Forum: FPGA, VHDL & Co. Grafische Programmiersoftware?


von Hans L. (holzwurm56)


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Hallo,
ich habe von CPLD's und FPGA's keine Ahnung, glaube auch nicht das ich 
davon noch was kapieren werde. Jetzt habe ich ein Programm namens 
LogiFlash gefunden( http://logiflash.com/ ). Bei dem kann man wie bei 
einem PCB-Layoutprogramm Logikelemente auf die Arbeitsfläche ziehen und 
mit Leitungen verbinden, ev. Funktionsgruppen zusammenklicken. Kennt 
jemand so ein Programm wo man ein einfaches CPLD z. B. XC2C64A oder 
XC9572XL auf die Arbeitsfläche ziehen kann und in dem CPLD dann die 
Gatter mit den Verbindungen auch zu den Chipanschlüssen plazieren kann 
und daraus der VHDL-Code erstellt wird?

Im voraus vielen Dank für jede Antwort

Hans

von Erich (Gast)


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Hans L. schrieb:
> ich habe von CPLD's und FPGA's keine Ahnung, glaube auch nicht das ich
> davon noch was kapieren werde.

Warum suchst du dir dann kein anderes Hobby?

von simulink (Gast)


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simulink

von Jemand (Gast)


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logisim-evolution hat FPGA-Integration (Verilog und VHDL). Mangels 
Erfahrung kann nicht aber sagen, wie brauchbar das ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hans L. schrieb:
> Im voraus vielen Dank für jede Antwort
Lernen doch gleich VHDL. Das ist kein Hexenwerk und du selbst bestimmst 
dann wie gut das Ergebnis ist.

Ich empfehle hier immer den Beitrag "kruder Fehler bei FPGA-Programmierung (ISE WEBpack-Schematic)"

von Bernhard R. (bernhard_r28)


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Bei Quartus von Altera ist sowas schon dabei. Allerdings nicht zum 
Reinziehen von Bauteilen. Das macht man noch über die 
Projekteinstellungen.
Da kannst du dann FIFOs und FLIPFLOPs mit Strippen versehen. Fand ich 
aber genauso sinnfrei wie bei IBM Rhapsody das UML Gedöhns.

von Gustl B. (-gb-)


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Labview kann das, das unterstützt auch FPGAs aber iirc nur spezielle 
FPGA-Boards von NI.

von pegel (Gast)


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Ich habe für den seltenen Fall der Benutzung das ISE Webpack 4.2 drauf.
Auch nur um schnell eine Schaltung zu klicken und simulieren.

http://uhaweb.hartford.edu/kmhill/suppnotes/iseschem/index.htm

XC2C64 und XC9572XL werden unterstützt.

von Hans L. (holzwurm56)


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Hallo,
ich habe vor Jahren bei Xilings mal was angefordert und habe die Xilings 
ISE Design Suite 11.1 mit Modelsim 6.4 auf 2 DVD's zugeschickt bekommen. 
Ist das Webpack was anderes oder eine Nachfolgesoftware von der 
Designsuite?

MfG

Hans

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hans L. schrieb:
> Ist das Webpack was anderes
Das Webpack ist eine kostenlose Lizenz für die Xilinx-Toolchain mit 
eingeschränktem Baustein- und Funktionsumfang.

> Xilings
Da sach ich jetzt mal nix zu...

von Hans L. (holzwurm56)


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Hallo,
was hast Du gegen "Xilings"?. Mir gefällt's.

MfG

Hans

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hans L. schrieb:
> Mir gefällt's.
Ja, so kanns gehen...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In Quartus habe ich das schon benutzt, als oberste Ebene eines 
CPLD-Designs. Damit hat man eine übersichtliche Doku in Form eines 
Schaltplans. Die einzelnen Blöcke sind dann in Verilog formuliert. Aus 
dem Verilog-Text erzeugt Quartus automatisch ein Blocksymbol für den 
Plan. Im Plan sind nach der Synthese auch die Anschlusspins mit Nummer 
zu sehen, wenn man sie nicht schon fest vorgegeben hat.

Ich finde es jedenfalls übersichtlicher, als erst mal nach langer Zeit 
wieder bei einem Text durchzublicken. Jeder einzelne Block ist dann auch 
als Text übersichtlicher, wenn er auf eine Seite passt. Aber das kommt 
vermutlich von meiner Herangehensweise als Hardwaremensch. Softies lesen 
lieber.

von Georg A. (georga)


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Christoph K. schrieb:
> Ich finde es jedenfalls übersichtlicher, als erst mal nach langer Zeit
> wieder bei einem Text durchzublicken. Jeder einzelne Block ist dann auch
> als Text übersichtlicher, wenn er auf eine Seite passt. Aber das kommt
> vermutlich von meiner Herangehensweise als Hardwaremensch. Softies lesen
> lieber.

