Liebe Forenteilnehmer, ich stehe gerade ziemlich auf dem Schlauch und bin auf Eure Hilfe angewiesen: Leider ist die Türsprechanlage im Haus defekt: Türöffnen geht noch, sprechen von/zu der Haustür zu/von den Wohnungstelefonen geht nicht (mehr). Ein kleiner Blick in die "Zentrale" im Keller sagte mir: Ohne Schaltplan bist Du hier verloren. Immerhin sind daran 3 Parteien und zusätzlich 2 weitere "interne Telefone" angeschlossen. Das Dingen stammt aus den wilden 70iger Jahren. Ich fand sogar einen Mini-Schaltplan in einer der beiden Kisten, die im Keller unter der Decke hängen - der erklärt aber leider nicht alles. Es ist eine "SEKO" - Anlage. Das Netzgerät trägt die Bezeichnung "Netzgerät Nr. 603 V". Die Bilder in meiner Dropbox (siehe Link unten) sagen Experten von Euch vielleicht sogar noch mehr. Könnte mir jemand von Euch mit einem Schaltplan zu solch einer Anlage unter die Arme greifen? Notfalls komme ich vielleicht auch mit Schaltplänen zu "ähnlichen" Anlagen weiter. Aktuell kapier' ich noch nicht einmal das Prinzip, wie Türsprechanlage, Mikros, Hörer und Verstärker theoretisch zusammenarbeiten. Viele Grüße Igel1 PS: weitere Bilder gibt's hier zu bewundern: https://www.dropbox.com/sh/nk3bfzcfrsrh1bd/AAC-Y2jeqlY44JDZg_9AfAKva?dl=0 ... dort habe ich auch ein PDF abgelegt, was evtl. der vorliegenden Anlage nahe kommen könnte - sicher bin ich mir da aber nicht. Die kleine Verstärkerplatine gehört eigentliche in einer der Boxen (oberhalb von einem Trafo). Zunächst dachte ich, sie ist defekt und wollte präventiv alle Bauteile tauschen. Da ich aller- dings an den Eingängen noch nicht einmal Spannung messe, habe ich von diesem Vorhaben erst noch einmal wieder Abstand genommen.
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Als erstes würde ich mal messen, ob die Spannungen am Netzteil alle vorhanden sind. Vor allem die Gleichspannung, die wird vermutlich für den Sprechverkehr benötigt. Wenn da nichts zu messen ist, ist evtl. nur die Sicherung (Si.2) durch. Das Kabel am + der Gleichspannung sieht auch nicht wirklich befestigt aus. Mal das Kupferende des Kabels mit feinem Sandpapier blank machen und mit einer Schraube befestigen hilft evtl. schon. PS: und früher war irgendwie einiges besser ;-) Vergilbter Schaltplan im Gehäuse, einfach sehr nützlich.
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Andreas S. schrieb: > Aktuell kapier' ich noch nicht einmal das Prinzip, wie > Türsprechanlage, Mikros, Hörer und Verstärker theoretisch > zusammenarbeiten. Ich hatte kürzlich darüber geschrieben, wie meine Siedle Anlage aussieht bzw. was ich repariert habe. Beitrag "Siedle Türsprechanlage TLE051-01 (erfolgreich) repariert" Dort habe ich auch einen Schaltplan hinterlassen. Wie man sieht, ist das Ganze einfachst gehalten. Defekt war da der Lautsprecher (nur noch sehr leise) und vor Jahren hatte ich auch mal das Mikrofon ausgetauscht. Beide sind eben an der Tür letztlich auch der Witterung ausgesetzt. Was ich dort nicht erwähnt hatte: an den Klemmen 11 und 14 ist nur noch die Hörkapsel des Handapparats angeschlossen. Ansonsten: Die Schaltung wird auch bei deiner Anlage einfach sein, so dass man zur Not auch den Schaltplan daraus erstellen kann - mit vertretbarem Aufwand. Die Empfehlung von Joe F. für dein Problem ist natürlich die 1. Wahl.
