Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audioverstärker


von AVknow (Gast)


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Ich habe ein paar Fragen zu dem oben dargestellten Audioverstärker.
Wie bestimme ich denn meinen Ruhestrom? Der hängt doch irgendwie mit der 
Diode D3 zusammen. Damit hängt ja dann auch zusammen um welchen 
Verstärkertyp es sich handelt (A,B, A/B), was mich auch interessieren 
würde.
Wie funktioniert die Konstantstromquelle bestehend aus R1,R2,D1,D2 und 
Q3?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.

von ArnoR (Gast)


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AVknow schrieb:
> Wie bestimme ich denn meinen Ruhestrom?

So wie gezeichnet ist der ->0. Die Spannung an D3 ist zu klein, um beide 
Endstufentransistoren ein wenig aufzusteuern. Bei 2 Dioden in Reihe 
fließt schon etwas Strom, der aber kaum berechenbar ist, weil der von 
den Flussspannungen der Transistoren Dioden abhängt. Besser sind 3 
Dioden und Emitterwiderstände. Man kann dann vereinfacht davon ausgehen, 
dass sich 2 Diodenflussspannungen auf die 2 Basis-Emitter-Strecken der 
Transistoren verteilen und 1 Diodenflussspannung an den beiden 
Emitterwiderständen RE liegt. Der Ruhestrom ist dann etwa IRuhe=0,3V/RE.

> Wie funktioniert die Konstantstromquelle bestehend aus R1,R2,D1,D2 und
> Q3?

R2 leitet einen kleinen Strom durch D1/D2, an denen dadurch jeweils eine 
Spannung von ~0,6V abfällt. Parallel dazu liegt die Reihenschaltung aus 
Basis-Emitter-Strecke von Q3 und der R1. Die 1,2V teilen sich auf diese 
Reihenschaltung derart auf, dass an B-E von Q3 und R1 jeweils 0,6V 
liegen. Daher fließt durch R1 und in der Emitter von Q3 ein Strom von 
IR1=0,6V/R1. Da der Transistor ungesättigt arbeitet, ist sein 
Kollektorstrom IC etwa gleich dem Emitterstrom. Der Kollektorstrom von 
Q3 hängt somit in erster Näherung nur von der Flussspannung einer Diode 
ab.

von THOR (Gast)


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AVknow schrieb:
> Wie bestimme ich denn meinen Ruhestrom?

Du könntest die Simulation laufen lassen.

von AVknow (Gast)


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Vielen Dank, das hat mir jetzt schon sehr weitergeholfen.
Wenn ich also keinen Ruhestrom habe, dann ist das doch folglich eine 
Endstufe, die im A-Betrieb arbeitet?!
Noch etwas ist mir eingefallen: Wie hoch ist denn die maximale 
Verstärkung, die ich aus einem Verstärker herausholen kann. Die 
Verstärkung hängt ja mit den Widerständen im Rückkoppelpfad zusammen 
(V=1+(R3/R4)). Doch ich kann R4 ja nicht beliebig klein wählen, da sonst 
in der Simulation die Amplitudenspitzen am Ausgang abgeschnitten werden.

von AVknow (Gast)


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Das habe ich bereits gemacht und bei keinem Eingangssignal fließen in 
die Basis von Q1 und T1 jeweils wenige pA. Diesen kleinen Strom kann man 
also quasi Null setzen.

von Harald W. (wilhelms)


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AVknow schrieb:

> Vielen Dank, das hat mir jetzt schon sehr weitergeholfen.
> Wenn ich also keinen Ruhestrom habe, dann ist das doch folglich eine
> Endstufe, die im A-Betrieb arbeitet?!

Nein, das wäre C-Betrieb. Der wird wegen der grossen Verzerrungen
bei Audioverstärkern aber nur sehr selten benutzt.

von ArnoR (Gast)


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AVknow schrieb:
> Wie hoch ist denn die maximale
> Verstärkung, die ich aus einem Verstärker herausholen kann.

