Forum: Platinen Platinen ätzen. Was hat sich zu den 90er Jahren geändert?


von Artur K. (arturk77)


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Hallo,

ich habe mich früher stark für Elektronik interessiert und habe auch 
Platinen selbst geätzt.

Früher war: Anfang der 90er.

Heute kann man Platinen fertigen lassen, auch als Privatperson. Es ist 
toll, aber für mich zu teuer, da ich gerne fertige Schaltungen auf 
richtige Platinen löte, statt auf Lochraster (die sind für mich nur für 
den Beta-Test). Jedes Mal eine extra-Bestellung für eine bis zwei 
50x50mm Platinen geht nicht.

Früher ging das so:

Man schnitt aus einer Elektronik-Zeitschrift einen Platinenausdruck aus 
oder kopierte ihn.

Dann wurde dieser Ausdruck mit einem Spray behandelt, das das Papier 
durchsichtig machte. Das Spray stank so sehr, dass man im gleichen Raum, 
in dem es angewendet wurde, mehrere Tage von Kopfschmerzen geplagt wurde 
– auch wenn gelüftet wurde.

Mit einer mehrere hundert Watt starken Lampe hat man eine Platine 
belichtet, auf der der Platinen-Ausdruck lag.

Dann ging die Platine in die Entwicklungs-Chemikalie in einem Bad und 
danach in ein Ätz-Bad.

Die Löcher wurden auf der Platine mit einem 24 Volt Kleinbohrmaschine im 
Ständer einzeln gebohrt.

Wie sieht es heute aus?

Der Druck passiert sicher auf Folie mit dem Tintenstrahler. Oder?

Wird immer noch normal mit Lampe beleuchtet oder gibt es dafür spezielle 
Lichtquellen?

Ich habe zum Entwickeln und Ätzen spezielle Geräte in den Katalogen 
gesehen, wo die Flüssigkeit umgewälzt wird, für einen besseren 
Entwicklungs- und Ätzvorgang.

Wie schaut die Lochbohrung aus? Gibt es da erschwingliche CNC Bohrer, 
die automatisch die Bohrstellen anfahren nach EAGLE-Plan und ich nur die 
Bohrerstärken manuell wechseln muss?

Wie macht ihr das? Wie wird das heute gemacht, wenn man professionell 
sein Hobby betreiben möchte?

Grüße
Artur

P.S.
Ich habe ca. um 2005 herum in der Elektronik-Newsgroup gelesen, dass 
wegen der Terrorgefahr, die Staatsanwaltschaft deutschlandweit eine 
Hausdurchsuchung bei vielen Elektronik-Hobbyisten gemacht hat, die bei 
einem bestimmten Lieferanten größere Mengen an Chemikalien für die 
Platinenherstellung gekauft haben. Sie haben die Kundenliste schlicht 
abgearbeitet - es gab natürlich keine Verurteilung und Ergebnis, ausser 
dass den Leuten das Hobby mies gemacht wurde.

Gibt es Probleme, diese Chemikalien heutzutage zu beschaffen oder 
irgendwelche Beschränkungen?

(Eine Bombe kann ich auch aus einer Menge Dünger bauen – da brauche ich 
keinen Chemieladen zu)

von Bernd T. (bastelmensch)


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Also gerade wenn es um Platinen in der Größenordnung 50x50mm geht denke 
ich keine Sekunde mehr darüber nach ob man so was nicht selber machen 
sollte.

Auf die Chemie im Haus habe ich keinen Bock und wenn man schaut was 
Bohrmaschine etc pp kostet, da kann ich einige Leiterplatten machen 
lassen.

50x50mm gibts für rund 15 US$ inkl. Versand für 5 Stk.

OK, Anfang der 90ziger habe ich aber auch noch keine Leiterplatten mit 
Fine Pitch und 0,2mm Leiterbahnen gemacht... ;-)

von Artur K. (arturk77)


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Du hast schon recht. Doch meist ist die lange Wartezeit da. Ich habe 
hier im Forum die Liste der PCB-Hersteller durchgeschaut. Für mich sind 
die Wartezeiten zu lange - zumindest bei den günstigen Anbietern.

Von China und den Lieferzeiten ganz abgesehen.

Ich plane und baue gerne Schaltungen oft während einem verlängerem 
Wochenende (FR-SO). Da bin ich mit der selbstgeätzten Platine der 
schnellste.

Darum fragte ich nach den Möglichkeiten des ätzens zu Hause.