@Joe F.: Danke schon einmal für die schnelle Antwort. Also: Habe alle Spannungen durchgemessen - Wechselspannungen und die Gleichspannung. Sind in etwa alle so, wie sie sein sollten. Da liegt der Hase also nicht begraben. Das lose Kabel ist deshalb lose, weil ich die Verstärkerplatine (normalerweise oberhalb vom losen Kabel huckepack auf dem 2. Trafo) abgeschraubt habe. Inzwischen drängt sich mir immer mehr der Verdacht auf, dass der Schaltplan in der PDF-Datei tatsächlich halbwegs zu meiner Anlage paßt. Nur finde ich den irgendwie super chaotisch und ich habe auch weder Mithörsperre noch Signaltongenerator. Aber ist es tatsächlich so, dass bei diesen Hausanlagen Lautsprecher und Mikro in Reihe geschaltet sind? Viele Grüße Igel1
@HildeK: Danke für den Link auf Deinen Thread. In der Tat scheint meine Verstärkerplatine im Keller große Ähnlichkeiten mit Deiner Schaltung zu haben - habe den Schaltplan der Platine schon aus dem Layout abgeleitet, bin aber noch nicht ganz schlau daraus geworden und möchte den Schaltplan erst schönzeichnen, bevor ich ihn Euch zumute. Da die Anlage schon ein paar Jahre nicht mehr funktioniert, kann ich nicht ausschließen, dass sich hieran schon Andere versucht haben, die die Sache verschlimmbessert haben könnten (vielleicht gar die Drähte falsch aufgelegt haben). Viele Grüße Igel1
Nach HildeK's Tipp habe ich die Sprechanlage an der Haustür zerrupft ... (siehe 1. Bild) Der Lautsprecher macht noch einen halbwegs guten Eindruck: Ein 500Hz-Testsignal meines Multimeters (mit eingebautem Signalgenerator) konnte ich gut hören. Bei der Mikrophonkapsel dagegen bin ich unsicher: Durchgangswiderstand ist (je nach Lage, in die ich das Dingen drehe) ca. 400 - 1200 Ohm. In der Hoffnung, dass dieses Mikrophon ähnlich aufgebaut ist wie ein Lautsprecher, habe ich auch an die Mikrophonkapsel mein Testsignal angelegt (100Hz, 200Hz, 500Hz, 1000Hz) - jeweils nichts zu hören. Dann habe ich überlegt, ob das Dingen vielleicht noch ein Kohlemikrophon ist. Also habe ich das Mikro in Reihe mit einem 1K Widerstand an 9V gelegt und parallel zum Mikro mein Oszi angeschlossen. Das Ergebnis meiner anschließenden Stimmübungen seht Ihr im angehängten Bild. Ob das nun gut oder schlecht ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sehen, dass das Mikro bei einem kräftigen "Ahhhhhhhhrrrgggg ...." durchaus 1Vss Signale auswirft. Was meint Ihr dazu? (defekt oder okay?) Viele Grüße Igel1
Bei dem Mikrofon tippe ich mal ganz stark auf ein Kohle-Mikrofon, wie sie früher (tm) in Fernsprechapparaten meines (ehemaligen) Arbeitgebers, der Deutschen Bundespost (heute Telekom) zum Einsatz kamen... daher auch die 'seltsamen' Widerstandswerte ;-)
Andreas S. schrieb: > In der Hoffnung, dass dieses Mikrophon ähnlich aufgebaut ist > wie ein Lautsprecher, habe ich auch an die Mikrophonkapsel > mein Testsignal angelegt (100Hz, 200Hz, 500Hz, 1000Hz) - jeweils > nichts zu hören. Das Mikrophon sieht eher aus, wie eine Telefonmikrophonkapsel - eben aus den 70er Jahren. Ich tippe mal auf Kohlemikrophon, d.h. durch den Schall wird der Widerstand geändert. Bau mal einen Spannungsteiler damit auf und guck dir das Signal auf einem Oszi an.
Ja, Kohlemikro - diese Vermutung hatte ich auch. Wie ist Deine Einschätzung (bitte nur abgeben, wenn Du Dich etwas mit diesen Mikros auskennst): Ist das Dingen noch okay (insbesondere im Hinblick auf die Widerstandwerte) oder ist es Schrott? Habe mal gelesen, dass Kohle über die Jahre "verklumpen" kann. Ist das schon passiert? Viele Grüße Igel1
Man könnte versuchen, die Kapsel (bzw. das Kohle-Material) durch vorsichtiges 'Klopfen' des Kapselrandes z.B. auf den Handballen ein wenig aufzulockern und so das Ganze wieder etwas 'gängiger' zu bekommen. Das Problem ist, daß mit den Jahren der Kohlegrieß sich auch 'aneinander' abreibt und somit ein recht feiner 'Staub' entsteht, welcher der Signalübertragung nicht unbedingt förderlich ist... Verklumpte Kapseln hat es sicherlich auch schon gegeben, mir ist eine solche jedoch in meiner 'Laufbahn' wissentlich nicht untergekommen... Später hat man die Kohlekapsel 1:1 gegen 'elektronische' ausgetauscht (bzw. gleich in neuere FeTap werksmäßig verbaut). Beispiele: AKG Typ DKO48 Reiner GmbH & Co. KG - SK80TS ZB Dyn Siemens - TS8 Hier noch ein Link mit Umbauanleitung eines W48 Telefonapparates auf eine moderne Kapsel - vielleicht ist ja in Deinem Falle ein 1:1 Austausch evtl. einfach und ohne weitete Umbau/Bastelmaßnahmen machbar... http://www.multiplikation.de/Mikrokapseln_umbauen/
