Hallo liebe Community, um den Overhead an Arbeit beim Umgang mit dem ZVA50 von Rohde & Schwarz zu minimieren, möchte ich ein offline deembedding-Algorithmus programmieren. Die Idee ist, den ZVA nicht nach jeder Änderung am Messaufbau neu kalibrieren zu müssen, sondern einfach zu messen und die Daten später mittels des eigenen Algorithmus zu korrigieren. Ich muss also verstehen, wie der ZVA die Korrektur vornimmt Nach ein bisschen Recherche bin ich auf ein Paper von IEEE gestoßen, nach dessen 12-Term-Fehlermodell heutzutage kalibriert wird (Full 2-Port Kalibrierung nach SOLT). Bevor ich mich an den Algorithmus setze, würde mich interessieren, ob jemand von euch eine bessere Alternative weiß oder mir vielleicht sogar sagen kann, ob ich damit auf dem Holzweg bin.
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schau dir mal diesen home brew VNA an, der wendet alle Korrekturen an und du findest dort evtl. auch Deine Korrektur-Routinen http://hforsten.com/cheap-homemade-30-mhz-6-ghz-vector-network-analyzer.html Übrigens findest Du dort auch die 16-Term Korrektur Bei HP sind auch gute ANs zu finden die das Thema tief aufarbeiten EMU
Hi EMU, danke für deine Antwort. Auf scikit-rf bin ich zwar vorher schon gestoßen, probiere es jetzt aber mal aus.
Mir ist noch nicht ganz klar, welche Werte im Code an der Stelle
1 | # a list of Network types, holding 'ideal' responses |
2 | my_ideals = [ |
3 | rf.Network('load.s2p'), |
4 | rf.Network('open.s2p'), |
5 | rf.Network('short.s2p'), |
6 | rf.Network('thru.s2p'), |
7 | ] |
8 | |
9 | # a list of Network types, holding 'measured' responses |
10 | my_measured = [ |
11 | rf.Network('load.s2p'), |
12 | rf.Network('open.s2p'), |
13 | rf.Network('short.s2p'), |
14 | rf.Network('thru.s2p'), |
15 | ] |
erwartet werden. In einem ersten Versuch habe ich die Standards der SOLT-Kalibrierung an den unkalibrierten VNA angeschraubt und die S-Parameter in den Dateien "load.s2p", "open.s2p", "short.s2p" und "thru.s2p" gemessen. Damit soll das Skript dann die 12 Fehlerterme bestimmen. Anschließend wurde mit
1 | open_ = rf.Network('open.s2p') |
2 | open_corr = cal.apply_cal(open_) |
3 | |
4 | short = rf.Network('short.s2p') |
5 | short_corr = cal.apply_cal(short) |
6 | |
7 | load = rf.Network('load.s2p') |
8 | load_corr = cal.apply_cal(load) |
9 | |
10 | thru = rf.Network('thru.s2p') |
11 | thru_corr = cal.apply_cal(thru) |
die Korrektur auf die selben Daten angewandt, da ich davon die ideale Antwort kenne. Das Ergebnis der Korrektur sowie der komplette Code sind in der angehängten .pdf-Datei dargestellt. Den Code habe ich größtenteils aus dem Tutorial von scikit-rf übernommen. Tutorial: http://scikit-rf.readthedocs.io/en/latest/tutorials/Calibration.html#
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T. T. schrieb: > Mir ist noch nicht ganz klar, welche Werte im Code an der Stelle erwartet werden ? Ich habe mich mit "scikit-rf" nicht tiefer auseinander gesetzt, aber ist # a list of Network types, holding 'ideal' responses nicht wirklich die "ideal" erwarteten Werte ? rf.Network('load.s2p'), S11=0+j0 rf.Network('open.s2p'), S11=+1+j0 rf.Network('short.s2p'), S11=-1+j0 rf.Network('thru.s2p'), S21=1 EMU
Das dachte ich mir im ersten Moment auch. Hatte leider aber noch keine Gelegenheit es auszuprobieren. Werde mich diesbezüglich melden, wenn ich schlauer bin.
