Hallo allerseits, ich experimentiere zur Zeit mit dem Aufbau von Sinusgeneratoren mit Wien-Brücke, die zur Amplitudenstabilisierung eine Glühbirne verwenden. Bevorzugt benutze ich Fahrradbirnen mit 6V 2,4W oder 6V 0,6W. Die favorisierten 20mA-Birnen habe ich nicht da. Die Oszillatoren sind nach dem hier abgebildeten Prinzip aufgebaut: http://sound.whsites.net/project22.htm Figure2 Die Schaltung habe ich abgewandelt und mit stärkeren Transistoren ausgestattet, damit sie in der Lage ist, die Leistung für die stärkeren Glühbirnen aufzubringen. (nein, die Schaltbilder habe ich noch nicht parat) Was hier mit R3, R4, L1 und C5 gemacht wird, funktioniert in meinen Schaltungen genauso, nur mit geringeren Widerstandswerten, z.B. 10...22 Ohm für R4 mit einem 25 Ohm-Poti in Reihe und 0...5 Ohm als R3. 1000uF habe ich auch drin. Am Ausgang ist noch ein Lautsprecher über 470 Ohm angeschlossen. Der Ton ist nur ganz leise zu hören, so daß ich einen Einfluß seiner Resonanz ausschließe. Nun habe ich beim Verändern der Frequenz mittels Doppelpoti festgestellt, daß zwischen 2 kHz und 4 kHz die Amplitude geringfügig ansteigt, so daß man nachregeln muß, um sie wieder kleiner zu bekommen. Oberhalb nimmt sie ab und die Lampe wird dunkler. Man kann bis runter unter ca 100 Hz ohne daß die Amplitude sich ändert. Auf dem Oszi sieht der Sinus die ganze Zeit sauber aus und die 2,4 W - Lampe glimmt bei Tageslicht deutlich sichtbar. Ist schon mal jemandem so eine Frequenzabhängigkeit der Amplitudenregelung aufgefallen oder habe ich da unabsichtlich einen stark gedämpften Schwingkreis eingebaut? Ich könnte mir vorstellen, daß die Lampe sowie der 1000uF - Elko aufgrund seiner Induktivität so eine Frequenzabhängigkeit aufweisen könnten. Den Elko habe ich bisher noch nicht mit einem Folienkondensator überbrückt. schon mal danke fürs Antworten mit freundlichem Gruß
Christian S. schrieb: > daß zwischen 2 kHz und 4 kHz die Amplitude geringfügig > ansteigt Wie viel denn? Auf dem Oszi sieht eine Pegeländerung immer recht spektakulär aus, wenn man es in dB umrechnet ergibt sich oft ein vernachlässigbares Bild. Ich gebe zu bedenken: ein Doppelpoti hat selten an beiden Schleifern 100%-ig den gleichen Wert....
Christian S. schrieb: >Bevorzugt benutze ich Fahrradbirnen mit 6V 2,4W oder 6V 0,6W. Die >favorisierten 20mA-Birnen habe ich nicht da. Die 6V 2,4W Fahradbirnen sind etwas zu niederohmig. Versuch mal Glühbirnen mit höherer Spannung zu verwenden, 24V oder 60V Kontrolllämpchen, die sind hochohmiger. Oder 220V 15W Kühlschrankbirnen. >Die Schaltung habe ich abgewandelt und mit stärkeren Transistoren >ausgestattet, damit sie in der Lage ist, die Leistung für die stärkeren >Glühbirnen aufzubringen. Die Leistung der Glühbirnen spielt keine Rolle, die müssen nicht leuchten oder glimmen. Die haben ihre PTC-Eigenschaften trotzdem, auch wenn nichts zusehen ist. Wichtig ist nur, daß der Rückkopplungs- spannungsteiler nicht zu niederohmig ist.
Tippe auf Gleichlauffehler vom Poti, oder Unterschiede zwischen den Begrenzungswiderständen R1A und R1B. mfG
Die einfache Amplitudenregelung mit den Glühbirnen hat einen begrenzten Regelbereich und nicht so viel Feedback. Entsprechend führen Gleichlauffehler beim Poti zu Änderungen der Amplitude. Für eine besser stabile Amplitude sollte man die Regelung per JFET vorziehen.
R. M. schrieb: > Tippe auf Gleichlauffehler vom Poti, oder Unterschiede zwischen den > Begrenzungswiderständen R1A und R1B. > mfG Genau das ist der Grund. Sobald sich das Verhältnis der Zeitkonstanten R1*C1 und R2*C2 ändert, benötigt der Oszillator mehr oder weniger Verstärkung. Das bedeutet, dass sich die Amplitude ändert da die Glühbirne dann in einem anderen Arbeitspunkt betrieben werden muss um die Oszillation aufrecht zu erhalten.
Lurchi schrieb: >Für eine besser stabile Amplitude sollte man die Regelung per JFET >vorziehen. Ja, stimmt, aber vielleicht will er ein wenig experimentieren und Erfahrungen sammeln. Den Bausatz im Anhang habe ich schon mal aufgebaut, er funktioniert ganz gut. Die Schaltung werde ich auch nochmal aufbauen. Ich muß nur mal sehen, was ich als Ersatz für den russischen KP303D verwende.
