Ich hab jetzt im Haus ne dezentrale Lüftungsanlage, also in jedem Zimmer einen Lüfter. Da ist jetzt in jedem ein Linearaktuator, der die Lamellen aufdrücken kann. Der ist permanent warm. Da steht 100331.07 K T105 von Eltek drauf, hier das hab ich gefunden: http://www.eltekgroup.com/p/prod-101 Das ist bei mir die 240V Version. Das heißt, der verbraucht permanent 5.5W, und macht dabei 99.9% der Zeit garnichts. Bei 8 Lüftern im Haus sind das ~80€/Jahr. Im Datenblatt der Lüftungsanlage steht aber, dass der in der niedrigsten Stufe nur 3.5W verbraucht. Das ist dann wohl nur für den Ventilator. Ist sowas überhaupt noch zulässig, im Standby 5.5W verbrauchen? Thermoaktuator, was ist das überhaupt? Da wird die Ausdehnung eines Wachses als Aktuator verwendet? Ist das nicht irgendwie birnig? Gibts dafür wirklich sinnvolle Anwendungen? Etwas off-topic, muss bei der Berechnung für die KfW der Stromverbrauch für so eine Lüftung mit einberechnet werden?
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"The thermoactuator is a small electric linear motor based on a temperature sensitive element" Die Lamellen sind vermutlich federbelastet und der Linearmotor wird mit nem Haltestrom beaufschlagt. Das sind vermutlich deine 5,5W. Wenn da keine Feder ist, kann der Motorstrom natürlich auf 0 zurückgefahren werden.
Ach halt, da ist ja tatsächlich so ne Substanz drin. Und ein PTC. Tjo, dann wärs vielleicht möglich, die Versorgungsspannung zu verringern: 2.8 +/-1 W (for 12-24 V) Aber mit Netzteil-Wirkungsgrad zusammen ist die Einsparung jetzt nicht riesig. Wird sich vermutlich nach Jahren amortisieren.
Wenn du auch eine Fußbodenheizung hast gibt es da nochmal 15-20 solche Stromfresser bei dir zu Hause..
Ich dachte, diese Actuatoren verbrauchen nur in EINER der Endstellungen dauerhaft diesen Strom, um mittels der Erwärmung des PTC Elements die Ausdehnung des Wachsmaterials zu erhalten. In der anderen Endstellung (kaltes Wachs) wird der Actuator nicht mit Spannung beaufschlagt und verbraucht nichts. Jetzt wär's interessant zu wissen: In welcher Endstellung sind welche der Actuatoren wieviel Prozent der Zeit? Dann erst kann man über den Energieverbrauch diskutieren. Vielleicht sind die Lamellen die meiste Zeit gar nicht offen (oder geschlossen)?
Klempi schrieb: > Wenn du auch eine Fußbodenheizung hast gibt es da nochmal 15-20 > solche > Stromfresser bei dir zu Hause.. Strombetriebene Thermostate oder was? Bimetall wäre vermutlich zu einfach gewesen?
Sascha_ schrieb: > Bimetall wäre vermutlich zu > einfach gewesen? Die Dehnelemente kommen auch gut mit unterschiedlichen Gegenkräften klar. Der Weg ist unabhängig von der Gegenkraft. Das ist bei Bimetall nicht der Fall. Diese Wachselemente stecken auch in allen Automotoren. Auch heute noch.
Sascha_ schrieb: > Strombetriebene Thermostate oder was? Bimetall wäre vermutlich zu > einfach gewesen? Such einfach nach "thermischer Stellantrieb". Ist (leider) Stand der Technik. In Deutschland ist die Einzelraumregelung bei FBH Vorschrift, diese Antriebe sind millionenfach verbaut. An Lüftungsanlagen eher seltener, aber das kann sich ja ändern.
Arduino F. schrieb: > Diese Wachselemente stecken auch in allen Automotoren. Da werden sie aber nicht mit teurem Netzstrom beheizt ;)
Klempi schrieb: > Arduino F. schrieb: >> Diese Wachselemente stecken auch in allen Automotoren. > > Da werden sie aber nicht mit teurem Netzstrom beheizt ;) Mit 'billigem' Benzin?
