Forum: Platinen excellon gerber übereinstimmung


von Nikolaus (Firma: Privat) (technicalkid)


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Hi ich habe vor in kürze eine Platine zu bestellen. allerdings stimmen 
meine In Eagle exportirten excellon files von der gröse her nicht mit 
den gerber files überein.
Kann mir jemand tipps geben, oder gehört das so?

LG

von Joe F. (easylife)


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Vermutlich haben deine Gerber und Excellon Files unterschiedliche 
Maßeinheiten (metrisch/imperial).
Es gibt allerdings auch einige PCB Hersteller, denen du direkt dein 
Eagle .brd File schicken kannst. Manchmal verlangen sie sogar Aufpreis 
für Gerber.

von Georg (Gast)


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Niko J. schrieb:
> Kann mir jemand tipps geben, oder gehört das so?

Da gibt es einige Möglichkeiten: Inch oder metrisch, Stellen nach dem 
Komma, Offset für X und Y - wenn nicht alles gleich eingestellt ist, 
decken sich die Daten natürlich nicht.

Ein Hersteller der seinen Verstand noch beisammen hat, wird das so nicht 
fertigen, die CAM-Software bietet auch die Möglichkeit, das zu 
korrigieren. Aber es ist irgendwie unfreundlich und dumm so einen Murks 
wegzuschicken. Ich gebe auch nur etwas in Auftrag, wenn ich die Daten 
selbst auf Übereinstimmung geprüft habe, also ein Gerberviewer die 
Bohrungen genau in den Pads anzeigt. So gehört das.

Georg

von Bernd Wiebus sein Geist (Gast)


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Georg schrieb:
> Ich gebe auch nur etwas in Auftrag, wenn ich die Daten
> selbst auf Übereinstimmung geprüft habe, also ein Gerberviewer die
> Bohrungen genau in den Pads anzeigt. So gehört das.

Richtig

Es ist guter Stil, seine eigene Arbeit mit einem Gerber-Viewer zu 
überprüfen, der nicht zum System des Platinenlayoutprogrammes gehört, 
mit der man die Platinendaten erzeugt hat, allein um systematische 
Fehler zu minimieren.

Für Gerberviewer schaue hier: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Gerber-Tools#Gerber_Tools

von Georg (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Vermutlich haben deine Gerber und Excellon Files unterschiedliche
> Maßeinheiten (metrisch/imperial)

Das sieht man mit einiger Erfahrung schnell: wenn sich die Koordinaten 
um Faktoren wie 2,54 unterscheiden, hat man ein transatlantisches 
Problem, also inch oder metrisch, bei Faktoren von 10 geht es um die 
Anzahl Stellen.

Aber nach dem Wahlsieg von Trump werden metrische Masse wahrscheinlich 
sowieso als unamerikanisch verboten.

Georg

von il Conte (Gast)


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Georg schrieb:
> Aber nach dem Wahlsieg von Trump werden metrische Masse wahrscheinlich
> sowieso als unamerikanisch verboten.

Mach dir da mal keine Sorgen,
der Putin wird ihm das schon ausreden, zumal in Russland das metrische
System vorherscht.


Georg schrieb:
> Ich gebe auch nur etwas in Auftrag, wenn ich die Daten
> selbst auf Übereinstimmung geprüft habe, also ein Gerberviewer die
> Bohrungen genau in den Pads anzeigt. So gehört das.

Zurück zum Thema: Auch wir verfahren so, wir geben prinzipiell nur
Gerber / Excellon Files aus der Hand.

von Nikolaus (Firma: Privat) (technicalkid)


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wie kann ich die Dateien denn abstimmen?

von Bernd Wiebus sein Geist (Gast)


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Niko J. schrieb:
> wie kann ich die Dateien denn abstimmen?