Beitrag #4979242 wurde vom Autor gelöscht.
Wäre es tatsächlich so, dass die Werte, wie von EMU gepostet, erwartet würden, verstehe ich nicht, warum der Programmierer es nicht bereits dem Nutzer mitliefert. Aus diesem Grund habe ich es damals nicht ausprobiert.
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Ich habe es nun ausprobiert. Die Dateien mit den idealen Antworten habe ich wie folgt manuell im Touchstone-Format angelegt. load_ideal.s2p -------------- # Hz S RI R 50 10000000 0 0 0 0 0 0 0 0 24221106 0 0 0 0 0 0 0 0 38442211 0 0 0 0 0 0 0 0 ... open_ideal.s2p -------------- # Hz S RI R 50 10000000 1 0 0 0 0 0 1 0 24221106 1 0 0 0 0 0 1 0 38442211 1 0 0 0 0 0 1 0 ... short_ideal.s2p --------------- # Hz S RI R 50 10000000 -1 0 0 0 0 0 -1 0 24221106 -1 0 0 0 0 0 -1 0 38442211 -1 0 0 0 0 0 -1 0 ... thru_ideal.s2p -------------- # Hz S RI R 50 10000000 0 0 1 0 1 0 0 0 24221106 0 0 1 0 1 0 0 0 38442211 0 0 1 0 1 0 0 0 ... Das Ergebnis zeigen die Plots im Anhang. Für mich ist das nicht korrekt!
T. T. schrieb: > Wäre es tatsächlich so, dass die Werte, wie von EMU gepostet, erwartet > würden, ich hatte mir erspart das in Touchtone Format zu schreiben, weil ja so viel kompakter angebbar T. T. schrieb: > Ich habe es nun ausprobiert. Die Dateien mit den idealen Antworten habe > ich wie folgt manuell im Touchstone-Format angelegt. sieht doch nun so recht gut aus Wenn es schon eine Darstellung im SmithChar-Format gäbe, wäre das hilfreich weil man dort schon kleine Fehler recht schnell sieht EMU
Danke für deine schnelle Antwort. Im Anhang sind die Smith-Charts; sie wurden "leer" geplottet.
T. T. schrieb: > Im Anhang sind die Smith-Charts; sie wurden "leer" geplottet. S21, S12 im Smith geht natürlich nicht ,aber die anderen müssten eigentlich die idealen Punkte abbilden, da verlangt die Routine vielleicht noch anderen input ??? Wie gesagt ich kenne mich mit dem "scikit-rf" nicht aus EMU
EMU schrieb: > vielleicht noch anderen input ??? Nein, daran liegt es nicht. Es liegt an den Daten. Wenn ich die komplexe Ebene plotten lasse, sieht man ganz links, also ausschließlich bei Realteil=0, die Daten. Dennoch - da stimme ich dir zu - müsste man das im Smith-Chart dann auch mit einem Punkt oder Ähnlichem sehen. Gerade fällt es mir auf. Wenn man bei den Smith-Charts ganz genau hinsieht, dann sieht man den erwarteten Punkt (z. B. im Ursprung im ersten Plot in deembedding_3_.pdf); also, alles in Ordnung.
