Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 1 - Tiefpass = Hochpass


von Killy the Bid (Gast)


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Hallo ich möcht eine Frequenzweiche bauen. Sagen wir mal ich habe einen 
Tiefpass fertig. Wenn ich jetzt vom Eingangssignal diesen Tiefpass 
subtrahieren würde, hätte ich doch meinen Hochpass. Klingt logisch und 
ich spare massig Bauteile. Der Zweifel nun, der an mir nagt, geht das 
den auch bei Filter höherer Ordnung? Also 12, 18 oder 24dB/Oktave.

von THOR (Gast)


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Killy the Bid schrieb:
> Hallo ich möcht eine Frequenzweiche bauen. Sagen wir mal ich habe
> einen
> Tiefpass fertig. Wenn ich jetzt vom Eingangssignal diesen Tiefpass
> subtrahieren würde, hätte ich doch meinen Hochpass. Klingt logisch und
> ich spare massig Bauteile. Der Zweifel nun, der an mir nagt, geht das
> den auch bei Filter höherer Ordnung? Also 12, 18 oder 24dB/Oktave.

Und dieses Subtrahieren stellst du dir wie vor? Bitte als Gleichung oder 
Schaltplan ausdrücken.

von Sven B. (scummos)


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Das ist eine schlechte Idee, weil der subtrahierte Pegel sehr sehr genau 
gleich dem originalen Pegel sein muss, um noch eine annehmbare 
Unterdrückung im "Stoppband" zu erhalten. Und das kriegst du so nicht 
hin. Digital würde das vielleicht gehen.

von Killy the Bid (Gast)


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THOR schrieb:
> e als Gleichung oder Schaltplan ausdrücken.

Instrumenten Verstärker.

von rkator (Gast)


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Killy the Bid schrieb:
> Der Zweifel nun, der an mir nagt, geht das
> den auch bei Filter höherer Ordnung? Also 12, 18 oder 24dB/Oktave.
Hauptproblem dabei ist, dass jeder Filter auch zu einer 
Phasenverschiebung führt. Subtraktion vom unverzögerten Originalsignal 
liefert dann Müll.

Von Elektor gab es einen Bauvorschlag für eine aktive Frequenzweiche 
namens Separator, die dieses Problem mit einem Allpassfilter mit 
identischem Phasengang zum Tiepass löste. Hab ich allerdings selber nie 
nachgebaut, da mir der eigentliche Zweck - keine Phasenverschiebung der 
Lautsprecher im Übergangsbereich - als nicht besonders wichtig 
erscheint.
Die Einsparung von Bauteilen ist gegenüber anderen Weichentypen minimal.

von M.N. (Gast)


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"1 - Tiefpass = Hochpass"

Aber nur im Frequenzbereich.

Im Zeitbereich ist sind "Tiefpass" und "Hochpass" die Impulsantworten 
der jeweiligen Filter und die "Eins" rücktransformiert ist die 
Delta-Distribution ==> böse!

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Mit FIR Filtern geht sowas prima, mach' ich z.b. hier:

Beitrag ""LED-Spectrumanalyzer"software ohne Fouriertransformation"

aber analog wird's nix. Denn damit das klappt, muss das Filter eine 
konstante Gruppenlaufzeit haben und deine "1" von der du dann den 
Tiefpass abziehst, musst du auch mit dieser Gruppenlaufzeit 
verzoegern...
Spontan fallen mir so n paar Sonderfaelle ein, wo's doch so ein bisschen 
in die Richtung geht - vielleicht hilft dir das:
* RC-Hoch/Tiefpass 1. Ordnung, vielleicht auch noch LC 2. Ordnung
* state variable filter

Gruss
WK

von Klaus R. (klara)


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Killy the Bid schrieb:
> Der Zweifel nun, der an mir nagt, geht das
> den auch bei Filter höherer Ordnung? Also 12, 18 oder 24dB/Oktave.

Es geht definitiv nicht!

Es gab mal vor Urzeiten, so um 1982 einen Bauvorschlag vom Elektor. Ich 
habe daraufhin ein aktives Besselfilter 3.Ordnung für den Hochpass und 
Tiefpass konstruiert. Den Mitteltonbereich erhielt mal nach Elektor 
durch entsprechende Subtraktion. Das hörte sich für mich auch plausibel 
an. Leider gab es damals nur einen HP41 und Millimeterpapier um dies zu 
überprüfen. Die Boxen klangen eigentlich nicht schlecht.

