Für ein kleines eigens Projekt möchte ich eine Fukuhr mit 1,5V Betriebsspannung und 0,3mA mittlerer Stromstärke durch ein Solarmodul betreiben. Ein paar überlegungen zu meiner Schaltung habe ich bereits gemacht (siehe Anhang). Ein Problem dabei ist der 50F Superkondensator, der sich bei Raumlicht nur auf 0,6V auflädt anstelle von den angegebenen 2,3V. Wie ist das zu erklären? Sollte ich eine weiteres Solarmodul mit 6V parallelschalten, da die Leistung eines einzelnen nicht ausreicht? Oder verbraten die Dioden zuviel Leistung? Gibt es noch eine andere Möglichkeit die Uhr vor Spannungsspitzen zu Schützen, anstatt der Dioden? Über eine Erkärung des Spannungs- und Stromverhaltens würde ich mich ebenfalls freuen.
:
Verschoben durch Admin
Hi Dein Kondensator stellt für die Solar-Zelle einen Kurzschluss dar. Wir brauchen hier eine Schaltung, Die Deinen Kondensator (langsam) auflädt und entlädt, wenn die Sonne weg ist.
1 | |
2 | PV --|>-+--------+ |
3 | | | |
4 | R # ^ D |
5 | # - |
6 | # | |
7 | | | |
8 | +--------+ |
9 | | |
10 | +++++ |
11 | C ----- |
12 | | |
Wobei hier die abgebbare Spannung um die Vorwärtsspannung der Diode verringert ist. Vll. kann man da einen FET als Diode/Verpolschutz ... wobei max 2,3V wird für jeden FET zu wenig sein. MfG
Stephan K. schrieb: > Wie ist das zu erklären? Guck dir mal die Ausgangskennlinie einer Solarzelle, also die Abhängigkeit der Ausgangsspannung von dem Strom bei konstanter Bestrahlungsstärke an.
Das funktioniert so nicht, Solarzellen liefern nur 0.6V oder so. Wenn du einen Kondensator damit auf 2.3V aufladen willst (was eh schon wenig klingt) brauchst du einen DC-Booster.
Sven B. schrieb: > Das funktioniert so nicht, Solarzellen liefern nur 0.6V oder so. > Wenn du > einen Kondensator damit auf 2.3V aufladen willst (was eh schon wenig > klingt) brauchst du einen DC-Booster. Er hat ein Modul, keine Zelle. Wolfgang schrieb: > Stephan K. schrieb: >> Wie ist das zu erklären? > > Guck dir mal die Ausgangskennlinie einer Solarzelle, also die > Abhängigkeit der Ausgangsspannung von dem Strom bei konstanter > Bestrahlungsstärke an. Das sagt dem TE gar nichts. Deiner Erklärung fehlt die Angabe des Betriebspunkts in dem Kennlinienfeld UND die Erläuterung, warum sich dieser Betriebspunkt einstellt. Stephan K. schrieb: > Über eine Erkärung des Spannungs- und Stromverhaltens würde ich mich > ebenfalls freuen. Stichwort MPPT bzw. allgemeiner: Leistungsanpassung.
THOR schrieb: > Stichwort MPPT... für das hier? -> Stephan K. schrieb: > möchte ich eine Fukuhr mit 1,5V > Betriebsspannung und 0,3mA
Richard B. schrieb: > THOR schrieb: >> Stichwort MPPT... > > für das hier? -> > > Stephan K. schrieb: >> möchte ich eine Fukuhr mit 1,5V >> Betriebsspannung und 0,3mA Was ohne Leistungsanpassung passiert kannst du ja dem Eingangspost entnehmen.
Dioden in Durchlassrichtung haben keine Kennlinie wie ideale Zenerdioden. Die Spannung ist abhängig vom Strom und du brauchst schon ein bischen mehr Strom um 0,6 bzw 0,7 V zu erreichen. Versuchs mal mit 3 oder gar 4 Dioden in Serie. Wetten dass du dann mehr Spannung am Kondensator bekommst?
Sven B. schrieb: > Das funktioniert so nicht, Solarzellen liefern nur 0.6V oder so. Oder so? Eine einzelne Si-Zelle liefert tatsächlich nur ca. 0,6 Volt und darum sind viele davon auch in Reihe geschaltet...
