Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur defekter Platine (Wahrscheinlichkeit)


von Richard S. (extrembastler)


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Hallo allerseits,

hier (Beitrag "Varistor TNR - welchen Ersatz nehmen?") frug ich vor einigen 
Tagen nach Abhilfe bei einer defekten Platine.

Die Solid-State-Relais (die zwei verdächtigen) habe ich getauscht. 
Leider war das Ergebnis nicht so toll, denn wo vorher die Maschine 
wenigstens per Handauslösung funktionierte, funktioniert jetzt die 
Lichtschranke wieder aber ein Exzenter für die Heftung des Papiers fährt 
nicht mehr nach oben (bleibt am unteren Totpunkt stehen).

(Kurzum: hätte ich gar nichts geändert, wäre die Maschine wenigstens 
noch manuell benutzbar gewesen, jetzt weder automatisch noch manuell. 
Naja, egal. Auch die Originalbesetzung wie am Ausgangspunkt brachte 
keine Änderung mehr.)

Dann habe ich noch die gesamte Platine nachgelötet um ggf. eine kalte 
Lötstelle auszuschließen. Keine Änderung an der Sache.

Also ist vermutlich ein oder mehrere Bauteile kaputt.

Beim Hersteller habe ich gefragt: die Ersatzplatine kostet 1500.- EUR. 
Das ist mir zuviel für die Maschine, weil man bei e*ay schon komplette 
Anlagen für den Preis bekommt.

Ich würde vor der endgültigen Schlachtung der Maschine gerne noch etwas 
herumprobieren.

Macht es Sinn, mal einige Bauteile "auf Verdacht" auszutauschen? - Zum 
Beispiel die Tantal-Kondensatoren oder so was?

Solche Sachen kosten ja nicht so viel, gelegentlich mal etwas Zeit am 
Lötkolben zu verbringen würde ich schon investieren. Kann ich auch Elkos 
statt den Tantals einbauen? - Ist nicht so wichtig, ob die Anlage noch 
20 Jahre hält. Zwei würden schon reichen, bleibt auch in Eigenbesitz.

Gibt es potenzielle Kandidaten (oder eine Reihenfolge) auf der Platine 
die ihr austauschen würdet? - Zuerst alle Dioden tauschen oder so?

Die Kabelei dürfte in Ordnung sein, ebenso die Spannungsversorgung.

(Der einzige Fehler: ein Motor für den Heftkopf müsste noch eine halbe 
Umdrehung weiterlaufen um wieder nach oben zu fahren. Die Motorposition 
wird mittels einem "Magnetschalter" und einem daran vorbeilaufenden 
Blechstück auf der Achse des Motors abgenommen. Der "Magnetschalter" 
(oder Reed-Kontakt) leuchtet kurz auf wenn das Blech vorbeischwirrt, der 
Spannungsimpuls kommt auf der Platine an. Von daher scheint dieser Weg 
zu funktionieren. Aber der Befehl "laufe noch ein paar Sekunden weiter" 
scheint am Motor nicht mehr anzukommen. Da sind so kleine Drehpotis auf 
dem Board, die habe ich mal verstellt, leider ohne Erfolg, die sind für 
ein paar andere Einstellungen.)

Vielen Dank und Grüße,
Richard

PS: Es handelt sich um ein QPW-187D (von Sampo glaube ich). Es gibt 
Anbieter die sowas für 600 Dollar reparieren. Die werden ja auch nicht 
alles austauschen, oder? - Wahrscheinlich nur die "kritischen" Bauteile.

: Bearbeitet durch User
von Hubert G. (hubertg)


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Ohne Schaltung und Beschreibung hast du bei dem Silikongrab schlechte 
Karten.

von ZF (Gast)


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Ist ein Schaltplan vorhanden oder besorgbar? Wenn nicht wird ein 
bisschen Schaltungsreengineering nötig. In jedem Fall systematisch 
vorgehen (Versorgungen OK?, welche Steuersignale gehen rein, was wird 
angesteuert, was funktioniert, was nicht. Das Layout sieht nach 1980ern 
aus, gebaut wurde deine Maschine wohl 1991. Also alles noch recht 
übersichtlich. Wenn Du motiviert bist sollte sich der Fehler finden 
lassen, dauert ggf. ein paar Stunden alles zu verstehen und messen / 
ausprobieren. So wie Dein Name klingt wirst Du die Herausforderung 
bestimmt annehmen?

