Hi Leute, bin Berufseinsteiger, hab an Uni Elektrotechnik, Schwerpunkt Regelungstechnik studiert, also nicht-lineare Regler und abgehobenes Zeug, was ich aber ziemlich cool fand. Alles Mathematische hat mir immer total viel Spaß gemacht. Jetzt bin ich im Job total gefrustet, weil ich jetzt seit 2 Monaten rein mechanische, handwerkliche Tätigkeiten mache (Sägen, Bohren, Löten), was mir überhaupt nicht liegt, ich null Bock drauf habe und die Ergebnisse auch nicht so doll sind und ich jedes Mal 5mal solange brauch, wie mein Chef geschätzt hat. Eigentlich wurde ich als Regelungstechniker eingestellt, aber jetzt muss halt so 'ne doofe Vorrichtung für ein Prototyp erst gebaut werden... Krieg quasi täglich Anschiss, weil meine Handwerkserzeugnisse total scheiße aussehen oder ich nicht seinen Vorstellungen gemäß die Dinge gebaut habe. Ich hab am Anfang mein Bestes versucht, aber mit dem konstant negativen Feedback hab immer weniger Motivation, mir überhaupt noch Mühe zu geben und wahrscheinlich bin ich wohl tatsächlich auch total inkompetent, was so handwerkliche Sachen angeht. Vorher war auch nicht toll. Bisschen Programmieren, aber alles konzeptionell vorgegeben - langweilig!... im Prinzip also auch nur Basteln, kein bisschen wisschenschaftlich der Job, wofür ich ja aber eigentlich ausgebildet wurde. Ist das normal, dass man sporadisch solche Scheiß-Arbeiten machen muss? Bin ernsthaft am überlegen, ob ich auf den falschen Beruf hinstudiert habe. Würde mich mal interessieren, wie ihr das seht.
Gib mal ein paar mehr Infos. Betriebsgröße, Branche etc. Aber nein, sowas machen vielleicht Azubis oder Praktikanten. Ganz schnell weg da. Was stand denn in der Stellenbeschreibung?
Beitrag #5097641 wurde von einem Moderator gelöscht.
Newbie schrieb: > Ist das normal, dass man sporadisch solche Scheiß-Arbeiten machen muss? Definitiv. Natürlich sollte trotzdem klar sein, dass du als ETler kein masch. Bau bist, und schon garkein metaller. Sieh es positiv- mal was einfaches machen spült das gehirn frei. Ich finds immer mal wieder gut nen prototypen selbst zu bestücken etc.. Allerdings ist es dann halt auch sichtbar, dass es kein vollblutelektroniker gemacht hat.. Ich sehe es so, dass ein chef durchaus einsehen können muss wenn einer was fachfremdes halt nicht kann. Muss man dem halt was anderes geben, hauptsache er gibt sich wenigstens mühe und kann irgendwas.. Ansonsten muss derjenige dann halt wieder an die uni..
Stellenbeschreibung war schon auf Regelungstechnik zugeschnitten: Wissen über Systemidentifikation, Beobachterentwurf, Zustandsschätzer sollte man mitbringen sowie Matlab/Simulinkkenntnisse... Praktisch kam das nur bisher gar nicht vor. Beim Programmieren war Java angesagt und dann nur so Datenbank- und GUI-Zeug, wovon ich auch nicht so viel Ahnung habe, ich mich aber weniger schwer getan habe wie jetzt bei dem Mechanikgedöns, um da reinzukommen, aber auch schon gemeckert wurde, dass ich da zu lange brauche. Betrieb nicht groß, 50 Leute. Was ich vermute, ist, dass aber einer bestimmten, kritischen Unternehmensgröße so mechanische Arbeiten an ausgebildete Facharbeiter weitergeleitet werden. Überlege tatsächlich, wieder an die Uni zu gehen. Wissenschaftlicher Mitarbeiter oder große Firma mit richtiger Forschung.
Kein Wunder, dass du "sporadisch solche Scheiß-Arbeiten" machen musst. Wenn du dich da nicht mal richtig motivieren kannst und diese Arbeiten nicht ordentlich hinkriegst, wieso sollte der Chef dir mehr Verantwortung für gehobene Tätigkeiten geben?
Warum ist nen 50 Mann Betrieb wieder ne klitsche, du vogel? Die arbeit kann dort wesentlich breit gefächerter sein, als in nem konzern, wo man ganz andere Probleme hat...zudem kann die Arbeit wesentlich anspruchsvoller sein...
Newbie schrieb: > Überlege tatsächlich, wieder an die Uni zu gehen. Wissenschaftlicher > Mitarbeiter oder große Firma mit richtiger Forschung. Wobei auch große Firmen nicht immer "richtig" Forschung betreiben. Es gibt sicherlich einige Firmen, die spannende Aufgaben für engagierte Mitarbeiter haben. Viele Firmen haben jedoch F&E Abteilungen, in denen nicht mal Zugang zu IEEE herrscht, und das Wissen geht selten über gewöhnliche Application Notes hinaus (selbst schon erleben dürfen). Mein Vorschlag daher: "Richtige" Forschung betreibt man meist an der Uni. Wenn du richtige Forschung haben möchtest, wäre eine Promotion ggf. das richtige für dich. Gruß
Mehr genervt schrieb: > Warum ist nen 50 Mann Betrieb wieder ne klitsche.... Du siehst doch, was der TE schildert, als Neuling bist du Mädchen für alles und jeder darf... ähhh ganz unten in der Hackordnung.
@Teddy: Vielleicht kann derjenige aber "gehobene" Tätigkeiten besser als weniger gehobene Tätigkeiten? Das sind doch einfach zwei Paar Schuhe! Analogien: Bauingenieurswesen studieren und dann daran gemessen werden, wie gut und schnell man das Maurerhandwerk ausübt. Oder Geschichte studieren und dann daran gemessen werden, historische Kostüme für ein Theaterstück zu nähen. Oder Literatur studieren und daran gemessen werden, wie schnell man Bücher binden kann. So ähnlich kommt mir das vor...
Teddy schrieb: > Wenn du dich da nicht mal richtig motivieren kannst und diese Arbeiten > nicht ordentlich hinkriegst, wieso sollte der Chef dir mehr > Verantwortung für gehobene Tätigkeiten geben? Weil er eben nicht Facharbeiter geworden ist. Ich persönlich lege Wert darauf, ab und an mal auf Arbeit basteln zu können. Es ist gut, mal die Augen vom Bildschirm wegzubewegen und mit den was anderes als Tastatur oder Kaffeemschine zu bedienen. Allerdings bist du wohl wirklich falsch so wie du schreibst...das klingt, als bräuchte die Firma dringend einen Ing und einen FA, kann auf den Ing aber nicht verzichten und sich den FA dann nicht mehr leisten und versucht nun, beide Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen. Klar geht das in die Hose... Meinst du, die haben wirklich Ahnung von dem was sie da in der Ausschreibung zu stehen hatten und haben nicht auf gut Glück irgendwas aus gängigen Anorderungskatalogen zusammenkopiert in der Hoffung genau das zu beschreiben was sie brauchen?
Wirst du denn wenigstens angemessen vergütet? Gute Stimmung unter den Kollegen?
Ich sehe das aber auch so, wenn du grad erst von der uni kommst, natürlich musst du dann erstmal zeigen dass du auch mehr kannst als nur kaffee kochen. Bis man im rudel was zu melden hat, muss man erstmal was vorweisen können. Und dann null bock zu haben ist kontraproduktiv. Übrigens, es hilft ungemein einfach die anderen leute zu fragen, wie sie etwas tun würden und warum.. Die meisten finden es eigentlich gut was zu erklären. Als Absolvent kann man halt nicht alles. Das versteht jeder, da muss man nur über den eigenen schatten hüpfen... Immerhin zeigst du dann interesse, bekommst was gezeigt, und die Ergebnisse werden besser.
So ein bisschen Mechanik macht doch immer Spaß. Block, Handzeichnung und Stift geschnappt, den grauen "Hausmeister Krause" Kittel anziehen und ab in die Musterbauwerkstatt. Bevor man irgendjemand, auf den man mindestens einen halben Tag warten muss, eine halbe Stunde erklärt hat, was man haben will... kann man sachen unter 2h auch einfach selber machen. Dann ist es am Ende auch so wie man möchte - und sofort auf dem Tisch. Der Rest gegen als Handzeichnung ins Cad - und nach Freigabe zum externen Fertiger. Freu Dich - und troll nich.