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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> OK, Anfang der 90ziger habe ich aber auch noch keine Leiterplatten mit
> Fine Pitch und 0,2mm Leiterbahnen gemacht... ;-)

Stimmt, sowas mach ich heute in meinem Bastelkeller. Braucht 1h vom 
fertigen Layout bis die Platine auf dem Tisch liegt. Soviel Zeit das ich 
2Wochen auf eine Platine aus China warten koennte habe ich meistens 
nicht.

Olaf

von Lutz H. (luhe)


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von pegel (Gast)


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50x50mm mit 'normalen' Leiterbahnen und einseitig, dass macht auch eine 
Billig CNC Fräse inkl. Bohrungen und zuschneiden.

z.B. mit KiCad und Flatcam

von MaWin (Gast)


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Artur K. schrieb:
> wenn man professionell sein Hobby betreiben möchte?

Professionell heisst durchkontaktierte Leiterplatte, das hat man damals 
nicht gemacht und macht es heute nicht.

Primitive einseitige Platinen werden immer seltener. Natürlich druckt 
man heute die Vorlage, belichtet per UV Röhre statt Nitraphot, und ätzt 
in Eisen(III)chlorid und bohrt mit der Proxxon mit VHM Bohrern. Für die 
paar Löcher lohnt keine CNC.

Will man mehr als 2 bestellt man, ebenso bei durchkontaktierten oder 
vergoldeten oder welchen die Lötstop oder Bestückungsdruck haben sollen.

von Jens (Gast)


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pegel schrieb:
> 50x50mm mit 'normalen' Leiterbahnen und einseitig, dass macht auch eine
> Billig CNC Fräse inkl. Bohrungen und zuschneiden.

Egal, ob mit Chemie oder Fräse, viele neue Miet- oder Eigentumswohnungen 
haben heutzutage keinen Keller mehr, der diesen Namen auch verdient und 
als Bastelkeller genutzt werden kann. Also bleibt für das Hobby nur die 
Wohnung. Ich selber habe mir dafür einen etwas größeren Schreibtisch 
zugelegt, der aber teilweise auch von anderen Familienmitgliedern mit 
genutzt wird. Auch dort ist kein Platz für eine Fräse oder Belichter, 
Ätzbad und Co. WAF lässt grüßen...

Was machen? Auch wenn es sicher nicht so professionell wie eine 
gefertigte Platine aussieht, baue ich die Schaltungen auf Lochraster 
auf. Selbst dort kann man mit SMD arbeiten und für Spezial-ICs im 
Grobmotorikerfeindlichen Gehäuse gibt es Adapterplatinen oder fertige 
Breakouts komplett mit dem IC.

Es muss am Ende jeder selber wissen, wie viel Aufwand er betreiben 
möchte, doch es gibt für die meisten Aufgabenstellungen Alternativen. 
Natürlich kann ich eine symmetrische, Impedanz kontrollierte Leitung 
nicht auf Lochraster aufbauen, doch damit dürften viele selbst auf einer 
4-Lagen-Platine schon beim Design überfordert sein...

von olaf (Gast)


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> Professionell heisst durchkontaktierte Leiterplatte, das hat man damals
> nicht gemacht und macht es heute nicht.

Das ist natürlich richtig. Aber da heute alles SMD ist haben meine 
Leiterplatten meist nur noch so 2-10 Durchkontaktierungen. Das bohrt man 
ratz-fatz von Hand.

> Für die paar Löcher lohnt keine CNC.

Stimmt. Ehrlich gesagt neige ich oft dazu die paar Loecher garnicht mehr 
zu bohren sondern verbinde die wenigen Bruecken gleich auf der Oberseite 
mit Faedeldraht. Dann hab ich auf der unteren Seite auch eine 
durchgehende Massefläche.
BTW: Wenn man 0.2mm Leiterbahnen macht dann kommt man in 70% der Faelle 
auch mit einer einseitigen Platine aus. Unterseite ist dann bei mir 
100%Kupfer/Masse.

Olaf

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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pegel schrieb:
> 50x50mm mit 'normalen' Leiterbahnen und einseitig, dass macht auch eine
> Billig CNC Fräse inkl. Bohrungen und zuschneiden.

