Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Brückenprobleme


von Andreas (Gast)


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Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich mit meiner Frage hier richtig bin:
Ich möchte einen Gleichstrommotor (aus einem Akkuschrauber) über eine
Brücke ansteuern. Den Schaltplan für einen Zweig der Brücke habe ich 
angehängt. Funktioniert auch ganz gut, zumindest die erste Woche lang 
(keine große Last, keine langen Laufzeiten, keine häufige Änderung der 
Drehrichtung, Strom durchschnittlich ca. 15A). Eine Woche später, keine 
erkennbare Änderung der Umstände, schalten direkt beim Anschließen der 
Batterie beide Mosfets gleichzeitig durch, was ja einen länger 
andauernden Kurzschluss und damit das Ende der Mosfets bedeutete (der 
Versorgungsstrom kommt ungesichert aus einer Autobatterie). Der 
Transistor war dann auch kaputt (oder vieleicht der Transistor zuerst?). 
Meine Frage also: Wie kann das passieren? Kann der Plan generell nicht 
funktionieren, oder, was meine Vermutung ist, hab ich eventuell einfach 
nur beim Löten geschlampt.
Für einen Hinweis wäre ich dankbar.

Andreas

: Verschoben durch Admin
von Andreas (Gast)


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Hab ich vergessen:
POWER_GND und GND sind über einen 5mOhm Shunt verbunden, der aber leider 
auch nicht mehr existierte.

von Andreas (Gast)


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Noch etwas vergessen:
Die Mosfets sind im Plan falsch bezeichnet:
Der n-Channel war ein irlr7843, der P-channel ein irf4905

von Patrick (Gast)


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Wie realisierst du denn mit dieser Brücke eine Drehrichtungsumkehr?
Mit einem Schalter?
Diese Brücke selbst kann das auf keinen Fall, sonst bräuchtest du eine 
H-Brücke.
Wenn du es mit einem Schalter machst, dann brauchst du den Mosfet im 
Pluszweig garnicht und kannst somit auch keinen "Shoot trough" 
erreichen.

Deine Ansteuerung ist nich sehr schön, weil du keinen wirklichen Schutz 
vor gleichzeitigem Einschalten der Mosfets drin hast.
Ansonsten kann es auch ein thermisches Problem sein, wie kühlst du?

von Falk B. (falk)


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@Andreas (Gast)

>Ich möchte einen Gleichstrommotor (aus einem Akkuschrauber) über eine
>Brücke ansteuern.

Bei welcher Spannung und welchen Strömen?
Nimm nach Möglichkeit eine vollintegrierte H-Brücke, die hat viele 
Vorteile.

H-Brücken Übersicht

> Den Schaltplan für einen Zweig der Brücke habe ich
>angehängt. Funktioniert auch ganz gut,

Bei Sonnenschein und Leerlauf ;-)

>andauernden Kurzschluss und damit das Ende der Mosfets bedeutete (der
>Versorgungsstrom kommt ungesichert aus einer Autobatterie).

Volltreffer! ;-)

>Meine Frage also: Wie kann das passieren?

Deine Schaltung taugt nix.

Beitrag "Re: Fragen zur H-Brücke die X-te"

von THOR (Gast)


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Die Schaltung ist kappes. Wenn an den Gates halbe Betriebsspannung 
anliegt (und das wird während des Umschaltens zwangsläufig passieren), 
dann leiten beide FETs. Und zwar ordentlich, so im 10-100A Bereich.

von Andreas (Gast)


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Patrick schrieb:
> Wie realisierst du denn mit dieser Brücke eine Drehrichtungsumkehr?

Ich hab zwei solcher Zweige, an jedem Motoranschluss ist einer dran 
(dann sollte es eine H-Brücke sein).

Falk B. schrieb:
> Bei Sonnenschein und Leerlauf ;-)

Gab die letzten beiden Wochen keinen Regen, daher kann ich nicht 
widersprechen.

THOR schrieb:
> Wenn an den Gates halbe Betriebsspannung anliegt

Ja, aber nur kurz, ich dachte, dass wird bei 5 Ein/Ausschaltvorgängen am 
Tag kein Problem sein.

THOR schrieb:
> Die Schaltung ist kappes

OK, sehe ich ein.

von Georg (Gast)


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Andreas schrieb:
> Ja, aber nur kurz, ich dachte, dass wird bei 5 Ein/Ausschaltvorgängen am
> Tag kein Problem sein.

Du brauchst ja nur bei offenem Eingang Störungen drauf haben, die den 
Treibertransistor nur halb aussteuern, dann begeht deine Halbbrücke 
Selbstmord. Der Zustand 6V an beiden Gates muss absolut sicher vermieden 
werden, z.B. indem ein Gate nur Spannung bekommen kann, wenn das andere 
auf 0V geschaltet ist.

