberhalb/unterhalb bestimmter Pegel).
ludwig schrieb: > Mir ist neu, dass ein Transistor gut oder schlecht leiten kann. Entweder > er schaltet durch oder eben nicht? Dann hast du ja heute etwas gelernt.
Hier mal eine lineare Anwendung von Optokopplern: Beitrag "Lineare High-Side-Strommessung mit Optokopplern"
ludwig schrieb: > Hallo zusammen, > > ich kenne den Unterschied von digital und analog nach Definition > (digital hat diskreten Werte- und Zeitbereich, ...). Außerdem kenne ich > prinzipiell die Funktionsweise eines Optokopplers. > > Ich verstehe aber nicht wie/warum dieser digitale und analoge Signale > übertragen kann !? > > Ich hätte gesagt er kann nur digitale (oder sogar nur binäre) Signale > übertragen. Denn wenn an der Photodiode des Optokopplers eine Spannung > anliegt, dann schaltet der Phototransistor auf der anderen Seite durch > und man erhält dort die am Emitter angelegte Spannung. > Also kann mein Optokoppler doch nur zwei Zustände (Phototransistor > schaltet oder schaltet nicht), also binäre Signale übertragen. dann nimm einen CNY17, steuere ihn auf der LED-Seite von 0-5mA an und schau was auf der anderen Seite herauskommt (Pullup von zB. 10k und 5V Versorgung). Dann weißt Du wie das geht, das warum wirst Du dann irgendwann auch einmal verstehen MiWi
Hi >Mir ist neu, dass ein Transistor gut oder schlecht leiten kann. Entweder >er schaltet durch oder eben nicht? Oder ist dies nur bei >Phototransistoren der Fall? Aber von Analogverstärkern mit Transistoren (ohne Optokoppler) hast du schon mal gehört? MfG Spess
Genaugenommen gibt es nur analoge Bauteile, oder? Mir fällt gerade kein einziges wirklich digitales ein. Selbst ein mech. Relais ist nicht wirklich digital, man kann den Kontaktwiderstand durchaus beeinflussen.
@H.Joachim Seifert (crazyhorse)
>Genaugenommen gibt es nur analoge Bauteile, oder?
Oder. Genaugenommen sind alle Bauteile digital. Schon mal was von
Quantenmechanik gehört?
Falk B. schrieb: > Oder. Genaugenommen sind alle Bauteile digital. Schon mal was von > Quantenmechanik gehört? Gut, dass im Leitungsband Platz für ein paar mehr Fermionen ist. Bei den heutigen Bauelementabmessungen und den in elektronischen Schaltungen üblichen Strömen geht es da doch noch ziemlich quasi-analog zu ;-)
ludwig schrieb: > Mir ist neu, dass ein Transistor gut oder schlecht leiten kann. Mit anderen Worten: Du solltest Dich mal mit den Grundlagen dieses Bauteils auseinandersetzen. ;)
Michael S. schrieb: > ludwig schrieb: >> Mir ist neu, dass ein Transistor gut oder schlecht leiten kann. > Mit anderen Worten: Du solltest Dich mal mit den Grundlagen dieses > Bauteils auseinandersetzen. ;) Wieso? Dafür gibt es inzwischen doch bestimmt eine App. </iRonie>
Der E. schrieb: > Wieso? Dafür gibt es inzwischen doch bestimmt eine App. Genau: Für den TE gilt: App in die Theorie!
ludwig schrieb: > Mir ist neu, dass ein Transistor gut oder schlecht leiten kann. Entweder > er schaltet durch oder eben nicht? Oder ist dies nur bei > Phototransistoren der Fall? Das ist doch jetzt Getrolle, oder?
Harald W. schrieb: > Genau: Für den TE gilt: App in die Theorie! Jetzt nimmt doch Paul nicht auch noch seinen Job weg! ;) Klar besitzt ein Transistor eine analoge Kennlinie - je höher der Basisstrom (oder eben Photostrom beim Phototransistor), desto leitfähiger wird der Transistor. Somit eignet er sich per se super für analoge Signale.
Julian S. schrieb: > oder eben Photostrom Jetzt nimmst du aber Kurt den Job weg. Er wird dir gleich erklären, daß du dir die Photonen nur einbildest. :-D -scnr-
Für analoge Anwendungen gibt es spezielle Varianten von Optokopplern, diese haben keine Fototransistoren, sondern Fotodioden als Empfänger eingebaut (z.B. HCNR200). Da sie auf der einen Seite die LED und eine Empfangsdiode haben und auf der anderen Seite nur eine Empfangsdiode kann man den Diodenstrom durch die LED damit prima regeln.
GB schrieb: > Da sie auf der einen Seite die LED und eine Empfangsdiode haben und auf > der anderen Seite nur eine Empfangsdiode kann man den Diodenstrom durch > die LED damit prima regeln. man kann diese, bei geringeren anforderungen, auch durch zwei getrennte Optokoppler gleichen Typs (das ist meist billiger) ersetzen, die LEDs werden dann in serie geschaltet.
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