@Jemand: Leute sind sonst ganz ok. Das Klima unter den Kollegen ist sonst gut. Mein Chef ist etwas launisch und mein Einarbeiter ist ein geeky-arrogantes Genie, stets überarbeitet, gehässig und spöttisch, aber hin und wieder ist Reue zu erkennen, denn in seinem Innersten hat er doch ein gutes Herz. Seltsamer Typ aber, ich vermute bei dem ehrlich gesagt Asperger. Bezahlung könnte besser sein, ist aber okay für mich. Schätze so mittlere Gehaltsklasse für Berufseinsteiger. @Wühlhase: Ahnung haben die schon. Nur ist die Entwicklung von dem Produkt noch längst nicht so weit gediehen, dass diese Regelungsthemen sinnvoll bearbeitet werden könnten. Zumindest arbeitet daran gerade noch keiner. Das soll ich wohl irgendwann machen. Irgendwann... Ja, FA anzustellen, wurde schon besprochen und abgelehnt, weil zu teuer. @dunno: Ja, sehe ich eigentlich auch so. Und ganz ehrlich, den Gedanken, mal was zu basteln, fand ich am Anfang auch gar nicht schlecht. Hat mich an die Legospielzeit von früher erinnert. Die Demotivation kam dann, weil ich ständig von vorne anfangen musste, weil's für meine Leute (trotz Funktionalität) optisch nie gut genug war und ich die geforderte Präzision handwerklich auch nicht so gut hinkriege, aus Unerfahrenheit Bohrer kaputt gemacht habe, etc. und die Stücke wegen vieler Nachkorrekturen am Ende einfach nur wie vergewaltigt aussahen. Und so'n Teil neu zu machen, dauert dann eben wieder 2 Tage, was den Chef wiederum nervt, weil zu teuer und ich dann am Ende dann doch nur geringfügig bessere Qualität hinbekommen habe. Im Studium war ich extrem getrieben und fleißig und teilweise während Abschlussarbeit echt dauerbegeistert und hab wie ein Verrückter gearbeitet. Jetzt so zermürbt, total demotiviert zu sein, ist schon auch 'ne neue Erfahrung für mich... Ich schau schon nach anderen Stellen.
Newbie schrieb: > mein Einarbeiter ist ein > geeky-arrogantes Genie, stets überarbeitet, gehässig und spöttisch, aber > hin und wieder ist Reue zu erkennen Typisch für Klitschen, solche Psychos findest du nur dort! Newbie schrieb: > Ja, FA anzustellen, wurde schon besprochen und abgelehnt, weil zu teuer. Jawoll, genau so läufts in Klitschen... da würde ich mir sorgen machen, ob der Laden nicht in ein paar Wochen pleite ist. Lass mich raten: Das Gehalt kommt auch mindestens ein paar Tage zu spät. Klitschen sind einfach sch....! Newbie schrieb: > Ich schau schon nach anderen Stellen. Viel Erfolg!
Wenn das Posting nicht Getrolle ist, handwerkliche Fähigkeiten gehören bei einem Ingenieur nicht per-se zur Ausbildung. Manche bringen handwerkliche Fähigkeiten mit, andere nicht. Nicht selten ist es so, dass handwerklich nicht begabte Personen das rechtzeitig merken und deshalb studieren und so trotzdem ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden. Dein Chef hat es verbummelt bei deiner Anstellung auf deine handwerklichen Fähigkeiten zu achten. Jetzt hat er ein Problem. Wenn er deine handwerklichen Fähigkeiten mit täglichen Anschissen verbessern will, dann gute Nacht. Du kannst ihm anlässlich eines solchen Anschisses mal deine Meinung geigen, du kannst kündigen, du kannst auf die Kündigung warten. > Ist das normal, dass man sporadisch solche Scheiß-Arbeiten machen muss? Nein, man macht regelmäßig Scheiß-Arbeiten. Jetzt nicht wie in deinem speziellen Fall handwerkliche Arbeiten, aber Scheiß-Arbeiten gibt es genug. Schon mal eine Budget-Planung gemacht und in Besprechungen "abgestimmt"? > Bin ernsthaft am überlegen, ob ich auf den falschen Beruf hinstudiert > habe. Dann mach was anderes.
Beitrag #5097796 wurde von einem Moderator gelöscht.
Irgendwas kommt mir da komisch vor. Wenn eine Firma einen Ingenieur einstellt, gerade so eine kleine, dann hat sie für den doch eine Aufgabe in seinem Fachgebiet. Und setzt ihn nicht als teueren Handwerker ein. Also entweder ist die Bezahlung schlecht (unter 50.000€/a, je nach Gegend auch weniger) UND die etablierten Kollegen verdienen deutlich besser (sonst hätte man Handwerker an der Hand, bzw. würden das fähige Kollegen tun) Oder Du hast die Probezeit nicht bestanden und es sagt Dir noch keiner Oder ...?
Das ET-Studium ist auch nicht mehr, was es mal war. "Damals"(tm) zählte ein handwerkliches Grundpraktikum von 13 Wochen verpflichtend dazu (nicht FH, sondern TU!). Sägen, feilen, bohren, schleifen, löten, gravieren - was man halt so braucht. Und wieso? Damit man auch mal einen Prototypen aufbauen kann! Sonst kommen nämlich Ings raus, die selber null Plan von solchen Sachen haben und dann Mist zusammenkonstruieren, der sich gar nicht vernünftig bauen läßt. Halt das klassische Negativ-Klischee vom TU-Ing. Zumal es gerade als Regelungstechniker nicht verkehrt ist, wenn man die Nase nicht nur in Mathebüchern hat und in der Laplace-Ebene mit nem Go-Kart herumbraust, sondern auch mal die Realität direkt kennenlernt, die man da modellieren soll. Der Fehler des Chefs war, daß er davon im Bewerbungsgespräch nichts erwähnt hat, sondern das offensichtlich für selbstverständlich hielt - denn das war es früher ja auch. Mit den heutigen Absolventen ist es das offensichtlich nicht mehr, das ist wohl auch für den Chef eine Lernkurve. Wenn der Chef halbwegs helle ist, wirft er Dich noch in der Probezeit raus und macht eine neue Ausschreibung, in der er erwähnt, daß auch mal Prototypenbau dazugehört. Für Dich wäre es das Schlaueste, dem zuvorzukommen und Dir was anderes zu suchen. Uni und Promotion hat das Problem, daß Du danach noch mehr Theoretiker bist und für die meisten realen Jobs überqualifiziert, zumal es Dir dann an Berufserfahrung fehlt. Professur ist eine sehr unsichere Sache, und wenn das nichts wird, stehst Du mit 40 habilitiert vor dem Nichts und kannst Pommes verkaufen. Wahrscheinlich wäre eine Großfirma oder ein Konzern besser - in letzterem DARFST Du oftmals nicht einmal handwerkliche Tätigkeiten machen. Es ist auch egal, ob Zeichnungen zu erstellen und die Handwerker zu beauftragen mehr Zeit verbrennt, als es gleich selber zu machen. Das Controlling sagt, Du darfst nicht und fertig - es wird auch dann gespart, wenn es teurer ist. Was Dir aber sehr entgegenkäme.
Ok, also bezüglich 50.000€/a bin ich knapp drunter mit 48k/a, also nach deiner Definition dann doch eher schlecht bezahlt. Nach meinen Recherchen nach dem Studium schien das aber schon eher die obere Grenze für Berufseinsteiger zu sein. So ganz leicht war das nicht einzuschätzen, weil die Unternehmen nicht mit offenen Karten spielen. Also Probezeit ist schon rum. War halt vorher so JavaZeug und das ging einigermaßen. 13 Wochen Grundpraktikum hab ich auch gehabt. Danach dachte ich auch "Hoffentlich nie wieder!", denn ich war damals schon der Schlechteste oder sagen wir mal mit Abstand der Langsamste. Fachpraktikum später in F&E war dann aber ganz ok und Studium auch. Werde bei den nächsten Bewerbungsgesprächen noch viel stärker berufliche Details erfragen, denn die Stellenbeschreibungen scheinen doch nicht immer zutreffend zu sein. Ich versuch's erst mal bei größeren Firmen. Ja, dass die eigentlich falsche Leute bei uns suchen, werde ich am Ende auf jeden Fall noch als Feedback geben. Denn auch die jetzigen Ausschreibungen passen einfach nicht. Hier sind relativ viele Informatiker und da habe ich das Gefühl, dass die gar nicht so richtig wissen, was ein Ing. ist bzw. ich vermute so eine Art Standesdünkel gegenüber Ingenieuren, dass sie Ingenieure nur für besser ausgebildete Facharbeiter halten.