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T. T. schrieb: > dann sieht man den erwarteten Punkt (z. B. im Ursprung im > ersten Plot in deembedding_3_.pdf); also, alles in Ordnung. Jepp den 50R-Punkt habe ich auch gesehen, short und open nicht , aber wird wohl so OK sein, nun kannst Du zum nächsten Schritt übergehen EMU
Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ich die Frage gerade eben auch in Google Groups gestellt habe. https://groups.google.com/forum/#!topic/scikit-rf/1KiKSZB0s6Y/discussion
T. T. schrieb: > Die Idee ist, den ZVA nicht nach jeder Änderung am > Messaufbau neu kalibrieren zu müssen, sondern einfach zu messen und die > Daten später mittels des eigenen Algorithmus zu korrigieren. Ich habe mit dem ZVA keine Erfahrung, nur mit dem ZVB. Dort ist es so, das man eigentlich nach jeder Änderung z.B. des Frequenzbereiches neu kalibrieren sollte, sonst werden ggf. die Kalibrierdaten nur interpoliert. Nach meiner Erfahrung ergeben sich durch schlechte Kalibrierungen beim Frequenzverlauf unschöne Artefakte (nicht vorhandene Welligkeiten). Auch die Transformation der Messdaten zum Impedanz-vs.-Zeit-Diagramm zeigen ungewöhnliche Offsets. Mit dem elektronischen Calkit dauert das kalibrieren (nur) ein bis zwei Minuten (je nach Frequenzbereich und Anzahl der Messpunkte). Dank der grafischen Unterstützung ist aber auch die manuelle Kalibrierung nicht mehr wirklich aufwendig, lohnt sich aber u.U., da die ECALS nicht bis DC runtergehen. Zeit sollte man bei solchen Messungen sowieso mitbringen, das Equipment will ja auch erstmal auf Temperatur kommen. Wie viele Messungen (pro Zeiteinheit) willst bzw. mußt Du denn durchführen? Und in welchem Frequenzbereich willst Du messen? Welche Parameter von Deinem DUT interesieren Dich letztendlich?
Hallo Oswin, danke für deine Antwort. Der Doktorand, für den ich arbeite, braucht das offline De-Embedding, weil er Feldmessungen von 140GHz und 180GHz Antennen macht und es aufgrund des Messaufbaus zu unterwünschten Reflexionen und Verzerrung kommt. Diese Fehler versucht er zu ermittlen und zu korrigieren. Bei seiner Untersuchung braucht er die Möglichkeit, Daten offline zu kalibrieren, um sowohl mit Rohdaten als auch mit korrigierten Daten zu arbeiten. Genauere Hintergründe kenne ich nicht. Meine Aufgabe ist es, mit Python ein Skript zu schreiben, dass in erster Linie eine SOLT- und eine TRL- Kalibrierung am PC erlaubt. Momentan arbeite ich aber nur an Ersterem. Im Anhang ist der aktuelle Stand meiner Arbeit. scikit-rf korrigiert zwar die Standards, die Filterkurven werden allerdings sehr entstellt (Beispielfilter zum Testen der Routine). Wie der Fehler zustande kommt, ist derzeit noch unklar. (Anhang wird schnellstmöglich nachgereicht; habe gerade keinen Zugang zur Datei)
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T. T. schrieb: > (Anhang wird schnellstmöglich nachgereicht; habe gerade keinen Zugang > zur Datei) Datei ist jetzt hochgeladen.
T. T. schrieb: > Der Doktorand, für den ich arbeite, braucht das offline De-Embedding, > weil er Feldmessungen von 140GHz und 180GHz Antennen macht und es > aufgrund des Messaufbaus zu unterwünschten Reflexionen und Verzerrung > kommt. Diese Fehler versucht er zu ermittlen und zu korrigieren. 140 GHz ist schon eine Ansage. Da sieht man bei den einfachen HF-Kabeln schon Effekte, wenn man das Kabel leicht bewegt :-/ Die Kalibrierung (bzw. Systemfehlerkorrektur) wird durchgeführt um die Bezugsebene der Messwerte von den Buchsen des Netzwerkanalysators zum DUT hin zu verlagern. Aus Deiner Aussage geht für mich nicht hervor, wo bei Euch die unerwünschen Reflexionen und Verzerrungen auftreten: Auf dem Kabel zwischen VNA und DUT oder im DUT selber. > Bei seiner Untersuchung braucht er die Möglichkeit, Daten offline zu > kalibrieren, um sowohl mit Rohdaten als auch mit korrigierten Daten zu > arbeiten. Vielleicht habe ich ein Verständnisproblem: Ich mache eine Kalibrierung um mein DUT zu vermessen und den Einfluß (Dämpfung, Phasengang) der Anschlußkabel zu eliminieren. Dabei sind die Rohdaten für mich ziemlich wertlos. Relevant sind nur die Messwerte, die unter Berücksichtigung der Kalibrierung gewonnen werden. Da der Netzwerkanalysator die Kalibrierung on-the-fly berücksichtigt, würde sich durch eine nachträgliche Korrekturrechnung nur ein Mehraufwand ergeben. Trotzdem ist es natürlich gut, wenn man mal nachrechnet, was der VNA so fabriziert...