Die maximale Verstärkung ist die Leerlaufverstärkung, also die 
Verstärkung ohne die Gegenkopplung durch R3/R4. Die berechnet sich 
vereinfacht zu:

V0 = [Steilheit des Diff] * [Lastwiderstand (am Knoten an der Basis Q2)] 
* [Steilheit Q2] * [an den Kollektor Q2 zurücktransformierter 
Ausgangslastwiderstand]

AVknow schrieb:
> Die
> Verstärkung hängt ja mit den Widerständen im Rückkoppelpfad zusammen
> (V=1+(R3/R4)). Doch ich kann R4 ja nicht beliebig klein wählen, da sonst
> in der Simulation die Amplitudenspitzen am Ausgang abgeschnitten werden.

Die maximale Verstärkung für unverzerrtes Signal ist:
V=Ausgangsaussteuerbarkeit/Eingangssingalamplitude

von ArnoR (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Wenn ich also keinen Ruhestrom habe, dann ist das doch folglich eine
>> Endstufe, die im A-Betrieb arbeitet?!
>
> Nein, das wäre C-Betrieb. Der wird wegen der grossen Verzerrungen
> bei Audioverstärkern aber nur sehr selten benutzt.

Nein, das wäre B-Betrieb.

von AVknow (Gast)


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Was ist denn die Ausgangsaussteuerbarkeit?

Zur Leerlaufverstärkung:

Ist [Steilheit des Diff]=[Steilheit Q4]+[Steilheit Q5]?
Steilheit Q4=Ic/25mV=-410µA/25mV=-16,4mA/V
Steilheit Q5=Ic/25mV=-530µA/25mV=-21,2mA/V

Lastwiderstand am Knoten Q2: R7=2200Ohm

Steilheit Q2=Ic/25mV=-673mA/25mV=-26,92A/V

Und was ist der letzte Widerstand?

von ArnoR (Gast)


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AVknow schrieb:
> Was ist denn die Ausgangsaussteuerbarkeit?

Die maximale Ausgangsspannung, die dürfte bei etwa 8V (16Vpp) liegen.

> Ist [Steilheit des Diff]=[Steilheit Q4]+[Steilheit Q5]?

Nein. Jeder Transistor sieht nur das halbe Eingangssignal, weil die 
Eingangsspannung zwischen den beiden Basisanschlüssen liegt und sich auf 
die beiden Transistoren gleichermaßen aufteilt. Die resultierende 
Steilheit ist also halb so groß wie die eines Transistors.

> Steilheit Q4=Ic/25mV=-410µA/25mV=-16,4mA/V
> Steilheit Q5=Ic/25mV=-530µA/25mV=-21,2mA/V

Es wäre gut, die Ströme gleich zu machen.

> Lastwiderstand am Knoten Q2: R7=2200Ohm

Nein. Zu R7 liegt der Eingangswiderstand des Q2 (re~B*Ut/Ic) parallel.

> Steilheit Q2=Ic/25mV=-673mA/25mV=-26,92A/V

??? Wie kommst du auf 673mA? Mit R1=27R ergibt sich ein Ic~10mA.

> Und was ist der letzte Widerstand?

Der Lastwiderstand (8R) multipliziert mit der Stromverstärkung der 
Endstufentransistoren.

von 12leo (Gast)


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Kann mir vielleicht jemand an dieser Schaltung verständlich erklären wie 
genau der Differenzverstärker funktioniert? Das habe ich noch nicht so 
ganz verstanden

von <3rdnußflips (Gast)


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Wieso denn "anhand dieser Schaltung"?

Hier ist der DiffAmp recht anschaulich und
auch relativ ausführlich erklärt.

