Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino für den Anfang?


von Sergio W. (sergiow)


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Moin,
Ich hatte ja schonmal ein Thread aufgemacht indem ich nach der 
Machbarkeit eines Projektes gefragt hatte.

Nun hab ich mir für den Anfang den Arduino Chip rausgesucht.
SO wie ich es verstanden habe, ist der Aufbau an sich Open Source sodass 
es nicht direkt von Arduino sein muss?

https://www.amazon.de/gp/product/B01ILR6AX4/ref=ox_sc_act_title_3?smid=A1780XYQ9DFQM6&psc=1

Ist der Bausatz gleichwertig mit einem richtigen Arduino, bzw. überhaupt 
empfehlenswer?


Mein Gedankengang war zuerst ein paar LEDs, Stellmotoren, keine Displays 
o.ä. über den Computer oder Sensoren anzusteuern, mich quasi mit dem 
Programm vertraut zu machen.

Das "Endziel" ist Fahrzeugdaten auszulesen und für den Fahrer 
darzustellen.
Z.B. einen Drehzahlmesser über LEDs darzustellen, eine LED aufleuchtet 
wenn die Motortemperatur 90Grad erreicht hat etc. etc. etc.

Was meint ihr zu dem Kit?
Geeignet? Kaufen und loslegen?

: Verschoben durch Moderator
von THOR (Gast)


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Sergio W. schrieb:
> Nun hab ich mir für den Anfang den Arduino Chip rausgesucht.

Also der Chip an sich ist ein Atmel AVR. Die ganze Platine inkl. dem 
Framework wird unter dem Namen Arduino verkauft.

Sergio W. schrieb:
> Ist der Bausatz gleichwertig mit einem richtigen Arduino, bzw. überhaupt
> empfehlenswer?

Für den Preis eher ja. Aber keine Erfahrung mit Arduino-Nachbauten.

Sergio W. schrieb:
> Mein Gedankengang war zuerst ein paar LEDs,

Natürlich

Sergio W. schrieb:
> Stellmotoren

Je nach Leistungsklasse mit wenig bis viel Mehraufwand verbunden, 
einfach an nen Pin klemmen is nich

Sergio W. schrieb:
> keine Displays

wäre aber einfach möglich, I2C LCDs gibts günstig in der Bucht, 
praktisch auch fürs Debuggen

Sergio W. schrieb:
> Z.B. einen Drehzahlmesser über LEDs darzustellen, eine LED aufleuchtet
> wenn die Motortemperatur 90Grad erreicht hat etc. etc. etc.

Ist damit im Kern möglich, ja. Aber auch den Drehzahlmesser würde ich 
vielleicht doch eher mit nem LCD machen.
Obere Zeile: "Drehzahl von 0-3000rpm:"
Untere Zeile:"===============        "

von Rainer U. (r-u)


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Sergio W. schrieb:
> SO wie ich es verstanden habe, ist der Aufbau an sich Open Source sodass
> es nicht direkt von Arduino sein muss?

Ich habe mal ein paar Klone beim Chinamann bestellt. Sie hatten andere 
RS232-Chips drauf, so dass sie unter Ubuntu nur per ISP und unter 
Windows nur mit speziellem Zusatztreiber programmierbar waren. Das hat 
mich nicht gestört, aber einen Anfänger kann sowas viel Zeit kosten.

Also wenn Du gerne lange knobelst - kauf dieses Set und probiere - mit 
Glück funktioniert es einfach.

Wenn Du es gerne bequemer hast, kauf einen "Original"-Arduino.

: Bearbeitet durch User
von Bastler (Gast)


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Zum lernen wie sich Arduino programmiert und so ist so ein China-Kit 
schon OK. Die Originale sind bessere Qualität, aber die Nachbauten 
funktionieren im Allgemeinen auch problemlos.

Für den Betrieb in einem Fahrzeug sind zusammengesteckte Schaltungen 
aber nicht tauglich, zumindest nicht auf Dauer. Die Umgebungsbedingungen 
- Temperatur, Feuchtigkeit und ganz besonders die Vibrationen setzen den 
Schaltungen zu und irgendwann hat man einen Fehler der dann meist recht 
schwer zu lokalisieren ist. Es steckt nicht ohne Grund viel Aufwand 
darin die Elektronik in Fahrzeugen "fahrzeugtauglich" zu machen.

