Forum: PC Hard- und Software Probleme in Netzwerk-Verkabelung


von Stefan W. (bier16v)


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Hallo zusammen.
Kann folgende Verkabelung eine Netzwerks funktionieren?

Ein Cat5e Kabel liegt zwischen Dachboden (dort steht der LTE-Router, 
Patchkabel zwischen Router und Dose) und einer Hütte (W-LAN Router). An 
beiden Enden ist eine Aufputzdose mit 2 Rj45 Buchsen montiert, wobei bei 
jeder Dose die linke und rechte Buchse zusätzlich 1:1 verbunden sind, 
d.h. es wurde hinten eine zweite Reihe Leitungen in der Dose aufgelegt.
Um zusätzlich noch in der Werkstatt einen Netzwerkanschluss zu bekommen, 
wurde das Kabel in der Mitte durchtrennt, wieder eine Dose mit 2 Buchsen 
gesetzt, ein Ende des Kabels links und das andere Ende rechts aufgelegt 
und beide Buchsen wieder gebrückt.

Modem          Dachboden           Werkstatt              Hütte
Pachtkabel     Netzwerkdose        Netzwerkdose           Netzwerk-WLAN
 ==============RJ45A=RJ45B=========RJ45A=RJ45B============RJ45A = RJ45B

Kann so was funktionieren?
Der Besitzer hat nur den W-Lan Router probiert und dieser hat nicht 
funktioniert. Es kann natürlich auch an der relativ langen Leitung (ca. 
80m) liegen...
Ich werde mir die Sache am Wochenende mal anschauen. Wollte aber zuvor 
eure Meinungen dazu.

Danke schon mal für eure Antworten.

von waflija (Gast)


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Wenn du in der Werkstatt einen Switch hinstellst geht das. Sonst nicht.

Also, Linker aus der Dose in den switch, rechter in den Switch, PC auch. 
Zack fertig.

Ethernet funktioniert imm nur Punkt-zu-Punkt.

Also:

PC === PC ===> Moden geht nicht.

von mh (Gast)


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Die Leitungslänge sollte noch in Ordnung sein.
Ich würde die internen Brücken in den Dosen rauswerfen und die beiden 
Buchsen per Patchkabel verbinden.
1. Dass zwei Adern in einer LSA+ Klemme guten Kontakt haben, bezweifle 
ich sehr stark.
2. Durch das externe Patchkabel wird verhindert, dass zu viele 
Teilnehmer am Kabel hängen.

von X2 (Gast)


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Wenn ich deine Beschreibung richtig verstehe würde ich sagen, es 
funktioniert, solange auf der ganzen Strecke nur ein Gerät eingesteckt 
ist.

Ansonsten ist Ethernet ein Sternbus. Falls auf dem Dachboden oder in der 
Werkstatt noch ein Gerät/e angeschlossen werden soll, muss die 
Verbindung in den Dose zwischen den den beiden Anschlüssen getrennt 
werden und ein Switch an beide Anschlüsse angeschlossen werden, die 
Geräte werden dann am Switch angeschlossen.

von waflija (Gast)


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PS: linke und rechte Dose brücken macht überhaupt keinen Sinn bei 
Ethernet. Da war wohl ein alter ISDN Elektriker am Werk. -  Oder es 
wurde die 2-Geräte über ein Kabel Methode benutzt. (max. 100M und starke 
Störungen je nach Leitung) Dabei wurde von den 4 Paaren im Kabel immer 
nur 2 pro "Dose" verwendet. D.h. man konnte zwei Geräte über ein Kabel 
an 2 Ports am Switch anschließen. Sollte man aber heute nicht mehr 
machen und wie gesagt ist bei 100M Schluss.

80m sind keine große Distanz, wenn das richtige Kabel liegt. Aber bei 
80m krieg ich sogar noch 10mBit über Klingeldraht...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Für 100MBit/s reichen zwei Aderpärchen, so das du die 4 Pärchen des 
Kabels aufsplitten könntest in 2 100MBit Leitungen. Die eine endet in 
der Werkstatt, die andere in der Hütte. Dann gehts auch ohne Switch.

Die Parallelschaltung von 2 RJ45 Buchsen ist aber sinnlos, da kann man 
keine 2 Ethernet Clienten anschliessen.

: Bearbeitet durch User
von Max707 (Gast)


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Stefan W. schrieb:
> Hallo zusammen.

> Kann so was funktionieren?


Nein!

Schau mal hier: 
http://www.standort-hagen.de/Tinner/Tinner-Start-Dateien/Images/peer_to_peer_netzwerk.jpg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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waflija schrieb:
> (max. 100M und starke
> Störungen je nach Leitung)

Bei richtigem Kabel gibts da keine Störungen, das ist ja der Witz bei 
symmetrischen Übertragungen. Man muss natürlich die richtigen Pärchen 
erwischen und nicht irgendwelche Drähte.

von Stefan W. (bier16v)


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Ok,
@ waflija
kann müsste aber die Verbindung zwischen Modem und WLan in der Hütte 
funktionieren, wenn dazwischen nichts angeschlossen ist, oder?

Aber früher hat es doch noch Hubs gegeben, die haben ja auch nichts 
anderes gemacht als einen Port auf mehrere aufgeteilt.

@ mh
ich werde mir das am Wochenende anschauen und mal ausprobieren.

@ all die anderen
Danke für die schnellen Antworten

Dann werden wir gleich eine weitere Leitung vom Dachboden zur Werkstatt 
einziehen.
Die alte Leitung zur Hütte wird wieder zusammengeflickt (Dachboden bis 
Hütte) und dann auf 2 x 100MBit aufgeteilt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan W. schrieb:
> Aber früher hat es doch noch Hubs gegeben, die haben ja auch nichts
> anderes gemacht als einen Port auf mehrere aufgeteilt.

