Forum: Platinen Tonertransfer vs. Belichtung - und viele Fragen :o)


von Jolly P. (Gast)


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Hallo liebe Leute :o)

Ich interessiere mich sehr für das Tonertransferverfahren, weshalb ich 
seit einigen Tagen recht intensiv in diesem Forum stöbere :o) Leider bin 
ich selber aber noch ganz, also wirklich... GANZ am Anfang. Wie ich 
gestern auch praktisch leidlich feststellen musste.

Ich habe es das Erste Mal versucht, und die Ergebnisse hatten mich doch 
etwas enttäuscht. Nicht, weil es nicht gleich wie erhofft geklappt hätte 
- dass Übung dazu gehört, ist ja klar und ok! Aber: Ich weiß überhaupt 
nicht, wo ich nun ansetzen soll - also, woran ich erkenne, ob ich die 
Temperatur nun entweder zu heiss oder zu kalt war, ob ich zu kurz oder 
zu lange gebügelt habe und und und. Ich weiß jetzt also erst einmal gar 
nicht, was ich falsch gemacht habe...

Aber der Reihe nach und von Anfang an:
Was Ihr vielleicht wissen solltet ist, dass ich ich von Technik, 
Elektronik, Platinen etc. nicht die ALLERGERINGSTE Ahnung habe :D Könnte 
ebenso gut was vom Mars sein. :D Ich versuche stattdessen Zeichnungen, 
Tatoos und ähnliches auf das Kupfer zu übertragen. Ist ja im Prinzip das 
selbe. :o)

So, und gestern hatte ich nun eben meine ersten sechs Versuche dazu 
gemacht. Mit blauem (und leider sündteurem) "PnP-Paper", einem halb 
auseinander fallendem Bügeleisen ohne Temperaturanzeige und einem 
Brother HL-6180 DW Laserdrucker.

Aber: Bei jedem einzelnen Versuch gab´s eben abröckelnde Stellen bzw. 
"Löcher" in der übertragenen Zeichnung auf dem Kupfer. Ich schaffe es 
einfach nicht, den Toner gleichmäßig und ohne solche "Fehler" irgendwo 
zu übertragen.
IST das überhaupt möglich?

Oder ist vielleicht das Belichtungsverfahren doch besser, problemloser 
und besser, was eine zuverlässige und gleichmäßige, fehlerlose 
Übertragung angeht?

Ich habe hier im Forum öfter gelesen, das die Belichtungsmethode im 
Großen und Ganzen bessere Ergebnisse liefern kann, als die 
"Bügeleisen"-Methode :o) Besonders "mit Film", stand da immer wieder.

Was ist denn bitte gemeint mit einem solchen "Film"?

Wenn man wirklich saubere, gute Ergebnisse haben möchte, würdet Ihr dann 
zur Belichtungsmethode raten, oder KANN.... man das auch (irgendwann) 
mit dem Bügeleisen hinbekommen?

Und woran erkenne ich denn, ob ich nun entweder zu heiss oder zu kalt, 
oder zu kurz oder zu lang bügle usw.?

Was sind denn so die beliebtesten Fehlerquellen von Anfängern? :)

Lieber Gruß!

Guny

von Teo D. (teoderix)


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Guny M. schrieb:
> Oder ist vielleicht das Belichtungsverfahren doch besser, problemloser
> und besser, was eine zuverlässige und gleichmäßige, fehlerlose
> Übertragung angeht?

Für deine Anwendung unbedingt zu empfehlen.
Tonertranfer und Flächen, passen nicht so recht zusammen. :(
Da muss vor allem der Drücker und Toner mitspielen.

Hab mir mal ne Bildergalerie für ne Werkast erstellt, bzw. die 
Vorlagen zum Testlauf verwendet. Sah echt klasse aus. :)
War eine FE3CL Schaumätzanlage, was ich dir auch empfehlen würde. Bringt 
schnelleren Erfolg, wenn's ums gleichmäßig Ätzen geht.

von Jolly P. (Gast)


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Was ist denn so "das Standard"-Belichtungsverfahren bzw. optimal und zu 
empfehlen? Ich habe nämlich in den letzten Tagen auch allein zu dieser 
Methode so viele verschiedene Varianten gelesen (Fotolack, 
Photopolymer-Folie etc.), dass ich da recht konfus bin.

Wie gesagt, hier im Forum lese ich zum Belichtungsverfahren immer etwas 
von "Film" (soll die besten Ergebnisse liefern) - was genau ist denn 
damit gemeint?

Lieber Gruß!

von Teo D. (teoderix)


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Guny M. schrieb:
> Was ist denn so "das Standard"-Belichtungsverfahren bzw. optimal und zu
> empfehlen?

http://www.mercateo.com/kw/vakuum(2d)uv(2d)belichtungsger(e4)t(20)1/vakuum_uv_belichtungsgeraet_1.html

Wenn du Standard Leiterplatten benutzen willst.
http://www.mercateo.com/p/108EL-159(2d)6057/FR4_Fotopositiv_beschichtete_Leiterplatte_Kupfer_35_m_einseitig_kaschiert_160_x_100_x_1_6mm.html

Ansonsten müsstest du das zu Ätzende Material mit Photoresist 
Kaschieren.
http://www.mercateo.com/p/2805-BUN(2d)TEN(2d)RESIST(2d)25/Chemical_agent_negative_photoresist_film.html
Dazu noch ein geeigneten Laminator/Kaschiermaschine.
Wenn du viel Erfahrung mit Lackieren hast und noch was dazu lernen 
möchtest, geht auch Photo-Positiv Lack.

Guny M. schrieb:
> Wie gesagt, hier im Forum lese ich zum Belichtungsverfahren immer etwas
> von "Film" (soll die besten Ergebnisse liefern) - was genau ist denn
> damit gemeint?

Die Belichtungsvorlage.
Geht mit Standard Drucker, auch nicht optimal herzustellen.
Stichwort "REPRO".

...........................

Guny M. schrieb:
> optimal und zu
> empfehlen?

Wie du eventuell bemerkt hast, lässt sich das in einem Wort zusammen 
fassen, "Schweineteuer"!

