Hallo allerseits, ich bin der elektronischen Welt leider noch nicht so erfahren, bastele aber gerne mit Mikrocontrollern, insbesondere dem ESP8266. Ich bin momentan mit einem Projekt beschäftigt, das sich auf lange Sicht vielleicht auch kommerziell nutzen lässt, wobei ich momentan noch absolut nicht damit rechne. Der ESP scheint mir, auch wenn ich teilweise anderes gelesen habe, recht stabil zu laufen und das auch auf längere Zeit. Ich habe bspw. eine indirekte RGB-Beleuchtung mit einem ESP82666 (1,70$ bei aliexpress, billiger gehts eigentlich nicht) gebaut, die jetzt schon über ein Jahr im Dauerbetrieb funktioniert. Der ESP wird vielleicht mal jedes halbes Jahr aus und wieder angemacht, wenn Stromausfall war oder wir in den Urlaub gefahren sind oder so. Was mich jetzt stutzig macht ist, dass ich bisher nur sehr gute Erfahrungen damit gemacht habe. Auch was die Qualität von den Teilen aus China angeht, gut, die Pins sind mal etwas schief verlötet, aber alle funktionierten bisher tadellos. Trotzdem bin ich ihm noch nie in kommerziellen Lösungen begegnet. Ich habe auch gegoogelt, wirkliche Produkte habe ich jedoch nicht gefunden. Daher die Frage, lässt sich ein ESP8266 überhaupt auch in kommerziellen Produkten nutzen? Oder gibt's da irgendwelche absoluten No-Gos, aus elektronischer Sicht oder von Richtlinien her? Was wird denn in kommerziellen Lösungen genutzt anstelle? Danke schonmal fürs Lesen Gruß Timo
Es gibt doch schon einige Geräte. Sonoff zum Beispiel und einige rgb Controller. Die verwenden teilweise direkt den esp Chip.
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Oh, ok, vielen Dank schonmal. Ist ja interessant. Irgendwie habe ich das dann wohl falsch gegoogelt. Ist der ESP8266 denn eigentlich als solches erstmal "zugelassen"? Spricht von der Bundesnetzagentur zum Beispiel? Oder kann man dahingehend Probleme bekommen? Kennt noch jemand mehr Beispiele? Gruß Timo
Timothy3001 schrieb: > Ist der ESP8266 denn eigentlich als solches erstmal "zugelassen"? Siehe http://www.esp8266.com/wiki/doku.php?id=esp8266-module-family ESP 12 Da aber ein Modul wieder verwendet wird muss auch das Komplettgerät nochmal die Zertifizierungsprozedur durchlaufen.
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Hi, gleich vorweg, ich habe mit den Espressif-Sachen nur miese Erfahrungen gemacht: - Bei einigen sog. zertifizierten Modulen übelste Seitenbänder, die garantiert für Stress mit Netzagenturen sorgen. - Fake FCC-Nummern - Dann geht es weiter mit dem "OS": Grober Unfug bis Lizenzverstösse - Miese Firmware, und eine Menge Bugs im ROM - Verfügbarkeit des Chips nach industriellen Kriterien Eine wirklich robuste Netzwerkoperation bei 100% Verfügbarkeit: nicht hinzukriegen. Bei FreeRTOS hatte das mit Malloc-Instabilitäten zu tun, beim Espressif-Murks mit Deadlocks unter gewissen Umständen. Die zu beheben ging nicht "legal", da Espressif sich weigert(e), den Lizenzbedingungen zu entsprechen und auch Bugs nicht als solche anerkennt (man erinnere sich an das "Bug bounty" programm). Dann hat der Chip ein paar deftige Schönheitsfehler, was die Interfaces angeht, JTAG funktioniert nicht sauber, usw. Fazit: Für Industriereife nix. Für Bastler, die ihre investierte Zeit nicht rechnen, mags hinhauen. Mich hat der Murks eine Menge Zeit gekostet. Mag sein, dass sie's mit dem ESP32 besser hinkriegen, aber ob sich dafür in Europa noch ein Distributor und FAEs finden...
