Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Grundlagenliteratur über Röhren/ Röhrenverstärker / aktuell produzierte Röhren


von Andreas V. (Firma: IGL) (andreas_va)


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Hallo zusammen,

Ich bin Elektroniker, aber die Röhrentechnik ist an mir total 
vorübergegangen. Irgendwie hat mich das Thema schon immer fasziniert, 
aber ich muss gestehen ich verstehe die "alte Technik" nur rudimentär. 
Nun habe ich mich entschlossen einen Röhrenverstärker selbst zu bauen 
damit ich die Funktionsweise von Röhren besser verstehe.

Kann mir jemand eine Empfehlung von Röhren geben die noch produziert 
werden? Ich möchte kein Geld in Röhren investieren die nicht mehr 
produziert werden und andere vielleicht viel dringender brauchen als 
ich.

Preis/Leistung ist auch ein Thema. Ausserdem würde ich mir gerne erst 
die Grundlagen anlesen. Gibt es dazu Buchempfehlungen?

Ich habe momentan enorme Schwierigkeiten mit den Begrifflichkeiten. Was 
ich teilweise auch recht merkwürdig finde ist dass teilweise Widerstände 
in Watt angegeben werden.

Für Tipps wäre ich sehr dankbar!

Gruß
Andreas

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Vielleicht erwischt du noch irgendwo ne ausgabe vom Diciol, 
Röhrenverstärker Praktikum. Es gab 2003 eine Neuauflage durch Franzis, 
die jetzt allerdings vergriffen ist.

Auf Englisch gibts noch Morgan/Jones Valve Amplifiers. Quasi das 
Standardwerk.

von Meister Röhrich (Gast)


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Hi,

gute Bücher sind z.B. Röhren-NF-Verstärker-Praktikum von Otto Diciol, 
Franzis-Verlag, ISBN 3-7723-5587-0, und Theorie und Praxis des 
Röhrenverstärkers von Peter Dieleman, Elektor Verlag, ISBN 
978-3-89576-161-4.

Aktuelle Röhren sind z.B. EL84, 6L6, KT66, KT88, EL34, ECC83... schau 
mal bei Tube Town, die haben einiges an Röhren aus aktueller Produktion.
Es gibt auch alte NOS Röhren die nicht dem HIFI-Hype zum Opfer gefallen 
sind wie z.B. viele P-Röhren (Fernsehröhren). Auch damit lässt sich 
ordentlich was bauen, sind in Massen verfügbar und billig.

Auch mal bei Jogis Röhrenbude reinschauen. Zum Einstieg in die 
Röhrentechnik empfehle ich Dir mal einen Amp mit z.B. EL84 in eintakt 
klasse A, der Klassiker, aber alles überschaubar und leicht 
nachzuvollziehen.

von Meister Röhrich (Gast)


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von Meister Röhrich (Gast)


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Verdammt, schon der dritte Post, aber egal...
Da gibt's ziemlich viele Datenblätter zu allen möglichen Röhren:
http://frank.pocnet.net/

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Meister Röhrich schrieb:
> Amp mit z.B. EL84 in eintakt

Das ist ein sehr gutes Einstiegsprojekt. Wenn der TO tatsächlich mit 
Eintakt anfängt, dann könnte er statt einer EL 84 Pentode, direkt eine 
Triode verwenden. Das hat den Vorteil, dass damit der typische 
Röhrensound entsteht.

von Peter D. (peda)


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Die E-Röhren sollten noch gut beschaffbar sein, z.B. EL84, EL34, EF86, 
ECC83, EM84, EZ80, EZ81.

Aber Finger weg von Kombiröhren, wie ELL80, ECLL800, die wurden erst 
spät entwickelt und daher nur wenig produziert.

von michael_ (Gast)


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Andreas V. schrieb:
> Was
> ich teilweise auch recht merkwürdig finde ist dass teilweise Widerstände
> in Watt angegeben werden.

Dann krame mal das Idiotendreieck wieder aus und rechne mal nach.

Andreas V. schrieb:
> Kann mir jemand eine Empfehlung von Röhren geben die noch produziert
> werden? Ich möchte kein Geld in Röhren investieren die nicht mehr
> produziert werden und andere vielleicht viel dringender brauchen als
> ich.

Da brauchst du keine Rücksicht zu nehmen. Es gibt genug davon.