Georg

von Andreas (Gast)


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Georg schrieb:
> Du brauchst ja nur bei offenem Eingang Störungen drauf haben

Du meinst mit offenem Eingang, dass MOTOR1_SIG "in der Luft hängt"?
Mir ist schon klar, dass die Schaltung nicht sicher ist und ich wundere 
mich auch nicht wirklich darüber, dass die Mosfets irgendwann 
durchbrennen. Was mich beschäftigt: was hat den Transistor zerstört?

Ist es so, dass z.B. der kaputte highside Mosfet ans Gate die 12V 
durchgibt und, da zwischen Gate und Kollektor kein Widerstand ist, die 
Leistungsgrenze des Transistors überschritten wird? Könnte man dem mit 
einem z.B. 500Ohm Widerstand vor jedem Gate vorbeugen?

von der schreckliche Sven (Gast)


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So wie die Schaltung jetzt ist, rettet Die Mosfet`s nur blitzschnelles 
schalten. Schneller als der Stromanstieg in der Zuleitung.
Mit 500 Ohm vor`m Gate sind sie zu langsam.
Bau doch was gescheites, mit low-und high-side Treibern. Damit ein 
gleichzeitiges Einschalten beider Mosfet`s sicher vermieden wird. Das 
macht zwar mehr Mühe, aber dafür hast Du länger Freude daran.

von Sebastian S. (amateur)


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Wieder mal ein typisches Beispiel dafür wie man es nicht machen soll.
Wahrscheinlich hat die Schaltung früher mal Transistoren geschaltet und 
der Änderer hat sich wohl gesagt: Das geht auch in anderer 
Konfiguration.

Tut es aber nicht...

Mach' Dir aber nichts daraus. Dererlei Schaltungen gibt es im Netz 
zuhauf.

von Andreas (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> So wie die Schaltung jetzt ist, rettet Die Mosfet`s nur blitzschnelles
> schalten. Schneller als der Stromanstieg in der Zuleitung.

Ich will die Mosfet's nicht retten. Ich will den Transistor retten.

von Georg (Gast)


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Andreas schrieb:
> schalten direkt beim Anschließen der
> Batterie beide Mosfets gleichzeitig durch, was ja einen länger
> andauernden Kurzschluss und damit das Ende der Mosfets bedeutete

Andreas schrieb:
> Ich will die Mosfet's nicht retten

Dazu erübrigt sich jeder Kommentar.

Georg

von da ali g. (Gast)


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Georg schrieb:
> Dazu erübrigt sich jeder Kommentar.

Genaugenommen korrekt, aber... ignorier ich mal kurz.

Andreas schrieb:
> Ich will die Mosfet's nicht retten. Ich will den Transistor retten.

Glaube ich Dir nicht - Du willst (auch, und genaugenommen sogar 
vor_allem ... die sind doch weit teurer?) die MOSFETs retten.

Was Du wohl meintest: "Ich will wissen, wie ich den Transistor retten 
kann. Bei den MOSFETs hab ich schon Ahnung jetzt."

Sogar, wenn Du aus irgend einem Grund die FETs für 0,1 Cent / Stk. 
bekommen solltest (oder 10000 davon für 10 Euro gekauft und daheeme), 
dafür für die Transistoren 5 Euro / Stk. bezahlen mußt (bzw. nur noch 2 
stk. daheim oder sonstwas...) ... die Schaltung ist ein Murks.

Andreas, vergiß den Transistor. Mach es richtig (1):

Falk B. schrieb:
> Nimm nach Möglichkeit eine vollintegrierte H-Brücke, die hat viele
> Vorteile.

Oder (2):

der schreckliche Sven schrieb:
> Bau doch was gescheites, mit low-und high-side Treibern.

Ersteres ist einfacher + komfortabler, und oft noch weit billiger.

von Andreas (Gast)


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da ali g. schrieb:
> Glaube ich Dir nicht - Du willst (auch, und genaugenommen sogar
> vor_allem ... die sind doch weit teurer?) die MOSFETs retten.

Das kannst du mir schon glauben. Ich will wissen, warum der Transistor 
k.o. geht. Was war zuerst da?
- Mosfets kaputt, Rückschlag auf Transistor?
- Transistor kaputt und beide Gates 6V (Wie kann ein intakter Transistor 
in
  dieser Konfiguration "längere Zeit" 6V am Kollektor haben?).

von Mark S. (voltwide)


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Der ansteuernde Transistor kann nur durch den Ausfall des MOSFETs 
gehimmelt sein. Davon kannst Du Dich in einfacher Weise überzeugen: bei 
dem kaputten MOSFET ist nicht nur ein Kurzschluss zwischen drain und 
source, sondern auch zwischen drain und gate - und über diesen Pfad wird 
der ansteuernde Treiber in den Abgrund gerissen.

von Georg (Gast)


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Mark S. schrieb:
> und über diesen Pfad wird
> der ansteuernde Treiber in den Abgrund gerissen

Davor könnte man ihn schützen, indem man einen Widerstand vor den 
FET-Gates einfügt, so dass der Strom durch den Treiber nicht unbegrenzt 
ansteigen kann. Aber das wären ja schon wieder ruinöse Mehrkosten.