Mhmmm, vielen Dank für die hilfreichen Infos. Das war auch so ein wenig meine Befürchtung, dass die Dinger nicht ganz den Normen entsprechen und möglicherweise nicht zugelassen werden in Geräten. Gruß Timo
Hallo, was ich bei Espressif bisher nicht gesehen habe ist ein offizieller Compiler,... . Man kann von der Website hede Menge Flash Tools runter laden, aber einen Compiler, habe ich nicht gefunden. Wie bekomme ich einen offiziellen Compiler, Linker,... zum Laufen, Beispiele für Makefiles, etc. . Vielen Dank, Grüße Seppel P.S. Zuletzt habe ich die Arduino IDE verwendet,... aber wenn mand das in Produkten einsetzen will, nicht so schön
Seppel schrieb: > P.S. Zuletzt habe ich die Arduino IDE verwendet,... aber wenn mand das > in Produkten einsetzen will, nicht so schön Was spricht dagegen? Die IDE ist nur ein besserer Editor.
Hallo, ein Hersteller der keinen Compiler hat oder empfiehlt,.... sehr merkwürdig. Wie gesagt ich würde gerne den offiziell empfohlenen Compiler nutzen,... das Kapitel "ESP8266 Toolkit" ist zwar vorhanden, hat aber keinen Inhalt wo ich die her bekomme und verwende. https://espressif.com/en/support/explore/get-started/esp8266/getting-started-guide Grüße Seppel
Beitrag #4997739 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hallo, ja ein SDK, ist aber kein Compiler dabei oder? Man wird auf Github weiter geleitet, was ok ist, aber: Requrements: You can use both xcc and gcc to compile your project, gcc is recommended. For gcc, please refer to esp-open-sdk. Woher bekomme ich den xcc, den Tensilica Compiler? Grüße Seppel
https://ip.cadence.com/swdev Im Support Bereich kannst du die Demo-Version downloaden. Ich frage mich allerdings, wo da nun der Unterschied zum gcc und Eclipse sein soll. Vermutlich ist das nur wieder so eine Masche, aus der Arbeit von anderen (nämlich Open-Source Autoren) Geld zu machen.
Pete K. schrieb: > Die [Arduino] IDE ist nur ein besserer Editor. Eher ein schlechterer würd ich sagen.
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Bernd K. schrieb: > Pete K. schrieb: >> Die [Arduino] IDE ist nur ein besserer Editor. > > Eher ein schlechterer würd ich sagen. Stimmt, ber bei einfacheren sachen kommt man damit durchaus schnell ans Ziel. Und man kann (mit den vorgefertigten Bibliotheken) auch hingerotztes schnell zum laufen bringen Fitzebutze schrieb: > - Bei einigen sog. zertifizierten Modulen übelste Seitenbänder, die > garantiert für Stress mit Netzagenturen sorgen. ...muss erstmal einer Nachmessen. Eine geschickt dimensionierte (=schmalbandige) Antenne mit wenig Gewinn ist hier hilfreich. > - Fake FCC-Nummern ...in Europa egal. FCC gibts hier nicht! > - Dann geht es weiter mit dem "OS": Grober Unfug bis Lizenzverstösse > - Miese Firmware, und eine Menge Bugs im ROM Solange es läuft: egal. Und was als Nullserie beschwerdenfrei läuft, wird auch als richtige Serie laufen. > - Verfügbarkeit des Chips nach industriellen Kriterien Einfach ne Kiste voll auf Lager legen.
Pete K. schrieb: > Seppel schrieb: >> P.S. Zuletzt habe ich die Arduino IDE verwendet,... > Was spricht dagegen? Die IDE ist nur ein besserer Editor. Ich erinnere mich an keinen schlechteren Editor als jenen der Arduino-IDE. Etwas mehr ist sie aber schon, nämlich die komplette Umgebung zum Kompilieren und Hochladen auf den µC, gerne auch per ISP. Mit überschaubarem Aufwand kann man den Notepad++ einsetzen, der den Namen Editor verdient hat, und die IDE nur für Kompilieren und Upload verwenden.
