Hi, Vom Quartierverteiler führt eine Freileitung zu meinem Haus, daher dachte ich dass es eine gute Idee wäre einen Blitzschutz einzubauen. Derzeit habe ich nur VDSL, das Spektrum reicht laut Fritzbox bis ca. 7MHz. Ich habe mir diesen Adapter gekauft: Phoenix Contact DT-TELE-RJ45 Welcher zwar recht hochwertig zu sein scheint, aber im oberen Ende vom Spektrum einige Dämpfung verursacht und entsprechend zu einer Bandbreiteneinbusse von vorher 30Mbit/s auf nun 21Mbit/s führt. Da hier immer mehr Anschlüsse auf vectoring und sogar g.fast umgerüstet werden, hätte ich gerne eine Lösung, die zumindest bis 30MHz, besser bis 100MHz keine nennenswerte Dämpfung verursacht. Kenn jemand ein Gerät das diese Anforderung erfüllt? Oder kann man das als Laie selber bauen? Einfach ein paar MOV zwischen die Adern und gegen Erde? Gibt es welche mit besonders geringer Kapazität? Empfehlenswerte Modelle? Ich denke ich bräuchte nur einen Feinschutz. Ein Grobschutz scheint mir bei dem kleinen Kabelquerschnitt mit Kanonen auf Spatzen geschossen, oder irre ich mich? Bei einem Direkteinschlag bleibt vom Kabel wohl ohnehin nicht mehr viel übrig.
Hat niemand einen Tipp für einen 100MHz-tauglichen Blitzschutz? Für einen Hinweis auf die zu verwendenden Komponenten wäre ich dankbar. Zu Berücksichtigen ist evtl. noch dass 55V Fernspeisung auf der Leitung sind.
Benziger schrieb: > Hat niemand einen Tipp für einen 100MHz-tauglichen Blitzschutz? > Für einen Hinweis auf die zu verwendenden Komponenten wäre ich dankbar. Das Modem per LWL mit dem Rest im Haus verbinden.
Benziger schrieb: > Ich denke ich bräuchte nur einen Feinschutz. Ein Grobschutz scheint mir > bei dem kleinen Kabelquerschnitt mit Kanonen auf Spatzen geschossen, > oder irre ich mich? Bei einem Direkteinschlag bleibt vom Kabel wohl > ohnehin nicht mehr viel übrig. Plasma leitet auch.
Benziger schrieb: > Ich denke ich bräuchte nur einen Feinschutz. Ein Grobschutz scheint mir > bei dem kleinen Kabelquerschnitt mit Kanonen auf Spatzen geschossen, > oder irre ich mich? Die Spannung eines indirekten Einschlags (induzierte Spannung) ist so groß dass der Funke quer über die Platine der FritzBox springt und der Strom reicht aus um eine Leiterbahn zu verdampfen. Diese Spannung muss abgeleitet werden bevor sie die FritzBox erreicht. Schau mal hier: Beitrag "Re: DSL-Blitzschutz" Benziger schrieb: > Zu Berücksichtigen ist evtl. noch dass 55V Fernspeisung auf der Leitung > sind. Nein, so etwas konnte ich bei einer modernen Leitung nicht mehr messen, die Spannung muss sehr niedrig sein.
Mike J. schrieb: > Benziger schrieb: >> Zu Berücksichtigen ist evtl. noch dass 55V Fernspeisung auf der Leitung >> sind. > > Nein, so etwas konnte ich bei einer modernen Leitung nicht mehr messen, > die Spannung muss sehr niedrig sein. Von Blitzschutz verstehe ich nicht viel, aber eine Gleichspannung zu messen liegt durchaus in meinem Kompetenzbereich ;)
Die beste und zukunftssichere Lösung wäre es natürlich, du lässt dir gleich Glasfaser ins Haus legen. Frag doch mal bei Gemeinde/Telekom/Ausbauer ob es Planungen in deiner Nähe gibt.
