Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Relais oder Mosfet mit Optokoppler schalten


von stubster (Gast)


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Moin moin!
Ich habe einen Umbau eines Garagentorantriebs von 230v auf 
solartaugliche 12V/24V vorgenommen, bin aber noch nicht ganz zurfrieden 
mit dem Umbau.

Ursprünglich ist der Antrieb so aufgebaut, dass aus auf einer 
Vorschaltplatine aus 230V AC 12V DC gewandelt werden, die dauerhaft die 
Steuerplatine versorgen.
Sobald ein Fahrimpuls empfangen wird, schaltet die Steuerplatine einen 
Optokoppler Moc3023, der wiederum einen Triac ansteuert, welcher nun 
einen 24v Trafo bestromt. Die 24V AC des Trafos werden noch in 24V DC 
gewandelt und dann gehts zu den Steuerrelais, die letztlich den 24v 
Motor schalten.

Nach meinem Umbau (Trafo und Vorschaltplatine raus) speise ich nun an 
den entsprechenden Stellen 12V bzw 24v von Batterie bzw DC-DC-Wandler 
ein und alles funktioniert erwartungsgemäß.
Unschön ist jedoch, dass so der DC-DC-Wandler dauerhauft läuft, obwohl 
er nur bei Betrieb des Motors benötigt wird. Damit steigt der 
Leerlaufstrom deutlich an, was die Batterie unnötig belastet.

Die Idee ist also, den vorhandenen Steuerausgang, der zuvor den Moc3023 
ansteuerte, für einen "anderen" Optokoppler zu nutzen, der nun aber die 
12V Eingangsspannung des DC-Dc-Wandlers schalten soll.
Da hier kurzeitig bis zu 100W durchgehen können, ist wohl ein Mosfet 
oder ein Relais am Ausgang des Optokopplers nötig.

Da ich selbst keine Elektroniker bin, bräuchte ich konkrete Hinweise, ob 
die Idee zum Scheitern verurteilt ist, oder aber mit welchen Bauteilen 
sich das Problem lösen lässt.

Danke und Gruß

stubster

von Stefan F. (Gast)


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Tausche besser den DC/DC Wandler durch eine Variante mit Steuereingang 
aus. Dann brauchst du keinen "fetten" Transistor, um den ganzen 
Laststrom auszuhalten.

Anonsten: Machbar ist es schon, wie du es Dir ausgedacht hast. Du kannst 
mit dem Ausgang eines Optokopplers durchaus große MOSFET Transistoren 
ansteuern. Ohne Elektronik Erfahrung ist die Verwendung eines Relais 
jedoch sicher einfacher. Auch das geht.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/30673/relais_optokoppler.png

von stubster (Gast)


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Da der DC/DC-Wandler und auch ein passendes Relais schon vorhanden sind, 
würde ich die Variante favorisieren.

In dem Link wird der Optokoppler CNF17GF eingesetzt. Könnte ich den 1:1 
statt des MOc3023 nehmen?

Danke und Gruß

stubster

von Harald W. (wilhelms)


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stubster schrieb:

> Da ein passendes Relais schon vorhanden sind,

Relais über OKs anzusteuern, macht wenig Sinn, da ein Relais schon
von sich aus eine galvanische Trennung bietet

> In dem Link wird der Optokoppler CNF17GF eingesetzt. Könnte ich den 1:1
> statt des MOc3023 nehmen?

Der MOC ist nur zur Steuerung von Triacs in Wechselstromkreisen
geeignet.

von Stefan F. (Gast)


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> Relais über OKs anzusteuern, macht wenig Sinn

Füh ihn macht das schon Sinn, der er will die vorhandene Schaltung 
möglichst wenig modifizieren.

> Der MOC ist nur zur Steuerung ... in Wechselstromkreisen geeignet.

Er will den MOC ja genau deswegen durch den Optokoppler ersetzen.

Ich habe jetzt auf die Schnelle kein Datenblatt vom CNF17GF gefunden. 
Prinzipiell müsste jeder gewöhnliche Optokoppler geeignet sein. Ich 
würde auf die Pinbelegung achten.

von stubster (Gast)


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Genau, ich habe ein Steuersignal für einen Optokoppler, will aber kein 
AC mehr schalten sondern DC.
Deshalb soll der Moc3023 durch einen "relais-tauglichen" OK ersetzt 
werden.
Selbst das Pinning ist egal, weil ich eh eine eigene kleine Platine 
dafür bauen muss.

