Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie NAND-Speicher flashen?


von Peter K. (peter_kg)


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Ein alter MP3-Player von mir hat vermutlich einen defekten 
Flash-Speicher. Sehr wahrscheinlich ist es dieser Speicher, der 
auszutauschen wäre:

K9K4G08U0M

http://datasheet.semirim.com/ds/view.cgi?file=data/www.samsung.com/Products/Semiconductor/Flash/NAND/8Gbit/K9W8G08U1M/ds_k9k4gxxx0m_8g.pdf.gz

Ist es möglich, diesen Speicher von Hand zu flashen und dann einzubauen? 
Da müssten nämlich einige Systemdateien drauf, von denen ich zum Glück 
ein Backup habe.

Konnte mit Google diesbezüglich kaum was finden, daher meine Frage. Gibt 
es evtl. irgendwelche Universal-Flasher, um sowas zu erledigen?

Jetzt bitte nicht wieder diese "Lohnt-sich-nicht-kauf-neu"-Diskussionen. 
Wenn ich diese Frage stelle, heißt das bereits, dass es sich lohnt, 
sonst würde ich die Frage nicht stellen.

: Bearbeitet durch User
von Tony (Gast)


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von W.S. (Gast)


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Peter K. schrieb:
> Ist es möglich, diesen Speicher von Hand zu flashen und dann einzubauen?

Theoretisch JA, praktisch NEIN.
Du kennst nämlich nicht die Firmware, die im Controller steckt. 
Normalerweise sind dort einige NAND-Speicher-Typen hinterlegt, aber du 
weißt nicht welche. Das wäre die 1. Hürde.

Die zweite Hürde ist das Wear-Leveling, wo du auch bloß nicht weißt, wie 
das im konkreten Fall stattfindet. Beim Auslesen des alten Chips wirst 
du nämlich  eine ganze Breitseite von Stellen finden, die alle aussehen 
wie der Anfang einer FAT32-Partition - aber welche ist denn nun die 
Aktuelle?

Die dritte Hürde sind die Chips selbst. Kein NAND-Speicher ist 
fehlerfrei, sondern ALLE haben mehr oder weniger defekte Sektoren - und 
die liegen bei einem neuen Chip eben woanders als beim alten und das muß 
die Belegung im Wear-Leveling UND im FAT-System berücksichtigen.

so isses.

W.S.

von Peter K. (peter_kg)


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Vielen Dank schonmal bis hierhin.

1.) Die Firmware ist auf der Herstellerseite verfügbar. Es gab 
zwischenzeitlich mehrere Versionen, wobei ich natürlich stets die 
neueste draufgespielt hatte.

2.) Der im obigen Link angegebene Speicher /*sollte*/ der aus dem Player 
sein. Ich habe ihn ergoogelt, könnte aber natürlich auch den Player 
aufschrauben und nachgucken. Der Plan wäre, dort eben wirklich einen 
baugleichen Chip reinzusetzen.

3.) Tja...das mit dem Wear-Levelling...hört sich schlimm an. Ich habe 
wie gesagt ein Komplettbackup des Players. Das ist keine Image-Datei 
sondern besteht aus Dateien in Ordnern.

Zur Vorgeschichte: Der Player litt unter Datenverlust, der immer 
schlimmer wurde. Da habe ich unter Linux Testdisk drüberlaufen lassen 
und nach der Analyse auf "Partition reparieren" gedrückt.
Das war leider ein großer Fehler, denn seitdem ist der Speicher nicht 
mehr lesbar und das Gerät kann nicht mehr starten. Er zeigt beim 
Einschalten nur noch die Firmware-Version und bleibt dann hängen. Ich 
kann den Player auch nicht mehr mit dem PC verbinden, um an der 
Partition was zu ändern.

Ausgesperrt.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Du muesstest wissen, was da fuer ein Filesystem auf dem Flash war; das 
uebernimmt normalerweise wear-levelling bei so "nackigen" NAND-Flashes.
Kriegst du das durch Untersuchung der Firmware, die du hast, raus?

