Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Fahradkettenuhr


von Robby D. (nightflight_1)


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Hallo Technikergemeinde!

Ich - normalerweise tätig im Bereich Reaktorphysik - bitte um 
elektronische Hilfestellung.
Ich bin am Nachbau folgender Uhr(2400$ !!!) zugange

oder - gebt bei Google einfach mal "Fahrradkettenuhr" ein (-:

Man nehme ein 12-Zähne Fahrrad-Ritzel, setze es auf einem Motor
Auf dem Zahnrad hängt eine Fahrradkette mit 76 Gliedern. Auf jedem 6.ten 
Glied sind die Ziffern 1 - 12 aufgelötet oder sonstwie befestigt.


Ich stelle mir vor, alles mittels einer Schrittmotorsteuerung zu 
realisieren.

Nun habe ich folgende Daten mal ausgerechnet:

Pro Stunde müssen 6 Kettenglieder durchlaufen (weil ja auf jedem 6.ten 
Glied eine Stunde "sitzt").
Demnach muss bei einem 12er Zahnrad die Achse eine halbe Umdrehung pro 
Stunde machen.
Bei ebay hab ich für 6€ einen 2 Ampere-Schrittmotor gefunden, der pro 
Step 1,8° macht, also für eine halbe Umdrehung (180°) sind das 100 
Steps.

Eine Stunde hat 3600 Sekunden, geteilt durch die 100 Steps > ergibt 
einen Step alle 36 Sekunden!
Wenn man nun einen Timer-Baustein auf 36 Sekunden in einer 
Endlosschleife programmiert, der über einen Treiber den Impuls auf den 
Stepmotor gibt... wäre doch das Problem zu lösen, oder denke ich da 
falsch?

Sommer-/Winterzeitumstellung erfolgt händisch... durch Umhängen der 
Kette um eine Stunde vor oder zurück!

Kann mir jemand einen entsprechenden Timerbaustein empfehlen, mit dem 
ich sowas Simples
günstig realisieren kann? Möglichst quarzstabil...

Gibt es auch günstige 2 Ampere-Schrittmotorsteuerungen für "EINEN" 
Motor?
Oder hat gar jemand ein Gesamtlösungskonzept?


Gruß Nighty

: Verschoben durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Kann gut gehen, muss aber nicht. Schrittmotore haben ein Problem, 
nennenswerte Massen im Einzelschrittbetreib anzusteuern, da gehen schon 
mal Schritte verloren.
Die beste Lösung aus meiner Sicht: Synchronmotor 50Hz, entsprechend 
untersetzt (Polpaare, mech. Untersetzung) und das ganze einfach "analog" 
durchlaufen lassen.

von oszi40 (Gast)


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von Conny G. (conny_g)


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Aber wo ist denn hier Masse/Kraft im Spiel, da hängt doch nur loose eine 
Kette?

Ansonsten würde ich einen Mikrocontroller verwenden, der kann auch 
langfristig feinjustiert werden und auch mal Schritte auslassen zur 
Korrektur.
Und die Kette könnte bei 12 Uhr einen Magneten haben, den man am Gehäuse 
auslesen kann und damit die Position bestimmen.
Dann noch WLAN-Modul und per Internet die Zeit holen und auch die 
Zeitumstellung automatisch machen :-)

von Sebastian S. (amateur)


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Um Himmels Wilhelm!

Über welche Massen und Beschleunigungen diskutiert Ihr denn hier?

2 Ampere und auch noch Schritte verlieren. Wau!

Bei 24 Stunden pro 30 Sekunden allerdings kein Wunder;-)

von Michael B. (laberkopp)


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Robby G. schrieb:
> Kann mir jemand einen entsprechenden Timerbaustein empfehlen, mit dem
> ich sowas Simples günstig realisieren kann? Möglichst quarzstabil...

Normale Quartze sind nicht so besonders, die 32768Hz Uhrenquarze sind 
besser (und billig). Leider bekommt man mit ihnen problemlos einen 
Sekundentakt (CD4060, CD4045) aber keinen 36-Sekunden Takt. Der Teiler 
durch 36 (oder 18 oder 9) erfordert einen zweiten IC, z.B. CD4089 und 
dann lässt man den Schrittmotor-Treiber-IC im Mikroschrittbetrieb 
laufen. Es müssen garantiert keine 2A sein, die Kette ist doch fast 
ausgewogen, man muss kaum mehr als die Lagerreibung überwinden, es tut 
ein kleiner Schrittmotor aus ehemaligen Druckern, Scannern oder (5 1/4") 
Floppylaufwerken, und schnell muss er auch nicht sein, man kann also 
Schrittmotoren für höhere Spannungen verwenden, nicht 1V oder 2V sondern 
5V oder 12V.

Eine Kombination unter Verwendung von 8-fach Microstepping wäre:
1
                2Hz       4.5/s
2
         +------+  +------+  +-------+
3
   +-----|      |  |      |  |       |==
4
32768Hz  |CD4060|--|CD4089|--|DRV8811|  Motor
5
   +-----|      |  |      |  |       |==
6
         +------+  +------+  +-------+
7
             |         |         |
8
          / 2^14      / 9       / 8

Schaltung jeweils nach Datenblatt.

: Bearbeitet durch User
von Wirehead (Gast)


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Ein Kettenrad auf die Stundenwelle eines normalen Uhrwerks, fertig...
Läuft dann auch mit Batterie

von Lurchi (Gast)


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Bei niedriger Geschwindigkeit haben Schrittmotoren kein wirkliches 
Problem mit verlorenen schritten. Je nach Übersetzung läuft der Motor 
hier sehr langsam.

Beim Strom würde ich eher nach einem sehr viel kleineren Motor suchen. 
Eher 2 mA statt 2 A. Eine Quelle wäre z.B. ein altes Floppylaufwerk. Zur 
Ansteuerung reichen dann ggf. schon Logic-gatter, Gate Treiber oder ggf. 
sogar der µC direkt. Falls die Kraft nicht ausreicht kann ein Getriebe 
helfen.
Man muss den Motor auch nicht mit dem maximalen Strom quäle - halt genug 
damit er keine Schritte verliert.

von Wirehead (Gast)


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Minutenwelle meine ich...

Alternative zu nem Batterieuhrwerk: Syncronuhrwerk für 230V gibts auch 
fertig zu kaufen

von Robby D. (nightflight_1)


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@Wirehead:

Nein, das Rad auf die Stundenwelle hilft nix, da die Kette ja um ein 
Vielfaches länger ist, als der Umfang des Ritzels...

von oszi40 (Gast)


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Lurchi schrieb:
> nach einem sehr viel kleineren Motor suchen.