Ich schlage vor, das mal zu lesen.

http://elektroniktutor.de/analogverstaerker/diffampl.html

von roehrenvorheizer (Gast)


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Hallo,

hier auf den Seiten von Thomas Schaerer ist es nochmals kürzer, aber 
weniger ausführlich erklärt:
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0209091.htm

und

https://www.youtube.com/watch?v=zhM3rPHFgt4
https://www.youtube.com/watch?v=mejPNuPAHBY
https://www.youtube.com/watch?v=xR0RfmmRhDw

R5 wirkt durch seinen großen Wert in etwa als vereinfachte Stromquelle 
mit eben dem Innenwiderstand 10kOhm. Besser wäre es, R5 durch einen 
Transistor zu ersetzen, der als Konstantstromquelle wie Q3 beschaltet 
ist. Mit Transistor wäre der Innenwiderstand deutlich größer, z.b 120 
kOhm.

Q3 erhält durch die beiden Dioden eine annähernd konstante Spannung an 
der Basis. Der 4,7k Widerstand sorgt dafür, daß an den Dioden insgesamt 
ca 1,4 V abfallen. Der Emitter des Transistor liegt etwa 0,6V unterhalb 
der positiven Versorgungsspannung. Somit liegen am 27 Ohm Widerstand 
0,65 V an.

0,65 V / 27 Ohm = 24 mA fließen in den Emitter hinein. Aufgrund der 
hohen Verstärkung des Transistors kommen fast 23,99 mA wieder aus dem 
Kollektor heraus. Dies gilt fast unabhängig von der Kollektorspannung.

Die Ausgangstransistoren können mit maximal 24 mA angesteuert werden. Q2 
ist eine gesteuerte Stromquelle. Durch die Gegenkopplung versucht die 
Spannung am Ausgang immer etwa gleich ( mit unerwünnschtem Offset) der 
Spannung an der Basis des Q4 zu sein.

C3 trennt die Gleichspannung ab und somit ist für Gleichspannung die 
Gegenkopplung deutlich höher als für Wechselspannung.

Mit freundlichem Gruß

von AVknow (Gast)


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Warum hat man den bei diesem Audioverstärker keine Übernahmeverzerrung, 
obwohl es sich "nur" um einen Verstärkertyp der Klasse B handelt?

von ArnoR (Gast)


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AVknow schrieb:
> Warum hat man den bei diesem Audioverstärker keine Übernahmeverzerrung,
> obwohl es sich "nur" um einen Verstärkertyp der Klasse B handelt?

Die Übernahmeverzerrungen sind schon da, nur werden die durch die rel. 
starke Gegenkopplung "glattgezogen". Leg mal die Basis von Q5 auf Masse 
und steuere an der Basis von Q4 mit einer kleinen gleitenden 
Gleichspannung von +- einigen 10mV den Verstärker so aus, dass der am 
Ausgang von Anschlag zu Anschlag läuft, dann siehst du was der wirklich 
macht.

von AVknow (Gast)


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roehrenvorheizer schrieb:

> Q3 erhält durch die beiden Dioden eine annähernd konstante Spannung an
> der Basis. Der 4,7k Widerstand sorgt dafür, daß an den Dioden insgesamt
> ca 1,4 V abfallen. Der Emitter des Transistor liegt etwa 0,6V unterhalb
> der positiven Versorgungsspannung. Somit liegen am 27 Ohm Widerstand
> 0,65 V an.
>
> 0,65 V / 27 Ohm = 24 mA fließen in den Emitter hinein. Aufgrund der
> hohen Verstärkung des Transistors kommen fast 23,99 mA wieder aus dem
> Kollektor heraus. Dies gilt fast unabhängig von der Kollektorspannung.



Bis zu dem Punkt, dass an den Dioden insgesamt 1,2V bis 1,4V Spannung 
abfallen, ist es mir klar. Dann braucht man die Basis-Emitter-Spannung 
des Transistors und zieht diese von diesen 1,2V bis 1,4V ab. Das war 
doch deine Rechnung. Kann man die genaue Basis-Emitter-Spannung aus dem 
angehöngten Datenblatt heraus lesen?

von THOR (Gast)


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Vbe(ON), aber beachten dass das der Maximalwert ist. Ist ne 
Diodenkennlinie, also üblicherweise so um 0,7V.

