Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik unstabiles Verhalten AD-Wandler an Arduino nano


von Matthias W. (matt007)


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eine kleine AD-Wandler-Platine ist mit einem Arduino-nano3 wie gezeigt 
verbunden. Die Platine hängt über USB am Laptop. Über die serielle 
Schnittstelle werden die AD-Wandler-Daten mit 256kbd in HTERM 
übertragen.

Grundsätzlich klappt die Datenübertragung. Es kommt jedoch gelegentlich 
zu Abstürzen des AD-Wandlers. Statt neuer Daten kommt dann immer 
derselbe Wert, egal was am Eingang anliegt.

Wenn man den Laptop mit dem Ladegerät verbindet wird das System 
empfindlicher für Abstürze. Wenn man mit einem Netzgerät die Spannung am 
AD-Wandlereingang erhöht kommt es ebenfalls häufiger zum Absturz.

Mit etwas ebenso langen Drähten war ein SD-Kartenleser und ein RTC-Modul 
angeschlossen. Diese liefen scheinbar ohne Probleme.

So sehr lang sind die Leitungen nicht. Auf beiden Platinen scheinen 
Abblockkondensatoren zu sein.

Wie lässt sich der Aufbau stabilisieren?

von Matthias W. (matt007)


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auch durch Anschluß eines Labornetzteils mit 7V an der Platine wird das 
Verhalten nicht stabiler.

von A. S. (Gast)


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Welchen Wert liefert der AD nach Absturz (immer den selben?)

Läuft die Kommunikation zum AD per SPI normal weiter (also ohne Fehler?)

von Matthias W. (matt007)


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Achim S. schrieb:
> Welchen Wert liefert der AD nach Absturz (immer den selben?)

ja. Meist ist es etwas oberhalb 7900. 16 bit geht ja bis 65536. Also 
werden nicht ansatzweise Werte um 2.5V angezeigt. Der Absturz passiert 
bereits weit darunter.

> Läuft die Kommunikation zum AD per SPI normal weiter (also ohne Fehler?)

Fehler sehe ich keine. Jedenfalls kommen scheinbar im selben Tempo 
weiter Daten an. Der Arduino gibt diese munter weiter aus.

Wenn man einen Reset macht geht das Teil wieder - eine kurze Weile oder 
wenn man Glück hat auch längere Weile.

von ./. (Gast)


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> über USB am Laptop. Über die serielle Schnittstelle

Mach halt ein wenig langsamer.
115200 fallen mir da spontan ein.

Ein Prolific mit einem (Soft-UART-)PIC dran, tut hier
tagelang ohne Probleme auf 4 Kanaelen AD-wandeln
und mit Teraterm (V2.67) in eine Datei loggen.

von Matthias W. (matt007)


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./. schrieb:
> Mach halt ein wenig langsamer.
> 115200 fallen mir da spontan ein.

das bringt leider auch nichts. 115200 sind nun eingestellt. Anfangs wird 
26 geliefert vom Wandler. Wenn ich den Finger auf den Eingangs-Pin lege 
geht der Wert etwas nach oben. Rasch springt es dann auf 7679. Auf 
diesem Wert bleibt es dann stehen. Das sind data_h=29 und data_l=255.

So schrecklich lang sind doch die Drähte gar nicht.

von ./. (Gast)


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Um festzustellen wo es haengt, solltest Du vllt mal einfach
einen (oder mehrere) konstante oder sequentiell steigende
Werte senden.

Dann siehst Du ob Dein USB-Wandler ok ist.

Ansonsten mach halt stumpfes Software-SPI nach Datenblatt
programmiert.
Wenn es dann damit tut, weisst Du wo Du weiter suchen musst.

von S. R. (svenska)


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Der USB-Teil sollte funktionieren.

Lasse dir mal die Register vom AD-Wandler dumpen, bevor und nachdem der 
Fehler aufgetreten ist. Vielleicht fängt sich der AD-Wandler eine 
Störspannung ein, resettet und verliert die Konfiguration.

Versuche mal, den AD-Wandler zu resetten (neu konfigurieren), wenn er 
Murks liefert (exakt gleiche Werte solltest du im Normalfall nicht 
bekommen - notfalls zählst du bis 10 gleichen Werten).