Hol dir ein Radio mit der EL84 o.ä. vom Trödel und setze es instand bzw. 
schlachte es aus.
Ansonsten wird es wesentlich teurer.

von Luca E. (derlucae98)


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Andreas V. schrieb:
> Kann mir jemand eine Empfehlung von Röhren geben die noch produziert
> werden?

http://www.jj-electronic.com/en/

von Rainer V. (rudi994)


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Von Diode/Triode bis zu Spezialröhren (Aufbau, Verwendung, Schaltungen):
Elektronenröhren - A. Däschler, 5. Auflage, (C) 1969 Rolf Christiani & 
Cie., Archimedes Verlag (Kreuzlingen/Schweiz)

von oldeurope O. (Gast)


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Andreas V. schrieb:
> Gibt es dazu Buchempfehlungen?

Barkhausen für die Grundlagen.
Dann Schaltbilder studieren, im www stöbern.
Alle anderen Bücher führen Dich in eine Sackgasse,
sind nicht auf dem neuesten Stand und fehlerhaft.

Sehr empfehlenswert auch LTspice für Trockenübungen.

LG
old.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Original aus der Zeit sind die Radio RIM Jahr- und Bastelbücher:
http://www.rainers-elektronikpage.de/RADIO-RIM-Basteljahrbucher/radio-rim-basteljahrbucher.html
Vor allem die 60er Jahre sind die Spitzenzeit der Röhrenverstärker.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Matthias S. schrieb:
> Radio RIM

Das ist ja ein Superlink. Habe selbst Radio-RIM Bücher gehabt. Jetzt 
kann ich die alten Zeiten wieder aufleben lassen. Bin dann mal weg!

Danke!

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas V. schrieb:

> Ausserdem würde ich mir gerne erst
> die Grundlagen anlesen. Gibt es dazu Buchempfehlungen?

Das Buch für Röhren ist der "Barkhausen".
Es sollte Dir aber klar sein, das man sich mit normalen
Verstärkerröhren nur aus nostalgischen Gründen beschäfti-
gen sollte. Transistoren sind Röhren bis auf wenige Aus-
nahmen (Mikrowellenröhren) immer überlegen.

von BastelIng (Gast)


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Ich würde Dir auch das Buch von Diciol ans Herz legen, vielleicht auch 
antiquarisch gekauft.
Den Tipp mit einem bestehenden Röhrenradio ist mit Sicherheit nicht 
verkehrt. Da lernt man im Zweifelsfall gleich das Ausgangstrafowickeln 
und die üblichen  Fehler - die einem sonst nach Jahren den eigenen 
Verstärker hinrichten ;)

Dabei würde ich aber auf ein Standardradio der späten 50ger Jahre 
zurückgreifen, das z.B. die bereits erwähnten Standardröhren verwendet.

EL84, EABC80, ECH81 ECC85 und ggfs einige weitere und noch eine EM8? als 
Abstimmanzeige. Ob EZ80 oder Selengleichrichter - ist unerheblich.
Von Allstromgeräten oder Exoten aus dem Ausland würde ich bezüglich der 
Gefährlichkeit oder Teilelage die Finger lassen.

Schön sind SABA Geräte mit automatischem Sendersuchlauf, müssen ja nicht 
die teuersten Modelle wie Freiburg6 sein, sondern was für so 150 
Euronen.
Das macht dann was her - wenn der Motor von innen am Abstimmknopf dreht, 
bis der nächste Sender gefunden und scharfabgestimmt wurde.

Oder ganz preiswert ein Nordmende Carmen, mit dem fast jeder angefangen 
hat. Die hübschen Phillips Philettas sind innen wiederum so verbaut, 
dass ich mit meinen Wurstfingern dort nicht beigehe - ansonsten aber SMD 
0402 per Hand löte....

Auch bei den Ausgangsübertragern würde ich nicht sparen. Nicht alles was 
dort aus Deutschland kommt ist gut. Ich würde in Meuselwitz kaufen.


viel Spaß

wünscht Maik

von BastelIng (Gast)


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Nachtrag :
Die Bücher von Barkhausen sind natürlich das Standardwerk.
Ich habe sie aber nie richtig durcharbeiten wollen. Erinnert mich an den 
Versuch den Tietze-Schenk als Strandliteratur während des Studiums an 
der Ostsee zu lesen. Das war noch trockener als der Sand am Strand.