@ Newbie (Gast) >Was ich vermute, ist, dass aber einer bestimmten, kritischen >Unternehmensgröße so mechanische Arbeiten an ausgebildete Facharbeiter >weitergeleitet werden. Sicher. >Überlege tatsächlich, wieder an die Uni zu gehen. Wissenschaftlicher >Mitarbeiter oder große Firma mit richtiger Forschung. Tu das. Du bist mal ganz sicher auf dem falschen Pferd unterwegs. Beitrag "Re: Realitätsshock: Unterfordert beim Berufseinstieg"
Newbie schrieb: > Vorher war auch nicht toll. Bisschen Programmieren, aber alles > konzeptionell vorgegeben - langweilig!... Das ist normal. Und je größer der Betrieb desto weniger wirst du am unteren Ende der Nahrungskette entscheiden, was du wie machen darfst. > jetzt muss halt so 'ne doofe Vorrichtung für ein Prototyp erst gebaut > werden... Ja, logisch. Funktionsmodelle und Musteraufbauten fallen ja nicht einfach vom Himmel oder werden vom Baum gepflückt. du kannst bestenfalls versuchen, einen zu finden, der dir bei der Mechanik hilft und dir ein paar Kniffe zeigt. > Ist das normal, dass man sporadisch solche Scheiß-Arbeiten machen muss? Woanders kannst du alternativ Akten sortieren, Normen wälzen, Fehlerprotokolle auswerten und Sitzungen einberufen. > Würde mich mal interessieren, wie ihr das seht. Du wirst das woanders ähnlich erleben, denn die Daten, auf die dein zu erstellendes Relgermodell basiert, bekommst du jetzt nicht mehr vorgekaut vom Prof, sondern du selbst musst sie der Umwelt abringen und erfassen. Kurz: Herzlich willkommen in der realen Welt.
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Newbie schrieb: > Jetzt bin ich im Job total gefrustet, weil ich jetzt seit 2 Monaten rein > mechanische, handwerkliche Tätigkeiten mache (Sägen, Bohren, Löten), da hätte man sich aber in der Bewerbungsrunde anschauen können, was der Betrieb macht, was dort von eiem gefordert wird. und wenn der Fachkräftemangel so gross ist wie es überall propagiert wird, kannst Du in der Firma nur lernen, denn die werden Dich ja wohl ziemlich sicher behalten wollen. Sich zusätzlich zum Schreibtischjob etwas handwerkliches anzueignen kann jedenfalls nie schaden.
@Newbie (Gast) >13 Wochen Grundpraktikum hab ich auch gehabt. Danach dachte ich auch >"Hoffentlich nie wieder!", denn ich war damals schon der Schlechteste >oder sagen wir mal mit Abstand der Langsamste. Du bist halt kein handwerklicher Typ. Ist OK. Such dir einen Job, wo du deine Qualitäten ausspielen kannst. Der Fehler liegt hier eindeutig beim Chef! Der hat keine reale Stellenbeschreibung gemacht und nun hat er (und du) den Salat! Das Problem hatte ich vor lange Zeit auch mal kurz. Dort wollte mich der Chef im Handstreich mal eben als Softwerker einsetzen. Ich hab's ein paar Wochen probiert und dann ganz klar gesagt, daß das so nicht geht, hier muss ein echter Softwerker ran (embedded Linux Applikation in QT). Hat er auch eingesehen und einen guten Mann eingestellt. Ich mach seitdem das, was ich kann, nämlich Hardware mit ein wenig hardwarenaher Programmierung. Alle sind glücklich. >Werde bei den nächsten Bewerbungsgesprächen noch viel stärker berufliche >Details erfragen, denn die Stellenbeschreibungen scheinen doch nicht >immer zutreffend zu sein. Ich versuch's erst mal bei größeren Firmen. Tendentiell ist das richtig, wobei es auch genug kleinere Firmen gibt, die Theoretiker wie dich suchen. Aber da muss man schon genau danach suchen. >wissen, was ein Ing. ist bzw. ich vermute so eine Art Standesdünkel >gegenüber Ingenieuren, dass sie Ingenieure nur für besser ausgebildete >Facharbeiter halten. ;-) Hochmut kommt vor dem Fall.
@ Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite >> jetzt muss halt so 'ne doofe Vorrichtung für ein Prototyp erst gebaut >> werden... >Ja, logisch. Funktionsmodelle und Musteraufbauten fallen ja nicht >einfach vom Himmel oder werden vom Baum gepflückt. du kannst bestenfalls >versuchen, einen zu finden, der dir bei der Mechanik hilft und dir ein >paar Kniffe zeigt. Nix logisch! Die Leute mit Führungsverantwortung (was nur leider allzuoft NICHT mit Führungsqualität korelliert!) MÜSSEN erkennen, wo die Talente ihrer Leute liegen und wo nicht! Man kann nicht jeden sowas machen lassen! Das ist Unsinn! >> Würde mich mal interessieren, wie ihr das seht. >Du wirst das woanders ähnlich erleben, denn die Daten, auf die dein zu >erstellendes Relgermodell basiert, bekommst du jetzt nicht mehr >vorgekaut vom Prof, sondern du selbst musst sie der Umwelt abringen und >erfassen. Darum geht es gar nicht. Sondern um die ziemlich falsche Stellenbeschreibung. Es wurde ein Daniel Düsentrieb gesucht, aber nur ein Regelungstechniker ausgeschrieben. Das MUSS schief gehen. Und wenn nicht, ist es reines Glück! >Kurz: Herzlich willkommen in der realen Welt. Jain. Der Chef hat es verbockt!
Falk B. schrieb: > Die Leute mit Führungsverantwortung (was nur leider allzuoft NICHT mit > Führungsqualität korelliert!) MÜSSEN erkennen, wo die Talente ihrer > Leute liegen und wo nicht! Offenbar erkennen sie es ja. Denn die "loben" den Newbie ja entsprechend. > Darum geht es gar nicht. > Sondern um die ziemlich falsche Stellenbeschreibung. Hab ich da was verpasst? Hast du mal einen Link? >> Kurz: Herzlich willkommen in der realen Welt. > Jain. Der Chef hat es verbockt! Was ich meine ist: wir hören das Problem hier nur von einer Seite. Wenn der Newbie irgendwo anders hingegangen wäre und vor dem Programmieren erst noch Messprotokolle mitsamt den entsprechenden Messaufbauten anfertigen müsste, dann würde er auch wieder Jammern, denn auch das hat mit Mathematik und folglich mit "Spass" nichts zu tun, denn Newbie schrieb: >>> Alles Mathematische hat mir immer total viel Spaß gemacht. Merke: es geht im täglichen Berufsleben nicht darum, jemanden zu bespaßen. Newbie schrieb: > kein bisschen wisschenschaftlich der Job Geh zurück zur Uni... > wofür ich ja aber eigentlich ausgebildet wurde. Man lernt nie aus. Du wurdest bisher für sowas ausgebildet. Aber du lernst weiter. BTW: > also nicht-lineare Regler und abgehobenes Zeug Google meint dazu: "Meintest du: nichtlineare Regler"
Newbie schrieb: > Ist das normal, dass man sporadisch solche Scheiß-Arbeiten machen muss? Das ist so, gewöhn dich besser dran. Ich bin zum Hardwareentwickler. Mir obligt es also auch, die EMV-Tests für die Geräte zu planen und durchzuführen. Inklusive Aufbau. Also wird auch gesägt, gebohrt und geschraubt, denn zum Zeitpunkt des EMV-Tests wird es kein in der Produktion montiertes Seriengerät geben. Früher musste ich sogar die Termine beim Prüfinstitut organisieren und buchen. Bei mir machen solche Dinge doch fast 10% meiner Tätigkeiten aus. Oder noch schlimmer: Die ganzen Anforderungen hinsichtlich EMV und el. Sicherheit habe ich mir auch teils selber zu suchen. Die muss man nämlich kennen, bevor man mit der Elektronik beginne. Das ist noch schlimmer, als es jede Mechanik je sein könnte. Einen Job, wo du nur Schaltungen oder Regler berechnest, findest du höchstens bei einem Großkonzern. Mann, die Jugend. Merkt euch endlich: Job != Spass. Drum gibts ja Geld dafür. Ja, ein Job kann auch Spass machen, aber einen Anspruch auf 100% Bespaßung hast du nicht. Warte mal auf die Termine mit verärgerten Kunden :-)
Lothar M. schrieb: > Newbie schrieb: >> kein bisschen wisschenschaftlich der Job > Geh zurück zur Uni... Ich vermute das sind die Art Antworten auf die der TS gewartet hat. Es geht wohl darum einen Streit Uni gegen FH vom Zaun zu brechen. Da der sich partout nicht einstellen wollte wurde nach ein paar Stunden noch mal mit Beitrag "Ingenieur - falscher Job?" nachgelegt.