Und dann gibt's noch die klassischen Tipps, also Versorgungsleitung 
abblocken / filtern, SPI-Leitungen filtern, mit der SPI-Frequenz 
runtergehen, etc.

von Matthias W. (matt007)


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./. schrieb:
> mach halt stumpfes Software-SPI nach Datenblatt
> programmiert.

das hatte ich gemacht. Dasselbe Problem.

> Wenn es dann damit tut, weisst Du wo Du weiter suchen musst.

daran liegt es nicht. Trotzdem vielen Dank für die wertvolle Anregung.

von Matthias W. (matt007)


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S. R. schrieb:
> der AD-Wandler eine
> Störspannung ein, resettet und verliert die Konfiguration.

das ist zu vermuten. Einen Reset hatte ich danach auch mal gemacht. Nur 
die Register nicht neu programmiert. Daher kamen dann auch keine 
brauchbaren Daten.

von Matthias W. (matt007)


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S. R. schrieb:
> Der USB-Teil sollte funktionieren.

der USB-Teil ist leider auch nicht sonderlich stabil. Manchmal stürzt 
auch dieser ab. Keine Ahnung wie dieser Teil brauchbar zu stabilisieren 
ist. Es ist ja ein Arduno-nano3 wo der FTDI hinten auf der Platine 
sitzt. Der FTDI ist ja direkt über USB-Kabel mit der Störquelle Laptop 
verbunden. Wobei das Störende wohl vor allem das Schaltnetzteil ist.

von Rene K. (xdraconix)


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Matthias W. schrieb:
> das ist zu vermuten. Einen Reset hatte ich danach auch mal gemacht. Nur
> die Register nicht neu programmiert. Daher kamen dann auch keine
> brauchbaren Daten.

Dann hast du nur einen Leitungsreset gemacht?

Rück mal dein nicht funktionierendes Programm raus.

von Matthias W. (matt007)


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S. R. schrieb:
> Und dann gibt's noch die klassischen Tipps, also Versorgungsleitung
> abblocken / filtern,

Vielen Dank. Die Versorgung passiert ja zunächst über das USB-Kabel. Die 
USB-Spannung wird auf der nano3-Platine über 10uF parallel zu 100nF 
gefiltert. Ebenso werden die 5V (bzw. 4.3V nach Auto-Selector) über 10uF 
parallel zu 100nF gefiltert: 
http://solderpad.com/solderpad/arduino-nano-3/

Wie brauchbar das Layout insgesamt ist und ob man da ggf. noch an 
passender Stelle etwas anbringen kann müsste man näher ansehen.

> SPI-Leitungen filtern

Du meinst R-C-Filter einbauen? oder kaufbare Fertigfilterteile von TDK, 
Murata, Würth usw?

> mit der SPI-Frequenz runtergehen, etc.

das hat nichts gebracht. Die Abstürze waren genauso ob es SPI war mit 
250kHz oder bitbanging mit MHz. Scheinbar kein Unterschied.

von Matthias W. (matt007)


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Rene K. schrieb:
> Dann hast du nur einen Leitungsreset gemacht?

Ja. Klar daß danach auch eine neue Init nötig ist. Nur dauert diese eben 
recht lange. Daher will das nicht so oft machen. Mehr Stabilität macht 
da mehr Sinn.

von Matthias W. (matt007)


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Rene K. schrieb:
> Rück mal dein nicht funktionierendes Programm raus.

das waren nun verschiedene Codes. Wirklich brauchbar war es nie. Egal ob 
mit Delay oder DRDY-Pin-Abfrage.

Auch die DRDY-Abfrage war da unterschiedlich gelöst.

von Matthias W. (matt007)


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S. R. schrieb:
> also Versorgungsleitung
> abblocken / filtern

auf der Platine des AD-Wandlers ist lt. Schaltplan auch etwas dazu 
drauf. Scheinbar reicht es nicht. Masseleitung zu lang?

von Matthias W. (matt007)


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Hier ist ein Bild der Wandler-Platine:
http://www.icstation.com/images/big/products/5298_3754.jpg

Laut Schaltbild ist zum Abblocken C1 und C10. C1 sitzt neben dem Quarz 
und C10 auf der anderen Seite - ein gutes Stück von den Pins 15 (VCC) 
und 16 (GND) entfernt.

von Stefan K. (stefan64)


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Wenn der AD-Wandler während einer Störung falsche Signale liefert, dann 
ist das ein Hardwareproblem.
Bleiben die falschen Signale aber nach der Störung bestehen, dann liegt 
fast immer ein Softwareproblem vor. Und ohne einen Blick auf Dein 
Programm wird man das kaum finden können.