Als ich dann viel später LTspice kennenlernte sah ich wie schlecht der 
Frequenzgang war. Der Mitteltonbereich passte überhaupt nicht. Nicht 
umsonst hatte der Elektor den Beinamen Defektor.

Was lernt man daraus: Frag LTspice!

mfg klaus

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Hi,

dass das mit der einfachen Differenz nur bei Phasen-linearen Filtern 
geht, ist schon vollkommen korrekt beantwortet worden. Da hilft dann 
auch keine Analogtechnik und kein Allpassfilter mehr, dann geht es nur 
noch digital.

Wie analoge Amplituden-lineare Frequenzweichen realisiert werden müssen, 
habe ich kürzlich schon einmal beschrieben (nicht hier), und ich kopiere 
das einfach mal hier rein:
____________________________________________________

Der Verdienst von Linkwitz-Riley ist (unter Anderem), ein Konzept für 
eine Amplituden-lineare Weiche 4. Ordnung gefunden zu haben. Andere 
Amplituden-lineare Weichen werden erreicht mit:

1. Ordnung: Es gibt nur eine Möglichkeit für 1-polige Filter (R/C bzw. 
R/L), und damit geht es auch
2. Ordnung: Zwei 1-polige Filter je Zweig hintereinander (= kritische 
Kopplung), ein Zweig 180° Phasen-gedreht
3. Ordnung: Ein 3-poliger Butterworth-Filter je Zweig
4. Ordnung: Zwei 2-polige Butterworth-Filter hintereinander 
(Linkwitz-Riley )
5. Ordnung: Ein 5-poliger Butterworth-Filter je Zweig
6. Ordnung: Zwei 3-polige Butterworth-Filter je Zweig hintereinander
7. Ordnung: Ein 5-poliger Butterworth-Filter je Zweig
8. Ordnung: ... Die Reihe dürfte sich so fortsetzten lassen.

Butterworth ist nur bei ungerader Polzahl, Linkwitz-Riley nur bei 
gerader Polzahl sinnvoll bzw. erforderlich.

Für andere Filtercharakteristiken gibt es keine Amplituden-lineare 
Lösungen. Wenn man allerdings einen beliebigen Filter 
Phasen-linearisiert, ist der dazu gehörige Komplementärfilter durch eine 
einfache Differenz zu erreichen: Komplementärsignal = Eingangssignal 
(verzögert) - Ausgangssignal des Filters . Also kann man auch einen 
Bessel, Butterworth oder Chebycheff (oder sonst-was-)Filter für den 
einen Zweig verwenden und erhält ganz einfach das korrekte Signal des 
anderen Zweigs.
_________________________________________________________

Eine Weiche 1. Ordnung ist übrigens von Haus aus auch immer 
Phasen-linear.

DZDZ

von ths (Gast)


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Das ist eine prima Idee, die man schon vor dreißig Jahren in Elektor 
abgedruckt finden konnte. Das ist analogtechnisch sehr einfach und sehr 
präzise realisierbar. Hab ich als Vierweg-Weiche seit 1989 in Aktivboxen 
laufen, klappt prima.

von ArnoR (Gast)


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Killy the Bid schrieb:
> Hallo ich möcht eine Frequenzweiche bauen. Sagen wir mal ich habe einen
> Tiefpass fertig. Wenn ich jetzt vom Eingangssignal diesen Tiefpass
> subtrahieren würde, hätte ich doch meinen Hochpass. Klingt logisch und
> ich spare massig Bauteile. Der Zweifel nun, der an mir nagt, geht das
> den auch bei Filter höherer Ordnung? Also 12, 18 oder 24dB/Oktave.

Das geht. Ich selbst habe 1992 eine allpasskorrigierte multifrequenz 3 
Wege-Weiche mit 24dB/Oktave und Linkwitz-Charakteristik nach genau 
diesem Prinzip entwickelt und Muster gebaut. Die wurde dann auch in 
Serie gefertigt und von Conrad unter dem Label "MCGee" verkauft.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Koennten die aus der "geht prima, hab' ich daheim"-Fraktion mal ein 
Schaltbild hier anpappen?