Der neue Ok muss also vor allem zum vorhandenen Ansteuersignal passen.
Der moc3023 hat wohl diese Daten:
Typ. Vorwärtsspannung:1,2 V
Typ. Vorwärtsstrom:10 mA
Vorwärtsspannung:1,5 V
Vorwärtsstrom:50 mA

Ich kann also quasi einen x-beliebigen OK (natürlich keinen mit 
Triac-Ausgang) mit den gleichen Eingangsdaten nutzen, oder?
z.B. CNX 82 A  oder CNX 83 A ?
Denn am Ausgang muss der OK nur den Transistor schalten können, der den 
Strom für das Relais schafft, wenn ich die Schaltung richtig verstehe.

Wenn das tatsächlich schon alles sein sollte, ist das zwar aus 
Elektronikersicht sicherlich nicht der eleganteste Weg, für mich aber 
kostengünstig, kompatibel zur Umgebung und vermutlich auch für mich 
"beherrschbar".

von Harald W. (wilhelms)


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stubster schrieb:

> Denn am Ausgang muss der OK nur den Transistor schalten können,

Dann schliesse die Basis des Transistors doch einfach
über einen Basisvorwiderstand an der Stelle an, wo Du
den Optokoppler anschliessen wolltest. Voraussetzung ist
allerdings, das sowohl die LED als auch der Emitter des
Transistors mit der gleichen Masse verbunden sind.

von stubster (Gast)


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Du meinst also statt des OK direkt einen Transistor anschließen?
Welche LED meinst du dann?

Ich verstehe es gerade so, dass statt der LED im OK der Transistor 
angeschlossen werden soll.

Sorry  für die doofen Nachfragen, aber auf diesem Terrain bewege ich 
mich nur ganz vorsichtig. Etwas Grundwissen ist zwar vorhanden, aber 
dann hörts schnell auf...

von Manfred (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Dann schliesse die Basis des Transistors doch einfach
> über einen Basisvorwiderstand an der Stelle an, wo Du
> den Optokoppler anschliessen wolltest.
... und hoffe, dass der Optokoppler mit Plus gesteuert wird. Da wir die 
Steuerschaltung nicht kenne, halte ich den Tausch des Opto-Triacs gegen 
einen klassischen Optokoppler für risikoärmer.

von stubster (Gast)


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Soweit ich das sehe, wird der Optokoppler mit Plus gesteuert.
Pin 2 (Kathode) am Koppler (der auf der Vorschaltplatine sitzt) geht an 
Masse, was direkt von der Vorschaltplatine kommt.
Pin 1 (Anode) kommt aber per Kabel von der Steuerplatine.
Dazwischen liegen dann ca. 1,2V an.
(Mit diesem 3poligen (GND, 12v und Opto-Signal) Kabel wird die 
Steuerplatine mit 12V von der Vorschaltplatine versorgt)

Wenn ich also mit diesem Plus-Signal direkt einen Transistor und damit 
ein Relais schalten möchten, brauche ich hier einen PNP-Transistor, 
richtig?
Damit das Relais nicht invertiert schaltet.

Da die ganzen Bauteile keine nennenwerten Kosten verursachen, probiere 
ich wohl mal beide Möglichkeiten aus.

Jetzt muss noch recherchieren, wie ich die Basisvorwiderstände berechne, 
aber das hatte ich hier irgendwo schon gesehen...

von M.A. S. (mse2)


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stubster schrieb:
> Sorry  für die doofen Nachfragen, aber auf diesem Terrain bewege ich
> mich nur ganz vorsichtig. Etwas Grundwissen ist zwar vorhanden, aber
> dann hörts schnell auf...

