Forum: Offtopic Sehr allgemeine Frage zu Allgemeinwissen


von Rolf (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich mache mir derzeit Gedanken und kam zu einem Schluss und möchte von 
euch wissen, ob der Schluss falsch ist.

Also:

Gegeben ist eine Zustandsänderung einer beliebigen physikalischen 
Grösse. (Druck, Geschwindigkeit, Spannung, atomarer Zerfall, etc.)

Jede natürliche Zustandsänderung führt irgendwann zwangsläufig in eine 
Sättigung. Es muss eine natürliche Änderung sein, damit mir keiner einen 
Sägezahngenerator zeigt.

Zeichnet man diese Zustandsänderung in ein Wert-Zeit-Diagramm ein, so 
stellt man fest, dass der Verlauf nie linear sein wird.

Umkehrschluss: Ist der Verlauf linear, so gibt es keine Sättigung und 
der Wert würde ins unendliche ansteigen. Ich bin aber davon überzeugt, 
dass es sowas wie unendlich in der Natur nicht gibt.

Frage: Gibt es ein Szenario, bei dem der Verlauf trotzdem linear ist?

: Verschoben durch Moderator
von A. D. (egsler)


Lesenswert?

Ein Zeit-Zeit-Diagramm! Je mehr Sekunden vergangen sind, desto weiter 
fortgeschritten ist die Zeit... Sollte in keine Sättigung laufen :D

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Dagegen spricht die Urknall-Theorie. Da ist auch die Zeit endlich (und 
wiederholt sich, erfrischt und gestärkt, nach dem nächsten Urknall).

von Jan H. (j_hansen)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Dagegen spricht die Urknall-Theorie. Da ist auch die Zeit endlich (und
> wiederholt sich, erfrischt und gestärkt, nach dem nächsten Urknall).

Soweit ich informiert bin geht man momentan eher davon aus, dass die 
Expansion (und damit auch die Zeit) zu keinem Ende kommt.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Die Frage ist gar nicht so abwegig und die ursprünglich negative 
Bewertung zeugt nur von Intoleranz.

Zunächst darf man sich fragen, was eine Zustandsänderung einer 
beliebigen physikalischen Größe ist? Physikalische Zustandsgrößen dürfen 
ja in intensive und extensive Zustandsgrößen aufgeteilt werden. Die von 
dir angesprochenen Größen sind zunächst intensive Größen. Betrachten wir 
natürliche Prozesse wie einen Entladevorgang einer Kapazität, Ausströmen 
eines Gases aus einem Druckbehälter, Bewegung eines Körpers bei viskoser 
Reibung usw., so stellen wir immer einen exponentiellen Abfall der 
Zustandsgröße fest. Also wie von dir beschrieben – ein nichtlinearer 
Verlauf. Nun müssen wir nur ein Gegenbeispiel finden um diese Vermutung 
zu widerlegen. Dazu betrachten wir den Massestrom beim Ausströmen aus 
einem zylindrischen Behälter. Hier ist der Massestrom über die Zeit 
linear und der Massestrom ist eine intensive Zustandsgröße.

Nun können wir die Zustandsgrößen neben der extensiven und intensiven 
Einteilung weiterhin nach ihrer Messbarkeit klassifizieren [1]. Also 
Zustandsgrößen die in einem Punkt gemessen werden können (per) und 
Zustandsgrößen die nur über mindestens zwei Punkte gemessen werden 
können (trans). Die von dir aufgeführten Zustandsgrößen sind alles 
intensive Zustandsgrößen mit der Eigenschaft trans. Mein Beispiel mit 
dem Massestrom ist eine intensive Zustandsgröße mit der Eigenschaft per. 
Nun stellt sich wieder die Frage der (Nicht)linearität. Da die Änderung 
beider intensiven Zustandsgrößen immer einen dissipativen Prozess 
darstellt, müßte untersucht werden, ob die Entropieerzeugung sich immer 
aus einem linearen und einem nichtlinearen Anteil zusammensetzt … sehr 
interessante Frage ! … Ich habe auch keine abschließende Antwort darauf, 
nehme aber deine Frage zum Anlass mal intensiv ;-) darüber nachzudenken. 
Meine Vermutung geht in die Untersuchung der Maxwell-Relation.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrpolbasierte_Modellbildung

: Bearbeitet durch User
von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Rolf schrieb:

> ich mache mir derzeit Gedanken und kam zu einem Schluss und möchte von
> euch wissen, ob der Schluss falsch ist.
>
> Also:
>
> Gegeben ist eine Zustandsänderung einer beliebigen physikalischen
> Grösse. (Druck, Geschwindigkeit, Spannung, atomarer Zerfall, etc.)
>
> Jede natürliche Zustandsänderung führt irgendwann zwangsläufig in eine
> Sättigung.
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, 
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
A. Einstein

> Es muss eine natürliche Änderung sein, damit mir keiner einen
> Sägezahngenerator zeigt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Beschr%C3%A4nktes_Wachstum


> Frage: Gibt es ein Szenario, bei dem der Verlauf trotzdem linear ist?
Tja. Das wird weiterhin diskutiert. vgl. Kritik an der 
Bekenstein-Hawking-Entropie von Schwarzen Löchern

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Joe G. schrieb:
> Die Frage ist gar nicht so abwegig und die ursprünglich negative
> Bewertung zeugt nur von Intoleranz.
>

> Nun stellt sich wieder die Frage der (Nicht)linearität. Da die Änderung
> beider intensiven Zustandsgrößen immer einen dissipativen Prozess
> darstellt, müßte untersucht werden, ob die Entropieerzeugung sich immer
> aus einem linearen und einem nichtlinearen Anteil zusammensetzt … sehr
> interessante Frage ! … Ich habe auch keine abschließende Antwort darauf,
> nehme aber deine Frage zum Anlass mal intensiv ;-) darüber nachzudenken.
> Meine Vermutung geht in die Untersuchung der Maxwell-Relation.
>

Das einzige was linear läuft ist die Addition von Ereignissen, oberhalb 
als "Zeit" anzespitzt. Da wird einfach nur gezählt.

