Wie bekomme ich eine Platine WIRKLICH sauber? Flux-Off war eher eine Enttäuschung. An den SMD Widerständen klebten überall noch Reste. Was ist eure geheime Zutat?
Ultraschall, IPA, wenns ganz hartnäckig ist, einen Pinsel. [Anmerkung MOD: IPA = Isopropylalkohol = Isopropanol, siehe auch den ersten Satz dort: https://de.wikipedia.org/wiki/2-Propanol Und wenn einer mit einem Wort oder einer Abkürzung vollkommen NICHTS anfangen kann, dann schreibt er einfach woanders was in einem Thread mit dessen Wörtern er etwas anfangen kann.]
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Wieso stellt niemand die Hauptfrage? Welche Platine? Frisch geäzt muss anders gesäubert werden als SMD-gelötete reflow Platinen
SMD Reflow-gelötete Platine mit bleifreier Lotpaste aus einer Spritze.
Timmy schrieb: > Wie bekomme ich eine Platine WIRKLICH sauber? Spiritus, Zahnbürste, Papiertuch, Mikrofasertuch. Platine einsuppen, Zahnbürste, grobes Zeug weg. Alk, Papiertuch drüber legen, mit Zahnbürste in die Ecken rubbeln (Papier nich put machen), 2-3x, Papier hat keine Verfärbung mehr. Dito mit Mikrofasertuch Polieren (wenn Lack drauf soll, hier besser Isopropanol) .
Flussmittel geht gut mit IPA oder Spiritus weg. Ionische Substanzen (geleakter Akkusabber etc) geht besser mit Wasser. Terpentin ist für apolare Sachen wie Kleberreste am besten, IPA geht auch, aber weniger gut.
Timmy schrieb: > Wie bekomme ich eine Platine WIRKLICH sauber? Alles schreiben wild drauf los, aber wissen nicht wovon du die Platinen sauber kriegen willst.
Zuerst klären ob alle Komponenten waschbar sind (->Datenblatt). Schalter, Relais und Sensoren sind da oftmals kritisch. Wenn alles waschbar: Ca. einen Esslöffel Spülmaschinen-Reinigerpulver in nem halben Liter kochendem Wasser auflösen. Platine da drin für 2-3 Minuten komplett einweichen lassen, dann mit ner alten Zahnbürste die Fluxreste wegschrubben. Hinterher ein paar Mal mit demineralisiertem Wasser spülen, danach mit IPA. Nach jedem Spülgang am besten mit Druckluft ausblasen. Dicke Gummihandschuhe und Schutzbrille tragen. Wenn Teile nicht waschbar sind, dann kann man nur ganz vorsichtig mit viel Sicherheitsabstand zu diesen Teilen reinigen. Da geht dann nur sowas: http://www.electrolube.com/products/cleaning/lffr/solvent/ Das LFFR war in meinen Tests bisher der Beste von diesen Flux-Reinigern.
Ich hab's immer so sauber bekommen (Flussmittelreste): - Platine in Spiritus gelegt für ein paar Minuten - Mit der Zahnbürste dann noch nass kurz gebürstet - Bevor der Spiritus verdunstet ist einen Tropfen Spülmittel auf die Zahnbürste und einen Tropfen Wasser - Platine gebürstet - Mit Wasser abgespült - Abgeblasen und dann bei 50 Grad Celsius in den Backofen
Putzmann schrieb: > Alles schreiben wild drauf los, aber wissen nicht wovon > du die Platinen sauber kriegen willst. Timmy schrieb: > Flux-Off war eher eine > Enttäuschung. An den SMD Widerständen klebten überall noch Reste. Was ist daran nicht zu verstehen? Wenn Er doch was Anderes mein, nich unser Ding.
Teo D. schrieb: > Was ist daran nicht zu verstehen? Daran ist zu verstehen dass Flux-Off nicht gewirkt hat. Nicht mehr. Wenn die Farbe nicht blau ist, ist sie dann automatisch schwarz?
