Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spitzenwertdetektor für Minimalspannung. Ich brauche ein paar Tipps


von Didi Drahtlos (Gast)


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Guten Tag

Ich möchte messen in wie groß die Spannungseinbrüche bei einem relativ 
konstanten Analogsignal sind.

Diese Impulse sind 1 bis 3ms lang.

Ich habe vor diese Einbrüche mit einem peak detector speichern, damit 
die mit einem Mikrocontroller eingelesen werden können.


Gehe ich recht in der Annahme, dass das Spannungsminimum im Kondensator 
gespeichert wird wenn ich die Dioden umdrehe und der Kondensator zum 
Rücksetzen mit einem Transistor gegen VCC geschalten wird?
(Bezogen auf das vereinfachte Beispiel von Wikipedia das ich angehängt 
habe.)

Wird der OPV geschädigt wenn der Ausgang direkt gegen VCC geschalten 
wird?
Welcher single suply OPV würde sich für diese Aufgabe eignen?


Entschuldigt bitte meine dummen Fragen, aber ich habe bis jetzt nur sehr 
wenig mit Analog-Technik gearbeitet.

von Joe F. (easylife)


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Didi Drahtlos schrieb:
> Diese Impulse sind 1 bis 3ms lang.
>
> Ich habe vor diese Einbrüche mit einem peak detector speichern, damit
> die mit einem Mikrocontroller eingelesen werden können.

Dein uC sollte eigentlich in der Lage sein ein Analogsignal mit sagen 
wir mal 5 KHz abzutasten.
D.h. eigentlich könntest du dir den Aufwand mit dem externen 
Peakdetektor sparen.

von Didi Drahtlos (Gast)


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Das Signal ist zwar relativ lange, aber laut Oszilloskop ist das Signal 
"spitz zulaufend" ist und relativ hochfrequente Anteile enthält.
Daher habe ich die Befürchtung, dass diese Spitze nicht korrekt gemessen 
wird.

Da die Schaltung ein Einzelstück bleiben wird, ist es nicht schlimm wenn 
ein peak detector verwendet wird obwohl er nicht zwingend benötigt wird.

von Cyborg (Gast)


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Didi Drahtlos schrieb:
> Ich möchte messen in wie groß die Spannungseinbrüche bei einem relativ
> konstanten Analogsignal sind.

Spannungsbezogen oder Zeitbezogen oder eine Kombination von beiden?
Mir scheint, du weißt da selbst nicht so genau was du willst.
Ein Peak-Detektor scheint da nicht das richtige zu sein.

> Diese Impulse sind 1 bis 3ms lang.
>
> Ich habe vor diese Einbrüche mit einem peak detector speichern, damit
> die mit einem Mikrocontroller eingelesen werden können.

Jetzt schreibst du was von Einbrüchen. Impulse und (Spannungs-)Einbrüche
sind nicht das selbe. Du kannst DC-Spannungen, sofern die nicht höher
als die Versorgungsspannung des Controllers sind, direkt auf den
Analog-Eingang geben. Allerdings schreibst du was von einem relativ 
konstanten Analog-Signal. Das kannst du doch sicher besser und 
ausführlicher? Gegebenenfalls wirst du dieses Analog-Signal entweder
aus dem Spektrum raus rechnen oder irgendwie das Nutzsignal vom
Störsignal trennen müssen. Dazu wäre ein Filter geeignet, aber ich
denke mal praktisch, dass das schon zu hoch für dich ist, so meine 
Vermutung.

> Gehe ich recht in der Annahme, dass das Spannungsminimum im Kondensator
> gespeichert wird wenn ich die Dioden umdrehe und der Kondensator zum
> Rücksetzen mit einem Transistor gegen VCC geschalten wird?

Geschalten sowieso nicht, allenfalls geschaltet. Nachvollziehen kann
ich die Schaltung nicht. Auf jeden Fall kannst du Versorgungspotentiale
nicht einfach mit OP-Ausgängen ohne Strombegrenzung verschalten. Dann
kommen nämlich Rauchzeichen und das sicher.

