Forum: HF, Funk und Felder FM Sender funktioniert nicht


von Bernhard F. (1atmel2)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Habe versucht den Sender aus makezine nachzubauen, Link unten.
Den 2N3904 hatte ich nicht zur Hand und dafür einen BC547B verwendet.
Leider funktioniert der Sender nicht. Habe es mit Netzteil und 12 Volt 
Batterie als Versorgung versucht. Die Spannung Ube liegt laut Messung 
auch nur bei ca 200 mV, mit und ohne Eingangssignal. Habe noch zwei 
Fotos vom Aufbau angehängt. Soweit ich weiss, müsste Úbe doch mindesten 
600mV haben.



http://makezine.com/projects/super-simple-fm-transmitter/

: Verschoben durch Moderator
von Sascha_ (Gast)


Lesenswert?

Sehe ich den Platinenaufbau richtig? Da ist überall Kupfer?

von Arduinoquäler (Gast)


Lesenswert?

Bernhard F. schrieb:
> Soweit ich weiss, müsste Úbe doch mindesten
> 600mV haben.

Messe mal die Spannung am Kollektor gegen Masse. Irgendwo
hat dein Aufbau einen (Löt-)Kurzschluss nach Masse. Die
Massefläche an sich ist gut um eine einigermassen stabile
Funktion zu gewährleisten.

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


Lesenswert?

Sascha_ schrieb:
> Sehe ich den Platinenaufbau richtig? Da ist überall Kupfer?

Natürlich
Jedoch ohne sichtbare Trennung der Kontakte untereinander.
Wenn ein Netzteil mit genug Power dran hängt sieht man die Stellen 
Leuchten ;)

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

> Leider funktioniert der Sender nicht.

Woher willst du das wissen? Du kannst gerade den noch verbliebenen 
analogen Polizeifunk auf 8xMhz stören oder schon im Flugfunk ab 110MHz 
ein kleines Desaster anrichten.

Die 2.5V an R3 bei 200mV "statischer" UBE sprechen nämlich sehr wohl 
dafür, dass da was schwingt, sonst könnte der Zustand kaum so sein.

Und ansonsten gelten die üblichen (massiven) Nachteile dieser Schaltung, 
die hier so grob jeden Monat angesprochen werden, wenn wieder mal einer 
versucht, die Schaltung ohne ausreichende Messmittel in Betrieb zu 
nehmen.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Kai A. schrieb:
> Jedoch ohne sichtbare Trennung der Kontakte untereinander.

Sieht nach aufgeklebten PCB-Stückchen als Lötinseln aus.

von hp-freund (Gast)


Lesenswert?

Wenn es schon ein Sender sein muss, dann wenigstens noch so etwas gleich 
mit bauen:

http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/rf/sfsm.htm

von Ham (Gast)


Lesenswert?

Sascha_ schrieb:
> Sehe ich den Platinenaufbau richtig? Da ist überall Kupfer?

Wenn man genau hinschaut, dann ist zu erkennen, dass der TO
offensichtlich nicht alle Bauelemente-Anschlüsse mit der Massefläche
verlötet hat. Ich sehe da kleine rechteckige isolierte Lötstützpunkte.

HF-technisch ist es übrigens nicht verkehrt, hier eine durchgehende
Massefläche zu verwenden. Allerdings ein NoGo: die furchtbar langen
Anschlussdrähte.

PS Die Schaltung ist richtig Scheisse. ;-) Es gibt durchaus bessere
Konzepte für solche primitiven Einfachst-Senderchen ...

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Kai A. schrieb:
>> Jedoch ohne sichtbare Trennung der Kontakte untereinander.
>
> Sieht nach aufgeklebten PCB-Stückchen als Lötinseln aus.

Nun die Ansicht lässt ist halt nicht Optimal um dies genau zu sehen.

von Bernhard F. (1atmel2)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Am Kollektor gegen Masse messe ich 9,3 Volt bei 9 V Versorgung !?!
(UT61B).Hätte auch ein Rigol 1052E zur Verfügung leider nur bis 50 Mhz.
Es handelt sich nebenbei um kleine aufgeklebte Platinenstücke.
Kann man im Video (Link mit Aufbau) sehen.
Kurzschluss denke ich, ist keiner vorhanden, da die Stromaufnahme bei ca 
5 mA liegt.
Habe in der Arbeit Messungen mit einem 500 Mhz Oszi gemacht, jedoch hab 
ich
nicht wirklich Ahnung ob die Messungen passen.
Habe ein Bild angehängt, könnte auch ein kurzes Video anhägen, falls das 
möglich ist.
Video ist ca 170 Mb lang.

von Sascha_ (Gast)


Lesenswert?