von Richard S. (extrembastler)


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Hallo,

ja, das Teil ist vermutlich aus den 1990er Jahren.
Ob ich da ohne viel Elektrowissen weiterkomme, bezweifle ich mal. Ich 
dachte ich probiers mal mit Versuch und Irrtum ;-)

Komisch, dass wenigstens nicht der "originale Fehlerzustand" 
wiederhergestellt werden konnte, nach Wiedereinbau der zwei alten 
SSR...!?
Ich habe wohl kaum damit etwas an der Maschine umprogrammiert, oder?
Okay, vielleicht wäre der jetzige Fehler auch aufgetreten, wenn ich 
nichts gemacht hätte. Das wissen wir ja nicht.

Viele Grüße,
Richard

PS: Tja, Schaltplan. Keine Ahnung ob diese Firmen sowas einfach 
rausrücken...

von H-G S. (haenschen)


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Das sieht doch gut reparierbar aus - nur Löten wird wohl hart wegen der 
Wärmeableitung der Platine. Ich wollte früher aus einem PC-Mainboard 
etwas auslöten ... da war mein Lötkolben zu schwach  :-)

von eProfi (Gast)


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Es geht offensichtlich um ein Papierverarbeitungsgerät:
Falten und Klammern

Vielleicht solltest Du erst mal ein Handbuch verlinken:
https://www.pb.com/suppliesui/ui3/dmtfr/pdf/partmanuals/Stitcher/SPF10_FC10/SPF10_PartsBook_E.pdf
https://www.pb.com/suppliesui/ui3/dmtfr/pdf/partmanuals/Stitcher/SPF10II_FC10II/SPF10II_PartsBook_E.pdf

Standort? Hol Dir jemand ins Boot, der Ahnung hat.
Einfach auf Verdacht tauschen bringt nur noch mehr Ärger, wie man sieht.
Die Gefahr, dass ein Kabel bricht o.Ä., ist zu groß.

Da muss man systematisch vorgehen, wie oben bereits gesagt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Richard S. schrieb:
> Macht es Sinn, mal einige Bauteile "auf Verdacht" auszutauschen? - Zum
> Beispiel die Tantal-Kondensatoren oder so was?

Nur bei begründetem Verdacht. Wenn einer der roten Tantals mit dem 
Ohmmeter auf Null misst, dann ist er schon verdächtig. Austausch gegen 
Alu Elkos ist unkritisch und möglich.
Die Endstufen unten rechts und die Relais sind da schon noch wichtiger.

Ansonsten hilft nur System - es gibt eine Menge LED auf dem Board und 
auf der linken Seite sind einige Zeitglieder mit Tantals und CD4538, die 
man mal mit dem Logikstift checken kann. Wenn da eine Zeit nicht richtig 
abläuft, richtet sich der Verdacht auf einen der Tantals.
Imho ist ein Ausfall eines CMOS Bausteins selber recht unwahrscheinlich.

: Bearbeitet durch User
von S. M. (lichtmensch)


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Sind da für jeden Eingang / Ausgang Led's drauf?

von Petra (Gast)


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Ich würde mit dem Oszi an den IC die Spannungspegel messen. Wo die nicht 
eindeutig H/L sind, ist was faul.
Dauert und Du musst Dir die Datenblätter der IC ansehen.

von Diodenes (Gast)


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Hubert G. schrieb:
> Ohne Schaltung und Beschreibung hast du bei dem Silikongrab schlechte
> Karten.

Preisfrage - silencium, s'il vous plaît:

Darf eine Sizilianerin mit Siliziumtitten im Silicon Valley in einem 
Silikongrab bestattet werden?