> (Bezogen auf das vereinfachte Beispiel von Wikipedia das ich angehängt
> habe.)

Link?

> Wird der OPV geschädigt wenn der Ausgang direkt gegen VCC geschalten
> wird?

Das ist ja wohl selbstverständlich, sogar bei den Open-Kollektor-Typen.
Nur einen Schluss nach Masse wäre bei ok unschädlich.

> Welcher single suply OPV würde sich für diese Aufgabe eignen?

Dazu muss erst mal ein verständliches Schaltungskonzept stehen.

> Entschuldigt bitte meine dummen Fragen, aber ich habe bis jetzt nur sehr
> wenig mit Analog-Technik gearbeitet.

Wäre vorteilhafter wenn du dich mal mit der Netiquette vertraut machst.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Netiquette
Ist aber kein Zwang.

von Wolfgang (Gast)


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Didi Drahtlos schrieb:
> Das Signal ist zwar relativ lange, aber laut Oszilloskop ist das Signal
> "spitz zulaufend" ist und relativ hochfrequente Anteile enthält.

Was verstehst du dann unter "1 bis 3ms lang". Zeig mal Oszi-Bilder mit 
typischen Pulsen.

Didi Drahtlos schrieb:
> Wird der OPV geschädigt wenn der Ausgang direkt gegen VCC geschalten
> wird?

Mindestens ist es nicht die feine Art. Wie schnell muss der Peak 
Detektor nach einem kräftigen Peak die Amplitude eines halb so hohen 
Peaks korrekt messen?

von Joe F. (easylife)


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Didi Drahtlos schrieb:
> Das Signal ist zwar relativ lange, aber laut Oszilloskop ist das Signal
> "spitz zulaufend" ist und relativ hochfrequente Anteile enthält.
> Daher habe ich die Befürchtung, dass diese Spitze nicht korrekt gemessen
> wird.

Das kann auch mit dem analogen Peakdetektor passieren.
Der Op-Amp kann den Kondensator ja auch nicht beliebig schnell laden.
Mach mal einen Screenshot von einer Messung, damit man das Signal besser 
einschätzen kann.

Didi Drahtlos schrieb:
> Wird der OPV geschädigt wenn der Ausgang direkt gegen VCC geschalten
> wird?

Kommt darauf an, ob der Op-Amp Ausgang kurzschlussfest ist.
Die hohe Belastung passiert ja eh nur kurz (wenn der Kondensator 
entladen wird).
Um den Strom über den Schalter zu begrenzen solltest du sowieso einen 
(kleinen) Widerstand zwischen Kondensator und den Schalter setzen.
Die Entladephase kann ja ruhig etwas länger ausfallen.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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Die Schaltung ist mehr eine Prinzip-schaltung. Die aller meisten OPs 
habe keine Problem mit einem Kurzschluss am Ausgang, weil der Strom 
begrenzt ist, auf einen Wert in der Größenordnung 10 mA. Damit die 
Schaltung so funktioniert muss der OP gut mit Kapazitiven Lasten klar 
kommen. Viele OPs fangen mit der Kapazität in der Rückkopplung an zu 
schwingen. Ggf. sollte trotzdem noch ein Widerstand (z.B. 100 Ohm) in 
Reihe zum Kondensator. Dann gingen auch eher normale OPs und die Auswahl 
wird größer.

So wie gezeichnet gibt es den positiven Spitzenwert, für das Minimum 
müsste die Diode anders herum.

Ich würde so etwas wie einen MCP6000 oder OPA340 in Betracht ziehen. 
Einen single supply Type der gut mit Kapazitäten am Ausgang klar kommt 
wüste ich jetzt nicht, wäre aber schon nicht schlecht.

