Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PWM HVDC Motor Ansteuerung


von Siro (Gast)


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Guten Tag

Für einen Hochspannungs-DC Motor (mit Kohlebürsten) mit einer 
Nennspannung von 72VDC und einem Nennstrom von 1A. (also ca. 72W) habe 
ich die im Anhang angefügte Ansteuerung aufgebaut. Mittels eines 
Encoders kann ich die Drehzahl am Motor auslesen und mit dem 
Mikrocontroller (STM32F105) regeln.

Zur Ansteuerungsschaltung:
Die Schaltung wird am 230V Netz betrieben (L_AC_FIL zu N_AC_FIL). Es 
entsteht somit UDC~320VDC für die Motoransteuerung.
Das Signal PWM_Drive kommt vom Prozessor und ist über den Optokoppler U3 
galvanisch getrennt direkt die Stellgrösse für die Ansteuerung des PWM 
FET Q5.
Das Signal ENABLE_DRIVE kommt ebenfalls vom Prozessor und ist quasi die 
Freigabe für dem Stromkreis der Ausgangsstufe. Sobald das Signal auf 
logisch "1" geht, wird die Gate-Source Spannung von Q1 auf die 
notwendige höhe Aufgebaut, da Q3 leitet (Abfall von 15V über D1). R1 
dient dazu, das Gatepotential im ausgeschalteten Zustand zu definieren, 
und zu ermöglichen das die Ladung geräumt werden kann, sollte der 
Schalter im Betrieb geöffnet werden müssen.
L1, L2 und L3 dienen der Entstörung. R2, R8 und R15 sind nicht bestückt.
D3 und D5 wurden für den Freilauf der Entstörungsdrosseln L1 und L3 
vorgesehen.
Der PWM FET Q5 (isoliert) und Die Freilaufdiode D4 (ebenfalls isoliert) 
wurden auf einen gemeinsamen Kühlkörper befestigt.

Nun zu meinem Problem. Der PWM FET Q5 fällt in zeitlich unregelmässigen 
Abständen immer wieder aus. Nach einem solchen Ausfall ist ein Durchgang 
der Strecke Drain-Source messbar (unter 1 Ohm) und Gate-Source ist 
ebenfalls sehr niederohmig (100-300 Ohm). Im Betrieb messe ich unter 
Laborbedingungen (25°C) nicht mehr als 65°C auf dem Kühlkörper. Ich kann 
mir diese Ausfälle nicht erklären.

Ich habe bereits mit Turn-On und Turn-Off Snubbern experimentiert. 
Leider jedoch ohne damit Erfolg zu haben.

von Siro (Gast)


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Hier noch eine Version vom Schema auf der man auch was sieht :-D

von m.n. (Gast)


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Siro schrieb:
> Der PWM FET Q5 fällt in zeitlich unregelmässigen
> Abständen immer wieder aus. Nach einem solchen Ausfall ist ein Durchgang
> der Strecke Drain-Source messbar (unter 1 Ohm)

Das ist ein typischer Fehler für Überspannung.

von Falk B. (falk)


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@Siro (Gast)

>Für einen Hochspannungs-DC Motor (mit Kohlebürsten) mit einer
>Nennspannung von 72VDC und einem Nennstrom von 1A. (also ca. 72W)

72V und Hochspannung? ;-)

>habe
>ich die im Anhang angefügte Ansteuerung aufgebaut.

Eine schöne White Box ;-)
Wieder mal ein Area 51 Projekt?


>ich die im Anhang angefügte Ansteuerung aufgebaut. Mittels eines

Eine der vielen naiven Anfängerschaltungen aus dem Internet.

>Die Schaltung wird am 230V Netz betrieben (L_AC_FIL zu N_AC_FIL). Es
>entsteht somit UDC~320VDC für die Motoransteuerung.

Für eine 72V Motor mit 1A? Ist das nicht ein wenig Overkill?

>Das Signal PWM_Drive kommt vom Prozessor und ist über den Optokoppler U3
>galvanisch getrennt direkt die Stellgrösse für die Ansteuerung des PWM
>FET Q5.

Naja, R17 ist mit 100R ein wenig hochohmig, aber für deinen Zweck wird 
es gehen.