Für Top-Level-Verdrahtung ohne Logik gerade noch Ok. Die ursprünglich 
sinnvolle Labview-Intention, grafische Oberflächen für 
Steuerungsanwendungen mit etwas Logik zu kombinieren, ist inzwischen 
völlig pervertiert. Der Schrott, den jeder Depp mit Labview 
zusammenklicken kann, wird schlimmer als Asbest. Nahezu unwartbar *), 
schwer debugbar **), und weil keiner mehr weiss, wie's geht, auch nicht 
durch was anderes ersetzbar, also einfach nur Mega-PITA.

Nein, Text ist die einzig taugliche Beschreibungsart in digitalen Zeiten 
PUNKT.

*) Man kann den Müll noch nichtmal vernünftig ausdrucken, weil jeder 
Case-Zweig extra ist. Wer kommt auf so einen Schwachsinn...

**) Die Einfachheit der Datenflussprogrammierung (und wie schön das 
alles parallelisierbar ist...) wird (gerade auch in der Literatur) immer 
nur an trivialen Kindergartenbeispielen demonstriert. Reale Algorithmen 
jenseits von linearem Streaming ala FIR arten aber in hirnverknotende 
Graphenmonster aus. BTDT, hab zB. einen Reed-Solomon-Dekoder für einen 
Datenflussprozessor gemacht. Eigentlich wäre danach eine einmonatige 
Erholung in einer Irrenanstalt nötig gewesen...

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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So schlimm ist Labview auch nicht. Für Manche mag es eben einfacher 
sein, eine grafische Übersicht über ihr System zu haben.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Georg A. schrieb:

> Nein, Text ist die einzig taugliche Beschreibungsart in digitalen Zeiten
> PUNKT.

Halt ich mal für ein Gerücht. Ich hab schon Simulink-Programme gesehen, 
die über 300.000 Zeilen c-Code entsprachen und gleichzeitig für einen 
kompletten Neuling in dem Programm innerhalb von 1-2 verständlich wird.

Andere schaffen es auch 1000 Zeilen Code zu einer 3 Wochen 
kryptographie-Übung verkommen zu lassen.

Guter/Schlecher Programmierstil hat nix mit Graphisch/Text zu tun.

Man kann bestenfalls annehmen, dass graphisch Programmieren für Laien 
einfacher  ist und daher mehr Stümperhafte graphische Programme 
existieren.

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Fabian F. schrieb:
> Ich hab schon Simulink-Programme gesehen,
> die über 300.000 Zeilen c-Code entsprachen

Wieviel Zeilen wären es gewesen, wenn man es effektiv programmiert 
hätte?

Ich kenne den MATLAB C-Coder was der so kann und an overhead produziert. 
Das ist richtig fett und kryptisch. Wehe da ist irgendwas nicht ok.

Ich mag mir gar nicht ausdenken, was der bei VHDL anstellt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Fabian F. schrieb:
> für einen kompletten Neuling in dem Programm innerhalb
> von 1-2 verständlich wird.
Monaten?

> Ich hab schon Simulink-Programme gesehen, die über 300.000 Zeilen c-Code
> entsprachen
Naja, es ist nicht schwierig, viel Funktionalität und Programmcode in 1 
Aufruf zu packen:
PlayVideo(ghostbusters);
Allerdings geht sowas natürlich auch mit anderen Programmiersprachen...

: Bearbeitet durch Moderator
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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>Für Manche mag es eben einfacher sein, eine grafische Übersicht über ihr System 
zu haben.

Das ist für die Meisten einfacher, weil damit das fotografische 
Gedächtnis mitbenutzt werden kann. Es ist sogar in vielen Fällen ein 
MUSS, funktionelle und logische Strukturen in dieser Weise zu planen und 
zu dokumentieren.

Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man die gesamte Entwicklung aus 
einer Grafik heraus treiben muss, ob man es immer kann und ob sich das 
lohnt und meine Antwort auf alle 3 Teilfragen lautet klar "NEIN"!

Ich und andere haben hier schon ausreichend Stellung genommen:
Beitrag "FPGA grafisch programmieren"

Konkret zu Labview muss man sagen, dass es sich so richtig nur für das, 
wofür es mal entwickelt wurde: Laborautomation!

Das heißt, anstatt andauernd neue Kabel zu stecken und Messgeräte zu 
verdrahten, um an seinem Arbeitsplatz irgendwelche Testaufbauten zu 
haben, programmiert man den Datenfluss in eine universelle Hardware und 
hat alles fein und reproduzierbar. Labview eignet sich damit recht gut, 
um auf eine Hardware Testsignale draufzugeben und am Ausgang was 
rauszuholen - für komplexere Dinge gibt es LabWindows.

Zum Entwickeln der Systeme taugt es in aller Regel nicht, weil es weder 
Teamwork unterstützt, noch die Flexibilität mitbringt, die Notwendig 
ist, um das, was man in FPGAs tut, ausreichend und vor allem effektiv zu 
beschreiben. Labview ist vor allem etwas für den Einzelkämpfer an seinem 
Arbeitsplatz, nicht für das Entwickeln in Teams.

Um eine gute Doku kommt man so oder so nicht herum und dazu zählen auch 
Grafiken. Es zählen aber auch zweidimensionale Abläufe, pipelines und 
virtuelle generierte Strukturen dazu. Die male man mal in Labview.

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