Forum: Platinen Wie diese schmalen Platine am besten tauchen? (Polyurethanlack mit Thixotropiepulver)


von Dickelnickel (Gast)


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Hey Leute,

Vor kurzen war schon einmal über dieses Thema eine Diskussion in diesem 
Forum.
Beitrag "Sensor RICHTIG wasserdicht abdichten. Kein Plastik 70!"
Daraus ging hervor, das Polyurethanlack das beste für diese Platinen 
wäre.
Habe mir jetzt welchen besorgt.
Zum Tauchen war mir der aber zu dünnflüssig, darum habe ich es mit 
hydrophoben Thixotropiepulver
verdickt. Ist jetzt gelartig.
Aber wie kann ich diese Platinen am besten und schnellsten tauchen?
Die Platinen sollen nach dem tauchen gelötet werden.
Fotos findet man hier: 
https://www.ramser-elektro.at/shop/bausaetze-und-platinen/giess-o-mat-sensor-bausatz/
Hat da jemand Erfahrung oder Ideen?

Mit dankenden Grüssen,
Dickelnickel

von Christian B. (luckyfu)


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Wieso willst du den Sensor erst nach dem Versiegeln löten? Das ergibt 
für mich irgendwie keinen Sinn. Löte das Ding erst fertig, mach ein 
Kabel dran und tauche es dann komplett. Dann kannst du das Ding 
verbuddeln und es kann auch mal drauf regnen / mit der Gieskanne 
drübergegossen werden ohne daß dir da irgendwas binnen Monaten 
weggammelt.

von Dickelnickel (Gast)


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Vergraben geht sowieso nicht, da die Einführung vom Kabel in den 
Vergusslack aus PVC ist.
Löte sie immer erst nach dem vergiessen, da schon einige beim lackieren 
putt gegangen sind.
Da war dann die ganze Lötzeit für Arsch und Friedrich.

von Christian B. (luckyfu)


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das was du suchst ist eine Küvette. In die füllst du deinen Lack und 
anschließend tauchst du die Platine hinein. Am effizientesten ist es, 
wenn die Küvette passend zur Platine schmal und hoch ist, um möglichst 
wenig Lack unnötig einfüllen zu müssen. Da du nur wenige Platinen 
beschichten willst (davon gehe ich jedenfalls aus) ist das sicher die 
wirtschaftlichste Methode.
Ich würde dennoch die Platinen erst löten, dann testen und anschließend 
komplett vergießen. Das empfindlichste an diesem Sensor, in Bezug auf 
die Feuchtigkeit, dürften die gelöteten Bauteile sein. Die sollte man 
dann entsprechend auch schützen.

von Dickelnickel (Gast)


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Christian B. schrieb:
> das was du suchst ist eine Küvette

Ja, das könnte klappen.
Wo bekomme ich solche, zum einmalverwenden?
Bleibt mir eine Unmenge von Lack über, mit dem ich andere Teile auch 
noch vergiessen/lackieren will.

Es handelt sich nur um 10 Stück von den oben gezeigten.
Werde mal umdenken, ob ich nicht alles gleich versiegel.

von c.m. (Gast)


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Dickelnickel schrieb:
> Da war dann die ganze Lötzeit für Arsch und Friedrich.

"die ganze lötzeit"? wie viele stunden brauchst du denn?
"für arsch und friedrich" ist wenn das ding am ende nicht dicht ist, 
also löte zuerst, und versiegle danach.

stell dich nicht so an! :)


anstatt einer küvette könntest du auch ein reagenzglas nehmen, eins von 
den großen.
oder mal pizza machen und eins von den langen gläsern mit oliven kaufen.
ich persönlich hätte den lack dünn gelassen und mehrmals (tauch-) 
lackiert. bis die verdickte suppe angetrocknet ist, dürfte das meißte 
weggelaufen sein.

von Mario MC Fly (Gast)


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Dickelnickel schrieb:
> Löte sie immer erst nach dem vergiessen, da schon einige beim lackieren
> putt gegangen sind.

Hä? Wie kannst Du etwas löten was vergossen ist? Nach dem Tauchen ist 
doch überall der Lack auf den Lötpads... oder klebst Du die vorher ab? 
aber dann ist das Lackieren doch Witzlos weil der Lack die Lötstellen 
nicht schützen kann.

Dickelnickel schrieb:

> Aber wie kann ich diese Platinen am besten und schnellsten tauchen?

Geh in Baumarkt und besorge dir ein Stück HT Rohr mit Deckel in 
passendem Durchmesser, stelle das Aufrecht hin, fülle dort den Lack ein, 
tüdel ein Stück Draht (Drath oder Kabel bitte nur von Amazon, ebay oder 
Ali) an die Leiterplatte und tauche die ein, ziehe sie raus, beachte die 
abdunstungszeit für den Lack in entsprechender Schichtstärke, und 
wiederhole den Vorgang bis zum erreichen der gewünschten 
Gesamtschichtstärke.

von Raffi (Gast)


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Warum nimmst du nicht Plastik 70?

von Juergen P. (optronik)


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Raffi schrieb:
> Warum nimmst du nicht Plastik 70?

