Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum Brückengleichrichter aus Einzeldioden?


von Georg M. (g_m)


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Hallo,
auch in den neueren Konsumgeräten aus der Volksrepublik finde ich die 
vier Dioden statt eines Bauteils.
Ich möchte wissen, ob es einen elektrotechnischen Grund dafür gibt.

von hinz (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Ich möchte wissen, ob es einen elektrotechnischen Grund dafür gibt.

Nein, aber einen betriebswirtschaftlichen.

von Christoph Z. (rayelec)


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Der Grund ist einzig der Preis und ev. dass weniger verschiedene Teile 
an Lager gehalten werden müssen (also auch das liebe Geld)

von Michael B. (laberkopp)


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Billiger.
Eine 1N4007 kostet 2ct, ein B250C1000 immerhin 16ct.
Selbst bei Bestückungskosten von 1ct pro Bauteil lohnt daher der 
vorkonfentionierte Brückengleichrichter nicht.

von Gerald B. (gerald_b)


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Oft ist in der Schaltung nicht nur der Gleichrister alleine, sondern 
auch noch weitere Dioden. Wenn die gleichen Typs wie der Gleichrichter 
sein können, verringert sich die Lagerhaltung.

von hinz (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Eine 1N4007 kostet 2ct, ein B250C1000 immerhin 16ct.

Aber nur wenn man sehr teuer einkauft.

von Bürovorsteher (Gast)


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Ich habe spaßeshalber bei ar...  nachgesehen, zu welchem Preis ich die 
bekommen würde:

1N4007: 10 k Stück entsprechend 76,00 EUR
B250C1000 : 2.500 Stück entsprechend 250,00 EUR.

Bei automatischer Bestückung: Einzeldioden.
Bei Handbestückung hierzulande: Gleichrichter.
Bei Handbestückung in Asien: k.A.

von Stefan F. (Gast)


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Auch für Endverbrauche (Conrad und co) sind die einzelnen Dioden 
billiger als der Brückengleichrichter.

Ein Gleichrichter aus 1N4007 Dioden würde übrigens einem B250C2000 (für 
2A!) entsprechen.

von hinz (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ein Gleichrichter aus 1N4007 Dioden würde übrigens einem B250C2000 (für
> 2A!) entsprechen.

Wobei das bei dem Kondensatornetzteil des TE egal ist.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Hallo,
> auch in den neueren Konsumgeräten aus der Volksrepublik finde ich die
> vier Dioden statt eines Bauteils.
> Ich möchte wissen, ob es einen elektrotechnischen Grund dafür gibt.

Mehr Oberfläche, mehr Draht -> besser Entwärmung?

Vielleicht ist das Schadensbild bei 4 Halbleitern mit 4 Dies geringer im 
Vergleich zu Brückengleichrichter aus eine Die. Bei letzerem geht 
womöglich bei Defekt (Diebruch) garnichts, bei Einzeldioden kommt 
wenigstens noch ne Halbwelle.

von Dieter F. (Gast)


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Wie schon x-mal geschrieben: Kosten. (Punkt)

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan U. schrieb:
> Ein Gleichrichter aus 1N4007 Dioden würde übrigens einem B250C2000 (für
> 2A!) entsprechen.

Nein.

Hast du dich nicht auch schon mal gewundert,
wie das kleine DO41 einer 1N4007 die immerhin 1A * 0.93V = 0.93 Watt 
loswerden soll ohne über 150 GradC heiss zu werden ?

Kann sie gar nicht, die ist nicht für einen Dauerstrom von 1A ausgelegt, 
sondern für einen single wave half phase Strom von average 1A, also im 
Endeffekt für 1Arms die Hälfte der Zeit, so wie die Belastung im 1A 
Brückengleichrichter, siehe

http://www.mouser.com/ds/2/149/1N4007-888322.pdf

Figure 1 (und für die 0.93V Figure 2).

von C. A. Rotwang (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Wie schon x-mal geschrieben: Kosten. (Punkt)

Das ist aber kein elektrotechnischer Grund: (Doppelpunkt)

> Ich möchte wissen, ob es einen elektrotechnischen Grund dafür gibt.

SCNR

von hinz (Gast)


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Michael B. schrieb:
> wie das kleine DO41 einer 1N4007 die immerhin 1A * 0.93V = 0.93 Watt
> loswerden soll ohne über 150 GradC heiss zu werden ?