>Das Signal ENABLE_DRIVE kommt ebenfalls vom Prozessor und ist quasi die
>Freigabe für dem Stromkreis der Ausgangsstufe. Sobald das Signal auf
>logisch "1" geht, wird die Gate-Source Spannung von Q1 auf die
>notwendige höhe Aufgebaut, da Q3 leitet (Abfall von 15V über D1). R1
>dient dazu, das Gatepotential im ausgeschalteten Zustand zu definieren,
>und zu ermöglichen das die Ladung geräumt werden kann, sollte der
>Schalter im Betrieb geöffnet werden müssen.

Kann man machen, ist aber eher Unsinn. Es reicht, die PWM einfach 
abzudrehen.

>L1, L2 und L3 dienen der Entstörung. R2, R8 und R15 sind nicht bestückt.

Ziemlicher Quark.

>D3 und D5 wurden für den Freilauf der Entstörungsdrosseln L1 und L3
>vorgesehen.

Dito.

>Der PWM FET Q5 (isoliert) und Die Freilaufdiode D4 (ebenfalls isoliert)
>wurden auf einen gemeinsamen Kühlkörper befestigt.

Dir Freilaufdiode soll/muss den Transistor Q5 schützen, also muss sie 
DIREKT an den Drain von Q5.
Die 20uH Längsdrosseln incl. Freilaufdioden sind Schmarrn.
Über die Gleichtaktdrossel kann man streiten, aber wenn man sie nutzt, 
dann muss sie direkt an den Steckverbinder zum Motor.

>Nun zu meinem Problem. Der PWM FET Q5 fällt in zeitlich unregelmässigen
>Abständen immer wieder aus. Nach einem solchen Ausfall ist ein Durchgang
>der Strecke Drain-Source messbar (unter 1 Ohm) und Gate-Source ist
>ebenfalls sehr niederohmig (100-300 Ohm). Im Betrieb messe ich unter
>Laborbedingungen (25°C) nicht mehr als 65°C auf dem Kühlkörper. Ich kann
>mir diese Ausfälle nicht erklären.

Möglicherweise hast du undefinierte Steuersignale beim Einschalten 
deines Prozessors.

>Ich habe bereits mit Turn-On und Turn-Off Snubbern experimentiert.
>Leider jedoch ohne damit Erfolg zu haben.

Da dein MOSFET bei dem Motor nicht wirklich gefordert ist, wird es wohl 
ein parasitärer Effekt sein.

a

von Siro (Gast)


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@ m.n.
Danke für die Rückmeldung!
Davon bin ich bisher auch ausgegangen. Mit 950V UDSmax ist leider 
bereits das Ende der Fahnenstange erreicht
was die Möglichkeiten bei Power-MOSFET betrifft. Ich werde es auch mal 
mit einem IGBT versuchen müssen.


@ Falk

Vielen Dank für die Rückmeldung!

Mir ist bewusst, dass es sich bei einem 72V Motor nicht um einen 
effektiven Hochspannungsmotor handelt. Ich wollte
aber darauf hinweisen, dass die Nennspannung deutlich erhöht ist 
gegenüber dem was sonst in diesem Forum angetroffen werden kann.

Der Motor muss nur in eine Richtung drehen und nicht aktiv gebremst 
werden können. Deswegen erschien mir in diesem Bereich eine
H-Brücke etwas übertrieben. Das Problem ist, dass ich diese Schaltung 
mit demselbem Motor auch an 120V betreiben möchte. Will
ich dort ebenfalls den gesamten Drehzahl- und Drehmomentbereich 
ausfahren können, muss ich den 72V Motor nehmen.
Mir ist bewusst, dass ich dadurch im 230V Bereich nur in einem kleinen 
Teil der möglichen Ansteuerung (max. Tastgrad PWM ca. 0.3-0.4)
arbeiten werden. Dies funktioniert bisher aber sehr gut und zuverlässig.

Richtig, es würde reichen das PWM runterzufahren. Der zusätzliche FET 
ist aber als Sicherheit gedacht. Wenn der PWM FET einen Defekt aufweist
- insbesondere einen Kurzschluss - würde ansonsten der Motor 
unkontrolliert hochdrehen.

Die Freilaufdiode konnte ich aufgrund der Entstördrosseln und der 
CM-Drossel nicht näher am Drain platzieren. Zusätzlich sind diese 
Längsdrosseln
auch als Filter gedacht. Sie sollten helfen, dass die Spannung nicht (so 
stark) gepulst ist. Mit der CM-Drossel konnte ich ein stark
verbessertes Störspannungsverhalten erzielen. Ausserdem schliesse ich 
mit der Freilaufdiode ja so die Spannungsspitze genau dort kurz, wo sie 
entsteht -> Am Motor!

