Abend. Ich habe im Dez 2016 mein Masterstudium (Nanotechnologie) endlich beendet und suche jetzt eine interessante passende Stelle. Es ist mir irgendwie nicht ganz klar, wie ich meine Kenntnisse im Bereich Elektronik/Programmierung einstufen soll. Manchmal werden "Grundlegende Kenntnisse" oder "nachweisbare Kenntnisse" oder auch "fundierte Kenntnisse" verlangt. Nehmen wir an, in der Stellenbeschreibung steht: "Fundierte Kenntnisse in den Bereichen Schaltungsdesign und Mikroelektronik" Mein letztes Hobbyprojekt sieht so aus: https://hackaday.io/project/8610-coaster Sind das jetzt grundlegende Kenntnisse? Oder schon fortgeschrittene? Ah ja, was ist mehr: grundlegende oder fundierende Kenntnisse? :) Danke für die Antworten
Böser K. schrieb: > Sind das jetzt grundlegende Kenntnisse? Oder schon fortgeschrittene? Nun ja, das sind Grundlagenkenntnisse. Bitte auch nicht Hobby-Bastelei mit professioneller Entwicklung gleichsetzen, das ist wie Hausfrau/-mann-Kochen vs. professionellem Kochen.
Qwertz schrieb: > Böser K. schrieb: >> Sind das jetzt grundlegende Kenntnisse? Oder schon fortgeschrittene? > > Nun ja, das sind Grundlagenkenntnisse. > > Bitte auch nicht Hobby-Bastelei mit professioneller Entwicklung > gleichsetzen, das ist wie Hausfrau/-mann-Kochen vs. professionellem > Kochen. Ja, das die professionelle Projekte deutlich komplexer sind ist mir sowieso klar:)
Naja, das ist schon beachtenswert und sicher mehr, als die meisten Anfänger so haben. Man sollte in der Bewerbung schon drauf hinweisen. Allerdings habe Ich sowas als Schüler auch schon gemacht, lange bevor Ich Student wurde. Als Student hatte Ich schon mein nebenberufliches Gewerbe. Fortgeschrittene Kenntnisse hat man meines Erachtens ab 5 Jahren Berufserfahrung. Da ist einem dann genügend viel begegenet um das Meiste im Griff zu haben. Experten werden in meinem Umfeld ab etwa 10 Jahren gerechnet. Bei mir sind es jetzt 15 und auch mir begegnet täglich Neues :-) Ich wäre vorsichtig, mich als Anfänger mit zuvielen Federn zu schmücken, weil das heute jeder macht und das bei Vielen sehr schlecht ankommt.
Qwertz schrieb: > Böser K. schrieb: >> Sind das jetzt grundlegende Kenntnisse? Oder schon fortgeschrittene? > > Nun ja, das sind Grundlagenkenntnisse. > > Bitte auch nicht Hobby-Bastelei mit professioneller Entwicklung > gleichsetzen, das ist wie Hausfrau/-mann-Kochen vs. professionellem > Kochen. Naja, wobei professionelles aka Grossküchenkochen so aussieht das: -einer den ganzen Tag Gemüse schnippselt und nur Gemüse schnippseln perfekt kann -einer den ganzen nur Fleich zubereitet und Fleisch perfekt zubereiten -einer den ganzen Tag nur Fisch ausnimmt und filetiert und nur Fisch filetieren gut kann -einer perfekt in der rezeptauswahl (modegeschmack, Einkaufspreis, harmonische Abstimmung der Speiseabfolge) und den Rest der Arbeitsteilung überlässt ... Ein Hobbykoch dagegen alles schon man gemacht hat, in allen sein Potential kennt und daher gut weiss wieviel ihm wo zur Perfektion fehlt. Das ist deutlich mehr als einer der "nur" seinen Abschluß (in Theoretischen Grundlagen) hat. Deshalb würde ich das nicht als Grundlagenkenntnise werten (die man allein durch Bestehen der Theorie-Prüfung nachgewiesen hat) sondern als fortgeschritten. "Fundierte Kenntnisse" sind für mich das Gleiche wie "Grundlagen-Kenntnisse". Wobei Hobbyprojekte nicht nur Fachkenntnisse und Fertigkeiten nachweisen, sondern auch Softskills wie Eigeninitiative, Organisationstalent, Neugier, Improvisationstalent und Durchhaltewillen. Jedenfalls meiner Meinung nach. PS: Du hast doch hier im Forum auch von anderen Projekten berichtet, die mir irgendwie als interessanter als dieses T-Fühler im Gedächtnis haften geblieben sind. War da nicht was mit einem Videocoder und was mit FPGA?