Schau ins Datenblatt, da steht ein Wärmewiderstand.

von batman (Gast)


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Irgendeinen Sinn müssen die Klötze doch haben? Schwerpunktverlagerung?

von Dieter F. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Das ist aber kein elektrotechnischer Grund: (Doppelpunkt)

Den gibt es auch nicht (2 Ausrufezeichen :-) )

Und bevor das hier ausufert: Ich habe immer einen Punkt, Doppelpunkt, 
Ausrufezeichen, was auch immer - mehr wie Du :-)

von Jobst M. (jobstens-de)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Vielleicht ist das Schadensbild bei 4 Halbleitern mit 4 Dies geringer im
> Vergleich zu Brückengleichrichter aus eine Die. Bei letzerem geht
> womöglich bei Defekt (Diebruch) garnichts, bei Einzeldioden kommt
> wenigstens noch ne Halbwelle.

Schon mal in so einen Gleichrichter hinein geschaut?
Sind 4 einzelne Dies.
Ich hatte sogar schon Brückengleichrichter, in denen eine Diode verkehrt 
herum war.


Gruß

Jobst

von C. A. Rotwang (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Das ist aber kein elektrotechnischer Grund: (Doppelpunkt)
>
> Den gibt es auch nicht (2 Ausrufezeichen :-) )

Darüber kann man streiten, mag ich aber nicht.

> Und bevor das hier ausufert: Ich habe immer einen Punkt, Doppelpunkt,
> Ausrufezeichen, was auch immer - mehr wie Du :-)

Ich weiß, da halt ich es mit Ludwig Wittgenstein: "Wovon man nicht mehr 
schreiben kann, da setz man Leerzeichen" oder so ähnlich ;-)

von C. A. Rotwang (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Vielleicht ist das Schadensbild bei 4 Halbleitern mit 4 Dies geringer im
>> Vergleich zu Brückengleichrichter aus eine Die. Bei letzerem geht
>> womöglich bei Defekt (Diebruch) garnichts, bei Einzeldioden kommt
>> wenigstens noch ne Halbwelle.
>
> Schon mal in so einen Gleichrichter hinein geschaut?
Nein
> Sind 4 einzelne Dies.

Hm, da verzichtet man aber auf den Kostenvorteil, aber vielleicht lassen 
die Vorschriften bezüglich Kriechstrecken etc. bei Gleichrichtern für 
Netzspannung keine "engere" Lösung zu.

> Ich hatte sogar schon Brückengleichrichter, in denen eine Diode verkehrt
> herum war.

Soviel zur Bauteilprüfung bei den Halbleiterfertigern :-( aber irgendwo 
muss man ja Kosten bei Consumerprodukten einsparen.

von michael_ (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Ein Gleichrichter aus 1N4007 Dioden würde übrigens einem B250C2000 (für
>> 2A!) entsprechen.
>
> Nein.
>
> Hast du dich nicht auch schon mal gewundert,
> wie das kleine DO41 einer 1N4007 die immerhin 1A * 0.93V = 0.93 Watt
> loswerden soll ohne über 150 GradC heiss zu werden ?

Es stimmt nicht, was du hier darlegst.
In so einem Kompaktgleichrichter, wo 1A draufsteht, sind Einzeldioden 
von 0,5A verbaut.

von Toxic (Gast)


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batman schrieb:
> Irgendeinen Sinn müssen die Klötze doch haben? Schwerpunktverlagerung?

Lochrasterplatinenexperten bevorzugen den Klotz,da er einfacher zu 
verdrahten ist - also Zeitersparniss ?

von Manfred (Gast)


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Georg M. schrieb:
> vier Dioden statt eines Bauteils.
Wo hast Du dieses Bild her? Das ist von der Schärfe und Ausleuchtung her 
richtig gut!

Wenn Du es selbst geknipst hast, wüsste ich gerne mal, mit welcher 
Technik.

von Toxic (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wenn Du es selbst geknipst hast, wüsste ich gerne mal, mit welcher
> Technik.