Was meinst du mit parasitärem Effekt? Meinst du die Umladungsvorgänge?

Gruss, Siro

von Dampf T. (ouuneii)


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Was soll der 100 Ohm am Gate ? Mach den weg.

von Siro (Gast)


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Dampf T. schrieb:
> Was soll der 100 Ohm am Gate ? Mach den weg.

Der ist dafür da, zu verhindern, dass der FET in einen oszillierenden 
Zustand gerät. Die Gatekapazität liegt in Serie mit der Indukitivität 
der angeschlossenen Leitung. Der Widerstand dämpft eine solche 
Schwinungsneigung.

von Falk B. (falk)


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@ Siro (Gast)

>Davon bin ich bisher auch ausgegangen. Mit 950V UDSmax ist leider
>bereits das Ende der Fahnenstange erreicht

Für 325VDC im Zwischenkreis reicht ein 0815 600V MOSFET. Wobei man bei 
600V heutzutage eher einen IGBT nutzt.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Wann_setzt_man_einen_MOSFET.2C_Bipolartransistor.2C_IGBT_oder_Thyristor_ein_.3F

>was die Möglichkeiten bei Power-MOSFET betrifft. Ich werde es auch mal
>mit einem IGBT versuchen müssen.

Der ist aber noch empfindlicher gegen Überspannung ;-)

>Der Motor muss nur in eine Richtung drehen und nicht aktiv gebremst
>werden können. Deswegen erschien mir in diesem Bereich eine
>H-Brücke etwas übertrieben.

Ist auch so.

>Richtig, es würde reichen das PWM runterzufahren. Der zusätzliche FET
>ist aber als Sicherheit gedacht. Wenn der PWM FET einen Defekt aufweist
>- insbesondere einen Kurzschluss - würde ansonsten der Motor
>unkontrolliert hochdrehen.

Mit einem Halbleiter stellt man keine Sicherheit her. Das macht man mit 
Sicherungen und Relais.

>Die Freilaufdiode konnte ich aufgrund der Entstördrosseln und der
>CM-Drossel nicht näher am Drain platzieren.

Fail!

>Zusätzlich sind diese
>Längsdrosseln
>auch als Filter gedacht. Sie sollten helfen, dass die Spannung nicht (so
>stark) gepulst ist. Mit der CM-Drossel konnte ich ein stark
>verbessertes Störspannungsverhalten erzielen. Ausserdem schliesse ich
>mit der Freilaufdiode ja so die Spannungsspitze genau dort kurz, wo sie
>entsteht -> Am Motor!

Nö. Da sind noch Zuleitungen etc. Und am Ende geht es bei der 
Freilaufdiode um den Schutz des MOSFETs, nicht der Leitung.

>Was meinst du mit parasitärem Effekt?

Einen Dreckeffekt, den man so einfach nicht erkennt. Z.B. 
Störeinkopplung in die Ansteuerung durch ungünstiges Layout oder 
Verkabelung.
Spannungseinbrüche deiner 15V Hilfsversorgung. Wackelkontakt? Kalte 
Lötstelle?
Und man darf auch nicht vergessen. Moderne MOSFETs sind RATTENSCHNELL!!! 
Die schalten bei dir auch mit 100 Ohm Gatewiderstand in unter 100ns ab, 
wenn es sein muss in 10ns!!!
Das durfte ich kürzlich auch wieder erfahren (und hab nicht schlecht 
gestaunt). Bei derartig schnellen Abschaltvorgängen ist jeder cm Leitung 
zwischen MOSFET und deiner Freilaufdiode eine Induktivität, welche NICHT 
von der Freilaufdiode abgefangen wird!
In deinem Aufbau ist es besonders schlecht, rein schon vom Schaltplan. 
In der Verdrahtung kann man dann noch zusätzlich viel falsch machen.

von Falk B. (falk)


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@Siro (Gast)

>> Was soll der 100 Ohm am Gate ? Mach den weg.

Nein, der ist schon OK, wenn gleich etwas groß.

>Der ist dafür da, zu verhindern, dass der FET in einen oszillierenden
>Zustand gerät. Die Gatekapazität liegt in Serie mit der Indukitivität
>der angeschlossenen Leitung. Der Widerstand dämpft eine solche
>Schwinungsneigung.