Bei dem Belichter, gibt es so einige brauchbare Bastellösungen.
Lass aber lieber die Finger von LED Varianten.
Wenn's Vakum braucht, tut ein Zipbeutel und Aquarienpumpe.
Das aufkaschieren des Photresits, sollte mit einem billig Laminator 
für's Büro funktionieren.(?)
Die REPRO-Vorlagen können auch viel Chopyshops machen.

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Guny, du stehst nicht bei null, sondern bei 90%. Für erste Versuche ist 
das ein top Ergebnis. Auch wenn man natürlich schwer beurteilen kann, um 
welche Größe es sich handelt.

Dein größter Fehler ist, Tonertransfer automatisch mit der 
Bügeleisenmethode gleichzusetzen. Platinenbelichten heißt auch nicht 
automatisch, mit Kerze als Lichtquelle und Zeitschriftenlayouts als 
Vorlage zu arbeiten.

Kauf dir einen Laminator. Hier gibt es einige Threads zu geeigneten 
Geräten, teils sogar ohne Umbau. Ein Lami verteilt den Druck weit 
besser, als jedes Bügeleisen in der Hand des routiniertesten Büglers.
Auch geht der Transfer damit viel entspannter von der Hand.

Bleib erstmal bei dem blauen Papier, das macht alles viel einfacher. 
Wenn du damit bald die fehlerfreien Transfers nur so aus dem Ärmel 
schüttelst, taste dich mal an günstigere Medien heran. Mit "günstig" 
sind allerdings auch hier keine Abfälle gemeint...

Lass dich bitte nicht zum Belichten überreden. Der vielleicht größte 
Vorteil des Transfers ist ja gerade, irgendein unbeschichtetes Material 
nutzen zu können. Also das, was du als neutraler Anfänger sehr richtig 
erkannt hast, funktioniert genau so am besten und einfachsten! Wenn du 
erst anfängst, irgendwelche Laminate aufzubringen oder Lacke 
aufzuschleudern, kommst du lange nicht so schnell ans Ziel, vielleicht 
nie, aber es bleibt am Ende immer teurer, aufwändiger und 
eingeschränkter.
Hier werden sie dir was Anderes erzählen, aber da spielt viel Neid mit 
ein, weil sie den unglaublich bestechenden Transfer selbst nie 
schafften.

Jeder Laserdrucker und jeder Toner funktioniert. Wer dir was Anderes 
erzählt, hat den Transfer noch nicht wirklich raus, kennt nur ein 
winziges Prozessfenster mit Gerät X und Medium Y und hält sich nun 
krampfhaft daran fest. Gerade bei Brother-Geräten kursiert da ein 
entsprechendes Märchen im Netz. Es gibt aber überhaupt keine Möglichkeit 
dazu, daß Toner aus Gerät XY nicht funktioniert. Toner ist immer ein 
Pulver, das unter Wärmeeinfluss weich und klebrig wird. Die Physik sagt 
dazu, daß sowas perfekt an blankem Kupfer haftet, zu 100%.
Selbst die vielbeschriebenen Löcher in den Masseflächen sind 
Verarbeitungsfehler, solange der Ausdruck auf dem Medium nicht löchrig 
war.

von Teo D. (teoderix)


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@Lutscher
Ich mach nur Tonertranfehr!
(naja, fast)

Der Dreckige Dan schrieb:
> Jeder Laserdrucker und jeder Toner funktioniert.

Schön wärs.

Der Dreckige Dan schrieb:
> kennt nur ein
> winziges Prozessfenster mit Gerät X und Medium Y und hält sich nun
> krampfhaft daran fest.

Du Glücklicher.......

von Guny (Gast)


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Danke Ihr beiden für Eure Tipps, und Danke Dan für Deine Ermutigung!

Das mit Belichten würde ich wohl irgendwann einmal versuchen wollen, 
damit ich eben auch selbst den Unterschied kenne und jede Methode mal 
durch habe. Aber klar, dass ich mich jetzt erst einmal aufs Bügeln 
konzentriere - geht auch gar nicht anders, da ich mir hier schon das 
wichtigste Equipment besorgt habe. Einen hier im Forum empfohlenen 
Laminator habe ich gestern Nacht bestellt, bei Ebay :o) Gerade weil ich 
das hier im Forum gelesen hatte und weil mir das, vor allem im Gegensatz 
zu meinem seltsamen Bügeleisen, das schon halb auseinander fällt, auch 
aus den von Dir erwähnten Gründen vorteilhaft erschien.

So - dann probier ich mal weiter... *Ärmel hochkrempel, Finger knacksen 
lass, Bruce Lee-Schulterkreisen* :D

von Dan II (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Wie du eventuell bemerkt hast, lässt sich das in einem Wort zusammen
> fassen, "Schweineteuer"!
>
> Bei dem Belichter, gibt es so einige brauchbare Bastellösungen.
> Lass aber lieber die Finger von LED Varianten.

Fällt unter die Rubrik "Milchprodukt mit weicher, aber fester Konsistenz 
und gelber Farbe".

Beschichtete Platinen sind nicht viel teurer. Zumindest nicht, was ich 
als "schweineteuer" bezeichnen würde. Vollflächiger Druck kommt weder 
bei Toner noch bei Tinte günstig. Natronlauge gibts quasi geschenkt und 
die Kosten für den Belichter liegen bei günstigen Varianten 
("Tussibelichter" oder "Gesichtstoaster") irgendwo zwischen zehn und 
fünfzehn Euro. Erzähl mir bitte nicht, dass ein guter Laminierer, den 
man dann noch umbauen kann, weniger kostet.


Wenn man sich einen Belichter selber baut, wird man das üblicherweise 
mit Röhren tun. Oder eben mit LEDs. Aber ganz bestimmt wird man sich, 
wenn man Grips im Kopf hat, noch mit irgendwelchen Vitalux oder 
sonstigem Hightech-Glühobst rumärgern. Wüsste übrigens nicht, was gegen 
LEDs spricht. Wenn die nach 2000 Stunden fertig sind, dann hat man damit 
ungefähr 30.000 Platinen aufwärts geätzt. Das muss man erstmal machen. 
Dafür bekommt man einen gerichteten Abstrahlwinkel und damit in der 
Theorie weniger Unterstrahlung und mehr Kantenschärfe.