In der Natur gibt's nichts was linear läuft, auch keine Zahlen.

 Kurt

von Gu. F. (mitleser)


Lesenswert?

Sebastian L. schrieb:
> "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
> aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
> A. Einstein

Und der Welle/Teilchen Thread...

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

Szenario: freier Fall eines Objektes.
Messwert: Abstand vom Abwurfort.

Nach anfänglicher Annäherung an die Maximalfallgeschwindigkeit, 
vergrößert sich der betrachtete Abstand linear.
Ins unendliche steigt der Wert natürlich nicht, weil er irgendwann 
aufschlägt, aber eine langsam eintretende Sättigung gibt es natürlich 
auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Jan K. (jan_k)


Lesenswert?

Joe G. schrieb:
> ... Betrachten wir
> natürliche Prozesse wie einen Entladevorgang einer Kapazität, Ausströmen
> eines Gases aus einem Druckbehälter, Bewegung eines Körpers bei viskoser
> Reibung usw., so stellen wir immer einen exponentiellen Abfall der
> Zustandsgröße fest. Also wie von dir beschrieben – ein nichtlinearer
> Verlauf.

Ist das wirklich so? Bei linearen DGL ist das Verhalten der 
Zustandvariablen über die Zeit mit Exponentialfunktionen zu beschreiben, 
gilt das aber auch für nichtlineare DGL(ich gehe davon aus, dass in der 
Natur auch nichtlineare DGL vorkommen...)?

Meint der TO, dass es niemals komplett lineare verlaufende Zustände 
gibt, oder keine die über alle Grenzen wachsen? :)

Schöne Grüße,
Jan

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

> Ins unendliche steigt der Wert natürlich nicht, weil er irgendwann
aufschlägt, aber eine langsam eintretende Sättigung gibt es natürlich
auch nicht.


Luftwiderstand vergessen...

von A. D. (egsler)


Lesenswert?

Sapperlot W. schrieb:
> Luftwiderstand vergessen...
Nö, desswegen schreibt er ja, dass sie die Fallgeschwindigkeit nur 
anfangs ändert - eben bis der Luftwiderstand der Gravitation genug Kraft 
entgegen setzt. Danach ändert sich die Distanz zum Ursprungsort linear.

von Jan K. (jan_k)


Lesenswert?

Im Prinzip wächst jede Zustandsgröße, die von einer anderen über 
Integration (Geschwindigkeit) abgeleitet wird und die zugrundeliegende 
Größe nicht zu Null geht (mit mind. 1/t^2 glaube ich) über alle Grenzen.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Jan K. schrieb:
> Im Prinzip wächst jede Zustandsgröße, die von einer anderen über
> Integration (Geschwindigkeit) abgeleitet wird und die zugrundeliegende
> Größe nicht zu Null geht (mit mind. 1/t^2 glaube ich) über alle Grenzen.

Wie kommst du auf so komische Behauptungen?

Nimm einfach einen periodischen Vorgang wie ein reibungslos schwingendes 
Pendel.  Weder Ort noch Geschwindigkeit streben gegen Unendlich oder 
gegen 0.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Sapperlot W. schrieb:
>> Luftwiderstand vergessen...
> Nö, desswegen schreibt er ja, dass sie die Fallgeschwindigkeit nur
> anfangs ändert - eben bis der Luftwiderstand der Gravitation genug Kraft
> entgegen setzt. Danach ändert sich die Distanz zum Ursprungsort linear.

Abei auch nur in 1. Näherung:  Der Luftdruck nimmt nach der 
barometischen Höhenformel exponentiell zu.  Außerdem nimmt die 
Erdanziehung zu.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

Johann L. schrieb:
> Abei auch nur in 1. Näherung:  Der Luftdruck nimmt nach der
> barometischen Höhenformel exponentiell zu.  Außerdem nimmt die
> Erdanziehung zu.

das gleicht sich aus ^^

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Die Lösung liegt wahrscheinlich in der Begrenztheit der Gesamtenergie 
des Universums. So sind alle Energiespeichervariablen bei kleinen 
Änderungen konstant und werden mit zunehmender Größe der zugeordneten 
Zustandsvariablen von ihr selbst abhängig. Somit ist die gespeicherte 
Energie immer begrenzt. Ein gutes Beispiel dafür ist die träge Masse. 
Bei kleinen Geschwindigkeiten ist sie konstant. Geht die Geschwindigkeit 
gegen die Lichtgeschwindigkeit, so wird die Masse unendlich. Sie ist 
also eine Funktion der Zustandsvariable Geschwindigkeit. So ist es 
sicherlich bei allen anderen Energiespeichern auch. Die Endlichkeit der 
Gesamtenergie setzt das Limit.

von Sebastian D. (sebastian_d)


Lesenswert?

Dann gehen wir Mal zu den fundamentalen Kräften:
Die Coulombenergie steigt streng proportional zum Produkt der Ladungen. 
Diese Wechselwirkung ist so fundamental, das sie sogar unabhängig von 
der Art des Elementarteilchens ist.
Sehr ähnlich verhält es sich mit der Gravitation. Auch hier ist die 
Kraft proportional zum Produkt der Massen. Diese Linearität behält ihre 
Gültigkeit vom Elementarteilchen bis zum Schwarzen Loch mit Millionen 
Sonnemassen.

Btw, Schwarze Löcher (Singularitäten in der Raumzeit) sind doch ein 
guter Kanidat für Unendlichkeit in der Natur, sofern man Natur
Grüße
S

von Sebastian D. (sebastian_d)


Lesenswert?

Jan H. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
> Dagegen spricht die Urknall-Theorie. Da ist auch die Zeit endlich (und
> wiederholt sich, erfrischt und gestärkt, nach dem nächsten Urknall).
>
> Soweit ich informiert bin geht man momentan eher davon aus, dass die
> Expansion (und damit auch die Zeit) zu keinem Ende kommt.