SCNR :-)

von Georg (Gast)


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Hallo,

du fragst ja nach der Wahrscheinlichkeit:

Laie ohne Unterlagen: ungefähr 0

Laie mit Unterlagen: vielleicht 25% ("guter" Laie)

Fachmann ohne Unterlagen: 25%

Fachmann mit Unterlagen: nahe 100%

H-G S. schrieb:
> Das sieht doch gut reparierbar aus

Ja, eine schöne klassische Platine. Die defekten Teile auszutauschen ist 
ja auch nicht das Problem, sondern festzustellen was defekt ist. Um 
einfach mal draufloszuraten ist das Ding doch zu komplex.

Georg

von Richard S. (extrembastler)


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Hallo,

es ist ganz sicher ein 'Zeitproblem'. Der Motor für den Antrieb 
(genauer: die Kupplung für das Getriebe) muss noch ein paar Milisekunden 
länger eingeschaltet bleiben. Er schaltet zu früh ab -> Exzenter wird 
nicht mehr nach oben bewegt -> bleibt unten stehen.

Um was für eine Maschine es sich genau handelt, ist eigentlich völlig 
irrelevant. Ob mit der Maschine Papier geheftet wird, oder ein 
Schweißbalken abgesenkt oder der Klodeckel geschlossen wird spielt ja 
keine Rolle bei der Behebung des Problems :-)

"Jemand holen der Ahnung hat" ist zwecklos, weil ich diese Maschine 
nicht mit finanziellen Mitteln in beliebiger Höhe richten will. Wie oben 
erwähnt kostet "die professionelle Hilfe" 1500.- in Form eines neuen 
Boards. Kein Mensch bastelt auf einem Board herum, große Firmen schon 
gar nicht. Neues Board - und fertig ist der Salat. Dass Kabel etc. 
"brechen" ist natürlich Unfug, ich habe schon viele Maschinen in meinem 
Betrieb gerichtet, bis jetzt laufen alle wieder. Ein Kabel ist dabei 
noch nie gebrochen... meistens waren es wirklich Kleinigkeiten.

Egal, es ist nicht so wichtig und mehr ein Spaßprojekt, weil ich ungern 
Maschinen einfach in den Alteisencontainer schmeißen möchte. Vielleicht 
baue ich auch einfach eine "Handschaltung" primitivster Art mit 
Mikroschaltern ein, welche den Exzenter dreht und wieder an der 
richtigen Position abstellt. Das ist ja alles keine Raketenwissenschaft.

Grüße,
Richard

: Bearbeitet durch User
von riparatür (Gast)


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Richard S. schrieb:
> Macht es Sinn, mal einige Bauteile "auf Verdacht" auszutauschen?


Richard S. schrieb:
> Leider war das Ergebnis nicht so toll...

Offensichtlich ja wohl nicht nicht.

Richard S. schrieb:
> Gibt es potenzielle Kandidaten (oder eine Reihenfolge) auf der Platine
> die ihr austauschen würdet?

Allgemeine Erfahrung sagt
90% Wahrscheinlichkeit für Fehler an Sensoren, Verkabelung, Klemmen, 
Steckverbinder...

10% Wahrscheinlichkeit für Defekte Steuerung.

Denke die Platine ist ok, was soll damit sein, wenn die stirbt dann 
richtig. Als Folge von Überspannung oder so...

von Richard S. (extrembastler)


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Hallo,

> Imho ist ein Ausfall eines CMOS Bausteins selber recht unwahrscheinlich.

Ja, das denke ich auch. Ich hatte damit noch NIE Probleme. Eher mit 
alten Kondensatoren oder geplatzen Dioden.

Genau das meinte ich mit Wahrscheinlichkeit, was am ehesten kaputt geht.
Diese Teile kann man ja mal auf Verdacht wechseln, wenn es nicht klappt, 
hat man halt 5 Pfennig für 10 Elkos ausgegeben und eine Stunde am 
Lötkolben verbracht.

Die Steckverbindungen und Kabel und die Spannungsversorgung sind in 
Ordnung. An solchen Maschinen hat man selten Kabelprobleme, weil die 
Maschinen i.d.R. sehr ruhig stehen und wenig Vibrationen ausgesetzt 
sind. Am KFZ haben wir Vibrationen, Hitze, Kälte, Nässe, Salz, Staub und 
Ölkram. Bei einer solchen "Inhouse" Maschine schließe ich solche 
Kabelfehler und korrodierte Stecker eigentlich aus. Das habe ich noch 
nie gesehen, außer z.B. bei Offsetdruckmaschinen wenn z.B. das 
Feuchtwasser runtersickert, Farbnebel eindringen, mit Schmierfett und 
Lösungsmitteln hantiert wird.