Ob der Effekt praktisch messbar ist, ist ein anderes Thema.


Laser und Licht sind sich ebenbürtig, nur wenns an feinere Sachen geht, 
kommt mit Toner Freude auf :).
Ein großer Vorteil der Tonermethode, der mir beim Belichten fehlt, ist 
die Möglichkeit der Beschriftung damit. Kann ich mit Belichten halt 
nicht.

@Guny: Nur noch am Rande erwähnt: Wenn es zeitlich unkritische 
Hobbysachen sind, lohnt vielleicht auch eine Order bei seeedstudio, 
Elecrow, und wie sie alle heißen. Sind billig, liefern eine Qualität, 
die man im Hobbykeller nur mit großem Aufwand schafft und liefern gleich 
zehn Stück, sodass man auch eine Platine verbocken kann oder aus den 
übrigen ein Hamsterrad löten kann. Grad wenn man mehrere Sachen braucht, 
unbedingt anschauen, preislich sehr interessant. Bei Bungard kriegt man 
da oft nicht mal nen Rohling für.

von bernte (Gast)


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@ guny

besorg dir uv cureable paint
damit kannst du günstige unbeschichtete leiterplatten beschichten

Angebot für leiterplatten findest du dort
Beitrag "[V] FR4 Epoxy Platinenmaterial, Basismaterial, sehr günstig"

die uv paste bekommst du bei ebää

zu der uv cureable paste gibt es anwendungshinweise bei you tube

von bernte (Gast)


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Essential rules to make-it work: - in contact with air it will not 
harden, no matter how much UV are you applying. - spread evenly on the 
PCB wit a brush, - place in the fridge for 5 minutes - cover with LDPE 
film (foil from freezer bags), - pass 1-3 times through a cold 
laminator, until no air bubbles are seen under the LDPE foil. Any air 
bubble under the foil will keep paint from harden, and it will wash away 
at the end.

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Teo D. schrieb:
>> Jeder Laserdrucker und jeder Toner funktioniert.
>
> Schön wärs.

Man macht sich beim Transfer schnell falsche Reime auf irgendein 
Problem. Vor allem muss es natürlich am Drucker/Toner liegen. Dabei ist 
ein fertiger Ausdruck das Ergebnis von Millionen Ingenieursstunden.
Sobald der durchschnittliche Bastler dieses Wunderwerk auch nur in die 
Hand nimmt, beginnt vergleichsweise unsäglicher Pfusch. Ist nicht nur 
beim Transfer so, sondern eigentlich bei allen industriellen Dingen.
Nun, selbst als ambitionierter Bastler kann man den industriellen 
Standard kaum einhalten. Aber dort die Ursachen zu suchen, ist naiv, ja 
regelrecht frech.

von Guny (Gast)


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@bernte
"besorg dir uv cureable paint damit kannst du günstige unbeschichtete 
leiterplatten beschichten"

Klingt ebenfalls interessant, wenn ich es irgendwann einmal mit 
Belichtung versuchen sollte.

Bernte, hast Du hierzu vielleicht einmal einen Beispiel-Link? Wenn ich 
nach uv cureable paint suche, kommen sehr viele Produkte, ich bin da 
unsicher, was das Passende und Gemeinte ist. Ist es "UV Curable Solder 
mask paint"? Wie nennt man das denn hierzulande, damit ich mal den 
deutschen Markt danach durchkämmen kann :o)
Youtube - ist das hier das, was Du meinst? : 
https://www.youtube.com/watch?v=Vj_cdBZO1Tk

von bernte (Gast)


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das meine ich eigentlich

http://www.ebay.com/itm/100g-PCB-UV-Curable-Solder-Mask-Repairing-Paint-Green-Negative-Photoresist-Cre/172565309906?_trksid=p2045573.c100506.m3226&_trkparms=aid%3D555014%26algo%3DPL.DEFAULT%26ao%3D1%26asc%3D44729%26meid%3D42c6e346282141eba6367a65ca4b6c36%26pid%3D100506%26rk%3D1%26rkt%3D1%26

nur hat der lack den Nachteil das er ausgehärtet fast nicht mehr zu 
entfernen ist jedenfalls nicht mit den üblichen hausmitteln


dann gibt es noch dieses zeug, das ist wohl viel besser geeignet, da man 
es nach dem aushärten und dem ätzen der platine einfach wieder runter 
rubbeln kann, das würde ich mir sogar selber demnächst mal zulegen
https://www.amazon.de/MG-Chemicals-862-250-ml-l%C3%B6tstopplack-Spaltbar/dp/B009V1JZE6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1498805421&sr=8-1&keywords=l%C3%B6tstopplack

was hast du eigentlich mit den geätzten platten vor
soll das eine Lichtinstallation werden oder als Druckplatte dienen?

von Guny (Gast)


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"was hast du eigentlich mit den geätzten platten vor
soll das eine Lichtinstallation werden oder als Druckplatte dienen?"

Ich graviere einfach gerne Motive in Metall, für alle möglichen Zwecke, 
bzw. das Thema interessiert mich generell und als ich das erste mal von 
dieser Möglichkeit hörte (Ätzen) war ich sofort begeistert. Weil es halt 
mehr Möglichkeiten bietet.

Wenn übrigens schon Belichtung, dann würde ich wohl zuerst einmal diese 
Photopolymer-Folie probieren: 
https://www.amazon.de/PHOTOPOLYMER-RESIST-lichtempfindliche-Kupfer-Leiterplatten/dp/B01D4Y5EOU/ref=pd_sbs_328_3?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=34ERSGWGJ6XSB0M0PMG5


Der grüne Lack scheidet leider ebenfalls schon mal komplett aus - eben 
weil er nicht mehr zu entfernen ist. Aber entfernbarer Photolack wäre 
dann meine zweite Mal. Aber wie gesagt, erst einmal das Bügeln 
austesten. :o)

von Der Dreckige Dan (Gast)


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bernte schrieb:
> das würde ich mir sogar selber demnächst mal zulegen
> 
https://www.amazon.de/MG-Chemicals-862-250-ml-l%C3%B6tstopplack-Spaltbar/dp/B009V1JZE6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1498805421&sr=8-1&keywords=l%C3%B6tstopplack

Na, da wundere dich mal nicht über das Ergebnis. Das Zeugs kenn ich 
nicht als UV-härtend. Nutzt man eher, um ganze Bereiche der Platine 
kurzzeitig vor der Lötwelle zu schützen.