Bernhard F. schrieb:
> Video ist ca 170 Mb lang.

10 Minuten 720p? Oder schlecht komprimiert?

von Sascha_ (Gast)


Lesenswert?

Bernhard F. schrieb:
> Am Kollektor gegen Masse messe ich 9,3 Volt bei 9 V Versorgung !?!

Das Wunder der Resonanz.

von Bernhard F. (1atmel2)


Lesenswert?

Habe versucht zu komprimieren, Unterschied ist jedoch minimal.(.zip und 
tar.bz2).Laut Player dauert es ungefähr 48s vmtl HD Auflösung.

Kann man mit dem Rigol 50 Mhz aussagekräftigen Messungen durchführen.
Das Messgerät ist ja cool, jedoch keine Germanium Diode zur Hand.

von Bernhard F. (1atmel2)


Lesenswert?

Resonanz (Spannungüberhöhung) bedeutet die Schaltung fuktioniert ?
Mit einem einfachen FM 88-108 Mhz Handtransistor Empfänger kann ich 
nicht wirklich was empfangen.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Für mehr als ein kurzes Experiment taugt die Schaltung ohnehin nicht, 
das sie mit Sicherheit keine stabile Frequenz hat. Schmeiße sie einfach 
in die Tonne und verzichte auf Experimente in diesem Frequenzbereich. 
Wenn du die Polizei störst, werden die Herren sicher nicht begeistert 
sein.

Wenn du einen UKW Sender brauchst, kaufe einen fertigen. Die gibt's bei 
jedem Händler für Unterhaltungselektronik.

von Arduinoquäler (Gast)


Lesenswert?

Bernhard F. schrieb:
> Resonanz (Spannungüberhöhung) bedeutet die Schaltung fuktioniert ?
> Mit einem einfachen FM 88-108 Mhz Handtransistor Empfänger kann ich
> nicht wirklich was empfangen.

Irgendwo wird das Teil schon schwingen, aber vermutlich nicht
in dem (kleinen) Band zwischen 80 und 108 Mhz.

Wenn man aus dem müden Oszi-Foto irgendetwas herausinterpretieren
möchte dann könnte man ein Pendelschwingung erkennen. Kann
aber auch sein dass das Osziloskop völlig falsch eingestellt
ist und dadurch Mist anzeigt (Sampling-Effekte).

von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

Was mir auffällt:

Die Lötstützpunkte sehen aus wie Trapezkondensatoren.
Wenn das so ist, und die evtl. 1nF haben, dann müssen die natürlich weg.
Lieber die Verbindungen in der Luft lassen.
Besonders der Punkt, wo der Kollektor am heißen Ende der Spule 
angeschlossen ist.
Weiterhin fehlt mir in der Schaltung ein Parallelkondensator zur Spule ( 
Drehkondensator mit ca. 10pF ).
Sonst ist es kein Schwingkreis.

Und alle Beinchen deutlich kürzer schnippeln hilft auch.

P.S.: Der Thread kann auch gerne in "HF, Funk und Felder" verschoben 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Bau dir doch mal so einen einfachen HF Detektor, um herauszufinden, ob 
das Dings überhaupt schwingt:
http://www.qsl.net/g3oou/simplerfdetectors.html

Ansonsten gilt, was schon einige hier gesagt haben, schlechter gehts 
fast nicht, die Schaltung ist grosser Mist. Also nicht dein Aufbau (da 
kann ich nichts zu sagen, weil ich deine Stützplättchen nicht kapiere), 
sondern die Grundschaltung.

: Bearbeitet durch User
von Jonas B. (jibi)


Lesenswert?

>Bau dir doch mal so einen einfachen HF Detektor, um herauszufinden, ob
>das Dings überhaupt schwingt:

Ein einfaches Radio tut's auch gut, ist auch durchstimmbar. Damit hab 
ich die gleiche schaltung zum Laufen gebracht.

Gruß J

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Jonas B. schrieb:
> Ein einfaches Radio tut's auch gut, ist auch durchstimmbar. Damit hab
> ich die gleiche schaltung zum Laufen gebracht.