Die Maschine wird jetzt bald knapp 30 Jahre alt. Es ist daher sicher 
nicht verwunderlich, dass das ein oder andere Verschleißteil auf der 
Platine die Biege macht. Und das vermute ich ganz stark.

MfG;
Richard

: Bearbeitet durch User
von TestX (Gast)


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Dann tausch doch einfach aus verdacht die tantals...oder nimmst dir die 
zeit und analysierst die signale..

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Diodenes schrieb:
> Darf eine Sizilianerin mit Siliziumtitten im Silicon Valley in einem
> Silikongrab bestattet werden?

Nur wenns kein Silikon, sondern Sillycone ist :-)

@TE: Bastel dir ein kleines Messgerät aus LED und Vorwiderstand. Die 
Masse klemmst du ans Chassis und mit dem Vorwiderstand (z.B. 330 Ohm) 
tastest du die Monoflop Ausgänge (Q und /Q) ab, am besten während du die 
Vorgänge in der Maschine auslöst.
Datenblatt des Dual Monoflops gibts hier:
http://www.nxp.com/documents/data_sheet/HEF4538B.pdf

von Mani W. (e-doc)


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Richard S. schrieb:
> Ich würde vor der endgültigen Schlachtung der Maschine gerne noch etwas
> herumprobieren.

Dann teste mal mit einem Fön die Tantals und auch sxstematisch andere
Bauteile, ist die Betriebsspannung "sauber"?

Ändert sich etwas bei Erwärmung?

von riparatür (Gast)


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Richard S. schrieb:
> Die Steckverbindungen und Kabel und die Spannungsversorgung sind in
> Ordnung. An solchen Maschinen hat man selten Kabelprobleme

Ah ja, verstehe.

Richard S. schrieb:
> dass das ein oder andere Verschleißteil auf der
> Platine die Biege macht. Und das vermute ich ganz stark.

Hmmm...ja ja, schon klar. Die ist ja praktisch voller Verschleißteile.

Wer ohne jegliche systematische Fehlersuchstrategie so feste 
Vorstellungen von der Art des Fehlers hat, der sollte das dann auch 
konsequent bis zum bitteren Ende durchziehen.
Ich wünsche viel Erfolg, abschließendes Feedback wäre nett...

von Lutz H. (luhe)


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riparatür schrieb:
> Die ist ja praktisch voller Verschleißteile.

Wenn ich von Verschleißteilen ausgehe und eine eingestellte Zeit stimmt 
nicht, sehe ich die blauen Einstellregler.

Wie geschrieben, ohne Schaltplan ist es raten.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> @TE: Bastel dir ein kleines Messgerät aus LED und Vorwiderstand. Die
> Masse klemmst du ans Chassis und mit dem Vorwiderstand (z.B. 330 Ohm)
> tastest du die Monoflop Ausgänge (Q und /Q) ab, am besten während du die
> Vorgänge in der Maschine auslöst.

Ein TTL-Prüfstift für wenige EUR sollte unbedingt zur Standardausrüstung 
gehören! Sowas bastelt man nicht mehr.

Dann eine Sichtkontrolle mit Lupe.
Spannungskontrolle an allen Bauelementen.
Elkos? Ich sehe da keine. Wären da auch unkritisch.
Alle Lötstellen nachlöten.

Erst dann sollte man sich an die Signale machen.

Mani W. schrieb:
> Dann teste mal mit einem Fön die Tantals und auch sxstematisch andere
> Bauteile, ist die Betriebsspannung "sauber"?

Dazu nicht Kältespray vergessen.

von Mani W. (e-doc)


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michael_ schrieb:
> Dazu nicht Kältespray vergessen.

Ja, klar...

