Hallo, ich habe ein Problem mit einem Synthesizer (Access Virus b), er scheint in einer "Bootloop" festzuhängen (startet nach dem Einschalten wie gewöhnlich, bootet aber neu sobald er fertig ist, als ob man ihn aus- und wieder einschaltet). Wichtig dazu zu sagen sei noch, dass das Problem nach und nach kam, früher hat er einwandfrei funktioniert, dann hat er immer mal das Booten wiederholt aber ist dann doch fertig geworden und hat fehlerfrei funktioniert. Nun startet er aber überhaupt nicht mehr. Da an der Software seit kauf nie etwas geändert wurde, schließe ich ein derartiges Problem aus, ein Hardreset blieb erfolglos. Externes Netzteil sowie Pufferbatterie liefern auch unter last die benötigte Spannung. In einem Synthieforum habe ich gelesen, dass ein solches Problem durch ausgetrocknete Elkos verursacht werden kann. Daher meine erste Frage: Wie kann ich ohne auslöten einen faulen Elko finden? Mir ist aufgefallen, dass von der Hauptplatine, etwa an der stelle wo das Externe Netzteil eingesteckt wird, ein "fiepsen/zischender hoher ton" zu hören ist, obwohl keine mechanischen Bauteile oder Lautsprecher im gerät verbaut sind. War im normalen betrieb nicht so. Auch ist dieses Geräusch nicht konstant, sondern ändert geringfügig seine Tonlage und Lautstärke beim neu Booten. Es wird nichts unnormal warm und es lässt sich nichts außergewöhnliches beobachten Daher meine zweite Frage: Was kann das sein? Vielen Dank fürs lesen, ich hoffe jemand kennt sich aus!
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mit einem esr messgerät, beispielsweise von ELV. https://www.elv.de/elv-komponententester-esr-meter-mit-oled-display-kt200-bausatz.html Tut gute Dienste! BG
Schau mal in diesen Thread: https://www.gearslutz.com/board/11472563-post8.html Sieht so aus, als könnte der rot eingekreiste 100µF/25V Elko der Schuldige sein... nach Austausch lief der Virus offensichtlich wieder.
Daniel G. schrieb: > Daher meine zweite Frage: Was kann das sein? Die Spule des Schaltreglers, weil der durch ausgetrocknete Elkos zickt.
Daniel G. schrieb: > Daher meine erste Frage: Wie kann ich ohne auslöten einen faulen Elko > finden? Kältespray und Fön wären meine ersten Ansprechpartner... > Daher meine zweite Frage: Was kann das sein? Das hat die gleiche Ursache. Oder vielmehr ist vermutlich das Pfeifen (= Reglerschwingungen) die Ursache für den laufenden Reboot.
Danke für die schnellen Antworten! Lothar M. schrieb im Beitrag #5079291 > Kältespray und Fön wären meine ersten Ansprechpartner... Was meinst du damit? Michael W. schrieb: > Schau mal in diesen Thread: Cool, werden den dann mal genauer testen. icke schrieb: > mit einem esr messgerät, beispielsweise von ELV. alao einen Kondensator messen kann ich, aber wenn das Teil das im eingebauten Zustand kann, wäre das ja mal eine sinnvolle Investition... Danke Leute!
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Daniel G. schrieb: >> Kältespray und Fön wären meine ersten Ansprechpartner... > Was meinst du damit? Kondensatoren warm machen --> SNT startet Dann ausschalten und einen Kondensator nach dem anderen abkühlen --> wenn es der defekte ist, startet er nicht mehr
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Lothar M. schrieb: > Dann ausschalten und einen Kondensator nach dem anderen abkühlen --> > wenn es der defekte ist, startet er nicht mehr Ok danke, klingt jetzt um so einleuchtender, Gerät war jetzt 2-3 Stunden an, hab es ausgeschaltet, nach paar Sekunden wieder eingeschaltet und es hat sofort auf anhieb gebootet. Werde das demnächst probieren. Blöde Frage aber warum funktioniert das überhaupt mit dem wärmen/kühlen? Ich weiß ungefähr wie ein Elko aufgebaut ist aber kanns mir grade nicht vorstellen.
Daniel G. schrieb: > Blöde Frage aber warum funktioniert das überhaupt mit dem wärmen/kühlen? Tut mir leid, da müsste jetzt ein Chemiker her... ?