Dazu musst du aber erstmal im richtigen Bereich senden. Das ist hier ja 
überhaupt nicht klar. Bei den langen Drähten im Aufbau könnten da auch 
60Mhz oder so gesendet werden.
Da nimmt man heute eine PLL und bindet den Oszillator an. Ein LM7001 
kostet fast nix und ist recht zuverlässig.

von Erwin D. (Gast)


Lesenswert?

Jonas B. schrieb:
> Ein einfaches Radio tut's auch gut, ist auch durchstimmbar.

Durchstimmbar schon, aber nur eben im UKW-Rundfunkbereich. Wer 
garantiert denn, daß bei einem Bastel-Aufbau die Frequenz wirklich im 
Rundfunkbereich liegt? Wenn sie bei 80MHz oder 120MHz liegt, nützt dir 
das Radio nichts mehr. Der Tipp mit dem Detektor war schon richtig. Dann 
sieht man, ob das Ding überhaupt schwingt. Darum ging es erstmal. Wenn 
man das festgestellt hat, kann man auch versuchen, die Frequenz in den 
Rundfunkbereich zu bringen. Wenn nichts schwingt, macht man diese 
Abstimmungsversuche umsonst.

von Elektrofan (Gast)


Lesenswert?

> Weiterhin fehlt mir in der Schaltung ein Parallelkondensator zur Spule (
> Drehkondensator mit ca. 10pF ).
> Sonst ist es kein Schwingkreis.

Dazu ist C4 da (C3 ist HF-mässig ein Kurzschluss).
C5 und das, was an ihm dranhängt, spielt ebenfalls mit hinein.

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

Der Aufbau ist schon ok, ungefähr so wie hier:
http://www.k8iqy.com/qrprigs/2n240/2n2rit.html

Auf dem Oszilloskop sieht das aus wie Pendelschwingungen. Die 
Pendelfrequenz beträgt dann schon 1MHz! Mach mal die Antenne weg und 
schalte einen weiteren Widerstand mit 22k oder 27k von der Basis nach 
GND.

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Mach die Spule kleiner, weniger Windungen.
Nimm die Antenne ganz weg und kürze die Beine der frequenzbestimmenden 
Kondensatoren (so kurz wie möglich gegen GND).

Das Oszibild zeigt eine Art Pendelschwingung, sowas kommt daher wenn der 
Transistor mehr "sieht" als das was er sehen soll (er sollte nur die 
phasenverschobenen Rückkopplung sehen).
Er richtet das gleich und geht dann in den Sperrmodus, solange bis er 
halt nichts mehr "sieht" und dann gehts von vorne los.

Ev. hilft auch ein etwas grösserer/kleinerer Basisstrom.

Der BC547 ist eher ein NF-Transistor, ein BF... wäre da wohl geeigneter.


 Kurt



.

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

> schalte einen weiteren Widerstand mit 22k oder 27k von der
> Basis nach GND.

Sorry, da gibts ja schon den R1, den hatte ich übersehen. Das Schaltbild 
ist etwas ungewöhnlich gezeichnet. Was gegen Pendelschwingungen hilft, 
ist eine geringere Basisspannung und ein niederohmiger 
Basisspannungsteiler. Versuche deshalb mal, den R1 zu halbieren.

Der originale 2N3904 hat eine deutlich geringere Stromverstärkung, ist 
auf der anderen Seite besser für HF geeignet. Trotzdem sollte die 
Schaltung mit dem eingebauten Transistor funktionieren. Sie ist eher 
schon zu schwingfreudig außerdem ist die Frequenz noch unbekannt.

Die Spule sieht aus wie 80-90nH. Dazu wird eine Kapazität von ~30pF 
benötigt. IMO ist die Kapazität momentan zu klein, der Oszillator 
schwingt momentan vermutlich im Flugfunkbereich bei ca. 120 MHz. C4 
sollte auf 22pF vergrößert oder ein Trimmer mit ca. 5-20pF 
parallelgeschaltet werden.

von Huh (Gast)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Mach die Spule kleiner, weniger Windungen.

B e r n d W. schrieb:
> IMO ist die Kapazität momentan zu klein,

Wer wird wohl recht haben?
Ich verrate nicht, wem ich mehr traue... ;-)

von Huh (Gast)


Lesenswert?