> Aus Deiner Aussage geht für mich nicht hervor, wo bei Euch die > unerwünschen Reflexionen und Verzerrungen auftreten: Auf dem Kabel > zwischen VNA und DUT oder im DUT selber. Das ist für meine Aufgabe auch irrelevant und weiß ich selbst auch nicht. > Vielleicht habe ich ein Verständnisproblem: [...] Warum er diese Routine braucht, soll auch egal sein; das weiß ich auch nicht. Die Aufgabe besteht einfach darin, die Kalibrierung offline durchführen zu können. Da das Labor momentan nur eine broadband Load zur Verfügung hat und diese male ist, die Filter aber female Anschlüsse haben, habe ich zusätzlich also immer noch Gender Changer jeweils am Ein- und Ausgang der Filter mitgemessen. Leider kann ich mangels Erfahrung nicht einschätzen, ob das den Fehler zwischen scikit-rf und VNA erklärt. Ich werde versuchen ein DUT mit male-Anschlüssen zu besorgen. Grüße Tobi
... und welchen Unterschied macht es eigentlich, ob ich die "normale" Load oder die sliding Load benutze? Weiß zudem vielleicht jemand, wo ich die Responses von meinem Cal Kit 85052B herbekomme? Irgendjemand hat ja auch dem VNA gesagt, wie diese aussehen. Ich vermute mal, dass diese Daten besser sind als die Dateien, die ich manuell angelegt habe (Ausschnitt unten). load_ideal.s2p -------------- # Hz S RI R 50 10000000 0 0 0 0 0 0 0 0 24221106 0 0 0 0 0 0 0 0 38442211 0 0 0 0 0 0 0 0 ...
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85052B Calibration Kit Definitions: http://na.support.keysight.com/pna/caldefs/8510/CK_35MMB.htm Für die anderen HP/Agilent/keysight Calkits: http://na.support.keysight.com/pna/caldefs/stddefs.html
T. T. schrieb: > ... und welchen Unterschied macht es eigentlich, ob ich die "normale" > Load oder die sliding Load benutze? besorge Dir einmal das Buch von : Michael Hiebel Grundlagen der vektoriellen Netzwerkanalyse Dort findest du viel erklärt was Du so fragst. -- je höher die Frequenzen werden umso schwieriger wird es Präzisionsabschlüsse herzustellen (OSL open, load, short), hierbei besonders eine load. Daher ist bei höheren GHz eine Luftleitung mit vorgegebenem Wellenwiderstand (das kann sehr präzise gefertigt werden) vorzuziehen. Bei einer konstanten Frequenz liegt der Reflektionsfaktor einer Gleitlast (sliding load) je nach Längenversatz an einer anderen Stelle auf einem Kreis im Smith-Diagramm. Der Mittelpunkt dieses Kreisen beschreibt dann dem Wellenwiderstand dieser Gleitlast. Diese Tatsache wird zur Kalibrierung ausgenutzt EMU
Hi, das Problem mit meiner bisherigen Vorgehensweise war, dass, wenn ich die Kalibrierung offline mache, die Daten nie exakt(!) mit der Kalibrierung des VNA übereinstimmen werden, da ich zwischenzeitlich die (SOLT-) Standards an- und abstecke. Besser ist es, die Kalibrierung am VNA durchzuführen und die errechneten Fehlerterme des VNAs zu übernehmen. Das versuche ich gerade, jedoch kann ich die Daten nicht lesen, die mir der VNA schickt. Laut http://na.support.keysight.com/pna/help/WebHelp7_5/Programming/GP-IB_Command_Finder/Sense/CorrCset.htm#data ist der Befehl SENS:CORR:CSET:DATA? DIR,1,1 zu verwenden, um z. B. die Directivity als einen von den zwölf Fehlertermen über SCIP auf den PC zu bekommen. Mit einem herkömmlichen Editor lässt sich die Antwort aber nicht decodieren. Ihr findet sie im Anhang. Die Dateiendung "*.cal" habe ich hinzugefügt, da ich der Meinung bin, dass es eine "*.cal" ist (entnommen aus Link unten). http://ena.support.keysight.com/e5080a/manuals/webhelp/eng/s5_output/saverecall.htm
T. T. schrieb: > über SCIP auf den PC zu bekommen Selbstverständlich meinte ich, dass die Daten über einen Bus und dem standardisierten Befehlssatz SCPI abgefragt werden.