Also die Lamellen werden tatsächlich mit ner Feder schon relativ stark zugedrückt. Kann doch aber nicht sein, dass ich nur dafür fast 6W verbrauche oder? Das ist doch birnig hoch 10! Und dann beim Verbrauch nur den Verbrauch des Lüfters angeben ist doch auch quasi gelogen... Die Lüfter werden mit 12V (0.3A) betrieben, das Netzteil schafft aber nur 0.4A, ohnehin müsste ich ja schon die Ansteuerung irgendwie austauschen... Nicht dass die Ansteuerung nicht auch irgendwie birnig wäre...
Oktan schrieb: > Mit 'billigem' Benzin? Wir sprechen vom Thermostaten im Kühlkreislauf, richtig? Der sitzt im ohnehin warmen Kühlwasser, verbraucht also keine zusätzliche Energie, ganz gleich womit das Kühlwasser beheizt wird.
Jetzt hab ich einige Kommentare übersehen: Die Lamellen sind quasi permanent offen und ich kann durch die Abdeckung fühlen, dass die Dinger warm sind. Fußbodenheizung hab ich natürlich auch :-O Na ja, aber die ist wenigstens 60% des Jahres aus (Zahl frei erfunden) und verheizt da keine Energie. Und da sind die Stelldinger frei zugänglich und wahrscheinlich auch irgendwie normiert... Ich guck mir die auch mal an. Aber das soll stand der Technik sein? Kleine linearmotoren können doch nicht so ein Hexenwerk sein: Beitrag "Suche kleinen Linearmotor"
Mathias schrieb: > Die Lamellen sind quasi > permanent offen Dann könntest du doch etwas dazwischen klemmen was das Gitter offen hält und dem Antrieb den Saft abdrehen.
Klempi schrieb: > Dann könntest du doch etwas dazwischen klemmen was das Gitter offen hält > und dem Antrieb den Saft abdrehen. Das werd ich wahrscheinlich auch machen...
Mathias schrieb: > Ich hab jetzt im Haus ne dezentrale Lüftungsanlage, also in jedem > Zimmer > einen Lüfter. Da ist jetzt in jedem ein Linearaktuator, der die Lamellen > aufdrücken kann. > Der ist permanent warm. Bei einem NC (normal close) sollte er halt, wenn der Luftstrom abregelt wird, kalt sein. > Im Datenblatt der Lüftungsanlage steht aber, dass der in der niedrigsten > Stufe nur 3.5W verbraucht. Das ist dann wohl nur für den Ventilator. kann sein. Hasst du ein Datenblatt für die Lüftunganlage oder für den Ventilator? Ventilator = Motor + Schaufelblatt Anlage = Kanäle + Ventilatoren + Regulatoren + ... > Ist sowas überhaupt noch zulässig, im Standby 5.5W verbrauchen? Ja. vgl. Idee des "EnEV Referenzgebäude". > Thermoaktuator, was ist das überhaupt? Da wird die Ausdehnung eines > Wachses als Aktuator verwendet? So ungefähr ja > Ist das nicht irgendwie birnig? Nein. Die Dinger sind gegenübermotorischen Antrieben wesentlich billiger und zuverlässiger. Solch kleine Motörchen machen gerne schon nach 2000-5000 Stellungswechseln schlapp. Termoaktoren schaffen gerne 12.000-20.000. Ausserdem sterben Termoaktoren nicht so leicht bei Überlast. Ein kleiner Belimo Stellmotorantrieb kostet so um die 70-100 EUR. Ein Termoaktuator 10-20 EUR. Termoaktoren sind nahezu lautlos. Ausserdem. Ein NC Termoantrieb als Stellantrieb für einen Wärmegeber (Fussbodenheizkreis, Heizkörper, ...) ist doch nicht so abwegig, da sich die Wärmeleistung des Antriebes zu der des Wärmegebers addiert. (aber weiterhin im Primärenergiefaktor unterscheidet). Wenn du