Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wer kennt sich mit BJTs aus?


von Jan (Gast)


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Hallo,

ich möchte mit folgendem IC einen Step-Up bauen:

http://www.mouser.com/ds/2/115/AZ34063A-464726.pdf

Laut Datenblatt gibt es da auf Seite 8 an Pin 8 den R3 mit 180 Ohm. Nun 
frage ich mich, wozu ich den brauche. Darüber finde ich nichts. Was 
bewirkt der? Kann ich den weglassen?

: Verschoben durch Admin
von Nudge (Gast)


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Hallo Jan,

den R3 kannst du nicht einfach weglassen.
Der wird als "Versorgung" der Treiberstufe für den internen 
Leistungstransistor benötigt.
Ohne den R3 kann der Leistungstransistor nicht aufgesteuert werden.

Viele Grüße
Nudge

von THOR (Gast)


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Zuerst: Das ist der MC34063 und über den gibts Application Notes und 
Online-Berechnungstools.

Jan schrieb:
> Was
> bewirkt der?

Das machen auch die Berechnungstools falsch: Der begrenzt den Strom für 
den Last-BJT Treiber.
Darüber stellt man dann die Sättigung des Lasttransistors ein.

Zuviel Strom: Geringe Vcesat aber Transistor schaltet verspätet ab
Zuwenig Strom: Hohe Vcesat (oder ggf. gar keine Sättigung); sehr hohe 
Verlustleistung

Jan schrieb:
> Kann ich den weglassen?

Den Pin offen lassen? Nein, der Basis-Emitter Widerstand vom 
Lasttransistor hat 100 Ohm wenn ich mich nicht irre. Da müssen also 
mindestens 7mA fließen bevor der Lasttransistor leiten kann. Die bringt 
der Flipflop-Ausgang aber bei weitem nicht.

Berechnung dieses Widerstands steht hier drin:

https://www.onsemi.com/pub/Collateral/AN920-D.PDF

von ArnoR (Gast)


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Nudge schrieb:
> den R3 kannst du nicht einfach weglassen.
> Der wird als "Versorgung" der Treiberstufe für den internen
> Leistungstransistor benötigt.
> Ohne den R3 kann der Leistungstransistor nicht aufgesteuert werden.

Vielleicht meint er auch: den R3 durch ein Stück Draht ersetzen?

Auch das geht nicht. Einer oder beide internen Transistoren werden dann 
zerstört. Der begrenzt den Basisstrom des Treibertransistors.

von Michael B. (laberkopp)


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Jan schrieb:
> Kann ich den weglassen?

Natürlich nicht. Man kann nicht einfach alles weglassen was man nicht 
versteht.

Der Widerstand bestimmt den Basisstrom in den Schalttransisitor und 
sollte 1/10 des von ihm geschalteten Stroms betragen.
Weniger spart Strom und erhöht die Effektivität und macht die Schaltung 
schneller, mehr verringert die Schaltverluste,

Der MC34063 ist kein einfach zu beherrschender Schaltregler. Er ist 
eigentlich nur stabil im diskontinuierlichen Betrieb, also wenn jedesmal 
der Strom in der Spule bis auf 0 fällt. Daher muss der Spulenstrom auch 
das doppelte betragen, und damit die Spule doppelt so belastbar sein wie 
nötig.

Man nimmt eine Spule die den Strom aushält, die hat eine Induktivitä.
Man berechet, wie lange es dauert, bis sich der Strom der Spule in den 
Ausgangselko bei Nenn-Ausgangsspannung entladen hat. So lange muss die 
toff zeit des Reglers sein, man bestimmt den timing-capacitor nach 
Diagramm. Dann ergibt sich eine viel zu lange ton Zeit, die vorzeitig 
durch Erreichen des Maximalstroms beendet wird. Man legt Rsc auf diesen 
Maximalstrom aus (das doppelte des Schaltstroms auf Eingangsseite).

 http://www.intusoft.com/onsemipdfs/AN920-D.pdf

von THOR (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Der Widerstand bestimmt den Basisstrom in den Schalttransisitor und
> sollte 1/10 des von ihm geschalteten Stroms betragen.

Das ist schon ne relativ starke Sättigung, ich hab immer auf ne 
Verstärkung von 15..25 ausgelegt.

Gerade bei nem Step-Up sollte man die Einschaltphasen des Transistors 
nicht unnötig ausdehnen.

von Jan (Gast)


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Danke für die Antworten. Das scheint wohl ein Uraltchip zu sein, da man 
heutzutage ja nur noch FETs verwendet. Das erklärt auch den wahnsinnig 
hohen Iq.

von THOR (Gast)


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Jan schrieb:
> Das scheint wohl ein Uraltchip zu sein, da man
> heutzutage ja nur noch FETs verwendet.

Bei weitem nicht. Aber alt ist der, ja.

von THOR (Gast)


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Es ist dir natürlich freigestellt, da nen FET dran anzuschließen. Den 
internen Leistungstransistor kannst, MUSST du aber nicht verwenden.

von Jan (Gast)


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Das bringt mir auch nicht wirklich viel Iq Gewinn. Dauernd habe ich zu 
viel Iq :(

von Schaltschrank (Gast)


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Na, dann nenn doch mal Deine gesamten Leistungsdaten mitsamt der 
Bedingungen, oder führ die Anwendung genau aus. Sollen wir raten?

von THOR (Gast)


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Schaltschrank schrieb:
> Sollen wir raten?

Ich hätte gewartet bis er von selbst drauf kommt.

von Schaltschrank (Gast)


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THOR schrieb:
> Ich hätte gewartet bis er von selbst drauf kommt.

Sein "IQ" kann noch so hoch sein - als Amateur in dem Bereich weiß man 
leider noch nicht gesichert, daß es DEN einen 
"Low-Iq-Regler-für-alles" so nicht gibt.

Da hilft also nur die Kombi aus Fragen und Antworten... :)

von Jan (Gast)


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Ja. Macht Sinn!

Ich würde gerne 7.5V auf 13.5V hochskillen mit Iout 100mA und einem 
niedrigen Iq. Bauform ist egal. aber bitte nicht CSP.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

an diesem IC kann man viel lernen und bei Fehlschlägen, war das 
abgerauchte Exemplar nicht teuer.

Hier erfährt man noch viel:
https://www.mikrocontroller.net/articles/MC34063

sowie es im Forum etliche Beiträge zum Stepup gibt.
Die 100mA sollte der interne Transistor alleine schaffen.
Bei 7,5V funktionieren etliche andere Schaltregler-ICs noch nicht.

Mit freundlichem Gruß

von Harald W. (wilhelms)


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Jan schrieb:

> Dauernd habe ich zu viel Iq :(

Was macht man denn, wenn man einen zu hohen Intelligenzqutienten hat?

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