In diesem Fall bräuchte man nur ein Objekt mit konstanter 
Geschwindigkeit ins All zu schießen. Das Universum ist mittlerweile so 
groß, das es Orte gibt, die in keinem kausalem Zusammenhang mehr stehen 
können, weil sie sich mit Überlichtgeschwindigkeit (relativ zueinander ) 
entfernen.
Das Objekt würde sich also aus seinem Bezugssystem für immer mit 
konstanter Geschwindigkeit bewegen. Jede, von seiner Geschwindigkeit 
abgeleitete Größe wäre also linear.
Aus Sicht des Startpunktes würde sich das Objekt dagegen fortwährend 
schneller werdend wegbewegen.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Sebastian D. schrieb:
> Die Coulombenergie steigt streng proportional zum Produkt der Ladungen.

Aber erstens nicht linear, sondern diskret in ganzen Ladungen.

Und zweitens auch nur theoretisch. Praktisch gibt es eine Grenze in der 
Anzahl der verfügbaren Ladungsträger, die Du unterbringen kannst. Womit 
wir wieder bei der Sättigung wären.

Sebastian D. schrieb:
> Sehr ähnlich verhält es sich mit der Gravitation. Auch hier ist die
> Kraft proportional zum Produkt der Massen.

Aber nur im nichtrelativistischen Bereich. Bei großen Massen kackt Dir 
da die Relativitätstheorie rein.

Rolf schrieb:
> Es muss eine natürliche Änderung sein, damit mir keiner einen
> Sägezahngenerator zeigt.

Es gibt auch natürliche Prozesse, die oszillieren, z.B. bestimmte 
chemische Reaktionen. Allerdings sind die auch nicht linear.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Sebastian D. schrieb:
>> Die Coulombenergie steigt streng proportional zum Produkt der Ladungen.
>
> Aber erstens nicht linear, sondern diskret in ganzen Ladungen.
>
> Und zweitens auch nur theoretisch. Praktisch gibt es eine Grenze in der
> Anzahl der verfügbaren Ladungsträger, die Du unterbringen kannst. Womit
> wir wieder bei der Sättigung wären.

Damit kannst du dann auch begründen, dass der Zusammenhang überhaupt 
keinem funktionalen Gesetz genügt, denn mit gleicher Begründung ist der 
Zusammenhand:

- nicht reziprok
- nicht exponentiell
- nicht quadratisch
- etc.

von Sebastian D. (sebastian_d)


Lesenswert?

Zumal ich bei der Gravitation kein Problem mit relativistischen Effekten 
sehe. Vielmehr IST die Gravitation ein relativistischer Effekt.
Selbst bei schwarzen Löchern ist der Zusammenhang noch linear.
Einzige bremse: ab einer Gewissen Masse (Schätzungen gehen von 2.5E+10 
Sonnemassen aus) wachsen schwarze Löcher nicht mehr weiter, weil nichts 
mehr hereinfällt. Das wiederspricht aber nicht der oben erwähnten 
Linearität der Gravitation.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Irgendwie schmeckt mir schon die Frage des TO nach Kurt

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Sebastian D. schrieb:
> Zumal ich bei der Gravitation kein Problem mit relativistischen Effekten
> sehe. Vielmehr IST die Gravitation ein relativistischer Effekt.

Aber die Aussage

Sebastian D. schrieb:
> Auch hier ist die
> Kraft proportional zum Produkt der Massen.

ist nur als Spezialfall des Newtonschen Gravitationsgesetzes in der 
Relativitätstheorie enthalten. Und damit gilt diese Linearität eben 
nicht allgemein.

Siehe: Periheldrehung des Merkur. Sollte jeder mal in Zusammenhang mit 
Einstein gehört haben. Soviel zum Thema Allgemeinwissen.

von Sebastian D. (sebastian_d)


Lesenswert?

>> Auch hier ist die
>> Kraft proportional zum Produkt der Massen.
>
> ist nur als Spezialfall des Newtonschen Gravitationsgesetzes in der
> Relativitätstheorie enthalten. Und damit gilt diese Linearität eben
> nicht allgemein.
>
> Siehe: Periheldrehung des Merkur. Sollte jeder mal in Zusammenhang mit
> Einstein gehört haben. Soviel zum Thema Allgemeinwissen.

MWn ist dies auf eine Änderung der Krümmung des effektiven 
Gravitationsfeldes zurückzuführen. Sprich: die Abstandsabhängigkeit 
weicht von der newtonschen Mechanik 1/r^2 ab.
Die Massenabhängigkeit des Feldes sollte aber doch trotzdem linear sein? 
Erst recht wenn wir von Schwarzen Löchern reden, d.h. Masse ohne 
räumliche Ausdehnung.

Ich will mich aber auch nicht auf das Beispiel versteifen, allgemeine 
Relativitätstheorie ist nun wirklich nicht mein Fachgebiet.

Ich finde die Frage weiterhin sehr interessant, auch die Diskussionen 
die hierbei herauskommen. Ein Livechat wäre zu solchen Themen wäre Mal 
cool.
Grüße,
S

von Jan K. (jan_k)


Lesenswert?

Johann L. schrieb:
> Jan K. schrieb:
>> Im Prinzip wächst jede Zustandsgröße, die von einer anderen über
>> Integration (Geschwindigkeit) abgeleitet wird und die zugrundeliegende
>> Größe nicht zu Null geht (mit mind. 1/t^2 glaube ich) über alle Grenzen.
>
> Wie kommst du auf so komische Behauptungen?
>
> Nimm einfach einen periodischen Vorgang wie ein reibungslos schwingendes
> Pendel.  Weder Ort noch Geschwindigkeit streben gegen Unendlich oder
> gegen 0.