Prinzipiell richtig, aber wenn er zu groß ist, verlängert er die 
Schaltzeit des MOSFETs, was zu erhöhter Verlustleistung führt.
In deinem Fall ist das aber unkritisch, deine Last (der Motor) ist 
gering.

von Siro (Gast)


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Falk B. schrieb:
> @ Siro (Gast)
>
>>Davon bin ich bisher auch ausgegangen. Mit 950V UDSmax ist leider
>>bereits das Ende der Fahnenstange erreicht
>
> Für 325VDC im Zwischenkreis reicht ein 0815 600V MOSFET. Wobei man bei
> 600V heutzutage eher einen IGBT nutzt.
>
> https://www.mikrocontroller.net/articles/Transisto...
>
Jep, genau deswegen will ich das auch ausprobieren ;-)

>>was die Möglichkeiten bei Power-MOSFET betrifft. Ich werde es auch mal
>>mit einem IGBT versuchen müssen.
>
> Der ist aber noch empfindlicher gegen Überspannung ;-)
Richtig. Aber wenn ich einen 1500V Typen nehme, müsste der mehr 
vertragen als ein 950V Power MOSFET wenn ich das richtig verstanden 
habe.
>
> Mit einem Halbleiter stellt man keine Sicherheit her. Das macht man mit
> Sicherungen und Relais.
Dann bin ich gespannt mit welchem der beiden du 320-380V Gleichstrom 
(bei 20% Überspannung) ausschalten kannst. Platz für ein "grosses" DC 
Relais hab ich nämlich leider auch nicht.

>>Zusätzlich sind diese
>>Längsdrosseln
>>auch als Filter gedacht. Sie sollten helfen, dass die Spannung nicht (so
>>stark) gepulst ist. Mit der CM-Drossel konnte ich ein stark
>>verbessertes Störspannungsverhalten erzielen. Ausserdem schliesse ich
>>mit der Freilaufdiode ja so die Spannungsspitze genau dort kurz, wo sie
>>entsteht -> Am Motor!
>
> Nö. Da sind noch Zuleitungen etc. Und am Ende geht es bei der
> Freilaufdiode um den Schutz des MOSFETs, nicht der Leitung.

Der Motor hat eine Induktivität im Bereich mH. Ich denke dazu sind die 
paar nH welche in der Leitung auf dem Print entstehen einige Dekaden 
kleiner.

von Falk B. (falk)


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@Siro (Gast)

>> Der ist aber noch empfindlicher gegen Überspannung ;-)

>Richtig. Aber wenn ich einen 1500V Typen nehme, müsste der mehr
>vertragen als ein 950V Power MOSFET wenn ich das richtig verstanden
>habe.

Tut er auch, aber das sit der falsche Ansatz. Eine SOLIDE Schaltung an 
325V kommt mit einem 600V IGBT aus.
Wenn sie nur mit einem 1500V Typen überlebt, dan verdeckt dein 1500V Typ 
Dreckeffekte, wie z.B. kurze Überspannungsimpulse.

>Dann bin ich gespannt mit welchem der beiden du 320-380V Gleichstrom
>(bei 20% Überspannung) ausschalten kannst. Platz für ein "grosses" DC
>Relais hab ich nämlich leider auch nicht.

Schlaue Leute schalten auf der Wechselspannungsseite.

>> Nö. Da sind noch Zuleitungen etc. Und am Ende geht es bei der
>> Freilaufdiode um den Schutz des MOSFETs, nicht der Leitung.

>Der Motor hat eine Induktivität im Bereich mH. Ich denke dazu sind die
>paar nH welche in der Leitung auf dem Print entstehen einige Dekaden
>kleiner.

Sind sie, aber ausreichend, um tödliche Überspannung zu erzeugen.
Ich wiederhole mich. Die Freilaufdiode muss den MOSFET/IGBT schützen und 
somit so nah wie möglich an diesen ran!
Bei diesen schnellen Schaltern geht das schon verdammt in Richtung HF 
Layout!

Zeig uns mal ein Bild von deinem realen Aufbau.

von Siro (Gast)


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Falk B. schrieb:

> Tut er auch, aber das sit der falsche Ansatz. Eine SOLIDE Schaltung an
> 325V kommt mit einem 600V IGBT aus.
> Wenn sie nur mit einem 1500V Typen überlebt, dan verdeckt dein 1500V Typ
> Dreckeffekte, wie z.B. kurze Überspannungsimpulse.
Ja, da hast du recht. Ich werde dies anschauen müssen.
Würdest du mir generell empfehlen bei dem FET zu bleiben oder auf einen 
IGBT zu wechseln? Ich habe gesehen, dass die IGBT's auch markant 
günstiger sind (auch mit höherer Sperrspannung noch!). Und mein FET ist 
ja grundsätzlich sowieso überdimensioniert. Mein PWM läuft auf 6.69kHz 
und dafür sollte ein IGBT eigentlich noch geeignet sein oder?