Der SM wird trotzdem einen kleinen Haltestrom brauchen. Also für 
Batteriebetrieb weniger ideal.

Wirehead schrieb:
> Kettenrad auf die Stundenwelle eines normalen Uhrwerks, fertig...

Na da werden wohl 12h pro Runde nicht für die lange Kette reichen.

von Sebastian S. (amateur)


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@ Michael
Ein Uhrenquarz
Ein 8-füssiger Atmel
Zwei Widerstände
Zwei einfache Transistoren
Zwei kleine Dioden
Der Stepper

Position 1 und 2 sind wahrscheinlich viel billiger als die von Dir 
vorgeschlagenen IC-Lösung.

Für diejenigen, die auch genauer als ein Zahn werden wollen:
Zwei Taster zum Stellen

Mit Ausnahme des Steppers kann auch alles ins Bettchen geschickt werden.
Also braucht’s noch eine gute Bremse, sonst freuen sich die Hersteller 
von Batterien zu sehr, über den Haltestrom.

von Thomas E. (thomase)


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Robby D. schrieb:
> Man nehme ein 12-Zähne Fahrrad-Ritzel, setze es auf einem Motor
> Auf dem Zahnrad hängt eine Fahrradkette mit 76 Gliedern. Auf jedem 6.ten
> Glied sind die Ziffern 1 - 12 aufgelötet oder sonstwie befestigt.

Bei mir sind das 66 Glieder.

Eine Rennradkette hat ein paar mehr als 100 Glieder. Nimm doch 132, also 
etwas länger statt etwas kürzer. Dann würdest du mit einem 12er Ritzel 
auf der Stundenwelle genau hinkommen.

Man muß das Designerstück ja nicht akribisch nachbauen, sondern kann 
doch einfach nur die Idee "klauen" und sein eigenes Design machen.

: Bearbeitet durch User
von hp-freund (Gast)


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Wie wäre es mit einem Gleichstrommotor + Schnecke + Encoder?
Braucht garantiert keinen Haltestrom, allerdings eine andere Beschaltung 
und Auswertung.
Sonst aber mechanisch komplett.

z.B.:
ebay 322236599015

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Robby D. schrieb:
> Auf dem Zahnrad hängt eine Fahrradkette mit 76 Gliedern. Auf jedem 6.ten
> Glied sind die Ziffern 1 - 12 aufgelötet oder sonstwie befestigt.

Thomas E. schrieb:
> Bei mir sind das 66 Glieder.

Aua, ist heute der Tag der kollektiven Dyskalkulie?

Nach meiner Rechnung wären das 72 Glieder. Falls die Kette tatsächlich 
76 Glieder haben sollte und nicht gekürzt werden kann, sollte unbedingt 
ein Microcontroller eingesetzt werden, nämlich um zu unterschiedlichen 
Zeiten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit zu transportieren. 
Allerdings müsste der Microcontroller dann genau wissen, wie spät es 
ist, so dass ein einfaches Umhängen der Kette zur 
Sommerzeit/Winterzeitumschaltung nicht mehr möglich wäre.

Ich war neulich übrigens schwer erstaunt, als ich feststellen musste, 
dass man heutige Fahrradketten aus Sicherheitsgründen gar nicht mehr 
einfach öffnen kann.

von Robby D. (nightflight_1)


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O.K.... 72 Glieder! Stimmt!

Geb Dir Recht. Da war wohl ein Denkfühler drinne... ;-)


Fahrradkette... offen.. .guggst Du ebay: 121391961265
Die überflüssigen Glieder kann ich rausbohren...

: Bearbeitet durch User
von Conny G. (conny_g)


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Es sind 66 Glieder.
Auf einem Kreis gibt es 12 Punkte. Zwischen diesen Punkten sind 11 
Kreissegmente. Jedes 6 Glieder lang. 11x6 = 66.

von Tom (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Auf einem Kreis gibt es 12 Punkte. Zwischen diesen Punkten sind 11
> Kreissegmente.

Und ein Quadrat hat 4 Punkte und drei Seiten.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Jetzt kommt die Quadratur des Kreises :-)

von Conny G. (conny_g)


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Tom schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Auf einem Kreis gibt es 12 Punkte. Zwischen diesen Punkten sind 11
>> Kreissegmente.
>
> Und ein Quadrat hat 4 Punkte und drei Seiten.

Ja, genau. Mmh, da hab ich mich wohl verrechnet, ich dachte ich könnte 
Euch nach der Bechertricksermanier was weis machen :-))

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Conny G. schrieb:
> Es sind 66 Glieder.

Falsch.

> Auf einem Kreis gibt es 12 Punkte. Zwischen diesen Punkten sind 11
> Kreissegmente. Jedes 6 Glieder lang. 11x6 = 66.

Wenn die Kette nicht geschlossen, sondern offen wäre, benötigte man 66 
Glieder.

von Harald W. (wilhelms)


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Wirehead schrieb:

> Minutenwelle meine ich...

Ja, die Länge der Kette muss dann genau 12x länger als
die Zähnezahl des Ritzels sein.

von Robby D. (nightflight_1)


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Ich habe die Kettenlänge vom Originalfoto entnommen - da sitzt auf jedem 
6ten Glied eine Ziffer.

!2 Ziffern gibt es insgesamt > mal 6 Glieder = 72 Glieder!
Dann komme ich auch mit einem Zahnrad von 12 Zähnen und einer halben 
Umdrehung pro Stunde super hin!

: Bearbeitet durch User
Beitrag #4775999 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MM (Gast)


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Ich fände eine Uhr mit vier Ketten für hh:mm schöner. Aber nicht in 
ständiger Bewegung, sondern nur entsprechende Weiterschaltung zur 
nächsten vollen Minute.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Die Kette der Uhr im Bild hat übrigens weder 76 noch 66 noch 72, sondern
144 Glieder, also 12 für jede Stunde. Damit macht das 12er-Ritzel genau
eine Umdrehung pro Stunde, und es kann ein gewöhnlicher Uhrenantrieb
verwendet werden (vielleicht nicht gerade den schwächsten auswählen).

Normale Fahrradketten haben meist nur 116 Glieder. Du musst also
entweder zwei davon kaufen und passend zusammensetzen, oder du bestellst
eine beim Zubehörhandel für Liegeräder, da bekommst du sie genau auf
deine Bedürfnisse abgelängt.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Yalu X. schrieb:
> sondern 144 Glieder

Richtig. Sonst würden 2 folgende Stunden um 180° versetzt (also um halb 
eine links, eine rechts) sitzen. Passt auf dem Bild nicht.