Stimmt, ich ging von aperiodischen Vorgängen aus.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Jan K. schrieb:
> Johann L. schrieb:
>> Jan K. schrieb:
>>> Im Prinzip wächst jede Zustandsgröße, die von einer anderen über
>>> Integration (Geschwindigkeit) abgeleitet wird und die zugrundeliegende
>>> Größe nicht zu Null geht (mit mind. 1/t^2 glaube ich) über alle Grenzen.
>>
>> Wie kommst du auf so komische Behauptungen?
>>
>> Nimm einfach einen periodischen Vorgang wie ein reibungslos schwingendes
>> Pendel.  Weder Ort noch Geschwindigkeit streben gegen Unendlich oder
>> gegen 0.
>
> Stimmt, ich ging von aperiodischen Vorgängen aus.

Auch für aperiodischen Vorgängen kannst du dir Gegenbeispiele überlegen.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

>> Nimm einfach einen periodischen Vorgang wie ein reibungslos schwingendes
>> Pendel.
Woher ???
>> Weder Ort noch Geschwindigkeit streben gegen Unendlich oder
>> gegen 0.
Aber der vom Pendel zurückgelegte Weg ...

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

U. B. schrieb:
>>> Nimm einfach einen periodischen Vorgang wie ein reibungslos schwingendes
>>> Pendel.
> Woher ???
>>> Weder Ort noch Geschwindigkeit streben gegen Unendlich oder
>>> gegen 0.
> Aber der vom Pendel zurückgelegte Weg ...

Ist nicht linear und wird immer geringer.

 Kurt

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Unsinn. Der zurückgelegte Weg kann nicht kleiner werden — im Gegensatz 
zum Abstand zu einem bestimmten Punkt, der durchaus kleiner werden kann.

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Johann L. schrieb:
> Unsinn. Der zurückgelegte Weg kann nicht kleiner werden — im Gegensatz
> zum Abstand zu einem bestimmten Punkt, der durchaus kleiner werden kann.

Wieso Unsinn?

Der Weg des Pendels ist unlinear und wird immer kürzer. Irgendwann steht 
es still.

 Kurt

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Wenn du 3 Meter gehst und dann 1 Meter zurückläufst, dann hast du 4 
Meter zurückgelegt, nicht 2 Meter.  2 Meter ist der Abstand zum 
Ausgangspunkt aber nicht der zurückeglegte Weg.

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Johann L. schrieb:
> Wenn du 3 Meter gehst und dann 1 Meter zurückläufst, dann hast du 4
> Meter zurückgelegt, nicht 2 Meter.  2 Meter ist der Abstand zum
> Ausgangspunkt aber nicht der zurückeglegte Weg.

Und dieser Ausgangspunkt verändert sich ständig weil der Schwingungsweg 
immer kürzer wird.


 Kurt

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Ein reibungsloses Pendel schwingt immer gleich.
Die dabei insgesamt zurückgelegte Strecke des Pendelkopfes steigt 
streng monoton an.
Die Position vom Ausgangspunkt oszilliert.

von Achim H. (anymouse)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Und dieser Ausgangspunkt verändert sich ständig weil der Schwingungsweg
> immer kürzer wird.

Nein, der Ausgangspunkt bleibt eben der Punkt, wo das Pendel ganz am 
Anfang war (und wohin das Pendel vielleicht nicht wieder zurückkehrt).

Jan K. schrieb:
> Im Prinzip wächst jede Zustandsgröße, die von einer anderen über
> Integration (Geschwindigkeit) abgeleitet wird und die zugrundeliegende
> Größe nicht zu Null geht (mit mind. 1/t^2 glaube ich) über alle Grenzen.

Sofern man hier nur die Beträge nimmt, dürfte das stimmen; Weiter 
Beispiele wären der zurückgelegte Weg der Erde seit Zeitpunkt X, 
Phasendifferenz zweier Signale mit verschiedenen Frequenzen, ... Ob hier 
die integrierte Größe aber über soo lange Zeit interessant ist, wäre 
eine andere Frage.

--

Anderes Thema:

Absolute Durchflussmenge der Rheinmündung: Irgendwann MUSS der Bodensee 
doch leer sein, oder? ;) Aber auch bei einem Kreislauf dürfte die 
aufintegrierte  Menge nur wenig interessant sein; höchstens bei Fragen, 
etwa, wie viele Liter Colerado River es dauert, bis so etwas wie der 
Grand Canyon entstanden ist.

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Achim H. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Und dieser Ausgangspunkt verändert sich ständig weil der Schwingungsweg
>> immer kürzer wird.
>
> Nein, der Ausgangspunkt bleibt eben der Punkt, wo das Pendel ganz am
> Anfang war (und wohin das Pendel vielleicht nicht wieder zurückkehrt).
>

Somit wird der pro Schwingungszyklus zurückgelegte Weg immer kleiner was 
einer Nichtlinearität entspricht. Das Ganze geht gegen Null.


 Kurt


--------------
Und dieser Ausgangspunkt verändert sich ständig
--------------

Damit ward der Ausgangspunkt der jeweiligen überwundenen Strecke pro 
Schwingungszyklus gemeint.

.

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Ein reibungsloses Pendel schwingt immer gleich.
> Die dabei insgesamt zurückgelegte Strecke des Pendelkopfes steigt
> streng monoton an.
> Die Position vom Ausgangspunkt oszilliert.

Die Auslenkamplitude eines Pendels wird immer geringer und strebt gegen 
Null.

 Kurt

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Bei einem reibungslosen Pendel ist das nicht der Fall!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Wußte ich's doch, Kurt ist wieder auf der Jagd.

Köder anonym ausgelegt, Verschiebung ins OT erledigt der Mod. und neue 
Raufe zieht die Stücke vor den  Ansitz.

Hallali

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Bei einem reibungslosen Pendel ist das nicht der Fall!

Doch, auch da, auch wenn dieses im Vakuum schwingt.

 Kurt

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Da Kurt das Prinzip einer gerealisierten Bewegungskoordinate nicht 
verstanden hat und die Erfahrung zeigt, dass er es auch nie verstehen 
wird, würde ich diese Diskussion mit ihm hier abbrechen. Übrigens, hatte 
er nicht eine eigene Spielwiese?

