Forum: HF, Funk und Felder Röhren-Audion mit 48V anstatt 12V?


von korl (Gast)


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Hallo,
ich möchte gerne ein Röhrenaudion bauen, aber ohne gefährliche 
Anodenspannungen.

Das Pentoden-Audion von Kainka scheint genau das zu sein, was ich 
möchte:
http://www.b-kainka.de/bastel74.htm
Ich werde aber nur den HF Teil mit ner Röhre machen, NF wird ein LM386.

Die 12SH1L kommt wohl recht gut mit 12V klar.
Ich habe aber auch noch eine 48V Hilfsspannung - praktisch gratis.
Ist es bei solchen Röhrenprojekten immer besser auf eine hohe 
Anodenspannung zu gehen? Also sollte ich das Design auf 48V ändern?

Gruß Korl

von olibert (Gast)


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Die 12V im Schaltplan beziehen sich auf die Heizspannung (genauer gesagt 
12,6V) lt..

http://www.jogis-roehrenbude.de/Russian/12SH1L.htm

..und duerfen auf keinen Fall erhoeht werden.

von Lutz H. (luhe)


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Zwei Versorgungsspannungen sind deshalb notwendig.
Mit einem DC/ DC Wandler die 12 V Heizspannung erzeugen.

von korl (Gast)


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Ja. Ich hätte 12V für Heizspannung und LM386, aber eben auch eine 48V, 
die ich verwenden könnte. Ich frag mich, ob ich mit den 48V für 
Anodenspannung bessere Empfangsleistungen hin bekommen werde.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo korl

48V ist eine ideale Spannung für ein Audion. Die Röhre liefert dabei 
schon ein gutes Ausgangssignal, aber neigt noch nicht zu wilden 
Schwingungen.

Grundsätzlich ist die Empfindlichkeit dieser Empfängers gut und 
entspricht ungefähr der eines Weltempfängers. Es ist lediglich 
schwierig, einen schwachen Sender von einem direkt danebenliegenden, 
starken Sender zu trennen.

Anstatt der Gitterkombination aus 100k/330pF würde ich eher die 
gebräuchlicheren Werte 1Meg/47pF empfehlen. Ich hab dir mal einen 
Vorschlag drangehängt.

Gruß, Bernd

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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korl schrieb:
> Ich frag mich, ob ich mit den 48V für
> Anodenspannung bessere Empfangsleistungen hin bekommen werde.

Ja, besser sind 250V.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ja, besser sind 250V.

Ein Audion wird dadurch nicht empfindlicher, nur ein wenig lauter. Dabei 
ist die Empfindlichkeit als Signal/Rauschabstand definiert. Als 
typischen Wert für den Empfang von CW (Morse) im unteren 
Kurzwellenbereich konnte ich ca. 0,6µV bei 10dB S/N ermitteln. Die 
Empfänger sind also viel empfindlicher, als das atmosphärische Rauschen 
in diesem Frequenzbereich.

von michael_ (Gast)


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Klar, im ungünstigen Kennlinienbereich wird alles besser!

Richtig schade, dass die Entwickler dich damals nicht gekannt haben.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Klar, im ungünstigen Kennlinienbereich wird alles besser!

Welcher Arbeitspunkt wäre denn ideal?

von korl (Gast)


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Hallo Bernd W.

Vielen Dank!!
Werde mich an Deinem Vorschlag orientieren.

Gruß Korl

von Lutz H. (luhe)


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B e r n d W. schrieb:
> Welcher Arbeitspunkt wäre denn ideal?

2 mA siehe Datenblatt und Schaltplan.

von Korl (Gast)


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Q1 ist nur zur Impedanzanpassung, oder?

von B e r n d W. (smiley46)


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IMO liegt der Anodenstrom bei ~1mA, evtl. sogar noch ein wenig darunter. 
Das Gitter liegt über den 1Meg auf GND. den Rest kann man nur noch an 
diesen Punkt anpassen.
Weitere Bedingung: Die Anodenspannung muss deutlich über der 
Schirmgitterspannung (ca. 10-20V) bleiben, sonst fließt der Strom über 
das Schirmgitter ab.

von michael_ (Gast)


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Was hast du hier für ein komisches Diagramm?

