Forum: HF, Funk und Felder "Ruck-Zuck-Oszillator" ?


von Franz M. (herc)


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Hallo, ich bin während meiner Web-Suche nach diversen Oszillatoren 
(möglichst im GHz Bereich)auf einen "Ruck-Zuck-Oszillator: schwingt von 
NF bis UHF" gestoßen. Leider finde ich keinerlei weitere Details dazu.

er wurde in diesem Funkamateur-Heft besprochen:

http://www.hb9f.ch/verein/pdf/Funkamateur_Inhalt/FA_2005/0509.pdf

Hat jemand hier weitere Infos oder gar einen Schaltplan ?

vielen Dank !

von HabNix (Gast)


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Im genannten Artikel werden Multivibratoren behandelt. Vermutlich nicht 
das, was gesucht wird.

MfG

von Sven D. (Gast)


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Wende Dich an die Zeitschrift Funkamateur. Dort kannst Du eine Kopie des 
gewünschten Artikels kaufen.

Ausserdem hast Du die falsche Ausgabe verklinkt. Der Artikel ist im Heft 
10/2005 nicht 9/2005.

73 Sven

von Franz M. (herc)


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danke, ich habe eben nachgeschaut: das Heft gibt es tatsächlich noch bei 
funkamateur.de .

Vermutlich ist es also ein (emittergekoppeler ?) astabiler 
Multivibrator, richtig ?

von RZO (Gast)


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Franz M. schrieb:

>
> Hat jemand hier weitere Infos oder gar einen Schaltplan ?

Der Autor:

Berberich, Eugen

http://www.darc.de/der-club/distrikte/b/ortsverbaende/25/technik-in-b25/?tx_felogin_pi1%255Bforgot%255D=1

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein Multivibrator wie schon gesagt wurde, 2* BF115, 2* 10kOhm, eine 
Induktivität sonst nichts.
Die Frequenz ist neben der Induktivität auch noch von der 
Betriebsspannung abhängig. Eine Tabelle reicht von 27 kHz bis 690 MHz, 
mit L von 1000µH herunter bis auf einen U-Bogen 12*6mm. FA 10/2005 Seite 
1046/1047.

Eugen Berberich hat schon 1976 Heft 2 in den UKW-Berichten einen Artikel 
zum Bau eines Spektrumanalysators veröffentlicht, nach einem Vortrag auf 
der Münchner VHF/UHF-Tagung im selben Jahr. Ich habe ihm daher 1983 ein 
Exemplar meiner Diplomarbeit geschickt, die später in Karl Weiners 
"UHF-Unterlage 4" veröffentlicht wurde. Irgendwo habe ich noch seine 
Platine mit dem logarithmischen ZF-Teil für 10,7 MHz aus zehn 
Dual-Gate-Mosfets liegen.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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IMO eine interessante Abhandlung über Oszillatoren:
http://www.qsl.net/va3iul/High_Frequency_VCO_Design_and_Schematics/High_Frequency_VCO_Design_and_Schematics.htm

Aber nicht vergessen, 22nH z.B. entsprechen einem Stück Draht mit einer 
Länge von ca. 30mm.

von Hp M. (nachtmix)


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Franz M. schrieb:
> schwingt von
> NF bis UHF"

Hat du dich schon einmal mit Tunneldioden beschäftigt?
Die können das und brauchen dafür nur einen Schwingkreis und eine 
einzige 1,5V Batterie.
https://www.youtube.com/watch?v=PuG8CCUbg58

Bei ebay gibt es preiswerte TD, meist aus russischen  Militärbeständen:
http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_sacat=0&_nkw=tunneldiode&_sop=15

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> meist aus russischen  Militärbeständen:

Wie kommst du darauf?  Das mag für die 3И-Typen vielleicht gelten,
aber die АИ-Typen gab's dazumals ganz normal selbst in den
DDR-Bastlerläden.  Man darf also annehmen, dass die auch in der
UdSSR massenhaft verfügbar waren.

von Franz M. (herc)


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Danke für das youtube Video - sehr anschaulich. Tunneldioden habe ich 
bisher nicht ausprobiert, da sie mir zu fragil erschienen (mögliche 
Beschädigung beim Löten und Strömen im mA Bereich) und oft nur via ebay 
erhältlich sind.
Aber das Video macht Lust auf Experimente.