T. T. schrieb: > Selbstverständlich meinte ich, dass die Daten über einen Bus und dem > standardisierten Befehlssatz SCPI abgefragt werden. Ich denke Du kommst nicht umhin, den support von Keysight zu befragen ob die noch anderes Tutorialmaterial oder Tipps haben um Dir weiter zu helfen. Das sind schon sau-spezielle geräteabhängige Fragestellungen EMU T. T. schrieb: > Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ich die Frage > gerade eben auch in Google Groups gestellt habe. > > https://groups.google.com/forum/#!topic/scikit-rf/1KiKSZB0s6Y/discussion ich sah in diesem Forum bist du ja auch nicht mehr weiter gekommen
Danke für deine Antwort. Die Dateien enthalten eine Präambel, mit deren Wissen man die Datei dann decodieren kann. Seitens des Instituts, an dem ich arbeite, gibt es bereits ein Perl-Skript, sodass es mir soeben gelungen ist mit "SENS:CORR:CSET:DATA? EDIR,1,1" die Directivity (einer von zwölf Fehlertermen) zu erhalten. Als nächstes werde ich also das Perl-Skript weiter modifizieren, um alle Fehlerterme zu bekommen und diese in die bekannten Gleichungen einsetzen, um die Korrektur der Daten vorzunehmen. Ich melde mich dann wieder (der Vollständigkeit halber für zukünftige Interessenten). Dass ich in Google Groups nachgefragt habe, habe ich in einem älteren Post bereits erwähnt. Leider gab es keine Reaktion auf meine letzte Frage. Grüße Tobi
Gratuliere dass Du diese gangbare Lösung gefunden hast, das ist ja super !! T. T. schrieb: > Dass ich in Google Groups nachgefragt habe, habe ich in einem älteren > Post bereits erwähnt. Leider gab es keine Reaktion auf meine letzte > Frage. ja, mehr wollte ich auch nicht kommentieren, war nur eine Feststellung dass es dort auch nicht massiv weiter ging ...aber das Thema hat es schon schwer in sich und ich finde Du wuselst Dich da prima durch EMU
Nun sollte ich alle Puzzleteile zusammen haben, aber es klappt dennoch nicht. 1./ Die zwölf Fehlerterme sind im Anhang "forward.pdf" und "reverse.pdf" abgebildet. Diese wurde nach der Kalibrierung des VNA mittels Perl Skript ausgelesen, dekodiert und auch verifiziert (Vergleich der ausgelesenen Werte mit den Kurven am VNA Bildschirm). 2./ Mittels eines Matlab Skripts habe ich dann die unter "error_term_equations.pdf" angegebenen Fehlergleichungen (Seite 20) angewandt, um die gemessenen (unkalibrierten) Rohdaten zu korrigieren. 3./ Am VNA werden nun DUTs (Tiefpässe) gemessen und die durch den VNA korrigierten Daten mit den selbst korrigierten Daten (Gleichungen oben) verglichen. Das Ergebnis ist in "filter_6.pdf" und "filter_9.pdf" zu sehen. Eine Erklärung für diese großen Abweichungen kann ich mir nicht geben. Der Peak bei ca. 14 GHz bei S12 des "Filter 6" trägt der Tatsache Rechnung, dass der VNA dort keinen Wert übermittelt hat (Fehler in der Übertragung an diesem Datenpunkt; kommt öfter mal vor). Dies macht lediglich diesen einen Frequenzpunkt unbrauchbar und erklärt nicht die systematische Abweichung. Grüße