Wenn die Schaltung also ins Fahrzeug einziehen soll empfiehlt es sich 
die als eine einzelne Platine, komplett in SMD von einem erfahrenen 
Fertiger aufzubauen und dann in Vergussmasse zu packen. Das sollte 99% 
der Fehlerquellen schon mal beseitigen. Ist zwar nciht gerade billig, 
aber dafür hält es.

Kommt halt darauf an wofür es sein soll ob sich der Aufwand lohnt...

von Mitlesa (Gast)


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Bastler schrieb:
> Wenn die Schaltung also ins Fahrzeug einziehen soll empfiehlt es sich
> die als eine einzelne Platine, komplett in SMD von einem erfahrenen
> Fertiger aufzubauen und dann in Vergussmasse zu packen. Das sollte 99%
> der Fehlerquellen schon mal beseitigen. Ist zwar nciht gerade billig,
> aber dafür hält es.

Merkst du wie weit der TO von deinen Hinweisen weg ist wenn
er vom Arduino Chip spricht und noch nicht einmal ahnt welche
Probleme alleine bei Steckbrett-Aufbauten auf ihn zukommen?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Mitlesa schrieb:
> Merkst du ... <blah>

Merkst Du, daß Du dem TO mit Deinem Post aber so was von überhaupt nicht 
hilfst?
Vll. wäre es, statt hier zu trollen, ratsamer, mögliche Probleme 
anzusprechen?
Woher soll der TO wissen, daß Du, gerade bei den ganz günstigen 
Steck-Brettern, schon von vielen Kontaktproblemen gelesen hast und Du 
Ihm Diese ersparen willst?
Oder gar selbst schon erlebt, da 'Geiz ja geil' ist?
Wobei - wenn Du Das gewollt hättest, hättest Du ja was in der Richtung 
geschrieben ... wie also soll man Deinen Post verstehen, wenn man 'von 
der Materie' noch so gar keine Ahnung hat?

@TO
Zwischen den Zeilen habe ich hier erwähnt, daß man sich auf  einem 
Steckbrett auch Mal Kontaktprobleme einfangen kann - also der Baustein 
sitzt bombenfest auf dem Brett, aber trotzdem funktioniert das 
Programm/die Elektronik nicht so, wie Du Dir Das gedacht hattest - und 
als schwer zu findende Ursache hast Du dann EIN Beinchen, Welches nicht 
richtig Kontakt hat - Das kann auch erst 'im Laufe des Spielen' 
passieren - plötzlich ist Alles anders, Nichts funktioniert scheinbar 
mehr, obwohl alle Informationen, Die Du hast aufzeigen, daß Alles ok 
ist.

Und so ein Problem bekommst Du eher, wenn die Steckbretter billiger 
werden.

Wenn Dir dieser Umstand bekannt ist, findest Du den Fehler wohl 
schneller.

Und: Das kann Dir natürlich auch bei einem Marken-Steck.Brett passieren, 
Die kochen halt auch nur mit Wasser, wenn dort halt die Kontakte eher 
dem ausgegebenem Geld entsprechen, garantiert Das leider immer noch 
keine 100% Funktion.

Und²: Selber habe ich auch chinesische Steckbretter und lebe noch

MfG

MfG

von Curby23523 N. (Gast)


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Wenn du vor hast, voll einzusteigen:

Steckbrett, ein paar 8-Bitter wie AVR oder PIC, am besten beides. Dazu 
ne Handvoll Widerstände, Kondensatoren, Spannungsregler und LED, sowie 
ORIGINAL Programmierer. Vergiß Arduino.

Ansonsten, wenn es nur paar spielerein sein soll, nimm Arduino.

von Manfred (Gast)


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Sergio W. schrieb:
> Ist der Bausatz gleichwertig mit einem richtigen Arduino, bzw. überhaupt
> empfehlenswer?
Ich habe mir gerade mal von Elegoo die Beschreibung heruntergeladen und 
überflogen, sieht interssant aus.

Meine ersten Versuche mit Arduino habe ich mit Chinesen gemacht - im 
Gegensatz zu Dir war aber ein großer Bestand Bauelemente vorhanden, es 
war auch nicht mein erster Kontakt mit Prozessor und Mikrocontroller. 
Von der Software her ist der Chinekram kompatibel. Ob auf dem Uno nun 
ein Atmel 8U2 / 16U2 den USB bedient oder es ein Chinese CH340 macht, 
ist erstmal egal, Treiber für den PC lassen sich finden und einrichten.

