Hallo Allerseits, Ich habe derzeit vor mehrere Kondensatoren in Reihe zu schalten (2,7 V 310F +-20%), jedoch möchte ich diese auf Grund der Toleranzen in der Kapazität nicht überladen und somit einen Schutz realisieren. Nun bin ich auf ein paar lustige China Schaltungen gestoßen, diese sollen ein Balancing ermöglichen/durchführen. Kann mir bitte jemand erklären wie diese Schaltungen funktionieren könnten? Ich würde so etwas gerne verstehen und ggf. nachbauen. Anbei 2 Bilder aus Schaltungen welche oft zu finden sind. Danke schonmal vorab! Sebastian
Sebastian schrieb: > Super-capacitor-balanced.jpg Diese Schaltung heisst 'Fang den TL431' und ist eine Power Z-Diode, die als spannungsbestimmendes Bauteil den bewährten TL431 (hier 'U1' genannt) benutzt. Übersteigt die Spannung an den Terminals das eingestellte Limit, fängt die Schaltung an, zu leiten und führt den Ladestrom am Kondensator vorbei. http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/powzen.htm So ähnlich sieht mein Simpel Balancer aus: Beitrag "Entwicklungsidee einfacher LiIon-LiPo Balancer"
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Hi, aufgrund der Fotos die genaue Funktion zu ermitteln, ist etwas schwierig. Nicht nur die Halbleiter müssen erraten werden, sondern auch die Schaltung ist ohne Bild der Rückseite der Leiterplatten und einem verwischten Foto nicht direkt zu erkennen. Ich würde, wie auch Matthias, tippen, dass das im Prinzip eine Art aktive Zenerdioden sind, wobei bei der "roten" Version keine Referenzquelle erkennbar wäre (oder soll Q2 ein IC sein?). So eine Z-Dioden Schaltung macht kein Balancing (auch wenn es so genannt wird), es ist lediglich eine Überladungssicherung. Wenn du mehrere Kondensatoren in Reihe hast, kann es z. B. im Pufferbetrieb passieren, das alle Kondensatoren auf maximale Spannung (2,7 V) aufgeladen sind, bis auf einen - nämlich den mit der höchsten Selbstentladung. Ich habe selber gerade 10 Stück in Reihe geschaltet und bin von einer aktiven "echten" Balancer-Schaltung (9 Op-Amps) auf eine einfache Widerstandskette umgestiegen. Das war für diese Applikation ausreichend. Nebenbei habe ich noch einige andere Balancer-Konzepte überlegt. Es hängt von dem Einsatz ab, was ich in anderen Fällen machen würde. Das Z-Dioden-Konzept kommt dabei am wenigsten in Frage, weil immer ein Kondensator mit höherer Spannung läuft als andere, und das verkürzt dessen Lebensdauer. DZDZ
Der Zahn der Zeit schrieb: > So eine Z-Dioden Schaltung macht kein Balancing (auch wenn es so genannt > wird), es ist lediglich eine Überladungssicherung. Doch, das tut sie in der Reihenschaltung von Zellen, sowas ist im E-Mobil Bereich gang und gäbe. Über jeder LiFePo4 Zelle liegt eine Platine, die genau auf die Ladeschlussspannung eingestellt ist und den Ladestrom an der vollen Zelle 'vorbeileitet'. Wenn alle Zellen die Schlussspannung erreicht haben, sind sie auch balanciert: https://www.ev-power.eu/Battery-Management/BMS123-Cell-Module.html http://bestechpower.com/balanceboard/HCX-D162.html Es liegt nach wie vor in der Verantwortung des Ladegerätes, die Gesamtspannung der Reihenschaltung nicht zu überschreiten. Die besseren Balancerboards werden heute zentral gemanaged, früher waren die Boards recht einfach und es war wirklich nur eines pro Zelle ohne Kommunikation - wie die o.a. Kondensator Boards oder das Simpel Dings von Bestech und auch die funktionieren.