Eine Frage zu den Tunneldioden: die Grenzfrequenz ist leider fast nie 
angegeben, dafür die "Valley Point Terminal Capacitance". ich nehme an, 
daß diese möglichst niedrig sein sollte, um möglichst hohe Frequenzen zu 
generieren ? Was wäre ein praktikabler oberer Wert, wenn man zumindest ~ 
3 GHz erreichen möchte ?

Dann nehme ich an, daß es lohnt, eine etwas teurere Tunneldiode mit 
einem möglichst hohen "Peak Point Current" zu wählen?

nochmals Dank für die vielen Tipps und Infos.

: Bearbeitet durch User
von HF Pfuscher (Gast)


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Franz M. schrieb:
> Dann nehme ich an, daß es lohnt, eine etwas teurere Tunneldiode mit
> einem möglichst hohen "Peak Point Current" zu wählen?

Du hast ja nur sehr vage angedeuted was du machen willst.

So eine Tunneldiode mag ja ein schönes Spielzeug sein, aber
eine ernsthafte Anwendung für heutzutage?

von Hp M. (nachtmix)


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Franz M. schrieb:
> 3 GHz erreichen möchte ?
>
> Dann nehme ich an, daß es lohnt, eine etwas teurere Tunneldiode mit
> einem möglichst hohen "Peak Point Current" zu wählen?

Aber übertreibe es nicht. Es soll Typen für über 200A gegeben haben.

Dem Vernehmen nach sind mindestens 10GHz mit 5mA-Typen möglich.
Bei so hohen Frequenzen ist mit herkömmlicher Verdrahtung aber kein 
Blumenpott mehr zu gewinnen; die Verluste durch Skineffekt und 
Abstrahlung sind zu hoch.
Hohlraumresonatoren oder, seit einigen Jahrzehnten, dielektrische 
Resonatoren "die Pille" sind da das Mittel der Wahl.

Franz M. schrieb:
> die Grenzfrequenz ist leider fast nie
> angegeben

Weil es die eigentlich nicht gibt.
Die Tunnelei passiert in 0-Zeit, und ist nicht, wie bei Transistoren, 
auf Diffusionsvorgänge angewiesen.
Falls überhaupt, so liegt sie weit über 100GHz.
Die frequenzmäßig obere Verwendungsgrenze ist hauptsächlich durch die 
Bauform, meist ein Gehäuse, vorgegeben.
Es gibt aber Tricks, die schon die Künstler der Röhrentechnik kannten, 
wie man eine durch die Bauform bedingte Frequenzgrenze zumindest 
schmalbandig überschreiten kann.


HF Pfuscher schrieb:
> So eine Tunneldiode mag ja ein schönes Spielzeug sein

Ist es zweifellos. Anfang der 60er hatte ich viel Freude mit diesem 
Tunneldipper: https://www.youtube.com/watch?v=qkUbyTC1QjA
Das Manual mit dem Schaltplan gibts hier.
http://www.vintage-radio.info/download.php?id=381



HF Pfuscher schrieb:
> aber
> eine ernsthafte Anwendung für heutzutage?