Die Spannungen sind die Schirmgitterspannung bei einer konstanten 
Anodenspannung von 150V.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Was hast du hier für ein komisches Diagramm?

Die Betriebsspannung beträgt 48V (siehe oben), die Anodenspannung wird 
sich um 30..40V bewegen, die Schirmgitterspannung bei 10..25V. Der 
Arbeitspunkt bei dieser niedrigen Spannung wurde im ursprünglichen 
Diagramm leider nicht dargestellt, die Röhre funktioniert dort aber 
trotzdem.

Das Datenblatt der EF80 ist da umfangreicher (Seite 9-10):
https://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EF80.pdf

> Q1 ist nur zur Impedanzanpassung, oder?

Ja. C6 sollte 50V aushalten. Die Größere Kapazität 1µF vermeidet das 
Poti-Schleifergeräusch.

von Route_66 H. (route_66)


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B e r n d W. schrieb:
>> Klar, im ungünstigen Kennlinienbereich wird alles besser!
>
> Welcher Arbeitspunkt wäre denn ideal?

Die russischen Röhren wurden in der militärischen Funktechnik mit einer 
Hochspannung von 127 V betrieben.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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Hier wird das Audion zwar mit >200V betrieben,
http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/Empf_RV12P2000.png

jedoch über diverse Vorwiderstande mit insgesamt 160 kOhm. Die 
Anodenspannung beträgt noch 35V, was ebenfalls auf einen Strom im 
Bereich von max. 1mA hindeutet. Dies garantiert auch einen weichen 
Rückkopplungseinsatz.

von michael_ (Gast)


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>> Was hast du hier für ein komisches Diagramm?
>
> Die Betriebsspannung beträgt 48V (siehe oben), die Anodenspannung wird
> sich um 30..40V bewegen, die Schirmgitterspannung bei 10..25V.

Das Diagramm ist für die Abhängigkeiten der Ströme von der 
Schirmgitterspannung.
Nicht von der Anodenspannung!
Die ist konstant Ua=150V!

Steht doch groß in der linken oberen Ecke.

Hast du nicht noch ein anderes Diagramm?

von Korl (Gast)


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@michael_
Du bist ja auch ein Meckerzipfel. Schlechter Tag erwischt?

Autor: michael_ (Gast)
Datum: 15.03.2017 00:36
[..] Richtig schade, dass die Entwickler dich damals nicht gekannt 
haben.

Oder nicht schlafen können?

von B e r n d W. (smiley46)


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Irgendwas zerschreddert hier immer meine Gifs, z.B. fehlen plötzlich die 
Röhren.
Beitrag "Re: Röhren-Audion mit 48V anstatt 12V?"

von Tom (Gast)


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Meine Erfahrung mit der 12SH1L als Kainka-Audion:

Mit 12V Anodenspannung funktioniert es zwar, mit 36V geht es aber sehr 
viel besser (vor allem Rückkopplung weicher).

48V habe ich nicht getestet. Vermute jedoch, dass es um Längen besser 
ist als 12V.

von michael_ (Gast)


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Hier in diesem Datenblatt ist das richtige Diagramm.
Das erste von oben.

An den Achsen muß Ua und Ia dranstehen.
Die Gittervorspannung sind die Kurven.

Das was du darstellst, ist das dritte Diagramm.

http://tec.org.ru/_bd/17/1753_121.pdf

von Harald W. (wilhelms)


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B e r n d W. schrieb:

> Irgendwas zerschreddert hier immer meine Gifs, z.B. fehlen plötzlich die
> Röhren.

