Hallo zusammen,
ich bin relativ neu im Bereich der RFID-Technik und habe aber ein
Szenario für das sich RFID vermutlich gut anbietet:
In einer Wohngemeinschaft für behinderte Menschen soll die Haustüre
überwacht werden, um eine Benachrichtigung versenden zu können, sobald
jemand das Haus verlässt.
Nach einigem überlegen kamen wir zum dem Schluss, dass ein über der Tür
platzierter RFID-UHF-Reader ein sinnvoller Weg sein könnte. Da wir
ohnehin einen "Sampo S1" zur Verfügung hatten (max. 0,5 W), haben wir
gestern einmal Testversuche gemacht. Bei diesen Versuchen haben wir die
"normalen" UHF-Tags (ca. Papierdicke, im Bereich 10 * 2 cm) provisorisch
an unterschiedlichen Körperstellen befestigt und geschaut, wann der
Reader über der Tür das rein- bzw. rauslaufen erkennt.
Insgesamt kam dabei heraus, dass die Detektionsrate bei großen Personen
sehr gut ist, wenn der Tag im T-Shirt bzw. der Jacke direkt über dem
Kleidungsettiket befestigt wird. Dies bietet sich auch an, da die
Kleidung der Personen ohnehin für die Wäscherei über dem
Kleidungsettiket bestickt werden - man könnte die RFID-Ettiketten also
ohne Probleme einfach mitanbringen. Bei kleinen Personen war die
Detektionsrate (vermutlich aufgrund zu geringer Reader-Leistung?) sehr
schlecht.
Deshalb meine Frage:
Kennt jemand von euch evtl. eine Möglichkeit, die Detektionsrate zu
erhöhen ohne einen anderen RFID-Reader zu kaufen?
Gibt es evtl. leistungsstärkere Tags, die durch Größe o.ä. höhere
Reichweiten erzielen können?
Die Anforderungen wären nur, dass sie nicht so groß sind, dass sie beim
Tragen der Kleidung stören und sie sollten wasserdicht sein, damit sie
beim Waschen nicht beschädigt werden.
Für Vorschläge jeglicher Art (auch gerne alternative, günstige
Tracking-Methoden) wäre ich super dankbar!
Viele Grüße
Tim
Tim B. schrieb:> RFID-Reader
Nichtaktive RFID-Etiketten haben eine endliche Reichweite. Wenn man
nicht die Personen, sondern NUR das Verlassen der Tür prüfen wollte,
reicht evtl. ein einfacher Türkontakt+Klingel? Sonst wären noch
Induktionsschleifen wie auf dem Flughafen eine Idee?
Hi,
vielen Dank für deine Hilfe schon mal! :)
das mit der endlichen Reichweite ist leider klar. Aber grundsätzlich
werden mit diesem Ultra-High-Frequency-Bereich ja Szenarien mit noch
viel größeren Reichweiten realisiert. Die Technologie schafft es also
eigentlich sicher, oder nicht?
Die Idee mit dem Kontakt hatten wir auch schon angedacht, das Problem
ist aber, dass mehrere Menschen das Gebäude nutzen und auch die Tür
passieren.
Das heißt: extrem häufig gehen Menschen durch die Türe, bei denen kein
Alarm anschlagen soll. Damit ist es leider auch nicht "zumutbar", dass
man einen Schalter drückt o.ä. um den Alarm nicht auszulösen. (allein,
weil es ja auch Gäste gibt, die das nicht wüssten, ...)
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz sicher, welche Induktionsschleifen
an Flughäfen du meinst. Hast du da evtl. ein Beispielbild oder eine
Funktionsbeschreibung?
Eine andere Idee die wir hatten war ein System á la "Warensicherung" in
Kaufhäusern. (ist das evtl. ähnlich zu den Induktionsschleifen?)
Hiergegen spricht allerdings, dass getrackt werden soll, WER durch die
Tür geht, weil es mehrere Behinderte gibt und eine Identifikation
wichtig wäre. Diese Systeme können aber ja systembedingt nur "0" oder
"1" detektieren.
Oder gehen diese Flughafensysteme in eine andere Richtung?
Danke nochmal!
Viele Grüße
oszi40 schrieb:> Nichtaktive RFID-Etikettenhttps://de.wikipedia.org/wiki/RFID#Energieversorgung
...und wenn die Batterie leer ist, ist der Spaß vorbei.
Benutze mal die Suchfunktion hier im Forum. Es gab einige nützliche
Beiträge zu RFID-Reichweite bei verschiedenen Frequenzen.
> Ultra-High-Frequency-Bereich ja Szenarien mit noch> viel größeren Reichweiten realisiert.
Da ist das Tag auch "optimal", bzgl. der Polarisation und
Daempfung angeordnet.
Vergleichbar waere, das Tag mit entsprechend langen Klammern
in 3 cm Abstand vorn an die Stirn zu tackern.
Tim B. schrieb:> Gibt es evtl. leistungsstärkere Tags, die durch Größe o.ä. höhere> Reichweiten erzielen können?
Es gibt diese Systeme für Altenheime, die sicher funktionieren, fertig
zu kaufen.
Geräte, von denen möglicherweise die Sicherheit von Menschen abhängt,
sollte man nicht unbedingt selber basteln wollen.
Tim B. schrieb:> uch gerne alternative, günstige Tracking-Methoden
Ja, die sind nicht günstig, dafür aber sicher.
Horst schrieb:> Es gibt diese Systeme für Altenheime, die sicher funktionieren, fertig
Quelle? Bisher hat der TO Tim erst mal Grundlagenforschung betrieben um
gründlicher nachfragen zu können. Nun sind Lieferanten interessant.
oszi40 schrieb:> Nun sind Lieferanten interessant.
Googeln nach 'Weglaufschutzsystem' oder 'Dementenschutz' ergibt
reichlich Anbieter und Informationen.
UHF Reader für maximale Reichweite haben 2 Watt ERP in Europa.
Es gibt UHF Transponder für Wäsche zum aufbügeln. Die halten auch
Kochwäsche und Heißmangel aus.
Das Problem bei UHF ist, dass menschliches Gewebe ( Fleisch ) extrem
wasserhaltig ist, und die Antenne der UHF Transponder dadurch stark
bedämpft wird.
Es ist kaum möglich die Position des Transponders am Körper ( Wäsche )
so festzulegen, dass eine maximale Performance erreicht wird.
Eine unmitttelbare Nähe der Haut bewirkt eine fast 100%ige Dämpfung.
Reichweite dann fast gleich Null.
Es gibt aber einige Anwendungen bei denen Personenerkennnung mit UHF
realisiert wurde.
Erstens: Reader mit mehr Leistung erforderlich.
Zweitens: Sehr genau definierte Stelle, wo der Transponder angebracht
wird.
Bei Sportveranstaltungen ( Marathon ) wird z.B. ein Transponder in der
Startnummer auf Brust und Rücken eingeklebt oder genäht.
Die Startnummern sitzen so "labbrig" am Körper, dass immer genug Abstand
zur Haut gegeben ist.
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