Kriegst du raus, was der Player fuer einen µController hat? Wie dessen 
Bootvorgang laeuft? Also auch aus dem NAND oder hat der noch weiteres 
Flash in dem die Firmware steht, etc.?

Dann brauchst du halt irgendein Trumm Interface, was du dann von einem 
Rechner aus so programmieren kannst, dass es dir die entsprechenden 
Kommandos fuers Schreiben/Lesen des NAND-Flashes ausgibt (die stehen ja 
alle im Datenblatt). Das musst du dann  mit dem "losen" Chip verbinden 
(sieht sehr fuddelich aus), den programmieren und dann in deinen Player 
einloeten, nachdem du den alten rausgeloetet hast, ohne dass die 
Kupferpads und -bahnen dabei hops gingen.

Das alles bis aufs Loeten wird man sich nur dann sparen koennen, wenn 
man genug Infos ueber den µController hat, und da dann via JTAG - oder 
was auch immer der als Debug-Interface hat - draufkommt. Evtl. gibts 
OpenOCD Unterstuetzung oder du musst sie dir halt programmieren...

Also da muss man schon seeehr viel Zeit und Idealismus und ein ruhiges 
Haendchen mitbringen...

Gruss
WK

von Peter K. (peter_kg)


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Dateisystem...entweder Fat16 oder Fat32. Es ist ein 4GB-Player, da 
vermute ich eher Fat32. Aber vermuten reicht natürlich nicht. Das zu 
klären steht also schonmal auf der Aufgabenliste.

Dergute W. schrieb:
> Dann brauchst du halt irgendein Trumm Interface, was du dann von einem
> Rechner aus so programmieren kannst, dass es dir die entsprechenden
> Kommandos fuers Schreiben/Lesen des NAND-Flashes ausgibt

Oh...ich hatte gehofft, da gäb's schon irgendwas Fertiges, eben wie der 
genannte E3-Flasher, nur eben für diesen NAND-Speicher. Der E3-Flasher 
ist leider nur für NOR. Dann vielleicht irgendwas mit dem Raspberry und 
'nem GPIO-Anschluss....? Ich komme drauf wegen diesem Flashrom-Projekt 
für Linux. Das kann wohl /*irgendwas*/ /*irgendwie*/ flashen, aber genau 
verstanden hatte ich das nicht. Mein Chip war da jedenfalls in keiner 
Liste auf der Homepage:

https://www.flashrom.org/Flashrom

Mikrocontroller? (Noch) keine Ahnung.

Hatte mich vor geraumer Zeit schoneinmal mit dem Thema beschäftigen 
wollen und bin damals auf das tcctool gestoßen:

https://github.com/Rockbox/rockbox/tree/master/utils/tcctool

Wenn ich mich recht entsinne, kann man damit den Player über USB mit 
einer anderen Firmware-Version starten, als der installierten. Dieser 
Boot über USB war allerdings temporär und brachte mich nicht weiter. 
Denn auch ältere Firmwares finden ja immernoch nicht den internen 
Speicher. Ein reset brachte den Player dazu wieder die interne Firmware 
zu benutzen.

Drauf gekommen war ich über Threats wie diesen:
http://www.anythingbutipod.com/forum/showthread.php?t=66499

Mein Player ist ein iAudio U3, er wird von Rockbox (eine 
Opensource-Alternativ-Firmware, die vielleicht was hätte retten können) 
leider nicht unterstützt.

Ich hatte noch mehr Flash-Repair-Anleitungen wie die zuvor verlinkte 
gefunden. Die Links sind aber inzwischen alle tot und brachten mich ja 
auch nicht entscheidend weiter.

Ich entnehme also mal Deiner Antwort, dass ich den Flash-Chip nicht 
einfach an 'nen Rechner klemmen und mit irgendeinem tollen Software-Tool 
neu bespielen kann.