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Super Sache, ich habe es, so glaube ich, verstanden. Wundern tut mich aber die Parallelschaltung vieler Wiederstände auf den obigen PCB's. Diese wären bei der Power-Zener-Diode eigentlich unnötig. Jedoch gefällt mir die Lösung mit der Power-Zener recht gut. Ist einfach aufzubauen, und flott auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Danke für den Tipp! MFG Sebastian
Hallo Matthias, ich mache mir von Zeit zu Zeit Gedanken über optimale Balancer-Schaltungen und diskutiere deshalb auch gerne mal darüber. Ich stecke nicht so tief in der Praxis, aber ich weiß natürlich, dass diese "Zener"-Lösung üblich sind. Wenn ich dich richtig verstehe, oder wenn ich deine Angabe "zentral gemanaged" noch etwas verfeinere, komme ich auf eine "Zener"-Lösung, die ich einwandfrei fände, wenn es dann so gemacht wird: Ich will erreichen, dass alle N Zellen die volle Ladeschlussspannung erreichen, ohne dass eine Gesamt-Ladespannung präzise eingestellt sein muss, denn N einzelne Zener"dioden" je x.y Volt sowie eine Gesamt-Ladespannung von N * x.y Volt wollen natürlich genau abgestimmt sein, wenn nicht die Gefahr entstehen soll, dass entweder eine Zelle auf Dauer niemals voll geladen wird oder alle Z-Dioden dauerhaft unter Strom stehen. Je mehr Zellen in Reihe, desto genauer sollte es sein. Das gefällt mir nicht. Wenn ich aber im Sinne des "zentralen Managements" den Ladestrom nicht danach einstelle, ob die volle Ladeendspannung erreicht wurde, sondern ob für jede Zelle die volle Ladeendspannung erreicht wurde, dann gibt es keine N * x.y Volt mehr, weil nur noch das Minimum aller N Spannungen der Zellen als Kriterium ausgewertet wird. Die Ladeschaltung geht erst dann vom Konstantstrom- in den Konstantspannungsbetrieb, wenn auch bei der letzten Zelle der Zenerstrom zu fließen beginnt. Das erfordert mehr Aufwand als lauter kleine autarke Schaltungen, die nur Überladung verhindern. Gibt es das in der Praxis? Unter echtem Balancing verstehe ich, dass, unabhängig vom Ladezustand, alle Zellen auf gleicher Spannung gehalten werden, dass sie also ständig ausbalanciert sind. Entlade ich eine Zelle einzeln, werden automatisch auch alle anderen Zellen entsprechend entladen. Idealerweise und technisch durchaus möglich auch umgekehrt beim Laden einer einzelnen Zelle. Aber das wird in der Praxis wohl kaum jemanden interessieren. Dass unter einem simplen Einzelzellen-Überladeschutz auch Balancing verstanden wird, empfinde ich als falsche Wortwahl, aber es ist (leider) üblich. DZDZ
Sebastian schrieb: > Wundern tut mich aber die Parallelschaltung vieler Wiederstände auf den > obigen PCB's. Das sind die Lastwiderstände der Power Z-Diode. Die sind in Serie mit dem Leistungstransistor und leiten an der Zelle vorbei, wenn voll. Gleichzeitig bilden sie als Shunt eine prima Messmöglichkeit für den über sie fliessenden Strom. Der Zahn der Zeit schrieb: > ch will erreichen, dass alle N Zellen die volle Ladeschlussspannung > erreichen, ohne dass eine Gesamt-Ladespannung präzise eingestellt sein > muss Sowas geht natürlich, das Ladegerät muss aber mehr Spannung liefern können als alle Zellen in Reihe und man muss damit leben, das, wenn alle Zellen die Ladeschlussspannung erreicht haben, Leistung in den Balancern verbraten wird.
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HI Würde es nicht ausreichen, beim 'Durchbruch' des TL431 zusätzlich einen Opto-Koppler durchzusteuern? (genügend 'freien' Strom sollte es ja geben) Alle Opto-Koppler der Kondensator-Batterie in Reihe. Wenn jetzt durch die Opto-Koppler 'was durch kommt', haben alle Überlade-Schutz-Schaltungen durchgeschaltet. Das Ladegerät muß diese Information 'nur' umsetzen und 'einen Schritt weiter' gehen. MfG
Patrick J. schrieb: > Alle Opto-Koppler der Kondensator-Batterie in Reihe. > Wenn jetzt durch die Opto-Koppler 'was durch kommt', haben alle > Überlade-Schutz-Schaltungen durchgeschaltet. Die Idee gefällt mir :-) Praktisch ein 'Alle Zellen Voll' Signal, was auch noch galvanisch getrennt ist.
Patrick J. schrieb: > Alle Opto-Koppler der Kondensator-Batterie in Reihe. Ich würd sie parallel schalten und es gäbe dann diese Funktion: solange keiner geschaltet hat großen Ladestrom, sobald (mindestens) einer gekommen ist, Ladestrom auf Balancer-freundlichen Wert reduzieren. Entweder wenn alle geschaltet haben oder wenn die Gesamtspannung erreicht ist, ist Ladeschluß. MfG Klaus
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