C. A. Rotwang schrieb: > War da nicht was mit einem Videocoder und was mit FPGA? Korrekt. ich habe ein kleines Youtube-Kanal mit FPGA tutorials: https://www.youtube.com/user/AntoniusSimplus/videos Aber ich denke das zählt ehe zu den Grundlagenkenntnissen (VHDL/FPGA), oder?
Böser K. schrieb: > https://www.youtube.com/user/AntoniusSimplus/videos > > Aber ich denke das zählt ehe zu den Grundlagenkenntnissen (VHDL/FPGA), > oder? Die LED-Matrix ja, das Projekt mit dem ADV7180 dagegen, würde ich zu fortgeschrittenen zählen. (SDRAM-Controller, Datenratenanpassung, nicht trivialer Videocontroller). Und neben VHDL/FPGA - GrundlagenKenntnissen steckt in den Projekt noch viel praktisches KnowHow wie Altera IDE (Quartus), Inbetriebnahme/Debugging (Scope, Logianalyzer) und Format/Protokollkenntnisse (VGA, I2C).
Hallo Böser Kommunist, ist dieser Thread hier vielleicht so ein "fishing for compliments"-Ding von dir? Falls ja, begrüße ich es nicht.
Qwertz schrieb: > Hallo Böser Kommunist, > > ist dieser Thread hier vielleicht so ein "fishing for compliments"-Ding > von dir? Falls ja, begrüße ich es nicht. Nein, es geht hier nicht um Komplimenten "fishing". Es geht ehe darum wie ich meine Kenntnisse in einer Bewerbung/Lebenslauf erwähnen/beschreiben kann. Es wird einfach recht doof aussehen, wenn ich schreiben würde "umfangreiche Kenntnisse im Bereich µC/FPGA" und der Arbeitgeber lacht mich aus wenn er meine Bastelprojekte anguckt.
> Es ist mir irgendwie nicht ganz klar, wie ich meine Kenntnisse im > Bereich Elektronik/Programmierung einstufen soll. Versuch es doch einfach mal anders herum, lass deine Kenntnisse und Fähigkeiten von dem Gegenüber einschätzen und bewerten! Jeder Gegenüber hat andere Ansichten und Wertvorstellungen, kennst du diese auch so genau? Also ganz entspannt untertreiben und dir kann nichts schief gehen, es muß nur herauszuhören seinen. Da kann man so viel nicht prinzipiell verkehrt machen. Laß die Gegenseite deine Potentiale einschätzen oder bewerten. Schließlich bis du noch am Anfang deines Berufseinstieges.
Kenntnisse einschätzen ist ja gut, aber eine Stelle als Profi-Fußballer erfordert wahrscheinlich noch andere Ballkenntnisse :-) Was ich damit ausdrücken möchte ist, daß man für jede Stelle andere spezielle Kenntnisse braucht und viele Firmen zu geizig sind, Leute auf Lehrgang zu schicken und lieber den Markt abfischen.
Böser K. schrieb: > "Fundierte Kenntnisse in den Bereichen Schaltungsdesign und > Mikroelektronik" Als Absolvent bist du auf dem Arbeitsmarkt nur ein Grünschnabel und genauso werden dich die Firmen behandeln. > Mein letztes Hobbyprojekt sieht so aus: > https://hackaday.io/project/8610-coaster Das kannste vergessen, weil der Schuss auch nach hinten los gehen kann, weil man dann annimmt, dass du dein Leben nicht voll für die Firma hin gibts, sondern noch Zeit für ein Hobby hast. Spielt keine Rolle ob das stimmt. Auf den Eindruck kommt es an. Lerne lieber mal die Klinken bei den Firmen zu putzen, sonst wird das nichts. Das was die Firmen da verlangen, sind nur Luftschlösser. Nehmen müssen die, was der Markt her gibt und das muss du denen verkaufen.
Ja was soll man denn dann bitteschön tun? Wenn man nichts vorzuweisen hat denken sich die Firmen, der Typ ist ein Stubenhocker und hat einfach gut auf die Klausuren gelernt, ohne mal über den Tellerrand hinauszublicken. Präsentiert man dagegen stolz seine Errungenschaften, die man anhand autodidaktisch erworbenen Kenntnisse, und aus eigener Initiative kreiert hat, gilt man auf einmal als Blender und jemand, der sowieso kein Bock auf Arbeiten hat, weil er lieber an seinem Hobby rumbastelt? Oder mit anderen Worten: Egal wie man's macht, man macht es auf jeden Fall falsch und ist als Neueinsteiger einfach nichtmal die Druckerschwärze auf dem Blatt Papier der Bewerbung wert? Das was hier bisher großteils von sich gegeben wurde ist Schwarzmalerei und gewissermaßen auch respektlos gegenüber allen ambitionierten Hobbyisten die keine Überflieger sind. @Böser Kommunist, ich habe zwar mein Masterstudium noch nicht angefangen, bastel aber auch schon seit einigen Jahren und möchte mal in die Hardwareentwicklung. Ich finde das zählt zwar immernoch zu den "Grundkenntnissen" (die ja durchaus weit gefasst sind), ist jedoch auf jeden Fall vorzeigefähig!