Sicher nur noch für Spezialzwecke.
Mikrowellendioden für Meßzwecke z.B.
Auch Spannungswandler für kleinste Spannungen, wie sie z.B. von 
Thermoelementen geliefert werden. Wirkungsgrade von über 60% wurden 
dafür  genannt.
Außerdem sind die Dinger wegen ihrer hohen Dotierung gegen radioaktive 
Strahlung unempfindlich.
Solche Eigenschaften sind z.B. für die Raumfahrt interessant

Versuch mal mit herkömmlichen Mitteln einen  UHF-Oszillator zu bauen, 
der mit 100mV Betriebsspannung auskommt!
Mit Ge-TD geht das.

: Bearbeitet durch User
von HF Pfuscher (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Versuch mal mit herkömmlichen Mitteln einen  UHF-Oszillator zu bauen,
> der mit 100mV Betriebsspannung auskommt!

Hi hi ....

Versuche mal so einen freischwingenden Oszillator zu "finden"
und ihn in seiner Temperaturdrift weiter zu "verfolgen" ....

(Manche) Spektrumanalysatoren können sowas ;-)

von Franz M. (herc)


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Danke für die weiteren Infos zu Tunneldioden. Ich habe jetzt einfach 
einmal eine Tunneldiode (und das Heft zum RuckZuckOszillator) über den 
Funkamateur Shop bestellt.

die maximale Gesamtkapazität scheint mir mit 15pf recht hoch; aber für 
erste Experimente < 1 GHz sollte das locker reichen, oder ?

http://www.box73.de/product_info.php?products_id=3745

als UHF Detektor habe ich mir bereits diese wunderbar simple Schaltung 
aufgebaut:

http://www.instructables.com/id/VHF-UHF-RF-Sniffer/
(mit einem BFR 93A SMD , 6GHz)

Ich habe mal noch einen klassischen Funker-Kopfhörer (aus meinem 
Polytronic Baukasten) vor die LED geschaltet. Ganz erstaunlich, wie mein 
Zimmer mit Funk(störungen) gefüllt ist. Vom Handy, WLAN Router, 
PC-Monitor, zum Flachbildfernseher über den Halogen Dimmer bis hin zum 
Heizkostenzähler auf 868 MHz  kann ich damit alles hören.


Was ich eigentlich vorhabe ? Einfach erste Erfahrungen im GHz Bereich 
sammeln. Das ist mal deutlich was anderes als die KW Audions, 
Direktmischer und Dipmeter meiner Jugendzeit.

: Bearbeitet durch User
von HF Pfuscher (Gast)


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Franz M. schrieb:
> Einfach erste Erfahrungen im GHz Bereich sammeln.

Ich verstehe nur nicht was einem das nützt wenn man
etwas zum Schwingen bringt, dessen Frequenz und Pegel
praktisch "irgendwo" liegt, ohne es genau zu wissen.

Ist ja schon schlimm (undefiniert) genug einen freischwingenden
Oszillator im Rundfunkband zu betrieben. Völlig unbefriedigend.

Man denke nur mal an den Handeffekt, im GHz-Bereich potentiell
ein Fass ohne Boden wenn man als Anfänger nicht weiss was man
macht.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Franz M. schrieb:
> Einfach erste Erfahrungen im GHz Bereich
> sammeln. Das ist mal deutlich was anderes als die KW Audions,
> Direktmischer und Dipmeter meiner Jugendzeit.

Das kann ich gut nachvollziehen.
Schau mal hier, wie ich es gemacht habe:
Beitrag "Oszillator und Detektor für 5 GHz"
Mit diesem Indikator konnte ich die Reststrahlung meiner Mikrowelle noch 
in mehreren Metern Abstand nachweisen:
Beitrag "Re: Oszillator und Detektor für 5 GHz"

von Stefan M. (derwisch)


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HF Pfuscher schrieb:
> Man denke nur mal an den Handeffekt, im GHz-Bereich potentiell
> ein Fass ohne Boden wenn man als Anfänger nicht weiss was man
> macht.

Aber nur so bekommt man den "HF Daumen".
Wer kein Gefühl für die Effekte und Eigenarten im GHz Bereich entwickelt 
wird kaum mehr als ein Simulationssoftware Anwender.