Viele Grüße, Stefan

von Matthias W. (matt007)


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Stefan K. schrieb:
> Wenn der AD-Wandler während einer Störung falsche Signale liefert, dann
> ist das ein Hardwareproblem.

Danke Stefan. Aus dem Lesen des Datenblatts von Analog Devices weiß ich 
daß hinter den Pins eine State machine steckt die sich leicht verhängen 
kann wenn eine Störung kommt. Wenn sie verhängt ist so braucht das 
System dann wohl einen Reset und eine neue Initialisierung.

Die üblichen Treiber für das AD7705 berücksichtigen das nicht. Man nimmt 
da einfach an daß alles klappen wird. So ist es jedenfalls in dem 
Beispiel im Datenblatt das ich nachprogrammiert hatte:
Beitrag "Probleme mit TM7705 an Arduino nano3"
Dies funktionierte leider bei mir nicht brauchbar.

Mittlerweile habe ich diverse andere Codeteile ausprobiert. Die Abstürze 
sind dabei jedoch geblieben.

Was nun etwas gebracht hat ist ein weiteres Verkürzen der Kabellänge. 
Der Aufbau wird so leider unflexibler. Zusätzlich habe ich eine 
Lochraster-Leiterplatte daruntergesetzt. Darauf sind dicke Drähte für 
Masse und VCC und auch ein paar blaue keramische Abblock-Cs 100nF. Die 
ganzen Masse- und VCC-Leitungen habe ich nun extrem kurz an diese dicken 
Drähte angeschlossen. Zudem werden nun beide Masseanschlüsse des 
Nano-Boards auf die Lochrasterplatine geführt.

Die Abstürze des Wandlers sind mit diesen Maßnahmen - bei Verwendung 
derselben Software - nun weg !

Allerdings gibt es noch gelegentlich Abstürze des FTDI-Bausteins. Wenn 
der Laptop am Netzteil hängt und ich einen Massepunkt auf der Platine 
mit einem Netzteil verbinde stürzt der FTDI einfach ab. Der Reset-Knopf 
auf der Platine nützt dann nichts. Es muss USB abgezogen werden und dann 
neu gesteckt.

Wenn es gelingt diesen Fehler auch noch loszuwerden . . .

von S. R. (svenska)


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Matthias W. schrieb:
> Allerdings gibt es noch gelegentlich Abstürze des FTDI-Bausteins. Wenn
> der Laptop am Netzteil hängt und ich einen Massepunkt auf der Platine
> mit einem Netzteil verbinde stürzt der FTDI einfach ab.

Tja, wenn die Masse vom Laptop und die Masse vom FTDI und die Masse von 
der Platine unterschiedlich sind und du sie miteinander verbindest, dann 
gibt es halt Ausgleichsströme. Ein Absturz des FTDI ist da noch 
gutartig, den kann es auch grillen... genauso wie den USB-Controller im 
Laptop...

> Wenn es gelingt diesen Fehler auch noch loszuwerden . . .

Du machst den gleichen Fehler wieder. Deine Verkabelung ist scheiße, 
weil du vorher nicht drüber nachgedacht hast. Das Ursprungsproblem lag 
daran, und das jetzige Problem liegt auch daran. ;-)

Die einzige Abhilfe gegen unterschiedliche Massen ist eine galvanische 
Trennung zwischen der USB-Seite und der Platinenseite des FTDI (und zwar 
für alle vier Leitungen). Da gibt's fertige Bausteine für, oder du 
nimmst Haus-und-Hof-Optokoppler, wenn du kein High-Speed brauchst.

Alternativ kannst du deine Schaltung auch vom USB speisen, dann sind die 
Massen gleich und du hast keine Ausgleichsströme. Oder du verhinderst, 
dass diese ein Problem sind...

von Matthias W. (matt007)


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S. R. schrieb:
> Tja, wenn die Masse vom Laptop und die Masse vom FTDI und die Masse von
> der Platine unterschiedlich sind und du sie miteinander verbindest, dann
> gibt es halt Ausgleichsströme.

Danke für den wertvollen Beitrag zum Nachdenken !