Andreas S. schrieb:
> Wenn die Kette nicht geschlossen, sondern offen wäre

... könnte man den Stepper um 12 wieder zurück auf 1 fahren. Dafür hat 
er dann eine Stunde.


Tom schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Auf einem Kreis gibt es 12 Punkte. Zwischen diesen Punkten sind 11
>> Kreissegmente.
>
> Und ein Quadrat hat 4 Punkte und drei Seiten.

Du kannst ja nicht Quadrate mit Kreisen vergleichen! Aber vielleicht ist 
ein Kreis mit 4 Ecken und 3 Seiten anschaulich.


Gruß

Jobst

von Homer (Gast)


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Thiange schrieb im Beitrag #4775999:
> Tätig im Bereich Reaktorphysik....
>
> Oh Gott, ich hoffe Du arbeitest dort lediglich in der Kantine.

Nukular! Das Wort heißt nukular!

https://www.youtube.com/watch?v=US-QRwmgwlk

von nietendrücker (Gast)


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Ich persönlich glaube ja, daß die Befestigung des Ritzels auf der 
Motorachse die größte Hürde sein wird.

von g457 (Gast)


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>> Auf einem Kreis gibt es 12 Punkte. Zwischen diesen Punkten sind 11
>> Kreissegmente. Jedes 6 Glieder lang. 11x6 = 66.
>
> Wenn die Kette nicht geschlossen, sondern offen wäre, benötigte man 66
> Glieder.

Nein, dann bräuchte es 67 Glieder.

SCNR

von Lars B. (larsb)


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Die Schrittmotor Lösung klingt sehr brauchbar.
Lurchi und Sebastian S haben das gut erklärt.
Ein 2A Schrittmotor wäre Stromverschwendung und ein kleiner Atmel reicht 
zur Ansteuerung aus. Evtl spendiert man dem noch ein RTC Modul o.ä. und 
das ganze wird nicht so kompliziert.

Bei der Kettenlänge gehen die kontrahenten hier von unterschiedlichen 
Annahmen aus und reden etwas aneinander vorbei.

nightflight_1:

Das ist ein tolles Bauprojekt.
Dabei kannst Du viel lernen.

von Clemens S. (zoggl)


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Überleg dir, ob du vll geld in eine laschenkette investieren willst.

Da könntest du punkte bei der halben stunde anbringen.

http://www.maedler.de/product/1643/1615/640/669/rollenketten-mit-winkellaschen-k1-schmale-form-6-x-p-zweiseitig

Ist sicher sauberer als löten

von Der Andere (Gast)


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Ich stelle mir die Uhr gerade etwas abgewandelt vor:
Als Uhrgehäuse die Hälfte einer alten Stihl Motorsäge und als Kette eine 
Sägekette.
Eventuell sogar mit Schwert statt frei hängender Kette.

von anonymous (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Normale Fahrradketten haben meist nur 116 Glieder. Du musst also
> entweder zwei davon kaufen und passend zusammensetzen, oder

"Mein" Fahrradhändler (bei dem ich auch mal im Sommer gearbeitet habe) 
hat die Ketten als Meterware - mit einem Beitrag in die Kaffeekasse + 
Material bekommt man da jede geünschte Länge...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hier ist noch ein mögliche Erweiterung, um auch die Minuten besser
ablesen zu können. Änderungen gegenüber dem Original:

- Eine Minutenscheibe sitzt auf derselben Welle wie das Kettenrad. Es
  entsteht also antriebstechnisch kein zusätzlicher Aufwand.

- Ein feststehender Pfeil oben an der Minutenscheibe zeigt auf die
  aktuelle Minutenzahl.

- Das Kettenrad hat bei gleichem Abstand der Stundenzahlen auf der Kette
  24 statt 12 Zähne. Dadurch steht immer eine der Stundenzahlen in der
  oberen Hälfte des Rads, was das Ablesen etwas erleichtert. Das Rad
  muss deswegen aber halb so schnell laufen (also eine Umdrehung in 2
  Stunden).

- Die Stunden- und Minutenzahlen sind im Uhrzeigersinn angeordnet, was
  das Ablesen ebenfalls erleichtert. Entsprechend muss sich das Rad im
  Gegenuhrzeigesinn drehen.

Je nach Geschmack kann man auch jede zweite Minutenzahl weglassen oder
durch Strichmarkierungen ersetzen, so dass die Minutenscheibe weniger
überladen wirkt.

von rude (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Kann gut gehen, muss aber nicht. Schrittmotore haben ein Problem,
> nennenswerte Massen im Einzelschrittbetreib anzusteuern, da gehen schon
> mal Schritte verloren.

Man kann auch im Halbschrittmodus arbeiten, dann ist das Haltemoment 
größer (und die Auflösung doppelt so hoch)

von Michael W. (Gast)


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von Frank B. (frank501)


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Da fällt mir ein... ich habe irgend wo noch eine Doppelgliedkette aus 
einem Transportband herum liegen.
Habe daraus mal als Joke ein Armband angefertigt, als Persiflage auf die 
Fahrrad- und Motorradkettenarmbänder.
Allerdings wog dieses Armband mit 7 Gliedern schon ein gutes Pfund.

Ritzel dazu müssten sich auch noch finden lassen. Das wäre mal eine 
echte Männeruhr.

von Mirko (Gast)


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Gibt es denn schon erfolge mit der Uhr?
Die abgebildete Wanduhr ist von Andreas Dober und wird in bei den 
Onlinehändlern unter "Catena Wanduhr" geführt.

Hier noch zwei weitere Kettenuhren:
https://www.geekalerts.com/timing-chain-clock/
http://www.hometone.com/build-chain-clock-mechanical-parts.html

Gruß Mirko

von Christian B. (luckyfu)


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Andreas S. schrieb:
> Ich war neulich übrigens schwer erstaunt, als ich feststellen musste,
> dass man heutige Fahrradketten aus Sicherheitsgründen gar nicht mehr
> einfach öffnen kann.

das hat mit Sicherheit nichts zu tun. Die modernen Kettenschaltungen 
haben einen so geringen Abstand zwischen den einzelnen Schaltstufen, daß 
die Kette einfach nicht an einer stelle breiter sein darf, damit sie 
reibungslos über die Ritzelkasette und den Kettenblattblock läuft.
Man kann sie dennoch bequem öffnen, dazu bedarf es nur eines 
Kettenöffners, in jedem Fahrrad Mutlitool dabei.

von Harald W. (wilhelms)


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Christian B. schrieb:

> Man kann sie dennoch bequem öffnen, dazu bedarf es nur eines
> Kettenöffners, in jedem Fahrrad Mutlitool dabei.

