Hallo liebes Forum! Meine grundsätzlicge Frage: ist es vorteilhafter, einen (Reihenschluß-) Universalmotor mit Gleich- statt mit Wechselstrom zu betrieben? Den Beitrag Beitrag "Universalmotor mit Gleichspannung" habe ich gelesen. Universalmotore (Staubsauger, Küchenmaschinen, Bohrmaschinen usw.) haben eine höhere Drehzahl und sind sorgfältiger ausgewuchtet. Das Drehmoment ist dem Strom proportional, die Drehzahl damit regelbar. Handelsüblich sind primitive Triacsteuerungen mit dem damit nach unten eingeschränkten Regelbereich. Mit Gleichstrom würde der Bereich größer, der Motor wird auch gleichmäßiger belastet (keine pulsförmigen Ströme mitsamt den induktiven Rückwirkungen) und läuft ruhiger. Wie sieht das mit dem Bürstenfeuer aus, ist das bei Gleichstrom heftiger? Denkbar wäre auch eine Verschaltung als Nebenschlußmotor, die Wicklungsanschlüsse sind ja alle zugänglich. Hat jemand Erfahrungen mit dem Gleichstrombetrieb? Gruß - Werner
Vorteilhafter ist Gleichstrom, weil Ummagnetisierungsverluste kleiner werden, das bringt bei gleicher rms-Spannung auch leicht höhere Drehzahl, an 230V~ gleichgerichteter und per Elko gesiebter (Spitzem-)Spannung deutlich höhere Drehzahl. Ruhigeres Laufen, geringeres Bürstenfeuer, niedrigere Drehzahl würde ich nicht erwarten.
Das Drehmoment pulsiert wohl weniger, das spürt man bei nem Zauberstab schon im Handgelenk wenn man damit was sehr festes püriert. Das sollte mit GS fast verschwinden. Aber sonst einfach mehr Drehmoment bei gleicher Spannung und weiterhin das Reihenschlussverhalten "Beschleunigt ohne Last bis zur Selbstzerstörung".
Werner H. schrieb: > Denkbar wäre auch eine Verschaltung als Nebenschlußmotor, die > Wicklungsanschlüsse sind ja alle zugänglich. Wird nicht möglich sein, da die Feldwicklungen hierfür zu niederohmig sind. Machbar nur mit separatem Spannungswandler oder PWM fürs Feld (hier unproblematisch, da die Induktivität der Wicklung den Strom glättet).
MaWin schrieb: > Vorteilhafter ist Gleichstrom,... > ... > ... > an 230V~ gleichgerichteter und per Elko gesiebter > (Spitzem-)Spannung deutlich höhere Drehzahl. Super Idee - teste das mal, dann haste keine weiteren Fragen mehr! Aber gute Deckung suchen und Sicherheitsabstand einhalten. :-)))
325V? klappt durchaus, wenn Du die Bürsten noch mit Pressluft anbläst. ab einer gewissen Drehzahl werden die Funken rund um den Anker herumgeschleudert und wirken dann als Kurzschluss. Dieses Plasma muss man also wegblasen.
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grobmotoriker schrieb: > Super Idee - teste das mal, dann haste keine weiteren Fragen mehr! Aber > gute Deckung suchen und Sicherheitsabstand einhalten. :-))) Alles Luschen hier. Ich erwarte nicht daß Generation X so tough ist wie der Opa aus dem 2. WK, aber diese Weicheier heute, die Realität nur aus dem Fernsehn kennen, sind schon erbärmlich. Wenn man einen Allstrommotor hat, dessen Drehzahl an 230V nicht ausreicht, dann hilft Gleichrichtung und Gleichstrombetrieb an gesiebter Spannung. BTDT. Natürlich muss man, wie immer beim Reihenschlussmotor, auf zu hohe Drehzahl im unbelasteten Fall achten.
MaWin schrieb: > Wenn man einen Allstrommotor hat, dessen Drehzahl an 230V nicht > ausreicht, dann hilft Gleichrichtung und Gleichstrombetrieb an gesiebter > Spannung. Ja, aber nicht als Basis die Netzspannung gleichgerichtet. Da wird das Ding zur Marsrakete! Vergleichen kann man bei so einem Motor ganz grob: - 230V ~ - 36V = Da hat er etwa die gleiche Leistung.
Hallo, nur 36V= ? Wie kommst du da drauf? Kann man das herleiten. Das kommt mir sehr niedrig vor. Eigentlich erwarte ich dass die Gleichspannung gleich der Effektivspannung der Wechselspannung sein sollte im gleichen Lastpunkt. Woher kommt die große Differenz? Gruß, Jens
MaWin schrieb: > Alles Luschen hier so isses. z.B. Mal zw L1 und L2 anschliessen. oder das noch Gleichrichten. 535V. das dreht was wech!