Das Fluchen und Lernen gehört dazu, wenn man ernsthaft einen Schimmer 
von GHz Technik haben will.
Hab auch so angefangen ( ohne Messmittel ) und gerade deshalb viel 
gelernt.

von Franz M. (herc)


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was schlägst du vor, wie man systematisch, aber ohne hohe kosten im GHz 
bereich experimentieren kann ? Gibt es gute Bücher / Bausätze ? Ich habe 
mich fast zwei Jahrzehnte nicht mit der Materie befasst.

p.s. zumindest habe ich seit kurzem ein günstiges SDR (NooElec NESDR 
SMArt), so daß ich mich (verzweifelt?) auf die Suche nach dem Signal 
begeben kann .

von Franz M. (herc)


Angehängte Dateien:

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DH1AKF K.: danke für deine Links. Das werde ich mir genau anschauen.
Ich habe hier übrigens eine absolut minimalistische Schaltung gefunden, 
den "Twist-Oscillator":

http://jf.fourcadier.pagesperso-orange.fr/hyperfrequences/twist/twist_e.htm

Durch die minimale Anzahl an Elementen sicher ein lohnendes Projekt für 
GHz-Anfänger. Bald werde ich es testen, parallel zu den Tunneldioden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

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Hier noch ein UHF Oszillator aus dem Plessey 'Satellite, Cable & TV 
Handbook' von 1988. Ein guter VCO, der mit PLL Anbindung sehr stabil 
läuft und guten Pegel macht.
Ich habe ATV Sender und LO damit gebaut und die Schaltung spielt 
jedesmal. Natürlich gehen auch andere Transistoren wie der BFR96 oder 
der BFW92. Neben den Varicaps ist das frequenzbestimmende Bauteil die 
0,6cm lange 'Spule'. Macht man sie kleiner, kommt man auch leicht aufs 
12cm Band.

: Bearbeitet durch User
von STM Apprentice (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Hier noch ein UHF Oszillator

Ja, schon besser. Dann noch einen ADF4108 und zwei Pufferstufen,
dann macht das Basteln auch wirklich Spass.

... oh ich vergasss, eine Referenzfrequenz brauch man auch
noch. Dafür taugt aber jeder einigermassen gute 10MHz Quarz-
oszillator. Wegen dem Phasenrauschen (der Dativ ist dem
Genitiv sein Tod) nicht gerade einen für Digitalschaltungen.

von Stefan M. (derwisch)


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Der Twist Oszillator und der ATV Oszillator sind genau die richtigen 
Teile.
Ich habe auch durch den Aufbau von ATV Sendern gelernt.

Ein geeigneter Empfänger, ein Feldstärkedetektor ( GHz Diode mit 
Drehspulinstrument ) sind schon wichtig.

Heutzutage sollte im Budget aber auch ein "HF Explorer" drin sein. ( 
Google ).
Die rund 300 Euro hätte ich damals auch gerne investiert, wenn es sowas 
da schon gegeben hätte.

Solange man Spass an den Experimenten hat, ist der Erfolg fast 
garantiert.
Ach ja,... alle Testaufbauten auf Platinenmaterial ( durchgehend Kupfer 
) als "3D Igel" oder auch "Manhatten Style" genannt aufbauen.

Wenns ausserhalb des Basteltischs funktionieren soll, kann auch ein 3D 
Igel im Weißblechgehäuse untergebracht werden.

Ein Layout lohnt sich meist nicht, es sei denn, man will GHz taugliche 
Leiterbahnführung üben. -Ohne Simulationstool-

Bis hin zu rauschoptimierten EME Vorverstärkern, kann man so alles 
bauen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan M. schrieb:
> Ein geeigneter Empfänger, ein Feldstärkedetektor ( GHz Diode mit
> Drehspulinstrument ) sind schon wichtig.