...und wie schliesst man sie dann wieder?

von topkek2000 (Gast)


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Einfach ne ältere Kette nehmen mit ordentlichem Kettenschloss.

von Ralf (Gast)



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Habe es fast genau so wie Michael Bertrandt es beschrieben hat gemacht. 
Erst 4060 dann 4518 und als Schrittmotortreiber L393D. Ein 
Metallbaukasten (gerade wieder angesagt), kann für mechanische 
Unterstützung sorgen. Das Ritzel kann auch mit einem selbst gedrehten 
Flansch an dem Schrittmotor befestigt werden. Im Nuklearwerk steht 
bestimmt irgendwo eine Drehbank rum.

Um die Massenträgheit zu überwinden, kann der Schrittmotor mit 
Vorwiderständen an einer höheren Spannung betrieben werden, die mit 
bipolaren Elkos überbrückt werden. Ein kurzer kräftiger Stromstoß und 
danach nur noch geringer Haltestrom über die Widerstände.

Die weiter oben genannte Lösung mit Quarz und Schrittmotor halte ich für 
gut.

von Kettenschloss (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>
>> Man kann sie dennoch bequem öffnen, dazu bedarf es nur eines
>> Kettenöffners, in jedem Fahrrad Mutlitool dabei.
>
> ...und wie schliesst man sie dann wieder?

Neuen Niet reindrücken. Man kann idR mit etwas Fingerspitzengefühl auch 
den alten wiederverwenden (auch wenn es nicht im Sinne des Erfinders 
ist) - hilfreich, wenn die Kette auf der Tour reisst, dann macht man sie 
einfach ein Glied kürzer. Schon mehrfach gemacht, hat bis jetzt immer 
gehalten.

Dass es keine Kettenschlösser mehr gibt, ist mir neu, bei 10x Ritzeln 
haben die bei mir noch immer gut funktioniert. Kommt eher auf die 
Qualität (und den Preis) der Kette an, ob eins dabei ist.

von Christian B. (luckyfu)


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Harald W. schrieb:
> ...und wie schliesst man sie dann wieder?

Dafür sind bei neuen Ketten mindestens 2 neue Kettenniete dabei. Die 
haben hinten noch eine Art Druckbolzen dran, den bricht man ab wenn der 
Niet komplett in der Kette ist. Der Niet selbst ist hinten konisch, 
sodaß er hält.
Man kann einen alten prinzipiell wiederverwenden. Aber wenn man den 
nicht mit einem Körner z.B. aufweitet löst der sich nach relativ kurzer 
Zeit wieder. Erfahrungsgemäß verschwindet er dann auf nimmer 
wiedersehen.

Mein Multitool hat im Kettenspanner ein Aufbewahrungsfach für 4 dieser 
Ersatzniete.

p.s.: Man kann nat. auch eines der Kettenschlösser verwenden aus dem 
Post über meinem. Muss man halt zusehen, wo man das für die 
entsprechende Kette herbekommt.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Christian B. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> ...und wie schliesst man sie dann wieder?
>
> Dafür sind bei neuen Ketten mindestens 2 neue Kettenniete dabei. Die
> haben hinten noch eine Art Druckbolzen dran, den bricht man ab wenn der
> Niet komplett in der Kette ist. Der Niet selbst ist hinten konisch,
> sodaß er hält.
> Man kann einen alten prinzipiell wiederverwenden. Aber wenn man den
> nicht mit einem Körner z.B. aufweitet löst der sich nach relativ kurzer
> Zeit wieder. Erfahrungsgemäß verschwindet er dann auf nimmer
> wiedersehen.
>
> Mein Multitool hat im Kettenspanner ein Aufbewahrungsfach für 4 dieser
> Ersatzniete.
>
> p.s.: Man kann nat. auch eines der Kettenschlösser verwenden aus dem
> Post über meinem. Muss man halt zusehen, wo man das für die
> entsprechende Kette herbekommt.

Ketten gibts hier als Meterware:

http://www.pedalkraft.de/ketten.htm

von radiostar (Gast)


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Ralf schrieb:
> Die weiter oben genannte Lösung mit Quarz und Schrittmotor halte ich für
> gut.

Was ist eigentlich an einem Synchronmotor auszusetzen?

von Ralf (Gast)


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Der Synchronmotor läuft ständig und könnte in einer Holzkiste, die als 
Resonator wirkt ganz schön nerven. Ein kleiner Rucks von einem 
Schrittmotor, da hört man nix von.

von Uhu U. (uhu)


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Andreas S. schrieb:
> Ich war neulich übrigens schwer erstaunt, als ich feststellen musste,
> dass man heutige Fahrradketten aus Sicherheitsgründen gar nicht mehr
> einfach öffnen kann.

Nur Ketten für Kettenschaltung - "normale" haben nach wie vor ein 
Kettenschloss. Letzteres macht sich aber für so eine dekorative Kette 
nicht sehr gut.

Robby D. schrieb:
> Fahrradkette... offen.. .guggst Du ebay: 121391961265
> Die überflüssigen Glieder kann ich rausbohren...

Dafür gibts Kettennieter, z.B. 
http://pulsar.ebay.de/plsr/clk/0/SADS/9?pld=%7B%22mecs%22%3A%22262021130964479c36bf4fa84496bd829c8fd6addeac%22%2C%22enc%22%3A%22AQABAAACkLmQa24OtTHRaocrSZUBEXf30UPYR3oTTLLGPYD4IMkPY08%2FW5T5Wiv2C83m%2F%2Fv8gRk62PvtPCJhcEFYycNWEyL9SlNsinGmPkyaorKknHBavJOHc0J%2Be1d8Gyz3bW37%2F1n7XofJTIPacTU7J%2FOJ1wGyGLosLWOIezOvKmpM851cXMXtDolMLqm44PlDaVb7QoI3xJ5vtgCRDLIAT9fkr7W27pOhqWTvooA9qHolz%2Fx89DkYjyiwSqC4QTFcJpDmGBymcy1JAuIyHyF0ZKdKFeWjv0Sn8GsAk2nOt0UwRI2DWpytzy4m7q3KRD5%2BAXntP8izWQh7F7hXqyQJRC1kAmhRMdCI69gpkeqJOQ6YiZlrUPMvljjEmK6TKaFIxi4LkiCMHCX8%2B4OZBm3EUUTVyI61ZbzAg9cSbDDOiKb0WSY%2B5eTcUNWecxcOO5hRb7yKgmJSnv2q0nP3YTMN8Bcft7Lh8s1CE0QJnKrC06kosPiNKS0NGpP5EPeGEy%2F0VCYmUdOaKWBOcxvr9ZmyFFOOr7kCtlh4T5uw%2Fx31Ik1rWlbX2Or6Q8%2B%2Bm%2FtN%2BcEsmGcBupUqwqS9JEOl9K3oKv%2BDli3riKJxBOME2lzZs9VGm8qhTiQX%2BM6qvXPwcil0ZC5E9KIdfDu7ojykZshQwvy%2BiY6SHnrfMlvM4EMQ5Mr5%2Bk%2Bdog%2FeSr43mbHM%2FJ9tCA%2BXO9%2FkxhrlQFYPufW%2BsNGKd2kvJ10m6dR21O69aYA3tw60myV0rdzOC%2FMWTDf3L2X9jFEtP2PBp1BR%2FmOjSACRcFGsVnkYfzSiA1czAcvRKuPM%2FHOlHVux5SlhqGgNWboQjK7FnOOlwZvGMGmHiHMl%2FC4Lr4DKhxOSxUY6p5d4PRy3%22%7D