Es ist momentan so:
die Massen sind nicht unterschiedlich, denn sie sind miteinander 
verbunden. Das USB-Kabel verbindet die Masse des Laptop und die Masse 
des FTDI und die Masse der CPU.

Klar gibt es ggf. Ausgleichsströme. Dafür kann jedoch der Laptop nichts, 
der FTDI nichts, die Platine nichts. Alle sind korrekt wie vorgesehen 
galvanisch verbunden.

Das Problem liegt in den parasitären Strömen die durch die ungünstige 
Bauart des Laptop-Netzteils hervorgerufen werden.

> Du machst den gleichen Fehler wieder.

nein !

> Deine Verkabelung ist scheiße,
> weil du vorher nicht drüber nachgedacht hast. Das Ursprungsproblem lag
> daran, und das jetzige Problem liegt auch daran. ;-)

Nein ! Das ist eine Standardverkabelung von Laptops die Mio Menschen so 
nutzen. So auch ich.

das Problem liegt in den parasitären Strömen die durch die Bauart des 
Netzteils hervorgerufen werden.

Abhilfe kann daher sein
- auf das Netzteil des Laptops zu verzichten - dann ist das Problem weg 
!
- ein Netzteil zu nehmen das wirklich trennt - ohne diese parasitäre 
Stromeinkopplung.
- sonstige Maßnahmen zu ergreifen um den Stromfluss zu verhindern

> Die einzige Abhilfe gegen unterschiedliche Massen ist eine galvanische
> Trennung zwischen der USB-Seite und der Platinenseite des FTDI (und zwar
> für alle vier Leitungen). Da gibt's fertige Bausteine für, oder du
> nimmst Haus-und-Hof-Optokoppler, wenn du kein High-Speed brauchst.

das ist in der Tat möglich. Da der FTDI auf der Platine selbst sitzt 
kann man die Seite zwischen FTDI und CPU da nicht trennen.

Eine Trennung per Iso-Koppler ist daher nur auf dem USB-Bus selbst 
möglich. Dafür braucht es dann schnelle Koppler. Zusätzlich muss dann 
die Platine elektrisch versorgt werden (DC/DC oder Netzteil). Dabei 
dürfen dann keine parasitären Stromflüsse entstehen. Sonst ist nichts 
gewonnen.

> Alternativ kannst du deine Schaltung auch vom USB speisen, dann sind die
> Massen gleich und du hast keine Ausgleichsströme.

genau das mache ich ja momentan. Das ist so jedoch keine 100%-Lösung. 
Denn alles was man zusätzlich anschließt kann erneut ungewünschte 
Ausgleichsströme bewirken. Das kann jedes netzbetriebene Gerät sein wie 
elektronische Last, Netzteil, Oszilloskop etc.

Das HAMEG-Oszilloskop ist über die BNC-Buchsen mit Schutzleiter 
verbunden. Daher fließt so erneut Ausgleichsstrom.

> Oder du verhinderst,
> dass diese ein Problem sind...

das ist nicht so einfach wenn man die Quelle des Problems - das Netzteil 
nicht entfernt oder eine zusätzliche Erdung anbringt die den Leckstrom 
des Netzteils zum Schutzleiter hin ableitet. Netzteile mit Schutzleiter 
könnten dies ggf. leisten.

selbst mit dem Isolator wird nicht verhindert daß sich ein erhebliches 
elektrisches Wechsel-Feld am Laptop aufbaut und abstrahlt. Nur über 
Netzteile ohne solche kapazitive Verkopplungen ist dies vermeidbar.

Eben darauf muss man dann achten.

von Matthias W. (matt007)


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das Problem mit diesem AD-Wandler scheint mir eher an einer 
Empfindlichkeit des Wandler-Chips selbst zu liegen oder an einem 
ungünstigen Layout der AD-Wandler-Platine.

Jedenfalls funktioniert der Wandler bei extrem kurzen Leitungen zur 
AVR-Platine ohne die ganz oben beschriebenen Probleme.

Wenn man im Netz schaut welche wirren Aufbauten mit teilweise auch 
längeren Drähten scheinbar einwandfrei laufen so muss dieser AD-Wandler 
schon vergleichsweise sehr empfindlich sein.

Genauer kann ich das sagen wenn ich am selben Aufbau einen anderen 16bit 
betreibe.