T. T. schrieb: > dekodiert und auch verifiziert (Vergleich der > ausgelesenen Werte mit den Kurven am VNA Bildschirm). sind beim VNA evtl. noch irgendwelche "de-embedding-Größen" eingeschaltet oder wirksam, die Du nicht berücksichtigt hast, so auch delays oder port-extensions ? T. T. schrieb: > 2./ Mittels eines Matlab Skripts habe ich dann die unter > "error_term_equations.pdf" angegebenen Fehlergleichungen (Seite 20) > angewandt, check mal frühere Veröffentlichung von Doug Rytting in früheren HP Publikationen, damit Du nicht irgendeinem Druckfehler in den Formeln aufsitzt T. T. schrieb: > Eine Erklärung für diese großen Abweichungen kann ich mir nicht geben. so richtig eine gute Idee habe ich auch nicht EMU
Hi EMU, deinen ersten Vorschlag habe ich überprüft, jedoch war alles wie erwartet ausgeschalten. Die Fehlergleichungen habe ich bereits mit unterschiedlichen Quellen verglichen. Ich werde nachher noch in die Bibliothek gehen und im Buch "On-Wafer Microwave Measurements and De-Embedding" recherchieren.
Hi, der Vergleich zwischen Rytting (oben hochgeladen) und der Literatur zeigte Inkosistenz. Der hochgeladene Screenshot zeigt die Unterschiede in den Gleichungen. Dennoch liegen die Kurven zwischen VNA und selbstkalibriert nicht aufeinander. Lourandakis, E. On-Wafer Microwave Measurements and De-Embedding. Norwood: Artech House; 2016.
Hi, T. T. schrieb: > der Vergleich zwischen Rytting (oben hochgeladen) und der Literatur > zeigte Inkosistenz. Ich durchsuche meine Unterlagen gerade, weil ich mich meine zu erinnern dass HP mal eine riesige Seite mit den ganzen error-corrections veröffentlicht hatte Die Seite meiner Erinnerung finde ich aber gerade nicht. Dafür bin ich auf die AN1287-3 gestoßen und habe von dort die Korrektur einmal heraus kopiert, vielleicht vergleichst Du diese auch noch einmal mit Deinen bisherigen Ergebnissen (leider heißen wieder ein paar Terme anders :-( Ansonsten noch ein paar Ideen: 1) Verwendet Dein Analyzer dieselbe Korrekturebene wie Du, extern (sprich ist das 12-Term oder macht der gar 16 Term mit den erhöhten Isolationen) ? kann man das an irgend etwas von den ausgegebenen Files erkennen? 2) Verwendest Du sowohl Forward wie Reverse Model ? sind Deine Daten dazu vollständig ? 3) Versuch mal in das keysight Forum zu gehen wo der Joel Dunsmore moderiert hier findest Du etwas über ihn http://www.keysight.com/main/editorial.jspx?cc=DE&lc=ger&ckey=2770757&nid=-34275.0.08&id=2770757 Er ist der HP/Agilent/Keysight VNA Papst und im allgemeinen recht willig Antworten zu geben 4) hast Du schon einmal den normalen Support Eures Analyzers befragt ? Ich hoffe das hilft ein wenig...mühselig ernährt sich das Eichhörnchen !! :-) Ich gehe noch ein wenig weiter suchen...... EMU
Hier noch ein Link mit detaillierter Ableitung https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0ahUKEwjEwI_kqO_UAhWGKVAKHURGDb4QFgg2MAE&url=http%3A%2F%2Fsdr-kits.net%2FDG8SAQ%2FVNWA%2F12_term_dg8saq.pdf&usg=AFQjCNHqD8cuwwjYMmEoBmSq7V_mjFAVZQ&cad=rja EMU
hier noch ein Link https://www.inti.gob.ar/electronicaeinformatica/metrologiarf/pdf/Incomplete2-PortVNACalibrationMethods.pdf EMU