In diesem Forum landen oft wirklich doofe Fragen, zu denen Deine ganz 
sicher nicht gehören! Für einen Nichtelektroniker hast Du Dein Problem 
mit sehr viel Sachverstand beschrieben und Du denkst hervorragend mit.
;)

von M.A. S. (mse2)


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stubster schrieb:
> Soweit ich das sehe, wird der Optokoppler mit Plus gesteuert.

stubster schrieb:
> Wenn ich also mit diesem Plus-Signal direkt einen Transistor und damit
> ein Relais schalten möchten, brauche ich hier einen PNP-Transistor,
> richtig?

Nein, einen NPN-Typen, genau wie in der Schaltung im Link zu sehen (ohne 
OK natürlich).

von stubster (Gast)


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Ok, beim Transistortyp lag ich also falsch...

Ich habe nun das in Frage kommende Relais gemessen; das hat einen 
Widerstand von 710 Ohm, demnach dürfte es bei 12V ca. 17mA Strom ziehen.

Plan A: Basiswiderstand+Transistor+Relais

Somit sollte also bequem der Transistor BC547B aus dem Artikel zum 
Basiswiderstand 
[[http://www.mikrocontroller.net/articles/Basiswiderstand]].
reichen, der bis zu 100mA Kollektorstrom kann.
Nach der dortigen Rechnung mit meinen Daten komme ich auf einen Ib von 
17mA/20=0,85mA.

Bei 1,2V Versorungsspannung und 0,78V Abfall im Transistor berechnet 
sich der Basiswiderstand aus 0,42v/0,85mA = ca 494 Ohm.
Demnach würde ich einen Basiswiderstand von 470Ohm wählen.

Hier bleiben zwei Fragen.
Ist die Rechnung ok?
Würde das so tatsächlich mit dem Ansteuersignal von nur 1,2v 
zusammenpassen?


Plan B: DC Optokoppler+Relais (+ggf. Transistor).

Bei dem geringen Strom, den das Relais zieht, könnte ich das doch sogar 
direkt mit dem neuen DC Optokoppler schalten. Denn die können meist auch 
immerhin 50mA Kollektorstrom, somit käme ich ohne den zusätzlichen 
Transistor aus.

Also würde ich das Relais direkt statt des "R1" (s.o. verlinkte 
Schaltung) an den Kollektor des OK anschließen, GND an den Emitter und 
wäre fertig.

Oder ist dieser Ansatz zu einfach gedacht?

von M.A. S. (mse2)


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stubster schrieb:
> Oder ist dieser Ansatz zu einfach gedacht?

Ich habe das jetzt nur hastig überflogen. Könnte prinzipiell gehen.
Aber vergiss nicht, die Freilaufdiode zum Schutz Deines schaltetenden 
Bauteils (egal ob es ein Transistor oder ein OK wird)!

von Stefan F. (Gast)


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Vermutlich ist die Spannung derzeit 1,2V weil die Diode des Optokoppler 
genau diese Betriebsspannung hat. Sobald du die Diode abklemmst wird die 
Spannung vermutlich auf 3,3V oder 5V ansteigen.
1
                   unbekannter  Diode vom  
2
                   Widerstand   Optokoppler
3
Unbekanntes IC o-----[====]------|>|------| GND

wird ersetzt durch:
1
                                           Relais-Spule
2
                   +12V o--------------+-----XXXXXX------+
3
                                       |                 |
4
                                       +------|<|--------+
5
                                          1N4148         |
6
                                                         |
7
                                                         |
8
                   unbekannter  von Dir hinzugefügter    |
9
                   Widerstand   Widerstand             |/
10
Unbekanntes IC o-----[====]-----[====]-----------------|    BC547B
11
                                                       |\>
12
                                                         |
13
                                                        GND


Wenn du es ganz korrekt machen willst, misst du zuerst mal die Spannung 
ohne Belastung durch den Optokoppler. Dann berechnest du den 
Basis-Widerstand so wie du es gemacht hast. Dann subtrahierst du den 
Wert des unbekannten Widerstandes.

Also wenn deine Berechnung z.B. 1kΩ ergibt und der bereits vorhandene 
unbekannte Widerstand 300 Ohm hat, dann fügst du noch 700 Ohm hinzu 
damit es passt.