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Hannes J. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Newbie schrieb: >>> kein bisschen wisschenschaftlich der Job >> Geh zurück zur Uni... > Ich vermute das sind die Art Antworten auf die der TS gewartet hat. Keine Ahnung, aber in der mir bekannten realen Arbeitswelt wird er seinen Wunschjob so leicht nicht finden. Da muss ihm die Regelungstechnik und die zugehörige Algorithmik nicht nur Spaß machen, sondern er muss sehr gut darin sein. Und dann darf er sich nicht bei kleinen Unternehmen bewerben, sondern muss schon in den größeren Mittelstand (Maschinenbau) oder in wasweißichauchimmerfüreinen Konzern... Für gute Regelungstechnik gehört m.M. nach auch gute Systemkenntnis dazu. Und die lernt und sieht man eben nur am praktischen Aufbau. Denn dann sieht man auch, ob die Sensorwerte, die da kommen, überhaupt verlässlich sind, usw, usf. > Es geht wohl darum einen Streit Uni gegen FH vom Zaun zu brechen. Dieses bewusst billige Bashing habe ich gleich mal gelöscht. Danke für den Hinweis.
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Morgen, ich fall gerade vor Lachen vom Stuhl, willkommen in der Realität. Du kriegst nicht mal einen Prototypen vernünftig hin? Was bist du den für ein Ingenieur? Du hast in einem Betrieb angefangen, wo du selber für das verantwortlich bist was du tust und du selber deine tollen Theorien in die Wirklichkeit bringen mußt. Vollste Hochachtung vor deinem Chef, soetwas fehlt in der heutigen Zeit viel zu oft! Was hast du den gedacht wie es aubläuft? Lass mich raten, etwa so - du bekommst eine tolle hochkomplexe Aufgabe von deinem Chef gestellt, du grübelst & brühtest 6 Monate in einem stillen Kämmerlein vor dich hin, präsentierst dann die (theoretische) Lösung in PowerPoint und um die Umsetzung darf sich dann jemand anders kümmern, ist ja nicht mehr so viel, dafür hat man ja billiges Personal und wenn es dann nicht funktioniert ist es nicht dein Fehler, weil deine Berechnungen ja alle richtig waren und wenn die dummen Facharbeiter (die dir natürlich nicht das Wasser reichen können) das nicht hin bekommen ihr Schuld? Da du ja alles richtig gemacht hast. So ungefähr? Supi!
Facharbeiter schrieb: > Morgen, > ich fall gerade vor Lachen vom Stuhl, willkommen in der Realität. > Du kriegst nicht mal einen Prototypen vernünftig hin? Was bist du den > für ein Ingenieur? > Du hast in einem Betrieb angefangen, wo du selber für das verantwortlich > bist was du tust und du selber deine tollen Theorien in die Wirklichkeit > bringen mußt. > > Vollste Hochachtung vor deinem Chef, soetwas fehlt in der heutigen Zeit > viel zu oft! > > Was hast du den gedacht wie es aubläuft? > Lass mich raten, etwa so - du bekommst eine tolle hochkomplexe Aufgabe > von deinem Chef gestellt, du grübelst & brühtest 6 Monate in einem > stillen Kämmerlein vor dich hin, präsentierst dann die (theoretische) > Lösung in PowerPoint und um die Umsetzung darf sich dann jemand anders > kümmern, ist ja nicht mehr so viel, dafür hat man ja billiges Personal > und wenn es dann nicht funktioniert ist es nicht dein Fehler, weil deine > Berechnungen ja alle richtig waren und wenn die dummen Facharbeiter (die > dir natürlich nicht das Wasser reichen können) das nicht hin bekommen > ihr Schuld? Da du ja alles richtig gemacht hast. > > So ungefähr? Supi! Danke schön, genau so sehe ich das auch. Was ist denn ein Ingenieur, wenn er handwerklich nichts kann? ICH habe zwei linke Hände, dennoch kriege ich meine Aufgaben hin.
Teddy schrieb: > Was ist denn ein Ingenieur, wenn er handwerklich nichts kann? nichts. aber ab einem gewisen Level muss man ja nur noch Unterschreiben. und gerade das macht es Hochstaplern einfach. siehe Postel, Harksen etc.
Teddy schrieb: > Was ist denn ein Ingenieur, wenn er handwerklich nichts kann? Na, ein Klugsche.... von der Hochschule. Da wird einem doch nur Theorie und keine Praxis vermittelt. Da wird dem TO nichts übrig bleiben, als mal etwas konsequent zu werden, damit dieser Missbrauch des weitreichenden Weisungsrechts schnell ein Ende hat. Schuster bleib bei deinem Leisten. Hat heute noch Gültigkeit, aber manche wissen es ja besser.
Hier war kein ein FH-Bashing oder Uni-FH-treit angedacht und Facharbeiter halte ich keinesfalls für dumm. Freunde von mir sind auch Facharbeiter. Und naja, ein Gefühl für Sensoren kriegt man auch, wenn man am fertigen Aufbau damit etwas spielt. Schon allein weil man kalibrieren muss, Offset und Umrechnung oder Kennlinie bestimmen muss. Alles kein Ding. Ich habe auch kein Problem damit, experimentell zu arbeiten. Und ja, ich würde lieber nur komplexe Lösungen erarbeiten. Dass man da auch total daneben schießen kann, ist mir bewusst bzw. hab ich auch oft im Studium schon erlebt, von daher unterstell mir hier nichts.
Teddy schrieb: > Kein Wunder, dass du "sporadisch solche Scheiß-Arbeiten" machen > musst. > Wenn du dich da nicht mal richtig motivieren kannst und diese Arbeiten > nicht ordentlich hinkriegst, wieso sollte der Chef dir mehr > Verantwortung für gehobene Tätigkeiten geben? Das ist doch unsinn, was du da schreibst... In meiner Ausbildung zum Elektroniker musste ich erstmal eine Metallgrundausbildung durchlaufen, was ich schrecklich fand. Aber als Elektroniker war ich gut bis sehr gut... Der TO muss halt in seinem Fachgebiet eingesetzt werden... Nicht jeder kann alles gleich gut. Würde aber auch raten, an die Uni zu wechseln.
Lothar M. schrieb: > Merke: es geht im täglichen Berufsleben nicht darum, jemanden zu > bespaßen. Was der Hauptgrund ist, wieso Firmen Geld an Leute bezahlen, damit sie die Arbeit trotzdem tun.
Newbie schrieb: > Hi Leute, bin Berufseinsteiger, hab an Uni Elektrotechnik, Schwerpunkt > Regelungstechnik studiert, also nicht-lineare Regler und abgehobenes > Zeug, was ich aber ziemlich cool fand. Alles Mathematische hat mir immer > total viel Spaß gemacht. > Vorher war auch nicht toll. Bisschen Programmieren, aber alles > konzeptionell vorgegeben - langweilig!... im Prinzip also auch nur > Basteln, kein bisschen wisschenschaftlich der Job, wofür ich ja aber > eigentlich ausgebildet wurde. Das Problem liegt bei der Uni-Ausbildung, da bilden IMHO einige Uni'a keine Ingenieure für den Job sondern Doktoranden für den akademischen Elfenbeinturm aus. Wenn man aber einen Industrijob sucht kann/muß man kompensieren indem man vor dem Studium eine Lehre macht, viel in Firmen als Werksstudent arbeitet und nebenher viel praktisch bastelt/heimwerkelt.