Günter Lenz schrieb: > ch muß nur mal sehen, was ich als Ersatz > für den russischen KP303D verwende. Sollte der BF245 für passen. Wobei immer empfohlen wird, die Gate-Spannung mit einem Spannungsteiler zu symmetrieren, z.B: Beitrag "Re: Kondensatorenauswahl für Wien-Brücken-Oszillator" Hier werden 33k/33k empfohlen, oft hab ich 100k/100k gesehen, um die Verzerrungen am FET zu verringern. Hier liegt auch der Charme der Glühlampenvariante: so lange der OPV weit genug von der Aussteuerungsgrenze entfernt ist, dann ist das Signal auch seeeehr verzerrungsarm. Zurück zum Originalthema: ich würde empfehlen, einen der beiden Begrenzungswidersände durch einen Einstellregler zu ersetzen, den dann so einstellen, das die Amplitude bei höchster Frequenz, so ist, wie bei niedrigster Frequenz. Der Abgleich sollte bei höchster Frequenz erfolgen. Der Fehler der dann noch übrig bleibt, ist der nichtlineare Gleichlauffehler des Potis. mfG
Hallo, schon mal danke für die Hinweise und das PDF. Verbesserungswürdig ist also (unter anderem) das unscheinbare Doppelpotentiometer. Dann müßte mit ausgemessenen festen RC-Kombinationen, die den bisherigen Einstellbereich des Potis umfassen, eigentlich keine Änderung der Amplitude auftreten. So eine ähnliche Schaltung wie im Pdf habe ich mal gebaut. Sie benutzt zur Steuerung des FETs einen eigenen OPV als PI-Regler. Beim Durchstimmen zappelte das Signal schon ordentlich. Da gab es mal den Sinusgenerator Mieslinger von Elektor mit Allpässen, glaube ich mich zu erinnern. mit freundlichem Gruß
> Dann müßte mit ausgemessenen festen
RC-Kombinationen, die den bisherigen Einstellbereich des Potis umfassen,
eigentlich keine Änderung der Amplitude auftreten.
Dafür "zappelt" das Ausgangssignal beim Umschalten der Widerstände da
die Schalter der beiden Widerstände ja nicht exakt gleichzeitig
schalten.
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Christian S. schrieb: > Verbesserungswürdig ist also (unter anderem) das unscheinbare > Doppelpotentiometer. Fanatiker verwenden einen Doppeldreko :) Der GF21 (Clamann&Grahnert/Praecitronik) ist nach meiner Erinnerung so gebaut. > Beim Durchstimmen zappelte das Signal schon ordentlich. Das ist beim GF21 auch so.
Hallo, ich konnte feststellen, daß das Poti der Übeltäter war. Ein Poti mit geringerem Widerstandswert ermöglicht die gewünschte gleichmäßige Amplitude unabhängig von der Frequenz. 10 kOhm ist der neue Favorit. Durch den zusätzlichen probeweisen Einbau eines einzelnen kleinen Potis konnte ich das unerwünschte Verhalten provozieren oder Vermindern je nach Einstellung. Es liegt nun daran, die beste Einstellung zu finden, wie rm bereits angedeutet hat. Die Erhöhung ging z.B. von 4V ss auf 4,5 Vss, so daß deutlich sichtbare Verzerrungen entstanden. Alles in Allem entsteht eine durchaus brauchbare Selbstbau-Lösung. Mit freundlichem Gruß
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Christian S. schrieb: > Verbesserungswürdig ist also (unter anderem) das unscheinbare > Doppelpotentiometer. M.E. wäre ein Doppeldrehko vielleicht besser geeignet. Bei alten Luftdrehkos konnte man den Gleichlauf teilweise einstellen.
Hallo zusammen > Fanatiker verwenden einen Doppeldreko :) > M.E. wäre ein Doppeldrehko vielleicht besser geeignet. Im Prinzip ja, aber... Ich erinnere mich noch an eine Schaltung aus dem 'Ham Radio Magazin' von vor rund 40 Jahren, die ich damals auch aufgebaut habe. Dümpelt noch irgendwo in meinen Schatullen. Das war die Zeit, als MOS-OPs auf den Markt kamen. Besagte Schaltung arbeitete mit einem CA3140, für die Amplitudenstabilisierung wurde ein NTC eingesetzt. Zu den 500pf eines Drehkos waren die Rs natürlich ziemlich gross. Jetzt kommt das 'aber': Drehko liegt nicht an Schaltungsmasse. Handempfindlich, bei entsprechendem Aufbau wohl in den Griff zu bekommen. Stabilisierung der Amplitude war nicht so toll; kann aber auch am ungeeigneten NTC gelegen haben. Ich nahm damals, was die Schatullen hergaben. Fragt mich nicht nach der Schaltung, ich müsste etliche Jahrgänge durchforsten, diese zu finden. Das grösste Manko war nach meiner Erinnerung die Handempfindlichkeit. 73 Wilhelm
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