Der Diciol bspicht Verstärkerschaltungen für verschiedene Anwendungen, 
ich habe dan mal mit Freude am Pool im Urlaub durchgekaut. Mit den 
Anforderungen und Designüberlegungen. Also vorallem das warum und nicht 
nur das wie - das Andernorts oft fehlt.
Selbst der Urahn der Studioverstärker - der V-41 ist darin als 
Schaltplan abgebildet und glaube ich sogar erläutert.

von Andreas V. (Firma: IGL) (andreas_va)


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Danke, Danke, Danke!
Ihr habt mich mit Informationen erschlagen. Ich glaube jetzt habe ich 
erst mal genug Lesestoff! Ein Philetta habe ich übrigens schon und zwar 
in gold!
Ich melde mich wenn ich alles aufgearbeitet habe. Sorry dass ich mich so 
spät melde, aber ich habe heute ein altes Nordmende Charleston vorm 
Wertstoffhof gerettet.
Ich muss sagen messerscharfe Sendertrennung und stabil auch nach 40 
Jahren und im Keller!

von Christian Erker (Gast)


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Andreas V. schrieb:
> Was
> ich teilweise auch recht merkwürdig finde ist dass teilweise Widerstände
> in Watt angegeben werden.

Das liegt daran, dass auf (Webseiten im Vor-Unicode-Zeitalter), häufig 
das Omega aus der Schriftart "Symbol" verwendet wird, welches in 
lateinischen Schriftarten das große "W" ist.

Auch in Büchern hab ich das schon erlebt.

Gruß,

Christian

von oldeurope O. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Transistoren sind Röhren bis auf wenige Aus-
> nahmen (Mikrowellenröhren) immer überlegen.

BastelIng schrieb:
> Mit den
> Anforderungen und Designüberlegungen. Also vorallem das warum und nicht
> nur das wie - das Andernorts oft fehlt.

Das Problem dabei ist, Du bist nicht auf dem letzten Stand.
Wirst viele neue und uralte Schaltungen nicht verstehen da
Dich der Autor auf seine Linie gebracht hat.

Diese Linie lautet u.A.:
Die Grundfunktion des Verstärkers beruht auf der Steilheit
der Röhre, des Transistors.

Das geht so weit, dass Leute zur Röhrenprüfung die
Steilheit als Maßstab nehmen.

Ja, Harald hat vollkommen Recht, dass in dieser Betriebsart
Transistoren überlegen sind und speziell der BJT zudem berechenbar.

Bücher sind interessant um zu sehen wie man damals konstruiert
hat. Wissen über den Aufbau gilt nach wie vor.
Was mich an der Literatur der 50ger und 60ger stört
ist neben dem Halten an der Linie der Steilheit, die
Ignoranz gegenüber dem was die Altvorderen in den 20ger
und 30ger Jahren erdacht haben.

LG
old.

von Eieiei (Gast)


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Andreas V. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> Ich bin Elektroniker, aber die Röhrentechnik ist an mir total
> vorübergegangen. Irgendwie hat mich das Thema schon immer fasziniert,
>
>Ausserdem würde ich mir gerne erst
> die Grundlagen anlesen. Gibt es dazu Buchempfehlungen?
>

>
> Für Tipps wäre ich sehr dankbar!
>
> Gruß

Versuche mal an die Bände der RPB zu erhalten. Das waren kleine DIN 
A5/A6 Heftchen

von Schreiber (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Die E-Röhren sollten noch gut beschaffbar sein, z.B. EL84, EL34,
> EF86,
> ECC83, EM84, EZ80, EZ81.

Die 4CX-Serie wird auch noch gefertigt. Braucht aber reichlich Luft zum 
Kühlen und ist eher für die Amateurfunkfraktion interessant.

Bei Audie macht man mit einem EL84-Verstärker nichts verkehrt.
Wenns Geld knapp ist, kann man auch einen normalen Netztransformator als 
Ausgangsübertrager missbrauchen. Allerdings benötigt man dann (bei 
Eintaktverstärkern) noch eine zusätzliche Konstantstromquelle

von Meister Röhrich (Gast)


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BastelIng schrieb:
> Ich würde in Meuselwitz kaufen.

Dem kann ich nur zustimmen, die Qualität ist einwandfrei.
Auch die Trafos von Hammond sind nicht schlecht.

Zum Einsteigen kann man aber auch die günstigen Trafos von den Wüstens 
nehmen, zum Basteln sind die immer gut.
http://www.die-wuestens.de/dindex.htm
Zumindest für einen kleinen Eintakter als erster Verstärker reicht das 
und kostet nicht die Welt wenns abbrennt.

von Peter D. (peda)


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Andreas V. schrieb:
> Preis/Leistung ist auch ein Thema.