Hilfe! Nicht mal bis zur 3. Zeile der Frage gelesen und schon die 
Antwort wissen?

von Dickelnickel (Gast)


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Sodala.
Der Lack lässt sich super verdicken.
Habe eine Gelartige Konsistenz erreicht.
Aber: Wie bekomme ich die Luftblasen vom vermixen wieder raus???

von Juergen P. (optronik)


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Dickelnickel schrieb:

> Aber: Wie bekomme ich die Luftblasen vom vermixen wieder raus???

Wahrscheinlich gar nicht. Evtl. im Vakuum die Blasen zum platzen bringen 
oder in Druckluftatmosphäre die Blasen "klein" drücken.

Wollte mal Epoxy-Harz so verdicken habe es aber bleiben lassen nachdem 
ich ein Video über die Eigenschaften einer so verdickten Flüssigkeit 
gesehen habe.

von Mario MC Fly (Gast)


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Wie bereits oben geschrieben, wenn man eine größere Endschichtstärke 
möchte muss man mehrere Lackschichten Auftragen und nicht einfach den 
Lack dicker machen.

Der Lackhersteller gibt eine Auftragsschichtstärke an, dementsprechend 
ist der Lack eingestellt. Kommt nun der ach so kluge Bastler an und 
macht den Lack einfach dicker um in einem Arbeitsgang auf eine höhe 
Schichtstärke zu kommen, so ist nicht mehr sichergestellt das der Lack 
entsprechend der Herstellerseitigen Einstellung richtig abbindet bzw. 
ausdunstet. Vielleicht bindet die Oberfläche des Lackes ab bevor die 
Lösungsmittel im inneren verfliegen konnten? Und dann? Wechselwirkungen 
mit Rückständen auf der Leiterplatte, oder Flussmittelresten?
Vielleicht gibt es Risse beim Trocknen da eine große Schichtstärke nicht 
elastisch genug ist?
Vielleicht klappt es ja trotzdem?
Vielleicht merkst Du es nur nicht?

Du wolltest Ideen - Da hasste... Gute Idee ist das So zu machen wie der 
Hersteller das erprobt hat. Wenn man glaubt das besser zu können als der 
Hersteller dann sollte man seinen glauben durch Fakten untermauern.

von Bastian W. (jackfrost)


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Wenn der Lack nun thixotrope Eigenschaften hat kannst du durch Scheerung 
( z.B. rühren ) die Viskosität senken. Ohne Scheerung steigt die 
Viskosität dann wieder.

Gruß JackFrost

von Uhu U. (uhu)


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Bastian W. schrieb:
> Wenn der Lack nun thixotrope Eigenschaften hat kannst du durch Scheerung
> ( z.B. rühren ) die Viskosität senken.

Da sind starke Vibrationen wohl besser, denn beim Rühren besteht die 
Gefahr, dass weitere Luft untergerührt wird.

Aber die Überlegungen von Mario 
Beitrag "Re: Wie diese schmalen Platine am besten tauchen? (Polyurethanlack mit Thixotropiepulver)" treffen den Kern 
der Sache: Eindickung des Lackes ist eine ziemlich schlechte Idee.

von Bastian W. (jackfrost)


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War das Kieselsäure als Thixotropiemittel ? Wenn ja die kann Wasser 
aufnehmen und ggf quellen. Bei Bentoniten ist es das gleiche. Ohne 
sollte es besser gehen.

Ist das ein 1 oder 2K Polyurethanlack ? Bei 1K-Lacken sollte das 
Blockierungsmittel abdampfen sonst läuft die Reaktion nicht vollständig 
ab und die Schicht direkt auf der Platine ist kein richtiges Urethan.

Gruß JackFrost

von Dickelnickel (Gast)


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Kleines Feedback:
Der Lack ist zwar dicker geworden, aber dafür sowas von brüchig, das man 
ihn mit dem Fingernagel runterkratzen kann :-(

Bastian W. schrieb:
> Bei 1K-Lacken sollte das
> Blockierungsmittel abdampfen sonst läuft die Reaktion nicht vollständig
> ab und die Schicht direkt auf der Platine ist kein richtiges Urethan.

Wie meinst du das?

Ist ein 1k Lack und auf Kieselsäurebasis.
Aber hydrophob.

von Uhu U. (uhu)


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Dickelnickel schrieb:
> Wie meinst du das?

Das Blockierungsmittel - oft Wasser - verhindert, dass die Lacksubstanz 
schon im Eimer polymerisiert. Die Polymerisation soll erst beginnen, 
wenn der Gehalt an Blockierungsmittel im dünnen Lackfilm durch 
"Trocknung" abnimmt.

von René H. (Gast)


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Vielleicht eine doofe Frage: kannst du die Platine nicht wie beim 
Kerzenziehen mehrmals eintauchen? Statt zu verdicken und das 
Blässchenproblem zu haben.