Das ist natürlich frustrierend. Trotzdem Danke.

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Peter K. schrieb:
> Dateisystem...entweder Fat16 oder Fat32. Es ist ein 4GB-Player, da
> vermute ich eher Fat32. Aber vermuten reicht natürlich nicht. Das zu
> klären steht also schonmal auf der Aufgabenliste.

FAT waere eben nicht sehr clever auf dem NAND wegen der moeglichen 
fehlerhaften Sektoren. Es kann aber gut sein, dass es zum PC hin sich 
als FAT ausgibt, aber da steckt halt noch der µController dazwischen. 
Ich wuerde da eher so Filesysteme wie YAFFS, JFFS oder so vermuten.

> Oh...ich hatte gehofft, da gäb's schon irgendwas Fertiges, eben wie der
> genannte E3-Flasher, nur eben für diesen NAND-Speicher. Der E3-Flasher
> ist leider nur für NOR. Dann vielleicht irgendwas mit dem Raspberry und
> 'nem GPIO-Anschluss....? Ich komme drauf wegen diesem Flashrom-Projekt
> für Linux. Das kann wohl /*irgendwas*/ /*irgendwie*/ flashen, aber genau
> verstanden hatte ich das nicht. Mein Chip war da jedenfalls in keiner
> Liste auf der Homepage:

Im Gegensatz zu den 3..4 Leitungen, die man fuer ein SPI Flash braucht, 
bist du bei dem Baustein halt mit ca. 16 Leitungen dabei...Das 
verdrahtet sich nicht so schnell...

> Hatte mich vor geraumer Zeit schoneinmal mit dem Thema beschäftigen
> wollen und bin damals auf das tcctool gestoßen:

Ueber so eine Moeglichkeit koennte man dann, wenn man genug ueber den 
µController wuesste und z.B. auch eine Crosstoolchain am Start haette, 
ein neu eingeloetetes Flash programmieren...

> Ich entnehme also mal Deiner Antwort, dass ich den Flash-Chip nicht
> einfach an 'nen Rechner klemmen und mit irgendeinem tollen Software-Tool
> neu bespielen kann.

Das ist ja rein mechanisch schon ein Mordsaufwand. Du musst da entweder 
viele duenne Draehtchen loeten oder brauchst eine Fassung fuer das 
SMD-Gehaeuse. Sowas gibts zwar, aber kostet soviel, dass du dafuer 
wahrscheinlich einen/viele neue MP3-Player kaufen kannst.

> Das ist natürlich frustrierend. Trotzdem Danke.
Yepp, ists. :-/ Bittebitte, keine Ursache :-)

Gruss
WK

von Peter K. (peter_kg)


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Ich weiß zwar nicht, ob's eine hilfreiche Information ist, aber auf der 
von mir verlinkten tcctool-Seite steht:


"tcctool is a utility for uploading code to Telechips TCC77x based
devices in USB boot mode."

...heißt das vielleicht, dass es sich um einen TCC77x-Mikrocontroller 
handelt?

Die Fummelei würde ich auf mich nehmen, das macht mir keine Sorge. Ich 
bin mir nur fast sicher, dass ohne vorgefertigte Software und 
Hardware-Standards das Vorhaben nicht gelingen würde.

Zum Preis: Das ist eine ganz eigene Geschichte. Vermutlich wäre eine 
Fassung billiger als ein neuer Player. Cowon produziert seine schwer 
erhältlichen Player grundsätzlich in limiterten Auflagen. Deswegen 
steigen sie mit dem Alter im Wert. Das ist bei Technik zwar 
grundsätzlich ungewöhnlich, für Cowon aber halt nicht. Die Fachwelt 
streitet, was denn nun die bessere Klangqualität hat: Ipod oder Cowon. 
Für die Besitzer ist das natürlich kein Streitthema ;-)