Bei Wechselstrom dämpft die große Induktivität des Motors den Stromfluss stark, damit auch das Drehmoment. Bei Gleichstrom gilt das nur noch für die Läuferwicklung, die Feldwicklung als Blindwiderstand ist weg. Die 36V werden wohl eher ne Faustformel sein für übliche Staubsaugermotoren und ähnliches und ehrlich gesagt kommen die mir auch nen Tick zu niedrig vor, aber stimmt schon: An 325V beschleunigt der Motor SEHR zielstrebig.
Am besten aus einer anderen Betriebsart -wenn der Motor schon dreht hoch schalten!
@Sascha das leuchtet ein und macht mich auch neugierig für einen Versuch! Danke! Gruß, Jens
Was ihr immer habt mit dem Zerlegen dieser Motoren... Ich habs vor vielen Jahren schon probiert und einem Waschmaschinenmotor mit gleichgerichteten und gesiebten 230V zu etwas mehr Bumms verholfen - wollte mal sehen wie die Wicklung vom Anker fliegt. Denkste, das passiert nur bei größeren Motoren wie Bahnstrom-Fahrmotoren. Da ist der Durchmesser des Ankers entsprechend groß und die Kräfte dementsprechend, vor allem ist viel mehr Kupfer auf dem Anker, die zerlegen sich dann wirklich. Dem Waschmaschinenmotor ist aber nur warm geworden, nichtmal die Lager haben aufgegeben. Nebenschlußbetrieb geht mit so einem Motor nicht, da die Ständerwicklung dafür zu niederohmig ist. Bei Gleichstrom gäbe es da sofort Feuerwerk und den würzigen Duft nach ganz viel Ampere. Was das ruhiger laufen angeht... Die 100Hz Mikroruckler sind weg, also das Brummen bei der Waschmaschine in den niedrigen Drehzahl. Das laute Pfeifen bei hohen Drehzahlen (Schleudern) bleibt aber. Daß ein 230Vac Reihenschlußmotor seine volle Leistung schon an 36Vdc erreicht ist Blödsinn. Waschmaschinenmotoren laufen zwar an einer 12V Autobatterie schon an und bei 36V könnte es schon schwer werden, die Welle festzuhalten, aber beim Schleudern an 230V Vollgas geht da viel mehr!
> Vergleichen kann man bei so einem Motor ganz grob: > - 230V ~ > - 36V = > Da hat er etwa die gleiche Leistung. Nicht zutreffend, Beispiele: 1) Der Staubsauger meiner Eltern, so einer wie http://www.antik-lampen-design.de/images/aeg-vampyrette2_lbs.jpg war sogar für DC spezifiziert: 180 V (bei AC natürlich 220 V). 2) Ich hatte eine moderne Küchenmaschine zur Reparatur (Reihenschlussmotor, 1 kW Aufnahmeleistung). Mit 30 V DC lief das Ding natürlich, aber erwartungsgemäss sehr "gezügelt".
Danke für die bisherigen Hinweise! Zur Erinnerung: Das Magnetfeld und damit die Leistung wird vom fließenden STROM erzeugt. Ein 1-kW-AC-Motor zieht etwa 4,5 A. Wenn man die Gleichspannung erhöht, bis 4,5 A fließen, hat der Motor die selbe Leistung. Das sind wohl mehr als 36 V, aber der lastlose Anlauf erfolgt schon früher. Strombegrenzend ist der Kupferwiderstand, daraus könnte man die Spannung abschätzen. Der Maximalstrom ist erreicht, wenn das Eisen in die Sättigung kommt. "Klein"motoren bis 1 kW können nicht gefährlich durchgehen. Drehzahlbegrenzend sind die Lagerreibung und der Luftwiderstand. Bei Reihenschluß-Großmotoren tritt das prozentual in den Hintergrund, die dürfen nicht ohne Last laufen. Gruß - Werner P.S. Vakuum-Turbopumpen laufen mit >50000 Upm. Das geht aber nur im Vorvakuum, in Luft schaffen die das nicht.
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> Zur Erinnerung: Das Magnetfeld und damit die Leistung wird vom > fließenden STROM erzeugt. Bei der Reihenschlussmaschine ist das Drehmoment näherungsweise proportional zum Quadraht des Stromes (bis Sättigung eintritt). Zur Erinnerung: Leistung ist NICHT gleich Drehmoment. ;-)
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