Heizen, Gucken, Definieren, Abkühlen, Gucken, Definieren, usw..

von oszi40 (Gast)


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Richard S. schrieb:
> Der einzige Fehler: ein Motor für den Heftkopf müsste noch eine halbe
> Umdrehung weiterlaufen um wieder nach oben zu fahren. Die Motorposition
> wird mittels einem "Magnetschalter" und einem daran vorbeilaufenden
> Blechstück auf der Achse des Motors abgenommen. Der "Magnetschalter"
> (oder Reed-Kontakt) leuchtet kurz auf wenn das Blech vorbeischwirrt, der
> Spannungsimpuls kommt auf der Platine an. Von daher scheint dieser Weg
> zu funktionieren. Aber der Befehl "laufe noch ein paar Sekunden weiter"
> scheint am Motor nicht mehr anzukommen. Da sind so kleine Drehpotis auf
> dem Board, die habe ich mal verstellt, leider ohne Erfolg,

Wenn das schon so klar beschrieben ist, dann suche doch erst mal, ob der 
Sensor ausreichend lange Kontakt gibt. Kontakte sind nicht für die 
Ewigkeit.
Dein planloses Probieren an den Reglern war keine so gute Idee, da die 
mit der Zeit Wackelkontakte bekommen.

> Aber der Befehl "laufe noch ein paar Sekunden weiter" scheint am Motor
> nicht mehr anzukommen.

Spannungen messen, Leiterzüge bis zum zuständigen Zeitglied verfolgen! 
Evt. könnTE der Elko/Tantal krank sein? Auslöten, vergleichen. Motor 
gemessen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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michael_ schrieb:
> Ein TTL-Prüfstift für wenige EUR sollte unbedingt zur Standardausrüstung
> gehören! Sowas bastelt man nicht mehr.

Ist natürlich einfach, über jemanden herzufallen, der ein simples 
Prüfgerät vorschlägt. Ein TTL Prüfstift wäre hier auch nicht das 
richtige, sondern ein Prüfstift für CMOS, weil nur der die richtigen 
Pegel erfasst. Der TE hat mit Sicherheit weder das eine noch das andere.

> Mani W. schrieb:
>> Dann teste mal mit einem Fön die Tantals und auch sxstematisch andere
>> Bauteile, ist die Betriebsspannung "sauber"?
>
> Dazu nicht Kältespray vergessen.

Defekte Tantals sind gegenüber Hitze oder Kälte völlig unempfindlich, 
das bringt nichts. Die Kerlchen haben im defekten Zustand entweder null 
Kapazität (ausser der Kabelkapazität :-) oder sind auf Kurzschluss.

> Elkos? Ich sehe da keine. Wären da auch unkritisch.

Aber jede Menge der berüchtigten Tantalperlen in rot.
Aber man sollte mal alle Steckverbinder ziehen, ein wenig Isoprop oder 
WD40 drauf applizieren und wieder stecken.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Matthias S. schrieb:
> Defekte Tantals sind gegenüber Hitze oder Kälte völlig unempfindlich,
> das bringt nichts. Die Kerlchen haben im defekten Zustand entweder null
> Kapazität (ausser der Kabelkapazität :-) oder sind auf Kurzschluss.

Da hast Du wohl recht, dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein
Aufheizen und mit Osszi kontrolliert sich mancher ausfindig machen läßt,
aber dann auch schnell abkühlen für eventuelle Bestätigung...

Doch wie Du sagst, sind Tantals am besten zu tauschen...

Trau niemals einem Tantal...

von michael_ (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ein TTL-Prüfstift für wenige EUR sollte unbedingt zur Standardausrüstung
>> gehören! Sowas bastelt man nicht mehr.
>
> Ist natürlich einfach, über jemanden herzufallen, der ein simples
> Prüfgerät vorschlägt. Ein TTL Prüfstift wäre hier auch nicht das
> richtige, sondern ein Prüfstift für CMOS, weil nur der die richtigen
> Pegel erfasst. Der TE hat mit Sicherheit weder das eine noch das andere.

Es war mit das Erste, was ich gebastelt habe, als ich mich mit 
Prozessoren beschäftigt habe.
Aber man konnte nur H/L und Impulse bis 2MHz darstellen.
Es hat sehr gute Dienste geleistet.
Aber dann habe ich mir sowas geleistet:

http://www.reichelt.de/Komponententester/LOGIK-TESTER/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=10536&GROUPID=4024&artnr=LOGIK+TESTER&SEARCH=%252A

Es gehört auf jeden Labortisch.