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Ich sehe das etwas anders als die anderen (finde das auch ein bisschen unfair) hier. Dass du in deiner Freizeit auch schon solche Projekte gemacht hast, spricht dafür, dass du dich "mit Leib und Seele" dem Thema verschrieben hast. Außerdem sind nicht alle Projekte gleich die Steuerung für einen Airbus 380A zu bauen. Ich würde das ruhig anführen und dann einfach mal ein Projekt zum Gespräch mitnehmen. Wenn sich die Gelegenheit bietet und es dir günstig erscheint, kannst du das dann aus der Tasche holen.
Paul H. schrieb: > Ja was soll man denn dann bitteschön tun? Darauf hören was erfahrene User hier empfehlen, nur dumm das die so schwer zu erkennen sind. Paul H. schrieb: > Oder mit anderen Worten: Egal wie man's macht, man macht es auf jeden > Fall falsch und ist als Neueinsteiger einfach nichtmal die > Druckerschwärze auf dem Blatt Papier der Bewerbung wert? Nicht egal, sondern man muss strategisch klug vorgehen. Die meisten Bewerber haben doch nur ihre Bewerbung vor der Nase und denken, wird schon klappen. Schon mal die eigene Bewerbung von vorn bis hinten durch gelesen? Das kostet Zeit und meist sind die Unterlagen auch mit Mitbewerbern nicht immer vergleichbar. Andere Bewerber, andere Vertiefung, andere Scheine usw. usf.. Mach das mal 50mal (50 Bewerber). Was in der ersten Bewerbung stand hat der AG dann schon wieder vergessen. Warum also nicht die Chancen verbessern, indem man telefonisch Kontakt auf nimmt und dann zu denen gehört die dann so Ihre Bewerbung auf den kleinen Stapel der "engeren" Wahl bekommt. Die Firmen ist dann über diese Arbeitserleichterung ganz froh. Im persönlichen Gespräch kann man ja Hobbyprojekte erwähnen und mit ein paar Illustrationen untermauern, wenn dies gewünscht wird. Entscheidend wird das sowieso nicht sein. Bloß nicht die Bewerbung damit aufblähen, denn die sind sowieso schon zu umfangreich. Viel hilft viel, ist hier ein Trugschluss. Ein Link auf die eigene Website ist dann schon wieder zu kompliziert und daher sollte man so was eben lassen.
Böser K. schrieb: > Sind das jetzt grundlegende Kenntnisse? Oder schon fortgeschrittene? > > Ah ja, was ist mehr: grundlegende oder fundierende Kenntnisse? :) Allgemein gesagt: Lässt sich nicht allgemein sagen ;-) Wenn du denkst, dass du grob der ausgeschriebenen Anforderung gewachsen bist, dann bewirb dich einfach. Schreib durchaus rein was du so gemacht hast. Was KONKRET benötigt wird, wirst du eh erst im Vorstellungsgespräch erfahren. Das kann dann erstaunlich gut auf das passen, was du gemacht hast, oder aber auch nicht. Wird sich zeigen. Man muss nicht zwingend 100% der geforderten Punkte erfüllen, teils geht das auch gar nicht. Das ist erst mal alles eine Wunschvorstellung des Arbeitgebers, der schreibt da alles rein, was ihm oft gerade einfällt. Insgesamt macht deine bisherige Arbeit, die du hier zeigst, schon nen recht guten Eindruck, besonders für einen Berufseinsteiger. Es geht nicht nur um "Bewerber kann X", sondern oftmals viel mehr um "Bewerber kann selbstständig an Aufgaben arbeiten" und "Bewerber kann sich leicht in neues Einarbeiten".
Als mein Sohn noch lebte und sich auf Stellen für ein duales Studium bewarb, schrieben wir die erste Bewerbung selbst und mit viel Inhalt. Da kam eine Absage. Dann war ein Berufsberater von der AOK da und der sagte uns, dass wir das nur knapp und präzise schreiben sollen. Was soll ich sagen? Er wurde überall eingeladen und konnte sich eine Stelle aussuchen.
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