Also ich mache meine Bilder immer so,bevor ich sie hier uploade.

https://blog.adafruit.com/2010/08/25/how-to-take-great-photos-of-your-projects-the-adafruit-photo-tutorial-by-johngineer/

von Jobst Q. (joquis)


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Michael B. schrieb:
> Hast du dich nicht auch schon mal gewundert,
> wie das kleine DO41 einer 1N4007 die immerhin 1A * 0.93V = 0.93 Watt
> loswerden soll ohne über 150 GradC heiss zu werden ?

Über die relativ massiven Anschlussdrähte und die Kupferflächen der 
Leiterplatte. Außerdem sinkt die  Durchlassspannung mit steigender 
Temperatur.

von hinz (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Kann sie gar nicht, die ist nicht für einen Dauerstrom von 1A ausgelegt,
> sondern für einen single wave half phase Strom von average 1A, also im
> Endeffekt für 1Arms die Hälfte der Zeit, so wie die Belastung im 1A
> Brückengleichrichter, siehe

Falsch verstanden. Nimm ein deutsches Datenblatt.

von Georg M. (g_m)


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Manfred schrieb:
> Wenn Du es selbst geknipst hast, wüsste ich gerne mal, mit welcher
> Technik.

Smartphone, ohne Verwackeln, Tageslicht.
(+ PhotoFiltre, freeware)

von MM (Gast)


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Jobst Q. schrieb:
> Außerdem sinkt die  Durchlassspannung mit steigender
> Temperatur.

Logisch. Zu heiß bedeutet dann 0 V und damit irreversibler gelatcht.


Dieter F. schrieb:
> Und bevor das hier ausufert: Ich habe immer einen Punkt, Doppelpunkt,
> Ausrufezeichen, was auch immer - mehr wie Du :-)

mehr als du...
Wenn schon angeben, dann richtig!     :)

von michael_ (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Smartphone, ohne Verwackeln, Tageslicht.
> (+ PhotoFiltre, freeware)

Ich denke das auch.
Fensterbrett und diffuses Tageslicht.
Hier kommt es von oben rechts.
Niemals direktes Sonnenlicht.
Bei Profiausleuchtung wären keine Schatten zu sehen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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C. A. Rotwang schrieb:
> bei Gleichrichtern für
> Netzspannung keine "engere" Lösung zu.

Das waren B80C1500 ...


> Soviel zur Bauteilprüfung bei den Halbleiterfertigern :-( aber irgendwo
> muss man ja Kosten bei Consumerprodukten einsparen.

Naja, der Halbleiterhersteller stellt die Dioden her. Die waren ja auch 
okay.
Irgendwelche flinken, chinesischen Kinderhände packen die dann in ein 
Gehäuse. Da kann dann schon mal 1 Promille daneben gehen ... (Ich hatte 
3 oder 4 bei 4500 Gleichrichtern.)


Gruß

Jobst

von Jobst M. (jobstens-de)


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Manfred schrieb:
> Wenn Du es selbst geknipst hast, wüsste ich gerne mal, mit welcher
> Technik.

Um Schatten auf dem Objekt selber zu vermeiden, sind Ringlichter oder 
Softboxen eine gute Wahl. Hier kommt das Licht aus mehreren Richtungen.

Um den Hintergrundschatten zu eliminieren, kann das Objekt vom 
Hintergrund abgehoben werden. Zum Einen verwischt somit der Schatten auf 
dem Hintergrund, zum Anderen rückt er auch weiter vom Fokuspunkt weg.

Als Ringlicht dient hier eine Lupenlampe, Kamera EOS 40D, Objektiv EF-S 
17-85 IS, Bearbeitung Gimp, Modell Playmobil.
Hilfreich sind doppelseitiges Klebeband und Knete - Also Zeug, was bei 
den Meisten hier vorhanden sein sollte.

Auf dem Bild:
L: Gesamtbild, skaliert, durch die Linse
M: Ausschnitt
R: Aufbau

Ich habe es extra mit etwas besserer Qualität hochgeladen, damit man 
etwas sieht. Sonst wären es nur 70kB geworden.