Frage am Rande: wer sowas fürs Hartlöten kennt, bitte kurze Info, danke!

von Lutz H. (luhe)


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Teo D. schrieb:
>> Jeder Laserdrucker und jeder Toner funktioniert.
>
> Schön wärs.

Ein Kleber der durch Hitze aushärtet könnte auch ein Bestandteil mancher 
Toner sein.

von bernte (Gast)


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Der Dreckige Dan schrieb:
> bernte schrieb:
>> das würde ich mir sogar selber demnächst mal zulegen
>>
> https://www.amazon.de/MG-Chemicals-862-250-ml-l%C3...
>
> Na, da wundere dich mal nicht über das Ergebnis. Das Zeugs kenn ich
> nicht als UV-härtend. Nutzt man eher, um ganze Bereiche der Platine
> kurzzeitig vor der Lötwelle zu schützen.
>
> Frage am Rande: wer sowas fürs Hartlöten kennt, bitte kurze Info, danke!

ich kenn nur eine Wärme(ab)leitpaste fürs Hartlöten.
Hatte mit mal einen Fahrradrahmen gelötet, die Paste machst du eben da 
rauf wo es nicht zu heiß werden soll (wg. Härteveränderung und 
Verfärbung )

was das Tonerverfahren anbelangt, mein Empfehlung fürs Papier ist Spucki 
Papier, danach gestrichenes Papier
der Transfer klappt mit einen richtig heißen Laminator besser als mit 
Bügeleisen
wenn das Drucken zu Hause nicht so gut funktioniert, wg billig Toner 
oder dem Drucker selbst, dann sucht man sich eben einen Copyshop oder 
Druckladen in der nähe der das richtige Material dafür hat um auch große 
Flächen satt mit Toner zu füllen (evtl den Transfer mit Tonerverdichter 
nachbehandeln oder per Heißluft aufschmelzen, die Poren schließen sich 
dabei)

Eine andere Variante ist noch so ein Lötstoplaminat auf Platine zu 
laminieren, und per Photomethode zu arbeiten, später lässt sich die 
Folie wenigstens noch mit üblichen Haushaltsmitteln entfernen

von bernte (Gast)


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@Guny

um so öfter ich deine Bilder beim Eingangsposting betrachte desto mehr 
habe ich den Eindruck das die Motive recht klein sind, evtl bist du 
techn. schon im Grenzbereich und die Strukturen sind zu fein (zb innere 
Zacken von der Sonne)
wie groß sind die Motive in etwa?

von Guny (Gast)


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Sorry, ja, ich hatte ganz vergessen, die Größe der Motive oben 
anzugeben. Diese sind 40mm x 40mm groß und ich bringe sie auf 5x5cm 
große Kupferplatten auf.

von Teo D. (teoderix)


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Guny schrieb:
> 40mm x 40mm groß und ich bringe sie auf 5x5cm

Da empfehle ich die Tonertransfer-Methode. ;)

Bei der Größe funktioniert sogar Alufolie, als Träger noch recht gut.
(Größer knitter im Drucker zu 100%)
Einfach vorsichtig abziehen.....

Lutz H. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>>> Jeder Laserdrucker und jeder Toner funktioniert.
>>
>> Schön wärs.
>
> Ein Kleber der durch Hitze aushärtet könnte auch ein Bestandteil mancher
> Toner sein.

Nutze einen HP5L, org. Toner funst sehr gut!
Billig Ersatz bringt zu wenig Toner auf.
Arbeiten lässt sich damit aber schon, nur mit Belichtern sollte 
man(ich) sich da nicht vergleichen.

von Florian (Gast)


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Geht es um das 'selber machen' oder um das Ergebnis?

Mit den bis zu 5x5 cm liegt die Größe genau im Bereich der China 
Billigangebote für PCB Fertigung.

von Guny (Gast)


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So - die Kavallerie kam heute in Gestalt eines Laminators. Schon die 
erste Übertragung gelang ziemlich perfekt. Es lag tatsächlich nur am 
Bügeleisen. Mit dem Lami klappt es sehr, sehr gut - und auch eleganter 
:D

Ich hab heute 4 verschiedene Transfer-Papiere getestet (auch 
China-Papier), es hat mit allen eigentlich problemlos geklappt, wobei 
ich das Chinadings aber als etwas schlechter empfand als die anderen.

Wie gesagt, es lag einfach an der Temperatur. Mit dem Laminator ist sie 
bei etwa 200° und eben wirklich gleichmäßig verteilt - was das für einen 
Unterschied macht!

Die fehlerlose Übertragung ist nun nicht mehr das Problem, glaube ich. 
In der Tat macht sich jetzt ein ganz anderes Problem auf: Die Auflösung 
des Druckers.
Denn auch ich erkenne jetzt, dass HIER das WAHRE Limit dieser Methode zu 
liegen scheint. In feinsten Bereichen drucken die einfach zu pixelig, 
und es verschwinden sehr viele Details, die in der Original-Grafik eben 
noch vorhanden sind,selbst mit angeblichen 1200x1200dpi im Ausdruck. 
Gibt's ja auch schon eine Menge Threads darüber hier im Forum.


Obwohl ich die Grafiken in Inkscape als Vektorgrafiken (in 1200dpi) 
erstellt habe und auch beim Ausdruck auf diese Auflösung geachtet habe, 
kommen die Ausdrucke in den feinen Bereichen so pixelig daher, dass das 
wahrlich nicht die Original-Auflösung des Bildes sein kann.

Das doofe aber ist: Wie findet man einen solch wirklich guten Drucker? 
Über Datenblatt-Vergleiche im Netz ist es ja sinnlos. Da werden immer 
nur die Theorie-Angaben runtergespult, und 1200x1200 Minimum haben sie 
alle - angeblich. Aber eben nicht wirklich, wie es scheint. Und so 
stelle ich auch ich jetzt mal die berühmte Forenfrage: Kennt jemand 
einen WIRKLICH guten Laserdrucker, im erschwinglichen Bereich, der 
tatsächlich eine hervorragende Druckquali/Feinheit hat?