Ich hatte für diese Zwecke einen analogen SAT Receiver mit PLL und 
eigener Software (Grundig STR201 umgestrickt auf Cepac-80). PLL 
Anbindung des VCO habe ich mit dem Plessey SP5060 gemacht, der fest auf 
Faktor 256 eingestellt war und mit einem 5Mhz Quarz dann genau auf 
1280Mhz gelandet ist. Die Schaltung war so robust, das wir sie auch an 
Bord eines Modellhubschraubers eingesetzt haben, alles lange vor den 
Quadkopter und Drohnen Zeiten. Die Onboard S/W Kamera und ein 
Vorverstärker am SAT Receiver ermöglichten dann sehr gute Reichweiten. 
Rufzeicheneinblendung über eingelegtes Dia vor dem CCD Sensor :-)

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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HF Pfuscher schrieb:
> Ich verstehe nur nicht was einem das nützt wenn man
> etwas zum Schwingen bringt, dessen Frequenz und Pegel
> praktisch "irgendwo" liegt, ohne es genau zu wissen.

Wenn man nur die Kisten mit Preisem zwischen 10k und 100k€ gewohnt ist, 
kann ich deine Verständnisschwierigieten nachvollziehen.
Auf Bastlerniveau gelingt eine Frequenzmessung allerdings mit dem 
koaxialen Äquivalent einer Lecherleitung schon ganz gut.
Ich habe das seinerzeit mit einem V-förmig gefalteten Stück Kupferfolie 
gemacht, aber vermutlich ist es mit einem 1m langen kleinen U-Profil aus 
Alu oder Kupfer vom Baumarkt einfacher.
An einem Ende befestigt man eine Koax-Buchse (oder eine Koppelschleife), 
und von dort spannt man, möglichst weit unten, damit wenig Leistung 
abgestrahlt wird, einen mindestens 1mm dicken Draht aus (versilbertem) 
Kupfer zum anderen Ende des Profils.
Ein offenes Ende dort wäre günstig, aber ein Kurzschluß nach Masse dort 
ist nicht viel schlechter und mechanisch leichter zu realisieren.

Die Impedanz dieser Luft-Leitung ist ziemlich gleichgültig, den es 
bilden sich auf jeden Fall stehende Wellen aus, bei denen man die Lage 
der Knoten durch das Annähern des weiter oben gezeigten Detektors 
einwandfrei feststellen kann.
Wenn man mehrere Knoten, die ja im Abstand von λ/2 auftreten, 
millimetergenau vermisst, kann man die Frequenz erstaunlich genau 
berechnen.
Man kann sogar aus dem Auftreten eines ungleichmäßigen Spannungsprofils 
auf evtl. vorhandene Oberwellen schliessen.


Große Leistungen kann man relativ einfach bestimmen, indem man z.B. beim 
Mikrowellenherd eine Becher voll Wasser hineinstellt und dessen 
Erwärmung bestimmt.
Die Messung kleiner Leistungen ist hingegen viel schwieriger.
Da greift man besser zu kommerziellen Detektoren, oder man weiß, daß aus 
einem Oszillator, den man mit 5mA bei 200mV speist, nicht mehr als 1mW 
herauskommen kann. Eher wohl nur -6dBm oder noch weniger.

von Franz M. (herc)


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Hallo HP M. , danke für die Beschreibung der Coax Lecher Leitung. Warum 
funktioniert diese besser als die oft beschriebenen zwei parallelen 
Drähte ?

Frage in die Runde: gibt es einen minimalistisch zu beschaltenden 
Up-Converter für die bis zu 30V Steuerspannung von Kapazitätsdioden ? 
Möglichst ohne Drossel? Dank nochmal an Matthias für den hoch 
interessanten VCO. Der hat ja einen fantastisch großen Frequenzbereich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Franz M. schrieb:
> Möglichst ohne Drossel?