Veraltete Sachen werden von der Forensoftware automatisch ausgeblendet.
:-)

von Hans Dampf (Gast)


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michael_ schrieb:
> Hier in diesem Datenblatt ist das richtige Diagramm.
> Das erste von oben.
>
> An den Achsen muß Ua und Ia dranstehen.
> Die Gittervorspannung sind die Kurven.

Danach fängt ab 25V erst der lineare Kennlinien-Bereich der Pentode an

von B e r n d W. (smiley46)


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> Veraltete Sachen werden von der Forensoftware automatisch ausgeblendet.
Gelegentlich sind auch schon Halbleiter verschwunden.
Nach meinem subjektiven Empfinden verhalten sich Röhren in diesen 
Rückkoppelempfängern angenehmer.

@Korl
Besser wäre eine Kurve, welche durch die Betriebspunkte Ug2=15V und 
Ua=30V geht. Diese müsste man selber aufnehmen oder den Arbeitspunkt 
einfach bei der Inbetriebnahme ermitteln. Variablen sind 
Schirmgitterspannung, Anzapfung an der Spule und Anodenwiderstand.

Möglicherweise wäre es besser, drei getrennte Wicklungen vorzusehen. 
Dann kann die Schirmgitterspannung z.B. auf 15V gestellt und dann der 
Rückkopplungseinsatz durch Verschieben der Kathodenwicklung eingestellt 
werden.

von Harald W. (wilhelms)


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B e r n d W. schrieb:

>> Veraltete Sachen werden von der Forensoftware automatisch ausgeblendet.
> Gelegentlich sind auch schon Halbleiter verschwunden.

Hast Du es auch schon mal mit Vollleitern versucht? :-)

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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> Das was du darstellst, ist das dritte Diagramm.

Das reicht doch. Die Röhre ist vorgegeben, der Rest ergibt sich 
automatisch. Bei mir stellt sich mit einem Gitterwiderstand von 1MOhm 
eine Gitterspannung von -0,53V ein. Je nach Schirmgitterspannung bewegt 
sich also der Arbeitspunkt im eingezeichneten Oval. Eventuell könnte der 
Anodenwiderstand auf 27k vergrößert werden, damit steigt die Verstärkung 
noch ein klein wenig an.

IMO wäre das wichtigste Bauteil bei so einem Audion ein HF-Regler. Nicht 
für AM-Signale, aber für SSB und CW.

von Acn (Gast)


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Vor dem eigentlichen Audion ist eine HF-Vorstufe gut, die die 
Eigenschwingungen des Audions bei SSB und CW Empfang von der Antenne 
fernhält (ein FET oder ein Bipo in Basisschaltung sollte reichen).

Wie wäre es damit?

Langdrahtantenne -> HF-Regler -> "Trenntrafo" -> HF-Vorstufe -> Audion

Der "Trenntrafo" (HF-Übertrager) siebt die elektrischen Störungen von 
der Antenne aus, dann knistert es weniger.

von michael_ (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> Das was du darstellst, ist das dritte Diagramm.
>
> Das reicht doch. Die Röhre ist vorgegeben, der Rest ergibt sich
> automatisch.

Du bist scheinbar ein hoffnungsloser Fall!
Dein Diagramm bezieht sich auf eine feste Anodenspannung von 150V.
Variabel ist dort die Schirmgitterspannung. Vielleicht auch interessant, 
aber nicht maßgebend.

Bei mir stellt sich mit einem Gitterwiderstand von 1MOhm
> eine Gitterspannung von -0,53V ein. Je nach Schirmgitterspannung bewegt
> sich also der Arbeitspunkt im eingezeichneten Oval.

B e r n d W. schrieb:
> 12SH1L_Arbeitsbereich.jpg
>
>             71,4 KB, 3 Downloads

Aller Achtung, wenn du das selbst erstellt hast?
Oder ist das Diagramm nicht von dir?

Ich finde es rinfach dickkköpfig, solche Röhren, welche für 250V 
konzipiert sind, für sehr niedrige Spannungen einzusetzen.
Deine Röhre entspricht etwa der RV12P2000.