Siehe auch Fig. 3

von Harald W. (wilhelms)


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roehrenvorheizer schrieb:

> hier auf den Seiten von Thomas Schaerer ist es nochmals kürzer, aber
> weniger ausführlich erklärt:

Aha, ein Pleonasmus. :-)

von AVknow (Gast)


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Zusammenfassung:

C4-C7 sorgen für eine Glättung der Versorgungsspannung.
C2 und C3 sorgen für die DC-Entkopplung.
R1, R2, D1, D2 und Q3 bilden die Konstantstromquelle, die oben schon 
näher erläutert wurde.
R3 und R4 bilden die Gegenkopplung, über die die Verstärkung eingestellt 
wird.
Dien Endstufentransistoren T1 und Q1 sorgen für die nötige 
Stromverstärkung um die Last treiben zu können.
R5, Q4 und Q5 bilden den Differenzverstärker.
D3 stellt die Basisvorspannung an den Endstufentrasistoren ein, wobei 
die hier zu klein ist, als das ein Ruhestrom fließen würde (deshalb 
Klasse B Verstärker)

Bleiben noch Q2 in Verbidnung mit C1, die für die Spannungsverstärkung 
verantwortlich sein müssen und R6, der gleich groß wie R3 dimensioniert 
sein sollte. Kann mir da nochmal jemand erklären, was es genau mit 
diesen 3 Bauteilen auf sich hat bzw. was ihre Funktion ist?

Danke auf jeden Fall schon einmal für die große Hilfe!!!

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Harald W. schrieb:
>>> Wenn ich also keinen Ruhestrom habe, dann ist das doch folglich eine
>>> Endstufe, die im A-Betrieb arbeitet?!
>>
>> Nein, das wäre C-Betrieb. Der wird wegen der grossen Verzerrungen
>> bei Audioverstärkern aber nur sehr selten benutzt.
>
> Nein, das wäre B-Betrieb.

Für die Schaltung
https://www.mikrocontroller.net/attachment/335331/Unbenannt.JPG
hat der Harald schon Recht.
Da ist nur eine Diode für zwei Basis-Emitter-Dioden.
Mit asc kann ich Euch das zeigen.

<3rdnußflips schrieb:
> Ich schlage vor, das mal zu lesen.

Kann man machen, ist aber wie so oft falsch erklärt.
Die Autoren haben nicht den Unterschied zwischen
Differenz- und Gegentaktverstärker erkannt.
Das zeigt sich schon im ersten Satz.
So kommt man nicht weiter.

Ich habe mich ab da
http://ppdriver.blogspot.de/2009/07/differenzverstaerker.html
>>> Noch ein paar grundlegende,
>>> allgemeine Bemerkungen zum Differenzverstärker.
mal an einer möglichst kurzen und wasserdichten Definition für
einen Differenzverstärker versucht.
Ich hoffe die hilft aus der Sackgasse.

LG
old.

von ArnoR (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:
> Für die Schaltung
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/335331/Unbenannt.JPG
> hat der Harald schon Recht.
> Da ist nur eine Diode für zwei Basis-Emitter-Dioden.
> Mit asc kann ich Euch das zeigen.

Ach Darius, es reicht nicht, dass die Vorspannung für die Transistoren 
etwas zu klein ist um nennenswert Ruhestrom fließen zu lassen:

Zitat Wikipedia:

"Gegentaktverstärker Klasse B: zwei aktive Bauelemente arbeiten in einer 
Gegentaktschaltung abwechselnd (engl. push-pull)..."

"Klasse-C-Verstärker: Diese Verstärker arbeiten mit einem einzelnen 
aktiven Bauelement..."

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> es reicht nicht

Doch das reicht. Da hat Harald recht.
Die Definition, so wie Du sie aus der Wikipedia
gezupft hast, ist falsch weil Eintakt und Gegentakt
durcheinandergewürfelt sind.