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
>> Bei einem reibungslosen Pendel ist das nicht der Fall!
> Doch, auch da, auch wenn dieses im Vakuum schwingt.

Erklär mir mal, wie ohne Reibungsverluste die im Pendel gespeicherte 
Energie (abwechselnd potentiell und kinetisch) verschwinden soll, so 
dass es aufhört zu pendeln.

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Wieso nochmal darf Kurt jetz hier posten?

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>>> Bei einem reibungslosen Pendel ist das nicht der Fall!
>> Doch, auch da, auch wenn dieses im Vakuum schwingt.
>
> Erklär mir mal, wie ohne Reibungsverluste die im Pendel gespeicherte
> Energie (abwechselnd potentiell und kinetisch) verschwinden soll, so
> dass es aufhört zu pendeln.

Beschleunigte Materie strahlt.

 Kurt

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Keine Sorge.  Da er nicht an sich halten kann, wird er solange seinen 
Käse posten, bis er endlich entsorgt wird :-)

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Beschleunigte Materie strahlt.

Was strahlt sie?

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Beschleunigte Materie strahlt.
>
> Was strahlt sie?

Bremsstrahlung, Undulatorstrahlung, Synchrotronstrahlung, Nordlicht, 
Wechselstrom...

 Kurt

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Beschleunigte Materie strahlt.
> Wechselstrom...

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

In der Allgemeinheit: Unfug.

von H-G S. (haenschen)


Lesenswert?

Was muss man eigentlich studieren um alle physikalischen Kräfte und 
Quantenphysik, Astrophysik und was sonst noch nötig ist zu erlernen ?

von Achim H. (anymouse)


Lesenswert?

Bei der Frage
"Was muss man eigentlich studieren um alle physik alischen Kräfte und
Quanten Physik, Astro Physik und was sonst noch nötig ist zu 
erlernen?"

würde ich als Antwort nicht auf "Chemie" tippen?

Andererseits würde ich heute sagen: Man braucht eine Zeitmaschine und 
muss etwa/mindestens 50 Jahre zurückreisen, um das "alle"-Kriterium zu 
erfüllen.

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


Lesenswert?

Die sollten das mal im TV bringen anstatt dem ganzen Müll der so läuft.

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> S. R. schrieb:
>> Kurt B. schrieb:
>>> Beschleunigte Materie strahlt.
>>
>> Was strahlt sie?
>
> Bremsstrahlung, Undulatorstrahlung, Synchrotronstrahlung, Nordlicht,
> Wechselstrom...
>
>  Kurt

Beitrag "Soundkarte erzeugt elektromagnetische Welle"

 Kurt

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

H-G S. schrieb:
> Was muss man eigentlich studieren um alle physikalischen Kräfte und
> Quantenphysik, Astrophysik und was sonst noch nötig ist zu erlernen ?

Die Natur verstehen, das reicht.

 Kurt

von H-G S. (haenschen)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Die Natur verstehen, das reicht.

Die Natur ist gnadenlos, böse und dumm ... äh... und schön :-)

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Die Natur verstehen, das reicht.

Na dann fang mal damit an!

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Johann L. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Die Natur verstehen, das reicht.
>
> Na dann fang mal damit an!

Womit sollte ich anfangen?

 Kurt

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>>> Bei einem reibungslosen Pendel ist das nicht der Fall!
>> Doch, auch da, auch wenn dieses im Vakuum schwingt.
>
> Erklär mir mal, wie ohne Reibungsverluste die im Pendel gespeicherte
> Energie (abwechselnd potentiell und kinetisch) verschwinden soll, so
> dass es aufhört zu pendeln.

Ist das jetzt klar dass und warum das Pendel zum Stillstand kommt?


 Kurt

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Ist das jetzt klar dass und warum das Pendel zum Stillstand kommt?

Ja, vollständig. Danke Kurt!

von H-G S. (haenschen)


Lesenswert?

Joe G. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Ist das jetzt klar dass und warum das Pendel zum Stillstand kommt?
>
> Ja, vollständig. Danke Kurt!

Habt ihr diese Vakuum-Fluktuationen mit berücksichtigt ?  :-)

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

H-G S. schrieb:
> Joe G. schrieb:
>> Kurt B. schrieb:
>>> Ist das jetzt klar dass und warum das Pendel zum Stillstand kommt?
>>
>> Ja, vollständig. Danke Kurt!
>
> Habt ihr diese Vakuum-Fluktuationen mit berücksichtigt ?  :-)

Das darfst du machen.
Bring sie auf fast Null Kelvin dann ist die Bremsung immer noch 
vorhanden.

 Kurt

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
>>>> Bei einem reibungslosen Pendel ist das nicht der Fall!
>>> Doch, auch da, auch wenn dieses im Vakuum schwingt.
>>
>> Erklär mir mal, wie ohne Reibungsverluste die im Pendel gespeicherte
>> Energie (abwechselnd potentiell und kinetisch) verschwinden soll, so
>> dass es aufhört zu pendeln.
>
> Ist das jetzt klar dass und warum das Pendel zum Stillstand kommt?

Nein. Ein mechanisches Pendel im Vakuum und unbeeinflusst von 
elektromagnetischen Feldern verliert schlicht keine Energie, pendelt 
also ewig.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Nun hast du Kurt endgültig aus seinem Bau gelockt :-(
Welle/Teilchen zum III

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>>>>> Bei einem reibungslosen Pendel ist das nicht der Fall!
>>>> Doch, auch da, auch wenn dieses im Vakuum schwingt.
>>>
>>> Erklär mir mal, wie ohne Reibungsverluste die im Pendel gespeicherte
>>> Energie (abwechselnd potentiell und kinetisch) verschwinden soll, so
>>> dass es aufhört zu pendeln.
>>
>> Ist das jetzt klar dass und warum das Pendel zum Stillstand kommt?
>
> Nein. Ein mechanisches Pendel im Vakuum und unbeeinflusst von
> elektromagnetischen Feldern verliert schlicht keine Energie, pendelt
> also ewig.