mehrheitlich OFFEN brauchst und die Dinger vom Typ NC sind, kannst du auf einen Typ NO umrüsten. > Gibts dafür wirklich sinnvolle Anwendungen? kleine Ventilstellantriebe, sind die Domaine dieser Dinger. Für Lüftungsklappen nimmt man eigendlich eher Stellmotoren (Belimo, Torx, Siemens, etc.). > Etwas off-topic, muss bei der Berechnung für die KfW der Stromverbrauch > für so eine Lüftung mit einberechnet werden? KfW nutzt EnEV. Da kommt es dann darauf an. Nicht-Wohngebäude siehe EnEV Anlage 2 2.1.2f: "Der Anteil des Primärenergiebedarfs für Hilfsenergien für Lüftung ist zu bilanzieren, wenn eine durchschnittliche Nutzungsdauer der Lüftungsanlage von mehr als zwei Monaten pro Jahr und mehr als zwei Stunden pro Tag vorgesehen ist." oder aber man setzt das unter Gebäudeautomation als Summand ΔθEMS gemäß Klasse C Faktor oder im adaptiven Betrieb fadapt Klasse C jeweils nach DIN V 18599-11 : 2011-12 an. Bei Wohngebäuden kann man da elegant drumherumschiffenm, siehe EnEV Anlage 2 2.7 "Die bei der Anrechnung der Wärmerückgewinnung anzusetzenden Kennwerte der Lüftungsanlagen sind nach anerkannten Regeln der Technik zu bestimmen" EN 13779 ist "anerkannte Regel der Technik". Dort ist die spezifische Ventilatorleistung definiert. Der elektrische Hilfsenergie der Regelungstechnik geht nicht in die SFP (Specific Fan Power) ein, sollte aber in die SEL (spezifische elektrische Lüftungsleistung) eingehen. Das ist im Normausschuss gerne diskutiert. SFP wird vom Hersteller angegeben. SEL muss der Planer selber ausrechnen. Da bekommt er aber für den EnEV Nachweiss bei Wohngebäuden kein Geld für, also lässt er es sein. ... und damit hat der Bauherr die A-Karte. EN 13779 gilt aber eigendlich nur für Nicht-Wohngebäude. Lüftunganlagen für Wohngebäude ist der Wilde Westen. Deswegen werden auch solche - tschuldigung - "Krücken" wie dezentrale reversibel betriebene Kleinlüfter mit Wäremrückgewinnung mittels Regeratoren verkauft. Solche Dinger sind auch nicht von der Energieverbrauchskennzeichnung nach Delegierter Verordnung (EU) Nr. 1254/2014 erfasst. Tja die Regeltechnik soll Energie sparen, bei Heizungsregelung frisst der Energiebedarf der Regelungstechnik bei modern gedämmten Gebäuden aber auch mal gerne die Primärenergieeinsparung wieder auf. Das ist eigendlich aber keine Neuigkeit.
Danke Sebastian (und alle anderen) für die ausführliche Antwort, du scheinst dich da ja gut auszukennen. Also in der Betriebsanleitung steht "Summenleistung der Lüftungsanlage, W" 3.61 bis 5.2. Hmm, aber "Summenstrom der Lüftungsanlage, A" 0.025 - 0.039, wobei als Spannung 100-240V angegeben ist, bei 144V käme das ja hin. Dennoch, nirgendwo wird der Anschein erweckt es ginge nur um die Lüfter. Klar, mit 800 rpm ist natürlich nur der Lüfter und nicht die Anlage gemeint... Aber das steht in einer Tabelle mit Außengeräuschdämmung und Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung. Ich muss die Anlage doch mal an das Energiekostenmessgerät klemmen. Oder ich mach sobald der Bau trocken ist doch mal die Feuchtigkeitsregulierung an, dann spart der verschwenderische Aktuator sogar doch noch Energie...
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