Kläre erst einmal ab, ob das überhaupt ein Problem ist. ;O)

Niko J. schrieb:
> Hi ich habe vor in kürze eine Platine zu bestellen. allerdings stimmen
> meine In Eagle exportirten excellon files von der gröse her nicht mit
> den gerber files überein.
> Kann mir jemand tipps geben, oder gehört das so?

Das wird in erster Linie an der Darstellung liegen. Die eine Datei wird 
in inch, und die andere in mm ausgegeben.
Wenn Dein Viewer das nicht automatisch ausgleicht, sieht das 
unterschiedlich groß aus.

Um das abzuklären, schaust Du Dir die Excellon und die Gerber Files 
einmal mit einem (reinen Text) Editor (unter Windows z.B. Notepad) an. 
Dort ist im allgemeinen angegeben, ob es sich um mm oder inch handelt.

Ermittle doch einmal die Position eines Pads und einer Bohrung, von 
denen Du weisst, dass sie zusammengehören. Die müssen sich dann über 
inch und mm umrechnen lassen, so dass die gleiche Position herauskommt.
Falls nicht:
Schau, ob irgendwo ein Offset existiert, das bedeutet, das die 
Abweichung an anderen Stellen auch immer die gleiche ist,
und schau nach, wie die Ausgabe der Gerberdaten formatiert ist. Ein 
Fehler dort in der Stellenzahl nach oder vor dem Komma ist gleich ein 
Faktor 10.
In irgendeinem älteren Eagle war sogar dort irgendwo ein Bug.

Die Benutzung eines Gerberviewers kann enorm hilfreich sein.
Du kennst https://www.mikrocontroller.net/articles/Gerber-Tools ?

von Bernd Wiebus sein Geist (Gast)


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Nachtrag:

Bernd Wiebus sein Geist schrieb:
> Niko J. schrieb:
>> wie kann ich die Dateien denn abstimmen?

Aktuell bietet Eagle 6 keine Möglichkeit, das per GUI umzustellen 
(zumindest nicht die Testversion, die unter Linux existiert).
Aber auch früher konnte das nur manuell durch Editieren einer 
Konfigurationsadatei umgestellt werden.
Siehe: http://eagle.support.ger.narkive.com/nDE3vCpI/eagle-def-andern

Aber ein aktuelles Eagle gibt sowohl Gerber als auch Excellon in der 
Defaulteinstellung nur in inch heraus. Von daher sollte das passen.

Wenn Du Dir also nicht von irgendwoher eine verdrehte eagle.def Datei 
eingefangen hast, vermute ich wirklich, dass es nur an der Darstellung 
des Viewers liegt.

Nochwas: Verwende in Eagle am besten für den Gerber Export nur die 
Devices Gerber_RS274X oder Gerber_RS274X_25. Alles andere ist entweder 
total veraltet oder exotisch. Das sollte nur verwendet werden, wenn 
wirklich klar ist, dass dieses Format benötigt wird.

von Falk B. (falk)


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@ Niko Ju (Firma: Privat) (technicalkid)

>Hi ich habe vor in kürze eine Platine zu bestellen. allerdings stimmen
>meine In Eagle exportirten excellon files von der gröse her nicht mit
>den gerber files überein.

Das glaube ich kaum. Entweder hat du bei deren Generierung was falsch 
gemacht (was aber auch nicht so leicht passiert) oder dein Gerberviewer 
liest die Daten im falschen Format ein. Besonders das Zahlenformat (Vor- 
und Nachkommastellen, führende oder nachfolgende Nullen) ist da ein 
Quell ewiger Freude ;-)

von Nikolaus (Firma: Privat) (technicalkid)


Angehängte Dateien:

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wenn ich den job mit excellon 24 statt mit excellon 26 ausführe passt 
die größe, allerdings sind die löcher trotzdem verschoben

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Dann kontrolliere mal, ob die Offset-Einstellungen (Gerber & Excellon) 
im Camprozessor auch überall gleich sind.

von Nikolaus (Firma: Privat) (technicalkid)


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offset liegt überall bei 0 inch

von Christian B. (luckyfu)


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Joe F. schrieb:
> Manchmal verlangen sie sogar Aufpreis
> für Gerber.