Für Menschen die über die Arduino IDE lästern ist sie einfach nicht gemacht. Ich verstehe einfach nicht, warum so viele User hier immer und immer wieder in diese Kerbe schlagen?
Bei der Anzahl von Leuten die sich mit den Espressifprodukten beschäftigen ist das nur eine Frage der Zeit mit der breiteren kommerziellen Nutzung. Arduino ist inzwischen ja auch bei den Großen angelandet z.B. in der Simatic IoT2020. m.f.G. Dieter Graef
Fitzebutze schrieb: > Eine wirklich robuste Netzwerkoperation bei 100% Verfügbarkeit: nicht > hinzukriegen. Kann sein das die Stromversorgung häufig unterdimensioniert ist. USB 2.0 Anschlüsse liefern max. 500mA. Der ESP8266 kann unter Last aber bis zu 800mA ziehen. Ohne genug Strom reicht die Sendeleistung nicht.
Ti schrieb: > Der ESP8266 kann unter Last aber bis zu 800mA ziehen. So ist das Internet, jeder haut auf die Ergebnisse, die er so find, noch was drauf. Wenn ich nur fein genug messe, finde ich bei jedem CMOS-IC Stromspitzen bis in den Amperebereich. Daher brauchen sie einen Stützkondensator von einigen nF. Ein ESP läuft an einem USB Anschluß mit einem vernüftigen Regler und einem gängigigen MLCC Kondensator einwandfrei. Möglicherweise aber nicht mehr, wenn man den internen Regler eines USB-TTY Chips benutzt. Schreiber schrieb: >> - Verfügbarkeit des Chips nach industriellen Kriterien > Einfach ne Kiste voll auf Lager legen. Man kann es auch wie die Profis machen: mit einem authorisierten Distri oder dem Hersteller reden und einen Vertrag machen, so mit NDA über Internas, Bestellmenge, Lieferfristen, Langzeitverfügbarkeit, Informationen über Änderungen im Chip etc. MfG Klaus
Chris K. schrieb: > Timothy3001 schrieb: >> Ist der ESP8266 denn eigentlich als solches erstmal "zugelassen"? > Siehe > http://www.esp8266.com/wiki/doku.php?id=esp8266-module-family > ESP 12 > > Da aber ein Modul wieder verwendet wird muss auch das Komplettgerät > nochmal die Zertifizierungsprozedur durchlaufen. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Der ESP ist schön (auch ich benutze ihn - für Basteleien), aber für ein Verkaufsfähiges Produkt benötigt man die ganzen Funkzertifikate, und das ist sehr teuer. Es ist (bei mittleren bis kleinen Stückzahlen) einfach günstiger, ein fertig zertifiziertes Modul z.B. von Murata oder Microchip zu nehmen und zu verlöten. Da gibts genug, die alle Zertifikate schon haben. Ich persönlich würde es mich aber nicht trauen, den in einem Serienprodukt zu verwenden. Da ist das Vertrauen in Hersteller wie Murata oder Microchip schon höher. Bei einem richtigen Hersteller kann ich im Notfall den Support kontaktieren, und bei Microchip und Murata kommt da auch eine Antwort. Beim Chinesen? Meine Erfahrung sagt nein. Ich kämpfe gerade mit ein paar LCD-Panels vom freundichen Asiaten. Support -> Tonne :-(
Seppel schrieb: > Requrements: You can use both xcc and gcc to compile your project, gcc > is recommended. For gcc, please refer to esp-open-sdk. > > Woher bekomme ich den xcc, den Tensilica Compiler? ...und was spricht gegen den gcc?
OT: Nur so am Rande zum Thema IDE: Ich verwende seit neuestem "platform-io". Im Grunde ist das ein aufgeputschter Atom-Editor mit Arduino-Integration. Das ist zwar anfangs noch mehr Gefummel, vor allen Dingen das Ding erstmal ans Laufen zu bekommen, aber um einiges angenehmer damit zu arbeiten. Und tatsächlich läuft es bisher stabil, es gibt regelmäßig Updates und man kann Projekte gescheit verwalten. MFG Timo
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