Ludwig schrieb im Beitrag #4777539:
> Ganz klar Kurt Bindl: der hat diverse Thread zur Physik auf dem µCNet.
> Der größte hat über 8500 Beiträge.

Das ist ein klares Argument ;-)

von G. O. (aminox86)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wundert mich, dass die Schaltung nicht funktioniert, denn es ist eine 
bewährte Konfiguration, die schon seit der Steinzeit zuverlässig in zB. 
UKW-Tunern oä. arbeitet. Es handelt sich um einen Huth-Kühn-Oszillator 
in Basisschaltung, bei dem in diesem speziellen Fall auf die 
Kompensation des Phasenwinkels der Vorwärtssteilheit (Kondensator od. 
Spule vom Emitter zum HF-Bezugspunkt) verzichtet wurde.
Ich hab´ das Ding (nach Änderung der Spule) mit den übrigen angegebenen 
Werten und einem BC550 sowie einem BF199 aufgebaut. Beide Versionen 
haben mit 12V Betriebsspannung auf Anhieb funktioniert und sind sowohl 
unmoduliert als auch mit Modulation deutlich (fast zu gut)im 
UKW-Rundfunkbereich zu empfangen.
Der Aufbau muß HF-gerecht erfolgen: eindeutiger HF-Bezugspunkt (in der 
Zeichnung mit '!' gekennzeichnet, dh alle Bauteile an möglichst !einem! 
Punkt zusammenführen), kurze HF-Leitungen. Falls eine durchgehende 
Massefläche verwendet wird, sollte die (Luft)Spule einen 
Spulendurchmesser von der Massefläche entfernt angeordnet werden.
Die Prüfung des (Gleichspannungs)Transistorarbeitspunktes erfolgt bei 
!kurzgeschlossener! Spule, da sonst die ggf. vorhandene HF jedes normale 
(nicht für HF-Messungen vorgesehen) Messgerät durcheinander bringt. Die 
Hochfrequenzprüfung erfolgt mit den üblichen Messgeräten. Falls diese 
nicht vorhanden sind, kann der im Schaltbild eingezeichnete 
Diodenindikator zum optischen Nachweis der HF-Schwingungen unter 
folgenden Bedingungen verwendet werden:
- Oszillator mit BC550 oä. Betriebsspannung erhöhen zB 30V
- Oszillator mit BF199 oä. Betriebsstrom erhöhen zB 27k parallel 10k
Die Schwingsfrequenz kann auf diese Weise !nicht! festgestellt werden.
Anbei noch einige Bilder zur Verdeutlichung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

-38 dBc für die erste Oberwelle sind mehr, als ich davon erwartet hätte.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

G. O. schrieb:
> Wundert mich, dass die Schaltung nicht funktioniert, denn es ist eine
> bewährte Konfiguration, die schon seit der Steinzeit zuverlässig in zB.
> UKW-Tunern oä. arbeitet.

Genau so ist es. Wie Du aber siehst, ist den Spezialisten die 
Schaltung unbekannt und wird deshalb von ihnen als Mist qualifiziert.

> Es handelt sich um einen Huth-Kühn-Oszillator
> in Basisschaltung....

Genau. Der Fehler besteht darin, einen für diesen Zweck ungeeigneten 
Transistor (BC547 mit FT von 300MHz) benutzt zu haben.
Ich würde BF199 mit FT > 550MHz vorschlagen, dann geht es auch anständig 
und pfeift nicht auf dem letzen Loch.

Außerdem bilden die Lötstützpunkte auf der Platine Kondensatoren im 
pF-Bereich, was in der Größenordnung der für die Funktion nötigen 
Kondensatoren liegt und damit die Eigenschaften sonstwohin verändert.

MfG Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Wie Du aber siehst, ist den Spezialisten die Schaltung unbekannt und
> wird deshalb von ihnen als Mist qualifiziert.

Die Schaltung ist in der Form Mist, wenn man sie als Sender benutzen
will.  Im UKW-Tuner wurde weder mit den Reaktanzen eines Transistors
die Frequenz modifiziert (da waren immer Kap-Dioden dafür da), noch
hat man direkt an den Oszillator eine nicht näher definierte Last
namens „Antenne“ geklemmt, sondern den Eingang der Mischstufe.  Die
Oberwelle stört dort auch nicht, denn die wird nicht abgestrahlt,
und im Mischer ist sie egal.  Die entsprechenden Mischprodukte
höherer Ordnung muss ohnehin der Eingangskreis wegfiltern.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> und wird deshalb von ihnen als Mist qualifiziert.