Ich habe dir mehrere Beispiele genannt, diese zu akzeptieren, oder auch 
nicht, liegt bei dir.
Das Pendel kommt zum Stillstand.

 Kurt

von Gu. F. (mitleser)


Lesenswert?

Kurt B. schrieb:
> Das Pendel kommt zum Stillstand.

Das von Dir nur Schwachsinn kommt ist uns allen klar.
Lass es doch einfach.

von H-G S. (haenschen)


Lesenswert?

Gu. F. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Das Pendel kommt zum Stillstand.
>
> Das von Dir nur Schwachsinn kommt ist uns allen klar.
> Lass es doch einfach.

Kennt ihr die Pendel mit Klingen aus dem Lex Barker Film ?  :-)

von Christian B. (luckyfu)


Lesenswert?

Gu. F. schrieb:
> Das von Dir nur Schwachsinn kommt ist uns allen klar.
> Lass es doch einfach.

Er wird nicht aufgeben, solange auch nur noch ein einziger auf eine 
seiner bewusst provozierend geschriebenen Antworten eingeht. Mit Kurt 
muss man es halten wie mit kleinen Kindern die einen Ärgern: einfach 
ignorieren. Irgendwann wird er den Spaß daran verlieren.

von R. M. (n_a_n)


Lesenswert?

Es ist halt schade, das hier hätte ein interessanter Thread werden 
können.
Jetzt kommt er wieder mit seinem Sc***** daher und keiner traut sich
mehr was ernstzunehmendes posten.

Ich versteh die Mods nicht!

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

R. M. schrieb:
> Es ist halt schade, das hier hätte ein interessanter Thread werden
> können.

Ist er doch, aber wie es scheint kommen einige hier schon nicht über das 
erste/selbstverständlichste Thema hinweg.

> Jetzt kommt er wieder mit seinem Sc***** daher und keiner traut sich
> mehr was ernstzunehmendes posten.

Es liegt an dir die fundamentalen Gesetze in der Natur zu kapieren oder 
auch nicht.


> Ich versteh die Mods nicht!

Vill verstehen sie mehr von der Natur als so manch anderer hier.


 Kurt

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich bin für's Schließen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Volle Zustimmung!

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Johann L. schrieb:
> Ich bin für's Schließen.

Traurig.
Seit wann darf der Kurtl aus seiner Zelle ausbrechen?

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Hmja, einer der beiden Threads müsste geschlossen werden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ja, sorry, haben wir offenbar verpennt :-/

Aber jetzt alles löschen ist auch Mist.

Also gilt hier ab jetzt: Diskussion nur noch auf der Grundlage der 
allgemein anerkannten Theorien und Berechnungen.

Kurt, Du darfst hier gerne mitdiskutieren und erklären, warum das Pendel 
stehenbleibt - aber:

Ausschließlich auf Grundlage der allgemein anerkannten Theorien.

Aber natürlich darfst Du das Pendelexperiment unter Zuhilfenahme Deiner 
Theorien gerne in Deinem Welle/Teilchen-Thread weiter besprechen.

Das würde den Thread vermutlich auch wieder etwas beleben ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


Lesenswert?

Ich will diese ganze Kurt-Geschichte gar nicht befeuern und bezweifle 
auch nicht die Erkenntnisse zur Polarisation von Licht usw. Ich will 
auch keine Behauptungen in irgendeine Richtung aufstellen, dafür kenne 
ich mich in dem ganzen Thema auch viel zu wenig aus. Ich habe aber eine 
Frage zum reibungslosen Pendel im Vakuum, nämlich: Kurt behauptet, es 
würde zum Stillstand kommen, weil beschleunigte Materie strahlt. Keine 
Ahnung, ob das jetzt nur für geladene Teilchen gilt oder ob das auch für 
neutrale Atome gilt. Aber mal angenommen, das Pendel besteht nur aus 
Elektronen oder Ionen oder halt was nichtneutralem: Hätte Kurt dann 
Recht? Und was ist mit den Gravitationswellen, die nun haufenweise durch 
sich vereinigende schwarze Löcher gemessen werden? Hätten die sich nicht 
auch bis in alle Ewigkeiten einander umkreisen müssen? Strahlt das 
Pendel keine Gravitationswellen ab?

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


Lesenswert?

Selbt wenn ein Objekt auf den absoluten Nullpunkt abgekühlt werden 
könnte hat es dort immer noch (Nullpunkts)energie.  Diese ist z.B. auch 
der Grund dafür, dass Helium bei Normaldruck nicht fest wird, gleich wie 
weit es abgekühlt wird: Die Atome bewegen sich selbst am Nullpunkt und 
kommen nicht zur Ruhe.  Dies ist eine Folge der Heisenber'schen 
Unschärferelation.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Deine Frage bezieht sich auf das Verhalten des Pendels in einer 
Umgebung, die mit dem Pendel wechselwirkt. Dazu kann ich nichts sagen.

Kurt behauptet aber, dass das Pendel selbst dann stehen bleibt, wenn 
(außer der Gravitation) überhaupt keine Einwirkungen stattfinden. Das 
ist Unsinn.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Kurt behauptet aber, dass das Pendel selbst dann stehen bleibt, wenn
> (außer der Gravitation) überhaupt keine Einwirkungen stattfinden. Das
> ist Unsinn.

Ganz so großer Unsinn ist das nicht. Kurts unwissenschaftliche Polemik 
lässt es nur als Unsinn erscheinen. Tatsächlich ist es ein Problem der 
Newton‘schen Mechanik, das schon von Huygens, Leibniz und Euler 
kritisiert wurde. Das Problem des „retardierten Potentials“.

Die klassische Newton’sche Mechanik geht davon aus, dass sich 
physikalische Wirkungen über beliebige Entfernungen ohne 
zwischengeschaltetes Medium augenblicklich, also tatsächlich ohne 
zeitliche Verzögerungen, auswirken. Seit den Mawell’schen Gleichungen 
wissen wir, das dem nicht so ist. Leider lässt sich das retardierte 
Potential nicht in die Newton’schen Bewegungsgleichungen einbauen, da 
deren Lösungen über ein Anfangswertproblem formuliert werden. Das Modell 
ist tatsächlich unzureichend.