Dann las es sein. Für Röhrenverstärker muß man deutlich tiefer in die 
Tasche greifen, als für gleichwertige Transistor- oder IC-Verstärker. 
Und nicht zu vergessen die deutlich höheren Stromkosten im Betrieb.

von Meister Röhrich (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Dann las es sein. Für Röhrenverstärker muß man deutlich tiefer in die
> Tasche greifen, als für gleichwertige Transistor- oder IC-Verstärker.

Jau, für einen Satz anständige Ausgangsübertrager plus Netztrafo gehen 
mal schon 350€ - 550€ drauf, je nach Anforderungen. Nach oben geht da 
noch deutlich mehr.
Und da hast noch keine Lampen, keine Fassungen, keine Bauteile + 
Gehäuse.
Röhrenhobby ist teuer.

von Andreas V. (Firma: IGL) (andreas_va)


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Danke Leute,
ich bin überrascht wie günstig man so einen  Pseudo Gegentaktvertärker 
aufbauen kann. Wegen dem Überträger mache ich mir keine Sorgen. Das ist 
notfalls eine Arbeit für lange Winterabende Zuhause.Hab ich schon 
gemacht und es funzte auch.

Ich bin seit vier Wochen dabei einen verbastelten Wavetek 143 
herzurichten. Da merkt man erst mal was gute Transistoren kosten. Will 
man dann noch gematchte Teile (wegen Gegentakt), dann muss man das 
selbst machen und es wird richtig teuer. Dagegen sind Röhren richtig 
billig ! Da werde ich erst auch mal nicht so viele Teile brauchen!

EL34 und PL36 Röhren finde ich fürn Anfang bzw. zum Verheizen ganz OK!
Die Konstantstromquelle könnte man gut mit einem Transistor hinbekommen. 
Was die Heizspannung betrifft kannte ich bislang nur 40V und 60V.
  => 6V erscheint mir sehr niedrig.
Im Übrigen bin ich von den damaligen Einweggleichrichterschaltung für 
die Versorgungsspannung wenig begeistert. Ich denke da war schlichtweg 
nichts anderes zu bekommen. Die haben damals aus nichts sehr viel 
gemacht. Da würde ich einen Low drop Regler mit vorangegangener 
Brückenschaltung bevorzugen. Mit Wechselrichtern(DCDC Step Up Power 
Supply) bzw. Treibern ist das immer so eine Sache auch wenn sie 
inzwischen einen hohen Wirkungsgrad haben.

Somit wäre ich jetzt auf der Suche nach Octal Sockeln (was immer das 
ist) zum Montieren auf Blech (oder Kunststoff) und zum Löten!  Des 
Weiteren brauche ich noch eine geeignete Versorgungsspannung. Am besten 
mit einem 7806, L200 oder ähnlichem bzw. noch eine Konstantstromquelle.

Danke noch mal für die Bezugsquellen!

Gruß Andreas

von Darian (Gast)


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Sehr zu empfehlen ist folgende Seite:

"Projekte und Experimente mit Elektronenröhren"

http://www.b-kainka.de/roehrenexp.htm

Dort werden allerlei gut nachbaubare Experimente mit Röhren vorgestellt.


Soll es HF sein, empfehle ich unbeding den Bau eines LW/MW/KW-Audions - 
sehr empfindlich, ganz gut trennscharf und man kann neben AM auch SSB 
und CW empfangen.


Ansonsten ist ein NF-Vorverstärker mit ECC81 auch eine feine Sache, 
diese Röhre läuft schon mit ca. 12V Anodenspannung ganz gut und hat zwei 
Trioden im Gehäuse. Es gibt ansonsten auch spezielle NV-Röhren, die mit 
wenig Ua auskommen.


Kainka Ahoi!!!

von michael_ (Gast)


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Andreas V. schrieb:
> Dagegen sind Röhren richtig
> billig !

Hä? Oben sind doch schon Links zu Neupreisen gegeben.

Andreas V. schrieb:
> EL34 und PL36 Röhren finde ich fürn Anfang bzw. zum Verheizen ganz OK!

Für dich ist es das Ende der Fahnenstange.
Für blutige Anfänger nicht geeignet.

Andreas V. schrieb:
> Was die Heizspannung betrifft kannte ich bislang nur 40V und 60V.
>   => 6V erscheint mir sehr niedrig.

Ach?