Benziger schrieb: > Von Blitzschutz verstehe ich nicht viel, aber eine Gleichspannung zu > messen liegt durchaus in meinem Kompetenzbereich ;) Ich habe versucht mit meinem Multimeter die Spannung an einer aktiven DSL-Leitung zu messen. Bei Gleichspannung wurde nichts angezeigt. Ich hatte das Multimeter erst auf 200V gestellt um die Spannung zu messen, dann bin ich immer weiter runter gegangen bis auf 200mV, aber kein bisschen Gleichspannung war messbar. Bei der Wechselspannung war auch nichts messbar. Dann habe ich die Spannung eines Akkus und die Spannung an einem Quarz eines µC-Boards gemessen da ich dachte das Multimeter wäre defekt. Probiere es einfach mal mit zwei Kondensatoren in den beiden Leitungen. Meine erste Platine bestand quasi nur aus einer Lochrasterplatine und zwei Kondensatoren. Das war quasi nur ein durchgechnittenes Verlängerungskabel mit zwei Kondensatoren dazwischen. Bei meinem DSL-Blitzschutz habe ich die Gleichspannung entkoppelt und es läuft alles bestens. => Du musst dir um die Gleichspannung also eigentlich keine Sorgen zu machen.
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Mike J. schrieb: > Ich habe versucht mit meinem Multimeter die Spannung an einer aktiven > DSL-Leitung zu messen. Bei Gleichspannung wurde nichts angezeigt. Ich > hatte das Multimeter erst auf 200V gestellt um die Spannung zu messen, > dann bin ich immer weiter runter gegangen bis auf 200mV, aber kein > bisschen Gleichspannung war messbar. > Bei der Wechselspannung war auch nichts messbar. So misst der Profi... Schrecklich! DSL ist "Hoch"frequenz. Das misst man nicht mit dem Multimeter.
T.roll schrieb: > DSL ist "Hoch"frequenz. Das misst man nicht mit dem Multimeter. Weshalb sollte man das nicht können? Bei ihm war die Frage aber auch eigentlich ob dort eine hohe Gleichspannung anliegt die man durchlassen muss. Ich bezweifle dass er diese Spannung wirklich benötigt ... auch wenn sie in seinem Fall an der Leitung anliegt. Ich will ja nicht das Spektrum analysieren, sondern nur sehen ob dort eine gewisse Wechselspannung anliegt. Wenn die Wechselspannung bei einem 27MHz Quarz mit dem Multimeter sichtbar gemacht werden kann, dann mit Sicherheit auch auf der DSL-Leitung. Es sei denn die Signale sind so klein dass das Multimeter damit Probleme bekommt. Das Multimeter wird wohl immer von einem Sinus ausgehen und damit wird es die Amplitude nicht korrekt ermitteln, aber das ist ja auch unerheblich da ich nur sehen möchte ob überhaupt ein Spannungshub sichtbar ist. Kennt jemand den dort durch die FritzBox erzeugten Spannungspegel der in die DSL-Leitung zurück gespeist wird? Hat mal jemand ein Bild mit dem Oszilloskop gemacht?
Mike J. schrieb: > Weshalb sollte man das nicht können? Weil nur Müll rauskommt: Mike J. schrieb: > Das Multimeter wird wohl immer von einem Sinus ausgehen und damit wird > es die Amplitude nicht korrekt ermitteln, aber das ist ja auch > unerheblich da ich nur sehen möchte ob überhaupt ein Spannungshub > sichtbar ist. Mike J. schrieb: > Ich will ja nicht das Spektrum analysieren, sondern nur sehen ob dort > eine gewisse Wechselspannung anliegt. > Wenn die Wechselspannung bei einem 27MHz Quarz mit dem Multimeter > sichtbar gemacht werden kann, dann mit Sicherheit auch auf der > DSL-Leitung. Genau darum geht es: Multimeter erwarten einen Sinus (einige können etwas mehr Signalformen). DSL ist aber alles, nur kein einzelner Sinus. Da sind zig Frequenzen bunt (eigentlich nach der Modulation) gemischt. Da hat einer ein Bild von DSL an einem Oszilloskop gemacht: http://www.diesteckdose.net/forum/showthread.php?t=6002&page=2
T.roll schrieb: > Da hat einer ein Bild von DSL an einem Oszilloskop gemacht: Das ist doch schon mal etwas. Im Maximum kann man dort ein Maximum von 5V erkennen. Ein billiges Multimeter misst doch aber nur den Spitzenwert der empfangenen Wechselspannung, geht von einem Sinus aus und berechnet daraus den Sin-Effektivwert (U_max/sqrt(2)=U_eff). Das Ergebnis würde natürlich falsch sein (oder Müll wie du sagst), aber es sollte doch etwas angezeigt werden ... und nicht null. :-/
Es kommt auf deinen Anschluss an, ob Gleichspannung anliegt. Sobald du einen "splitterlosen" Anschluss hast (=Telefonie nur über IP), kannst du davon ausgehen, dass keine relevante Gleichspannung mehr anliegt. Wird sich auch in absehbarer Zukunft dann nicht ändern. Bei alten Anschlüssen hast du ggf. durchaus noch Gleichspannung!
