Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik H-Brücke Bediensicher ?


von Mathias (Gast)


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Sehe ich das richtig, das bei dieser H-Brücke die Leistungstransistoren 
nicht durchbrennen, wen man versehentlich an beiden Eingängen eine 
Spannung anlegt ?

http://www.talkingelectronics.com/projects/H-Bridge/images/Design20Bridge.gif

von Bernd (Gast)


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AB = 11

Meinst du? Ist doch ein oben beschriebener Betriebszustand.

von Mark S. (voltwide)


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Diese Schaltung ist in keinem Zustand sicher, da schon mal die 
Freilaufdioden fehlen.

von oszi40 (Gast)


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Mathias schrieb:
> bei dieser H-Brücke

Bei dieser H-Brücke sterben die Transistoren nicht wegen falscher 
Ansteuerung, sondern wegen Überlastung oder böser induktiver 
Abschaltspannung des Motors. Außerdem braucht man zwischen Vorwärts- und 
Rückwärtslauf eine kleine Pause (wegen der mechanischen Trägheit des 
Motors, der da als Generator läuft). Anbei nochmals das 
Prinzipschaltbild einer einfachen Polwendeschaltung.

von Olaf (Gast)


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Diese H-Brücke ist bediensicher. Die PWM-Geschichte kannst Du Dir erst 
einmal wegdenken.

Nachteil ist, dass insgesamt 1,4 Volt Spannungsverlust an den 
Transistoren abfallen. Bei Verwendung von MOSFET's benötigst Du einen 
Treiber z.B. TC4427.

von Mathias (Gast)


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>Nachteil ist, dass insgesamt 1,4 Volt Spannungsverlust an den Transistoren 
abfallen.

Ist dies nicht generell der Fall, wen man mit bipolaren Transistoren 
arbeitet ?
Ansonsten sieht die Schaltung recht einfach aus.

>Bei Verwendung von MOSFET's benötigst Du einen Treiber z.B. TC4427.
Für was ist dieser gut ?
Geht dies nicht auch mit einem einfachen Transistor ?

von Olaf (Gast)


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Mathias schrieb:
> Ist dies nicht generell der Fall, wen man mit bipolaren Transistoren
> arbeitet ?

Nein, wenn die Emitter an den Rails hängen, dann hat man keine 1,4 Volt 
Verlust, so wie in Deiner oben gezeigten Schaltung. Aber ohne 
Verriegelungslogik wird sie dann unsicher.

Mathias schrieb:
> Für was ist dieser gut ?

Der erzeugt kurze Ansteuerlücken für die MOSFETs, damit sie in der 
Flanke nicht kurzzeitig pro Halbbrücke gleichzeitig leiten 
(Minikurzschluss).

von Warum:-( (Gast)


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Wer das aufbaut, um etwas zu lernen, baut das zeitgemäß mit MOSFET auf.
Wer höhere Spannungen haben will, nimmt halt dann IGBT.
Wer mal schnell mit dem Arduino einen Motor steuern will, nimmt eine 
fertige Brücke.

Normale Transistoren haben in dieser Anwendung nichts mehr zu suchen. 
Das ist seit 30 Jahren Geschichte.

Brauchbare Motorbrücken gibt hier:
http://www.allegromicro.com/en/Products/Motor-Driver-And-Interface-ICs/Brush-DC-Motor-Drivers.aspx

Oder auch bei TI, ST oder Toshiba.

von Olaf (Gast)


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Warum:-( schrieb:
> Normale Transistoren haben in dieser Anwendung nichts mehr zu suchen.
> Das ist seit 30 Jahren Geschichte.

Blödsinn. Wer schnell mal einen Motor steuern will, oder etwas lernen 
will baut mal eben fluxartig eine Brücke mit Transistoren auf.

Leute, die keinen Bock haben was aufzubauen, die bestellen sich einfach 
eine fertige Brücke mit MOSFETs, Überstrom- und Temperaturschutz und den 
ganzen Kokolores der dazugehört.

von Falk B. (falk)


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@Mathias (Gast)

>Sehe ich das richtig, das bei dieser H-Brücke die Leistungstransistoren
>nicht durchbrennen, wen man versehentlich an beiden Eingängen eine
>Spannung anlegt ?

>http://www.talkingelectronics.com/projects/H-Bridg...

Tu dir selbst eienn Gefallen und lass die Finger von solchen 
Amateurschaltungen. Nimm einen vollintegrierte H-Brücke, wie z.B. den 
L6203. Siehe H-Brücken Übersicht.

von Warum:-( (Gast)


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Olaf schrieb:
> Blödsinn. Wer schnell mal einen Motor steuern will, oder etwas lernen
> will baut mal eben fluxartig eine Brücke mit Transistoren auf.

