Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phono Verstärker


von Simon (Gast)


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Hallo zusammen

Da ich noch sehr unerfahren in der Audiotechnik bin wollte ich euch um 
Hilfe bitten.
Ich will einen Phono Verstärker für meinen MM Schallplattenspieler bauen 
und habe folgende Schaltung gefunden.
Nun wollte ich wissen ob diese so funktionieren wird und ob man noch 
etwas verbessern kann oder muss.

Dieser Phono Verstärker soll lediglich als Vorverstärker und Entzerrer 
dienen (für das ist ja der Phono Verstärker gedacht), trotzdem will ich 
eine möglichst gute Qualität aus dem Schallplattenspieler holen.

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten und Verbesserungsvorschläge.

Gruß
Simon

: Verschoben durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Versorgungsspannung solltest Du Dir noch mal genau ansehen. 
Operationsverstärker benötigen eine symmetrische Versorgungsspannung, 
d.h. in Bezug auf das GND-Potential einmal +9V und einmal -9V. Mit einem 
Voltmeter musst Du also zwischen den Pins 4 und 8 Deiner OpAmps 18V 
messen können.

Du verwendest aber zweimal +9V, und Du hast die Kondensatoren C4 und C13 
folglich falschherum gepolt.

Woher sollen die +/- 9V kommen? Was für ein Netzteil hast Du da 
vorgesehen?

von MaWin (Gast)


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Simon schrieb:
> Nun wollte ich wissen ob diese so funktionieren wird

Im Prinzip ja.

Die -9V Versorgung hat Rufus ja schon angesprochen,

die beiden Widerstände am IC1A sind merkwürdig, dort sollte wohl eine 
Verstärkung möglich sein, d.h. die Rückkopplung von IC1A geht an die 
Verbindung zwischen den beioden Widerständen.

Der Elko am Ausgang ist zwar üblich, aber dann sollte man ihn mit einem 
ca. 220k Widerstand am Ausgang mit Masse verbinden. Besser aber den Elko 
weglassen und durch einen 560 Ohm Widerstand ersetzen um zur nominalen 
600 Ohm Ausgangsimpedanz zu kommen, durch R7 liegt dort ohne Signal 
sowieso knapp 0V an und der nächste Eingang hat sowieso einen 
EIngangskoppelkondensator. Lediglich bei Kurzschluss am Ausgang 
verhindert der Elko ein Entladen der Batterien, dafür verschlechtert er 
die Signalübertragung.

von Simon (Gast)


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Vielen Dank für die Hilfe habe nun die Elkos durch 560 Ohm Widerstände 
ersetzt und die Rückkopplung habe ich nun zwischen die beiden 
Widerstände geschaltet.

Das Bild ist leider etwas schlecht geraten, habe aber jedoch an die 
symmetrische Spannung gedacht.
Als Netzteil habe ich mir lediglich 9V Batterien vorgestellt, so kann 
ich auch die +9V und -9V erzeugen.

Habt ihr vielleicht eine andere Idee für die Versorgungsspannung?

von Joachim B. (jar)


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von Simon (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> es gab und gibt etliche Vorschläge besserer Natur
>
> http://www.heise.de/ct/artikel/Kurven-kriegen-288350.html

Das war meine Schaltungsvorlage.

von Joachim B. (jar)


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Simon schrieb:
> Das war meine Schaltungsvorlage.

hatte ich durch eagle nicht erkannt, sorry!

Das Teil war wohl echt gut, ich erinnere mich dunkel an Akkunutzung wo 
die Akkus im Ruhemode geladen wurden und im Betrieb etliche Stunden 
durchhielten.

Leider gibt es die Platinen (und Bausätze) nicht mehr, aber das Layout 
ist ja verfügbar und Platinen kann man ja mit Layout bei jedem 
Lieferanten bestellen.

von qwssxdecf (Gast)


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Sollte man da nicht als erstes klaeren, ob der Plattenspieler ein 
magnetischen oder Piezotonabnehmer hat?

qwssxdecf

von Mark S. (voltwide)


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Der Stromverbrauch mit 2xLM833 dürfte bei 10..20mA liegen. D.h. nach ein 
paar Stunden sind die beiden 9V-Blöcke leer gelutscht.

Wenn Dich das erhöhte Rauschen nicht stört, ersetzt Du den LM833 durch 
TL062. Damit kommst Du auf ca 1mA Gesamtverbrauch. Auch wenn jeder 
Hi-End-Audio-Freak beim Anblick eines TL062 spontanen Brechreiz 
verspürt, wäre es vlt einen Versuch wert. Als batteriebetriebener 
Entzerrer mit langer Laufzeit war er hier jedenfalls gut genug im Kreise 
der Familie.

von Simon (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Der Stromverbrauch mit 2xLM833 dürfte bei 10..20mA liegen. D.h.
> nach ein
> paar Stunden sind die beiden 9V-Blöcke leer gelutscht.
>

Ja das ist ein Problem, jedoch reicht das fürs erste später baue ich ein 
Netzteil dazu.

qwssxdecf schrieb:
> Sollte man da nicht als erstes klaeren, ob der Plattenspieler ein
> magnetischen oder Piezotonabnehmer hat?
>
> qwssxdecf

Mein Plattenspieler hat einen Elektromagnetischer Wandler 
(MM)(Tonabnehmer).

Vielen Dank nochmal für die Tipps.

von HildeK (Gast)


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R8 / R9 bzw. R17 / R18 sind überflüssig - zumindest wenn sie so 
angeschlossen werden sollen, wie gezeichnet.
Im Heise-Schaltplan ist da ein Poti drin zur Pegeleinstellung und wenn 
du das nicht brauchst, dann kann man das komplett weglassen - sie 
erhöhen nur die Stromaufnahme. Ansonsten gehört der invertierende 
Eingang zwischen die beiden Widerstände für etwas Verstärkung.

qwssxdecf schrieb:
> Sollte man da nicht als erstes klaeren, ob der Plattenspieler ein
> magnetischen oder Piezotonabnehmer hat?
Siehe:
Simon schrieb:
> für meinen MM Schallplattenspieler
MM steht für "moving magnet".

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ich möchte mal meinen RIAA-Phonovorverstärker kurz vorstellen.

Beitrag "Re: SNR mit Hobbyausstattung messen"
Beitrag "Re: SNR mit Hobbyausstattung messen"

Der Rauschabstand zum Nenneingangspegel des AV-Receivers beträgt 75,2 
dB. Das Netzbrummen ging dabei in der niederfrequenten Rauschspannung 
unter. Es war dafür ein gut durchdachtes Platinenlayout und 
Abschirmungen (u. a. HF-Gehäuse) erforderlich.

mfg klaus

von Jobst M. (jobstens-de)


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Mark S. schrieb:
> beim Anblick eines TL062 spontanen Brechreiz

Naja, für einfache Audiogeräte kann man den schon einsetzen. Aber doch 
nicht bei einem Plattenspielervorverstärker!

Mein Vorschlag: PDF, 4.Seite, Abbildung oben links.
Allerdings oben +15V anschließen ... :-D
Gute Erfahrungen mit gemacht.
Einen Kondensator im Eingang gegen Masse müsste entsprechend für Dein 
System eingebaut werden.

Hintergrund: Der Kondensator ist zusammen mit der Spule im Tonabnehmer 
ein Schwingkreis, welcher so angepasst werden muss, dass die abfallende 
Frequenzkurve zu hohen Frequenzen, durch den Schwingkreis kompensiert 
wird.
Ähnlich wie bei Bassreflexboxen im Tieftonbereich.


Gruß

Jobst

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