Jedenfalls habe ich die Preisentwicklung von dem alten Ding über die 
Jahre bei Ebay verfolgt. Vor einem Jahr war der Player schließlich über 
300 Euro Wert. Ich hatte ihn vor 10 Jahren für 80 Euro gekauft.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter K. schrieb:
> Vielen Dank schonmal bis hierhin.
>
> 1.) Die Firmware ist auf der Herstellerseite verfügbar. Es gab
> zwischenzeitlich mehrere Versionen, wobei ich natürlich stets die
> neueste draufgespielt hatte.
>
> 2.) Der im obigen Link angegebene Speicher /*sollte*/ der aus dem Player
> sein. Ich habe ihn ergoogelt, könnte aber natürlich auch den Player
> aufschrauben und nachgucken. Der Plan wäre, dort eben wirklich einen
> baugleichen Chip reinzusetzen.
>
> 3.) Tja...das mit dem Wear-Levelling...hört sich schlimm an. Ich habe
> wie gesagt ein Komplettbackup des Players. Das ist keine Image-Datei
> sondern besteht aus Dateien in Ordnern.

Du stellst dir das zu einfach vor. So ein Flash-Chip ist erstmal nur ein 
großes Array von Nullen und Einsen. Wenn er frisch gekauft ist, erstmal 
nur Einsen.

Die MCU im Player muß nun irgendwie starten. Das erste Programm, das 
eine MCU ausführt, nennt man typisch Bootloader und der kann entweder 
in deinem Flash oder in einem extra Speicher, möglicherweise auch einem 
integrierten ROM liegen. Gern werden mehrere Bootloader kaskadiert. Z.B. 
der aus dem ROM ist ganz simpel und kann nur ein paar KB aus dem Flash 
ins RAM laden und anspringen. Dieser 2. Bootloader kann nun wiederum ein 
Filesystem aus dem Flash mounten und daraus eine weitere 
Firmware-Schicht laden etc. pp.

In jedem Fall darfst du davon ausgehen, daß das was du am USB vom 
angestöpselten MP3-Player siehst, nicht alles ist. Mit anderen Worten: 
daß dein Backup unvollständig ist. Ich würde erwarten, daß ein Teil des 
Flashs nur von der MCU benutzt wird. Und daß es da kein Filesystem gibt, 
sondern nur fest zugeordnete Speicherbereiche, die mehr oder weniger 
direkt in den Adreßraum gemappt sind. Der Rest des Flashs wird per USB 
als Mass Storage Device an den PC exportiert und enthält dann ein 
Filesystem. Z.B. FAT16. Wenn das Ding clever gebaut ist, dann liegen da 
nur Daten drauf und das schlimmste was passieren kann, ist daß die MCU 
die nicht lesen kann. Wenn du Pech hast, liegen da Teile der Firmware 
drauf und wenn die (oder das Filesystem) kaputt sind, dann startet der 
Player gar nicht mehr. Das wäre dann GAME OVER.

Allerdings würde ich erwarten, daß das Gerät einen Modus hat, wo es über 
USB kommunizieren kann, um wenigstens die obersten Firmware-Schichten zu 
laden oder zu aktualisieren. Sonst hat der Hersteller selber ja auch ein 
Henne-Ei Problem. Die Frage ist halt, wie du dahin kommst und ob du 
vielleicht irgendeine obskure Software dafür brauchst.

von Andreas (Gast)


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Hallo Peter,
Du könntest im IRC Chat von rockbox.com (Englisch) mal nachfragen. Forum 
selbst ist zwar häufig nicht erreichbar, aber der IRC ist von den 
Entwicklern gut besucht.
Rockbox ist eine alternative freie FW für viele MP3-Player, darunter 
auch einige Cowon Modelle. Wenn Du Glück hast, erwischst Du Einen, der 
sich da gut auskennt.

MfG,
Andreas

PS.
Es ist keine einfache Sache, alleine die Daten aus dem FW-Update raus zu 
holen ist schon ohne extra Wissen aussichtslos, die Leute bei Rockbox 
haben das aber geschafft.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Peter K. schrieb:
> ...heißt das vielleicht, dass es sich um einen TCC77x-Mikrocontroller
> handelt?