Wenn du ein bisschen mutig bist und die Schaltung einfach "frei 
Schnauze" aufbaust, nimmst du 510 Ohm oder etwas mehr. Wird schon 
klappen. Der Transistor nimmt es Dir nicht übel, wenn er mit mehr Strom 
als nötig angesteuert wird (sofern er insgesamt nicht durch mehr als 
100mA überlastet wird).

von stubster (Gast)


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Danke für den neuen Input.
Leider kann ich vorerst nichts nachmessen (Spannung ohne Optokoppler 
oder vielleicht auch den unbekannten Widerstand), weil die Steuerplatine 
schon mit meinem Einfach-Umbau (dauerversorgter DC-DC-Wandler) im 
Einsatz ist. Da müsste ich Schwiegervaters Garage wieder auf Handbetrieb 
stellen, aber das wollte ich eigentlich erst, wenn ich auch die hier 
behandelte Zusatzschaltung zum Schalten des DC-DC-Wandlers einbauen 
kann.

Es bleibt also vorerst noch bei theroretischer Auslegung und Vorarbeit, 
dann würde ich die in Frage kommenden Bauteile besorgen und anfangen zu 
löten...

Richtig mutig will ich übrigens nicht sein, denn wenn auf der 
Steuerplatine z.B. das Bauteil zur Ansteuerung des OK "aufraucht", habe 
ich schlimmstenfalls die 180,- für den Antrieb "verspielt".

Deshalb favorisiere ich eigentlich eher Plan B ggf. auch mit 
nachgeschaltetem Transistor (und natürlich Freilaufdiode), weil ich dort 
nicht ganz so viele Unbekannte im System habe.

Ein Frage noch zu den Transistoren, egal ob nun separat oder im 
Optokoppler.
Wenn dort im Datenblatt der max. Kollektorstrom mit z.B. 100mA angegeben 
ist, ist diese Belastung komplett unabhängig von der Spannung?
Der Transistor kann beispielsweise ja bis zu 50V zwischen Kollektor und 
Emitter vertragen,aber verträgt er auch bei 50V noch 100mA oder ist es 
tatsächlich die Leistung, die die Betriebsgrenze vorgibt?

von Sascha_ (Gast)


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stubster schrieb:

> Ein Frage noch zu den Transistoren, egal ob nun separat oder im
> Optokoppler.
> Wenn dort im Datenblatt der max. Kollektorstrom mit z.B. 100mA angegeben
> ist, ist diese Belastung komplett unabhängig von der Spannung?
> Der Transistor kann beispielsweise ja bis zu 50V zwischen Kollektor und
> Emitter vertragen,aber verträgt er auch bei 50V noch 100mA oder ist es
> tatsächlich die Leistung, die die Betriebsgrenze vorgibt?

50V*0,1A sind 5W. Das KANN ein Transistor vertragen, wenn er gut gekühlt 
wird.
Es gibt auch (fast)immer ein SOA Diagramm im DB, das Strom, Spannung, 
Pulsbreite und Kühlung in Beziehung setzt.

Wenn in den Maximum Ratings 50V und 100mA steht, dann sind die jeweils 
getrennt zu betrachten. Der Transistor kann 50V sperren und im 
Leitzustand 100mA dauerhaft leiten. Ein deutlich höherer Pulsstrom wird 
wird häufig auch angegeben, zum Beispiel:

Ucemax = 50V
Icont = 100mA
Ipeak = 1A
Total Power Dissipation = 1W (bei gewissen Betriebsbedingungen, häufig 
25°C Standardtemperatur und ohne Kühlkörper)

von Stubster (Gast)


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Danke für die Bestätigung meines Verdachts.
Mein Relais zieht ca 200mW.
Damit ist der BC547b noch im Spiel, aber diese Leistung schafft kaum 
einer der Optokoppler allein. Damit fällt die Variante ohne 
nachgeschalteten Transistor raus.

Da ich vermutlich einen anderen OK als den im o.g. Beispiel wählen muss, 
stellt sich nun die Frage wie ich den R1 wählen bzw berechnen muss.

von Manfred (Gast)


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stubster schrieb:
> Ein Frage noch zu den Transistoren, egal ob nun separat oder im
> Optokoppler.
> Wenn dort im Datenblatt der max. Kollektorstrom mit z.B. 100mA angegeben
> ist, ist diese Belastung komplett unabhängig von der Spannung?
> Der Transistor kann beispielsweise ja bis zu 50V zwischen Kollektor und
> Emitter vertragen,aber verträgt er auch bei 50V noch 100mA oder ist es
> tatsächlich die Leistung, die die Betriebsgrenze vorgibt?
Deine Anwendung betrachtet den Schaltbetrieb, entweder 50V sperren oder 
100mA leiten.