Patrick J. schrieb: > Dein Kondensator stellt für die Solar-Zelle einen Kurzschluss dar. > Eine Solarzelle bzw ein Solarmodul ist keine Spannungsquelle, sondern eine Stromquelle. Der macht ein "Kurzschluss" nichts aus, der Strom lädt den Kondensator trotzdem auf. Dass die Spannung nicht weiter steigt, liegt an den Dioden, die bei höherer Spannung den bei schlechtem Licht geringen Ladestrom umleiten. > Wir brauchen hier eine Schaltung, Die Deinen Kondensator (langsam) > auflädt und entlädt, wenn die Sonne weg ist. Warum soll die Schaltung den Kondensator entladen? Das bleibt der Funkuhr überlassen. Und der Kondensator mit seinen 50 Farädern ist eh langsam genug im Laden, das Solarmodul hat genug Innenwiderstand, da braucht es keinen Zusatzwiderstand um Leistung zu verschenken.
Besser ohne Diode mit dem Dunkelstrom des Moduls leben, als mit der Diode im Dunkeln stehen...
Hi Jobst Q. schrieb: > Warum soll die Schaltung den Kondensator entladen? Soll Sie nicht. Durch die Diode soll verhindert werden, daß der Kondensator die Solarzelle versorgt. Durch den Widerstand vor dem Kondensator soll erreicht werden, daß besagter Solar-Strom auch schon während des Ladevorgang für die Funkuhr eine ausreichend hohe Spannung zur Verfügung stellt und nicht erst in 23 Jahren, wenn das Modul es geschafft hat, den Kondensator voll zu bekommen - wer weiß schon, ob's dann noch ein passendes Funksignal gibt ;) Also vll. besser Gedanken machen, wie wir aus der Solar-Zelle soviel Spannung erhalten, daß der Kondensator auch irgendwann 2,3V (oder knapp drunter) sieht und trotzdem für die Funkuhr nur 1,5V zur Verfügung stellt. Dabei soll das Ganze auch schon eine Zeit anzeigen, wenn die Schaltung frisch in die Sonne gestellt wird, der Kondensator also noch ungeladen ist. Alles, was die Funkuhr nicht braucht, soll ja im Kondensator landen, aber eben nicht mehr. Wenn nun die Sonne weg ist, soll der Kondensator die Stromversorgung aufrecht halten. Aber Das habt Ihr ja bereits im Kopf durchgekaut - da keine Lösungen kommen, müsste Das für den Stephan wohl heißen, daß Er auf dem Holzweg ist. Bei der Menge gestandener Elektroniker hier MUSS Es Das heißen. MfG
:
Bearbeitet durch User
Patrick J. schrieb: > Aber Das habt Ihr ja bereits im Kopf durchgekaut - da keine Lösungen > kommen, müsste Das für den Stephan wohl heißen, daß Er auf dem Holzweg > ist. Was willst du jetzt damit sagen -- "ihr seid alle zu blöd um das Problem zu lösen"? Dein Meta-Post ohne Inhalt ist auch nicht gerade hilfreich. -- Ah, habe übersehen dass es sich um ein Modul handelt ... Um das Problem zu lösen warum sich der Kondensator nicht weiter auflädt, würde ich mal z.B. die Leerlaufspannung bei Zimmerlicht messen, den Kurzschlussstrom, und den Ruhestrom aller beteiligten Komponenten (was fließt durch den Kondensator, was durch die Dioden, was durch die Uhr?) ... vielleicht fällt dabei was auf. Die Solarzelle im Kurzschluss zu betreiben ist auch nicht gerade optimal, weil dann viel weniger Energie rauskommt als im maximum power point (der bei etwa 0.5 V pro Zelle liegt). Es gibt für solche Aufgaben Akkuladeregler-Bausteine, die den Ladestand überwachen und abschalten, wenn der Speicher zu voll oder zu leer wird, zum Beispiel den ADP5090 (der hat sogar noch einen Booster mit MPPT mit drin).
Mein Taschenrechner läuft auch mit Solarzellen, und der hat definitiv keinen Laderegler mit Booster. Der Taschenrechner braucht auch mehr Strom als eine Uhr. Gruß - Werner
THOR schrieb: > Das sagt dem TE gar nichts. Deiner Erklärung fehlt die Angabe des > Betriebspunkts in dem Kennlinienfeld UND die Erläuterung, warum sich > dieser Betriebspunkt einstellt. Soetwas kann man in Wikipedia nachlesen. Aber ok, hier der Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Maximum_Power_Point_Tracking
Schau dir mal den leckstrom vom superkondensator an!Das können 10-100uA sein!Was liefern denn die Solarzelle bei Zimmerlicht? Grüß Chris
Werner H. schrieb: > Mein Taschenrechner läuft auch mit Solarzellen, und der hat definitiv > keinen Laderegler mit Booster. > Der Taschenrechner braucht auch mehr Strom als eine Uhr. Der Taschenrechner lädt auch seine Knopfzelle nicht auf sondern stützt die nur durch das Solarmodul. Aufladen ist halt schwerer.