Dazu brauchst du plane Leiterplatten. Hartpapier fällt also schon mal 
raus, und FR4 verschleißt die Fräser recht schnell, was dann die 
Geschichte teuer macht.

von Bernd T. (bastelmensch)


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olaf schrieb:
>> OK, Anfang der 90ziger habe ich aber auch noch keine Leiterplatten mit
>> Fine Pitch und 0,2mm Leiterbahnen gemacht... ;-)
>
> Stimmt, sowas mach ich heute in meinem Bastelkeller. Braucht 1h vom
> fertigen Layout bis die Platine auf dem Tisch liegt. Soviel Zeit das ich
> 2Wochen auf eine Platine aus China warten koennte habe ich meistens
> nicht.

1h ist Sportlich wenn man nicht alles ständig aufgebaut hat.
Aufräumen, Chmie versorgen, Bohrstaub entfernen...
Hast Du den Platz dafür alles ständig aufgebaut zu haben?
Wenn ja ist das  schön, das gönn ich Dir dann auch!
Aber auch damit hört sich 1h für mich wie Dauerlauf mit Sprinteinlage 
an.
Und auch Dir wird nicht jede Platine auf Anhieb gelingen.

Mal abgesehen von der Vorarbeit bis der Prozess steht...

Allerdings bleibt noch das Problem das die Platine nicht 
durchkontaktiert ist. Was für mich der Hauptgrund war das Ätzen 
aufzugeben. In den 90zigern konnte ich das noch Kostenneutral in der 
Firma machen, da war ein extra Labor eingerichtet. Aber selbst wenn ich 
die Möglichkeit noch heute hätte wäre meine Motivation äusserst gering, 
ausser für einfache einseitig Sachen.

Da warte ich lieber auf Post aus China und die Platine ist auch schon 
geprüft.
In der zwischenzeit mache ich mit was anderem weiter oder geniese 
einfach das Leben. OK, das ist gelogen, ich hänge vor dem PC ab. ;-)

von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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Ich glaube, die Ätztechnik hat sich prinzipiell verbessert. Früher waren 
Laserdrucker die Ausnahme. Heute sind sie günstig, und man kann den 
Toner auf die Platine als Ätzstop transferieren.

Aber der richtig grosse Vorstoss sind meiner Meinung nach gefräste 
Platinen. In den 90ern haben CNC Maschinen viel tausend Euro gekostet. 
Heute kann man mit einem einfachen 3D Drucker den man mit einer kleinen 
Fräse nachrüstet schon sehr gut isolierfräsen.

Was sich auch gegenüber den 90ern radikal geändert hat ist die Menge an 
freier Software, die man heute im Internet findet. CAD und auch CAM für 
die CNC Maschine sind gratis, und sogar Sonderlösungen, die im CAM die 
Wölbung der Platine ertasten, um dann später perfekt das Kupfer zu 
fräsen, findet sich in mehreren Versionen.

von Artur K. (arturk77)


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Hallo,

da hat sich ja einiges in der Zeit entwickelt.

Thermoverfahren für Platinen?

Platinen Fräsen? Wie stelle ich mir das vor? Die Leiterbahnen werden 
überall da wo sie nicht sein sollen, von der Fräse entfernt?

Dann mit Eisen(III)chlorid ätzen? Ich kenne nur H2O2 + Salzsäure + 
Wasser. ;-)

Platinen mit Hartpappe? Gibt es nicht mehr diese grünen Platinen mit den 
Kupfer-Leiterbahnen?

Geätzt habe ich damals schon doppelseitige Platinen und Durchkontaktiert 
mit einer Bohrung und einem beidseitig gelötetem Metallstift oder einem 
abgeknipstem Stück des Zuleitungsdrahtes eines Widerstandes, was über 
blieb.

Platzmäßig habe ich kein Problem. Ich bin kein Wohnungs-Mensch, 
geschweige denn ein Stadtmensch. Ich bin in einer Großstadt 
aufgewachsen, als ich klein war. Da ziehen mich keine 10 Pferde mehr 
hin. Ich bin stark Lärm(über)empfindlich, sonst drehe ich durch.

Für das Elektronik-Hobby steht ein 15qm Raum oder die Hälfte eines 25qm 
Raumes zur Verfügung.

Gibt es irgendwo im Netz oder hier auf Mikrocontroller.net eine 
Übersicht, welche Platinen es momentan gibt (welche Arten) und welche 
Entwicklungs- und Ätzverfahren, so dass man vergleichen könnte?

Grüße
Artur

von pegel (Gast)


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Ich würde empfehlen du siehst dir einfach die diversen youtube Videos 
an.
Da lässt sich der jeweilige Aufwand leicht erahnen.
Am besten englische Suchbegriffe, dann ist die Auswahl grösser.