Wie Jörg auch sagte, ist die Modulation das Problem. Sowas ist mit einer 
echten Kapazitätsdiode einfach viel sauberer zu machen als mit der 
unvorhersehbaren Transistorstrecke. Bei dem eng besetzten UKW Band ist 
ein Freischwinger heute auch einfach nicht mehr zeitgemäß.
Ausserdem gabs früher AFC in den Radios, die so einem Sender hinterher 
dackelte, das machen heutige Receiver normalerweise nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von Ham (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Ausserdem gabs früher AFC in den Radios, die so einem Sender hinterher
> dackelte, das machen heutige Receiver normalerweise nicht mehr.

Die AFC regelte natürlich nur innerhalb gewisser Grenzen nach. Etwa in
der Grössenordnung von +- 250kHz. Für einfache freischwingende Sender
war sie deshalb nur von eingeschränktem Nutzen. Denn durch äussere
Einflüsse auf die Antenne verstimmte sich der Oszillator oft um mehrere 
Megaherz.

Eine AFC findet man heutzutage beispielsweise noch in speziellen
Empfängern für niedrigumlaufende (Wetter)-Satelliten. Dort wird die 
Frequenzverschiebung nachgeregelt, die durch den Doppler-Effekt
entsteht.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

>Die AFC regelte natürlich nur innerhalb gewisser Grenzen nach. Etwa in
>der Grössenordnung von +- 250kHz. Für einfache freischwingende Sender

Auserdem ist die AFC eher eine empfängerseitige Funktion, nicht 
senderseitig ...

von Erwin D. (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
>>Die AFC regelte natürlich nur innerhalb gewisser Grenzen nach.
> Etwa in
>>der Grössenordnung von +- 250kHz. Für einfache freischwingende Sender
>
> Auserdem ist die AFC eher eine empfängerseitige Funktion, nicht
> senderseitig ...

Was gemeint war, in Zeiten der AFC war es nicht so ein großes Problem, 
daß der Sender total unstabil war.

Deshalb ist es nicht sinnvoll, diese Schaltung als "gut" und "bewährt" 
hinzustellen, wenn sie hier durch ihren Aufbau und Verwendung unstabil 
und handempfindlich ist. Wenn sie, wie vorgesehen, als Oszillator 
eingesetzt wird (und nicht wie hier als Sender incl. Modulator 
mißbraucht), dann ist nichts dagegen einzuwenden.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Naja - gut und bewährt - habe noch nie einen solchen Oszillator mit 
100MHz mit dieser Bauteilwahl in guter und bewährter Form gesehen.
Es kommt sicherlich auch konkret auf den Einsatzzweck an - ein BCxxx ist 
eher ein NF-Transistor, und je nach Typ könnte er z.B ein eher geringes 
Schrotrauschen haben - vielleicht gut für einen 100MHz Oszillator für 
AM, denn da geht wohl das NF-Rauschen 1:1 in die HF über. Aber bei FM - 
ist das so toll?

von Ham (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
>>Die AFC regelte natürlich nur innerhalb gewisser Grenzen nach. Etwa in
>>der Grössenordnung von +- 250kHz. Für einfache freischwingende Sender
>
> Auserdem ist die AFC eher eine empfängerseitige Funktion, nicht
> senderseitig ...

Dies sollte eigentlich aus dem Kontext heraus verständlich sein.

Trotzdem Edit:

Die AFC regelte natürlich nur innerhalb gewisser Grenzen nach. Etwa in
der Grössenordnung von +- 250kHz. Für den Empfang einfacher frei-
schwingender Sender war sie deshalb nur von eingeschränktem Nutzen.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

@ Ham (Gast)

>> Auserdem ist die AFC eher eine empfängerseitige Funktion, nicht
>> senderseitig ...

>Dies sollte eigentlich aus dem Kontext heraus verständlich sein.

Klar - aber abgesehen, daß dies mal eine Erwähnung wert war, paßt dieses 
Thema nicht wirklich zum Ausgangsproblem ...

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:

> Klar - aber abgesehen, daß dies mal eine Erwähnung wert war, paßt dieses
> Thema nicht wirklich zum Ausgangsproblem ...