EMU schrieb: > 3) Versuch mal in das keysight Forum zu gehen wo der Joel Dunsmore > moderiert > hier findest Du etwas über ihn > http://www.keysight.com/main/editorial.jspx?cc=DE&lc=ger&ckey=2770757&nid=-34275.0.08&id=2770757 > Er ist der HP/Agilent/Keysight VNA Papst und im allgemeinen recht willig > Antworten zu geben < https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=dunsmore+microwave&rh=i%3Aaps%2Ck%3Adunsmore+microwave > Kapitel 3 geht über Kalibrierung. Ist aber nix, was man so im Vorbeigehen sinnentnehmend lesen kann. Ich bin für meine bescheidenen Zwecke mit dem ZVB8 & aktivem Z51 CalKit gut genug bedient. Es gibt auch noch den VNWA von DG8SAQ, Tom Baier < http://sdr-kits.net/VNWA3_Description.html > Das Ding hat funktionsfähige 12-Term-Korrektur und ist verblüffend genau. Tom ist ausgesprochen hilfsbereit (& Hochschullehrer in Ulm) Es gibt eine sehr aktive yahoo-Gruppe dazu (2500 Mitglieder) < https://groups.yahoo.com/neo/groups/VNWA/info > und ich glaube auch ein paper, wie die Korrektur funktioniert. Gruß, Gerhard
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Gerhard H. schrieb: > und ich glaube auch ein paper, wie die Korrektur funktioniert. die hatte ich oben schon zitiert: Hier noch ein Link mit detaillierter Ableitung https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&sou... EMU
Vielen Dank für eure Antworten! Ich würde am liebsten gleich allen Tips und Literaturhinweisen nachgehen. Leider komme ich vorraussichtlich erst nächste Woche dazu. Da ich momentan sogar noch an der Hochschule in Ulm immatrikuliert bin, werde ich den Herrn Baier vielleicht sogar versuchen zu kontaktieren. Mit seinem VNWA habe ich in diesem Semester viel gearbeitet. Ich habe heute einen Algorithmus von Rehnmark (1974) ausprobiert. Diesen habe ich mit Rytting (o.J.) und Lourandakis (2006) verglichen. Alle drei Quellen liefern leicht modifizierte Gleichungen, welche an der Korrektur nur winzige Veränderungen bewirken. Nochmals vielen Dank für eure Beiträge! Literatur: ----------- S. Rehnmark, "On the Calibration Process of Automatic Network Analyzer Systems (Short Papers)," in IEEE Transactions on Microwave Theory and Techniques, vol. 22, no. 4, pp. 457-458, Apr 1974. doi: 10.1109/TMTT.1974.1128250 URL: http://ieeexplore.ieee.org/stamp/stamp.jsp?tp=&arnumber=1128250&isnumber=25002 Lourandakis, E. On-Wafer Microwave Measurements and De-Embedding. Norwood: Artech House; 2016. Rytting (Anhang vom Beitrag am 27.06.2017 10:13 "error_term_equations.pdf")
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T. T. schrieb: > ich momentan sogar noch an der Hochschule in Ulm immatrikuliert bin, > werde ich den Herrn Baier vielleicht sogar versuchen zu kontaktieren. das solltest Du unbedingt probieren, ich kenne Thomas persönlich , er ist sowohl mathematisch, wie auch physikalisch, wie auch ingenieursmäßig eine Ausnahmepersönlichkeit. Wahrscheinlich durchschaut er Deine Problematik sofort. Du solltest nur schaun ob er im Moment Zeit für Dich hat, es sind Prüfungen und die fordern einen Prof. immer sehr !! Solltest Du in Friedrichshafen auf der HamRadio sein, so könntest Du auch mich kennenlernen ich leite dort dieses Jahr die VNWA-Workshops. EMU
T.T., grüß ihn von mir. Ich habe früher in Dornstadt/Bollingen, oberhalb von Ulm auf der Albhochfläche gewohnt und ich hatte ein nerviges Talent, schlafende Softwarefehler aufzuwecken :-) EMU, Möglicherweise sehen wir uns auf der HamRadio, bin noch nicht sicher, ob ich das gebacken bekomme. 73, Gerhard