Ich hab auch bei LR-Filtern meine Zweifel, denn die sind zwar 
amplitudenlinear, wenns beim einen vom Durchlass in den Sperrbereich 
geht, waehrend es beim anderen Filter gerade umgekehrt ist, aber die 
Gruppenlaufzeit hat bei der Grenzfrequenz schon 'ne Beule. Also ist da 
nix mit 1*exp(-jwT)-Ftiefpass(jw) = Fhochpass(jw).

Der Zahn der Zeit schrieb:
> Wenn man allerdings einen beliebigen Filter
> Phasen-linearisiert,

Wenn man sowas analog mit Allpaessen macht, ist der Aufwand eh schon 
deutlich groesser, wie bei einem extra Hochpass. Und auch dann 
approximiert man ja nur eine konstante Gruppenlaufzeit  d.h. die ist 
nicht wirklich konstant (wie z.b. bei einem FIR mit symmetrischen 
Koeffizienten) , sondern schlaengelt sich so halblebig um eine 
Konstante. Und schlaengeln bedeutet in dem Fall dann: Hundsmiserablige 
Sperrdaempfung, wenn man dann so einen Hochpass durch Abzug eines 
gruppenlaufzeitkompensierten Tiefpasssignals haben will.

Gruss
WK

von ArnoR (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Koennten die aus der "geht prima, hab' ich daheim"-Fraktion mal ein
> Schaltbild hier anpappen?

Bitte sehr. Im Anhang die oben genannte McGee-Weiche, nur ein Kanal 
gezeichnet. Die einzelnen umschaltbaren Übergangsfrequenzen weiß ich 
jetzt nicht mehr aus dem Kopf.

von ArnoR (Gast)


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Nochmal, weil die Forensoftware das Bild unleserlich verkleinert hat.

von ArnoR (Gast)


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Hier noch das Prinzip-Schaltbild, auf dem detaillierten Schaltplan oben 
erkennt man ja nichts. TP = Tiefpass, TF = Teilfilter. Die Weiche ist 
zwischen 2 und 3 Wegen umschaltbar.

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
ich habe mir 2011 noch einmal Gedanken zu einer korrekten Frequenzweiche 
für meine Aktivbox gemacht. Sehr interessant finde ich die Linkwitz-Lab 
Seiten.

Hervorzuheben ist hier u.a. die Diskussion um die Topologie einer 
Frequenzweiche. Meine müsste demnach wie beigefügt aussehen.
http://www.linkwitzlab.com/frontiers_5.htm#V

Da ich doch noch etwas Freiraum zum Spielen haben wollte, habe ich mich 
inzwischen für den Mini DSP entschieden.
http://www.oaudio.de/MiniDSP/miniDSP-2x4-HD-Boxed.html

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Klaus R. schrieb:
> Hervorzuheben ist hier u.a. die Diskussion um die Topologie einer
> Frequenzweiche.

Hervorzuheben sind hier u.a. so Steigerungen wie:
flat und maximally flat (und auch maximally flat hat immernoch Beulen, 
wobei mir auch klar ist, dass das kein Schwein hoeren wird).


@ArnoR: Merci fuer die Bilder. Da gibts also einen Tiefpass mit so einer 
Uebertragungsfunktion,also insgesamt 4. Ordnung:
(1/(1+A*s+B*s²))²

und davon wird dann ein Allpass mit so einer Uebertragungsfunktion 
abgezogen:
(1-C*s+D*s²)/(1+C*s+D*s²)

und das dann als Hochpass verkauft. Naja, scheint ja in der Praxis dann 
irgendwie zu gehen, aber so rein koeffizientenmaessig wuerd' ich sagen, 
dass da kein "schoener" Hochpass dabei rauskommt. Muss halt der Allpass 
im Durchlassbereich des Tiefpasses moeglichst genau die gleiche 
Gruppenlaufzeit haben.