Das halte ich für ein Gerücht, da Gerber das Standardformat ist. Wenn 
dann gibt es Aufpreis für .brd Daten. Viele bieten die Wandlung im Haus 
aber an um Ärger mit falsch eingestelltem Cam Prozessor aus dem Weg zu 
gehen. Bei Eagle kann man da sehr viel Unsinn verzapfen. (Mit anderen 
Programmen übrigens auch, es ist nur nicht so häufig, da Eagle eine 
recht hohe Marktdurchdringung hat ist es hier auch Spitzenreiter)

von Joe F. (easylife)


Angehängte Dateien:

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Christian B. schrieb:
> Das halte ich für ein Gerücht, da Gerber das Standardformat ist.

Dann guck mal bei PCB-Pool. Extended-Gerber kostet keinen Aufpreis, 
Standard Gerber sehr wohl. Die haben ganz offensichtlich die Erfahrung 
gemacht, dass so angelieferte Daten einen erhöhten 
Nachbearbeitungsaufwand erzeugen.

von Christian B. (luckyfu)


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Nu, Standardgerber hat zum einen eine Blendentabelle, die separat 
mitgeliefert werden muss und es hat keine Makrofunktion. Möglicherweise 
hat die CAM Software dort ein Problem damit, das automatisch richtig zu 
machen. Das Problem dürfte in erster Linie die Pad-Erkennung sein. Wenn 
die nicht normal Rund oder Eckig oder Oval sind werden sie gezeichnet 
und nicht geblitzt. evtl ist das ein Problem. Faktisch jeder Hersteller 
arbeitet jedoch mit Gerber (wobei ich extended Gerber meine, gibt jemand 
tatsächlich noch Standardgerber aus?) oder ODB++ Daten als 
Eingangsschnittstelle. Wenn Board Dateien kommen werden die auch zuerst 
gewandelt und dann mit der CAM Software weiter bearbeitet.

von Georg (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Extended-Gerber kostet keinen Aufpreis,
> Standard Gerber sehr wohl

Das ist ja auch ein Preis für Dummheit, niemand sollte mehr so was 
veraltetes und fehlernanfälliges verwenden - Handeingabe von Pads 
anstatt automatisches Einlesen. Das ist nicht nur Blödsinn, sondern auch 
viel mehr Arbeit.

Georg

von Soul E. (Gast)


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Joe F. schrieb:

> Dann guck mal bei PCB-Pool. Extended-Gerber kostet keinen Aufpreis,
> Standard Gerber sehr wohl.

Standard-Gerber ist komplett veraltet. Dieses Format arbeitet mit einer 
externen Blendentabelle und muss erst mit der hoffentlich vom Kunden 
mitgelieferten Tabelle in RS-274X umgewandelt werden. Fehlt diese, 
können die Pad-Durchmesser und Leiterbahnbreiten nur geraten werden. 
D.h. die Datei muss nachträglich angefordert werden. Das stellt einen 
deutlichen Zusatzaufwand dar.

RS-274X kann direkt in den Großnutzen des Leiterplattenherstellers 
importiert werden.

von Bernd Wiebus sein Geist (Gast)


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soul e. schrieb:

> Standard-Gerber ist komplett veraltet. Dieses Format arbeitet mit einer
> externen Blendentabelle und muss erst mit der hoffentlich vom Kunden
> mitgelieferten Tabelle in RS-274X umgewandelt werden. Fehlt diese,
> können die Pad-Durchmesser und Leiterbahnbreiten nur geraten werden.
> D.h. die Datei muss nachträglich angefordert werden. Das stellt einen
> deutlichen Zusatzaufwand dar.