Gruß

Jobst

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hi,
favorisiere Brückengleichrichter nur, wenn die Montage am Kühlkörper 
damit erheblich vereinfacht wird. Mit Einzeldioden ging das schlecht. 
(Kühlschelle für jede einzelne Diode?)
Bei den kleinen Leistungen nehme ich meistens Einzeldioden, die ich auch 
noch so platzieren kann, wie es am besten passt, und bin mit dem 
Platinenlayout nicht an die Pinanordnung des Brückengleichrichters 
festgenagelt.
Da kommen die "Entstörkonds." noch pro Diode mit daneben hinein. Bei 
Brücke muß ich mich damit evtl. "verrenken".
So sehen das die Fernostler wohl auch eher.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Irgendwann wird es Dioden mit <0,1V Verlustspannung geben. Es ist nur 
eine Frage der Zeit. Dann wird vieles einfacher.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> bei Gleichrichtern für
>> Netzspannung keine "engere" Lösung zu.
>
> Das waren B80C1500 ...


Keine 230 aber immerhin 80, Halbleiter machen ja schon ab 12V Spirenzien


>
>
>> Soviel zur Bauteilprüfung bei den Halbleiterfertigern :-( aber irgendwo
>> muss man ja Kosten bei Consumerprodukten einsparen.
>
> Naja, der Halbleiterhersteller stellt die Dioden her. Die waren ja auch
> okay.

(gehäuste) Dioden? Ich dachte (nackte) Dies, deshalb hab ich an 
Halbleiterhersteller gedacht. Aber letzlich ist es egal ob der 
DiodenindieBrückenKlopper Halbleiterhersteller genannt wird oder nicht,

> Irgendwelche flinken, chinesischen Kinderhände packen die dann in ein
> Gehäuse. Da kann dann schon mal 1 Promille daneben gehen ... (Ich hatte
> 3 oder 4 bei 4500 Gleichrichtern.)

Deswegen testet man ja das Produkt im letzten Produktionsschritt. 
Schnell mal in den Prüfsockel gesteckt und geschaut ob die grüne LED 
leuchtet ist kein Aufwand, das schaffen auch die selben Kinderhände die 
die Dioden da reinpfrimmeln.

Naja ich bin inzwischen auch wieder dazu übergangen, Bauteile vorm Löten 
erstmal zu prüfen/messen. Letztens einen falschen bedruckten 50W 
Hochleistungswiderstand gehabt. 2.5 Ohm stand drauf 3.3 Ohm waren drin 
..

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan U. schrieb:
> Irgendwann wird es Dioden mit <0,1V Verlustspannung geben.

In Form von Synchrongleichrichtung gibts das jetzt schon. Ist halt eine 
deutlich kompliziertere Angelegenheit. Das wär ein echter Nutzen eines 
fertigen Gleichrichterblocks.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard D. (pc1401)


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Stefan U. schrieb:
> Irgendwann wird es Dioden mit <0,1V Verlustspannung geben. Es ist nur
> eine Frage der Zeit. Dann wird vieles einfacher.

Bestimmt. Da muss man nur ein bißchen die Physik verbiegen. In der 
aktuellen Zeit alternativer Fakten gar kein Problem :-o.

von Stefan F. (Gast)


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> Da muss man nur ein bißchen die Physik verbiegen.

Wieso? Nach Röhren, Selen, Germanium und Silizium wird man 
möglicherweise ein anderes besseres Material zum Gleichrichten 
entdecken.

von Carl D. (jcw2)


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Stefan U. schrieb:
>> Da muss man nur ein bißchen die Physik verbiegen.
>
> Wieso? Nach Röhren, Selen, Germanium und Silizium wird man
> möglicherweise ein anderes besseres Material zum Gleichrichten
> entdecken.

Mit Silizium stieg die Vorwärtsspannung aber wieder deutlich an. 
Germanium war schon bei 0,3V.

von Dieter F. (Gast)


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MM schrieb:
> mehr als du...
> Wenn schon angeben, dann richtig!     :)

https://www.youtube.com/watch?v=X61KbvNn6LY :-)

von batman (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Da muss man nur ein bißchen die Physik verbiegen.
>
> Wieso? Nach Röhren, Selen, Germanium und Silizium wird man
> möglicherweise ein anderes besseres Material zum Gleichrichten
> entdecken.