Naja, wenn das bei dir schon mal funktioniert hatte mit dem tcctool, 
wirds wohl einer sein, oder einer der sich so verhaelt. Datenblaetter zu 
dem Chip werden wahrscheinlich nicht so im Netz rumschwirren, oder?
Haste mal einen Link zu deiner Firmware da?

Gruss
WK

von Andreas (Gast)


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Sorry, es heißt rockbox.org

MfG,
Andreas

von Peter K. (peter_kg)


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Oh Mann, nicht nur die Cowon-Homepages haben die Firmware von ihrer 
Seite genommen. Auch die ganzen alten Rockbox-Foreneinträge zu dem 
Player sind weg. Zum Glück gibt's die Wayback-Machine.

Da war doch wirklich ein Thread mit einem Datenblatt zum Prozessor und 
einer Besprechung von Player/Firmware:

https://wayback.archive.org/web/20081005175950/http://forums.rockbox.org/index.php?topic=2848.15

Spezifikationen:

    * System on Chip: Telechips TCC770
    * FM Chip: Philips TEA5767 (H3XX)
    * Power Management Unit: Philips PCF50606HN (O2B/N1Y) (Common)
    * Flash Memory: K9K4G08U0M
    * Audio codec:  CS42L51
    * WB1 Used by the D&A FM Chip's also
    * D125 (Blacklight)
    * LCD Vantronix

Details mit Links gibt's hier:
https://www.rockbox.org/wiki/IaudioU3Info

Hier das Datenblatt zum ARM (ebenfalls nur über Wayback-Machine):

https://wayback.archive.org/web/20100622123126/http://rtds.cs.tamu.edu/web_462/techdocs/ARM/cores/DVI0022A_946E_S%28R1%29_po.pdf

Herstellerseite des Telechip-Controllers:
https://wayback.archive.org/web/20070703145654/http://www.telechips.com/product/p_024.htm


So sah die Cowon-Downloadseite für die Firmware mal aus:
https://wayback.archive.org/web/20080915062959/http://www.cowonamerica.com/download/iaudio_u3_jsfw.html

Ich hab die Firmware in mehreren Versionen runtergeladen und 
weggespeichert. Gerne suche ich danach. Für den Augenblick ist sie aber 
nicht verfügbar.

Wenn ich meine Funde richtig interpretiere, gab es bei Rockbox wohl ein 
Problem mit dem RISC-Prozessor. Den konnten sie wohl irgendwie nicht 
richtig ansteuern.

von Andreas (Gast)


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Hallo Peter,
die rockbox-Seite muss man häufiger besuchen, die ist immer wieder 
online.
Die haben wohl ein Problem mit dem Server, der immer wieder neugestartet 
werden muss.
Aber wie gesagt, frag im IRC nach, die könnten auch die Dateien haben.
Beschreibe Dein Problem, vielleicht kann einer von denen Dir helfen:
https://webchat.freenode.net/?channels=rockbox

MfG,
Andreas

von Peter K. (peter_kg)


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Vielen Dank. Bin gerade in dem Channel und warte auf Antwort. Da steht 
man soll länger warten und auf keinen Fall rausgehen, wenn nicht sofort 
was kommt.

Inzwischen habe ich mein altes Backup gefunden. Da hatte ich eine 
Textdatei mit Partitionsinfos beigefügt. Jetzt weiß ich nicht, ob das 
VOR oder unmittelbar NACH der Testdisk-Behandlung war. Jedenfalls steht 
da:

fdisk -l /dev/sdi

Platte /dev/sdi: 4060 MByte, 4.060.086.272 Byte
125 Köpfe, 62 Sektoren/Spur, 1023 Zylinder, zusammen 7.929.856 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes

Festplattenidentifikation: #########

Das sieht nicht wie eine Partitionstabelle aus.
Sie haben wahrscheinlich das falsche Gerät ausgewählt.