Georg

von Planlos (Gast)


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Georg schrieb:
> Davor könnte man ihn schützen, indem man einen Widerstand vor den
> FET-Gates einfügt

Bei der oben gezeigten Treiberschaltung bildet so ein Vorwiderstand 
einen Spannungsteiler mit dem Pull-Up. Die Gates sind damit länger (oder 
nur noch) halb durchgesteuert.

d.H. du veränderst die Schaltung von "Manchmal überleben die FETs" in 
Richtung "Jetzt gehen sie immer kaputt".

Einfacher & Schneller: Die 10000er Kiste FETs in der Mikrowelle gut 
durchgaren.

von Andreas (Gast)


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Mark S. schrieb:
> sondern auch zwischen drain und gate - und über diesen Pfad wird
> der ansteuernde Treiber in den Abgrund gerissen.

Georg schrieb:
> Davor könnte man ihn schützen, indem man einen Widerstand vor den
> FET-Gates einfügt

Vielen Dank, genau das wollte ich wissen.

Planlos schrieb:
> Die Gates sind damit länger (oder nur noch) halb durchgesteuert.

Länger, klar. Aber nur noch? Der Vorwiderstand hat doch keinen Einfluss 
auf die Spannung am Gate, sondern nur auf die Dauer des Ladevorgangs.

von Falk B. (falk)


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Hör auf an dieser Murksschaltung weiter rumzudoktern. Nimm was Fertiges 
oder such dir GESCHEITE Schaltpläne, z.B. von IC Herstellern.

von Georg (Gast)


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Planlos schrieb:
> Bei der oben gezeigten Treiberschaltung bildet so ein Vorwiderstand
> einen Spannungsteiler mit dem Pull-Up

Einfach nur Nein.

Planlos schrieb:
> d.H. du veränderst die Schaltung von "Manchmal überleben die FETs" in
> Richtung "Jetzt gehen sie immer kaputt"

Vollkommener Unsinn. Vorwiderstände kommen vor die Gates der FETs und 
sind so zu dimensionieren, dass sie Überlastung des Treibertransistors 
verhindern. Da ist nirgends kein Spannungsteiler nicht, eine Schaltung 
mit 3 Widerständen sollte man geistig gerade noch verkraften können. 
Oder auch nicht.

Georg

von neFrage (Gast)


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Georg schrieb:
> Vorwiderstände kommen vor die Gates der FETs und

Horizontal oder vertikal?

von da ali g. (Gast)


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neFrage schrieb:
> Georg schrieb:
>> Vorwiderstände kommen vor die Gates der FETs und
>
> Horizontal oder vertikal?

Der Punkt zw. PullUp-R und PullDown-T
(= R28 unten = Kollektor T2)
ist hier der "Treiberausgang".

"vor" impliziert eine Reihenschaltung.

Treiberausgang --- Widerstand --- Gate(s)

-------------------------------------------------------

Und ich hoffe mal, das war entweder eine (nicht gelungene)
Scherzfrage eines Users, dem langweilig ist, oder eine
ernstgemeinte eines unerfahrenen Besuchers, der das
wirklich nicht wußte.

Sollte "neFrage" Andreas sein, der nicht von dieser
>>ach, so schön einfach<< - Schaltung lassen will,
bin ich einen Millimeter näher am Verzweifeln.

Die Threads zum Thema "irgendwo aufgefundene super-
simple-H-Brücke" gehen hier schon in die 1000de?

Ich wiederhole: Schaltung so Unsinn (!), Quelle ominös.

von neFrage (Gast)


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da ali g. schrieb:
> Und ich hoffe mal, das war entweder eine (nicht gelungene)
> Scherzfrage eines Users, dem langweilig ist, oder eine
> ernstgemeinte eines unerfahrenen Besuchers, der das
> wirklich nicht wußte.

Danke, aber weder noch. Das ist Auflehnung gegen ungenaue und 
möglicherweise mißverständliche Schaltungsprosa. Wie soll ein 
Anfänger/Mitleser/unerfahrener Fragesteller wissen, was mit "vor" 
gemeint ist? Dein Beitrag beweist, daß es auch anders geht.

von da ali g. (Gast)


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Ok. Diese Möglichkeit war mir da grade nicht bewußt.

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