von radiostar (Gast)


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Ralf schrieb:
> Der Synchronmotor läuft ständig und könnte in einer Holzkiste, die als
> Resonator wirkt ganz schön nerven

Das Argument scheint mir konstruiert. Erstens ist ein passender 
Synchronmotor winzig, zweitens - so unwuchtig, daß er gleich vernemhlich 
brummt, ist er auch nicht und drittens, Holzkisten kann man so bauen, 
daß sie nicht resonieren. Und viertens, ich brauche gar keine Holzkiste.

Dafür brauche ich für einen Synchronmotor keine Beschaltung. Ich finde 
ja, daß Schrittmotor und Digitaltechnik sich nicht mit solch einer 
anachronistisch anmutenden Fahrradkettenuhr nicht vertragen.

von Uhu U. (uhu)


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radiostar schrieb:
> Das Argument scheint mir konstruiert. Erstens ist ein passender
> Synchronmotor winzig, zweitens - so unwuchtig, daß er gleich vernemhlich
> brummt, ist er auch nicht und drittens, Holzkisten kann man so bauen,
> daß sie nicht resonieren. Und viertens, ich brauche gar keine Holzkiste.

Meine Eltern hatten eine Uhr - bestehend aus Holz - mit einem 
Netz-Synchronmotorchen. Die Geräuschentwicklung war minimal.

Wenn es mal einen Stromausfall gab, blieb sie natürlich stehen. Um sie 
wieder anzuwerfen, gab es einen gefederten Zug mit einer kleinen Kugel, 
den man aus dem Gehäuse zog un schnappen ließ.

Kleiner Gag am Rande: man konnte die Uhr auch durch vorsichtiges Drehen 
am Sekundenzeiger starten - auch rückwärt.

von Ralf (Gast)


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Das ist richtig. Man kann sich bei Verwendung eines Synchronmotors den 
ganzen Schrittmotoransteuerkokolores sparen und er passt tatsächlich vom 
Stil her besser zur Fahrradkettenuhr.

von radiostar (Gast)


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Ralf schrieb:
> kokolores

Schönes Wort :-) Und schön, daß es noch verwendet wird.

von eProfi (Gast)


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https://www.geekalerts.com/timing-chain-clock/

Der hat stilecht ein Kettengetriebe als Vorgelege.
z1=24, z2=48 ;=)
Welche Drehzahl hat der Getriebemotor? 2 rph (U/h) ?

Bei einem Schrittmotor kann man das (bei high-torque-Motoren stärker 
ausgeprägte) Rastmoment nutzen.
Je nach Aufbau tritt das alle 3,6° auf, hier braucht man evtl. keinen 
Haltestrom für dieses kleine Drehmoment.
Man macht also 4 Halbschritte mit z.B. 1-2 Hz und schaltet den Strom 
wieder ab. Bei Direktantrieb macht man das alle 36 Sekunden.

Die Idee mit der Kettensäge ist +++. Ist was für echte Männer.
Wie denkt ihr über eine 24-Stunden-Anzeige?

Zur Mädeler-Laschenkette: Ähnliches hab ich auch schon mit geraden 
Laschen gesehen als Transportkette.

von Harald W. (wilhelms)


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eProfi schrieb:

> Wie denkt ihr über eine 24-Stunden-Anzeige?

Dazu braucht man nur eine doppelt so lange Kette.

von J. T. (chaoskind)


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Harald W. schrieb:
> Dazu braucht man nur eine doppelt so lange Kette.

oder man setzt einfach die Ziffern doppelt so dicht.


Christian B. schrieb:
> Dafür sind bei neuen Ketten mindestens 2 neue Kettenniete dabei. Die
> haben hinten noch eine Art Druckbolzen dran, den bricht man ab wenn der
> Niet komplett in der Kette ist. Der Niet selbst ist hinten konisch,
> sodaß er hält.

Diesen "genialen Einfall" hat sich Shimano irgendwann so um Ende der 
90er/Anfang 2000er geleistet. Bei den HG oder SG-Ketten fing es an... 
lang lang her. Und der eigentliche Grund war gefühlt nur, dass man so 
einen Spezialniet, der natürlich nur einmal verwendet werden kann, 
natürlich für ne Mark fuffzich verkaufen konnte, während ein normaler 
Niet 10 Pfennig gekostet hat.

P.S.

schöner Thread übrigens, ich frag mich ja immer, warum es bei wenigen so 
entspannt zugeht, und die meisten Threads hier immer öfter ausarten...

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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J. T. schrieb:

>> Dazu braucht man nur eine doppelt so lange Kette.
>
> oder man setzt einfach die Ziffern doppelt so dicht.

Dann brauchst Du eine zusätzliche Übersetzung. Normalerweise
kannst Du eine Kettenuhr problemlos mit einem normalen Quarz-
uhrwerk betreiben, indem Du ein möglchst kleines Ritzel auf
den Minutenzeigeranschluss setzst. Der Zahlenabstand entspricht
dann der Anzahl der Zähne des  Ritzels.

von Ralf (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Dann brauchst Du eine zusätzliche Übersetzung.