> Schlaue Leute schalten auf der Wechselspannungsseite.
Ja, logisch. Ich weiss auch nicht, warum mir dies nicht in den Sinn 
gekommen ist :-( Hab da sogar schon relativ kleine Relais gefunden 
welche auf das Layout passen würden. Ich kann mir so auch relativ viel 
des ganzen Ansteuerungsaufwandes sparen (Optokoppler, FET, P-Kanal FET 
plus ganzes "Zugemüse"

> Sind sie, aber ausreichend, um tödliche Überspannung zu erzeugen.
> Ich wiederhole mich. Die Freilaufdiode muss den MOSFET/IGBT schützen und
> somit so nah wie möglich an diesen ran!
> Bei diesen schnellen Schaltern geht das schon verdammt in Richtung HF
> Layout!

Ich habe das ganze nochmals angeschaut mit deinem Hinweis. Leider musste 
ich realisieren, dass die CM-Drossel momentan ebenfalls nicht in einem 
Freilauf drin ist. Ich denke ich muss die Freilaufdiode wirklich 
umplatzieren. Also müssten sämtliche Filter L's in den Freilauf und der 
Anodenanschluss direkt (möglichst nahe) an den Drain des PWM FET. Die 
Source hänge ich dann also an die Sicherung.

von Falk B. (falk)


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@Siro (Gast)

>Würdest du mir generell empfehlen bei dem FET zu bleiben oder auf einen
>IGBT zu wechseln?

Wenn deine Schaltung nur bis 120V funktionieren soll, reicht ein 200 
oder 400V MOSFET. Der ist auch gegen SCHWACHE, energiearme 
Überspannungspulse halbwegs resistent.
Wenn du aber weiterhin mit Netzspannung arbeiten willst, nimm einen 600V 
IGBT.

>ja grundsätzlich sowieso überdimensioniert. Mein PWM läuft auf 6.69kHz
>und dafür sollte ein IGBT eigentlich noch geeignet sein oder?

Ja.

>umplatzieren. Also müssten sämtliche Filter L's in den Freilauf und der
>Anodenanschluss direkt (möglichst nahe) an den Drain des PWM FET.

Ja. Aber das allein reicht nicht. Der Freilaufpfad muss HF-technisch gut 
aufgebaut sein, vor allem induktionsarm. Siehe

http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler

Der Klassiker ;-)

> Die Source hänge ich dann also an die Sicherung.

???

Die Sicherung gehört im Allgemeinen an Plus.

von Siro (Gast)


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Falk B. schrieb:

> http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layo...
>
> Der Klassiker ;-)
Danke. Häng mich da rein. Bei den Schaltreglern ist mir die Problematik 
zwar bewusst, aber ich hab das ganze bei der Motorendstufe wohl 
unterschätzt. Nicht vernachlässigen darf man wahrscheinlich auch, dass 
ich mir durch den ultraschnellen FET wohl auch einige zusätzliche 
Probleme erst ins Haus geholt habe...
>
>> Die Source hänge ich dann also an die Sicherung.
>
> ???
>
> Die Sicherung gehört im Allgemeinen an Plus.
Ja, sorry komplett falsch geschrieben. Habe natürlich die Kathode der 
Freilaufdiode gemeint. Also Anode zum Drain des PWM FET und Kathode an 
die Sicherung.

von Siro (Gast)


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Im Übrigen habe ich mich schon mal gefragt, ob vielleicht eine 
Suppressordiode parallel zum FET resp. IGBT bezüglich der Überspannungen 
helfen könnte.

von Falk B. (falk)


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@Siro (Gast)

>unterschätzt. Nicht vernachlässigen darf man wahrscheinlich auch, dass
>ich mir durch den ultraschnellen FET wohl auch einige zusätzliche
>Probleme erst ins Haus geholt habe...

Das auch.

>Im Übrigen habe ich mich schon mal gefragt, ob vielleicht eine
>Suppressordiode parallel zum FET resp. IGBT bezüglich der Überspannungen
>helfen könnte.

Kann sie, aber sie verdeckt eher Probleme. Wenn, dann sollte man die 
Schaltung zuerst ohne diese stabil zum Laufen bringen und DANACH erst 
die Angstdiode einbauen.

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