Andreas V. schrieb:
> Im Übrigen bin ich von den damaligen Einweggleichrichterschaltung für
> die Versorgungsspannung wenig begeistert. Ich denke da war schlichtweg
> nichts anderes zu bekommen. Die haben damals aus nichts sehr viel
> gemacht.

Ob du begeistert bist oder nicht. Du willst schlauer sein als die 
Altvorderen.
Warum hängst du dich am Einweggleichrichter auf?
Die RGN1064 gab es schon 1935.
Dir fehlen die Grundlagen der Schaltungstechnik.

Wenn du schon am Röhrensockel* scheiterst.

Andreas V. schrieb:
> Des
> Weiteren brauche ich noch eine geeignete Versorgungsspannung. Am besten
> mit einem 7806, L200 oder ähnlichem bzw. noch eine Konstantstromquelle.

Wozu? Eine Konstantstromquelle?

* Röhrensockel ist an der Röhre dran. Die Röhrenfassung ist das, wo man 
die Röhre reinsteckt.
 :-)

von Fragender (Gast)


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Ruhig, michael_.

"Der will doch nur spiel´n..." ^^

Ja, mit Röhren "richtig" was machen... ist teuer.

Entweder legt man unglaublich viel Geld an für einen Luxus-Bausatz.

Oder man legt ziemlich viel Zeit an - um zu lernen.

Um sich von Projekt zu Projekt zu steigern, evtl. ÜT wickeln lernen, ...

[Will man seinen eigenen, selbstentworfenen Luxus-Röhrer,
hat man besser auch noch Kenntnisse in abweichender Materie
(best. Handwerksarten).]

Ooooder... man spielt nur.

Auch das: Entweder "ernsthaft" (um mit bescheidenem Finanzeinsatz erst 
mal zu lernen), oder aber - bei manchen - völlig vergebens Tausende in`n 
Sand.

Komplexe Thematik, technisch wie menschlich.

von Fragender (Gast)


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"Jetzthabensieihn Indensumpfgezogen"?

Äh - "Blubb(erblubb,blubb,blubbelubb,bl...)?"

Schwer nachzuvollziehen, aber vermutlich willst
Du "ihn" ja auch nicht "retten"? Deshalb - von mir -
diese traurigen Sterbegeräusche an Dein Gewissen.

von Reinhard #. (gruebler)


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Andreas V. schrieb:
> Ausserdem würde ich mir gerne erst
> die Grundlagen anlesen. Gibt es dazu Buchempfehlungen?

Vieleich ist das etwas für dich:
http://www.ak-modul-bus.de/stat/experimentiersysteme.html

Such nach RT100

von Michael62 (Gast)


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Ich finde es leider nicht, es war das beste Lehrbuch über Röhren , 
Sender, Verstärker u.ä. was mir damals untergekommen ist, vielleict 
kennt es jemand aus den Neufünfländern noch.

Es war ein blauer Wälzer der Kammer der Technik zu Sendern und 
Röhrentechnik.

Da war Alles vom Urschleim aus beschrieben.


Röhrentechnik ist Mechanikbau.

Schau dir mal die ersten Fernsehgeräte in Museen an.

Es gab auch Heizbatterien.

Das grosse Problem ist das Heizungsbrummen , Schwankungen in der 
Heizspannung werden gnadenlos übertragen.
Für Versuch empfehlen sich Bleiakkus zur Heizung, dann kannst du mit 
Röhren Empfindlichkeiten und Signalqualitäten "zaubern".

Ist aber noch richtig mechanische Arbeit angesagt, nicht mal schnell ein 
ua741 dazwischen oder so.....

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Andreas.

Andreas V. schrieb:

> Preis/Leistung ist auch ein Thema. Ausserdem würde ich mir gerne erst
> die Grundlagen anlesen. Gibt es dazu Buchempfehlungen?

Ja. Heinrich Barkhausen "Elektronen-Röhren - 1. Band Allgemeine 
Grundlagen"
Insgesammt gibt es vier Bände.

Ich kann den Barkhausen auch für Erklärungen abseits der Röhrentechnik 
gut empfehlen. Er erklärt sehr klar und geradlinig - etwas was mir bei 
modernen Lehrbüchern fehlt. Die legen mehr Wert auf Kürze - aber die 
steht halt zu oft im Widerspruch zur Klarheit. Wobei der Barkhausen aber 
durchaus gestrafft darstellt. Herausgekommen ist der Kram zu Beginn der 
Röhrenepoche 1923, die letzte Ausgabe wurde 1965 überarbeitet, als die 
Transistoren schon weit etabliert waren.

