Guten Abend zusammen, ich möchte eine Antenne im Bereich 10kHz bauen. In diesem Zusammenhang suche ich einen geeigneten Ferritstab. Es gibt verschiedene Materialien, welche für unterschiedliche Frequenzbereiche vorgesehen sind. Soweit habe ich das verstanden: mit steigender Frequenz sinkt die Permeabilität für das Material auf einen nicht akzeptablen Wert. Jetzt zu meiner evtl. albernen Frage: Warum gilt das in die andere Richtung (zu niedrigen Frequenzen) auch? Viele (praktisch alle) Materialien sind mit einer unteren Grenze spezifiziert: 0,01 MHz bis 10MHz. Viele Grüße
Nach meinem Kenntnisstand sind die schwarzen Ferritstäbe für Frequenzen bis ca. 2MHz geeignet, die grauen Stäbe für Frequenzen bis ca. 5MHz. Ich vermute, die schwarzen Stäbe haben eine höhere Induktivität, also muss man für tiefe Frequenzen nicht so viel wickeln. Tipp: man kann auch mehrere Ferritstäbe bündeln, um Induktivität und Flussdichte zu erhöhen. Höhere Flussdichte = Antenne ist empfindlicher (glaube ich jedenfalls, dass die Flussdichte die entscheidende Größe ist).
Danke für die Info, aber ist keine Antwort auf meine Frage: warum sind die Materialien "von bis" und nicht "bis" zu einer Frequenz spezifiziert. Wenn sich die Hersteller die Mühe machen - muss es doch einen Grund geben.
Ferritstäbe wurden für Rundfunkgeräte hergestellt. Der Frequenzbereich begann da bei 200KHz. Mehr war nicht nötig.
michael_ schrieb: > Ferritstäbe wurden für Rundfunkgeräte hergestellt. > Der Frequenzbereich begann da bei 200KHz. > Mehr war nicht nötig. DCF77 ist darunter, LW war es auch. "Magnetismus" lebt von "Umladen", da wird halt der Wirkungsgrad immer geringer je seltener das stattfindet. Kurt
BUZ schrieb: > Viele (praktisch alle) Materialien sind mit einer unteren Grenze > spezifiziert: 0,01 MHz bis 10MHz. 10kHz könnte auch die Grenze der vorhandenen Meßgeräte sein. Die Verluste müssen ja nicht zwangsläufig direkt gemessen werden, sondern man kann sie bei extrem niedrigen Frequenzen auch über statische Parameter wie etwa die Hysteresekurve und die Leitfähigkeit des Materials ermitteln.
BUZ schrieb: > Warum gilt das in die andere Richtung (zu niedrigen Frequenzen) auch? > Viele (praktisch alle) Materialien sind mit einer unteren Grenze > spezifiziert: 0,01 MHz bis 10MHz. Die obere Grenzfrequenz ist physikalisch bedingt durch Verluste. Die untere Grenzfrequenz 'entsteht' durch den Hersteller: zur Qualitätssicherung wird das Material (vermutlich stichprobenweise) vermessen. Irgendwo muss diese Messung eine untere Grenzfrequenz haben, die im Prinzip willkürlich ist. Natürlich kannst du deinen Ferrit auch unterhalb dieser Frequenz betreiben, aber da dies nicht mehr im spezifizierten Bereich liegt, wird dir der Hersteller da auch keine Daten (mu_r, Verluste, ...) garantieren. Anderes Beispiel: einige Koaxkabel (RG-58? bin nicht mehr sicher) sind nur bis 3 GHz spezifiziert. Natürlich funktioniert das Kabel auch oberhalb dieser Frequenz, aber der Hersteller garantiert nicht, dass da die im Datenblatt angegebenen Verluste noch eingehalten werden.