> Mein Gedankengang war zuerst ein paar LEDs, Stellmotoren, keine Displays
> o.ä. über den Computer oder Sensoren anzusteuern, mich quasi mit dem
> Programm vertraut zu machen.
Genau dieser Ansatz 'vertraut machen' ist der einzig richtige Weg. Lasse 
Dich nicht von den Arduino-Gegnern verschrecken, kaufe den Bastelsatz 
und arbeite ihn durch.

Dass Du damit zu Deinem Zielgerät kommst, ist kaum zu erwarten - aber Du 
weißst danach erstmal so halbwegs, was Du überhaupt tust.

von Curby23523 N. (Gast)


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Man weiß, was man tut, wenn man Kenntnisse von ELektronik hat, das 
Datenblatt eines Mikrocontrollers durchgearbeitet hat und diesen mit C 
(Assembler muss nicht sein) Register orientiert programmiert hat.

Wenn er Arduino macht, dann kann er... Arduino. Was ist, wenn er dann 
auf einen PIC oder anderen AVR wechseln muss, er aber noch nie ein 
Datenblatt von innen gesehen hat? Dann ist er wieder bei Null.

Auf einem Steckbrett muss er von Anfang an richtig verdrahten und 
versteht diese Black Box auch von innen (hoffentlich).

von Stefan F. (Gast)


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Ich halte dieses Set für sehr empfehlenswert.

Damit wirst du nichts profesionelles aufbauen, doch zum Experimentieren 
ist es sehr gut und vor allem Preisgünstig.

Es bleibt zu befürchten, daß daß der Servo unter Last schnell kaputt 
geht, daß die Kontakte von Steckbrett schnell ausleiern, daß die 
Platinen scharfe Kanten haben und daß einzelne Jumper-Kabel teilweise 
inen drin eine Unterbrechung haben (ist mir 2x passiert).

Aber egal, bei dem Preis trauert man den Teilen nicht lange hinterher.

By the way: Nur weil das Set ein Arduino Modul enthält, muss man es 
nicht zwangsläufig mit der Arduino IDE und dem Arduino Framework 
programmieren.

Ein Messer-Set von WMF zwingt mich auch nicht dazu, die ganze Küche mit 
WMF auszustatten.

von Arduinobrenner (Gast)


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Nils H. schrieb:
> Wenn du vor hast, voll einzusteigen:

why? Das Teil ist billig, lässt sich wie jeder andere AVR auch 
programmieren und du hast schnell Erfolg. Gerade als Anfänger ist das 
wichtig. Wer wirklich ganz unten Anfangen will, der stellt hier nicht 
solche Fragen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sergio W. schrieb:
> Was meint ihr zu dem Kit?
Lade, solange du auf die Lieferung wartest, schon mal das Datenblatt des 
darauf montierten µC herunter und lies es durch. Denn das ist die 
Zielplattform. Arduino ist eigentlich nur eine Entwicklungsumgebung.

von Curby23523 N. (Gast)


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Meine Meinung:

Auf einem Steckbrett muss er:
 - Die Hardware selber zusammenstecken
 - Die Elektronik verstehen. Für LEDs blinken, reichen hier bereits 
einfache Grundkenntnisse und wenige Bauteile.
 - Hat er ein (original) Programmierer, mit dem er in Zukunft z.B. alle 
µC der gleichen und anderen Serien programmieren kann.
 - Muss/sollte/kann er von Anfang direkt in C Register orientiert 
arbeiten, über Eclipse oder Atmel Studio z.B.
 - spart er am Ende auch Geld, da er nur Prozessor und paar einzelne 
Bauteile braucht. Sofern er in Zukkunft mehrere Sachen aufbaut. Ein 
Arduino kostet glaube ich so 30€ oder?

Natürlich kann er auch bei Arduino den Prozessor ohne die Arduino IDE 
programmieren. Trotzdem verleitet es dazu, von Anfang viele Grundlagen 
einfach weg zu lassen und man hat einen 5x10cm großen Klotz den man nur 
als Black Box versteht und man kommt nie über ein bisschen Beinchen 
zappeln hinaus.

von Stefan F. (Gast)


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> man kommt nie über ein bisschen Beinchen zappeln hinaus.

Na übertreibe mal nicht. Wie weit sich jemand mit der Programmierung 
beschäftigt hängt doch ganz davon ab, wie weit er gehen WILL.