Wikipedia zu Barkhausen: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Barkhausen

Es macht für Deinen Fall überhaupt nichts aus, dass Du den Barkhausen 
wohl nur noch antiquarisch bekommst.

Beispiel: 
https://www.amazon.de/Elektronen-R%C3%B6hren-1-Band-Allgemeine-Grundlagen/dp/B007DZH2NS/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1494137523&sr=8-1&keywords=barkhausen+R%C3%B6hre

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Darian schrieb:
> Soll es HF sein, empfehle ich

mal beim Ortsverband der Amateurfunker vorbei zu schauen.
Es lohnt sich auch  mal in Läden zu gehen wo Röhrensachen
herumstehen.
Unterstützung für Selbstmacher wird gerne gegeben.

LG
old.

von Randy T. (peroja)


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Ich hab bis etwa 2009 einige Röhrenverstärker gebaut, einige wenige 
waren kits, die meisten jedoch selbst entwickelt. Ich ging sogar soweit 
dass ich anfing Transformer wickeln zu lassen welche auf das "µ" genau 
passten.
Irgendwann hab ich dann ein echtes Röhrenradio (UKW) gebaut. Ich mach 
aber unterdessen schon länger nichts mehr. Ich kann Dir allerdings 
tube-town.de empfehlen. Die haben ein gutes Forum und auch alle nötigen 
Bauteile um Verstärker zu bauen. Das Fachwissen dort ist sehr gross und 
auch professionell, wenn auch mehr für Gitarrenverstärker gedacht

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

>> Im Übrigen bin ich von den damaligen Einweggleichrichterschaltung für
>> die Versorgungsspannung wenig begeistert. Ich denke da war schlichtweg
>> nichts anderes zu bekommen.

Zu bekommen schon. Aber Einweggleichrichter waren schlicht und
enfach billiger als Zweiweggleichrichter

> Wozu eine Konstantstromquelle?

Vielleicht zum Heizen seiner U oder P-Röhren?

von Harald W. (wilhelms)


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Michael62 schrieb:

> Das grosse Problem ist das Heizungsbrummen , Schwankungen in der
> Heizspannung werden gnadenlos übertragen.

Das gilt aber nicht für indirekt geheizte Röhren. Gleichstrom-
heizungen waren zu Röhrenzeiten die absolute Ausnahme.

von m.n. (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Wozu eine Konstantstromquelle?
>
> Vielleicht zum Heizen seiner U oder P-Röhren?

Ich hab mal gelesen, daß der Heizstrom auf 0,1% konstant gehalten werden 
muß. Sonst nimmt das Rauschen zu und es klingt nicht räumlich.

von Harald W. (wilhelms)


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m.n. schrieb:

> Ich hab mal gelesen, daß der Heizstrom auf 0,1% konstant gehalten werden
> muß.

Dann zeig mal Deinen Link. Vermutlich ist das dann ein Hersteller
der seine >500EUR-Hifi-Netzkabel verkaufen will. Stabilisierte
Heizungen gab es m.W noch nicht einmal bei Operationsverstärkern.

von Andreas V. (Firma: IGL) (andreas_va)



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Hallo zusammen,
Ich habe bei

Elektronen-Röhren - 1. Band Allgemeine Grundlagen Gebundene Ausgabe – 
1962

zugeschlagen weil verfügbar!

Als erstes Röhrenprojekt dachte ich an folgenden Pseudo 
Gegentaktverstärker aus jogis röhrenbude.

Die Spannungen können je nach Röhre natürlich auch niedriger sein wie 
ich das inzwischen   gelernt habe.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Guck mal auf http://radau5.ch/basics.html, dort gibt es sehr viele 
interessante bereits eingescannte Literatur.

Zu Röhrentypen wurde hier schon viel gesagt, Du mußt Dich nicht 
unbedingt auf noch produzierte Typen beschränken denn es ist sehr 
unwahrscheinlich das Du mehr als einen Ersatzröhrensatz für ein selbst 
gebautes Gerät benötigen wirst. Diese Ersatzröhren kann man 
einlagern..und wird sie kaum benötigen, Röhren sind viel langlebiger und 
zuverlässiger als man landläufig denkt.

Russische Militärröhren scheint es gewaltige Mengen zu geben und deren 
Qualität ist über jeden Zweifel erhaben. Nicht ganz so viel halte ich 
von Röhren der Firma JJ, ihr Vorgänger TESLA war besser.