Richtig.
Dooferweise hat "Standard-Gerber" den "Standard" im Namen, und jeder 
Uneingeweihte meint dann, das wäre auch "Standard".

Das erweiterte/extended Gerber ist tatsächlich das z.Z. am weitesten 
verbreitete Austauschformat und damit eigentlich "Standard"*). Mit 
Recht.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Gerber-Tools#Tipps

*) Meine Lehre daraus: Benenne nie etwas namentlich als "Standard". Das 
gibt Ärger, wenn sich der Standard weiterentwickelt.

von Soul E. (Gast)


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Bernd Wiebus sein Geist schrieb:

> *) Meine Lehre daraus: Benenne nie etwas namentlich als "Standard". Das
> gibt Ärger, wenn sich der Standard weiterentwickelt.

weswegen der alte Standard RS-274D und der neue x-tendete RS-274X heisst 
;-)

Und wenn's nach den Chinesen ginge, dann hätten wir jetzt alle ODB++. Da 
stecken nicht nur die Layoutdaten drin, sondern auch die 
Bestückungskoordinaten, Bauteilsachnummern und Netzlisten. Erleichtert 
das reverse engineering ungemein...

von Christian B. (luckyfu)


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soul e. schrieb:
> Und wenn's nach den Chinesen ginge, dann hätten wir jetzt alle ODB++. Da
> stecken nicht nur die Layoutdaten drin, sondern auch die
> Bestückungskoordinaten, Bauteilsachnummern und Netzlisten. Erleichtert
> das reverse engineering ungemein...

Ich würde das nicht überbewerten. Das meisste know how ist heutzutage 
doch sowieso in Software vorhanden. Die Schaltungen sind dagegen 
zumeisst recht übersichtlich. In Zeiten von DIL Gräbern war das 
sicherlich anders...

Was die Netzliste angeht: Die kann sich jede CAM Software anhand der 
Gerberdaten selbst zusammenbauen. Natürlich weiß sie nicht, daß IC1 z.B. 
ein 74irgendwas ist, aber spätestens beim Bestücker ist es mit der 
Geheimniskrämerei vorbei.

von Falk B. (falk)


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@  Christian B. (luckyfu)

>> Und wenn's nach den Chinesen ginge, dann hätten wir jetzt alle ODB++. Da
>> stecken nicht nur die Layoutdaten drin, sondern auch die
>> Bestückungskoordinaten, Bauteilsachnummern und Netzlisten. Erleichtert
>> das reverse engineering ungemein...

In der Tat.

>Ich würde das nicht überbewerten.

Hmm.

> Das meisste know how ist heutzutage
>doch sowieso in Software vorhanden.

Sagt ein Softwerker.

>Die Schaltungen sind dagegen
>zumeisst recht übersichtlich. In Zeiten von DIL Gräbern war das
>sicherlich anders...

Selten soo gelacht!!! ;-)
Genau anders herum wird ein Schuh draus.
Schon mal eine halbwegs aktuelle Platine in der Hand gehabt? BGAs, 
Multilayer, etc.?

>Was die Netzliste angeht: Die kann sich jede CAM Software anhand der
>Gerberdaten selbst zusammenbauen.

Nö, kann man nicht. Das ist wie mit einem Disassembler, der kann auch 
keine Sprungmarken und Variablennamen wieder erfinden.
Und JA, ein Disassembleroutout ist DEUTLICH unhandlicher und 
unverständlicher als ein originaler Quelltext.

> Natürlich weiß sie nicht, daß IC1 z.B.
>ein 74irgendwas ist, aber spätestens beim Bestücker ist es mit der
>Geheimniskrämerei vorbei.

Darum geht es gar nicht. Sondern darum, daß ein BESTÜCKER nur wirklich 
die Daten bekommt, die er zum BESTÜCKEN braucht. Er braucht keinen 
Schaltplan oder ähnliches.