Aber ich glaub, wie im 1. Post gewuenscht: Bauteile sparen - Das wird 
wohl so nix werden ;-)

Gruss
WK

von ths (Gast)


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Hier ist die Schaltung aus dem Elektor, Heft "Elektor Plus 3, 1986". Da 
habe ich mich damals so ungefähr daran orientiert, wobei ich daraus eine 
Vierwegeweiche abgeleitet habe. Der Tieftonkanal sieht völlig anders 
aus, da hier ein Beschleunigungssensor die Membranbewegung überwacht. 
Hierzu gab es auch mal einen Bauvorschlag von Elektor, wobei ich die 
Regelung selbst gestrickt habe. Falls ich die Unterlagen noch (in einem 
hoffentlich präsentablen Zustand) finde, stelle ich es ein. Ich weiß nur 
noch, wie ich beim Einbau der Piezos in die schweineteuren 
Audax-Basslautsprecher Blut und Wasser geschwitzt habe.

Was die elektische Seite der ganzen Geschichte angeht: Da kann man 
rechnen, bis der Arzt kommt. Hoffentlich weiß es mechanische Seite zu 
schätzen, dachte ich manchmal, ich fürchte nur, die hält nix 
davon...Lustigerweise ist die Antriebskraft für dynamische Lautsprecher 
immer noch stromproportional, man benutzt aber eine Spannungsquelle als 
Verstärker und die Impedanz ist alles andere als friedlich. Erstaunlich, 
dass es meist gut ausgeht.Unsere Ohren und die nachfolgende 
Signalverarbeituhng sind halt schon eine unergründliche Sache.

von ths (Gast)


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Das gehört noch dazu

von Harald W. (wilhelms)


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ArnoR schrieb:

> Nochmal, weil die Forensoftware das Bild unleserlich verkleinert hat.

Kein Wunder, wenn Du Schaltpläne fälschlicherweise als .jpg einfügst.

von ArnoR (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ArnoR schrieb:
>
>> Nochmal, weil die Forensoftware das Bild unleserlich verkleinert hat.
>
> Kein Wunder, wenn Du Schaltpläne fälschlicherweise als .jpg einfügst.

Was soll daran (in diesem Fall) falsch sein? Das ist ein Scan, kein mit 
einem Schaltplanprogramm am Computer erzeugtes Bild. Da hat jedes 
Hintergrund- und Linienpixel eine andere Farbe. Das kann png nicht 
besser komprimieren. Zum Vergleich hatte ich in gleicher Auflösung die 
Datei als tiff vom Scanner mit 3,62MB, als png (Stufe 6) mit 3,07MB und 
als 80% jpg mit 977kB (alles mit IrfanView).

Und sonst sind meine Schaltpläne immer ganz kleine png, da achte ich 
schon drauf (nehme sogar das Hintergrundraster raus...), sollte dir 
eigentlich auch nicht entgangen sein. Daher frage ich mich, was diese 
überflüssige Attacke eigentlich soll?

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Also wenn das Ziel wirklich "Hochpass + Tiefpass = 1" ist, dann muss man 
es so machen. Vielleicht sollte man aber mal spezifizieren, ob es sich 
wirklich um Kleinsignal- oder nicht doch um passive Leistungsweichen 
handelt. Das wäre der erste Schritt.

Im Fall 1 käme ein spannungskompensierter Verstärker in Frage. Ob sich 
das lohnt, stelle Ich aber in Frage.

>digital
ja, digital ist das ein Kinderspiel. Daher macht man das bei 
hochwertigen aktiven Lautsprecherboxen durchaus so, dass man das analoge 
Eingangssignal erst mal wandelt, dann auf die virtuelle Weiche schickt, 
um es per DAC an eine AB-Stufe zu schicken oder auch per PDM an eine 
digitale Stufe. Selbst viele Klangprozessoren, die mit Analogkonsolen 
zusammenarbeiten, werkeln so.

von rkator (Gast)


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ths schrieb:
> Hier ist die Schaltung aus dem Elektor, Heft "Elektor Plus 3, 1986".
Genau die meinte ich - hatte allerdings TP und HP verewchselt.

Simulation mit LTspice zeigt allerdings ein systematisches Problem, dass 
mir damals gar nicht aufgefallen ist. TP und BP arbeiten wie 
beschrieben, der HP hat dennoch eine unvermeidbare Phasenverschiebung.