Dazu brauchts aber eine regelnde Hardware, selbst die damals üblichen 
Hubs mussten Sender und Empfänger pro Client bereitstellen und 
Kollisionen behandeln, auch da waren die Buchsen nicht einfach parallel 
geschaltet. Ab und zu wurde die Kollisionsbehandlung auch auf den 
Clienten abgeschoben, da alle Clienten auch allen Traffic sahen. Das 
passiert bei den heute üblichen Switches nicht mehr.

: Bearbeitet durch User
von X2 (Gast)


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Stefan W. schrieb:
> Aber früher hat es doch noch Hubs gegeben, die haben ja auch nichts
> anderes gemacht als einen Port auf mehrere aufgeteilt.

Hubs verbinden aber nicht einfach die Leitungen miteinander, sondern 
haben jeweils für jeden Port einen PHY. Der Unterschied zwischen Hub und 
Switch ist einfach, der Switch merkt sich an welchem Port welches Gerät 
hängt (MAC-Adresse) und schickt die jeweiligen Pakete nur an diesen 
Port. Ein Hub schickt immer alle Pakete an alle Ports.

von waflija (Gast)


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Stefan W. schrieb:
> Ok,
> @ waflija
> kann müsste aber die Verbindung zwischen Modem und WLan in der Hütte
> funktionieren, wenn dazwischen nichts angeschlossen ist, oder?

Ja. Wenn an einem Ende das Moden hängt und am anderen ein PC / WLan 
Router. - Gehen die Lämpchen für die Verbindung an? Wenn nein, prüfen 
mal die Belegung der Dosen. (Und ob das Signal bis in die Werkstatt 
kommt. Vielleicht ist es ja irgendwo nochmal unterbrochen)

> Aber früher hat es doch noch Hubs gegeben, die haben ja auch nichts
> anderes gemacht als einen Port auf mehrere aufgeteilt.

Ja. Aber switches sind so billig, dass HUBs einfach nicht mehr lohnen.

> Dann werden wir gleich eine weitere Leitung vom Dachboden zur Werkstatt
> einziehen.
> Die alte Leitung zur Hütte wird wieder zusammengeflickt (Dachboden bis
> Hütte) und dann auf 2 x 100MBit aufgeteilt.

Tu es nicht, macht nur Ärger. Wenn es geht leg lieber eine neue 2xCAT6 
Duplexleitung. (2 Leitungen als festen Verbund, lässt sich besser 
verlegen)

Matthias S. schrieb:
> Bei richtigem Kabel gibts da keine Störungen, das ist ja der Witz bei
> symmetrischen Übertragungen. Man muss natürlich die richtigen Pärchen
> erwischen und nicht irgendwelche Drähte.

Die Betonung liegt hier auf "richtiges Kabel" und "richtige Paare".

Bei UTP / Cat. 5 stört es schon manchmal. Alles ab CAT 5 / STP "PIMF" 
geht natürlich. Aber bei einer alten Installation würd ich da nicht 
drauf setzen.

von Stefan W. (bier16v)


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waflija schrieb:
> Tu es nicht, macht nur Ärger. Wenn es geht leg lieber eine neue 2xCAT6
> Duplexleitung. (2 Leitungen als festen Verbund, lässt sich besser
> verlegen)

Ok, dann eine Leitung in die Halle und dort den WLan Router mit internem 
Switch anschließen.
Und 2 einzelne Leitungen vom Dachboden in die Werkstatt.

Das Kabel zur Halle geht neben einer dicken Stromleitung (5*6mm² oder 
mehr???) unter der Straße in die Gebäude, da werde ich mit beim 
Einziehen eines neuen Kabels große Probleme haben (ich als Laie ohne 
gutem Werkzeug).

von waflija (Gast)


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Stefan W. schrieb:
> waflija schrieb:
>> Tu es nicht, macht nur Ärger. Wenn es geht leg lieber eine neue 2xCAT6
>> Duplexleitung. (2 Leitungen als festen Verbund, lässt sich besser
>> verlegen)
>
> Ok, dann eine Leitung in die Halle und dort den WLan Router mit internem
> Switch anschließen.
> Und 2 einzelne Leitungen vom Dachboden in die Werkstatt.
>
> Das Kabel zur Halle geht neben einer dicken Stromleitung (5*6mm² oder
> mehr???) unter der Straße in die Gebäude, da werde ich mit beim
> Einziehen eines neuen Kabels große Probleme haben (ich als Laie ohne
> gutem Werkzeug).

Dann kannst doch eines im Zweifel mit dem "alten" Richtung Halle 
verbinden? Dann hast du ein vollwertigen Anschluss in der Werkstatt, und 
einen in der Halle.
Vorrausgesetzt natürlich das alte Kabel ist in Ordnung. Da hilft nur 
durchklingeln oder ein 15€ Netzwerkkabeltester von Ebay.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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waflija schrieb:
> Alles ab CAT 5 / STP "PIMF"
> geht natürlich. Aber bei einer alten Installation würd ich da nicht
> drauf setzen.

Der TE schreibt und ich zitiere:

Stefan W. schrieb:
> Ein Cat5e Kabel liegt zwischen Dachboden (dort steht der LTE-Router,
> Patchkabel zwischen Router und Dose) und einer Hütte (W-LAN Router)

Mit modifizierten PowerLine Boxen geht auch 80MBit/s über 100m langes 
Alarmanlagenkabel mit gerade mal 3mm Durchmesser:
Beitrag "Ethernet über 2adrige Telefonleitung. Idee: Billige Powerline Adapter für z.B. 24V umbauen. Mögli"

: Bearbeitet durch User
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