Ordner schrieb: > Das Problem liegt bei der Uni-Ausbildung, da bilden IMHO einige Uni'a > keine Ingenieure für den Job sondern Doktoranden für den akademischen > Elfenbeinturm aus. Wobei genau das aber "eigentlich" auch der Zweck einer Uni ist. Schließlich braucht man auch wissenschaftliche Grundlagenforschung, die nicht in 2 Jahren zu einem profitablen Produkt wird, sondern vielleicht erst in 20 Jahren oder gar nicht (weiß man aber nie im Voraus). Das Problem daran ist nur, daß solche Unis bei weitem mehr solcher Leute produzieren als sie selber brauchen - und der Überschuß macht dann große Kulleraugen beim Erstkontakt mit der Realität. Aber der "glückliche Rest", der an der Uni bleibt, hat es auch nicht besser. Eine halbe Doktorandenstelle gibt's für das akademische Prekariat, aber das heißt lediglich halbes Gehalt. Die bezahlte Zeit darf man dann mit spannenden und hochwissenschaftlichen Sachen wie Vorlesungen und Übungsstunden verbringen, außerdem natürlich noch Klausuren bewerten. Die eigentliche Doktorarbeit wird man dann in seiner Freizeit schreiben. Wenn man denn noch welche hat, nachdem man Budgets und Drittmittel usw. beantragt hat, damit man Hiwis und Handwerker rankriegt, die einem die unwissenschaftliche Ätzarbeit abnehmen. Tjjaaa, und wenn man mit dem Prof nicht klarkommt, weil der ne Diva ist? Pech gehabt. Wechseln geht nicht, man verkauft sich für 5 Jahre als Sklave. Deswegen hat man auch wenig Einspruchsrechte, weil man sonst mit seiner Promotion spielt. Und ein abgebrochener Doktor nach ein paar Jahren steht vor einem Scherbenhaufen, der einmal ein Berufsweg hätte werden sollen. Das war jetzt natürlich überspitzt dargestellt, aber wenn der TO glaubt, er kann zurück an die Uni zum Spaßhaben, dann sollte er tunlichst VORHER mal einen Realitäts-Check machen, ob seine Erwartungen erfüllt werden können. Ansonsten heißt es für den frischgebackenen Absolventen, daß jetzt der Ernst des Lebens losgeht.
Newbie schrieb: > Stellenbeschreibung war schon auf Regelungstechnik zugeschnitten: > Wissen > über Systemidentifikation, Beobachterentwurf, Zustandsschätzer sollte > man mitbringen sowie Matlab/Simulinkkenntnisse... > Praktisch kam das nur bisher gar nicht vor. Beim Programmieren war Java > angesagt und dann nur so Datenbank- und GUI-Zeug, wovon ich auch nicht > so viel Ahnung habe, ich mich aber weniger schwer getan habe wie jetzt > bei dem Mechanikgedöns, um da reinzukommen, aber auch schon gemeckert > wurde, dass ich da zu lange brauche. > > Betrieb nicht groß, 50 Leute. > > Was ich vermute, ist, dass aber einer bestimmten, kritischen > Unternehmensgröße so mechanische Arbeiten an ausgebildete Facharbeiter > weitergeleitet werden. > > Überlege tatsächlich, wieder an die Uni zu gehen. Wissenschaftlicher > Mitarbeiter oder große Firma mit richtiger Forschung. Tja, hättest halt mal kein Regelungstechnik gewählt. Fakt ist dass Regelungstechnik auf SPS Tippse hinausläuft in der Regel, man baut irgendwelche Anlagen und das wars dann. Für richtige Modellbildung nimmt man eher ein Physiker oder Mathematiker, der Elektrotechniker ist gemeinhin dafür zu unfähig, den nutzt man dann eher zur Realisierung des Prototypens/Realisierung in Software. Wenn du aber nicht mal löten kannst, dann ist das von deinem Arbeitgeber gerade richtig das abzuverlangen damit du da besser wirst. Kannst du es nicht musst du es halt erlernen. Gibt tausend Videos. Wobei löten eigentlich kinderleicht ist, viel Flussmittel, möglichst breite Spitze und Lot und nicht rumkleben. Können aber viele nicht. Hatte es schon im Praktikum, da hat einer für SMD Bauteile immer auf ein Pad eines 0805er einen Batzen Lötzinn gesetzt und dann mit dem Lötkolben das Bauteil reingedrückt und dabei auch kein weiteres Flussmittel zugeführt.
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Mampf unterwegs schrieb: > Das ist doch unsinn, was du da schreibst... > > In meiner Ausbildung zum Elektroniker musste ich erstmal eine > Metallgrundausbildung durchlaufen, was ich schrecklich fand. > > Aber als Elektroniker war ich gut bis sehr gut... So ein Quatsch. Die paar Wochen Metallausbildung sind Gold wert. Den Elektronikerstoff kann man lockerst in einem halben Jahr vermitteln, ein paar Wochen Metallbearbeitung schaden da bei regulärer 3,5 jähriger Lehrzeit garantiert nicht.
Madan O. schrieb: > Die paar Wochen Metallausbildung sind Gold wert. Ist ja auch schon wieder Wacken. :-)
Teddy schrieb: > Was ist denn ein Ingenieur, wenn er handwerklich nichts kann? Ein Ingenieur verdient sein Geld mit dem KOPF und nicht mit dem Handwerk. War ja klar, dass das einige hier nicht verstehen.
Ich wußte gar nicht, daß heute schon wieder Weekend ist. 100% Fake und jeder fällt darauf ein.
genervt schrieb: > Ein Ingenieur verdient sein Geld mit dem KOPF Wäre ein Hammer nicht sinnvoller? Mit dem Kopf einen Nagel einzuschlagen tut doch weh. ;-b
Cerberus schrieb: > genervt schrieb: > Ein Ingenieur verdient sein Geld mit dem KOPF > > Wäre ein Hammer nicht sinnvoller? Mit dem Kopf einen Nagel > einzuschlagen tut doch weh. ;-b Es hat schon seinen Grund, warum du keinen Job mehr kriegst und den reibst du uns jeden Tag unter die Nase.
genervt schrieb: > Ein Ingenieur verdient sein Geld mit dem KOPF und nicht mit dem > Handwerk. > > War ja klar, dass das einige hier nicht verstehen. Du bist es der nicht verstehst das es gerade andersrum ist. Der Mathematiker und der Physiker verdients sein Geld mit dem Kopf, der Ingenieur und Informatiker mit Hand und Kopf. Schlag nach beim Grossvater der Elektrotechnik - Thomas Alva Edison: "Genius ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent Transpiration" Nop (Gast) schrieb: >> Das Problem liegt bei der Uni-Ausbildung, da bilden IMHO einige Uni'a >> keine Ingenieure für den Job sondern Doktoranden für den akademischen >> Elfenbeinturm aus. >Wobei genau das aber "eigentlich" auch der Zweck einer Uni ist. >Schließlich braucht man auch wissenschaftliche Grundlagenforschung, Ja Das ist ein überlegenswerter Punkt - ob die Ingenieursausbildung wirklich an eine Uni passt. Klassischerweise in Deutschland und auch heute noch im Angelsächsischen Raum ist die Ingenieursausbildung beim Handwerk angesiedelt, man spricht auch von der "Workshop culture" der angelsächsischen Ausbildung. In Deutschland hat man die Handwerksschulen sukzessive über Technische Hochschulen in das Universitätswesen integriert - was den Ingenieuren nicht unbedingt gut tat. >die >nicht in 2 Jahren zu einem profitablen Produkt wird, sondern vielleicht >erst in 20 Jahren oder gar nicht (weiß man aber nie im Voraus). Naja beim Ingenieurswesen geht's es aber gerade nicht um Grundlagenforschung im Sinne von Einstein, v. Neumann oder Heinrich Hertz sondern um die Kunst Technik zu entwickeln. Ob das vorher ein Grundlagenforsher haarklein berechnet hat oder ein Daniel Düsentrieb durch Try and Error ans Laufen gebracht hat -> geschenkt. Also nehmt die Ingenieure von den verkopften Uni's - wozu gibt es Technische Hochschulen?!
@ Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) >> Die Leute mit Führungsverantwortung (was nur leider allzuoft NICHT mit >> Führungsqualität korelliert!) MÜSSEN erkennen, wo die Talente ihrer >> Leute liegen und wo nicht! >Offenbar erkennen sie es ja. Denn die "loben" den Newbie ja >entsprechend. Die mangelnde Qualität der Arbeiten zu kritisieren reicht nicht. Setz mal einen Geiger ans Klavier, da kommt auch bestenfalls Durchschnitt raus. >> Darum geht es gar nicht. >> Sondern um die ziemlich falsche Stellenbeschreibung. >Hab ich da was verpasst? Hast du mal einen Link? Hab ich nicht, nur die Beschreibung des OP. >>> Kurz: Herzlich willkommen in der realen Welt. >> Jain. Der Chef hat es verbockt! >Was ich meine ist: wir hören das Problem hier nur von einer Seite. Sicher. >Wenn >der Newbie irgendwo anders hingegangen wäre und vor dem Programmieren >erst noch Messprotokolle mitsamt den entsprechenden Messaufbauten >anfertigen müsste, dann würde er auch wieder Jammern, denn auch das hat >mit Mathematik und folglich mit "Spass" nichts zu tun, denn Kann sein, muß nicht. >>>> Alles Mathematische hat mir immer total viel Spaß gemacht. >Merke: es geht im täglichen Berufsleben nicht darum, jemanden zu >bespaßen. Sicher. Aber man sollte schon ansatzweise das machen, was man kann und WILL!! Die Zeiten des Gulag sind vorbei. >> kein bisschen wisschenschaftlich der Job >Geh zurück zur Uni... Eine von vielen Möglichkeiten. >> wofür ich ja aber eigentlich ausgebildet wurde. >Man lernt nie aus. Du wurdest bisher für sowas ausgebildet. Aber du >lernst weiter. Ein Maler, der plötzlich als Tischler arbeitet? Kann funktionieren, muss nicht. Vor allem, wenn der Maler wenig Interesse und Talent für's Tischlern hat.
Beitrag #5098481 wurde von einem Moderator gelöscht.
Wir sind auch ein kleiner Betrieb. Also unter 50 Mitarbeiter. Aber wir stellen erst gar keine reinen Theoretiker ein. Ich bin ganz froh gerade im Prototypenbereich ab und zu "basteln" zu können. Für mich die ideale Abwechslung. Wenn du unzufrieden bist dann kündige halt.
Falk B. schrieb: > Setz mal einen Geiger ans Klavier, da kommt auch bestenfalls > Durchschnitt raus. Er muss ja nicht gleich Klavier spielen. Aber seine Saiten mal selber wechseln... ?
Ordner schrieb: > Schlag nach beim Grossvater der Elektrotechnik - Thomas Alva Edison: > "Genius ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent > Transpiration" Ja, du Schlauberger, das hat aber noch lange nix mit Handwerk zu tun! Aber Hauptsache ein "Autorität" zitiert, weil man man hofft, der andere erstarrt vor Ehrfurcht. Lothar M. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Setz mal einen Geiger ans Klavier, da kommt auch bestenfalls >> Durchschnitt raus. > Er muss ja nicht gleich Klavier spielen. Aber seine Saiten mal selber > wechseln... ? Schon komisch, von einem Klavierspieler oder Geiger erwartet ja auch keiner, dass er selber sein Instrument baut. Von einem Architekten erwartet auch keiner, dass er die Wände mauern kann. Woher kommt also, die Wahnvorstellung, dass ein Ing. handwerklich begabt sein muss? Das ist nur eine typische Vorstellung von Klischenpatriarchen.
genervt schrieb: > Ordner schrieb: >> Schlag nach beim Grossvater der Elektrotechnik - Thomas Alva Edison: >> "Genius ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent >> Transpiration" > > Ja, du Schlauberger, das hat aber noch lange nix mit Handwerk zu tun! Doch hat es! Gerade Edison war der Praktiker unter den Elektrotechnikern, der ellenlange Testreihen gefahren und Prototypen gebaut, resp hat bauen lassen. Als reiner Kopfasrbeiter biste bei den Ingenieuren falsch.
Beitrag #5098566 wurde von einem Moderator gelöscht.
>Gerade Edison war der Praktiker unter den >Elektrotechnikern, der ellenlange Testreihen gefahren und Prototypen >gebaut, resp hat bauen lassen. Hauptsache, man hält ausdauernd an den eigenen Vorurteilen fest: "Die Erfindungen in Menlo Park und später in West Orange wurden unter dem Namen von Thomas Edison patentiert, aber zum überwiegenden Teil von einem Team von Handwerkern, Ingenieuren und Wissenschaftlern unter seiner Leitung entwickelt" https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Alva_Edison#Arbeitsweise
Ordner schrieb im Beitrag #5098566: >Gerade Edison war der Praktiker unter den >>Elektrotechnikern, der ellenlange Testreihen gefahren und Prototypen >>gebaut, resp hat bauen lassen. > > Hauptsache, man hält ausdauernd an den eigenen Vorurteilen fest: > > "Die Erfindungen in Menlo Park und später in West Orange wurden unter > dem Namen von Thomas Edison patentiert, aber zum überwiegenden Teil von > einem Team von Handwerkern, Ingenieuren und Wissenschaftlern unter > seiner Leitung entwickelt" > > https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Alva_Edison#Arbeitsweise Genau das meine ich mit "hat bauen lassen"... Ein Ingenieur der nicht selber Prototypen, Versuchsaufbauten, Workarounds, etc aufbauen kann ist in der Industrie fehl am Platz. Nenns Vorurteil, Nenns Lebenserfahrung - ist doch wurscht.
Klingt für mich fast wie Sterneköche die keine Zwiebel schneiden können. Dafür gibt es ja Personal. Sorry Leute. Aber von einem Ing. erwarte ich persönlich schon etwas handwerkliches Geschick. Ich weiß nicht wo der Nachteil sein soll wenn ein Ing. auch seine Prototypen selbst bauen kann.
Relais schrieb: > Klingt für mich fast wie Sterneköche die keine Zwiebel schneiden > können. > Dafür gibt es ja Personal. Sorry Leute. Aber von einem Ing. erwarte ich > persönlich schon etwas handwerkliches Geschick. Ich weiß nicht wo der > Nachteil sein soll wenn ein Ing. auch seine Prototypen selbst bauen > kann. Kein Ing. möchte sich sich heute noch seine Finger schmutzig machen, warum sollte man auch?
Ich bin sogar froh wenn ich sie mir mal schmutzig machen kann. Das bringt doch Abwechslung in den Job. Zudem ist es nach meiner beruflichen Erfahrung ein großer Vorteil. Die Kette an beteiligten Leuten wird kürzer. Ich hoffe jedenfalls ich kann bis zur Rente meine Prototypen selbst bauen :-)
erst lesen, dann posten! schrieb: > Kein Ing. möchte sich sich heute noch seine Finger schmutzig machen, > warum sollte man auch? In deine Wahrnehmungsfilterblase Befindet sich genau ein Ingenieur???
Tja, ich schätze, da sind die Geschmäcker wohl auch teilweise einfach verschieden. Ich habe allerdings leicht das Gefühl, dass hier manche aus ihren eigenen Vorlieben ein Must-Have bzw. einen Absolutheitsanspruch für alle Ings ableiten. Ich kann dabei nur hoffen, dass sie doch nicht Recht behalten werden...
@ Relais (Gast) >Klingt für mich fast wie Sterneköche die keine Zwiebel schneiden können. Der Vergleich hinkt. >Dafür gibt es ja Personal. Sorry Leute. Aber von einem Ing. erwarte ich >persönlich schon etwas handwerkliches Geschick. Nö, das ist dein unbewußter Focus auf eine KLEINE Gruppe von Hardware/Embedded-Entwicklern. Dort ist sowas praktisch ein Muß. Aber es gilt mal ganz sicher NICHT für alle Ings. > Ich weiß nicht wo der >Nachteil sein soll wenn ein Ing. auch seine Prototypen selbst bauen >kann. Davon redet keiner. Es geht um die Frage, ob handwerkliches Geschick für einen Ingenieur zwingend nötig ist. Meiner Meinung nach nein, wenn gleich es natürlich in einigen Bereichen von Vorteil bis notwendig ist.
Newbie schrieb: > Hi Leute, bin Berufseinsteiger, hab an Uni Elektrotechnik, Schwerpunkt > ... > Ist das normal, dass man sporadisch solche Scheiß-Arbeiten machen muss? Nur wenn man ein Troll ist.