meckerziege schrieb: > Bei alten Anschlüssen hast du ggf. durchaus noch Gleichspannung! Die Telekom soll doch angeblich brachial durchgegangen sein und alle auf IP-Anschlüsse umgestellt haben. Wer nicht wollte wurde gekündigt. (so die letzte Meldung die ich im Kopf habe) Wir haben hier schon etwas länger einen reinen IP-Anschluss. Der Splitter hing nur noch eine Weile als eine Art "Schutz" dazwischen. Bei einem indirekten Einschlag ist aber der Splitter und die Fritzbox kaputt gingen, der PC ging nur aus. Ich konnte die verdampften Leiterbahnen noch ein mal flicken da der Funke seinen Weg gegen Masse der Platine gefunden hatte. Eine Lage der FR4-Platine war zwar weggesprengt, aber an einer unwichtigen Stelle. Seit der Umstellung von Annex-B auf Annex-J konnten wir dann noch den Frequenzbereich nutzen der vorher vom Telefon genutzt worden ist. Von einer Leitungskapazität (Annex-B) von 8224kbit/s im Download und 1244kbit/s im Upload stieg die Rate jetzt auf ca. (Annex-J) 14000kbit/s im Download und 2700kbit/s im Upload. Inzwischen wurden Glasfaserkabel verlegt und es stehen an einigen Stellen neue DSLAM-Boxen. Wir könnten eine 100Mbit/s Leitung bei 1&1 ordern, aber da die DSLAM-Box etwas weiter weg steht werden wohl höchstens 50Mbit/s, vielleicht auch nur 30Mbit/s drin sein.
Mike J. schrieb: > meckerziege schrieb: >> Bei alten Anschlüssen hast du ggf. durchaus noch Gleichspannung! > > Die Telekom soll doch angeblich brachial durchgegangen sein und alle auf > IP-Anschlüsse umgestellt haben. Wer nicht wollte wurde gekündigt. (so > die letzte Meldung die ich im Kopf habe) NOCH nicht, denke ich. Zumindest haben Bekannte von mir noch ihr Wählscheibentelefon in Betrieb (inkl. Internet).
Mike J. schrieb: > Das Ergebnis würde > natürlich falsch sein (oder Müll wie du sagst), aber es sollte doch > etwas angezeigt werden ... und nicht null. :-/ Nein, weil es die hohen Frequenzen nicht verarbeiten kann. Ein Multimeter ist auf die üblichen 50 Hertz Sinus ausgelegt (natürlich noch einiges mehr), aber hier kommen bis zu einigen Megahertz (>1.000.000 Hertz) unterschiedlichste Signalformen an. Mike J. schrieb: > ie Telekom soll doch angeblich brachial durchgegangen sein und alle auf > IP-Anschlüsse umgestellt haben. Wer nicht wollte wurde gekündigt. (so > die letzte Meldung die ich im Kopf habe) Stimmt soweit, aber bisher nur alle ISDN-Anschlüsse. Die rein analogen werden wohl noch einige Zeit bestehen bleiben. Dafür haben sie in die Verteiler spezielle Analogkarten eingebaut.
T.roll schrieb: > Nein, weil es die hohen Frequenzen nicht verarbeiten kann. Ein > Multimeter ist auf die üblichen 50 Hertz Sinus ausgelegt Wenn ich prüfen will ob ein Quarz schwingt, dann teste ich es mit einem Multimeter indem ich die Prüfspitzen an den Quarz (z.B. 27MHz) halte. Da wird mir dann in aller Regel U/2 angezeigt, manche Controller arbeiten aber auch mit einem niedrigeren Spannungshub um am Quarz Energie zu sparen.
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