Putzmann schrieb: > Teo D. schrieb: >> Was ist daran nicht zu verstehen? > > Daran ist zu verstehen dass Flux-Off nicht gewirkt hat. > Nicht mehr. > > Wenn die Farbe nicht blau ist, ist sie dann automatisch schwarz? Wer sagt dir eigentlich, jedes mal wenn ne Kurve kommt, das du lenken musst?
Kontakt LR
Um wirklich was richtig sauber zu bekommen muss man kräftig schrubben :-)
Ja, natürlich Flussmittelreste! Geht doch bitte vom wahrscheinlichsten aus! Keiner denkt immer an alle Details. Das Problem bei FluxOff ist, dass die Platine hinterher wie blöd klebt. Da muss man eine Menge von dem teuren Zeug nehmen, bis sie endlich sauber ist. Spiritus ist keine Lösung. Es hinterlässt weisse Rückstände am Lot. Das billige Zeug verdunstet nicht rückstandsfrei. ka was die da alles für alchemistische Substanzen beimischen....
Timmy schrieb: > Ja, natürlich Flussmittelreste! Dann Nitroverdünnung! Nimmt Flussmittel hervorragend weg. Leider noch eine Nachspülung mit (Wasch-)Benzin oder Aceton erforderlich da von der Nitroverdünnung gewisse Rückstände bleiben. Aber dann ist die Platte super sauber.
Na mit Aceton bekommst du dann sogar die Sachen weg, die eigentlich noch drauf bleiben sollten....
thoern schrieb: > Na mit Aceton bekommst du dann sogar die Sachen weg, die eigentlich noch > drauf bleiben sollten.... Welche Sachen denn? Ich hab das seit Jahren praktiziert und es ist alles auf den Platinen geblieben was drauf bleiben soll. Und ohne kaputt zu gehen.
thoern schrieb: > Na mit Aceton bekommst du dann sogar die Sachen weg, die eigentlich noch > drauf bleiben sollten.... Scheint sich ja um eine super Weisheit zu handeln wenn sie nicht begründbar ist.
Aceton greift fast jede Art von Lack an. Probier es doch mal aus, was mit deinem Bestückungsdruck bzw deinen bauteilbeschriftungen passiert...
Putzmann schrieb: > Dann Nitroverdünnung! > Nimmt Flussmittel hervorragend weg. > > Leider noch eine Nachspülung mit (Wasch-)Benzin oder Aceton > erforderlich da von der Nitroverdünnung gewisse Rückstände > bleiben. Aber dann ist die Platte super sauber. Da fehlt hinterher nur noch baden in Schefelsäure und Kalilauge. Möglichst hochkonzentriert. Nein!!! Hoffentlich nimmt deine Tipps niemand ernst.
Leiterplattenreiniger.
Putzteufel schrieb: > Um wirklich was richtig sauber zu bekommen muss man kräftig schrubben > :-) Mit sowas, kannst du hier doch keinen schocken. Geh zum nem Kumpel und stell seine TV-Kiste unter die Dusche... :) Putzmann schrieb: > Ich hab das seit Jahren praktiziert War damit bisher vorsichtig. Gab aber auch noch keinen wirklichen Grund, Aceton zu nehmen. War erstaunt das da scheinbar nichts passiert. Plaste-Teile mal ausgenommen :)
Stimmt , auch viele Kunststoffe werden von Aceton "angelöst"...
Bisher habe ich mit Spiritus und einer Zahnbürste Flussmittelreste gut von den Platinen bekommen. Die Rückstände des Spiritus lassen sich gut mit Isopropyl abspülen - und dann sollte auch nichts mehr kleben. Methanol würde zwar auch gehen, ist aber gesundheitsschädlicher als die beiden anderen Alkohole, weil es bereits durch die Haut aufgenommen wird - das Zeug würde ich meiden. oder zumindest nur mit Gummihandschuhen im gut belüfteten Raum verwenden. Aceton und Terpentin können den einen oder anderen Kunststoff(lack) angreifen, deshalb habe ich die Platinenreinigung damit nie probiert.