Der FET-Kanal, Stichwort Aktivgleichrichter, ist schon entdeckt. Ich 
frag mich gerade, warum man da nicht mal fertige Chips mit 4 Pins macht 
und statt der Heizblöcke einsetzt.

von Michael B. (laberkopp)


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batman schrieb:
> Der FET-Kanal, Stichwort Aktivgleichrichter, ist schon entdeckt. Ich
> frag mich gerade, warum man da nicht mal fertige Chips mit 4 Pins macht
> und statt der Heizblöcke einsetzt.

http://www.mouser.com/ds/2/149/FPP06R001-189074.pdf

https://www.microsemi.com/Fdocument-portal/doc_download/14743-35-kw-active-rectifier-with-integrated-pm

http://www.ti.com/lit/ds/slusa87c/slusa87c.pdf

von (prx) A. K. (prx)


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Es war dabei eher an einen fertigen Brückengleichrichter gedacht, der 
intern mit Sychron/Aktivgleichrichtung arbeitet.

von Bernhard D. (pc1401)


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Stefan U. schrieb:
>> Da muss man nur ein bißchen die Physik verbiegen.
>
> Wieso? Nach Röhren, Selen, Germanium und Silizium wird man
> möglicherweise ein anderes besseres Material zum Gleichrichten
> entdecken.

Das Periodensystem der Elemente ist seit 1869 bekannt. An Halbleitern 
und Verbindungshalbleitern wird seit Jahrzehnten intensiv geforscht, man 
fand durchaus Geeignetes für spezielle Anwendungen (GaAs, SiC, 
organische Halbleiter...)

Ich denke nicht, dass da noch Luft ist für ein brauchbares 
Diodenmaterial mit niedrigerer Schwellspannung. Man wird, wie schon 
angesprochen, eher technische Lösungen anwenden (Synchrongleichrichter).

von Amateur (Gast)


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Eine Möglichkeit ist noch: Fräulein Ping aus Pong, kann diese schneller 
und sicherer Montieren. Ein zig-tausend Euronen (Renminbi oder Yuan) 
teurer Bestücker ist für die Hinterhofwerkstatt doch etwas zu teuer.

von Dieter W. (dds5)


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Jobst M. schrieb:
> Modell Playmobil.

Geniale Figur, prima Vorlage für eine neue Freiheits-Statue. ;-)
Die (symbolische) Ähnlichkeit mit einem bestimmten Herrn ist 
frappierend.

von Michael W. (Gast)


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Der Vorteil eines Brückengleichrichters ist, dass alle Dioden in etwa 
dieselbe Kennlinie haben und sich gleichmässig erwärmen, also einen 
ähnlichen Betriebsbereich haben. Bei Einzeldioden ist das Zufall.

Im Leistungsbereich ist das ein größer Vorteil!

Allerdings ist der Einsatz im Leistungsbereich auch wieder begrenzt, 
weil man mit Einzeldioden die Leistung besser wieder wegbekommt.

von Jobst M. (jobstens-de)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Deswegen testet man ja das Produkt im letzten Produktionsschritt.
> Schnell mal in den Prüfsockel gesteckt und geschaut ob die grüne LED
> leuchtet ist kein Aufwand, das schaffen auch die selben Kinderhände die
> die Dioden da reinpfrimmeln.

Das sind dann die teureren ... vielleicht.

Also, da kommt irgendwo ein Laster vorbei und kippt eine halbe Tonne 
Dioden-Dies zwischen den Reis.
Sobald es hell wird, gehen die Alten auf's Feld und die Jüngeren 
pfriemeln die Dinger zusammen. Damit müssen die fertig sein, bevor es 
dunkel wird. Und am nächsten Tag kommt der nächste Laster ...

Da zählt nur die Stückzahl, Qualität ist denen egal, die kostet Geld!

Edit: Geld, das wir sparen wollen, im Übrigen ...



Gruß

Jobst

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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hinz schrieb:
>
> Wobei das bei dem Kondensatornetzteil des TE egal ist.

Kondensatornetzteil? Ich würde das eher für eine 
Einschaltstrombegrenzung halten. Zumindest wäre in einem reinen Netzteil 
ein Relais überflüssig.
Die verwendeten Bauteile haben eben alle Merkmale einer ESB.

Kann mich auch täuschen.

Old-Papa

von Jobst Q. (joquis)


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Ich tippe mal auf Netzteil einer Funksteckdose. Oder Bewegungsmelder.

: Bearbeitet durch User
von Georg M. (g_m)


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Die Platine befindet sich im Bewegungsmelder:
https://www.lidl.de/de/powerfix-bewegungsmelder/p238799

von VOA (Gast)


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Old P. schrieb:
> Kann mich auch täuschen.