LG
old.

von THOR (Gast)


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ArnoR schrieb:
> CO2 ist ihm N. schrieb:
>> Für die Schaltung
>> https://www.mikrocontroller.net/attachment/335331/Unbenannt.JPG
>> hat der Harald schon Recht.
>> Da ist nur eine Diode für zwei Basis-Emitter-Dioden.
>> Mit asc kann ich Euch das zeigen.
>
> Ach Darius, es reicht nicht, dass die Vorspannung für die Transistoren
> etwas zu klein ist um nennenswert Ruhestrom fließen zu lassen:

Will man ja auch nicht. Man will ja nur die Spannungsdifferenz 
vermindern damit der Differenzverstärker mit seiner begrenzten Slew rate 
da nicht an die Grenzen seiner Möglichkeiten kommt.

Ohne Differenzverstärker reicht das natürlich nicht, dann hat man wieder 
nennenswerte Übernahmeverzerrungen.

von ArnoR (Gast)


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AVknow schrieb:
> Bleiben noch Q2 in Verbidnung mit C1, die für die Spannungsverstärkung
> verantwortlich sein müssen und R6, der gleich groß wie R3 dimensioniert
> sein sollte. Kann mir da nochmal jemand erklären, was es genau mit
> diesen 3 Bauteilen auf sich hat bzw. was ihre Funktion ist?

Q2 arbeitet einfach als Emitterschaltung, gesteuert vom Ausgangsstrom 
des Diff. C1 fungiert als Frequenzgangkorrektur des Verstärkers, indem 
er (vergrößert durch den Miller-Effekt infolge der Spannungsverstärkung 
des Q2) mit dem an der Basis des Q2 wirksamen Innenwiderstand einen 
Tiefpass bildet und die Leerlaufverstärkung definiert mit der Frequenz 
absenkt. Gleichzeitig vergrößert er durch Parallelgegenkopplung die 
obere Grenzfrequenz des Q2 (Stichwort Pole-Spitting). Man erreicht durch 
das Auseinanderschieben von niedrigstem Pol und zweitem Pol eine größere 
nutzbare Bandbreite als wenn man irgendwo mit einem Kondensator gegen 
ein festes Potential korrigieren würde.

R3 und R6 liefern die Basisströme für die Diff-Transistoren und sollten 
gleichen Wert haben, um die aus den Strömen resultierenden 
Spannungsabfälle gleich groß zu machen. Damit wirken die Spannungen nur 
als Gleichtaktaussteuerung des Diff und verursachen keine zusätzliche 
Offsetspannung.

von ArnoR (Gast)


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THOR schrieb:
>> Ach Darius, es reicht nicht, dass die Vorspannung für die Transistoren
>> etwas zu klein ist um nennenswert Ruhestrom fließen zu lassen:
>
> Will man ja auch nicht. Man will ja nur die Spannungsdifferenz
> vermindern damit der Differenzverstärker mit seiner begrenzten Slew rate
> da nicht an die Grenzen seiner Möglichkeiten kommt.

???
Und was genau hat dein Beitrag mit der in den Zitaten diskutierten Frage 
der Klassifizierung B oder C zu tun?

von ArnoR (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:
> Die Definition, so wie Du sie aus der Wikipedia
> gezupft hast, ist falsch weil Eintakt und Gegentakt
> durcheinandergewürfelt sind.

Aha, du meinst ich hätte sinnentstellend zitiert und da kommt noch was 
wesentliches? Bitte, hier der Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Verst%C3%A4rker_(Elektrotechnik)#Klassifizierung_von_Audioverst.C3.A4rkern

Wie sieht denn deine Definition von Klasse B und C aus? Warum schreibst 
du die nicht gleich dazu, wenn du schon so eine Diskussion anfängst?

von Possetitjel (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:

> Kann man machen, ist aber wie so oft falsch erklärt.
> Die Autoren haben nicht den Unterschied zwischen
> Differenz- und Gegentaktverstärker erkannt.

