Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Genauigkeit eines Oszilloskop


von Mike (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich suche die Genauigkeitsangaben zweier Oszilloskope, finde aber 
nichts. Entweder suche ich nach den falschen Begriffe oder es sind keine 
angegeben.

Wäre super, wenn jemand mal drüberschauen könnte. PDF im Anhang.

von Jemand (Gast)


Lesenswert?

Du musst im Datenblatt nachschauen, nicht im Benutzerhandbuch.

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Ich habe das gesamte Internet durchsucht. Auch beim Hersteller

http://www.keysight.com/de/pdx-x201762-pn-MSO9254A/mixed-signal-oscilloscope-25-ghz-4-analog-plus-16-digital-channels?nid=-32534.1150140&cc=DE&lc=ger&pm=ov&state=1

Da gibs das Datenblatt.

Habe aber das gefühl, ich muss nach anderen Begriffen suchen

von Sven D. (Gast)


Lesenswert?

Seite 17 im PDF "DC gain accuracy"
Seite 19 im PDF "Time scale accuracy "

Ist wohl in etwa was Du suchst, oder?

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Genauigkeit is sonst nicht unbedingt das erste Kriterium beim Kauf eines 
Oszilloskopes...

Mehr als 1% bei der Amplitude wuerd ich nicht erwarten. Da ist der 
Messfehler, den ich durch unpassenden Aufbau verursache groesser.

Beim Oszilloskop kann man so vieles falsch machen, da ist eine 
vernuenftige Messung (5%) meist schon genuegend. Meist ist die 
Kurvenform genuegend

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Das Ding heißt Oszilloskop und nicht Oszillometer. Das besagt schon das 
Wichtigste dazu.

Bei  einem analogen Scope mit 80mm Bildhöhe müsste da der Leuchtpunkt 
bis auf 0,8 mm genau positioniert sein.

Beim digitalen Scope ist es die Auflösung des Bildschirms. Bei 1% 
müssten da mindestens hundert Pixel vertikal vorhanden sein.

Die andre Grenze besteht in der Genauigkeit,Drift und 
Frequenzabhängigkeit des internen Verstärkers: Schau mal genau nach, in 
welchem Abstand zur Grenzfrequenz bei einem Tiefpass erster Ordnung 
bereits 1% Spannungsverlust entsteht usw.

Genaues Messen macht man nicht mit dem Scope sondern mit 
Messinstrumenten.

Bei guten Scopes könnte man sich bei DC-Ablesungen auf 2% verlassen, bei 
HF-Ablesungen oder Impulsen würde ich nur auf 5% oder gar auf 10% 
glauben, außer es geht um relative Änderungen, bei denen die 
Messanordnung nicht verändert wurde.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Peter R. schrieb:
> Bei  einem analogen Scope mit 80mm Bildhöhe müsste da der Leuchtpunkt
> bis auf 0,8 mm genau positioniert sein.
>
> Beim digitalen Scope ist es die Auflösung des Bildschirms. Bei 1%
> müssten da mindestens hundert Pixel vertikal vorhanden sein.

Vergiss nicht, dass diese digitalen Dinger Spannung und Frequenz auch 
als Ziffern anzeigen, das gaukelt schon vor, ein Meßgerät zu sein.

von Hp M. (nachtmix)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Vergiss nicht, dass diese digitalen Dinger Spannung und Frequenz auch
> als Ziffern anzeigen, das gaukelt schon vor, ein Meßgerät zu sein.

Aber es ist eben oft nur Gaukelei, weil, wie so oft, der größte Fehler 
sich nicht im Gerät befindet sondern davor.
Ich habe schon Kollegen gehabt, die zwar einen 10:1 Tastkopf benutzten, 
aber nicht dessen Pigtail, sondern eine 2m lange Massestrippe.
Folgerichtig sahen die alles Mögliche, nur nicht das Wichtige.

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Hilfe.

Allerdings muss ich die Genauigkeit wissen unabhängig das noch andere 
Fehler das Ergebnis beeinflussen.

Wie Sven geschrieben hat, findet man

DC gain accuracy: ± 2% of full scale at full resolution on channel scale 
± 5 ˚C from cal temp

Weiß jemand was das bedeutet? Vielleicht mit beispiel

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Mike schrieb:
> ± 2% of full scale at full resolution on channel

± 2% vom Vollausschlag

> ± 5 ˚C from cal temp

... sofern die Temperatur sich nicht um mehr als ± 5° von der 
Kalibriertemperatur unterscheidet.

± 2% vom Vollausschlag kann man sich gleichbedeutend mit "6-Bit-ADC" 
vorstellen.

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Das bedeutet sozusagen, wenn ich 1Volt ablese, liegt der Wert zwischen 
0,98V und 1,02V?

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Das bedeutet sozusagen, wenn ich 1Volt ablese, liegt der Wert zwischen
> 0,98V und 1,02V?