Hier die U/I-Kennlinie von dem Solarmodul. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht was mir der MPP nun bringt, kann mir jemand eine Schaltung skizzieren mit der ich den MPP umsetzen kann? Mir ist es am liebsten wenn ich keine Halbleiterbauelemente verwenden muss. Die Leerlaufspannug des Solarmoduls bei Zimmertemperatur und -beleuchtung beträgt etwa 4,1V den Kurzschlussstrom, und den Ruhestrom aller beteiligten Komponenten kann ich morgen noch hier reinstellen. Ist es nun ein Problem das Solarmodul im Kurzschluss zu betreiben oder nicht? Es gab beide Aussagen bei den Antworten.
Hm, 6 V? Wo sind da 6 V? Ich sehe 1.2 V oder sowas, das sieht aus wie 2 Zellen in Reihe, nicht 10. Was dir der MPP bringt siehst du ja an der P-Kurve: du kriegst halt einfach am meisten Leistung raus, wenn die Last ungefähr so ist, dass die Spannung über der Zelle 1.2 V ist. Ein Problem in dem Sinne ist es nicht wenn du es anders machst, es ist halt nur nicht ideal. > Leerlaufspannug des Solarmoduls bei Zimmertemperatur und > -beleuchtung beträgt etwa 4,1V Das sieht aber in dem Diagramm ganz anders aus. Wie ist es denn nun?
Von Kurzschluß würde ich mit solchen Kondensatoren und Zellen nicht wirklich reden. Da sind riesige Widerstände drin und der MPP stellt sich schon ungefähr von selbst ein, wenn Betriebs- und Modulspannungen zusammenpassen. Miß doch mal den Ladestrom, vielleicht biste einfach nur zu ungeduldig. :) Btw. sind die Dioden nicht falschrum?
Von nichts kommt nichts, auch nicht mit MPP-Tracker. So etwas ist interessant für große Leistungen (etwa ab 50W), aber nichts für Ströme im µA-Bereich. Es ist eine komplizierte Schaltung mit Wandler, der ja auch seinen Eigenverbrauch hat. Entweder deine Solaruhr bekommt einen schönen Fensterplatz, oder du kannst das Projekt gleich vergessen. Was soll Raumbeleuchtung heißen? Willst du immer eine Lampe brennen lassen, damit die Solaruhr funktioniert? Ein Solarmodul ist eine Stromquelle, deren Strom von der Einstrahlung bestimmt wird. Sie hat einen hohen differentiellen Widerstand, die Spannung wird immer von der Last (Kondensator, Uhr, sonstige Schaltung) bestimmt. Einen Kurzschluss kann man das nur nennen, solange der Kondensator leer ist. Da Strom fließt, steigt die Spannung am Kondensator aber auch in diesem Fall.
Jobst Q. schrieb: > Von nichts kommt nichts, auch nicht mit MPP-Tracker. So etwas ist > interessant für große Leistungen (etwa ab 50W), aber nichts für Ströme > im µA-Bereich. Es ist eine komplizierte Schaltung mit Wandler, der ja > auch seinen Eigenverbrauch hat. Das stimmt einfach nicht. MPP-Tracking ist immer relevant, egal wie groß die Leistung ist. Der ADP5090 zum Beispiel hat einen Ruhestrom von 300 nA-ish, und es ist zum Beispiel für einen thermoelektrischen Generator mit einigen 100 µA Strom auf jeden Fall sinnvoll, so einen Baustein einzusetzen. > Entweder deine Solaruhr bekommt einen schönen Fensterplatz, oder du > kannst das Projekt gleich vergessen. Auch das sehe ich anders. 300 µA bei 1.5 V ist nicht viel Energie. Ein paar Minuten Licht am Tag können da schon reichen, wenn man es richtig aufbaut. > Einen Kurzschluss kann man das nur nennen, solange der > Kondensator leer ist. Da Strom fließt, steigt die Spannung am > Kondensator aber auch in diesem Fall. Das stimmt allerdings, ja.