Wie lässt sich dieser Widerspruch lösen? Einstein löst es mit der 
Relativitätstheorie. Tatsächlich würden Planetenbahnen keine Ellipsen, 
sondern Spiralen sein oder das Pendel irgendwann stehen bleiben. Der 
Energieverlust wird mit einer Gravitationswelle [1] erklärt. Der 
Energieverlust ist jedoch so unglaublich klein, dass er für das Pendel 
und auch die Planetenbewegungen praktisch vernachlässigt werden darf.

[1] Einstein, Albert: Näherungsweise Integration der Feldgleichungen der 
Gravitation; Sitzungsberichte der Königlich Preußischen Akademie der 
Wissenschaften (Berlin), Seite 688-696

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Nun ist ein Pendel auch eine schlechte Basis.

Um zu funktioniern, braucht es Gravitation.

Es gibt keine verlustfreie Lagerung.

Die Frage wäre doch eher, ob eine kreiselnde Bierflasche,
weit entfernt jeglicher Störung, wirklich "endlos" weiter
drehen würde?

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Nein. Ein mechanisches Pendel im Vakuum und unbeeinflusst von
> elektromagnetischen Feldern verliert schlicht keine Energie, pendelt
> also ewig.

Von einer eventuellen Gravitation, und wenn sie noch so klein wäre, das
Pendel zu bremsen hat
aber hier noch niemand gesprochen...

Das wäre der einzige Grund, warum das Pendel stehen bleibt...


Meine Meinung

Bernd F. schrieb:
> Um zu funktioniern, braucht es Gravitation.

Genau, sonst würde sich das Pendel ja im Kreis drehen...


Habe Bernds Beitrag zu spät gelesen

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Bernd F. schrieb:
> Die Frage wäre doch eher, ob eine kreiselnde Bierflasche,
> weit entfernt jeglicher Störung, wirklich "endlos" weiter
> drehen würde?

Nein, siehe [1]. Auch deine Bierflasche würde nach endlich langer Zeit 
aufgrund des Strahlungsverlustes über die Gravitationsstrahlung stehen 
bleiben. Nur würde das sehr sehr lange dauern. Um diese Zeit zu 
ermitteln, könnten wir doch mal die folgende Physikaufgabe stellen. An 
dieser Stelle darf sogar Kurt mitspielen, da ja ein konkretes 
Rechenergebnis erwartet wird ;-)

geg.: Bierflasche als Modell eines Hohlzylinders mit dem Durchmesser von 
61 mm der Höhe von 233 mm und der Wandstärke von 4 mm. Die Dichte von 
Glas sein 2500 kg/m³. Die Flasche werde in eine Rotation mit einer 
Kreisfrequenz von Omega = 30 1/s versetzt.

Wann bleibt die Flasche aufgrund der abgestrahlten Gravitationsstrahlung 
stehen? Weitere Verluste sein vernachlässigt.

[1] Beitrag "Re: Sehr allgemeine Frage zu Allgemeinwissen"

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Nachtrag:
Da es ja für eine Bierflasche drei Rotationsachsen gibt,  nehmen wir die 
„typische“ Bierflaschendrehachse – also die die auch beim Flaschendrehen 
verwendet wird ;-)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Da keiner ein Ergebnis vorgelegt hat, habe ich mich mal selber an die 
Aufgabe gemacht.

Vorweg: Das die Strahlungsleistung sehr klein ist hatte ich erwartet, 
dass sie jedoch so klein ist, hat mich selbst überrascht.

Zum Ergebnis: Die Flasche bleibt nach 5.389 *10^40 Jahren (!) stehen. 
Das entspricht ca. dem 3.9 *10^30 fachen Alter des Universums (!)

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


Lesenswert?


von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Das Hauptproblem bei einer Diskussion mit Kurt ist die gemeinsame 
Sprache.  In der Wissenschaft hat sich eine Fachsprache etabliert um 
sich auf gleicher Basis austauschen zu können. Kurt benutzt eine eigne 
Sprache in der er jedoch etablierte Fachbegriffe vollständig anders 
verwendet. Da er jedoch noch nie ein Wörterbuch beigestellt hat, sich 
auch nie um Verständigung bemüht hat, wissen wir nicht was er denkt. 
Seine Formulierungen sind jedoch im Sinne der etablierten Fachsprache 
meist falsch. Was er jedoch tatsächlich meint, bleibt verborgen.

Aussage 1:
Der Weg ist die zurückgelegte Strecke zwischen zwei Punkten. Dieser wird 
bei einer periodischen Bewegung immer größer. Was Kurt wahrscheinlich 
meint, ist die Amplitude einer gedämpften Schwingung.

Aussage 2:
Auch hier scheint er die Amplitude zu meinen. Eine sich verringernde 
Amplitude hat jedoch zunächst nichts mit einer Nichtlinearität zu tun. 
Die Nichtlinearität ist eine Struktureigenschaft des zugehörigen Modells 
der Schwingungsdifferentialgleichung.

Aussage 3:
Siehe Aussage 1

Aussage 4:
Zunächst ist an dieser Stelle nicht sicher was er meint. Jedoch wird es 
kurze Zeit später klar.
Beschleunigte Materie strahlt: Bremsstrahlung, Undulatorstrahlung, 
Synchrotronstrahlung, Nordlicht, Wechselstrom...
Alles falsche Formulierungen in Bezug auf das Pendel, was er wirklich 
meint bleibt jedoch aufgrund der Sprachbarriere unklar.