Artur K. schrieb:
> Ich bin kein Wohnungs-Mensch,

Das ist schön, ich auch nicht ;)

Artur K. schrieb:
> Ich bin stark Lärm(über)empfindlich, sonst drehe ich durch.

Damit scheidet das Fräsen schon mal aus.

von Wolfgang (Gast)


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Artur K. schrieb:
> Die Löcher wurden auf der Platine mit einem 24 Volt Kleinbohrmaschine im
> Ständer einzeln gebohrt.
>
> Wie sieht es heute aus?

Das Bohren versucht man heute so weit wie möglich zu vermeiden. 
Insbesondere gibt es viele Bauteile sowieso nur in SMT.

10 Platinen 50x50 mm bekommst du in China für unter 9€ gefertigt.
https://www.elecrow.com/10pcs-2-layer-pcb.html

von Uhu U. (uhu)


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Artur K. schrieb:
> Thermoverfahren für Platinen?

Der Toner wird mit einem umgebauten Laminiergerät (geheizte Rolle) vom 
Papier auf die Platiene übertragen.

Es gibt auch eine kalte Methode: 
https://www.youtube.com/watch?v=HBIxvwZ_0og

von Horst S. (Gast)


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Bernd T. schrieb:
> 1h ist Sportlich wenn man nicht alles ständig aufgebaut hat.

- 3 min Ätzmittel ausm Kanister einfüllen, Heizung und Blubbers 
anschalten
- 10 min (beideitig 2 x 5min) Belichten
- 5 min Entwickeln, das Ätzbad nähert sich 37°
- 3 min Entwickler abspülen und rein damit ins Bad
- 20..25min (je nach Erschöpfungsgrad des Ätzmittels) ätzen, abspülen
- Ggf. Umrisse sägen (5 min) und aus der Hand mit 0,8er Bohren 
(15s/Bohrung)
- Diverse Bohrungen auf 1mm / 1,5mm aufweiten (15s/Bohrung)
- Lötlack drauf

Aufgeräumt wird, wenn die Platine gebohrt und die Ätzanlage vollständig 
abgekühlt ist (Plexiglas mag abrupte Temperaturänderungen nicht, danach 
kannste das Ätzmittel in den Kanister zurückbefördern).

Entwickler wird in 'ner Literflasche angemixt. Immer nur die benötigte 
Menge ins Entwicklerschälchen kippen, danach gleich in zweiten 
Entsorgungskanister umfüllen.

Doch, in ner Stunde hast Du die nackte Platine in der Hand.
Bis allerdings der Lötlack beidseitig trocken ist...

...mit Heizpüster 3h.

von Hardy F. (hardyf)


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Bei mir

Laminator anschalten

Ätzmittel einfüllen, Heizung einschalten

Layout auf Geschenkpapier drucken
saubere Platine liegt bereit
5 mal durch den Laminator

Geschenkpapier heiß abziehen ->kaum Rückstände
kurze Sichtkontrolle
 ab ins Ätzbad (Eisen3chlorid)

3 - max 5 Minuten Ätzzeit bei leichter Bewegung

Spülen im Wasserbecken,
Trocknen
Toner mit Aceton entfernen

Ränder abtrennen (kleine Eigenbausäge)

Bohren mit VHM  4 sec pro Loch mit geeignetem Bohrständer
ggf. Bohrungen aufweiten

fertige Platine mit Kolophonium-Isopropanol einpinseln.
Trocken nach max. 10 min, auf der Heizung  (im Winter) 5 min.

... halbe Stunde bis zur Platine...

: Bearbeitet durch User
von Horst S. (Gast)


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Wusst' ich's doch, ich bin nicht mal der Schnellste!

von michael_ (Gast)


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Artur K. schrieb:
> Man schnitt aus einer Elektronik-Zeitschrift einen Platinenausdruck aus
> oder kopierte ihn.
>
> Dann wurde dieser Ausdruck mit einem Spray behandelt, das das Papier
> durchsichtig machte. Das Spray stank so sehr, dass man im gleichen Raum,
> in dem es angewendet wurde, mehrere Tage von Kopfschmerzen geplagt wurde
> – auch wenn gelüftet wurde.
...........

Es hat sich überhaupt nichts geändert.
Du kannst das auch heute noch so veranstalten.