Oder aus MOSFET, so wie ich in meinem Beitrag vorgeschlagen habe...

von Olaf (Gast)


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Warum:-( schrieb:
> Oder aus MOSFET, so wie ich in meinem Beitrag vorgeschlagen habe...

Oder aus Transistoren, so wie ich in MEINEM Beitrag vorgeschlagen 
habe...

Wir können das Spielchen die ganze Nacht durch weiterspielen, weil ich 
Morgen früh ausschlafen kann.

von Falk B. (falk)


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@Warum:-( (Gast)

>> Blödsinn. Wer schnell mal einen Motor steuern will, oder etwas lernen
>> will baut mal eben fluxartig eine Brücke mit Transistoren auf.

Nö.

>Oder aus MOSFET, so wie ich in meinem Beitrag vorgeschlagen habe...

Nö^2!

https://www.mikrocontroller.net/articles/H-Br%C3%BCcken_%C3%9Cbersicht#Diskrete_H-Br.C3.BCcken

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Olaf schrieb:
> der dazugehört

Du schreibst Es ja selber - gehört halt irgendwie dazu und der 
Bastel-Akku hält auch länger, wenn die H-Brücke keine Kurzschlüsse 
produziert.

MfG

von Mathias (Gast)


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>Blödsinn. Wer schnell mal einen Motor steuern will, oder etwas lernen
>will baut mal eben fluxartig eine Brücke mit Transistoren auf.

Das selbst aufbauen ist doch das interessante, fertige Schaltungen sind 
langweilig. Anders sieht es natürlich aus, wen man kommerziell etwas 
herstellen und verkaufen muss.

>Nein, wenn die Emitter an den Rails hängen, dann hat man keine 1,4 Volt
>Verlust, so wie in Deiner oben gezeigten Schaltung. Aber ohne
>Verriegelungslogik wird sie dann unsicher.
Ich dachte immer, ein einzelner Transistor verbratet immer mindestens 
0,7Volt.

von Olaf (Gast)


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Mathias schrieb:
> Ich dachte immer, ein einzelner Transistor verbratet immer mindestens
> 0,7Volt.

Es sind immer zwei diagonal angeordnete Transistoren gleichzeitig im 
Einsatz, deswegen 1,4 Volt.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Olaf schrieb:
> Es sind immer zwei diagonal angeordnete Transistoren gleichzeitig im
> Einsatz, deswegen 1,4 Volt.

Quatsch.
Zwei mal 0,2 Volt.

In Wirklichkeit hängt`s natürlich auch vom Motorstrom ab.
Die Leistungstransistoren bekommen ca. 200 mA Basisstrom.
Auf Dauer ziemlich viel für BC547.

von Olaf (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Quatsch.
> Zwei mal 0,2 Volt.
>
> In Wirklichkeit hängt`s natürlich auch vom Motorstrom ab.
> Die Leistungstransistoren bekommen ca. 200 mA Basisstrom.
> Auf Dauer ziemlich viel für BC547.

Es hat keinen Zweck mehr hier noch weiter Dinge zu erklären. Wenn die 
Last am Emitter hängt sind es 0,7 Volt pro Transistor. Punkt! Und vom 
BC547 war nie die Rede!

von der schreckliche Sven (Gast)


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Mathias schrieb:
> Sehe ich das richtig, das bei dieser H-Brücke die
> Leistungstransistoren
> nicht durchbrennen, wen man versehentlich an beiden Eingängen eine
> Spannung anlegt ?
>
> http://www.talkingelectronics.com/projects/H-Bridge/images/Design20Bridge.gif

Hallo Olaf,
Damit fing doch alles an, oder?

von Olaf (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Damit fing doch alles an, oder?

Wenn Du Dich auf die oberste Schaltung vom TO beziehst, hast Du 
natürlich Recht. Sorry. Auch wenn ein 47R Widerstand im Emitter vom 
BC547 liegt fließt kein Basisstrom von 200mA (hfe Wert berücksichtigen)! 
Es sind je nachdem ob es A, B oder C Typen sind, vielleicht ca. 1 bis 
2mA.

von oldeurope O. (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Die Leistungstransistoren bekommen ca. 200 mA Basisstrom.
Nein weil:
5V an der Basis com BC,
4V3 am Emitter vom BC,
0 oder 0V7 an der Basis vom TIP31.
macht 4V3/47R = 91mA brake
3V6/47R = 77mA fwd
Das ist der Eingeprägte Basisstrom für die H-Brücken
in Emitterschaltung.
Mir gefällt mir die Schaltung. Clever gelöst, Respekt!

LG
old.

von Mathias (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:
> der schreckliche Sven schrieb:
>> Die Leistungstransistoren bekommen ca. 200 mA Basisstrom.
> Nein weil:
> 5V an der Basis com BC,
> 4V3 am Emitter vom BC,
> 0 oder 0V7 an der Basis vom TIP31.
> macht 4V3/47R = 91mA brake
> 3V6/47R = 77mA fwd
> Das ist der Eingeprägte Basisstrom für die H-Brücken
> in Emitterschaltung.
> Mir gefällt mir die Schaltung. Clever gelöst, Respekt!
>
> LG
> old.