Solange die Gerätetemperatur im Bereich +/-5°C um die Kalibiertemperatur 
liegt, ja.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Das bedeutet sozusagen, wenn ich 1Volt ablese, liegt der Wert zwischen
> 0,98V und 1,02V?

sorry, natürlich nein.
Es kommt auf den Messbereich an. Wenn du 1V Messen willst, wirst du auf 
einen Messbereich mit 2V zurückgreifen müssen, d.h. 0,96 bis 1,04 wäre 
der Wert.

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Alles klar, danke!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Immer noch nicht.
Wenn das Oszi 5 horizontale Linien/Teilungen hat (wie z.B. 
http://www.brennecke.org/wp-content/uploads/2012/04/IMG_4713.jpg), dann 
könnte man im 1V/div Bereich maximal 6Vss messen (weil es dann 3 
Quadrate über und 3 unter der Mittellinie gibt). Und das ist dann auch 
der Vollausschlag in diesem Messbereich. Also hätte man dann in diesem 
1V/div Messbereich einen Fehler von +-60mV.
Bei einem Oszi mit 7 horizontalen Linien (und damit 8 Quadraten in der 
Höhe so wie 
https://de.wikipedia.org/wiki/Oszilloskop#/media/File:Tektronix_465_Oscilloscope.jpg) 
wäre der Fehler dann im gleichen Messbereich beim gleicher Genauigkeit 
logischerweise +-80mV.

: Bearbeitet durch Moderator
von Mike (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke, habe es verstanden.

Ich habe noch eine ganz andere Frage, möchte aber ungern wegen sowas 
einen neuen Thread eröffnen. Es hat nichts mit einem Oszilloskop zu tun, 
sondern ist ein Network Analyzer.

Habe ich es richtig verstanden? Er stellt eine Spannung bis 40V zur 
Verfügung bei einem max. Strom von 100mA?

Bei 40V ohne Last fließt 100mA?

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Es hat nichts mit einem Oszilloskop zu tun,
> sondern ist ein Network Analyzer.
Ok.


> Habe ich es richtig verstanden? Er stellt eine Spannung bis 40V zur
> Verfügung bei einem max. Strom von 100mA?
Das ist eine Option.

Vereinfacht ausgedrückt gibt ein Netzwerkanalysator auf einem Port einen 
Sinus aus und lauscht was auf diesem Port (oder einem anderen) 
zurückkommt.
Der Sinus wird dann durchgesweept.

Für passive Bauteile oder Filter ist das völlig ausreichend.
Wenn man zusätzlich noch einen DC-Anteil im Messsignal braucht, benötigt 
man diese Option.

> Bei 40V ohne Last fließt 100mA?
Nö. Ohne Last fließen 0 mA.

Frank

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Mit ohne Last meine ich einen kurzschluss.

Ich wollte den Network Analyzer für die Signalerzeugung nutzen, da mir 
nichts anderes zur Verfügung steht, deswegen wollte ich wissen, welche 
Spannung und Strom vorhanden ist

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Hey Leute,
ich habe das oben eingefügte Datenblatt gefunden.
Das ist die Genauigkeitsangabe zu sehen. Allerdings bringt es micht 
nicht weiter. Ich weiß zwar jetzt aus was sie zusammengesetzt ist, aber 
den genauen Wert immer nocht nicht?!

Zudem ist unten ein Bandbreitenlimit angegeben. Was bedeutet das? Oben 
ist die Frequenzbandbreite doch angegeben

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

> Ich wollte den Network Analyzer für die Signalerzeugung nutzen, da mir
nichts anderes zur Verfügung steht, deswegen wollte ich wissen, welche
Spannung und Strom vorhanden ist

Vergiass das ganz schnell mal. Ein Netzworkanalyzer ist ein 
empfindliches Messgeraet, keine Signalquelle, auch wenn etwas 
herauskommt. Der Unterschied zeigt sich dann, wenn du's durch einen 
unvorhersehbaren (!) Zufall zerschiesst. Zudem erscheinen mir 40V 
Leerlauf extrem unwahrscheinlich. Allenfalls +10dBm. Mehr ist sowieso 
sinnlos. Ich wuerd auch den Tracking Generator eine Spektrumanalyzers 
nicht als Signalquelle verwenden. Aus den gleichen Gruenden.

von Mike (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ok,danke.
Ich habe das Datenblatt vergessen anzuhängen

von Ralf D. (doeblitz)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Zudem ist unten ein Bandbreitenlimit angegeben. Was bedeutet das? Oben
> ist die Frequenzbandbreite doch angegeben

Das bedeutet, daß du die Bandbreite des Eingangsverstärkes begrenzen 
kannst. Wenn du z.B. eigentlich nur niederfrequente Signlae messen 
willst, dann kann diese Begrenzung Störungen reduzieren helfen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.