Aber auch damals gab es schon Scanner und man konnte das Ergebnis auf 
Folie drucken.

Fe3Cl gab es auch schon und auch entsprechende Behältnisse dafür.
Die Bohrmaschine war auch schon erfunden.

Leiterplattenfirmen gab es auch schon, denen du die Gerberdaten 
übergeben konntest.

Bist du gerade vom Nordpol zurückgekehrt?
Wo ist dein Problem?

Ach ja, billige Chinefirmen gab es da noch nicht :-(

von M. K. (sylaina)


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Bernd T. schrieb:
> 1h ist Sportlich wenn man nicht alles ständig aufgebaut hat.

Horst S. schrieb:
> Doch, in ner Stunde hast Du die nackte Platine in der Hand.

Aber locker. Du warst ja bei den Zeiten noch recht großzügig. Ich brauch 
ja fürs Belichten und Entwickeln nicht mal 5 Minuten ;)

von olaf (Gast)


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> Es hat sich überhaupt nichts geändert.

Doch, du kannst heute die Platine mit einer Laserdiode direkt belichten. 
Allerdings wird das dann wohl nichts mit 1h bis zu Platine. Jedenfalls 
nicht wenn sie 160x100 ist. :-)

> ja fürs Belichten und Entwickeln nicht mal 5 Minuten ;)

Ich belichte 4min pro Seite. In der Zeit kann ich schon parallel den 
Entwickler ansetzen. Aetzmittel hab ich immer in einer Dose. Lötstoplack 
brauch ich nicht, dafuer versilber ich meine Platinen.
Also 1h ohne sich gross abzuhetzen ist wirklich kein Problem.

Und nein, bei mir geht auch keine Platine mehr daneben.

Olaf

von Wolfgang (Gast)


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Horst S. schrieb:
> ..., danach gleich in zweiten Entsorgungskanister umfüllen.

Seit wann wird Abflussreiniger (=Entwickler) über Entsorgungskanister 
entsorgt. Wenn es dein Gewissen beruhigt, kann du den ihn mit etwas 
Essig neutralisieren.

von Georg (Gast)


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Artur K. schrieb:
> Dann wurde dieser Ausdruck mit einem Spray behandelt, das das Papier
> durchsichtig machte. Das Spray stank so sehr, dass man im gleichen Raum,
> in dem es angewendet wurde, mehrere Tage von Kopfschmerzen geplagt wurde
> – auch wenn gelüftet wurde.

Unser Fotograf hat dafür Haarspray verwendet. Ist aber so oder so 
Geschichte.

Georg

von Horst S. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Seit wann wird Abflussreiniger (=Entwickler) über Entsorgungskanister
> entsorgt. Wenn es dein Gewissen beruhigt, kann du den ihn mit etwas
> Essig neutralisieren.

Ich würde auch keinen Abflussreiniger in den Abfluss schicken. Wirkt 
nicht und versaut das Abwasser. Ich hab 'ne Spirale.

Den Euro für das versiegelte Tütchen Entwickler hab ich allerdings.
Ist halt portioniert für nen Liter Wasser. Was soll ich mich über die 
leeren Knopfzellen meiner Waage ärgern? Die kosten das Gleiche.

Zum Umweltmobil musst Du ja trotzdem. Oder wo lässt Du die ganzen 
Platinen-Prachtprototypen, die nicht funktioniert haben?

von dünnwandiger Trog (Gast)


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Anstelle eine Platine zu aetzen und bohren, mach ich lieber noch ein 
design.

Nee. Die kaeuflichen Platinen sind so guenstig, und ich bevorzuge 
mittlerweile auch 4 Lagige. Da ist man viel schneller mit Routen. Die 2 
Wochen Watrezeit gehen mit viel anderem durch.

2 platten 2 lagig 80x100 um die  67E
2 platten 4 lagig 80x100 um die 125E

von Michael B. (laberkopp)


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dünnwandiger Trog schrieb:
> 2 platten 2 lagig 80x100 um die  67E
> 2 platten 4 lagig 80x100 um die 125E

Aprilscherz ?

Für die Preise würden Viele wieder mit selber-Ätzen anfangen...

(klar, nicht durchkontaktiert, nicht 4-lagig)

von Dieter F. (Gast)


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olaf schrieb:
> Allerdings wird das dann wohl nichts mit 1h bis zu Platine. Jedenfalls
> nicht wenn sie 160x100 ist. :-

Woher hast Du denn diese Weisheit?

von Olaf (Gast)


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> Woher hast Du denn diese Weisheit?