Hi, > [...] und habe von dort die Korrektur einmal heraus > kopiert, vielleicht vergleichst Du diese auch noch einmal mit Deinen > bisherigen Ergebnissen Die Gleichungen dieser Quelle habe ich bereits überprüft. Sie stimmen mit Rytting überein. In > Hier noch ein Link mit detaillierter Ableitung > https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0ahUKEwjEwI_kqO_UAhWGKVAKHURGDb4QFgg2MAE&url=http%3A%2F%2Fsdr-kits.net%2FDG8SAQ%2FVNWA%2F12_term_dg8saq.pdf&usg=AFQjCNHqD8cuwwjYMmEoBmSq7V_mjFAVZQ&cad=rja vergleicht Prof. Baier seine Herleitung für unidirektionale VNAs mit ebendiesen Gleichungen von Rytting, die ich auch schon verwendet habe. Die Quelle in > hier noch ein Link > https://www.inti.gob.ar/electronicaeinformatica/metrologiarf/pdf/Incomplete2-PortVNACalibrationMethods.pdf benutzt ebenso die Gleichungen von Rytting. (Die Hyperlinks befinden sich im Zitat.)
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EMU schrieb: > Ansonsten noch ein paar Ideen: > 1) Verwendet Dein Analyzer dieselbe Korrekturebene wie Du, extern > (sprich ist das 12-Term oder macht der gar 16 Term mit den erhöhten > Isolationen) ? > kann man das an irgend etwas von den ausgegebenen Files erkennen? > 2) Verwendest Du sowohl Forward wie Reverse Model ? sind Deine Daten > dazu vollständig ? Ich arbeite mit einem PNA E8364C. Mir wurde gesagt, dass dieser das 12-Term Fehlermodell verwendet. Ich habe kurz recherchiert, aber tatsächlich keine bestätigende Quelle gefunden (aber auch keine widersprüchlichen). Sobald mir ein anderer NVA zur Verfügung steht, werde ich meine Skripte daran testen.
T. T. schrieb: > ebendiesen Gleichungen von Rytting, die ich auch schon verwendet habe. OK T.T. .....dann war das alles nicht zielführend Noch eine Idee: Könntest Du die Abweichung von dem was Du misst zu dem Soll nicht einmal in ein solches Fehlermodell packen und dann nachschauen wo der Unterschied hauptsächlich her kommt ? Die einzelnen Terme haben ja jeweils Bedeutung. Damit Du leichter verstehst was ich meine, hier ein Beispiel von Dunsmore und Rytting die so ein Fehlermodell zur Charakterisierung von Mixern verwendet haben. (hoffentlich bleibt das als attachment dran) EMU
Hi, für diesen Tipp habe ich mich noch gar nicht bedankt. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, ihm nachzugehen. Momentan beschäftige ich mich mit der Gain Messung integrierter Antennen für 160 GHz. Ich schaffe es aber hoffentlich demnächst an der Kalibriersache weiterzumachen. Übrigens: im Keysight Forum habe ich bis dato keine Antwort auf mein Problem bekommen. Ist es eventuell nicht klar genug beschrieben? https://community.keysight.com/thread/26355
T. T. schrieb: > Übrigens: im Keysight Forum habe ich bis dato keine Antwort auf mein > Problem bekommen. Hmm... beschriebn ist es klar, aber ich frage mich ob Du im richtigen Forum bist mit der Frage ?? Weil Dr._Joel wird nicht überall mitlesen Das Forum wo ich von Dunsmore Antworten bekam war dieses hier: https://community.keysight.com/community/discussion-forums/network-analyzers >für diesen Tipp habe ich mich noch gar nicht bedankt. Hoffentlich hast du Glück damit EMU
Hi EMU, das ist genau dasselbe Forum. Klick einfach mal links bei "TOPICS" auf "Calibration and Error Correction". Dort wirst du nach ein bisschen scrollen den Thread finden (Spalte "Letzte Aktivitäten"; 10. August 2017).
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