Aussage 5:
Siehe Aussage 4

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Joe G. schrieb:
> Da keiner ein Ergebnis vorgelegt hat, habe ich mich mal selber an die
> Aufgabe gemacht.
>
> Vorweg: Das die Strahlungsleistung sehr klein ist hatte ich erwartet,
> dass sie jedoch so klein ist, hat mich selbst überrascht.
>
> Zum Ergebnis: Die Flasche bleibt nach 5.389 *10^40 Jahren (!) stehen.
> Das entspricht ca. dem 3.9 *10^30 fachen Alter des Universums (!)

Interessant :-)

Was mich jetzt allerdings erstaunt, ist, dass die Flasche überhaupt 
stehen bleibt.

Ich bin kein Physiker und ART und QT kenne ich nur sehr grob, aber ist 
es nicht so, dass die ART nicht mit quantisierten Energiepaketen umgehen 
kann?

Das würde aber doch bedeuten, dass die Flasche zwar immer langsamer 
würde, aber nie ganz zum Stillstand käme.

Andererseits: irgendwann bewegt man sich bei der Energieabgabe ja dann 
auch im Bereich der Einflüsse der Quantentheorie: keine beliebig kleine 
Abgabe von Energie.

Gelten diese Annahmen der QT überhaupt für Gravitationswellen?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Wenn man sich die Berechnung ansieht, stellt man fest, dass ich nur die 
Energie und die Leistung ins Verhältnis gesetzt habe um die Zeit zu 
bestimmen. Das ist natürlich keine exakte Zeitbestimmung, mehr eine 
Abschätzung.

Die zweite Frage ist sehr interessant. Zunächst existiert bisher keine 
vollständige quantenmechanische Theorie der Gravitation. Es kann jedoch 
abgeschätzt werden, unter welchen Bedingungen Quanteneffekte 
berücksichtigt werden müssen. Ohne das jetzt hier weiter zu begründen 
(sprengt doch deutlich diesen Rahmen) muss die Masse eines Objektes die 
Planckmasse überschreiten. Mp = 1.2*10^19 GeV/c² Das liegt jenseits 
aller vorstellbarer Energie (vielleicht zu sehr frühen Zeiten des 
Universums). Somit spielen bei den behandelten Massen Quanteneffekte bei 
der Gravitationsstrahlung keine Rolle.

von Sebastian D. (sebastian_d)


Lesenswert?

Joe G. schrieb:
> Zum Ergebnis: Die Flasche bleibt nach 5.389 *10^40 Jahren (!) stehen.
> Das entspricht ca. dem 3.9 *10^30 fachen Alter des Universums (!)

Impliziert das nicht die Existenz eines es Universellen Bezugssystems?
Für ein mitrotierendes Bezugssystem würde sich die Flasche ja irgendwann 
rückwärts drehen, was ohne Energiezufuhr unmöglich wäre.
Hab da Grad nen Knoten im Hirn. Wie definiert man im Rahmen der 
Relativitätstheorie "stehen bleiben" sinnvoll?

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Da im Universum sehr viel in Bewgung ist, kann Stillstand nur für das 
jeweilige Bezussystem gelten, ebenso wie die absoluten Werte des 
Energiegehalts.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Ha! jetzt hab ichs. Kurt ist unserer Zeit die ganze Zeit vorraus 
gewesen. Er kannt damals schon die damals zukünftigen alternatven Fakten 
und konnte so sein alternatives Universum verlassen und uns mit seiner 
Alternative Physik beglücken. Leider scheiterten bisher alle Versuche an 
seiner alternativen Kommunikation. Wir benötigen also nur einen 
alternativ Linguisten wie Ltn. Ohura oder noch besser die Telepatin 
Chanceler troy.

 Namaste

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Sebastian D. schrieb:
> Wie definiert man im Rahmen der
> Relativitätstheorie "stehen bleiben" sinnvoll?

Oszillierende Masseverteilungen strahlen Gravitationswellen ab. Um deren 
Energiedichte zu bestimmen nutzt man ein Schwerpunktsystem für diese 
Massenverteilung. Die Bewegung erfolgt also um den festgelegten 
Schwerpunkt. Da eine Massenverteilung kein Dipolmoment, sondern nur ein 
Quadrupolmoment besitzt, muss dieses in einem geeigneten 
Koordinatensystem bestimmt werden. In der obigen Rechnung erfolgt das in 
vom eines körperfesten kartesischen Koordinatensystems. Die Aufgabe ist 
bewusst so gestellt, dass der Quadrupoltensor diagonal ist (nur Drehung 
um die Hauptträgheitsachsen).  Die restliche Berechnung nutzt nur noch 
eine orthogonale Transformation zu einem Intertialsystem.
Fazit: Der Stillstand bezieht sich auf das körperfeste kartesische 
Koordinatensystem.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


Lesenswert?

Winfried J. schrieb:
> Da im Universum sehr viel in Bewgung ist, kann Stillstand nur für das
> jeweilige Bezussystem gelten

Laien-Frage: Ist das auch so, wenn man es mit Rotation zu tun hat? Mal 
angenommen ich habe zwei Massen, die mit einem Gestänge mit integriertem 
Kraftmesser verbunden sind. Dann kann ich doch klar ermitteln, ob sich 
das Teil um eine zum Gestänge senkrechte Achse dreht oder nicht. Wenn 
sie sich nicht dreht, wird das Gestänge durch die Anziehung der Massen 
gestaucht. Wenn es sich dreht, wirkt Fliehkraft. Würde sich das 
Experiment nicht im ganzen Universum auf das selbe Bezugssystem 
beziehen?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

mal abgesehen davon das bei Rotation 2er Körper um einen gemeinsamen 
Masseschwerpunkt die wirkenden Kräfte einander aufheben, wäre dein 
Gestänge ein materialisiertes gemeinsames Bezugsystem.
Viel Spaß wünsche ich dir ein solches im gesamten Universum 
nachzurüsten. das funktioniert ja auch ohne ein solches. Davon abgesehen 
dürfte es das Messergebnis nicht unerheblich beeinflussen, falls es 
wirklich Kräfte aufnähme, selbst wenn es seinerseits massefrei 
konstruiert wäre.

Namaste

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.