Nun ja, das ist etwa derselbe Unterschied wie zwischen
einem Mann und einem Vater, oder zwischen einem
Landfahrzeug und einem PKW.

Ganz nebenbei: Ich habe Deinen Blog-Eintrag mal überflogen.
Der Wille, andere zu erniedrigen, um Dich selbst zu erhöhen,
trieft dort aus jedem Satz. Nicht lesenswert.

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Warum schreibst
> du die nicht gleich dazu

Kein Bock. Frag mal Harald.

LG
old.

von THOR (Gast)


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ArnoR schrieb:
> ???
> Und was genau hat dein Beitrag mit der in den Zitaten diskutierten Frage
> der Klassifizierung B oder C zu tun?

Ich hatte Class C bisher für nen Witz gehalten, der steht ernsthaft zur 
Debatte?

Dann ist die Lösung dieser schwierigen Frage ja zum Glück einfach:

http://www.circuitstoday.com/class-c-power-amplifier

Offensichtlich isses kein Class C.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Harald W. schrieb im Beitrag
> Aha, ein Pleonasmus. :-)

Es sollte ursprünglich einer von vielen sinnfrei existierenden 
Dinosauriern werden...   Bitte um Korrektur zukünftiger Pleonasmen.

von Mark S. (voltwide)


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Christian S. schrieb:
> Harald W. schrieb im Beitrag
>> Aha, ein Pleonasmus. :-)
>
> Es sollte ursprünglich einer von vielen sinnfrei existierenden
> Dinosauriern werden...   Bitte um Korrektur zukünftiger Pleonasmen.

Mein Vorschlag zur güte: Pleonasmen zukünftig weglassen und stattdessen 
Tautologien verwenden.

von genausowenig wer (Gast)


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Oooch, ich fand Christians Ansatz schon ganz gut:

Ein Ple/io - naß - muß.

e - Harald konnte nicht widerstehen, Christian durch den ... zu ziehen.
i - die lebten halt im Meer. (Mußten auch naß.)

So lange er kein Liopleurodon von einem P., einer T., oder gar einem 
H. draus macht... würde ich persönlich Christian nicht naß machen 
wollen.

CO2 ist ihm N. schrieb:
> Kein Bock.

Besser wär: Kein Blog.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Kann man die genaue Basis-Emitter-Spannung aus dem angehöngten 
Datenblatt heraus lesen?"

Nein, dazu macht es keine Aussage und gibt dazu nichts preis. Hierzu 
bräuchte man ein Diagramm. Im Zweifelsfall ausmessen am Exemplar. 
Genauigkeit und Exaktheit an dieser Stelle sind allerdings vergeudete 
Mühe. Interessant wird es erst, wenn man einen Kurvenschreiber mal eben 
auf dem prestigeträchtigen Messgerätewagen heranrollen kann, auf dessen 
Bildschirm sich die charakteristischen und unverwechselbaren Kurven des 
Transistorexemplars darstellen lassen.

Beispielsweise hier wird über die Gleichstromverstärkung eine ungefähre 
Aussage gemacht:
https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.vakits.com/sites/default/files/BC307.pdf&ved=0ahUKEwiXmKfzrJHVAhVJZlAKHaVBBZkQFggwMAY&usg=AFQjCNFcBWXyU77zJQf9yRXOWwDTr6MmjQ

Und der nächste, der hier mitdenkt und miteinsteigt, möge bitte ein 
Hendiadyoin bringen.

mit freundlichem Gruß

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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von michael_ (Gast)


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AVknow schrieb:
> Ich habe ein paar Fragen zu dem oben dargestellten Audioverstärker.
> Wie bestimme ich denn meinen Ruhestrom?