Besser wäre doch eine DF91 die es bei Pollin gibt.
Oder aber Röhren für Autoradios, die mit 12V für die Anode auskommen.

Spanngitterröhren wie die RE034d gibt es ja kaum noch, welche mit 4 
Flachbatterien auskamen.
Leider hat meine RE034d als Audion abgelebt, als ich das 
Nachtischschubfach zugeschoben habe:-( Vor Ü40 Jahren.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Besser wäre doch eine DF91

Dann wird es aber etwas schwierig bezüglich der Hartley-Schaltung. 
Außerdem scheint die 12SH1L im unteren Bereich immer noch steiler zu 
sein, als die DF91 mit ihren 0,8mA/V.

Die meisten "alten" Audions laufen mit einer relativ niedrigen 
Anodenspannung zwischen 18V und 40V. Herr Kainka hat nachgewiesen, daß 
es schon mit 12V funktioniert. Übrigens kann die 12SH1L auch als 
Raumladeröhre geschaltet werden, einfach das Gitter auf +12V legen und 
den Schirmgitteranschluss als Steuergitter verwenden.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Du kannst sie ja auch nehmen.
Aber bei der geringen Spannung ist die Steilheit sowieso geringer.

michael_ schrieb:
> Spanngitterröhren wie die RE034d gibt es ja kaum noch, welche mit 4
> Flachbatterien auskamen.

Es muß RE074d (VALVO U409D)heißen!
Aber solche Röhren sind ausgestorben.

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Trioden/RE074d.htm

Da nutzt es auch nicht, andere Röhren so zu schalten. Es ist eine andere 
Technik.

Günstige Röhren mit niedrigen Ua sind die EF95 und die 6AJ5 (Tesla 
6F35).
Letztere kommen mit 28V aus.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Günstige Röhren mit niedrigen Ua sind die EF95
http://www.elexs.de/ef956.htm

Also wenn schon, dann EF83, EF97 oder EF98.

von Acn (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Übrigens kann die 12SH1L auch als
> Raumladeröhre geschaltet werden, einfach das Gitter auf +12V legen und
> den Schirmgitteranschluss als Steuergitter verwenden.

Meinst du diese Modifikation hier?

Das soll noch mal eine deutlich spürbare Verbesserung gegenüber der 
herkömmlichen Schaltung bringen, so liest man hin und wieder im 
Internet. Hast du es schon getestet?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Meinst du diese Modifikation hier?

Für die Rückkopplung läuft die Röhre als Tetrode, für den NF-Verstärker 
als Triode. Ob das große Vorteile bringt?

Bei meinen Raumladeversuchen hatte ich das Audion wieder aufgegeben, der 
NF-Verstärker hat jedoch funktioniert. Der bringt deutlich mehr 
Anodenstrom. In der Beschaltung als Pentode ist jedoch die Verstärkung 
größer.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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@Acn

Der RCA RAL gehörte zu den besten Rückkoppelempfänger seiner Zeit:
https://www.youtube.com/watch?v=kercAWZPS-c

Hier das Manual mit Schaltplan:
http://bama.edebris.com/manuals/rca/ral/

Röhrenevolution laut Röhrenmuseum:
6D6 -> 6U7G -> 6SK7 -> 6BA6 = EF93

Beim RAL war die Detektorröhre 6D6 als Tetrode verschaltet. Dazu wurde 
das Schirmgitter mit dem Bremsgitter verbunden und beide zusammen vom 
Rückkoppelpoti angesteuert. Es muss einen Vorteil gehabt haben, aber 
welchen?

von Acn (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Beim RAL war die Detektorröhre 6D6 als Tetrode verschaltet. Dazu wurde
> das Schirmgitter mit dem Bremsgitter verbunden und beide zusammen vom
> Rückkoppelpoti angesteuert. Es muss einen Vorteil gehabt haben, aber
> welchen?

Vielleicht, dass das Bremsgitter nicht mehr bremst und dass das 
Schirmgitter größer wird und näher an die Anode rückt?