Frisch gelötete Leiterplatten sind noch ausreichend warm um mit Isopropanol gesäubert werden zu können. Vorsicht mit US-Reinnigger, die können Bauteile abplatzen lassen. Vorher an nem Muster testen! Die Brandgefahr ist gering, wenn man ESD-Sicher arbeitet. Das US-Bad sollte beheizbar sein und nen Deckel haben falls was passiert.
Ich frag mal anders: Welches geheime Mittel verdunstet schnell und vor allem rückstandslos?
Die Antwort auf diese neue Frage ist: Flüssiges Helium.
Achso, geheim: dann halt flüssiges Helium-3.
Alex W. schrieb: > Vorsicht mit US-Reinnigger Vorsicht mit diskriminierenden Worten! Aber vermutlich waren hier Reiniger gemeint, nicht dunkelhäutige Putzkräfte... ;-) Und sonst verweise ich mal auf den Beitrag "Wozu Flussmittel entfernen?" Crazy H. schrieb: > Kontakt LR FULL ACK
Na dann bleibe ich mal bei den teuren Sprays. Ein Kanister Gebinde wäre mir lieber. Da könnte man damit eine verschliessbare Kunststoffdose füllen und immer bei Bedarf eine Platine drin baden.
Timmy schrieb: > Ich frag mal anders: > > Welches geheime Mittel verdunstet schnell und vor allem rückstandslos? Ethanol , Isopropanol und Aceton verdampfen rückstandslos. Ethanol geht auch noch mit bis zu 4,x % Wasser wegen dem Azeotrop. Da würden also winzige Mengen Wasser nicht stören sofern man die azeotrope Mischung noch nicht erreicht hat. Testbenzin 90/110 und Nitroverdünnung enthalten auch schon Anteile die nicht mehr so schnell verdunsten und somit einen"fettigen" Film bilden können. MTB-Ether könnte auch noch gehen. Der verdunstet auch rückstandsfrei. Auf keinenfall Diethylether verwenden, der bildet Hydroperoxide u d da gab es schon hässliche Unfälle. Vorallem ist das Hydroperoxid ein Schwersieder und bleibt auf der Platine. Gruß JackFrost
Danke. Das war hilfreich. 99.9% IPA bekommt man anscheinend bei manchen Händler günstig (während andere Mondpreise verlangen). Ich habe mal 5l bestellt.
Du könntest testweise auch mal IPA mit destilliertem Wasser und einem kleinen Spritzer Spülmittel mischen. Zum reinigen von Schallplatten wird eine Mischung von 1/3 IPA und 2/3 destilliertem Wasser empfohlen. Zum entfernen von Flußmittel würde ich das Mischverhältnis umkehren, also mindestens 2/3 IPA beimischen. Ansonsten kann ich nur bestätigen, das sich warmes Flußmittel leichter entfernen läßt. Falls es möglich ist, die Platine direkt nach dem Lötvorgang zu reinigen, wäre das auch eine Variante. Ich benutze generell Edsyn FL-22 Flußmittelgel für Reperaturen und solange das Flußmittelgel noch flüssig ist, kann man einen Großteil davon sehr gut mit einem Papiertuch wegwischen. Die Reste entferne ich mit Kontaktspray, auf Arbeit bekomme ich leider keinen Alkohol :D IPA wäre mir aber lieber, da das nicht so eine chemische Keule ist. An einem anderen Arbeitsplatz war es üblich, das Flußmittel mit Kontaktspray und Druckluft zu entfernen.
Lothar M. schrieb: > Alex W. schrieb: >> Vorsicht mit US-Reinnigger > Vorsicht mit diskriminierenden Worten! Aber vermutlich waren hier > Reiniger gemeint, nicht dunkelhäutige Putzkräfte... ;-) Damit war aber nicht US=UnitedSates gemeint sondern UltraSchall! PS: Was hat das mit dunkelhäutigen Putzkräften zu tun?
Stephan C. schrieb: > Ich benutze generell Edsyn FL-22 Flußmittelgel für Reperaturen und > solange das Flußmittelgel noch flüssig ist, kann man einen Großteil > davon sehr gut mit einem Papiertuch wegwischen. Das ist ja grade das Problem. Mit einem Papiertuch kommt man unmöglich in die ganzen Ritzen von engliegenden SMD-Teilen. Das geht nur mit Chemie....