Matthias S. schrieb:
>> Dazu nicht Kältespray vergessen.
>
> Defekte Tantals sind gegenüber Hitze oder Kälte völlig unempfindlich,
> das bringt nichts. Die Kerlchen haben im defekten Zustand entweder null
> Kapazität (ausser der Kabelkapazität :-) oder sind auf Kurzschluss.

Kurzschluß kann man doch erkennen?
Und auf der Platine befinden sich genug andere BE.

Matthias S. schrieb:
> oder
> WD40 drauf

Das hat in der Elektronik nichts zu suchen!

von Cent (Gast)


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Richard S. schrieb:
> Beim Hersteller habe ich gefragt: die Ersatzplatine kostet 1500.- EUR.

Abzocke total.Und nicht mal IC-Sockel für den Preis. Versuch jetzt diese 
IC auszulöten, das ist sehr schwer bei solchen Platinen.

von Mani W. (e-doc)


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Cent schrieb:
> Versuch jetzt diese
> IC auszulöten, das ist sehr schwer bei solchen Platinen.

Mit dem richtigen Auslötwerkzeug geht das schnell und schonend,
dann kommt ein Sockel rein und fertig...

von c-hater (Gast)


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Cent schrieb:

> Versuch jetzt diese
> IC auszulöten, das ist sehr schwer bei solchen Platinen.

Nö, das ist sogar ziemlich leicht. Fön aus'm Baumarkt und ein 
Chip-Puller (pinzettenartiges Gerät mit zwei Keilen an den Enden). Ca. 
30 Sekunden für den ersten IC, wenn man eine ganze Reihe 
nebeneinanderliegender auslöten muss, gehen die nächsten dann wesentlich 
scheller, weil jeweils schon vom Entlöten des Nachbarn vorgewärmt. Die 
28 ICs, die auf der gezeigten Platine so schön als Matrix angeordnet 
sind, könnte man mit ein wenig Übung auf diese Weise in ca. 5 Minuten 
auslöten.

Im Gegensatz zu SMD bläst man bei so einer klassischen TH-Platine mit 
dem Fön nicht gleich das ganze Hühnerfutter um die ICs herum weg. Das 
erspart die Notwendigkeit von aufwendigen Abdeckungen, die am Ende doch 
nicht 100% wirksam sind.

Allerdings, wie schon im Thread mehrfach angemerkt: Es ist ziemlich 
unwahrscheinlich, dass überhaupt einer der ICs defekt ist. Jedenfalls, 
wenn die Betriebsspannung OK ist.

von kgskjsag (Gast)


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Cent schrieb:
> Richard S. schrieb:
>> Beim Hersteller habe ich gefragt: die Ersatzplatine kostet 1500.- EUR.
>
> Abzocke total.

Das ist, mit Verlaub, Unfug.

Richard S. schrieb:
> Die Maschine wird jetzt bald knapp 30 Jahre alt.

Damit hat der Hersteller das Teil seit 30 Jahren im Lager.
Schon die Lagerkosten machen einen erheblichen Teil aus.

kgskjsag

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hubert G. schrieb:
> Silikongrab
Silikon ist das weiche Zeug, das die Fliesenleger in die Fugen 
schmieren.
Silizium ist das harte, aus Sand gewonnene Basismaterial für Halbleiter.
Auf der Platine sehe ich nur das zweitere.

c-hater schrieb:
> Fön aus'm Baumarkt
Das ist in den Händen eines Anfängers der sichere Tod der meisten 
Durchkontaktierungen. Stichwort "Delamination". Denn so eine alte 
Platine mit dem ganzen Wasser drin kocht intern schon lange vor das 
Lötzinn schmilzt...

Richard S. schrieb:
> der Spannungsimpuls kommt auf der Platine an.
Und dann?

von Cent (Gast)


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Also ich Glaube, dass es diese blauen Drehpotis dran schuld sind. Es 
kann passieren das die Kontakte oxidieren.

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