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Es muss einen Vorteil gehabt haben, aber welchen?
> Vielleicht, dass das Bremsgitter nicht mehr bremst und dass das
> Schirmgitter größer wird und näher an die Anode rückt?

Ich hab das bei einem anderen Empfänger an einer EF89 ausprobiert. Der 
Rückkopplungseinsatz kommt etwas früher und IMO ist das Signal minimal 
lauter. Nachteile konnte ich keine feststellen. Es sieht also so aus, 
als ob sich die Wirkung des Schirmgitters verstärkt, die Röhre hat bei 
einer um 1Volt verringerten Schirmgitterspannung bereits die selbe 
Verstärkung.

@korl
Hast du mit der Schaltung schon angefangen? Wäre interessant, ob du die 
Beobachtung bestätigen kannst. Ausprobieren geht schnell, einfach den 
Bremsgitteranschluss umlöten von GND zum Schirmgitter.

: Bearbeitet durch User
von korl (Gast)


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>Hast du mit der Schaltung schon angefangen?
Nein noch nicht. Ich bin gerade dabei, das Material zu bestellen.
Im Prinzip geht es darum, dass ich mit Jugendlichen einen Empfänger 
bauen möchte. Ich hatte vor 10 Jahren mal ein Kainka Audion mit einer 
12SH1L gemacht. Etwas modifiziert: 230V Trafo als Ûbertrager und dann 
auf ein LM386. Die Ergebnisse waren damals erstaunlich gut. Deshalb will 
ich grundsätzlich bei einem 12SH1L 12V Audion bleiben. (8Mignon 
Batterien).
Ich suche jetzt nach Verbesserungen, die aber nur wenig Aufwand und 
Komplexität bedeuten.

- Anodenspannung auf (noch ungefährliche) 48V mit zusätzlich 3x 9V 
Blocks
- Anoden <--> Schirmgitter
- Steckspulen, um mehr Bänder als nur 3-9MHz zu empfangen.
- Vielleicht so eine Frequenzanzeige: 
http://www.ebay.de/itm/High-Accuracy-1-500-MHz-Frequency-Counter-Tester-Measurement-Meter-NEW-MD-/291722915519?hash=item43ec0a6ebf:g:WJQAAOSwI3RW-ih0
Wobei ich nicht sicher bin, ob ich das Signal so auskoppeln kann, dass 
der Zähler zählt. Mann muss dann halt immer die Mitkopplung hoch drehen. 
Frequenzgenerator zum Abgleich einer Skala hätte ich auf jeden Fall.


Steckspulen: Ginge sowas auch mit Umschalter, oder ist das bei den 
Frequenzen nicht mehr zu empfehlen?

HF Vorstufe: Bringt das nur eine Entkopplung beim Einsetzen von 
Schwingungen oder ist auch ein Empfindlichkeitsgewinn zu erwarten.

Ich will alles einfach hinter ein Panel montieren, da ich um den 
Drehkondensator Platz für eine Skala brauche, muss ich Spulen und Röhre 
etwas absetzen. Kann ich die so 10cm weit entfernen?

von Acn (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Beim RAL war die Detektorröhre 6D6 als Tetrode verschaltet. Dazu wurde
> das Schirmgitter mit dem Bremsgitter verbunden und beide zusammen vom
> Rückkoppelpoti angesteuert. Es muss einen Vorteil gehabt haben, aber
> welchen?

Steigt dadurch vielleicht die obere Grenzfrequenz, bei der man noch 
sauber CW und SSB empfangen kann?

von B e r n d W. (smiley46)


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Wie es aussieht, ist der Vorteiler MB501L von FUJITSU eingebaut.
http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/61659/FUJITSU/MB501L.html

Je nach Exemplar scheint der Vorteiler bei niedrigen Frequenzen ~50mV 
Eingangssignal zu benötigen. Evt. wird ein zusätzlicher Vorverstärker 
benötigt. Ansonsten reichen 2 Windungen, um die Schwingung auszukoppeln, 
Voraussetzung ist jodoch, dass das Audion schwingt. Evtl. kann per 
Tastendruck die Rückkopplung über einen hochohmigen Widerstand minimal 
erhöht werden.