Ob das Fehlen dieser Verschiebung bei den publizierten Messungen den 
Bauteiltoleranzen oder der Mehrfachbelichtung geschuldet war? Allerdings 
ist die Skalierung auch im Original kaum zu erkennen und es gibt keinen 
Hinweis zur Messmethode.

von ths (Gast)


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Ich glaube nicht, dass ich die Phasenverschiebung jemals gehört hätte. 
Abgesehen davon war ich in der glücklichen Lage, die Bauteile auf besser 
0,1 % selektieren zu können, was ich auch getan habe.

von Huh (Gast)


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ths schrieb:
> Ich glaube nicht, dass ich die Phasenverschiebung jemals gehört
> hätte.
> Abgesehen davon war ich in der glücklichen Lage, die Bauteile auf besser
> 0,1 % selektieren zu können, was ich auch getan habe.

Du bist sicher einer, der seine besten CDs als MP3 mit 32kBit/s ablegt, 
oder? ;-)

von ths (Gast)


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Ich bin einer, der mittlerweile Hörgeräte braucht :-(

von Helmut S. (helmuts)


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> TP und BP arbeiten wie beschrieben, der HP hat dennoch eine unvermeidbare 
Phasenverschiebung.

Ich denke, dass die Gruppenlaufzeit hier wichtiger ist und die ist im 
relevanten Bereich des Hochpasses gleich wie die des mittleren 
bereiches.

: Bearbeitet durch User
von rkator (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Ich denke, dass die Gruppenlaufzeit hier wichtiger ist und die ist im
> relevanten Bereich des Hochpasses gleich wie die des mittleren
> bereiches.
Zumal die auch deutlich unter der Hörbarkeitsschwelle liegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppenlaufzeit#Akustik

Wie gesagt, halte ich auch eine größere Phasenverschiebungen für kein 
besonders relevantes Kriterium, da das Ohr in dieser Hinsicht ziemlich 
unempfindlich ist. Auch der Elektor-Artikel zielte in erster Linie auf 
die daraus resultierenden Einbrüche der Amplitude im Übergangsbereich ab 
- ca. 0,5dB (36°, Filter gerader Ordnung) bis 2dB (126°, ungerade 
Ordnung und Trägheit der Lautsprecher).

Was mich überrascht hat, ist, dass ich die systematische Abweichung erst 
durch die Simulation bemerkt habe, obwohl sie allein durch den 
Schaltplan offensichtlich ist. Die Messergebnisse haben auch nicht 
unbedingt dazu beigetragen.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,


Dergute W. schrieb:
> Naja, scheint ja in der Praxis dann
> irgendwie zu gehen, aber so rein koeffizientenmaessig wuerd' ich sagen,
> dass da kein "schoener" Hochpass dabei rauskommt. Muss halt der Allpass
> im Durchlassbereich des Tiefpasses moeglichst genau die gleiche
> Gruppenlaufzeit haben.

Was kuemmert mich mein dumm' Geschwaetz "von gestern": Das haut 
natuerlich sehr schoen hin mit der Laufzeitkorrektur durch den Allpass. 
Man muss die Uebertragungsfkt. des Allpasses "nur" erweitern, dann 
laesst sichs berechnen, dass da dann tatsaechlich ein Hochpass 
rauskommt. Und dass der Allpass eben genau die doppelte Gruppenlaufzeit 
hat, wie ein einzelner Tiefpass. Daher eben die 2 gleichen Tiefpaesse in 
Reihe.
Schoener Trick. Hab' ich noch nicht gekannt.


Gruss
WK

von Killy the Bid (Gast)


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Hallo Leute, sehr schöne Diskussion. Ich wollte mich als TO auch mal 
wieder melden.
Danke dafür.

von bubu (Gast)


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für 2 bänder geht das prima

danach ist dann allerdings schluss.

von bubu (Gast)


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...die alternative - um nicht zu sagen der normale weg - ist, für die 
weiche einen hochpass und einen tiefpass zu benutzen.

den gleichen hochpass und tiefpass benutzt du dann später auch wieder 
als allpass zur phasenkorrektur der jeweils anderen bänder (also immer 
alle, die nicht an dieser trennfrequenz liegen.)

als topologie sollte eine kaskade aus 2x 3db (oder 6x 3db) butterworth 
verwendet werden.

und bitte wirklich 2x 3db benutzen, und nicht die topologie berechnung 
quadrieren um gleich 6 zu erhalten. in float geht das noch aber in fixed 
point wird das recht ungenau.

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