@Wolfgang: bitte 2 Beiträge über Deinem Beitrag lesen ... (oder Oszi-Bild angucken). @Michael W.: Vielen Dank für Deine Mühen und die wertvollen Tipps, die Du mir da gegeben hast. > Später hat man die Kohlekapsel 1:1 gegen 'elektronische' > ausgetauscht (bzw. gleich in neuere FeTap werksmäßig verbaut). Hmmm ... Diese AEG-Dinger mit Transistor sind relativ einfach zu beschaffen, aber ich bin mir unsicher, ob die auch in meiner Türsprechanlage funktionieren werden: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjou7vslpfTAhVJaxQKHa-CALcQFggjMAA&url=http%3A%2F%2Fwww.professional.legrand.de%2Fuploads%2Ftx_templavoila%2Fc_8_techlibrary_146_document_enTISPrintLT_02.pdf&usg=AFQjCNHZZKTUHutu1erShdstzelU8pGIdg&sig2=_rnda_xvfSNuixQY2VcKUQ&bvm=bv.152174688,d.d24 (Dies ist der (vermutliche) Schaltplan.) Aber probieren könnte ich's mal ... Viele Grüße Igel1
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Andreas S. schrieb: > Ich kann nur sehen, dass das Mikro bei einem kräftigen > "Ahhhhhhhhrrrgggg ...." durchaus 1Vss Signale auswirft. Klingt finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so, als ob das Mikrofon komplett kaputt ist. Vielleicht ist der Pegel weniger als im Neuzustand, aber man müsste ja zumindest (wenn auch mit leisem Pegel) etwas in der Sprechanlage hören... Ich vermute der Fehler ist woanders zu suchen.
Echt lieb von Euch, dass Ihr Euch so viel Mühe gebt! Also, neuer Stand hier: Habe nacheinander alle Bauteile auf der Verstärkerplatine im Keller ausgelötet und bingo: Ein Germanium-Transistor (AC176) war defekt (ein Hoch auf den Transistortester hier aus dem Forum). Zum Glück hatte ich gestern auf Verdacht im örtlichen Elektronikladen einen Ersatz gekauft. Den AC176 hatten die zwar nicht vorrätig, der sehr junge Verkäufer meinte aber, ein AC187K wäre kompatibel (was ich persönlich eher nicht finde, wenn ich auf die Kennwerte schaue ... aber aus Mangel an Alternativen ...) Also habe ich den AC187K gerade eingelötet und siehe da: Ich kann mit dem Innentelefon schon wieder nach draußen sprechen. Hören geht noch nicht, weil die Sprechkapsel ja aktuell noch hier auf dem Schreibtisch liegt. Das wird sich aber in wenigen Minuten ändern - Ihr "hört" dann hoffentlich gleich von mir ... Viele Grüße Igel1
Tärääää ! Habe die Sprechkapsel soeben wieder eingebaut und hurra: Die Kiste funktioniert wieder! Außenstehende vor der Haustür sind zwar etwas leise zu hören, aber man kann sie verstehen. Sprechen von drinnen nach draußen geht jetzt ebenfalls wieder - kommt aus der Türsprechanlage draußen sogar relativ laut raus, aber richtig gute Sprachqualität ist anders. Anyway - Hauptsache es läuft erst einmal wieder. Trotzdem würde ich die Sprechkapsel gerne einmal tauschen - vermutlich liegt da noch einiges an Potential in so einem Tausch. Viele Grüße Igel1
Andreas S. schrieb: > Echt lieb von Euch, dass Ihr Euch so viel Mühe gebt! Ich finde es respektabel, was für eine Mühe du dir gibst diese museumsreife und optisch dann doch nicht mehr so ganz ansprechende Anlage wieder zum Laufen zu bringen! Aber wenn es wirklich nur an diesem einem Transistor lag, dann hat sich der Aufwand ja gelohnt.
@Joe F.: Schau Dir mal Preise von neuen Anlagen mit Türöffner, 5 Parteien mit Haustelefonen und weiteren 3 internen Telefonen an. Und ich sage Dir: das motiviert kolossal ... Hinzu kommt, dass diese Anlage seinerzeit exakt in den Klinker eingepaßt wurde. Das war eigentlich sogar noch wichtiger für mich. Aber ich gebe zu: so richtig zufrieden bin ich mit dem Ergebnis noch nicht. Als Zwischenlösung ist's jedoch okay. Viele Grüße Igel1
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