Wer als Ingenieur seine Prototypen selbst zusammenlöten muß, der ist offensichtlich viel zu billig und seine Entwicklungstätigkeit bedeutungslos. Aber so sieht er eben aus, der "Fachkräftemangel".
genervt schrieb: > Woher kommt also, die Wahnvorstellung, dass ein Ing. handwerklich begabt > sein muss? Muss er ja nicht. Dann ist er eben ein schlechter Ingenieur. Einfach mal so pauschal über den Kamm geschert, dass Ausnahmen jeweils die Regel bestätigen. > Von einem Architekten erwartet auch keiner, dass er die Wände mauern kann. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass er bessere Häuser baut, wenn er weiß wie man eine Mauer mauert und worauf es da ankommt. genervt schrieb: > Wer als Ingenieur seine Prototypen selbst zusammenlöten muß Das macht der Fertiger. Aber ich als Ingenieur lasse den ersten Strom rein. Und löte dann auch auf dem Prototypen herum, wenn es sein muss. Natürlich kann ich das auch zur Nacharbeit geben und 2 Tage später wieder abholen. Dauert halt, und deshalb mache ich das nur bei BGAs. Falk B. schrieb: > Es geht um die Frage, ob handwerkliches Geschick für einen Ingenieur > zwingend nötig ist. Nein, ist es nicht. Es gibt auch jede Menge Ingenieure, denen Zahlenschieben und Aktensortieren zum Leben ausreicht und die damit völlig ausgelastet sind. Die brauchen natürlich kein handwerkliches Geschick oder Verständnis für ihren Job. > Es geht um die Frage, ob handwerkliches Geschick für einen Ingenieur > zwingend nötig ist. Meiner Meinung nach nein, wenn gleich es natürlich > in einigen Bereichen von Vorteil bis notwendig ist. Ich könnte mir das bei fast allen Ingenieuren vorteilhaft vorstellen: bei Konstrukteuren, bei Architekten, bei Statikern und bei Elektrikern.
Newbie schrieb: > Betrieb nicht groß, 50 Leute. genervt schrieb: >Morbus Klitsche. Jeder bekommt das zurück, was er zuweilen verdient hat!
3D-Drucker eventuell? (Nur so als Anregung "aus der Hüfte geschossen", ohne die vorigen Postings gelesen zu haben).
es gibt nicht den ingenieur... egal wo du landest, wird es sicherlich nicht schlecht sein, ein wenig anpassungsfähigkeit mitzubringen. denn erfordert jedes projekt, kunde, stadium, kollegen, umfeld ein bisschen andere tätigkeiten, methoden, praktiken, um bestmöglich voranzukommen. sicherlich geht die tendenz dazu, dass grosse firmen für alles einen spezialisten haben... und bei kleinen firmen nicht, so dass man dort überall mit anpacken muss. aber auch da gibt es riesen unterschiede zwischen den konzernen und sogar riesen unterschiede zwischen abteilungen desselben konzerns. kleine firmen sind da auch sehr individuell, je nach dem mit welchen leuten du eben gerade zu tun hast. auch wirst du dich und deine interessen sich über die zeit ändern ;) es gab ne zeit, da hab ich jegliche prozesse verflucht... jetzt baue ich diese auf und habe zuweilen sogar spass daran xD Früher hab ich jegliche neuentwicklungen in der uC welt förmlich aufgesogen... jetzt nervt mich es nur noch alle paar jahre einer neuen technologie hinterher zu rennen. selbst wenn du also deinen traumjob finden solltest, wird es mit der zeit nicht mehr dein traum sein. will sagen dass das ganze hoch dynamisch ist... klammere dich also nicht so sehr daran fest, ob nun alles deinen vorstellungen entspricht... frage dich lieber, wie du möglichst viel mitnehmen kannst... pack dort an wo du am besten kannst und auch rangelassen wirst... probier dich ein wenig aus in anderen jobs. du wirst sehen, dass du dann von ganz alleine in eine bestimmte richtung reinwächst (mit all dem neuen wissen)... teils gewollt, teils ungewollt ;) zum vergleich: meisten unserer regelungstechniker machen regelungstechnik wenn was anliegt (4%) den rest machen die requirements definieren, normenzeugs und zertifizierungsdoku erstellen (96%). das können die gut weil nicht handwerklich, dafür umso mehr saubere strukturierte vorgehensweise benötigt wird.
genervt schrieb: > Von einem Architekten erwartet auch keiner, dass er die Wände mauern > kann. Doch, es wird jedenfalls als sehr hilfreich angesehen: https://www.gutefrage.net/frage/weg-zum-architekten- Und von einem Architekten der Mauern kann ist auch zu erwarten das er (preiswert) fertigbare Häuser plant, weil er weiss wie schwierig so ein modisch-organisches Wohnei zu bauen ist. Genauso ein Ingenieur der selbst an seine Werke Hand anlegen muß, der nimmt von sich aus kein SMD-Fliegenschiss. OK selber machen ist nur ein Weg zu lernen wie man Sachen baut. Mag mühselig sein, ist aber meines Erachtens die intensivstes und nachhaltigste Form des Lernens. > Wer als Ingenieur seine Prototypen selbst zusammenlöten muß, der ist > offensichtlich viel zu billig und seine Entwicklungstätigkeit > bedeutungslos Quatsch Prototypenbau gehört zum Entwickeln dazu. Aber es sol ja sogar Ingenieure geben die Scheitern schon am Kabelcrimpen für das Labornetzteil oder am Löten eines ISP-Programmieradapters. Und noch eins, es soll auch Ingenieure geben die für die Serienüberleitung verantwortlich sind. Also die Fachkräfte an der Produktionslinie anlernen das die die Serie auch ordentlich zusammenhämmern und am Prüfstand prüfen können. Oder die Lehrlinge an der modernen Technik ausbilden. Da stell sich mal einer den Ingenieur vor der nicht weiss, wie man einen Bohrer wechselt oder Bohrungen anreisst und vorkörnt. PS: https://youtu.be/-A03gbr6oY0?t=18
jaja Ingenieure müssen schrauben, feilen, bohren und Facharbeiter Differentialgleichungen lösen und elektromagnetische Wellengleichungen aufstellen... Auch wenn das jetzt wie Standesdünkel klingt aber ich habe schon so oft mitbekommen wie Elektroniker, Elektriker oder auch einfache Produktionshelfer sich darüber echauffiert haben, was ein Ingenieur doch alles können muss und warum Ingenieure ja sowieso total überflüssig sind und jeder Meister eigentlich viel besser ist, weil praktische Fertigkeiten ja das wichtigste überhaupt sind usw. Dann kommen noch Erlebnisgeschichten dazu und man erzählt sich von dem Ingenieur, der nicht mal wusste wie man einen Elektrobohrer bedient und dem man dann die Leviten gelesen hat und der sich dann, gesenkten Hauptes und einer satten Lebenslektion erteilt, vom Acker machte. Man o man, warum immer wieder diese leidige Diskussionen? Wir Ingenieure ziehen ja auch nicht über euch Facharbeiter her und machen uns über eure mathematische Ausbildung in Haupt- und Berufsschule lustig und bemängeln euer Unverständnis der Theorie.
Das traurigste an der Geschichte ist eigentlich dass die Facharbeiter die so reden, anscheinend ihre eigene Arbeit und Ausbildung nicht zu schätzen wissen, wenn sie behaupten dass müsse jeder dahergelaufene Ingenieur vom Hobbybasteln oder 10 wöchigen Praktikum annähernd genausogut können. Warum habt ihr dann eine 3,5 jährige Ausbildung gemacht, wenn man dass doch auch ohne diese kann? Ich behaupte jedenfalls nicht dass dies so ist und weiß handwerkliches Geschick und Können zu schätzen, aber ein Qualifikationsmerkmal für Ingenieure ist dies nicht. Mit Ausnahme natürlich von Schweißfachingenieuren usw. aber wir sind hier ja unter Elektrotechnikern.
Wieso kann man nicht einfach die Fresse halten, wenn man keine konstruktiven Lösungsvorschläge hat? Sind wir hier im Brigitte-Lebensberatungsforum? Der Threadersteller ist vielleicht gefrustet, aber das ist doch nur oberflächlich. Ingenieure sind doch Pragmatiker und sachlich nüchtern.