Ja.
Für mich schaut das aus, wie aus einem preiswerten (unter 10 Euro) 
Bewegungsmelder. Die bestehen meist aus 2 Teilen: Eine Platine mit 
PIR-Sensor+Auswertelektronik/Timer und eine 
(Kondensator-)Netzteilplatine mit dem Leistungsrelais für 230 Volt.
Beide sind über das unten erkennbare Flachkabel miteinander verbunden.

Ein Umbau auf 12 Volt ist bei den Dingern oft möglich, auch wenn die 
Sensorelektronik im Original mit 24 V läuft. Habe das schon öfter für 
Solargartenbeleuchtung realisiert, Netzteil/Relaisplatine raus, 
Lochraster mit Sicherung/Diode/IRF540 rein, fertig...

von VOA (Gast)


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Oh, zu langsam...
5 Euro, die ideale Bastelgrundlage, wenn man bedenkt, was man dafür 
alles bekommt. Glaube im Globus-Baumarkt haben die 8 Euro gekostet...

von Klartext-isch (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Ich habe spaßeshalber bei ar...  nachgesehen, zu welchem Preis ich
> die
> bekommen würde:
>
> 1N4007: 10 k Stück entsprechend 76,00 EUR
> B250C1000 : 2.500 Stück entsprechend 250,00 EUR.
>
> Bei automatischer Bestückung: Einzeldioden.
> Bei Handbestückung hierzulande: Gleichrichter.
> Bei Handbestückung in Asien: k.A.

>>>>> Tip: 1000 Stück bei Pollin gibst für 22 €... nur mal als Anmerkung...
Wozu also das 10 fache bezahlen...???????? Muss man nicht 
"nachvollziehen"...

von Klartext-isch (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Hallo,
> auch in den neueren Konsumgeräten aus der Volksrepublik finde ich die
> vier Dioden statt eines Bauteils.
> Ich möchte wissen, ob es einen elektrotechnischen Grund dafür gibt.

Nö, gibts nicht - is die einfachste Form, einen Gleichrichter aufzubauen 
- erfüllt den Zweck, den es soll: Wechselspannung in Gleichspannung 
umzuwandeln. Sinn macht die Schaltweise doch und wer nach Gründen des 
WARUM sucht - verstehen muß man das (nicht wirklich)! Hauptsache, es 
erfüllt den Zweck der Gleichrichtung - oder? Egal - komische 
Fragestellung - entsprechend die Antwort(en) - les ich lieber nicht 
alle, sonst krieg ich nen Lachanfall..

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Auch bei Markenhersteller kommt es manchmal zu üblen 
Qualitätsausreißern. Ich erinnere mich noch an eine Ausgabe der Elektor, 
in der ein Rückruf von 1N4007 von AEG veröffentlicht wurde. Bei einer 
ganzen Charge war der Kathodenring am falschen Ende aufgedruckt.

Was aber Chinaqualität angeht, hatte ich schon einmal ein 
Kaltgerätekabel einfachter Qualität, bei dem ein Außenleiter mit dem 
Schutzleiter vertauscht war. In dem damaligen uralten Institutsgebäude 
gab es noch klassiche Nullung, so dass der angeschlossene PC bei einer 
Steckrichtung des Netzsteckers funktionierte. Es war ein ziemlicher 
Zufall, dass damals nichts passiert ist, d.h. weder ein Stromschlag 
eines Mitarbeiters (=mich) noch ein Defekt des üblicherweise per EIA-232 
angeschlossenen Röntgendiffraktometers.

Und bei einem Stromversorgungsadapter für SATA-Festplatten waren die 
gelbe und rote Leitung, d.h. 5V und 12V, vertauscht. Glücklicherweise 
bemerkte ich den Fehler schon beim Zusammebau des Rechners, da dort 
mehrere dieser Adapter bei unmittelbar benachbarten Festplatten zum 
Einsatz kamen.

von Duke Scarring (Gast)


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Bernhard D. schrieb:
> Ich denke nicht, dass da noch Luft ist für ein brauchbares
> Diodenmaterial mit niedrigerer Schwellspannung.