Arduino hindert niemanden daran. Auch wenn du es anscheinend nicht 
wahrhaben willst: Arduino enthält und verwendet einen vollwertigen C/C++ 
Compiler mit allem Zip und Zap, den du erwartest.

von Adam P. (adamap)


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Halle Sergio,

wenn man es ganz nüchtern betrachtet, ist Arduino (abgesehen von der 
IDE) eigentlich nur ein Framework (in C++ programmiert), das dir 
"Arbeit" abnimmt.

Um deine Frage beantworten zu können, müsste man sich noch über weitere 
Dinge gedanken machen:
- Bevorzugst du C oder C++
- möchtest du den Cotroller verstehen oder einfach nur fertige Sourcen 
nutzen (und bei einem Problem evtl. nicht weiter wissen - like 
Copy&Paste)
- Wieviel € bist du bereit für dein Starter-Kit ausgeben

Die Arduinos kannst du zwar über die USB Schnittstelle programmieren, 
jedoch wäre mir nicht bekannt, dass das Debuggen möglich ist - was am 
Anfang der Lernphase von Vorteil ist (Step-für-Step durch das Prog. 
gehen zu können).
Somit bräuchtest du im besten Fall (Sorglos-Paket) auch ein 
JTAG-Adapter.

Ich selbst hatte damals mit dem AVR Board von Pollin angefangen + ein 
USB ISP Programmiergerät und das Atmel Studio.
Für das Debuggen mit JTAG für AVR Controller könnte man das "Dragon 
Board" nehmen - anstatt eines Atmel One oder ICE für 130-150€.

Doch am Anfang sparen um dann nach kurzer Zeit festzustellen, dass evtl. 
der RAM nicht ausreicht oder dies oder das fehlt, naja.

Wie erwähnt, ich finde, da gibt es mehr zu beachten, als nur die Wahl ob 
Arduino oder nicht - somit diese Infos an dich.

Gruß

---
Nachtrag:
Es gibt auch direkt von Atmel, AVR Boards mit integriertem Debugger 
(EDBG) oder (On-Chip debugger) - kosten zwischen 12 - 50€.
Dann könntest du dir ein externen JTAG-Adapter sparen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Nils H. schrieb:
> Man weiß, was man tut, wenn man Kenntnisse von ELektronik hat,
Kenntnisse der Elektronik bitte! Aus der Frage ist nicht zu erahnen, 
ob Sergio diese hat. Eigentlich auch egal, der Baukasten liefert 
Hilfestellung.

> das Datenblatt eines Mikrocontrollers durchgearbeitet hat
> und diesen mit C (Assembler muss nicht sein)
> Register orientiert programmiert hat.
Nö! Der Trick von C ist gerade, eine Abstraktionsschicht zu bilden, um 
nicht mit jedem Register auf Du sein zu müssen.

> Wenn er Arduino macht, dann kann er... Arduino.
Ja und? "Er kann Arduino" bedeutet, dass man damit viele Projekte 
erfolgreich lösen kann. Die Steuerung für mein Garagentor habe ich 1999 
in Assembler geschrieben, das würde ich heute mit einem Arduino in einem 
Bruchteil der Zeit erledigen. Die Regelung meiner Lötstation ist 
Arduino, Schaltzeiten im Millisekundenbereich sind problemlos möglich - 
zeigt mir mein Digitalscope.

> Was ist, wenn er dann
> auf einen PIC oder anderen AVR wechseln muss, er aber noch nie ein
> Datenblatt von innen gesehen hat? Dann ist er wieder bei Null.
Erstmal gibt es keinen Grund zum Wechsel, solange man nicht für eine 
Serienfertigung auf den Cent gucken muß. Wenn doch, wird man auch diese 
in C(++) programmieren können.

> Auf einem Steckbrett muss er von Anfang an richtig verdrahten und
> versteht diese Black Box auch von innen (hoffentlich).
Steckbretter sind für mich eine "Black Box", habe ich mit über 45 Jahren 
in der Elektronik noch nie angefasst. Der Arduino ist keine, es gibt 
Schaltbilder und viel mehr als ein AT_irgendwas samt Oszillator plus 
USB-Interface ist nicht drauf.

Wie ich schon gestern schrieb:
Manfred schrieb:
> Lasse Dich nicht von den Arduino-Gegnern verschrecken,
> kaufe den Bastelsatz und arbeite ihn durch.

Oder siehe den:
Stefan U. schrieb:
> Ich halte dieses Set für sehr empfehlenswert.

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