> HF Vorstufe: Bringt das nur eine Entkopplung beim Einsetzen von
> Schwingungen oder ist auch ein Empfindlichkeitsgewinn zu erwarten.

Einen Empfindlichkeitsgewinn bringt das kaum, ein Audion hat eher 
Probleme mit Übersteuerung und Beeinflussung durch die Antenne. Gerät 
die Antenne in Resonanz, entzieht dies dem Schwinkreis Energie und es 
wird unmöglich, das Audion zum Schwingen zu bringen.

Die Vorstufe isoliert den Schwingkreis von der Antenne und reduziert so 
den Einfluss deutlich. Wird am HF-Potentiometer vor der Vorstufe 
gedreht, so ändert sich die Empfangsfrequenz nur minimal. Der 
Vorverstärker darf max. ca. 6dB verstärken, der HF-Regler sollte sich 
auf -40dB zurückdrehen lassen. Wegen der -40dB benötigt der 
NF-Verstärker ausreichend Reserve.

> Steckspulen: Ginge sowas auch mit Umschalter,
> oder ist das bei den Frequenzen nicht mehr zu empfehlen?

Steckspulen sind deutlich einfacher zu handhaben. Werden mehrere Spulen 
nebeneinander angeordnet, kann die Eigenresonanz der unteren 
Schwingkreise den Empfang auf einem höheren Bereich beeinflussen. Die 
Verkabelung ist nicht trivial, Verkopplungen mit unbenutzten Bereichen 
müssen vermieden werden. Bei Mehrbereichsempfängern wurden deshalb die 
unbenutzten Spulen kurzgeschlossen. Oft waren die Spulen in Reihe 
geschaltet und der Abgleich musste bei der höchsten Frequenz begonnen 
werden, da sich dann alles gegenseitig beeinflusst. Der 
Bereichsumschalter benötigt genügend Kontakte.
AEG 27W mit nur zwei Bereichen:
http://www.soundup.ru/images/stories/library/schem/aeg/aeg-2XX/27w.jpg

Auf der anderen Seite kann bei Steckspulen die Antennenkopplung, die 
Rückkopplung und die Bandspreizung in jeder Spule unabhängig eingestellt 
werden. Pro Spule werden also mindestens 5 Kontakte benötigt.

: Bearbeitet durch User
von eric (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Datum: 17.03.2017 13:18
>
>
>
>       Angehängte Dateien:
>
>
>
>
>
>             SAQ_Empfaenger.jpg
>
>             54,5 KB, 63 Downloads


Hallo Bernd,

Dein SAQ-Rx hat meine Aufmerksamkeit erregt, weil ich ein ähnliches 
Gerät entwickeln möchte, allerdings mit 1T4 und 1.5V-Mignon-Batterien 
(davon habe ich reichlich).
Spielt Dein Gerät schon oder ist es noch in der Simulation ?

Da bei 17 kHz und angezogener Rückkopplung der Sender schon sehr auf der 
Flanke sitzt, habe ich ebenfalls einen separaten Oszillator vorgesehen.
Aber bei nur 700 Hz Frequenzdifferenz besteht die Gefahr des 
Oszillator-Mitziehens, so dass sich kein Überlagerungston einstellen 
lässt. Deshalb will ich eine Pufferstufe zwischen Oszillator und 
Mischer-Audion setzen.
Warum benutzt Du für den Oszillator eine EC92 ?

Als Antenne möchte ich eine kleine, breit abgestimmte Loop verwenden, 
evtl. einen Ferritstab. Dafür brauche ich dann noch eine HF-Trennstufe.
Auch den NF-Selektionskreis habe ich vorgesehen.

Die Endstufe dürfte unproblematisch sein.

