Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OPV-betreiben - Versorgungspolarität wechseln


von MOS (Gast)


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Hallo mit´nand!
Ich möchte einen OP741 mit diverse Grundlagenschaltungen ausprobieren. 
Im Vordergrund stehen nur Verständnissergebnisse (invertieren, 
verstärken, addieren, …, wie funktioniert ein OPV in der Praxis ?) 
Problem dabei ist nur, dass ich eine negative Spannungsquelle benötige.
Daher meine Frage: Mein Netzteil liefert max. 30V/3A. Wie kann ich 
schaltungstechnisch bzw. gibt es geeignete Bausteine mit denen ich z.B. 
+/-10V erreichen kann ?

LG
MOS

von Tom K. (ez81)


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MOS schrieb:
> Ich möchte einen OP741 mit diverse Grundlagenschaltungen ausprobieren.
> Im Vordergrund stehen nur Verständnissergebnisse

Dann nimm einfach 2 9V-Batterien.

von Der Andere (Gast)


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Suche nach "virtuelle Masse". Beachte aber dass die nur bis zu einen 
entsprechend geringen Strom belastbar ist.

von Bastler (Gast)


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Hallo MOS,

du brauchst nicht unbedingt ein negatives Ub. Du kannst auch Ub- auf 
Masse legen. Dann ist dein theoretischer Arbeitsbereich von 0 V bis Ub+. 
Es gibt aber auch ICs die eine positive Versorgungsspannung in eine 
negative Spannung umwandeln.

von Karl B. (gustav)


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Bastler schrieb:
> Du kannst auch Ub- auf
> Masse legen. Dann ist dein theoretischer Arbeitsbereich von 0 V bis Ub+.

Hi,
Der nichtinvertierende Eingang kann auch auf UB halbe gelegt werden.
wie im Bild zum Beispiel (NF-Verstärker-Vorstufe) gezeichnet.

Dann wird aber - genau genommen - die Berechnung etwas schwieriger, da 
die Widerstände mit eingehen müssen. Auch ist von vorne herein nicht 
klar, auf welchen Querstrom man sich einlassen soll.

ciao
gustav

von Harald W. (wilhelms)


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Bastler schrieb:

> Dann ist dein theoretischer Arbeitsbereich von 0 V bis Ub+.

Nein, er reicht von ca. 3V bis ca. Ub-3V.

von Possetitjel (Gast)


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Der Andere schrieb:

> Suche nach "virtuelle Masse".

Ich würde eher nach "künstliche Mitte" suchen. Eine
virtuelle Masse ist eigentlich etwas anderes.

von Joe F. (easylife)


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Von Traco-Power gibt es sehr gute Module, die dir symmetrische 
Versorgungsspannungen erzeugen.

Bei diesem Modul hier fütterst du vorne eine Spannung zwischen +9V und 
+18V rein, und hinten kommen symmetrische +/-12V raus:
TEN 8-1222

Gibt's z.B. bei Conrad für ca. 26 EUR
Best.Nr. 157257

Beide Spannungen sind bis ca. 330mA belastbar.

von Jochen (Gast)


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Für höherer Ströme geht das auch mit einer Gegentakt-Endstufe.
Ich finde leider nur die Prinzip-Schaltung aus dem Tietze-Schenk hier: 
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/opa1.htm unter Punkt 
5.

Aber keine fertig dimensionierte Schaltung. Vielleicht kennt ja jemand 
eine.

Mal nebenbei gefragt: Was ist denn das für eine Netzteil, dass Du da 
hast? Möglicherweise lässt sich das so einstellen, dass es symmetrische 
Spannungen erzeugt ohne das Du das weißt?

von Traubensaft .. (increasingcurrant)


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Die finde ich gut: 
http://www.dieelektronikerseite.de/Pics/Lections/Symmetrische%20Spannungsversorgung%20S01.GIF

Beinhaltet zwar einen OpAmp als Spannungsfolger, aber das genaue 
Verständnis für die Schaltung kann ja später kommen :)

von Klaus R. (klara)


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MOS schrieb:
> Ich möchte einen OP741 mit diverse Grundlagenschaltungen ausprobieren.
> Im Vordergrund stehen nur Verständnissergebnisse (invertieren,
> verstärken, addieren, …, wie funktioniert ein OPV in der Praxis ?)

Der Urvater der OPV stirbt wohl nicht aus, obwohl total überholt. Der 
µA741 kostet bei Reichelt 0,33€. Der wesentlich bessere TL071 ist zwar 
auch schon etwas betagt, kostet aber nur 0,25€.

Nun ja, man kann zumindest üben wie man mit Offsetspannungen klar kommt 
und Eingangsströme berücksichtigt.

Zum Lernen und OPVs zu verstehen, schau Dir mal LTspice an.

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Ich würde eher nach "künstliche Mitte" suchen. Eine virtuelle Masse ist
> eigentlich etwas anderes.

Hmm,

http://www.mwf-service.com/shop/president-spa-01-kuenstliche-masse.html

Eher andersrum.

von Stefan F. (Gast)


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> Der Urvater der OPV stirbt wohl nicht aus

Das schöne an dem Teil ist, dass seine Innenschaltung wegen der geringen 
Komplexität gut nachvollziehbar ist. Man kann ihn sogar aus diskreten 
Transistoren nachbauen.

Und man kann an diesem IC die Unzulänglichkeiten gut erforschen. Wenn 
man die verstanden hat und sie zu umgehen gelernt hat, kommt man mit 
allen anderen OP-Amps prima zurecht. Also ideal als Lehrmittel.

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