Er braucht keine zusätzliche Übersetzung, weil sich der Stundenzeiger 
sowieso zwei mal am Tag um 360° dreht! Das Drehmoment ist ebenfalls 
ausreichend.

von Nils L. (luene)



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Ich hab mir die Uhr grad in den letzten Wochen/Monaten gebaut und bin 
gestern durch zufall auf diesen Beitrag gestossen :D

Ich hab eine alte Kassette von meinem Fahrrad genommen. Die Kette liegt 
auf dem 26er Ritzel und hat 156 Glieder. Somit etwas Größer als das 
Original.
Die Zahlen sind aus alten Speichen gebogen.

Meiner erste Idee war auch ein Uhrwerk, aber es ist schwer etwas 
bezahlbares mit genug Drehmoment zu finden. Deswegen hab ich mich für 
nen Schrittmotor entschieden.

Das Gehäuse kommt aus dem 3D-Drucker.
Die Uhrzeit empfängt ein ESP8266 über NTP.
Die Steuerung übernimmt ein ATmega8.

Verbaut ist ein billiger Schrittmotor mit Getriebe und Treiber von 
Pollin:
https://www.pollin.de/p/joy-it-uln2003-treiber-mit-5v-schrittmotor-810676

Wenn noch jemand lust hat sich die Uhr zu bauen, erstell ich gern 
nochmal einen eigenen Beitrag mit Code usw.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Nils L. schrieb:
> Ich hab eine alte Kassette von meinem Fahrrad genommen.

Das hat den Vorteil, dass du durch einfaches Umhängen der Kette die Zeit
je nach Bedarf langsamer oder schneller vergehen lassen kannst ;-)

von Hans W. (Gast)


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Gegen die Verwendung eines Uhrwerks spricht die Drehrichtung. Wenn man 
das Bild im Ausgangsposting vergleicht mit dem Bild in dem Vorschlag von 
Yalu
Beitrag "Re: Fahradkettenuhr"
dann sieht man, dass Zeiten zwischen den vollen Stunden viel einfacher 
ablesbar sind, wenn sich die Welle gegen den Uhrzeigersinn dreht. Man 
erwartet einfach ganz selbstverständlich, dass die kleineren Zahlen 
weiter links und die größeren weiter rechts stehen.

Ansonsten: Schöne Idee!

Hans

von Stefan T. (stefan_t741)


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Nils L. schrieb:
> Ich hab mir die Uhr grad in den letzten Wochen/Monaten gebaut und bin
> gestern durch zufall auf diesen Beitrag gestossen :D
>
> Ich hab eine alte Kassette von meinem Fahrrad genommen. Die Kette liegt
> auf dem 26er Ritzel und hat 156 Glieder. Somit etwas Größer als das
> Original.
> Die Zahlen sind aus alten Speichen gebogen.
>
> Meiner erste Idee war auch ein Uhrwerk, aber es ist schwer etwas
> bezahlbares mit genug Drehmoment zu finden. Deswegen hab ich mich für
> nen Schrittmotor entschieden.
>
> Das Gehäuse kommt aus dem 3D-Drucker.
> Die Uhrzeit empfängt ein ESP8266 über NTP.
> Die Steuerung übernimmt ein ATmega8.
>
> Verbaut ist ein billiger Schrittmotor mit Getriebe und Treiber von
> Pollin:
> https://www.pollin.de/p/joy-it-uln2003-treiber-mit-5v-schrittmotor-810676
>
> Wenn noch jemand lust hat sich die Uhr zu bauen, erstell ich gern
> nochmal einen eigenen Beitrag mit Code usw.

Deine Uhr gefällt mir sehr gut!
Ich möchte da mal einen Nachbau versuchen.
Wäre super, wenn du ein paar Detailbilder und den Code veröffentlichen 
würdest.

Gruß Stefan

von Nils L. (luene)


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Sorry Stefan für die "etwas" verspätete Antwort.
Ich bin leider nicht so oft hier im Forum.

Würde ich die Uhr heute nochmal bauen, würde ich vieles anders machen. 
Unten habe ich meine Gedanken dazu mal aufgelistet.

Im Anhang ist der Code für den ATMEGA8 und den ESP. Der Code vielleicht 
eher als "Orientierung". Er funktioniert, ist aber nicht schön - nur als 
Vorwarnung ;-)

Außerdem sind im Anhang die Zeichnungen der 3D Teile.

Falls jemand die Uhr nachbauen möchte:
- Mechanisch hat die Konstruktion eine Schwachstelle: die Welle zwischen 
Motor und Ritzel kann nach einiger Zeit brechen (so ist es mir 
passiert). Diese müsste überarbeitet werden, oder alle zwei Jahre die 
Welle wechseln
- Das Kugellager ist auch nicht ideal (eher etwas hochwertigeres beim 
nächsten mal) und auch keine Blechschrauben mehr für das Gehäuse, 
sondern eher metrische Schrauben

- dass der atemga8 die Uhrzeit vom ESP8266 über UART bekommt ist 
unschön. Würde ich die Uhr nochmal bauen, würde ich heute einen NodeMCU 
einsetzen.
- Der Programmteil der die Uhrzeit vom NTP abruft liefert sporadisch 
7:28 (ca. 1 mal am Tag) zurück. Die Uhr steht dann für eine Minute auf 
diesem Wert, bevor eine neue Uhrzeit abgerufen wird. Ist nicht schön, 
tritt aus meiner Sicht aber zu selten auf, um es anzugehen.
- Es fehlt eine gute Möglichkeit SSID und Passwort ändern zu können
- An der Seite der Uhr ist ein kleiner Taster verbaut. Dieser hat im 
derzeitigen Code aber keine Funktion (mehr).

- Schwierig ist es die aus Speichen gebogenen Zahlen auf der Kette zu 
befestigen. Ich habe sie (nach einigen Versuchen) mit Sekundenkleber an 
die Kettenglieder geklebt. Die Klebeflächen an den Speichen vorher auf 
jeden Fall gleit feilen (größere Klebefläche) und alle Klebeflächen 
schön mit Spiritus oder Bremsenreiniger säubern (besonders die Kette). 
Nach dem Kleben, helfen Wäscheklammern um Kette und Speicher 
zusammenzudrücken. So hält es bei mir, ist aber trotzdem empfindlich.