Wenn Dein Transistor gesperrt ist, hat er 50 Volt, aber es fliesst kein 
Strom. Ist er komplett durchgesteuert, fliessen 100mA, aber es fallen 
nur noch 0,7V (oder weniger) an ihm ab.

Im Analogbetrieb, also z.B. in einem einstellbaren Netzgerät, wäre das 
anders. Und klar, ein kleiner BC547 im TO-92-Gehäuse bekommt die Wärme 
dann nicht weg.

von Manfred (Gast)


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Stubster schrieb:
> Mein Relais zieht ca 200mW.
> Damit ist der BC547b noch im Spiel, aber diese Leistung schafft kaum
> einer der Optokoppler allein.
Die Milliwatt Deines Relais sind uninteressant, wichtig ist der Strom 
von 17mA.

Wenn Du oben 12V hast und Dein Relais 17mA braucht, müssen diese durch 
den Transistor - 0,7V Restspannung mal 17mA = 12mW am Transistor.

Hättest Du oben 48V bei 17mA, hätte Dein Relais eine Leistung von 800mW. 
Der Transistor hätte trotzdem nur 17mA x 0,7V = 12mW.

Fällt der Groschen?

von stubster (Gast)


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Ok verstanden: Ich hatte die Leistung im Relais berechnet und das auf 
den Transistor übertragen ohne zu bedenken, dass dort eine andere 
Spannung relevant für die Leistung ist.

Dann sollte ich aber tatsächlich noch genug Reserven mit dem Optokoppler 
alleine haben, um das Relais zu schalten.

von Stefan F. (Gast)


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> Dann sollte ich aber tatsächlich noch genug Reserven mit dem
> Optokoppler alleine haben, um das Relais zu schalten.

Ich weiss jetzt nicht, welche konkreten Optokoppler du nun meinst.

Die meisten Optokoppler haben ein Übertragungsverhältnis von weniger als 
100%. Das bedeutet: Wenn die LED mit 10mA angesteuert wird, kann der 
Ausgang weniger als 10mA schalten.

Das sind realistische Werte für gewöhnliche Optokoppler. Die wären ohne 
zusätzlichen Transistor for gewöhnliche Relais nicht geeignet.

Es gibt allerdings Optokoppler mit Darlington Ausgang. Die enthalten 
einen zusätzlichen Transistor, der den Strom verstärkt. Diese 
Optokoppler können bei 10mA LED-Strom wesentlich höhere Relais-Ströme 
schalten.

von stubster (Gast)


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Ich habe nun ein paar Teile bestellt.

Da die echte Steuerplatine im Einsatz ist, würde ich gern vorher das 
Zusammenspiel von OK und Relais "offline" testen.

Die Schaltspannung für das Relais liefert ein 12v-Netzteil.
Ich muss aber mit den 12v auch das Steuersignal (1,2V) für den 
Optokoppler simulieren. Da behandele ich den OK auf der Eingangseite 
doch wie eine normale LED, oder?
Laut Datenblatt hat er 1,2v Durchlassspannung und 50mA Vorwärtsstrom.
Bei (12V- 1,2V)/50mA ergäben sich 216Ohm als Vorwiderstand.

Liege mit der Rechnung richtig?

von stubster (Gast)


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Oh, ich hätte den Browser mal aktualisieren sollen...
Die Info mit der Stromverstärkung beim OK lese ich jetzt erst.
D.h. solange ich den Strom nicht kenne, der tatsächlich durch die LED am 
OK  fließt, weil ich momentan nicht nachmessen kann, schalte ich eben 
doch den BC547B oder BC337 hinterher und bin auf der sicheren Seite.

Ich habe den Sharp PC817X2NSZ0F DIP-4 gewählt, weil der in Braunschweig 
"verfügbar" war und die Eingangparameter des Moc3023 genau trifft.