Ohne Drossel geht nur mit Ladunspumpe.  Theoretisch kann man die
Dioden und Cs natürlich dabei beliebig kaskadieren, aber irgendwann
dürfte der Zugewinn an Spannung minimal werden.

Mit Speicherinduktivität wird's auf jeden Fall einfacher.

Ansonsten solltest du dich bei den üblichen Verdächtigen (Analog, LT,
ggf. Maxim) nach ICs für sowas umsehen.

von HF Pfuscher (Gast)


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Franz M. schrieb:
> Frage in die Runde: gibt es einen minimalistisch zu beschaltenden
> Up-Converter für die bis zu 30V Steuerspannung von Kapazitätsdioden ?

Ich brauch das auch immer wieder.

Einfach was Fertiges kaufen.

Hier z.B.:

http://www.ebay.de/itm/SX1308-Step-Up-Booster-Converter-Spannungsregler-Wandler-DC-DC-2-24V-2-28V-/162475858855?hash=item25d450dba7:g:fDwAAOSwE0JY8lXM

oder die etwas grösseren:

http://www.ebay.de/itm/Step-up-boost-Power-Converter-XL6009-fur-Arduino-Raspberry-DIY-Projects-basteln-/171981645817?hash=item280ae7a7f9:g:LzQAAOSwQPlV~W-H

Aber der kleine reicht vollkommen, zum tunen brauch man ja keinen
Strom, bis auf den OP den man in einer PLL nutzbringend anwenden
könnte.

Vielleicht danach noch etwas sieben damit die Schaltfrequenz
nicht durchpfeift ....

von Werner H. (werner45)


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Zum Ausprobieren: Vier 9-V-Blocks zusammengestöpselt, Vorwiderstand und 
TAA-dingsbums zur temperaturkompensierten Stabilisierung auf 33 V (wie 
in alten Fernsehern zu finden).
Bei 2 mA Strom halten die Batterien ewig und es ist ohne Störstrahlung.

Gruß   -   Werner

: Bearbeitet durch User
von HF Pfuscher (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Bei 2 mA Strom halten die Batterien ewig

Wenn ein OpAmp mitlaufen soll wird das schon schwierig
mit der Ewigkeit.

Werner H. schrieb:
> und es ist ohne Störstrahlung.

Da nehm ich lieber noch ein C-L-C Glied zum Sieben
am Schaltregler.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Franz M. schrieb:
> Frage in die Runde: gibt es einen minimalistisch zu beschaltenden
> Up-Converter für die bis zu 30V Steuerspannung von Kapazitätsdioden ?

Es eignet sich gut ein Netzteil aus einer alten DVB-T- oder SAT Box, die 
Jungs müssen ja auch die Abstimmspannung erzeugen und haben dafür auf 
dem Netzteil neben den üblichen 5V/3,3V auch 16V für Audio/LNB und 
+28-33V für die Varicaps im Tuner.
Da kann man auch gleich die Kapazitätsdioden rausplündern, denn die 
BB405 aus der Plessey Schaltung ist eine normale UHF Tuner Kap-Diode.

> Dank nochmal an Matthias für den hoch
> interessanten VCO. Der hat ja einen fantastisch großen Frequenzbereich.

Gerne. Der grosse Bereich ist allerdings auch der grösste Nachteil, 
deswegen der Hinweis zur PLL Anbindung. An der Abstimmspannung sieht man 
sofort, ob der Oszillator richtig liegt oder daneben. Der SP5060 ist 
nicht mehr zu bekommen, aber der SDA3202 und sein Nachfolger TSA5520/21 
sollten noch erhältlich sein. Da die aber nur bis 1,3Ghz gehen, muss da 
noch ein 1:2 Vorteiler vor. Es gibt allerdings jede Menge PLL ICs, ich 
bin da nicht auf dem neuesten Stand.

: Bearbeitet durch User
von STM Apprentice (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Da die aber nur bis 1,3Ghz gehen, muss da
> noch ein 1:2 Vorteiler vor.