Die Ansteuerung der RTC am selben Aufbau klappt auch mit längeren 
Drähten stundenlang - ganz ohne unerwartete Fehler.

von S. R. (svenska)


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Matthias W. schrieb:
>> Tja, wenn die Masse vom Laptop und die Masse vom FTDI und die Masse von
>> der Platine unterschiedlich sind und du sie miteinander verbindest, dann
>> gibt es halt Ausgleichsströme.
>
> Es ist momentan so: die Massen sind nicht unterschiedlich,
> denn sie sind miteinander verbunden.

Nach einem Ausgleichsvorgang ist das immer der Fall. Wichtig ist, ob die 
Potentiale vor dem Verbinden unterschiedlich waren. Aber:

(Nachtrag: Ich gehe mal davon aus, dass die Massen sich angleichen und 
der Ausgleichsstrom zum Absturz führt. Bei konstant grob 
unterschiedlicher Masse dürfte das Teil ja sowieso nicht funktionieren.)

>> Alternativ kannst du deine Schaltung auch vom USB speisen, dann sind die
>> Massen gleich und du hast keine Ausgleichsströme.
>
> genau das mache ich ja momentan. Das ist so jedoch keine 100%-Lösung.

Deswegen solltest du keine Ausgleichsströme durch unterschiedliche 
Massepotentiale haben. Zumindest nicht, wenn du keine langen Kabel durch 
starke Felder legst...

Deine Angst vor anderen Geräten kannst du durch Trenntrafos oder 
Batteriebetrieb (zumindest fürs Oszilloskop) lindern. ;-)

> Das Problem liegt in den parasitären Strömen die durch die ungünstige
> Bauart des Laptop-Netzteils hervorgerufen werden.

Das halte ich spontan erstmal für Quatsch. Dein Laptop-Netzteil speist 
den USB-Anschluss nicht direkt, sondern hinter ziemlich viel 
Stabilisierung (allein des Prozessors wegen). Wenn du deine Schaltung 
vom Laptop-USB speist, dann hat sie am Eingang des Kabels stabile 5 V. 
Ich gehe mal davon aus, dass das am Ausgang auch so ist, du betreibst ja 
keinen Motor.

Und damit ist mein Beitrag mehr oder weniger hinfällig. ;-)

> Das HAMEG-Oszilloskop ist über die BNC-Buchsen mit Schutzleiter
> verbunden. Daher fließt so erneut Ausgleichsstrom.

Hinter einem Trenntrafo nicht (weil die Oszi-Masse dann gleich der 
USB-Masse ist). Aber wenn du Laptop und Oszilloskop vom gleichen 
Stromkreis (an der gleichen Steckdose) speist, sollte das auch nicht 
stören. Ein FTDI ist jetzt nicht so sehr empfindlich.

Matthias W. schrieb:
> das Problem mit diesem AD-Wandler scheint mir eher an einer
> Empfindlichkeit des Wandler-Chips selbst zu liegen oder an einem
> ungünstigen Layout der AD-Wandler-Platine.

Das klingt mir immer wahrscheinlicher.

> Jedenfalls funktioniert der Wandler bei extrem kurzen Leitungen zur
> AVR-Platine ohne die ganz oben beschriebenen Probleme.

Wenn kurze Leitungen funktionieren und lange Leitungen nicht, dann 
fängst du dir entweder irgendwo externe Störungen ein (heißt: besser 
abschirmen oder filtern) oder du hast Reflexionen auf der Leitung 
(heißt: besser terminieren).

Irgendwas ist da gestört und du müsstest rauskriegen, was das ist. Am 
Notebook-USB erwarte ich eigentlich keine Störungen (zur Not hänge mal 
einen Lastwiderstand ran, falls der Regler schwingt). Andererseits sind 
250 kBaud über schlechte Leitungen auch sportlich.

(Nachtrag: Oder dein FTDI hat einfach einen Schuss weg.)

Messen hilft. Und eine Beschreibung, was jetzt genau wo wie nicht 
funktioniert. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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S. R. schrieb:
> Das halte ich spontan erstmal für Quatsch.

das ist aber leider kein Quatsch. Das eine Problem ist jedenfalls 
vollkommen weg - wenn ich das Netzteil abklemme. Der Wandler zeigt dann 
auch keine erhöhten Werte mehr an wenn ich den Eingang mit dem Finger 
berühre.