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Darum geht es gar nicht. Sondern darum, daß ein BESTÜCKER nur wirklich
> die Daten bekommt, die er zum BESTÜCKEN braucht. Er braucht keinen
> Schaltplan oder ähnliches.

Ich dachte ja bisher schon, dass ein Bestücker die Bauteile wissen 
müsste, aber vielleicht weisst du das ja besser. Und die Netzliste hat 
der LP-Hersteller. Beide zusammen haben also die komplette Hardware, 
wenn nicht sowieso beides in einer Hand liegt.

Ohne Vertrauen klappt halt die arbeitsteilige Industriegesellschaft 
nicht. Ich muss mich immer darauf verlassen können, dass ein Zulieferer 
meine Unterlagen vertraulich behandelt, das war schon in den Zeiten von 
Tuschezeichnungen so.

Georg

von Joe F. (easylife)


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Falk B. schrieb:
> Darum geht es gar nicht. Sondern darum, daß ein BESTÜCKER nur wirklich
> die Daten bekommt, die er zum BESTÜCKEN braucht. Er braucht keinen
> Schaltplan oder ähnliches.

Gibt aber auch noch den Fall, dass ein ENTWICKLER die PCB-Dateien eines 
anderen Entwicklers reviewen/überprüfen soll und nicht über das gleiche 
Layoutprogramm verfügt (also nicht mit den Originaldaten arbeiten kann).
In diesem Fall hätte ich mir schon öfter ein wenig mehr Informationen in 
den PCB Daten gewünscht als es Gerber bieten kann (um z.B. GND Pins zu 
highlighten etc.).

von Georg (Gast)


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Joe F. schrieb:
> hätte ich mir schon öfter ein wenig mehr Informationen in
> den PCB Daten gewünscht als es Gerber bieten kann (um z.B. GND Pins zu
> highlighten etc.).

Wer sagt denn, dass das mit Gerber nicht geht, natürlich kann man die 
Netzliste extrahieren und dann auch Netze hilighten - dass das Netz 
nicht GND heisst sollte für einen ernsthaften Elektronik-Fachmann kein 
Hindernis sein.

Klar ist natürlich, dass man ein CAM-Programm, das Netzlisten generiert, 
nicht einfach so geschenkt bekommt.

Georg

von Soul E. (Gast)


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Joe F. schrieb:

> Gibt aber auch noch den Fall, dass ein ENTWICKLER die PCB-Dateien eines
> anderen Entwicklers reviewen/überprüfen soll und nicht über das gleiche
> Layoutprogramm verfügt

Niemand hindert Dich daran, ODB++ zusätzlich zu erzeugen. Nur halt 
nicht ausschließlich. Der Leiterplattenhersteller bekommt Gerber, der 
Bestücker GenCAD und der Reviewer ODB++. Oder nimmst Du Word-Dokumente, 
um Musik zu speichern?

von Nikolaus (Firma: Privat) (technicalkid)


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Hi wollte nur kurz sagen, dass das Problem gelößt ist in einem anderem 
cam job hat es funktioniert
danke
LG
Niko

von Falk B. (falk)


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@  Georg (Gast)

>> Darum geht es gar nicht. Sondern darum, daß ein BESTÜCKER nur wirklich
>> die Daten bekommt, die er zum BESTÜCKEN braucht. Er braucht keinen
>> Schaltplan oder ähnliches.

>Ich dachte ja bisher schon, dass ein Bestücker die Bauteile wissen
>müsste, aber vielleicht weisst du das ja besser.

Die stehen in der Stückliste, welche natülich auch an den bestücker 
geht. WOW!

>Und die Netzliste hat der LP-Hersteller.

Falsch! Er hat Gerberdaten! Das ist nur fast eine Netzliste.

> Beide zusammen haben also die komplette Hardware,
> wenn nicht sowieso beides in einer Hand liegt.