Haben mir vertrauenswuerdige Quellen gefluestert.

Olaf

von Dieter F. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Haben mir vertrauenswuerdige Quellen gefluestert.

Na, mach mal offen :-) - glaube ich nämlich nicht :-)

von herbert (Gast)


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Artur K. schrieb:
> Man schnitt aus einer Elektronik-Zeitschrift einen Platinenausdruck aus
> oder kopierte ihn.

Wenn du eine Vorlage hast dann ist die für heutige Verhältnisse zum 
direkten belichten nicht mehr tauglich. Grund: Verzug beim kopieren und 
dann stimmt für die Krabbelviecher mit vielen Beinchen das Raster nicht 
mehr. Heute hat man Layout-Software wie Sprint-Layout ua. als schnell 
erlernbar bekannt. Hier könnte man seine Vorlage scannen und das 
Ergebnis in den Hintergrund von Sprint laden, skalieren und mit wenig 
Zeitaufwand genau im Raster nachmalen.
Wenn einem was nicht gefällt oder man bestimmte Bauteile wie Potis 
,Trimmer etc. nicht bekommt kann man das ändern und passend machen. 
Anschließen wird mit einem Laser-Printer vorzugsweise auf Folie gedruckt 
die dann zum belichten dient.

Artur K. schrieb:
> Wird immer noch normal mit Lampe beleuchtet oder gibt es dafür spezielle
> Lichtquellen?

Nein, es wird zum Teil mit allem möglichen belichtet und dann hinterher 
geklagt weil das Ergebnis schlecht ist. Deswegen ist für mich eine 
Hängelampe (Osram Vitalux 300) das Maß für eine sichere und sorglose 
gute Belichtung. (Mein Abstand etwa 40cm bei 4,50 Minuten bei einer 
einlagigen Folie, bei zwei Folien übereinander eine Minute länger). Man 
macht halt eine Belichtungsreihe am besten mit Platinen von Bungard.

von Dieter F. (Gast)


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herbert schrieb:
> Verzug beim kopieren

Bemerkte ich eher selten. Störend waren mehr die optischen 
"Undichtigkeiten", welche zu Leiterbahnen mit "Einschlägen von 
Mikro-Meteoriten" führten. Das konnte man aber durch geduldiges 
"Nachverzinnen" kompensieren.

herbert schrieb:
> Nein, es wird zum Teil mit allem möglichen belichtet und dann hinterher
> geklagt weil das Ergebnis schlecht ist.

Ja - wer auch immer da klagt

herbert schrieb:
> Man
> macht halt eine Belichtungsreihe am besten mit Platinen von Bungard.

muss sich daran halten.

Ohne Belichtungsreihe kein vernünftiges Ergebnis. Ich habe schon mit 
div. Halogenlampen, Nitraphot-Lampen, meiner Schreibtischleuchte und der 
Sonne (sehr unzuverlässig :-() etc. experimentiert (auch mit Laserlicht 
- aber das ist eine andere Baustelle). Lichtquelle, Abstand und Zeit 
notieren und im Optimum als solches markieren.

Du kannst natürlich auch Toner-Transfer machen (x Threads dazu hier im 
Forum) - das ist für mich Geschmackssache. Wenn Du damit gut klarkommst 
- mach es.

von Wolfgang (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Ohne Belichtungsreihe kein vernünftiges Ergebnis. Ich habe schon mit
> ... und der Sonne (sehr unzuverlässig :-() etc. experimentiert

Vielleicht hättest du während der Sonnenbelichtung mit einem spektral 
passenden Photometer die Lichtmenge erfassen und die Belichtung zu 
gegebener Zeit beenden sollen. Die Zeit ist da ein schlechter Ratgeber, 
weil die Atmosphärentransparenz und die Ozondicke doch deutlich 
schwanken.
Ein Lichtbündel mit so hoher Homogenität und so geringer innerer 
Divergenz (-> Kantenschärfe) bekommst du sonst aber für größere Flächen 
nur mit erheblich Aufwand hin.

von Dieter F. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Vielleicht hättest du während der Sonnenbelichtung mit einem spektral
> passenden Photometer die Lichtmenge erfassen und die Belichtung zu
> gegebener Zeit beenden sollen.

Vielleicht hätte ich das wegen der fehlenden Reproduzierbarkeit gar 
nicht erst ausprobieren sollen :-) ich war jung ... lange her

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