Nach Gehör.
Einstellwerte aus Schaltplänen haben die die Sicherheit für die Serie 
drin.
Je besser die Transis gepaart sind, desto geringer braucht der Ruhestrom 
sein.
Einfach mal probieren.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Nach Gehör kann man nichts bestimmen. Es gibt für Klasse B einen 
optimalen Punkt bei dem die Übernahmeverzerrungen nicht mehr auftreten 
und die Ausgangsstufe die beste Linearität hat. Bei zu viel Ruhestrom 
hast du einen Bereich wo beide Transistoren verstärken und dann bei 
höherer Aussteuerung auf einen Transistor zurückgeht. Das muß dann die 
Gegenkopplung ausbügeln.

von Elektrofan (Gast)


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> Je besser die Transis gepaart sind, desto geringer braucht der Ruhestrom
> sein.

Demnach könnte bei "identischen" Transistoren der Ruhestrom
Null sein.
Nicht zutreffend.
Auch dann hätten BEIDE Transistoren ihre nichtlineare B-E-Kennlinie!

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> du meinst ich hätte sinnentstellend zitiert

Ich hatte das wirklich gehofft.

Habe ich einen guten Text dazu gefunden:
http://www.amateurfunk-wiki.de/index.php?title=Arbeitspunkt

LG
old.

von michael_ (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Nach Gehör kann man nichts bestimmen. Es gibt für Klasse B einen
> optimalen Punkt bei dem die Übernahmeverzerrungen nicht mehr auftreten
> und die Ausgangsstufe die beste Linearität hat.

Du nicht, aber ich habe das oft gemacht.
Damals(TM), bei Kofferradios, wo an entsprechende Meßtechnik nicht zu 
denken war.
Natürlich kannst du ja einen Super-Duper Meßplatz aufbauen.

Elektrofan schrieb:
> Demnach könnte bei "identischen" Transistoren der Ruhestrom
> Null sein.
> Nicht zutreffend.

Von Null hat niemand gesprochen.
Das ist deine Erfindung!

von THOR (Gast)


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michael_ schrieb:
> Natürlich kannst du ja einen Super-Duper Meßplatz aufbauen.

Also...ein Oszi?

von ArnoR (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:
> Habe ich einen guten Text dazu gefunden:
> http://www.amateurfunk-wiki.de/index.php?title=Arbeitspunkt

Ja, und nu?
Da steht doch genau das was ich oben schon schrob, nämlich B-Betrieb. 
Der Ruhestrom obiger Endstufe ist keineswegs =0, sondern entspricht 
einfach dem Strom, der bei Ube~0,3V fließt. Der ist zwar um ein paar 
Dekaden kleiner als bei 0,7V (etwa -1 Dekade je 60...100mV), aber eben 
nicht null. Wenn man wirklich null haben will, muss auch Ube=0 (oder 
negativ) sein.

von Olaf (Gast)



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AVknow schrieb:
> Wie bestimme ich denn meinen Ruhestrom?

Es wurden seit dem 10.07.2017 viele gute Beiträge gemacht. Hier mal ein 
praktisches Beispiel. Die Fotos habe ich einfach aus einem anderen 
Thread geklaut. Das macht man zwar nicht, habe ich aber mal zur 
Verdeutlichung trotzdem gemacht (aus dem Thread: Ferromagnetischer 
Schwebekörper).

Man kann gut erkennen wie man mit dem 10k Trimmer den Ruhestrom 
einstellen kann. Auch ohne Oszilloskop kann ein Spannungsabfall von ca. 
20 mV an den 1 Ohm Widerständen eingestellt werden. Dadurch verschwinden 
die Übernahmeverzerrungen und die Schaltung ist dank der 1 Ohm 
Emitterwiderstände auch noch temperatur- und schwingneigungsresistent.

Der TO soll die Schaltung mit dem veralteten LM741 nicht nachbauen, sie 
dient nur zur Beantwortung der oben gestellten Frage.