   Gerät  boot.     Anfang        Ende        Blöcke      Id  System
/dev/sdi1   ?    778.135.908  1.919.645.538   570.754.815+  72 
Unbekannt
/dev/sdi2   ?    168.689.522  2.104.717.761   968.014.120   65  Novell 
Netware 386
/dev/sdi3   ?  1.869.881.465  3.805.909.656   968.014.096   79 
Unbekannt
/dev/sdi4   ?  2.885.681.152  2.885.736.650        27.749+   d 
Unbekannt

Partitionstabelleneinträge sind nicht in Platten-Reihenfolge


Keine Ahnung ob das hilfreich ist. Wollte das aber vorsichtshalber mal 
posten.

von Peter K. (peter_kg)


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So, hab die Firmware gefunden. Ich hatte noch zwei Versionen auf der 
Platte, zusammen mit einer Textdatei, die folgende Notiz aus einem 
Rockbox-Thread enthielt:

-------------------------------
>"I found something about original firmware package. it contains: data[1-3].dat
>and executable, that actually copies files to player.

>data1.dat - is new firmware, it should be copied to the players root as 
>U3_fw.bin
>data2.dat - is font upgrade, U3_font.bin
>data3.dat - is 1.12 firmware

>Now firmwares 1.13, 1.21 could be downloaded from cown site, so we have 3 
>different firmwares to play with.
>I was trying to modify firmware, but I didn't find what kind of checksum is used
>there.

>tcc770 is based on arm946e-s, here is datasheet:
>http://rtds.cs.tamu.edu/web_462/techdocs/ARM/cores/DVI0022A_946E_S(R1)_po.pdf

>One question: is there o-s arm binary disassebmler? I've written the one based
>on binutils, i guess that is should be already written."
------------------------------
Quelle: 
http://forums.rockbox.org/index.php/topic,2848.15.html?PHPSESSID=k81sg5edq5d8vt5opaebnacp05


Die beiden Firmwares 1.23 und 1.29 habe ich gepackt und bei einem 
Filehoster hochgeladen. Die Links sind:

  https://www.4shared.com/rar/X5Uye0Gdce/U3_FW_123_Eng.html
  https://www.4shared.com/rar/sqNp3LEGce/U3_FW_129.html

Natürlich übernehme ich keine Garantie bezüglich Viren. Neben den 
bin-Dateien der Firmware ist da noch die .Exe-Datei des Flashutils, die 
jetzt zwei Jahre offen in 'nem Ordner auf der Platte lag.

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (peter_kg)


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Ich glaube ich habe was über den NAND-Aufbau für Telechip-basierte 
MP3-Player gefunden:

https://www.rockbox.org/wiki/TelechipsNAND

Hier steht was zum Aufbau einer zugehörigen Firmware:

https://www.rockbox.org/wiki/TelechipsInfo

Es gibt wohl welche mit einfachem und mit doppeltem CRC-Check.

Ich denke der erste Link ist wohl wichtiger, enthält aber viel 
Fachchinesisch. Weka hatte ja einige Mutmaßungen zum Aufbau gegeben. Bin 
jetzt nicht sicher inwiefern der Link Klarheit schafft.

Auf der Seite steht unter anderem:

"    Block Types 0x12 / 0x22 (Translation Table)
     Block Types 0x13 / 0x23 (Data)
     Block Types 0x15 / 0x25 (Recent Writes)
     Block Types 0x17 / 0x27 (Data)
     Block Type 0x21 (Hidden Signature)
     Block Type 0x31 (Multi Hidden Signature)
     Block Type 0xE0 (NAND Boot Area)  "

0x15 wird dementsprechend wohl für's Wear-Levelling sein. Informationen 
zum Dateisystem oder gar zu Partitionen kann ich aber nicht erkennen. 
Auch die Frage wie die Firmware verteilt ist kann ich nicht mit 
Sicherheit beantworten.