Apropos: Welche "Auflösung" hat denn eigentlich so ein Transfer-Papier? 
Wird da auch ein Limit gesetzt, bei der möglichen zu erreichenden 
Feinheit?


PS:

"Geht es um das 'selber machen' oder um das Ergebnis?"

Geht um´s selber machen :o)

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Guny schrieb:
> Mit dem Laminator ist sie
> bei etwa 200° und eben wirklich gleichmäßig verteilt - was das für einen
> Unterschied macht!

Bitte sprüh es an jede Wand! Damit das Gebügel endlich aufhört.

Tolles Ergebnis! Abwertend muss man sagen, daß das Layout einfach ist. 
Probiere mal dünne Linien, insbesondere einzeln am Rand stehend.
Daran kannst du dich austoben, dabei immer nur EINEN Wert leicht 
verändern, so daß du siehst, was Verbesserungen bewirkt.


Guny schrieb:
> Wie findet man einen solch wirklich guten Drucker?

Gar nicht, gibt's nämlich nicht. Suche danach seit vielleicht einem 
Jahrzehnt. Hersteller konzentrieren sich lieber auf 1000 Seiten die 
Sekunde...
Evtl. geht's auch technisch einfach noch nicht besser, keine Ahnung.
Offiziell gibt es welche mit 1200 DpI Druckwerk. Wenn du damit reale 400 
DpI hinbekommst, ist es ein sehr guter Drucker. Das Druckmedium spielt 
bei hohen Auflösungen übrigens auch stark mit ein.


Guny schrieb:
> Die fehlerlose Übertragung ist nun nicht mehr das Problem

Super, daß du den korrekten Weg beibehalten hast. Jetzt steht dir jedes 
Material sofort zur Verfügung, preiswert, schnell, die Platinen fliegen 
nur so aus dem Laminator ;-)

Viel Spaß!

von Guny (Gast)


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"Tolles Ergebnis! Abwertend muss man sagen, daß das Layout einfach ist.
Probiere mal dünne Linien, insbesondere einzeln am Rand stehend.
Daran kannst du dich austoben, dabei immer nur EINEN Wert leicht
verändern, so daß du siehst, was Verbesserungen bewirkt."

Aber ja, das mach ich. Das ist der nächste Schritt. :o)

Kann man eigentlich irgendwie herausfinden oder testen, wieviel dpi der 
Drucker real ausspuckt?

Ich hätte auch noch eine Frage zum Ätzen. Kann ich Natriumpersulfat nach 
der Anwendung gleich in der Küvette lassen (Wochen oder Monate...) oder 
sollte man die nach dem Ätzen immer gleich wieder leeren? Ich meine, 
können die Küvette, Luftschlauch etc. dabei auf Dauer irgendwie 
beschädigt werden? Eigentlich nicht, oder?
Wär nämlich etwas umständlich, das Zeug jedes mal wieder um- bzw. rein 
und raus zu füllen. :)

Und nochmal zur Belichtungsmethode:
Produziert man die Belichtungsfolien mit dem Drucker selber, können doch 
eigentlich auch keine besseren Ergebnisse erzielt werden, als mit dem 
Hitzetransfer. Oder? Ich meine, ich sehe ja jetzt beim Hitzetransfer 
schon die einzelnen Pixel bzw. Druckergrenzen. Da können Lichtphotonen 
noch so fein sein, spätestens der Drucker setzt halt die Grenzen. Also 
bringt die Belichtungsmethode doch eigentlich nur einen Vorteil, wenn 
man die Belichtungsfolie mit der gewünschten Grafik schon professionell 
herstellen läßt?
Ansonsten ist wäre die Belichtungsmethode vielleicht sogar noch 
ungenauer, da ich gelesen habe, dass manchmal sogar zwei Folien 
übereinander gelegt werden sollen (wenn der Toner nicht genug deckt). 
SOWAS aber ist doch immer ungenau... Aber vielleicht stehe ich jetzt 
auch auf dem Schlauch und stelle mir das noch etwas falsch vor.

von michael_ (Gast)


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Guny schrieb:
> Und nochmal zur Belichtungsmethode:
> Produziert man die Belichtungsfolien mit dem Drucker selber, können doch
> eigentlich auch keine besseren Ergebnisse erzielt werden, als mit dem
> Hitzetransfer. Oder?

Doch! Aber das akzeptieren die Transferer nicht.
Spätestens, wenn du mehr als 1 Stück machen willst, rentiert sich die 
Transfermethode nicht mehr.
Bei großen Stückzahlen sollst du mal über Siebdruck nachdenken.

Guny schrieb:
> Ansonsten ist wäre die Belichtungsmethode vielleicht sogar noch
> ungenauer, da ich gelesen habe, dass manchmal sogar zwei Folien
> übereinander gelegt werden sollen (wenn der Toner nicht genug deckt).

Unsinn!

von Teo D. (teoderix)


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michael_ schrieb:
> Doch! Aber das akzeptieren die Transferer nicht.

Nich wirklich!
Mit Tonertranfer, sind gleich gute Ergebnisse, wie mit der 
Belichtungsmetode zu erreichen. Die Betonung liegt allerdings bei "zu 
Erreichen"!
Mit der Belichtungsmethode, ist man nicht so sehr von Toner und Drucker 
abhängig, der Übertrag entfällt völlig.  Damit sind einfach schneller 
und zuverlässiger (egal bei Thoner, das fällt schon vorm ätzen auf) gute 
Ergebnisse zu erzielen.

Unsrem Künstler kann ich aber, aus vielerlei Erfahrung, nur die 
Belichtungsmethode nahelegen. Er hat nun mal völlig andere Ansprüche!
ZB: Schattierungen

: Bearbeitet durch User
von Der Dreckige Dan (Gast)


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Also Guny, du siehst, hier kann man mit einer korrekten und jetzt sogar 
BESTÄTIGTEN Idee reinkommen, sie werden dich umstimmen wollen.