Das Ganze soll ein altmodisch aussehendes, offenes Gerät (fast) im Stile 
der Zeit werden, zu dem ich hoffe, auch im OV die trägen Gemüter zu 
einer Bastelaktion anregen zu können.

Einen Tip für dieses Projekt:
Bei Reichelt gibt es stromkompensierte Drosseln 'talema'. Ich habe ein 
paar der Type CAF 06-100 mH mit R&S Gütemesser QDM vermessen und bei 17 
kHz eine Güte von 150 und mehr festgestellt. Auch im Bereich um 1 kHz 
liegt die Güte noch knapp unter 100.
Damit könnte sich die Sache wesentlich vereinfachen.

Gruß, E.

von eric (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Beim RAL war die Detektorröhre 6D6 als Tetrode verschaltet. Dazu wurde
> das Schirmgitter mit dem Bremsgitter verbunden und beide zusammen vom
> Rückkoppelpoti angesteuert. Es muss einen Vorteil gehabt haben, aber
> welchen?


Bei den niedrigen Anodenspannungen werden keine Elektronen aus der Anode 
herausgeschlagen, so dass kein Bremsgitter nötig ist. Also kann man es 
als zusätzliches Schirmgitter verwenden oder sonstwas.

E.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Spielt Dein Gerät schon oder ist es noch in der Simulation ?

2013 gebaut und 2 mal erfolgreich verwendet, das 1. Mal mit Loopantenne, 
das 2. Mal mit Drahtantenne. Die Drahtantenne war lauter, mit der Loop 
können Störer ausgeblendet werden.

> Aber bei nur 700 Hz Frequenzdifferenz besteht die Gefahr des
> Oszillator-Mitziehens

Nein, besteht nicht. Es zählt der prozentuale Abstand zwischen 
Oszillator und  Signal. Bei 3,5MHz würde das ca. 140kHz Abstand 
entsprechen.

> Warum benutzt Du für den Oszillator eine EC92 ?

Die Eingangsröhre wirkt als Q-Multiplier und Mixer. Ich hab mir zwei 
Röhren gesucht, welche wenig und gleich großen Heizstrom benötigen 
(150mA). Beide Heizungen liegen in Reihe und werden aus dem 12V Akku 
direkt betrieben. Die EC92 schwingt schon ab 5,5V für Heizung und Anode.

> Dafür brauche ich dann noch eine HF-Trennstufe

War bei mir nicht notwendig, da die Röhre einen sehr hochohmigen Eingang 
hat. IMO sollte der Vorkreis auf 17,2kHz selektieren, falls ein Audion 
verwendet wird, sollte dieses als zweit Stufe nach der Selektion folgen. 
Ein einstufiges Audion ist zu weit von der Empfangsfrequenz weg, bei 700 
Hz Abstand wird das Empfangssignal schon zu sehr bedämpft.

> Auch den NF-Selektionskreis habe ich vorgesehen.

Bei mir sind beide Anodendrosseln in Resonanz, aber der Q-Multiplier mit 
Vorkereis ist selektiver.

> gibt es stromkompensierte Drosseln ... 100 mH

Ich habe eine stromkompensierte Drossel mit 2x47mH probiert, in Reihe 
geschlatet entspricht das ca 200mH. Das hat funktioniert, allerdings 
nicht mit dem Originalsignal.

> kein Bremsgitter nötig ist. Also kann man es als zusätzliches
> Schirmgitter verwenden

Volle Zustimmung.

von Heiner (Gast)


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@ eric und BerndW
Wäre es nicht besser, ihr eröffnet einen eigenen Thread über dieses 
spezielle Thema?

von eric (Gast)


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Heiner schrieb:
> @ eric und BerndW
> Wäre es nicht besser, ihr eröffnet einen eigenen Thread über dieses
> spezielle Thema?


Gibt es schon :

Beitrag "CQ CQ CQ SAQ SAQ SAQ"

Zwar uralt, doch immer wieder neu,

aber so ist das eben mit SAQ.

E.

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