Zum reinen Nachproduzieren reicht das. Für ein Reverse Engineering hat 
man zumindest keine zusätlichen Infos rausgegeben.

von Falk B. (falk)


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@Joe F. (easylife)

>> Darum geht es gar nicht. Sondern darum, daß ein BESTÜCKER nur wirklich
>> die Daten bekommt, die er zum BESTÜCKEN braucht. Er braucht keinen
>> Schaltplan oder ähnliches.

>Gibt aber auch noch den Fall, dass ein ENTWICKLER die PCB-Dateien eines
>anderen Entwicklers reviewen/überprüfen soll

Das macht wohl kaum der BESTÜCKER!!!

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Falsch! Er hat Gerberdaten! Das ist nur fast eine Netzliste.

Ich weiss ja, dass du aus Prinzip niemals jemandem recht gibst, der 
anderer Meinung ist - aber für die anderen, die hier mitlesen: natürlich 
ist das eine vollständige Netzliste, brauchbare CAM-Software 
vorausgesetzt, und für den Zweck verbundene Pads zu hilighten in jedem 
Fall ausreichend. Darauf beruht übrigens auch der von den meisten 
Herstellern angebotene elektrische Test, der prüft ja gerade ob die LP 
mit der Netzliste übereinstimmt.

Für dich, Falk, ist jede Argumentation sinnlos, du fängst dann bloss 
wieder an wie üblich hemmungslos loszupöbeln. Die meisten hier kennen 
das ja.

Georg

von Bernd Wiebus sein Geist (Gast)


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Georg schrieb:
> Ich dachte ja bisher schon, dass ein Bestücker die Bauteile wissen
> müsste, aber vielleicht weisst du das ja besser. Und die Netzliste hat
> der LP-Hersteller. Beide zusammen haben also die komplette Hardware,
> wenn nicht sowieso beides in einer Hand liegt.

Vollständig die Hosen herunterlassen musst Du, wenn Du den Bestücker 
auch die Inbetriebnahme und Fehlersuche machen lässt.

Dann braucht er fast alles. Ausser Berechnungsunterlagen und der 
endgültigen Firmware (falls Controller enthalten sind). Aber dann 
benötigt er zumindest eine Firmwareversion, die das Testen erlaubt.

> Ohne Vertrauen klappt halt die arbeitsteilige Industriegesellschaft
> nicht. Ich muss mich immer darauf verlassen können, dass ein Zulieferer
> meine Unterlagen vertraulich behandelt, das war schon in den Zeiten von
> Tuschezeichnungen so.

Oh, man kann das auf viele Firmen verteilen, und keine hat genug, um 
sich ein Bild zu machen*). Und zum Schluss setzt man die letzten 
Bauteile noch selber. Aber dann muss man zumindest die Inbetriebnahme 
auch selber machen.

*) Vermutlich sind so kleine Firmen aber leicht ausspähbar, wenn sie 
nicht nur aus dem Inhaber bestehen. Der Verwaltungsaufwand für "echte" 
Geheimhaltung und Datenschutz ist recht hoch. Das könnte bei kleinen 
Firmen schnell in Bereiche kommen, wo es finanziell uninteressant wird.

von Christian B. (luckyfu)


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Falk B. schrieb:
> @  Christian B. (luckyfu)
>
>>> Und wenn's nach den Chinesen ginge, dann hätten wir jetzt alle ODB++. Da
>>> stecken nicht nur die Layoutdaten drin, sondern auch die
>>> Bestückungskoordinaten, Bauteilsachnummern und Netzlisten. Erleichtert
>>> das reverse engineering ungemein...
>
> In der Tat.
>
>>Ich würde das nicht überbewerten.
>
> Hmm.
>
>> Das meisste know how ist heutzutage
>>doch sowieso in Software vorhanden.
>
> Sagt ein Softwerker.