Das Ausgangsproblem ist ja eigentlich geklärt, ungünstiger Transistor, 
zu niedrige Resonanzfrequenz, ungünstiger Arbeitspunkt, zu lange 
Leitungen, zu unstabil.

Darum mein Rat die Antenne wegzuklemmen.
Falls es trotzdem ein "Prüfsender" werden sollte dann gehört da eine 
"Endstufe" hin die den Oszillator von der Antenne entkoppelt.
Dieser kann dann auf seiner eingestellten Sollfrequenz weiterschwingen 
und die "Endstufe" bewahrt ihn vor den Unbilden der Aussenwelt.

 Kurt

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Falls es trotzdem ein "Prüfsender" werden sollte dann gehört da eine
> "Endstufe" hin die den Oszillator von der Antenne entkoppelt.

Nenn sie einfach „Pufferstufe“.  Sie kann sehr lose an den Oszillator
angekoppelt werden, sodass dieser wenig beeinflusst wird.  Eine
wirkliche Leistungsverstärkung braucht man ja für den Zweck gar
nicht.

von G. O. (aminox86)


Lesenswert?

Immer die Ruhe.
Der Urheber der Schaltung, Tetsuo Kogawa, schreibt in der Einleitung zu 
seinem Beitrag:
"This tiny transmitter has several "defects": smaller radius of the 
service area, lower quality of the sounds and the relatively unstable 
frequency. These can be considered as a compromise to easily have your 
own transmitter...usw, usw"
Sinngemäß beschreibt er seine Schaltung als wenig ausgereift im 
Vergleich zum gewohnten (öffentlichen) Rundfunk. Er schreibt, seine 
Absicht sei es vielmehr, einen einfachen (experimentellen) Zugang zur 
Funktechnik (convivial wireless imagination) aufzuzeigen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Genauso habe ich die Schaltung auch verstanden. Es geht nicht um 
Frequenzstabilität, Rauschen, Nebenwellenaustrahlung usw., sondern 
darum, mit einfachsten  Mitteln Funktechnik erfahrbar zu machen.
Meinen Beitrag habe ich als Ergänzung zu den Ausführungen der Urheber 
gedacht, zB alternativer Schaltungsaufbau, Vorschläge zu einfachen 
Prüfmethoden. Die angefügten Bilder sollen die Funktion des Oszillators 
bestätigen, keine Aussagen zu seiner Qualität oder Verkehrstauglichkeit 
machen.

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Falls es trotzdem ein "Prüfsender" werden sollte dann gehört da eine
>> "Endstufe" hin die den Oszillator von der Antenne entkoppelt.
>
> Nenn sie einfach „Pufferstufe“.  Sie kann sehr lose an den Oszillator
> angekoppelt werden, sodass dieser wenig beeinflusst wird.  Eine
> wirkliche Leistungsverstärkung braucht man ja für den Zweck gar
> nicht.

Natürlich nicht, darum auch: "Endstufe".

Wichtig ist die lose Ankopplung, damit steht und fällt die 
"Handempfindlichkeit". Die innere Stabilität des Oszillators ist eine 
andere Baustelle, da geht's ans Eingemachte wie: Temperaturgang des 
Schwingkreiskondensators zur Kompensation des Kupfers der Spule usw.

 Kurt

von Erwin D. (Gast)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Natürlich nicht, darum auch: "Endstufe".

Eine Endstufe ist dafür da, eine Leistungsverstärkung zu machen. Eine 
Pufferstufe ist für die Entkopplung nachfolgender Stufen vom 
Oszillators. Also zum Beispiel eine Endstufe vom Oszillator zu 
entkoppeln.

Also Pufferstufe ist schon richtig.

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Erwin D. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Natürlich nicht, darum auch: "Endstufe".
>
> Eine Endstufe ist dafür da, eine Leistungsverstärkung zu machen. Eine
> Pufferstufe ist für die Entkopplung nachfolgender Stufen vom
> Oszillators. Also zum Beispiel eine Endstufe vom Oszillator zu
> entkoppeln.
>
> Also Pufferstufe ist schon richtig.

Keinerlei Einwand!

(ich gehe halt immer wieder davon aus dass auch verstanden wird was 
"zwischen den Zeilen" steht, bzw. in den "")

 Kurt

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.