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Da steht doch genau das was ich oben schon schrob

Nein, deshalb habe ich eine korrekte Erklärung raussuchen müssen.
Ich musste übrigens mehrere Lesen um diese brauchbare zu finden.
Beitrag "Betriebsklassen A, B, C Audioverstärker erklärt"

ArnoR schrieb:
> Ube~0,3V fließt. Der ist zwar um ein paar
> Dekaden

Und deshalb praktisch nicht vorhanden.
16nA übrigens, habe das eben mal getestet.
Und beachte was ich dafür tun musste.

ArnoR schrieb:
> Wenn man wirklich null haben will,

wirklich 0 hast Du nie.

LG
old.

von ArnoR (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:
> Nein, deshalb habe ich eine korrekte Erklärung raussuchen müssen.
> Ich musste übrigens mehrere Lesen um diese brauchbare zu finden.
> Beitrag "Betriebsklassen A, B, C Audioverstärker erklärt"

Es ist wie immer mit dir, Darius. Du machst wegen kranker Rechthaberei 
einen Thread kaputt und endest schließlich in unendlicher Haarspalterei, 
um irgendwie am Ende Recht zu bekommen.

Was steht denn in deinem Link?

"Beim B-Betrieb wählt man den Arbeitspunkt so, dass im Ruhezustand nur 
noch ein ganz kleiner Strom fließt."

und

"Beim C-Betrieb fließt im Ruhezustand kein Strom mehr."

Du legst nun willkürlich fest, dass die 16nA bei Ube=0,3V nicht etwa ein 
"ganz kleiner Strom" ist, sondern "gar kein Strom mehr" ist, damit es in 
deinem Sinne C-Betrieb ist. Ist es aber nicht, der Transistor ist auch 
bei Ube=0,3V noch aktiv.

CO2 ist ihm N. schrieb:
> ArnoR schrieb:
>> Wenn man wirklich null haben will,
>
> wirklich 0 hast Du nie.

Damit ist auch nicht der Gesamtstrom durch den Transistor gemeint, 
sondern nur der Teil, der durch die Aussteuerung an der 
Basis-Emitter-Strecke auftritt und deutlich größer als der 
Sättigungssperrstrom ist.

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Was steht denn in deinem Link?
>
> "Beim B-Betrieb wählt man den Arbeitspunkt so, dass im Ruhezustand nur
> noch ein ganz kleiner Strom fließt."
>
> und
>
> "Beim C-Betrieb fließt im Ruhezustand kein Strom mehr."

Korrekt.
Welchen Wert hat der ganz kleine Strom?

Alles darunter ist praktisch kein Strom mehr und C-Betrieb.
Jetzt verstanden?

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Das hatten wir hier schonmal. Damals wurde nach der
Stromquelle gefragt.
Den Thread muss ich noch suchen, die asc habe ich aber noch.
Siehe Anhang.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:
> Den Thread muss ich noch suchen

und da ist er:
Beitrag "Audio-Verstärker Konstantstromquelle einarbeiten"

LG
old.

von Olaf (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:
> und da ist er:

Ja, schön. Ist denn jetzt die Strombegrenzung in diesem Thread mit 
eingebunden worden oder nicht? Wenn ja, wie? Ich kann die asc Dateien 
nicht öffnen!

Sorgt die Strombegrenzung dafür, dass ich die Emitterwiderstände dann 
weglassen kann?

von oldeurope O. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Sorgt die Strombegrenzung dafür, dass ich die Emitterwiderstände dann
> weglassen kann?

https://www.mikrocontroller.net/attachment/335331/Unbenannt.JPG
Da nur eine Diode D3 da ist, sind die Transistoren T1 und Q1
ohne Ruhestrom. Brauchen dann keine Emitterwiderstände zur
Ruhestromstabilisierung.

Welche Strombegrenzung Du meinst, habe ich nicht verstanden.

Olaf schrieb:
> Ich kann die asc Dateien
> nicht öffnen!

Warum nicht? Bei mir klappt das.

LG
old.

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