Schau dir einfach die vielen Probleme beim Belichten an, die ganzen 
Threads passen wirklich auf keine Kuhhaut. Auch hast du völlig recht mit 
der Annahme, daß der Transfer - richtig ausgeführt, insbesondere mit so 
niedriger Temperatur wie möglich - KEINE Abweichung zum Ausdruck 
verursacht. Davon können Belichter einfach nur träumen. Die Auflösung 
des Transfers erreichen sie mit Ach und Krach mit 
Direkt-Laserbelichtern, mit ausgedruckten Vorlagen keineswegs. Siehe 
diverse Threads dazu.
Vor allem, weil auch dort viel gepfuscht wird (kein Vakuum, undichte 
Vorlage, Streulicht uvm. Es gibt wie immer Ausnahmen, aber alles richtig 
macht hier wirklich selten jemand.
Meist geht es nach der Fasson zu "aaach, das geht doch perfekt, mach ich 
ja auch schon 30 Jahre lang so!" Kurz gesagt, ähnlicher Mist wie 
Bügeleisen, Waffeleisen und Co beim Transfer...

Das Belichten hat eine Eigenschaft, die sehr viele Nutzer zur 
Überzeugung kommen lässt, es wäre das bessere Verfahren. Und zwar kann 
man z.B. eine ausgefranste und wackelige, dünne Leiterbahn als Vorlage 
ausdrucken lassen. Nach dem Belichten, Entwickeln und Ätzen ist diese 
Leiterbahn plötzlich gerade und nicht mehr fransig auf der Platine! 
Schon denkt der durchschnittliche Bastler, er hätte es so richtig raus. 
Dabei ist das eine Weichzeichnung, meist in erster Linie verursacht 
durch nicht parallelen Lichteinfall, nicht selten auch noch Abstand 
zwischen Vorlage und Fotolack. Auf jeden Fall eine deutliche Abweichung 
vom Original.

Beim Transfer findet man (Sprühätzung vorausgesetzt) jeden kleinsten 
Makel des Ausdrucks auf der geätzten Platine wieder. Weil er hochgenau 
überträgt. Aber eben so genau, daß es unter der Lupe schnell beschi**en 
aussieht.
Also genau das, was du sehr richtig erkannt hast, der Drucker wird im Nu 
zum Limit. Wirklich sehr ärgerlich ist das.

Belichten kann unter genau einer Arbeitsweise (weit!) besser sein, als 
der Transfer. Das ist ein Film als Vorlage, Belichten unter Vakuum mit 
einer Punktlichtquelle, und schließlich Sprühätzung. Wird auch nur bei 
einem dieser Punkte abgespeckt, ist der Transfer wieder besser.


Hier mal ein Thread zu einem angeblich sehr hochauflösenden Laserdrucker 
(HP):

Beitrag "Ultimativer Druckervergleich"

Der dortige Ausdruck scheint sehr detailreich zu sein. Falls du dir 
solch einen Drucker zulegen solltest, lass bitte mal ein Ergebnis sehen, 
danke!

von Teo D. (teoderix)


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OK,OK. Ich geb's zu.
ICH BIN DER ANFÜHRER DER ANTI-THONER-TRANFER VERSCHWÖRUNG.
(bei den chemtrailern wollten sie mir einfach nicht huldigen)


PS: Und von "umstimmen" wollen ist keine Rede. Ich werde euch ALLE 
ZWINGEN haha (<- tief dreckiges Höllen Gelächter)

von Guido B. (guido-b)


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Ich vermute, dass Guny noch an der Vorlage arbeiten sollte.
Eigentlich müsste der Drucker das besser hinbekommen. Die
Umwandlung der Bitmaps in Vektorformat könnte eine
Schwachstelle sein. Eventuell kann man da mit der Bildbearbeitung
eine besser angepasste Rasterung hinbekommen.

Als (Laser-)Belichter muss ich sagen, dass dies hier mal ein
Paradebeispiel für Tonertransfer darstellt. Es werden keine
Bohrungen und kein zweiseitiges Drucken benötigt, also macht
Belichten mit Druckervorlagen keinen Sinn. Da müsste man schon
mit Bauriedl-Folien und Vakuum loslegen, da würde ich mir Tests
aber schon aus Kostengründen sparen.

von Guny (Gast)


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Guido B. schrieb:
> Ich vermute, dass Guny noch an der Vorlage arbeiten sollte.
> Eigentlich müsste der Drucker das besser hinbekommen. Die
> Umwandlung der Bitmaps in Vektorformat könnte eine
> Schwachstelle sein.

Genauso ist es schon mal auf jeden Fall. Mir sind einige Fehler 
aufgefallen, die ich bei der Bildumwandlung gemacht hatte, die Vorlagen 
waren bereits vor dem Drucken zu pixelig. Diese Fehler eliminiere ich 
jetzt erst mal, dann mal sehen :o)

von Guny (Gast)


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Ich hätte mal eben eine Frage zu diesem DPI-Testbild (s. Anhang - das 
Muster), das ich hier im Forum gefunden habe. Wenn ich es richtig 
ausgedruckt habe, ist die Grafik dann tatsächlich nur klitzeklein in 
einer Ecke zu sehen und eigentlich nur mit der Lupe zu betrachten? :) 
Oder habe ich dann die falschen Druckereinstellungen benutzt.

von Martin S. (ma_s)


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Guny schrieb:
> Die fehlerlose Übertragung ist nun nicht mehr das Problem, glaube ich.
> In der Tat macht sich jetzt ein ganz anderes Problem auf: Die Auflösung
> des Druckers.
> Denn auch ich erkenne jetzt, dass HIER das WAHRE Limit dieser Methode zu
> liegen scheint. In feinsten Bereichen drucken die einfach zu pixelig,
> und es verschwinden sehr viele Details, die in der Original-Grafik eben
> noch vorhanden sind,selbst mit angeblichen 1200x1200dpi im Ausdruck.
> Gibt's ja auch schon eine Menge Threads darüber hier im Forum.
>
>
> Obwohl ich die Grafiken in Inkscape als Vektorgrafiken (in 1200dpi)
> erstellt habe und auch beim Ausdruck auf diese Auflösung geachtet habe,
> kommen die Ausdrucke in den feinen Bereichen so pixelig daher, dass das
> wahrlich nicht die Original-Auflösung des Bildes sein kann.