Wenn ihr noch Fragen habt, meldet euch gerne - ich versuche in Zukunft 
etwas schneller zu antworten ;-)

von Stefan T. (stefan_t741)


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Hallo Nils,
vielen Dank für deine Antwort und die Verbesserungsvorschläge. Die 
mechanische Ausführung ist für mich deutlich leichter zu realisieren als 
Änderungen, geschweige denn das Erstellen der Software.
Danke und Gruß
Stefan

von Mirko (Gast)


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Ich hatte vor einiger Zeit mit einem quarzuhrwerk für große Zeiger 
experimentiert. Leider fehlte diesem die Kraft das trägheitsmoment einer 
normalen Fahrrafkette zu überwinden. Da gab es regelmäßig 
Schrittverluste. Nur als info

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Mirko schrieb:
> Ich hatte vor einiger Zeit mit einem quarzuhrwerk für große Zeiger
> experimentiert. Leider fehlte diesem die Kraft das trägheitsmoment einer
> normalen Fahrrafkette zu überwinden.

Evtl. hilft es, das Uhrwerk und das Kettenrad nicht starr, sondern über
eine (relativ weiche) Feder zu verbinden. Dadurch wird der Einfluss des
Trägheitsmoments und damit das erforderliche Drehmoment des Uhrwerks
reduziert.

von L. H. (holzkopf)


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Fahrradkettenuhr??
Und damit willst Du präzise Zeitangaben machen können??
So einen Quatsch liest man auch nicht alle Tage! :)

Du weißt hoffentlich schon, daß solche Kettenantriebe 
"herumpolygonieren" und deshalb nur alles andere repräsentieren können 
als eine konstante Umfangsgeschwindigkeit - so langsam die auch immer 
sein mag.

Wenn Du wenigstens stattdessen einen stramm gespannten Zahnriemen 
einsetzen würdest, könnte man sich über hinreichende Genauigkeit für 
Dein Ansinnen unterhalten. ;)

von Teo (Gast)


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L. H. schrieb:
> Fahrradkettenuhr??
> Und damit willst Du präzise Zeitangaben machen können??
> So einen Quatsch liest man auch nicht alle Tage! :)
>
> Du weißt hoffentlich schon, daß solche Kettenantriebe
> "herumpolygonieren" und deshalb nur alles andere repräsentieren können
> als eine konstante Umfangsgeschwindigkeit - so langsam die auch immer
> sein mag.
>
> Wenn Du wenigstens stattdessen einen stramm gespannten Zahnriemen
> einsetzen würdest, könnte man sich über hinreichende Genauigkeit für
> Dein Ansinnen unterhalten. ;)

Das dümmste Geschwätz 2021 und das am 26/01.....

von Scherzkeks (Gast)


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ich würde da gar nicht so viel Aufriss machen.
Einfach an 6 und/oder 12 Uhr einen Magneten dran oder mit Reflektion 
arbeiten, und damit alle 6 oder 12 Stunden die Uhr justieren lassen.
Gibt doch sonst noch 100 andere Möglichkeiten. Dann spielt weder das 
eine noch der andere Faktor eine Rolle und man kann sich sicher sein, 
das sie richtig geht, auch wenn man ein Spaßvogel dir Kette umhängt, 
geht sie in einigen Stunden wieder richtig.
ODer jede Stunde dreht er sie ein mal komplett durch, bis zum Magneten..
Dann würde sie sic jede Stunde justieren.

von Scherzkeks (Gast)


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will sagen..denk eher wie ein Praktiker als ein Theoretiker.
Hier sind so viele die total gut theoretisch denken können und an einem 
realen Projekt scheitern würden.
Ein erfolgreiches Projekt solcher Art ist es ja erst dann, wenn es auch 
mit unerwarteten Störeinflüssen von außen klar kommt.
Da bedarf ein keiner super genauen Mechanik, Zahnriemen, Spezialgetriebe 
etc.pp.
Alles Unsinn

von MaWin 2 (Gast)


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Wieso sollte eine Fahrradkettenuhr ungenau sein wenn der Schrittmotor 
kräftig genug ist und über DCF angesteuert wird?
Alle Zahnräder sind schlupffrei und formschlüssig miteinander verbunden. 
Noch genauer geht es kaum.

von Philipp G. (geiserp01)


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L. H. schrieb:
> Fahrradkettenuhr??
> Und damit willst Du präzise Zeitangaben machen können??
> So einen Quatsch liest man auch nicht alle Tage! :)

Wusstest Du denn nicht, dass Atomuhren alle auf diesem Prinzip beruhen? 
Früher hatten sie dafür Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald. Ja auch in 
den RTC ist eine Kette drin. Alter echt jetzt.

: Bearbeitet durch User
von what time is it? (Gast)


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Und welche Uhrzeit wird jetzt auf dem Foto angezeigt?

von Philipp G. (geiserp01)


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what time is it? schrieb:
> Und welche Uhrzeit wird jetzt auf dem Foto angezeigt?

11:07

von what time is it? (Gast)


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Philipp G. schrieb:
> 11:07


Also geht es erstmal nur bis 11:30? Und dann muss man die Seite wechseln 
oder wie?

von Philipp G. (geiserp01)


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what time is it? schrieb:
>> 11:07
>
> Also geht es erstmal nur bis 11:30? Und dann muss man die Seite wechseln
> oder wie?

Die gesamte Kette dreht rechts rum, so kommt stündlich immer eine neue 
Zahl, bis 12 Stunden rum sind. Ist die Zahl oben, hast du eine Stunde. 
Ist es dazwischen, ca. 30 min. Es ist mehr ein Kunstobjekt und keine 
Atomuhr.

Von dem her würde ich gar nicht mit ultragenauen Timern arbeiten sondern 
einfach stündlich über Internet abgleichen. Das hätte den Vorteil, dass 
man das Ding lernfähig machen kann. Es weiss wieviele Korrekturschritte 
nötig waren, um wieder auf die genaue Stunde zu kommen. So korrigiert es 
die delays von alleine.

: Bearbeitet durch User
von what time is it? (Gast)


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Und woher soll ich dann wissen auf welcher Kreishälfte ich jetzt bin?

Warum ist es jetzt 11:05 und nicht 12:35?

von Ralf (Gast)


Angehängte Dateien:

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what time is it? schrieb:
> Also geht es erstmal nur bis 11:30? Und dann muss man die Seite wechseln
> oder wie?

Wenn die 11:30 Uhr oben stehen, dann geht es ganz normal vorwärts 
weiter, bis zum St. Nimmerleinstag. Da muss man nicht erst die Kette 
wechseln, oder sich womöglich hinter die Uhr stellen oder einen 
Handstand machen.

Nach dem St. Nimmerleinstag geht es theoretisch trotzdem noch weiter, 
weil die Kette über das Kettenschloss kreisförmig als Endlosschleife 
geschlossen ist. 🙂

von Philipp G. (geiserp01)


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Ralf schrieb:
> what time is it? schrieb:
>> Also geht es erstmal nur bis 11:30? Und dann muss man die Seite wechseln
>> oder wie?
>
> Wenn die 11:30 Uhr oben stehen, dann geht es ganz normal vorwärts
> weiter, bis zum St. Nimmerleinstag. Da muss man nicht erst die Kette
> wechseln, oder sich womöglich hinter die Uhr stellen oder einen
> Handstand machen.