Der Speicherkondensator sollte eher klein (z.B. 100-500 pF) sein, damit 
der OP auch schnell genug reagieren kann. Entsprechend sollte der ADC 
das Signal schon öfter mal abtasten.
Je nach Bias des OPs sollte da noch ein Widerstand dazu, der das Signal 
langsam zurück gegen 0 zieht, so dass der Wert nicht von alleine weg 
läuft. Ggf. kann man such den Schalter für den Reset dann auch 
verzichten.

von Didi Drahtlos (Gast)


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>Spannungsbezogen oder Zeitbezogen oder eine Kombination von beiden?
>Mir scheint, du weißt da selbst nicht so genau was du willst.
>Ein Peak-Detektor scheint da nicht das richtige zu sein.
Ich will nur die Spannung messen.
Wann, wie oft, wie lange diese Spannung einbricht ist in dieser 
Anwendung zweitrangig.

Ich will nur messen wie weit die Spannung seit der letzten Messung 
eingebrochen ist.


> Jetzt schreibst du was von Einbrüchen. Impulse und (Spannungs-)Einbrüche
> sind nicht das selbe. Du kannst DC-Spannungen, sofern die nicht höher
> als die Versorgungsspannung des Controllers sind, direkt auf den
> Analog-Eingang geben. Allerdings schreibst du was von einem relativ
> konstanten Analog-Signal. Das kannst du doch sicher besser und
> ausführlicher?
Die Analogspannung ändert sich innerhalb einer Stunde nur um wenige 
100mV.
Dazwischen kommen immer wieder kurze Spannungseinbrüche vor, die ich 
messen will.

> Geschalten sowieso nicht, allenfalls geschaltet. Nachvollziehen kann
> ich die Schaltung nicht. Auf jeden Fall kannst du Versorgungspotentiale
> nicht einfach mit OP-Ausgängen ohne Strombegrenzung verschalten. Dann
> kommen nämlich Rauchzeichen und das sicher.
Danke für den Hinweis.

>> (Bezogen auf das vereinfachte Beispiel von Wikipedia das ich angehängt
>> habe.)
>
> Link?
Dateianhang





>> Das Signal ist zwar relativ lange, aber laut Oszilloskop ist das Signal
>> "spitz zulaufend" ist und relativ hochfrequente Anteile enthält.
>
> Was verstehst du dann unter "1 bis 3ms lang". Zeig mal Oszi-Bilder mit
> typischen Pulsen.
Das Bild werde ich bei Gelegenheit nachreichen.



> Mindestens ist es nicht die feine Art. Wie schnell muss der Peak
> Detektor nach einem kräftigen Peak die Amplitude eines halb so hohen
> Peaks korrekt messen?
Da mehrere Sekunden zwischen den peaks liegen, ist diese Zeitdauer eher 
unkritisch.
Das Rücksetzen mittels Transistor / Transistor+Widerstand war nur um 
keine Pulse zu verpassen.

von Didi Drahtlos (Gast)


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@Lurchi:
Sollte der Widerstand wirklich Parallel zum Kondensator gegen GND 
verlaufen?
Sollte der Widerstand nicht eher gegen VCC gehen wenn man die niedrigste 
Spannung messen will?



Danke für eure Hilfe.

von Joe F. (easylife)


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Didi Drahtlos schrieb:
> Das Rücksetzen mittels Transistor / Transistor+Widerstand war nur um
> keine Pulse zu verpassen.

Das ist prinzipiell ja auch eine gute Idee.

Didi Drahtlos schrieb:
> Sollte der Widerstand wirklich Parallel zum Kondensator gegen GND
> verlaufen?

Den Widerstand brauchst du nur, wenn du nicht per Transistor entladen 
kannst.
Er hat aber den Nachteil, dass sich der Kondensator zwischen dem Peak 
und der Messung bereits wieder etwas aufgeladen hat.
Und ja, dann sollte er nach VCC gehen.

Wie kurz sind denn die Peaks denn jetzt minimal?

von Lurchi (Gast)


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Für die niedrigste Spannung sollte der relativ große Widerstand (z.B. 10 
M) zum vorgeben der "Drift" nach VCC. Bei der gezeigten Polarität nach 
-.

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