Der trick ist für dich vermutlich, nicht nur zu verschmieren, sondern das gelöste auch abzuspülen. Ich nehme da Bremsenreiniger ohne aceton, aus der sprühdose, verdunstet recht schnell. im ersten waschgang bürsten oder pinseln und danach, bevor es wieder antrocknet mehrmals abspülen (Draußen, reste auffangen und von zündquellen fenrhalten). Ich benutze da schon mal eine Halbe Dose (500ml) , aber bei ca. 2€ je dose ist das ok.
Alex W. schrieb: > Damit war aber nicht US=UnitedSates gemeint sondern UltraSchall! Schon kapiert... ;-) > PS: Was hat das mit dunkelhäutigen Putzkräften zu tun? War nur ein Wortspiel mit dem falsch geschriebenen Reiniger... Flip B. schrieb: > Der trick ist für dich vermutlich, nicht nur zu verschmieren, sondern > das gelöste auch abzuspülen. Das geht mit dem erwähnten Kontakt LR durchaus auch. Man darf nur nicht meinen, dass die eine Dose, die man als Schüler gekauft hat, bis zur Rente reichen muss.
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Timmy schrieb: > Stephan C. schrieb: >> Ich benutze generell Edsyn FL-22 Flußmittelgel für Reperaturen und >> solange das Flußmittelgel noch flüssig ist, kann man einen Großteil >> davon sehr gut mit einem Papiertuch wegwischen. > > Das ist ja grade das Problem. Mit einem Papiertuch kommt man unmöglich > in die ganzen Ritzen von engliegenden SMD-Teilen. Das geht nur mit > Chemie.... Schau dir das Video mal an: > https://www.youtube.com/watch?v=5uiroWBkdFY
Vorgehen bei mir: Gummihandschuhe anziehen. IPA in eine Schale, mit Pinsel (Bürsten auf ca. 1cm zurückgeschnitten!) relativ zügig abbürsten. Danach die Platine ein paar mal in die Schale tauchen / schwenken damit die gelösten Reste abgespült werden. Mit Druckluft trocknen. Die Oberfläche ist hinterher 1A.
Bei Druckluft wäre ich wegen elektrostatischer Aufladung in Verbindung mit der physikalisch bedingten Trockenheit der Druckluft vorsichtig.
Stephan C. schrieb: >> Das ist ja grade das Problem. Mit einem Papiertuch kommt man unmöglich >> in die ganzen Ritzen von engliegenden SMD-Teilen. Das geht nur mit >> Chemie.... > > Schau dir das Video mal an: >> Youtube-Video "Professional SMT Soldering: Hand Soldering Techniques - Surface > Mount" Naja, 'Streicheln' bringt hier nich viel. Würde er den Pinsel 'Tupft', käme er damit auch in die Ecken. Holger schrieb: > (Bürsten auf > ca. 1cm zurückgeschnitten!) Nimm ne Zahnbürste.
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Teo D. schrieb: > Holger schrieb: >> (Bürsten auf >> ca. 1cm zurückgeschnitten!) > > Nimm ne Zahnbürste. Pinsel gibt es in etwas größeren Formaten :-)
Holger schrieb: > Pinsel gibt es in etwas größeren Formaten :-) Wenn Du mein Mundwerk kennen würdest... :) Ne, der Hinweis, das man Pinsel zurecht schneiden kann, war hier schon passend :/
Lothar M. schrieb: > Alex W. schrieb: >> Vorsicht mit US-Reinnigger > Vorsicht mit diskriminierenden Worten! Aber vermutlich waren hier > Reiniger gemeint, nicht dunkelhäutige Putzkräfte... ;-) Natürlich waren keine Dunkelhäutigen gemeint, Reinigen ist schließlich Frauenarbeit.
Für sauberen Alkohol: http://www.paracelsus-versand.de/fluessigkeiten-substanzen/weingeist-primasprit Da es den Bioalkohol an der Tankstelle leider nicht zum selbst Zumischen gibt.
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