Die Ursache ist die oben gezeigte kapazitive Verkopplung. Ich möchte 
wetten daß das weg ist wenn ich das Netzteil an einen Trenntrafo hänge.

Nur ist das nicht der Sinn der Sache sich einen Trenntrafo zu kaufen nur 
weil der Hersteller ein paar cent sparen möchte.

von Matthias W. (matt007)


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S. R. schrieb:
> (heißt: besser
> abschirmen oder filtern) oder du hast Reflexionen auf der Leitung
> (heißt: besser terminieren).

es gibt zig Aufbauten dieser Art im Netz. Oft sind Leitungen wirr 
herumgelegt. Und trotzdem scheint das zu klappen.

Bei diesem Wandler ist das so leider nicht.

Natürlich gibt es Reflexionen. Die Leitung ist ja nur mit der 
Chip-Eingangskapazität abgeschlossen. Das ist jedoch bei all den vielen 
Bastelschaltungen die man im Netz bewundern kann auch nicht anders.

Die SD-Karte geht jedenfalls. Und die RTC auch. Und die RTC über I2C 
auch. Nur dieser Wandler stresst. Offenbar nicht nur bei mir. Auch 
andere scheinen damit Stress bisweilen zu haben. Mit stark verkürzten 
Drähten klappt es. Mal sehen was mit dem Wandler ADS1118 sein wird. Den 
möchte ich am selben Aufbau betreiben.

von Dirk K. (dekoepi)


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AD/TM7705 habe ich nur Schrott erwischt. Diverse Module (leider ein und 
dieselbe Charge) liefern keine überhaupt brauchbaren Werte zurück, 
sondern messen Grütze.
Der ADS1115 (sowie deine SPI-Version davon, der ADS1118) sind hingegen 
präzise und komfortabel auszulesen.

von ./. (Gast)


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Mach doch mal 22 Ohm Widerstaende in die SPI-Leitungen.
Und zwar vorzugsweise an den Einspeisepunkten, aka Ausgaenge.

Das waere dann mal eine Serienterminierung.

Groessere Werte (bis vllt 68 Ohm) koennte Mann auch noch probieren.

Kostet nicht viel und bringt vllt was.

von Matthias W. (matt007)


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Dirk K. schrieb:
> AD/TM7705 habe ich nur Schrott erwischt. Diverse Module (leider ein und
> dieselbe Charge) liefern keine überhaupt brauchbaren Werte zurück,
> sondern messen Grütze.

Danke Dirk für die Rückmeldung.

probier es mal mit stark verkürzten Leitungen. Und nehme ggf. eine 
Cu-kaschierte Leiterplatte als Masselage. Auf diese pinnst Du die 
Wandler-Masse und die uC-Masse mit extrem kurzen Leitungen an. Schau mal 
ob es dann tut.

Bei mir brachte ich die Instabilitäten recht gut weg. Ich kann nun 
jedenfalls von 0-15V messen - mit einem simplen 100k-Vorwiderstand. Der 
PGA steht dazu auf V=2. Das letzte bit ist auch noch recht stabil. Die 
Grenze ist da eher das begrenzte Auflösungsvermögen des 10-Gang-Potis am 
Netzgerät.

von Matthias W. (matt007)


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Dirk K. schrieb:
> Der ADS1115 (sowie deine SPI-Version davon, der ADS1118) sind hingegen
> präzise und komfortabel auszulesen.

das habe ich auch gelesen. Ich vermute daß bei diesem TM7705 etwas mit 
dem Layout der Platine nicht so günstig ist. Das Interface fängt sich so 
leicht Mist ein und verhängt sich dann.

Da der ADS1118 höher integriert ist und der Abblock-C viel näher an den 
Pins geht das wohl deutlich besser.

Nimmst Du auch die ADS1118 aus China?

von Matthias W. (matt007)


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./. schrieb:
> Mach doch mal 22 Ohm Widerstaende in die SPI-Leitungen.
> Und zwar vorzugsweise an den Einspeisepunkten, aka Ausgaenge.

Du meinst die 22R sollen nahe am uC sein - direkt an den Ausgabepins der 
Arduino-nano3-Platine?

> Groessere Werte (bis vllt 68 Ohm) koennte Mann auch noch probieren.

ok.

> Kostet nicht viel und bringt vllt was.

probieren kann man es ja. Ist einfacher als das mühsame kürzen.

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