Versammeltes Wissen gibts auch in jogis-roehrenbude.de bzw. im 
angeschlossenen Forum.

Gruß,

Holm

von Andreas V. (Firma: IGL) (andreas_va)


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Hallo Holm,
das ist genau was ich gesucht habe. Das war jemand der erklären konnte 
und nicht den Text um des Buches Willen schrieb. 
http://radau5.ch/pdf_files/tube_a.pdf

Cool! Danke!

: Bearbeitet durch User
von Andreas V. (Firma: IGL) (andreas_va)


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Demnach habensich die ami Oktalsockel sehr weit verbreitet!

von Tom K. (ez81)


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Der Literaturliste (Diciol ist perfekt für den Einstieg) würde ich 
"Dr.-Ing. Heinrich Schröder: Elektrische Nachrichtentechnik, Bd. 1 und 
2" hinzufügen. Die Bücher sind noch recht günstig zu haben und gehen 
mehr in die Tiefe und Breite als Diciol, sind aber ebenfalls relativ 
verständlich geschrieben.

von oldeurope O. (Gast)


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Tom K. schrieb:
> sind aber ebenfalls relativ
> verständlich geschrieben.

In der Bude habe ich mal ein paar Auszüge davon
gesehen.
Kinderbuch?
Liest sich so, muss deshalb aber nicht schlecht sein.

Holm T. schrieb:
> Russische Militärröhren scheint es gewaltige Mengen zu geben und deren
> Qualität ist über jeden Zweifel erhaben.

Stark unterschiedliche Daten bei den Systemen einer Doppeltriode.
Also künftig ausgemessene kaufen. Optik, Verarbeitung so lala,
für das Militär halt.

Beim russischen 6SL7 Ersatz ist nach einem Jahr der Heizfaden
gebrochen. OK, hatte 6,9V bekommen. Habe ich jetzt auf 6,3V
gebracht und ich hoffe der Amp kommt nicht so schnell wieder.

michael_ schrieb:
> Ob du begeistert bist oder nicht. Du willst schlauer sein als die
> Altvorderen.

Du meinst die Altvorderen, die das Katodyn nicht zu Ende gedacht
haben?
Beitrag "Röhrentechnik: LTSpice Katodyn"

;-)

LG
old.

von michael_ (Gast)


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Harald W. schrieb:
> michael_ schrieb:
>
>>> Im Übrigen bin ich von den damaligen Einweggleichrichterschaltung für
>>> die Versorgungsspannung wenig begeistert. Ich denke da war schlichtweg
>>> nichts anderes zu bekommen.
>
> Zu bekommen schon. Aber Einweggleichrichter waren schlicht und
> enfach billiger als Zweiweggleichrichter

Hab ich nicht geschrieben. Bitte zitiere richtig!
Ist vom TO.

Der Preis ist da zweitrangig.
Weitverbreitet waren Allstromgeräte. Da geht nur Einweg.

Jetzthabensieihn I. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ob du begeistert bist oder nicht. Du willst schlauer sein als die
>> Altvorderen.
>
> Du meinst die Altvorderen, die das Katodyn nicht zu Ende gedacht
> haben?
> Beitrag "Röhrentechnik: LTSpice Katodyn"

Bitte mach das, aber nerv nicht andere mit deinem Kram!

von Holm T. (Gast)


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Jetzthabensieihn I. schrieb:
>
[..]
>
> Holm T. schrieb:
>> Russische Militärröhren scheint es gewaltige Mengen zu geben und deren
>> Qualität ist über jeden Zweifel erhaben.
>
> Stark unterschiedliche Daten bei den Systemen einer Doppeltriode.
> Also künftig ausgemessene kaufen. Optik, Verarbeitung so lala,
> für das Militär halt.
>
> Beim russischen 6SL7 Ersatz ist nach einem Jahr der Heizfaden
> gebrochen. OK, hatte 6,9V bekommen. Habe ich jetzt auf 6,3V
> gebracht und ich hoffe der Amp kommt nicht so schnell wieder.
[..]
>
> LG
> old.

Das ist wohl Dein obligatorisches Negativstatement zu jeder meiner 
Aussagen.

Du hast Ahnung [ ] denn Du bist auch nur ein  billiger Fachmannersatz.

Gruß,
Holm

von oldeurope O. (Gast)


Angehängte Dateien:

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michael_ schrieb:
> Bitte zitiere richtig!

Wer die Quoting-Strucktur hier im Forum kennt,
weiß das Harald richtig zitiert hat.