Wen ich es richtig verstehe, ist die Schaltung im ersten Post zu 
gebrauchen, wen man zusätzlich noch Freilaufdioden einbaut ?

von der schreckliche Sven (Gast)


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Mathias schrieb:
> Wen ich es richtig verstehe, ist die Schaltung im ersten Post zu
> gebrauchen, wen man zusätzlich noch Freilaufdioden einbaut ?

Bingo

von oldeurope O. (Gast)


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Mathias schrieb:
> Wen ich es richtig verstehe, ist die Schaltung im ersten Post zu
> gebrauchen, wen man zusätzlich noch Freilaufdioden einbaut ?

Wenn ich das richtig verstehe, ist dem so.
Habe die Schaltung weder selbst aufgebaut noch simuliert,
auch für mich ist die neu. :-)

Du kannst die "Freilaufdioden" übrigens auch zwischen
Basis und Emitter legen.
Dabei werden die Dioden Strom- und Spannungsmässig
nicht so hoch belastet. Alternativ gibt es auch
Transistoren mit eingebauten Freilaufdioden.

LG
old.

von C123 (Gast)


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CO2 ist ihm N. schrieb:
> 4V3 am Emitter vom BC,
> 0 oder 0V7 an der Basis vom TIP31.
> macht 4V3/47R = 91mA

Aber 11,3 Volt an C vom BC547. Die C-E 11,3-4,3 = 7Volt*91mA=0,6W 
überfordern den BC547 ein wenig.

von oldeurope O. (Gast)


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C123 schrieb:
> 7Volt*91mA=0,6W

Ja, ist mir auch zu viel.

LG
old.

von Mathias (Gast)


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Ich wollte es mit den Open-Kollektor und Open-Emitter mal probieren und 
habe, die Schaltung im Anhang ausprobiert. Die Differenz zwischen den 
beiden Varianten ist extrem, was der Spannungsabfall am Transistor 
betrifft.


>C123 schrieb:
>> 7Volt*91mA=0,6W

>Ja, ist mir auch zu viel.

>LG
>old.

Wen ich anstelle von TIP31 und TIP32, Darlington (TIP122 und TIP127) 
verwende, könnte man dann die Widerstände vergrösseren, zB, den 1K durch 
10K und den R46 durch 1K ?
Oder bekomme ich dadurch andere Probleme ?

von Olaf (Gast)


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Mathias schrieb:
> Oder bekomme ich dadurch andere Probleme ?

Ja. Dann hast Du pro Darlingtontransistor wieder einen Spannungsabfall 
von 0,7 Volt, also insgesamt immer 1,4 Volt, egal bei welcher 
Drehrichtung.

Verwende Testweise in Deiner linken Schaltung einen NPN 
Darlingtontransistor (Emitter an Masse), dann siehst Du es.

von oldeurope O. (Gast)


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Mathias schrieb:
> Wen ich

Du kannst einen BD139 anstelle des BC in der Schaltung
verwenden.
Welchen Strom soll die Brücke denn liefern können?

Olaf schrieb:
> immer 1,4 Volt
Plant man halt im Netzteil mit ein.
Je nach Last, kann das ökonomischer sein
weil die Treiberschaltung weniger Leistung umsetzt.

LG
old.

von Mathias (Gast)


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Olaf schrieb:
> Mathias schrieb:
>> Oder bekomme ich dadurch andere Probleme ?
>
> Ja. Dann hast Du pro Darlingtontransistor wieder einen Spannungsabfall
> von 0,7 Volt, also insgesamt immer 1,4 Volt, egal bei welcher
> Drehrichtung.
>
> Verwende Testweise in Deiner linken Schaltung einen NPN
> Darlingtontransistor (Emitter an Masse), dann siehst Du es.

Ich habe den Test gemacht, und es liegt leider bei den 0,7 Volt.

von Mathias (Gast)


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Was hindert mich daran, die Brücke auf diese Art aufzubauen ?

https://www.heise.de/select/make/2016/6/1482398401198797/contentimages/cm.H-Bruecke-TTL.slr_IG.jpg

Diese müsste eigentlich auch Kurzschlussfest sein.
Einziger Nachteil wird wohl sein, das keine Bremse vorhanden ist, so wie 
bei der Schaltung im ersten Post.

von Olaf (Gast)


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Mathias schrieb:
> Was hindert mich daran, die Brücke auf diese Art aufzubauen ?

Nichts. Das Bremsen übernehmen die Dioden über die niederohmige 
Versorgung. Die Transistoren T5 und T6 müssen nur schnell und voll 
durchschalten, damit es nicht zum Floaten kommt.

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