Meine Erfahrung, zwar mit Eagle und nicht mit Inkscape: Es kann auch an 
der Software liegen. Bei Eagle auf dem Mac hatte ich auch 
Auflösungsprobleme. Habe dann aus Eagle ein PDF gedruckt und das dann 
über Vorschau an den Drucker geschickt und prompt hatte ich auch die 
1200dpi. Eventuell erreichst Du mit so einem Umweg bessere 
Druckergebnisse?

von Guny (Gast)


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Hallo Martin,

Lustigerweise dachte ich genau umgekehrt: Ich hatte nämlich gar nicht 
direkt aus Inkscape heraus ausgedruckt, sondern als png exportiert, dann 
in Word geklatscht, dann daraus via PDF24 ein PDF gemacht. Total 
umständlich halt, mein Markenzeichen :-\ Jetzt möchte ich erst mal 
versuchen, direkt aus Inkscape auszudrucken. Schlechter kann´s 
eigentlich nicht werden.

von Guny (Gast)


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So, heute habe ich zum ersten Mal geätzt. Tjaaa... mit ernüchterndem 
Ergebnis. Ich hatte mir frohen Mutes mehr erhofft, nachdem die 
Toner-Übertragung endlich scheinbar so gut geklappt hatte.

Ich würde sehr, sehr gerne Eure Meinung und Fachkunde darüber hören, Ihr 
seid schließlich die Profis und könnt, anders als ich, sicher auch 
beurteilen was da schief gelaufen ist.
Vor allem seid Ihr sicher viel feinere Arbeiten gewohnt - nach meinem 
Ergebnis heute wundere ich mich aber, wie große Feinheiten überhaupt 
möglich sein sollen. So, mit der bisherigen Guny-Technik 1.0, jedenfalls 
kaum :o)

Ich hab oben einmal Bilder angehängt. Das Gesamtergebnis plus einige 
Bildausschnitte bei 40-facher Vergrößerung mit dem USB-Mikroskop (sorry 
für die Bildqualität).


Ätzmittel:
Verwendet habe ich Natriumpersulfat (400 Gramm auf 1,75 Liter feinstes 
bayerisches Leitungswasser :D ). Frisch aufgesetzt und vollständig 
aufgelöst.

Temperatur:
In einer Ätzküvette bei etwa 45°-50°.

Äztzeit:
Etwa 10 Minuten (ja, richtig gelesen - ich wollte erstmal die volle 
Dröhnung testen). Erlöst habe ich das Kupferstück schließlich, indem ich 
es direkt aus der Küvette in einen Becher Frischwasser legte, schwenkte, 
ein bisschen rubbelte und dann trocknete.



1. Ist das eigentlich das, was man "Unterätzung" nennt? So würde ich mir 
das jedenfalls vorstellen. Die Ränder sehen total ausgefranst aus. Was 
auffallend ist: In der Vergrößerung sieht man deutlich, dass die 
Ausfransungen bzw. Ätzränder immer diese Kugel- bzw. Halbkreisformen 
aufweisen. Ich denke, das ist ein Mischeffekt aus Unterätzung und dem 
pixeligen Ausdruck. Die Pixeligkeit der Grafik auf dem Kupfer erschafft 
viele Winkel, die schließlich die ersten Angriffsflächen des Ätzmittels 
bilden, wenn es sich in Richtung der eigentlich durch Toner versiegelten 
Areale ausbreitet. (?)

2. Nach 10 Minuten im Ätzbad hätte ich mir die gesamte Ätzung überhaupt 
viel tiefer vorgestellt, ehrlich gesagt. Das Kupfer ist insg. 1mm dick. 
Die Ätzung ist sehr flach. Hab ich da vielleicht irgendwas mit dem 
Natriumpersulfat falsch gemacht? Das müsste doch nach so langer Zeit 
viel tiefer sein...? Wie tief ätzt IHR denn eigentlich mitunter? Wieviel 
ist möglich, ohne an Schärfe zu verlieren?

3. Der Toner saß scheinbar dick und dicht gleichmäßig auf allen Flächen. 
Trotzdem sieht man hier, dass sich stellenweise der Toner aufgelöst hat 
bzw. auch die versiegelten Flächen von geätzten Löchern befallen wurden. 
Wahrscheinlich durch die verhältnismäßig lange Ätzzeit, nehme ich an?

von Teo D. (teoderix)


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Guny schrieb:
> Temperatur:
> In einer Ätzküvette bei etwa 45°-50°.

Naps ist da etwas zickig. Jedes Grad niedriger verlänger die Ätzzeit 
deutlich. Sollte besser stabil bei 50-51°C liegen.

Guny schrieb:
> 1. Ist das eigentlich das, was man "Unterätzung" nennt?

Gug mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84tzfaktor

Bei Tonertranfer kommt noch dazu, das dann die Tonerränder abbröckeln.
Je höher die Temperatur des Laminatohrs, desto spröder wir der Toner. 
Probier aus wie weit du da runter kommst.
Empfehlungen sind da kaum zu machen. Zu unterschiedliche Bedingungen, 
gerade was, wie , wo, die Temperaturmessung satt findet. Die echte 
Temperatur der Walzen ist kaum zu messen. Erfolgt ja (fast) immer 
indirekt.
Lieber 2-3 mal Öfter durchlassen, als zu hohe Temperaturen. Da werden 
die Pixel auch nicht so Zerquetscht.

Guny schrieb:
> Ich denke, das ist ein Mischeffekt aus Unterätzung und dem
> pixeligen Ausdruck.

Klar, glatte Räder stützen sich natürlich besser und bieten weniger 
Angriffsfläche, als wellige.