Ich hoffe da meldet sich mal langsam jemand im IRC. Warte jetzt schon 4 
1/2 Stunden.

von gartengast (Gast)


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Der IRC Channel ist gelogt (https://www.rockbox.org/irc/); am besten 
schreibst du, daß du die Antworten im Backlog lesen wirst. Dann kannst 
du dich ruhigen gewissens ausloggen und morgen nachschauen, ob jemand 
was zum Thema geschrieben hat.

Die Frage ist recht speziell, deshalb kann es sein, daß du keine Antwort 
bekommst, weil kein Chatteilnehmer eine weiß. Die Developer lesen in der 
Regel auch die Backlogs, es kann also sein, daß in 1-2 Tage noch eine 
Rückmeldung kommt.

von Peter K. (peter_kg)


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Hinzu kommt der Zeitversatz: Jemand schrieb mir gerade, dass es bei 
vielen der Entwickler jetzt sehr früh morgens ist. Das erklärt Einiges.

Ja, es ist ja auch gar kein Grund für Hektik...

von Peter K. (peter_kg)


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Hab inzwischen Leute in dem Chat erreicht. Die sehen leider auch kaum 
Möglichkeiten den Player zu retten. Da niemand die Geometrie des 
Flash-Chips kennt, sieht's schlecht aus mit der Wiederbelebung. Einzige 
Möglichkeit wäre ein zweiter U3, dessen Speicher komplett zu kopieren 
wäre. Doch das wäre erstens riskant für den zweiten Player (mögliche 
Beschädigung) und ist zweitens schwer zu realisieren, weil das Gerät 
nunmal extrem schwer zu bekommen ist.
Was für ein Ärger.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ja, das ist wohl der zentrale Satz:

Peter K. schrieb:
>
> Das sieht nicht wie eine Partitionstabelle aus.

Ich denk' auch, dass das ziemlich aussichtslos ist, bei der 
Informationslage.
Bietet der Hersteller vielleicht noch irgendeinen Reparaturservice an? 
Ist halt auch wieder die Frage, ob sich's rentiert...

Gruss
WK

von Peter K. (peter_kg)


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Das ist ja das Problem: Cowon Deutschland hat den Support eingestellt. 
Erst hieß es, sie reparieren nur noch Player mit Garantie. Inzwischen 
ist aber sogar die Webseite offline. Daher fürchte ich, die Firma gibt's 
hier gar nicht mehr, ohne es wirklich zu wissen.

: Bearbeitet durch User
von K. J. (Gast)


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Hm, also gerade bei Älteren Geräten könnte es auch sein das wen der 
Controller eine eigene Firmware hat die den Nand selber Formatiert, ich 
würde mal schauen was da verbaut ist, dann würde der reine NAND Tausch 
schon reichen.

von Peter K. (peter_kg)


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Ja, das steht doch oben:

 System on Chip: Telechips TCC770
    * FM Chip: Philips TEA5767 (H3XX)
    * Power Management Unit: Philips PCF50606HN (O2B/N1Y) (Common)
    * Flash Memory: K9K4G08U0M
    * Audio codec:  CS42L51
    * WB1 Used by the D&A FM Chip's also
    * D125 (Blacklight)
    * LCD Vantronix

Von so einer Formatierung bin ich als Laie natürlich automatisch 
ausgegangen. Wenn ich die Experten hier und im Chat aber richtig 
verstanden habe, sitzt auch dieser übriggebliebene Firmware-Rest 
(mutmaßlich) auf dem auszutauschenden NAND. Es ist jetzt die Frage, ob 
sich ohne den Firmware-Rest der Player noch mit dem tcctool über USB 
booten ließe.

Doch auch wenn: Das Problem bleibt: Wie löse ich so eine Formatierung 
aus? Eine Factory-Reset-Function wäre das benötigte Wunder. Jemand hatte 
die im Chat nachgeguckt: Die wird ausgelöst, indem man während des 
Abspielens eine bestimmte Tastenkombination drückt. Saudoof.

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