Oder man geht halt wieder zu Germanium:
http://www.electronics-eetimes.com/news/leakage-free-germanium-nanowire-transistor-beats-silicon?news_id=91227

Irgendwas zum Optimieren gibt es immer...

von Bernhard D. (pc1401)


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Duke Scarring schrieb:
> Bernhard D. schrieb:
>> Ich denke nicht, dass da noch Luft ist für ein brauchbares
>> Diodenmaterial mit niedrigerer Schwellspannung.
>
> Oder man geht halt wieder zu Germanium:
> 
http://www.electronics-eetimes.com/news/leakage-free-germanium-nanowire-transistor-beats-silicon?news_id=91227
>
> Irgendwas zum Optimieren gibt es immer...

Unbestritten, das ändert aber nichts an der Schwellenspannung.

von Der Andere (Gast)


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Bernhard D. schrieb:
> Das Periodensystem der Elemente ist seit 1869 bekannt. An Halbleitern
> und Verbindungshalbleitern wird seit Jahrzehnten intensiv geforscht, man
> fand durchaus Geeignetes für spezielle Anwendungen (GaAs, SiC,
> organische Halbleiter...)
>
> Ich denke nicht, dass da noch Luft ist für ein brauchbares

Na ja vor 20 Jahren hätte man das gleiche sagen können über Leds. Da 
hätte auch niemend gedacht, daß man einmal Leds bauen kann die 
effizienter und heller Licht emittieren als Gasentladungslampen.

Oder über den GMR Effekt, oder über Hochtemperatur-Supraleiter, ...

Auch bei nur ca. 100 chemischen Elementen ist es doch spannend was noch 
alles entdeckt wird.

von Old P. (Gast)


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Jobst Q. schrieb:
> Ich tippe mal auf Netzteil einer Funksteckdose. Oder Bewegungsmelder.

Treffer!
Hätte ich auch drauf kommen sollen, habe ja gerade Bewegungsmelder 
verbaut....

Old-Papa

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Der Andere schrieb:
> Bernhard D. schrieb:
>> Das Periodensystem der Elemente ist seit 1869 bekannt. An Halbleitern
>> und Verbindungshalbleitern wird seit Jahrzehnten intensiv geforscht, man
>> fand durchaus Geeignetes für spezielle Anwendungen (GaAs, SiC,
>> organische Halbleiter...)
>>
>> Ich denke nicht, dass da noch Luft ist für ein brauchbares
>
> Na ja vor 20 Jahren hätte man das gleiche sagen können über Leds. Da
> hätte auch niemend gedacht, daß man einmal Leds bauen kann die
> effizienter und heller Licht emittieren als Gasentladungslampen.

Die Situation ist nicht vergleichbar.

> Oder über den GMR Effekt, oder über Hochtemperatur-Supraleiter, ...

Das sind alles neue Effekte. Nicht vergleichbar.

> Auch bei nur ca. 100 chemischen Elementen ist es doch spannend was noch
> alles entdeckt wird.

Auch hier sind die Physiker sehr sicher, daß praktisch alle super- 
schweren Elemente instabil sein werden. Wenn es überhaupt stabile 
superschwere Elemente bei magischen Protonen/Neutronenzahlen geben 
kann, dann jedenfalls nur sehr wenige.

von Bernhard D. (pc1401)


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Der Andere schrieb:
> Bernhard D. schrieb:
>> Das Periodensystem der Elemente ist seit 1869 bekannt. An Halbleitern
>> und Verbindungshalbleitern wird seit Jahrzehnten intensiv geforscht, man
>> fand durchaus Geeignetes für spezielle Anwendungen (GaAs, SiC,
>> organische Halbleiter...)
>>
>> Ich denke nicht, dass da noch Luft ist für ein brauchbares
>
> Na ja vor 20 Jahren hätte man das gleiche sagen können über Leds. Da
> hätte auch niemend gedacht, daß man einmal Leds bauen kann die
> effizienter und heller Licht emittieren als Gasentladungslampen.

Das ist das Resultat technischer Weiterentwicklungen. Der 
zugrundeliegende physikalische Effekt ist immer noch der Gleiche.

> Oder über den GMR Effekt, oder über Hochtemperatur-Supraleiter, ...
>
> Auch bei nur ca. 100 chemischen Elementen ist es doch spannend was noch
> alles entdeckt wird.

Ich sprach von der Wahrscheinlichkeit der Entdeckung von 
Halbleitermaterialien, die die Herstellung von Dioden mit kleinerer 
Schwellenspannnung ermöglichen. Bitte nichts anderes dazuinterpretieren.

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