2. Meist 35µm, seltener 70µm. Hab aber auch schon 210µm, recht gut mit 
Naps hinbekommen.

3. Drücker sparen etwas Toner bei Flächen.
Einer Verkürzung der Ätzzeit verbessert das. Du kannst auch mal 
ausprobieren, das Blanke Kupfer nach dem Reinigen, kurz anzuätzen, 
20-30s, bessre Haftung.
Alle Einstellungen vom Drucker, die Toner sparen, natürlich abschalten!

von Guny (Gast)


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"Je höher die Temperatur des Laminatohrs, desto spröder wir der Toner.
Probier aus wie weit du da runter kommst."

Das ist ein guter Tipp, stimmt, das werde ich probieren!

"Du kannst auch mal ausprobieren, das Blanke Kupfer nach dem Reinigen, 
kurz anzuätzen, 20-30s, bessre Haftung."

Kann ich machen. Allerdings habe ich ähnliches bereits getan - nämlich 
das Kupfer vor dem Tonertransfer mit 600er-Schleifpapier malträtiert 
(was man auf den Mikroskop-Aufnahmen leider auch sehr gut erkennen 
kann... :D ). Aber ich versuchs mal mit dem anätzen.


"Alle Einstellungen vom Drucker, die Toner sparen, natürlich 
abschalten!"

Hab ich gemacht, ich stelle die Toner-Dichte immer auf 100% (läßt sich 
bei meinen Druckereinstellungen einstellen) und auf "1200 dpi HQ".
Es gibt noch die Funktion "Toner fixieren", aber ich glaube, die brächte 
weniger etwas, würde den Toner ja nur auf das Transferpapier fixieren, 
was so günstig wohl nicht wäre.

von Teo D. (teoderix)


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Guny schrieb:
> Es gibt noch die Funktion "Toner fixieren",

Ääää, ohne könnte man den Staub einfach runter blasen!
Eventuell höhere Temperatur, für dickere Pappe?

Guny schrieb:
> Kann ich machen. Allerdings habe ich ähnliches bereits getan - nämlich
> das Kupfer vor dem Tonertransfer mit 600er-Schleifpapier malträtiert

Ja, kenn ich. 600 is eigentlich OK. Bildet aber trotzdem Kanäle 
(mach ich bei 0815 Platinchen). ScheuerPULFER mit ca. 800er Körnung 
und ~10% Vitamin-C, nehmen die Profis. Ajax tut's auch, nur relativ 
trocken anwenden!

von Guny (Gast)


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"...mit ca. 800er Körnung und ~10% Vitamin-C"

Man lernt nie aus! :D :D

von Lutz H. (luhe)


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das Viereck muss 1 Zoll groß gedruckt werden

von bernte (Gast)


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die platine bereite ich wie folgt vor

1. Polierfließ einsetzen (diese runden Klettaufsätze für die 
Bohrmaschine)
um die Platine von Verunreinigungen zu Befreien. Einmal horizontal, 
vertikal und diagonal über die Platine.

2. ganz kurz anätzen und man erhält eine ebene mattierte Kupferfläche 
frei von Schleifspuren

3. Platine nochmal reinigen, also Chemie runter mit Wasser und mit 
Aceton nochmal zur sicher entfetten

man erhält eine recht homogene Oberfläche frei von Schlieren oder 
Schleifspuren, der Toner wird sehr gut angenommen.

Man kann den Toner nach dem Laminieren nochmal richtig aufschmelzen dazu 
nimmt man eine Kochplatte oder Heißluft.

Sollte man aber eher ein Problem mit Poren haben kann man die Platine 
mit dem Toner drauf auch in eine Keksdose legen. Oben am Deckel befestig 
man ein Wattepad das vorher in Aceton getränkt wurde,  sollte aber nicht 
tropfen. Keksdose zu und die Acetondämpfe erledigen den Rest. Man solle 
nach ein paar Minuten eine dichte glänzende Tonerschicht erhalten

von Guny (Gast)


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Vielen Dank für all die Tipps!

Kann man eigentlich auch die Aceton-Methode (Keksdose, Wattebausch) in 
Kombi mit der Toner-Aufschmelz-Methode nehmen? Also zuerst das Kupfer in 
die Dose mit dem Aceton-Dampf legen, und danach noch einmal den Toner 
aufschmelzen, wäre das sinnvoll?

von Lutz H. (luhe)


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Guny schrieb:
> danach noch einmal den Toner
> aufschmelzen, wäre das sinnvoll?

Es wird schwierig den Toner passgenau zu bekommen.

Gerade ein kleines Stencil für eine Leiterplatte  geätzt (0,1mm Cu). Um 
das Doppelseitige Ätzen zu üben wurde von beiden Seiten betonert. Die 
Abweichung der beiden Seiten war 0,5mm nach dem Transferund Ätzen.
Die Rundungen am Rand haben eine kleine Ähnlichkeit mit einem Fehler auf 
dem Sonnenbild.
Der Toner könnte noch nicht fest genug haften, deshalb entsteht eine 
Unterätzung.

Guny schrieb:
> Aceton-Methode (Keksdose, Wattebausch)

Das geht darum die Druckvorlage mit einem guten Lösungsmittel für Toner 
zu bedampfen. Dadurch wird der Toner wieder zähflüsig und durch die 
Oberflächenspannung verschwinden viele kleine Löcher.

von Guny (Gast)


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Alsooo... was ich gerade nicht so ganz verstehe...: In diesem Video 
(siehe diese Stelle: https://youtu.be/NntLi4KcLlI?t=448 ) ätzt ein 
Modellbauer ein relativ filigranes, fein verziertes Objekt aus einer 
(glaube ich) Zinkplatte.
Er verwendet die Belichtungsmethode und ätzt die Platte 2h (!) lang in 
Eisenchlorid - bei Zimmertemperatur. Dennoch kommt ein sehr fein 
geätztes Objekt heraus. Wieso funktioniert das bei dem so gut, trotz der 
enorm langen Ätzzeit? Bei mir wären nach 2h wahrscheinlich schon jedes 
Detail, jeder kleine Steg weg- und durchgeätzt.
Ist langsamer ätzen vielleicht manchmal doch ein Vorteil?
Es heißt immer, je schneller desto besser und umso weniger 
Gefahr/Möglichkeit der Unterätzung. Aber dieses Problem scheint der 
Modellbauer in dem Video trotz der Ätzzeit von 2h überhaupt nicht zu 
haben?...

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