Hartwerker schrieb: > Auch wenn das jetzt wie Standesdünkel klingt aber ich habe schon > so oft mitbekommen wie Elektroniker, Elektriker oder auch einfache > Produktionshelfer sich darüber echauffiert haben... Ich nicht allzu oft. Das kommt aber wahrscheinlich auch ein wenig auf den Einzelnen an. Zu mir kommen die Leute gern und sagen mir wo es klemmt. Ich höre ihnen zu und wir suchen gemeinsam eine praktikable Lösung. Und in den Fällen, wo ich es mitbekommen habe, da musste ich dem Facharbeiter und dem Produktionshelfer Recht geben: der jeweilige Ingenieur hatte da tatsächlich (mangels praktischer Erfahrung) hirnrissige Vorgaben gemacht. Wie gesagt: es gibt auch schlechte Ingenieure. Auch wenn das gern verschwiegen wird... ;-)
1. Bewerbungen auf andere Stellen 2. Solange Du noch dort bist: So viel lernen/mitnehmen was geht 2a. Kontakt zu Kollegen außerhalb der Arbeitszeit (Feierabendbier) 2b. Flurfunk aufmerksam zur Kenntnis nehmen 3. Wer/Wie war der Vorgänger usw.? Und so weiter! Du bist Jetzt noch dort, aber nicht mehr lange. Sammle Wissen und Erfahrung - nicht fachlich, sondern sozial - so viel es geht für die nächste Stelle.
Lothar M. schrieb: > Hartwerker schrieb: >> Auch wenn das jetzt wie Standesdünkel klingt aber ich habe schon >> so oft mitbekommen wie Elektroniker, Elektriker oder auch einfache >> Produktionshelfer sich darüber echauffiert haben... > Ich nicht allzu oft. Das kommt aber wahrscheinlich auch ein wenig auf > den Einzelnen an. Zu mir kommen die Leute gern und sagen mir wo es > klemmt. Ich höre ihnen zu und wir suchen gemeinsam eine praktikable > Lösung. > > Und in den Fällen, wo ich es mitbekommen habe, da musste ich dem > Facharbeiter und dem Produktionshelfer Recht geben: der jeweilige > Ingenieur hatte da tatsächlich (mangels praktischer Erfahrung) > hirnrissige Vorgaben gemacht. > Wie gesagt: es gibt auch schlechte Ingenieure. Auch wenn das gern > verschwiegen wird... ;-) Das bekkam ich meist im Privatleben mit, oftmals auch damals noch aus meiner Studienzeit als ich als Student selbst noch Produktionshelfer in den Semesterferien war. Normal schrieb: > Wieso kann man nicht einfach die Fresse halten, wenn man keine > konstruktiven Lösungsvorschläge hat? > Sind wir hier im Brigitte-Lebensberatungsforum? > Der Threadersteller ist vielleicht gefrustet, aber das ist doch nur > oberflächlich. > Ingenieure sind doch Pragmatiker und sachlich nüchtern. Ohne jetzt zu wissen an wen das nun gerichtet war, wird aus deinem Post ja nicht erkenntlich, kann ich es mir dennoch nicht verkneifen dich darauf hinzuweisen dass du selbst nicht konstruktiv bist. Außerdem ist es ein Widerspruch sich darüber aufzuregen dass man hier ja nicht im Lebensberatungsforum ist, aber gleichzeitig zu kritisieren dass dem nach-Rat-Fragenden nicht geholfen wird. Meiner Meinung nach wird ihm auch durch diese abschweifenden Posts geholfen, da ihm dies Einblicke in die verschiedenen Köpfe und Gedanken der Arbeitswelt gibt und er außerdem auch gefragt hatte, ob dies überall so ist dass Ingenieure wochenlang in der Werkstatt ackern und ich ihm sage, nein das ist nicht überall so.
Normal schrieb: > so viel es geht für die nächste Stelle. Und bewirb dich nicht auf eine Ingenieursstelle, sondern auf eine Informatikerstelle im Bereich Regelungstechnik. Dort werden nämlich Algorithmen gebraucht und implementiert. Das Unternehmen darf sich schon noch im Mittelstand tummeln, aber die Unternehmensgröße sollte bei >=500 MA sein.
> Sicher. Aber man sollte schon ansatzweise das machen, was man kann und > WILL!! Die Zeiten des Gulag sind vorbei. LOL, solange Du selbst nicht finanziell unabhängig bist sind diese Zeiten nicht vorbei bzw. haben nie begonnen - in Zeiten von Dumpinglohn und Masseneinwanderung wird sich das Problem noch weiter verschärfen. Das "was man kann und will" spielt keine Rolle spätestens wenn das Arbeitsamt/Jobcenter ins Spiel kommt - das Arbeitsamt/Jobcenter wird Dir schon den Weg weisen wie das mit dem Willen ist. Und das ist auch richtig so anstatt irgendwelche Träumer durchzufüttern. >> so viel es geht für die nächste Stelle. >Und bewirb dich nicht auf eine Ingenieursstelle, sondern auf eine >Informatikerstelle im Bereich Regelungstechnik. Dort werden nämlich >Algorithmen gebraucht und implementiert. Was macht denn die Besonderheit des Bewerbers aus? Er arbeitet doch quasi fachfremd und Uni-Absolventen gibt es viele. Okay, er kann arbeiten - das weiß man bei einem Uni-Absolventen nicht so genau. Als Personaler würde ich eher einen frisch von der Uni einstellen, der hat das gleiche Profil und ist von den Sozialkosten günstiger. Also dumm gelaufen was einen Angestelltenjob anbelangt - natürlich kann er sich bewerben auf entsprechende Stellen, viel Glück dabei, vielleicht klappt es ja mit Glück.
@ S. B. (mitgelesen) >> Sicher. Aber man sollte schon ansatzweise das machen, was man kann und >> WILL!! Die Zeiten des Gulag sind vorbei. >LOL, solange Du selbst nicht finanziell unabhängig bist sind diese >Zeiten nicht vorbei bzw. haben nie begonnen - in Zeiten von Dumpinglohn >und Masseneinwanderung wird sich das Problem noch weiter verschärfen. Im Bereich der Qualifizierten und Hochqualifizierten nicht sooo schnell. Die Mär der "Äzte und Ingenieure", die per Gummiboot nach Europa kommen ist längt entzaubert. Klar, auch aus Osteuropa drängen Ings auf den westeuropäischen Arbeitsmarkt. Aber trotzdem muss man sich als Studierter, gerade als junger Mensch nicht jeden Mistjob aufs Auge drücken lassen! >Das "was man kann und will" spielt keine Rolle spätestens wenn das >Arbeitsamt/Jobcenter ins Spiel kommt - das Arbeitsamt/Jobcenter wird Dir >schon den Weg weisen wie das mit dem Willen ist. Wer sich von den Idioten abhängig macht, macht so oder so was falsch. Eigeninitiative ist das Zauberwort, auch wenn man da mittelfristig erstmal keinen Traumjob hat. >Und das ist auch richtig so anstatt irgendwelche Träumer durchzufüttern. Naja, Das Wort "richtig" würde ich im Zusammenhang mit Arbeitsamt und H4 nicht so einfach in den Mund nehmen. Da wird viel bürokratischer Irrsinn zelebriert.
Lothar M. schrieb: > Muss er ja nicht. Dann ist er eben ein schlechter Ingenieur. Da kann man auch behaupten, daß man gut PowerPoint Präsentationen können muss, sonst ist man ein schlechter Ing. Es ist manchmal hilfreich, wenn man löten/basteln kann, aber das ist kochen ja auch.
genervt schrieb: > Da kann man auch behaupten, daß man gut PowerPoint Präsentationen können > muss, sonst ist man ein schlechter Ing. "Schlecht" würde ich nicht sagen, aber man sollte seine gute Arbeit schon auch gut "verkaufen" können. Sonst ist man einfach ein erfolgloser Ingenieur (wobei Ausnahmen wiederum nur die Regel bestätigen). > Es ist manchmal hilfreich, wenn man löten/basteln kann, aber das ist > kochen ja auch. Besonders, wenn ich Herde oder Steuerungen dafür entwickle... ;-)
Welche Ingeniere aus Osteuropa? Die ukrainische Auswanderer nach Israel? Oder rumänische Teams, die jetzt sowieso für deutsche Firmen arbeiten? Was gibt es in Deutschland so faszinierendes? 50k Jahresbrutto mit Immobilien ab 0.5 Mio €?
genervt schrieb: > Mehr genervt schrieb: >> Warum ist nen 50 Mann Betrieb wieder ne klitsche.... > > Du siehst doch, was der TE schildert, als Neuling bist du Mädchen für > alles und jeder darf... ähhh ganz unten in der Hackordnung. Ich würde mal behaupten dass das in jedem Job so ist. Siehe das Beispiel der Ärzte am Krankenhaus im thread "Medizin studieren" Viele Anfänger machen sich falsche Vorstellungen vom Job und glauben, alle seien nur dafür da, sie jetzt auszubilden und zu trainieren, damit sie Karriere machen können. Dem ist nicht so.
Beitrag #5100730 wurde von einem Moderator gelöscht.
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