Nur zum Verständnis: Wenn die LED theoretisch mit 50mA betrieben werden 
sollte, könnte ich auf der Ausgangseite aber (vermutlich) 17mA schalten, 
richtig?

von Clemens L. (c_l)


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stubster schrieb:
> Wenn die LED theoretisch mit 50mA betrieben werden sollte

"Absolute Maximum Ratings" sind die Werte, bei deren Überschreiten der 
Chip in die Luft fliegen darf. Im normalen Betrieb solltest du davon 
weit entfernt bleiben.

> könnte ich auf der Ausgangseite aber (vermutlich) 17mA schalten,
> richtig?

Wie kommst du auf 34%?  X2 = B = 130%…260%

Und die angegebenen CTR-Werte gelten nur für einen bestimmten Strom (5 
mA beim PC817); die Verstärkung ist alles andere als linear.

von stubster (Gast)


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Jetzt habe ich noch den FOD852 gefunden.
Der hat auch passende Eingangsparameter, ist aber mit Darlington-Ausgang 
und hat eine Stromübertragungsrate von min. 1000%; den müsste ich 
allerdings bestellen.

Die Lösung finde ich sehr elegant; danke für den Hinweis.

von stubster (Gast)


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Da habe ich zu lange getippt und schon ist die nächste Antwort da.

Das Beispiel mit den 50mA war nur die theoretische (Maximal-) Annahme. 
Und die 17mA sind nicht berechnet, sondern der Bedarf, den ich habe, um 
mein Relais zu schalten.

Wenn ich es recht verstanden habe, sollten ("rechnerisch und ohne 
Reserven") für 17mA am Ausgang bei einer Verstärkung von mind. 130%, 
demnach gut 13mA auf der Eingangseite reichen.
Aber das ist mir alles etwas knapp.
Außerdem kann ich den Eingangstrom nicht so einfach beeinflussen, 
sondern bekomme ihn von der Platine vorgeben .

Deshalb favorisiere ich die Darlington-Variante.

von Frank T. (frank_t40)


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Irgendwie verstehe ich das hier nicht mit Optokoppler,Transistor usw.
Fakt aus 230v AC wurde 12v für Platine und 24v zuschaltbar über Triac 
der
Fahrtrafo.
Jetzt 24v GS für Fahrmotor und 12v GS von 24v GS aus DC/DC-wandler.
Verluste im DC-Wandler sind dir zu hoch.

Die Platine benötigt jetzt ständig 12V schon alleine für den 
Funkempfänger und höchstwahrscheinlich für einen Controller oder IC.
Aus den 12v GS werden mit großer sicherheit 5v GS oder 3,3v Gs über
Festspannungsregler erzeugt.Hier muß erst mal angesetzt werden und die
Spannung diekt eingespeist werden.Akku,Batterie.Als nächstens kannste 
dich
dann mit dem DC-DC Wandler beschäftigen,ob der überhaupt noch gebraucht 
wird.
Schaltplan und Fotos sind für solche Umbauten ein muß,alles andere wird 
mist.

von stubster (Gast)


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Klar wird aus den 12V DC "irgendwo" noch auf 5V oder weniger 
runtergeregelt.
Ein echter Elektroniker kann bestimmt rausfinden wo und wofür.
Das ist für mich aber nicht mehr leistbar.

Gemessen habe ich:
Wenn der DC-DC-Wandler leer mitläuft zieht er etwa 70mA.
Ohne DC-DC-Wandler sinds nur etwa 50mA für die Steuerplatine.
Insgesamt mit DC-DC-Wandler also rund 120mA.

Ich kann mit sehr geringem Aufwand (Optokoppler+Relais+Freilaufdiode) 
meinen Leerlaufstrom mehr als halbieren.
Die 0,6W Standbyverbrauch finde ich schon ziemlich gut...

Der Aufwand von den letzten 50mA noch etwas mehr abzuknabbern übersteigt 
dann definitiv meine Möglichkeiten.