Jetzthabensieihn I. schrieb:
> Schaltbilder studieren
Ist besser als Bücher lesen. Anbei mal zwei Kuriositäten.

Telefunken 1651K mit U-Röhren netzgetrennt und Einweggleichrichter.
Grundig 90U mit E-Röhren nicht netzgetrennt und  EZ80 als
Einweggleichrichter.

LG
old.

von Peter D. (peda)


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Jetzthabensieihn I. schrieb:
> Telefunken 1651K mit U-Röhren

Ohne Thermistor überstehen die aber viel weniger Einschaltzyklen. Die 
kleine Kathode der UF89 (1,3W) glüht sofort hell auf, ehe auch die große 
der UL84 (4,5W) warm wird und sich dann die Heizleistung aufteilt. Die 
UF stirbt zuerst, die UCH und UABC später.
Wohl ein Vorläufergerät der geplanten Obsoleszenz.

Jetzthabensieihn I. schrieb:
> Grundig 90U

Ja, die absolute Knauserschaltung mit Siebung durch den Ausgangstrafo 
und den 1k, statt einer Drossel. Die brummen immer etwas, da die 
Kompensation nie perfekt sein kann. Dafür wird ein Teil der NF-Leistung 
mit am 1k verheizt.

von oldeurope O. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Die
> kleine

Keine Sorge, diese Röhrentypen haben eine normierte
Anheizzeit.
Beachte, die Lämpchen sind nicht im Heizkreis.

Der Leistungsverlust durch die Anzapfung ist
winzig.
Genau kann man das berechnen wenn man weiß
bei vieviel Prozent der Anzapf liegt,
sinkt ja quadratisch dazu.
Der kleine Restbrumm kommt nicht daher,
ist eher aufbaubedingt.
Es ist auch nicht tragisch einen Übertrager
ohne den Anzapf einzubauen.
Für die Schirmgitterspannungssiebung,
mehr braucht man bei Pentoden nicht,
da muss man aber erstmal drauf kommen,
genügt die RC Siebung.


LG
old.

von Andreas V. (Firma: IGL) (andreas_va)


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Ich stelle mir die ganze Zeit eine Frage. Will ich einen Schwingkreis 
oder einen Verstärker bauen?
Im Ernst:
Warum arbeitet man nicht mit sauberem Gleichsrom und begrenze den Strom 
elektronisch?
Dann brauche ich keine aufwendigen Siebketten. Ist zwar old Style, aber 
halt nicht urold Style.
Ich hoffe ich bin jetzt niemandem suf die Füsse getreten.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, Hallo Andreas,

der Fragen genug, der Antworten übergenug!

Jeztzt fang doch einfach mal an:
ECC83 Projekt als VV..
ECL8x NF Verstärker
EF..; DF95 als Audion
Die Russen-Röhre von Herrn Kainka mag ich gar nicht
erst erwähnen.
Wir wissen immer noch nicht, was du eigentlich möchtest..??
Vorschläge hattest du zur Genüge.

73
Wilhelm

von oldeurope O. (Gast)


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Andreas V. schrieb:
> Warum arbeitet man nicht mit sauberem Gleichsrom und begrenze den Strom
> elektronisch?

Tut man doch.
Sauberer Gleichstrom am Schirmgitter (Basis) macht sauberen
Anodenstrom (Collectorstrom)unabhängig von der Anodenspannung
(Collectorspannung)

LG
old.

von Andreas V. (Firma: IGL) (andreas_va)


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Wie gesagt ich fang als Lehrling an, mache als Geselle weiter und ende 
hoffentlich irgendwann als Meister Röhre.

Vielen Dank Euch allen. Ihr habt mir mehr Informationen zukommen lassen 
als ich es mir erhofft habe.

Die Schaltung von Herrn Kainka ist nicht besonders kompliziert aber 
trotzdem effektiv. Fürn Anfang nicht schlecht. Da kann man auch mal das 
Oszi an die Elemente und den Wavetek an den Eingang hängen und verstehen 
lernen. Erst Bottom Up, dann Top Down.
Das habe ich schon immer so gemacht, sorry das weiß man nicht ohne Info. 
Da kommt es nicht mal darauf an die EL504 zu verwenden.Ich sehe es aber 
auch nicht ein 100€ in den Himmel als Dampf zu schicken.Das ist einfach 
zu schade.

Ich lese mich erst mal in die Materie ein.

Danke, und bitte seid nicht sauer.

Ich nenne das Betriebsblindheit meinerseits.

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