Ich denke mal eher Troll. Ist ja nicht schwierig sowas zu verstehen.

>Warum ist es jetzt 11:05 und nicht 12:35?

Was hält Dich davon ab einen bunten roten Strich oben mittig zu malen? 
Weil normalerweise steht bei jeder analogen Uhr oben die 12. Aber der 
Strich hilft auch nicht eine genaue Uhrzeit abzulesen.

: Bearbeitet durch User
von Peter Z. (flexopete)


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@Nils
Welches Rillenkugellager hast Du benutzt?

Gruss
Peter

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Vorsicht bei der Implementierung einer automatischen 
Sommerzeitumstellung. Im Herbst geht das ja noch, wenn die Uhr einfach 
eine Stunde stehenbleibt. Aber im Frühjahr wird das Ding zur Kettensäge!

von Nils L. (luene)


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Peter Z. schrieb:
> Welches Rillenkugellager hast Du benutzt?

ein billiges aus dem Baumarkt, welches ich nicht weiterempfehlen kann.
Die Uhr war ein Gemeinschaftsprojekt mit meinem alten Mitbewohner.
Er hat den mechanischen Part übernommen und weiß leider auch nicht mehr 
welches Lager es war.

von Nils L. (luene)


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Wollvieh W. schrieb:
> Aber im Frühjahr wird das Ding zur Kettensäge!

Ein Glück kann so ein Schrittmotor auch in die andere Richtung drehen 
;-)
Mein Programm benutzt immer den kürzesten Weg. So ist die Zeitumstellung 
recht unspektakulär.

von Peter Z. (flexopete)


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@Nils,

kannst Du mir bitte die Zuordnung PC0 bis PC3 zu IN1 bis IN4
verraten.
Ich die Schaltung mal aufgebaut:
ESP LED geht an
ATMEGA8 PB0 "high"
die 4 LEDS auf der SM-Steuerung gehen alle 6 Sek. kurz an
aber die Achse am SM bewegt sich nicht (auch nach Stunden die gleiche 
Pos.

deshalb die Frage nach der Zuordnung oder fehlt noch was?
Danke

Gruss
Peter

ps.: Wie heißt denn der Kassettentyp, der auf die Achse paßt?

: Bearbeitet durch User
von Peter Z. (flexopete)


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@Nils

antworte mir mal selbst:
Dumme Geschichte, bin beim Quarz um den Faktor 10 zu hoch
geraten, den ich auch noch liegen hatte.
Code geändert und schon dreht sich die Motorachse.

Bleibt noch die Frage nach dem Kassettentyp.

Gruss
Peter

von Nils L. (luene)


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Peter Z. schrieb:
> Bleibt noch die Frage nach dem Kassettentyp.

Ich hab eine Shimano 7-Gang mit 30 Zähnen auf dem großen und 13 auf dem 
kleinen Ritzel. Die Aufnahme ist für Shimano meine ich genormt.

Nach Anpassung der Welle, geht auch jedes andere Ritzel.
Kettenglieder % Zähne sollten 0 ergeben, sonst kann es Probleme bei der 
Rechnung geben.

von J. T. (chaoskind)


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Nils L. schrieb:
> Die Aufnahme ist für Shimano meine ich genormt.

Da gibt es für die Kettenschaltungen 2 Varianten. Schraubkranz und 
Kassette. Schraubkränze haben nen integrierten Freilauf, fallen damit 
also weg, zumindest wenn es Richtungsumkehr zwecks Zeitstellung geben 
soll. Kassetten haben ein Profil ähnlich nem PTO-Spline nur das es wimre 
9 "Zähne" sind, von denen einer nur halbe Breite hat, zwecks 
Indizierung.
Fertigungstechnisch deutlich einfacher dürfte ein Adapter für die 
Nabenschaltungsritzel sein. Das wäre einfach auf der Drehbank zu machen. 
Das ist einfach ein Kreis mit drei halbrunden Einbuchtungen über den 
Umfang. Ich meine 2Zoll Durchmesser. Kann ich morgen auf der Arbeit mal 
nachmessen.

von Michael G. (Firma: Einfachundschoen.de) (genius_xoe)


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Hallo zusammen,

Ich werde im August mit der Anfertigung und Auslieferung der Uhren 
beginnen.
Etwas extravaganter mit nem Ritzel Satz anstatt nem einzelnen Zahnrad.
Ziffern in römischen oder arabischen Zahlenformat.

Mein 2. Test läuft seit Ende März erfolgreich mit meinem Prototypen.

Ich verwende allerdings ein Uhrwerk mit 230V und keinen Microcontroller.

Bei Interesse bitte per PN melden.

von Michael G. (Firma: Einfachundschoen.de) (genius_xoe)


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>
> "Ich verwende allerdings ein Uhrwerk mit 230V und keinen Microcontroller."
>
Nachdem ich Anfragen bekommen habe: Ja, ihr könnt auch nur das 
"sichtbare" haben ohne Uhrwerk, um einen µC dafür verbauen zu können.

Bilder folgen, sobald ich meinen Prototypen mit dem letztendlichen 
Design fertig habe, was wohl Anfang Juli der Fall sein wird.

von Michael G. (Firma: Einfachundschoen.de) (genius_xoe)


Angehängte Dateien:

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So, nach ca. 2 Jahren Entwicklung ist es soweit und ich habe die Uhr 
fertig gebaut. Farbe schwarz und Grau.
Sie ist in 3 verschiedenen Varianten bestellbar:
- Paket Gold: Beleuchtete Radfahrer-Silhouette mit Kettenuhr
- Paket Silber: Unbeleuchtete Radfahrer-Silhouette mit Kettenuhr
- Paket Bronze: Runde Kettenuhr

Solltet ihr nur Einzelteile brauchen, also z.B. ohne Uhrwerk, weil ihr 
das mit nem µC machen wollt, so kontaktiert mich auf

einachundschoen.de

Dort gibt es auch Detail-Bilder der Ziffernsätze, etc.

von mIstA (Gast)


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Michael G. schrieb:
> einachundschoen.de

Hier, schenk ich Dir:   f

von Michael G. (Firma: Einfachundschoen.de) (genius_xoe)


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Danke dir - hier der richtige Link:
einfachundschoen.de

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