STM Apprentice schrieb:
> Dann noch einen ADF4108 und zwei Pufferstufen,
> dann macht das Basteln auch wirklich Spass.

http://www.analog.com/en/products/rf-microwave/pll-synth/integer-n-plls.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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STM Apprentice schrieb:
> STM Apprentice schrieb:
>> Dann noch einen ADF4108 und zwei Pufferstufen,
>> dann macht das Basteln auch wirklich Spass.
>
> http://www.analog.com/en/products/rf-microwave/pll-synth/integer-n-plls.html

Ja, cool, ich ahnte doch, das es schon für unter 4$ was besseres gibt 
:-P Der hat eine ähnliche Eingangsempfindlichkeit wie der alte SP5060 
und sollte selbst mit einer Pufferstufe nach dem VCO genügend Pegel zum 
Lock haben.
Ich habe dazu gerne mal die MMIC MAR-2 und MAR-6 von Minicircuits als 
Buffer genutzt, wobei der MAR-2 eher als Buffer geeignet ist (mehr 
Output) und der MAR-6 (mehr Verstärkung, weniger Rausch) als GHz 
Vorstufe.
Es tut aber auch ein einfacher BFW92 o.ä.

: Bearbeitet durch User
von STM Apprentice (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> und sollte selbst mit einer Pufferstufe nach dem VCO genügend Pegel zum
> Lock haben.

Man braucht zwei Pufferstufen (es geht nicht primär um den Pegel):

- eine für die Rückführung damit der VCO nicht die Lastwechsel
des PLL Bausteins zu stark spürt und damit die Nebenlinien gut
unterdrückt werden.

- eine für den Nutz-Ausgang damit der VCO nicht die Lastwechsel
eines Verbrauchers spürt

Matthias S. schrieb:
> Es tut aber auch ein einfacher BFW92 o.ä.

Breitbandig im GHz-Bereich schon schwierig ....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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STM Apprentice schrieb:
> Breitbandig im GHz-Bereich schon schwierig ....

Das hängt vom Aufbau ab, und wieviel Strom man in den Puffer investiert. 
Die simpleste Stufe ist ein mit 27k von C nach B vorgespannter BFW92 
o.ä. und dann 220 - 330 Ohm gegen +, ähnlich wie der o.a. Oszillator. 
Kleiner C zum Einkoppeln, kleiner C zum Auskoppeln. Das klappt schon 
ganz gut, MMIC ist aber, wenns wirklich breitbandig sein soll, schon 
besser.
Gesendet habe ich damals mit einem Festfrequenzsender und selektiven 
Buffern. Extrem einfach, weil der Oszillator ja direkt auf der 
Sendefrequenz schwingt.

von Hp M. (nachtmix)


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Franz M. schrieb:
> Coax Lecher Leitung. Warum
> funktioniert diese besser als die oft beschriebenen zwei parallelen
> Drähte ?

Weil man es bei diesen Frequenzen meist mit unsymmetrischen Signalen zu 
tun hat, die mittels Koax-Kabel geliefert werden. Man kann die 
symmetrische Lecherleitung nicht asymmetrisch speisen, ohne dass sie 
strahlt.
Ausserdem ist es wohl einfacher einen Draht in der Luft aufzuhängen als 
zwei.

Wenn man so etwas wie hier aufbaut, die Lecherleitung liegt auf einem 
undefinierten Dielektrikum auf, sollte man zur Frequenzmessung besser 
einen Knobelbecher verwenden: 
http://www.totalitaer.de/Rftechnik/lecherleitung.htm

Grundsätzlich sollte man die Lage der Knoten bestimmen, weil sich die 
Minima bzw. Nullstellen genauer vermessen lassen als die Maxima. 
Ausserdem beinflusst dort die Sonde den Meßaufbau nicht bzw. minimal.

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