Grüsse,
René

von Dickelnickel (Gast)


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René H. schrieb:
> Vielleicht eine doofe Frage: kannst du die Platine nicht wie beim
> Kerzenziehen mehrmals eintauchen? Statt zu verdicken und das
> Blässchenproblem zu haben.

Das wird mir auch nicht erspart bleiben.
Hatte ich bis jetzt immer so gemacht.
Wollte mir eben ein paar Arbeitsschritte sparen.

von Loeter (Gast)


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Warum nimmst du nichts anders?
PU Schaum ist nichts für Platienen!

von IchChefDuNix (Gast)


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Loeter schrieb:
> Warum nimmst du nichts anders?
> PU Schaum ist nichts für Platienen!

Du kannst lesen?
Das hier: 
https://www.ramser-elektro.at/shop/bausaetze-und-platinen/giess-o-mat-sensor-bausatz/

Soll mit dem da: 
https://www.pkelektronik.com/media/downloads/d/a/datenblatt%20crc%20kontakt%20chemie%20schutzlack%20urethan%2071.pdf

lackier werden.

Das ist kein PU Schaum !!!

Und es soll dieser genommen werden, weil er erprobt ist.
(Laut TO)

von Johannes S. (Gast)


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Auch wenn der TO erst kein 2K Lack haben wollte, wäre nicht sowas wie 
Resin dafür geeignet? Das wird ja auch als wetterfest beworben.
Und noch besser wäre vermutlich der Peters Lötstopplack, der wird so 
hart und kratzfest, ich kann mir nicht vorstellen das da noch was 
durchkommt nach UV und Backofentrocknung.

von Ringeler (Gast)


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Resin ist nicht hydrophob!

von Mario MC Fly (Gast)


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SCC3, Datenblatt lesen und nach MIL Variante anwenden. Wie zuvor schon 
erwähnt, für größere Sichtstärken mehrmals auftragen und nicht mit Mehl 
abbinden oder im Soßentopf auf dem Herd reduzieren, auch nicht mit 
Isopropanol oder Eigenurin vermischen - auch und besonders nicht bei 
Vollmond.
(in jedem 2. Beitrag mischen die Leute hier irgendwas zusammen und 
wundern sich das es dann nicht mehr klappt)

http://www.electrolube.de/produkte/schutzlacke/dca/modified_silikon/

In der Militärtechnik wird damit so ziemlich jede pcb beschichtet.

von DieRat (Gast)


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Mario MC Fly schrieb:
> SCC3, Datenblatt lesen und nach MIL Variante anwenden. Wie zuvor schon
> erwähnt, für größere Sichtstärken mehrmals auftragen und nicht mit Mehl
> abbinden oder im Soßentopf auf dem Herd reduzieren, auch nicht mit
> Isopropanol oder Eigenurin vermischen - auch und besonders nicht bei
> Vollmond.
> (in jedem 2. Beitrag mischen die Leute hier irgendwas zusammen und
> wundern sich das es dann nicht mehr klappt)
>
> http://www.electrolube.de/produkte/schutzlacke/dca/modified_silikon/
>
> In der Militärtechnik wird damit so ziemlich jede pcb beschichtet.

Schon mal die Preise angesehen?

von Mario MC Fly (Gast)


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DieRat schrieb:
> Schon mal die Preise angesehen?

Ja, eine Spraydose (200ml) kostet 15€ bei Farnell und reicht bei 25µm 
Schichtstärke für 2m². Worauf möchtest Du  mit Deiner Frage hinaus? 
Taugt nichts weil zu billig oder findest du 15€ für einen Hobbybastler 
unerschwinglich?

von DieRat (Gast)


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Mario MC Fly schrieb:
> Ja, eine Spraydose (200ml) kostet 15€ bei Farnell und reicht bei 25µm
> Schichtstärke für 2m². Worauf möchtest Du  mit Deiner Frage hinaus?
> Taugt nichts weil zu billig oder findest du 15€ für einen Hobbybastler
> unerschwinglich?

Beim tauchen wird dann etwa das 20 fache benötigt.
Ich glaube schon, dass das ins Geld geht !

von Rödern (Gast)


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Wenn ich mir deinen Link betrachte:
https://www.ramser-elektro.at/shop/bausaetze-und-platinen/giess-o-mat-sensor-bausatz/
fällt mir auf, das du diese Platinen bereits versiegelt kaufen kannst.

Wenn dir also der Spray und deine Arbeitszeit zu teuer ist, warum kaufst 
du sie nicht fix und fertig?

von KevIn (Gast)


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Würd ich auch fertig kaufen.
Alleine dass der Lack überall ist, hat keinen WAF .

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