Ich bin Hardwareentwickler, ich habe mit Software wenig zu tun, bevor 
ich damit angefangen habe, verdiente ich meine Brötchen bei einem der 
größten LP Fertiger Deutschlands.
>
>>Die Schaltungen sind dagegen
>>zumeisst recht übersichtlich. In Zeiten von DIL Gräbern war das
>>sicherlich anders...
>
> Selten soo gelacht!!! ;-)
> Genau anders herum wird ein Schuh draus.
> Schon mal eine halbwegs aktuelle Platine in der Hand gehabt? BGAs,
> Multilayer, etc.?

Ist mein Täglich Brot diese zu entwickeln. (Solltest du eigentlich aus 
anderen Freds wissen) Daher kommt ja meine Aussage. Wenn du natürlich 
den VHDL Code eines FPGA oder CPLD als Hardware ansiehst, dann stimme 
ich dir zu. In meinen Augen ist das jedoch Software
>
>>Was die Netzliste angeht: Die kann sich jede CAM Software anhand der
>>Gerberdaten selbst zusammenbauen.
>
> Nö, kann man nicht. Das ist wie mit einem Disassembler, der kann auch
> keine Sprungmarken und Variablennamen wieder erfinden.
> Und JA, ein Disassembleroutout ist DEUTLICH unhandlicher und
> unverständlicher als ein originaler Quelltext.

Du hast offensichtlich überhaupt keinen Schimmer, wie LP Hersteller 
arbeiten. Die Gerberdaten ergeben zusammen mit den Bohrdaten die 
komplette Netzliste. Das einzige was fehlt ist die Zuordnung des 
Bauteils. Spätestens mit dem Bestückungsplan ergibt sich die Hardware 
komplett.
>
>> Natürlich weiß sie nicht, daß IC1 z.B.
>>ein 74irgendwas ist, aber spätestens beim Bestücker ist es mit der
>>Geheimniskrämerei vorbei.
>
> Darum geht es gar nicht. Sondern darum, daß ein BESTÜCKER nur wirklich
> die Daten bekommt, die er zum BESTÜCKEN braucht. Er braucht keinen
> Schaltplan oder ähnliches.

Das kann man so handeln. Funktioniert wenn man alles selbst managt. Der 
Trend geht aber dazu, von einem Bestücker die Baugruppe zu bekommen und 
ihm im besten Fall noch den Lagenaufbau vorzuschreiben. Somit erhält der 
Bestücker alle notwendigen Daten zur Fertigung der LP und der 
Bestückung. Ob diese als ODB++ oder Gerber vorliegen spielt nur eine 
untergeordnete Rolle. Ganz ehrlich: So hochgeheime Platinen werden nur 
die wenigsten entwickeln, daß sich der Aufwand das komplett zu trennen 
lohnt (Unser Einkauf würde mich steinigen, wenn ich für jede unbestückte 
Platine einen Lagerplatz vorhalten und diese alle separat bestellt und 
beigestellt werden müssten). Außerdem brauchen die Chinesen die 
Platinendaten nicht um ein erfolgreiches Gerät zu kopieren. Wir haben 
auch schon einen Chinaklon unseres Verkaufsschlagers 
auseinandergenommen. Die äußere Erscheinung ist ähnlich, der innere 
Aufbau deutlich vereinfacht. Was bei uns eine aufwändige Windows 
Steuerung ist bearbeitet dort ein µ-Controller. Ich wusste auch vorher 
schon, daß das machbar ist, aber ich bekomme meine Entwicklungsaufträge 
von meinem Chef, in den zugehörigen Beratungen werde ich von den 3 
Software Entwicklern regelmäßig überstimmt. Das spielt aber gar keine 
Rolle, denn auch mit einem µC statt dem Win System ändert sich an meiner 
Aussage nichts.

von Christian B. (luckyfu)


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Niko J. schrieb:
> Hi wollte nur kurz sagen, dass das Problem gelößt ist in einem
> anderem
> cam job hat es funktioniert
> danke
> LG
> Niko

Das ist überhaupt das wichtigste :)

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