Sven B. schrieb: > MPP-Tracking ist immer relevant, Geschickt formuliert. Die Frage wäre, ob es bei nahezu konstanter Betriebsspannung und -Leistung in dem einen Sinn macht. Der Ruhestrom des Trackers ist hier auch nur ein kleiner Teil der Betriebsverluste, die man ohne gar nicht hat.
Jobst Q. schrieb: > Es ist eine komplizierte Schaltung mit Wandler, der ja > auch seinen Eigenverbrauch hat. Man kann Leistungsanpassung auch ohne Schaltwandler herstellen.
THOR schrieb: > Jobst Q. schrieb: >> Es ist eine komplizierte Schaltung mit Wandler, der ja >> auch seinen Eigenverbrauch hat. > > Man kann Leistungsanpassung auch ohne Schaltwandler herstellen. Poste bitte eine MPP-Tracking Schaltung für die Konstellation aus dem Eingangsbeitrag.
THOR schrieb: > Jobst Q. schrieb: >> Es ist eine komplizierte Schaltung mit Wandler, der ja >> auch seinen Eigenverbrauch hat. > > Man kann Leistungsanpassung auch ohne Schaltwandler herstellen. Ja, durch richtige Dimensionisierung. Das 6V-Modul ist bei einem Verbraucher mit 1,5V klar überdimensioniert. Ein 4er-Modul mit 2,4V Leerlaufspannung würde völlig reichen. Aber wenn das 6V-Modul vorhanden ist und ein passenderes nicht, würde ich die Leistungsverluste bei einem Einzelgerät in Kauf nehmen. Der MPP liegt bei etwa 83% der Leerlaufspannung und das fast unabhängig von der Einstrahlung (siehe Diagramm). Also kann man sich bei richtiger Dimensionisierung den Tracker sparen, wenn es nicht auf jede Promille Leistung ankommt.
:
Bearbeitet durch User
batman schrieb: > Sven B. schrieb: >> MPP-Tracking ist immer relevant, > > Geschickt formuliert. Die Frage wäre, ob es bei nahezu konstanter > Betriebsspannung und -Leistung in dem einen Sinn macht. Der Ruhestrom > des Trackers ist hier auch nur ein kleiner Teil der Betriebsverluste, > die man ohne gar nicht hat. Wenn du es schaffst ungefähr in der Gegend des MPP zu landen ohne Tracker / Schaltwandler ist das natürlich auch prima, keine Frage ;) Nur gar nicht drüber nachdenken ist halt oft suboptimal.
Kann mir einer erklären wie die Entladung des C rückwärts in die Solarzelle verhindert wird? Wenn man es richtig machen will, nimmt man sowas http://www.linear.com/product/LTC3105
Den Reversstrom durch die Zellen würde ich hier unter den Ruhestrom des Ladereglers schätzen.
batman schrieb: > Den Reversstrom durch die Zellen würde ich hier unter den Ruhestrom des > Ladereglers schätzen. Ich auch, das kannst du vergessen.
Habt Ihr schon jemals was mit Solarzellen gemacht? Der LTC3105 zieht übrigens im schlechtesten Fall 40yA. Klar, für einen Kondensator is das auch noch viel. Aber sowas macht man eh mit einem Akku.
batman schrieb: > Den Reversstrom durch die Zellen würde ich hier unter den Ruhestrom des > Ladereglers schätzen. Eben! Mani W. schrieb: > Besser ohne Diode mit dem Dunkelstrom des Moduls leben, > als mit der Diode im Dunkeln stehen... Ist schon eine Weile her...
Ich verstehe nicht, was die Dioden so bringen sollen, denn sie sperren und sind so völlig überflüssig...
Die sind einfach nur falsch herum eingezeichnet. Stephan K. schrieb: > Oder verbraten die > Dioden zuviel Leistung? Gibt es noch eine andere Möglichkeit die Uhr vor > Spannungsspitzen zu Schützen, anstatt der Dioden? Sie sollen die Spannung begrenzen. Das tun sie wohl auch, aber zu stark. Es müssten mindestens drei sein, bei den niedrigen Strömen. Besser wäre vielleicht noch ein TLV431, die 1,25V Version des TL431.
> Die sind einfach nur falsch herum eingezeichnet.
Und welchen Sinn macht dann der Kondensator, welcher durch die Dioden
"kurzgeschlossen" ist?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.