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Bei einem erwärmten Elko kommt noch wieder etwas Leben ins Elektrolyt, würde ich mal laeinhaft vermuten. Die Methode mit Fön und Kältespray funktioniert ganz gut, wenn man den Fehler auf die Elkos eingrenzen will oder muß. Kann man statt dem ESR-Messer nicht auch einen Oszi dazu mißbrauchen, wenn man am Elko die zu hohen Rippel-Spannungen unter Betriebsbedingungen dann sieht? Oder eine Art Rippel-Spannungs-Lupe konstruieren, um im Betriebszustand den faulen Kandidaten herauszuprüfen? Gewölbte Deckel / Kappen sind auch ein gutes Anzeichen für gealterte strapazierte C´s.
Lothar M. schrieb: > Tut mir leid, da müsste jetzt ein Chemiker her... ? Arrhenius, Kohlrausch und Konsorten hatten da schon einiges gesagt dazu. Niemand schrieb: > Bei einem erwärmten Elko kommt noch wieder etwas Leben ins Elektrolyt, > würde ich mal laeinhaft vermuten. Genau so ist es. Das Elektrolyt altert ständig durch die über den Stromripple erzeugte (und oft sogar teils auch von außen, der PCB, eingeleitete) Wärme. Unter dieser Messmethode sogar noch etwas mehr, was aber durch den bevorstehenden Tausch "mehr als egal" ist. Niemand schrieb: > Kann man statt dem ESR-Messer nicht auch einen Oszi dazu mißbrauchen Tektronix hat ein "halboffizielles" Prozedere veröffentlicht, auch für Kapazität und Induktivität, mit Vergleichsmessungen mit anderen Messmethoden. Die Auswertung wird hier vereinfacht vom Averaging Mode des Tek Scopes. Den aber haben andere moderne DSOs auch. (Und natürlich geht´s notfalls ohne.): https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=9&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjhg_Culo_VAhXMhrQKHZN-AQ0QFghnMAg&url=http%3A%2F%2Fwww.tek.com%2Fdl%2F75W_28152_1.pdf&usg=AFQjCNGpjkvJElOaq03Zk3qHpKu8QQK1ww
genausowenig wer schrieb: > "halboffizielles" Ein "beinah amtliches" - vorm Kaffe ist wohl zu früh... :)
Teo D. schrieb: > as billigeres tus auch. > China-Clone kosten ~10€ > Beitrag "Transistortester AVR" neim das tun die nicht. ELV nutzt eine völlig andere analoge Eingangsschaltung und kann deher auch in circuit messen. Spannungsfrei machen und parallele komponenten wie spule, dioden etc ausschließen!
Mal die Spannung am Elko messen, ob die glatt und hoch genug ist. Diese alten Kisten sind ja oft noch mit bedrahteten Bauelementen ausgestattet, sodass das leicht gehen sollte.
So, danke euch allen! Habe den Elko schnell gefunden und gegen einen neuen von Conrad ausgetauscht, funktioniert einwandfrei.
Super, daß der Virus wieder läuft! Klasse wäre, wenn Du den 'Schuldigen' (also den defekten Original-Kondensator) noch beim Namen nennen würdest: wieviel µf/Volt - und am Besten noch die entsprechende Bezeichnung auf der Platine, z.B. C102 oder so... das würde einem eventuellen 'Kollegen' mit dem gleichen Problem beim gleichen Synth sicher eine gute Hilfe sein ;-)
Also die Nummer weiß ich jetzt nicht. Es ist aber ein 25V 100µF Elko, der an der beschriebenen Stelle im Bild sitzt. Habe vor dem Löten mit einem Feuerzeug kurz probiert ob es der richtige ist (alles auf Raumtemperatur ->startet nicht, den elko ganz kurz mit dem feuerzeug erwärmt -> startet sofort) Nach Austausch war übrigens auch das komische fiepen weg. VG Daniel
Das Fiepen dürfte ein kleiner keramischer gewesen sein, der irgendwo parallel hing oder sonst wie überlastet war.
@ Daniel G. Danke für die Rückmeldung - wie zu sehen ist, hat die Platine leider keinen Bestückungsaufdruck. Aber aus dem Bild wird gut ersichtlich, um welchen Elko es sich handelt. Das sollte schon als Hilfestellung ausreichen :-) Gruß, Michael
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