Tobias P. schrieb: > Natürlich funktioniert das Kabel auch oberhalb dieser Frequenz, aber > der Hersteller garantiert nicht, dass da die im Datenblatt > angegebenen Verluste noch eingehalten werden. Es kommt noch viel schlimmer: Oberhalb dieser Frequenz gibt der Hersteller gar keine Verluste an, obwohl das Kabel dort bestimmt welche hat ;-)
Vermutlich wird es auf dem nicht-militärischen Markt keine Ferritstäbe geben, die absichtlich bei 10kHz spezifiziert sind. Machs wir wir anderen, nimm einen für LW/MW und benutze ihn einfach. Das klappt mit DCF77 und den alten Peilern für Zeilenfrequenz ja auch.
Genau! Warum sollen die Verluste mit sinkender Frequenz steigen? Das wäre widersinnig. Warum soll der Hersteller dort Verluste angeben, wo keine Änderung mehr erfolgt. Das gleiche Ferritmaterial wird ja auch für Topf- und EI-Kerne verwendet, damit kann man LC-Kreise bis 10 Hz runter aufbauen. Darunter werden die Windungszahlen zu groß und die Kupferverluste steigen. Ferrit ist im gesamten NF-Bereich verwendbar, am oberen Ende als Zeilentrafo. Auf einen (verlängerten und gestapelten) Ferritstab kann man mindestens eine ganze Drahtrolle wickeln. Wurde von VLF-interessierten auch schon gemacht. Bei den niedrigen Frequenzen kann man sogar eine Eisenstange verwenden. Gruß - Werner
Die untere Grenze könnte einfach des Bereich der Messgeräte sein. Viele HF Messgeräte fangen irgendwo bei etwa 10 kHz an. Die Ferrite sollte auch drunter noch gehen. So wesentlich sollte auch der Unterschied von der Permeabilität nicht sein, denn die Geometrie setzt dem über den Entmagentisierungsfaktor eine Grenze. Man braucht ggf. einfach die Abmessungen und genügend Kupfer in der Wicklung. Ggf. könnte noch eine mechanische Resonanz für eine unangenehme Überraschung sorgen. Da ist dann ein geklebter Stab ggf. auch ein Vorteil.
Christian K. schrieb: > Wenn ein Magnet daran hängen bleibt, geht er runter bis DC. ...und anschliessend wunderst du dich, weshalb die Induktivität nicht stabil ist.
Von Ferritkernen (Topf- bzw. Trafo-Kerne) kenne ich, dass je höher die Permeabilität ist, desto geringer die obere Grenzfrequenz ist. Die Kerne mit sehr hoher Grenzfrequenz haben nur noch sehr kleine AL-Werte. Eine untere Grenzfrequenz gibt es definitiv nicht. Es gibt nur Materialien, die für tiefere bzw. höhere Frequenzen besser geeignet sind als andere. Der Rest ist ein Kompromiss, je nach Anforderung. Mit wenig AL brauchst du viele Windungen -> Kupferverluste. Mit viel AL hast du viel Kernverlust. Empfehlung, Siferrit: http://sziget.mine.nu/~danko/aramkor/pdf/00310106.pdf DZDZ
http://www.spezialantennen.eu/ferritantennen/ ab 5 kHz, gibts aber nicht umsonst http://www.spezialantennen.eu/ferritantennen/ferritantennen-n/leistungs-ferritantenne-lfm-5-50.php 179 €
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Bearbeitet durch User
Christoph K. schrieb: > nicht umsonst Wenn Platz ist, Entmagnitisierungsspule eines alten Röhrenfernsehers nehmen. Beitrag "CQ CQ CQ SAQ SAQ SAQ"
Vielen Dank für zahlreichen Antworten. Ich werde es mit einem MnZn-Stab versuchen. In einem TDK Datenblatt 1 habe ich mehrere Diagramme gefunden, welche die Permeabilität in Abhängigkeit zur Frequenz zeigen. Alle Diagramme beginnen bei 1kHz und zeigen bis zu einem bestimmten Punkt (Materialabhängig) nahezu eine Gerade. Dies passt sehr gut zu den oben gemachten Antworten. 1 https://product.tdk.com/info/en/catalog/datasheets/ferrite_mn-zn_material_characteristics_en.pdf
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