Ich hatte bei Auslegeung des Solarsytems 1W Standbyverbrauch angenommen.
Das überschreite ich akutell noch knapp und zehre somit an den 
"Sicherheiten".
Mit 0,6W sollte ich wieder satt im grünen Bereich sein.

von Frank T. (frank_t40)


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Also noch mal, die Spannung an der Platine wird ständig für die Funktion 
benötigt,die kann man nicht einfach mal so zuschalten.
Deswegen 12V -> 5V oder und 3,3V.Also 12V direkt aus Akku,Batterie oder 
5V desgleichen.Wenn der Leerlaufstrom halbiert wird,funktioniert dann 
der Funkempfänger und Controller noch?

: Bearbeitet durch User
von stubster (Gast)


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Ja, die Steuerplatine (für Funkempfänger und Bedienpanel) selbst braucht 
ständig 12V und ca 50mA. Zumindest wird sie damit immer versorgt. (Was 
nach der 12V Einspeisung noch passiert, kann ich nicht sagen)
Diese 12V bediene ich direkt aus der Batterie.

Aber die 24v werden nur gebraucht, wenn der Motor das Tor heben oder 
senken soll.
Deshalb schaltet die Orginalversion per Optokoppler und Triac einen 24v 
Trafo dazu, diese 24V gehen dann anderer Stelle auf die Steuerplatine 
und werden noch in DC umgewandelt.

Genau diese Funktionalität will ich nun nachbauen: Per Optokoppler und 
Relais den DC-DC-Wandler versorgen und dessen 24V enstprechend weiter 
nutzen.

Momentan ist der DC-DC-Wandler "immer an" und zieht seine 70mA, die aber 
eigentlich nicht nötig sind.

von Hubert G. (hubertg)


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Probier es doch einfach aus.
Nimm irgend einen OK und schalte das Relais damit. Freilaufdiode nicht 
vergessen. Da siehst du gleich ob das CTR des OK passt. Wenn nicht dann 
einen anderen OK oder einen Transistor nachschalten.

von Harald W. (wilhelms)


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Hubert G. schrieb:

> Da siehst du gleich ob das CTR des OK passt.

Da OKs altern (das CTR wird immmer schlechter), ist eine solche
Lösung potentiell unsicher. Ein normaler Transistortreiber hat
jedenfalls über viele Jahrzehnte keine Probleme mit Alterung,
wenn er richtig dimensioniert ist.

von Frank T. (frank_t40)


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Da ist doch bestimmt auch ein Relais fürs Licht eingebaut,Glühlampe im
Antrieb.Wenn das Relais vorhanden ist, wird der DC-DC Wandler dort 
direkt angeschlossen . Auf Potentialfreiheit achten bzw.12Vauf 
Relaiseingang Lastkreis zB.+12V. Minuspol direkt zum DC- Wandler.
Funktion: Signal am Empfänger ->Lichtrelais zieht an und schaltet 12V 
auf
DC-Wandler,24V zum Fahrmotor.Mach doch mal ein Foto von der Platine,oben 
und unten.

: Bearbeitet durch User
von Hubert G. (hubertg)


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Harald W. schrieb:
> Da OKs altern (das CTR wird immmer schlechter)

Wenn er einen 4N32 nimmt, hat lt. Datenblatt ein CTR von 500, dann kann 
der OK lange altern. Da stirbt der vorher der Torantrieb.

Ich würde allerdings auch direkt einen Transistor nehmen und auf den OK 
verzichten.

von stubster (Gast)


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Moin moin,
danke für den vielen Input und den kleinen "Schnellkurs Elektronik".

Ich habe ein paar Teile zum Ausprobieren bestellt, bin aber die nächsten 
2 Wochen "offline" auf Dienstreise.

Ich melde mich dann wieder, sobald mal ein Variante getestet habe.

Danke und Gruß

stubster

von stubster (Gast)


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Moin moin,
gestern habe ich die paar Teile (FOD852, Diode, Relais) auf eine Platine 
gelötet, angeschlossen und es läuft alles wie erwartet!

Wie gewünscht schaltet die Steuerplatine über den neuen Optokoppler das 
Relais und damit die Versorgung für den DC-DC-Wandler, wenn der Motor 
gebraucht wird.
Im Standby fällt das Relais wieder ab und nur die Steuerplatine zieht 
noch ein paar wenige mA aus der Batterie.

"Projekt" erfolgreich abgeschlossen.


Danke an Alle für die Mithilfe!

Gruß
stubster

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