Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Freitags werden die Dienstleister nervös


von Michael W. (Gast)


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Was ist das, dass immer am Freitag noch massenhaft Anfragen für 
Ingenieurprojekte reinkommen und die üblichen Verdächtigen noch "ganz 
schnell" und "dringend" jemanden suchen?

Heute wieder 3 Anrufe und etliche mails vorgefunden!

Kann es sein, dass die ihren Kunden jeweils versprechen, bis Ende der 
Woche eine Handvoll Profile vorzustellen und dann am Fr morgen merken, 
dass sie zu wenige Heinis haben, die ihre "spannenden Projekte" besetzen 
möchten und dann noch schnell welche beitelefonieren?

Den Eindruck habe Ich nämlich! Und Ich denke, es geht auch darum, 
mehrere Profile zu haben und sich noch einen Teuren mit hineinzunehmen, 
damit man den Billigen leichter reinbekommt.

Und was da wieder angeboten wird:

Allroundingenieur mit allen Fähigkeiten, Mädchen für Alles, keinerlei 
Definition der Aufgabe, 100% vorort, wieder Etwas für die 
Pseudoselbständigen.

von Cerberus (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Und Ich denke, es geht auch darum,
> mehrere Profile zu haben und sich noch einen Teuren mit hineinzunehmen,
> damit man den Billigen leichter reinbekommt.

Keine Umsätze, kein Gewinn und ein einziges Angebot kommt bei
den Personalern so gut an, wie bei Verbrauchern leere Warenregale
im Supermarkt, wie gerade in Niedersachsen bei den Eiern.
Da werden die gleichen Erwartungen nach Vielfalt gelebt wie bei
den Verbrauchern. Gerade bedarfsdeckend reicht einfach nicht aus,
wenn man die Kandidaten gegeneinander ausspielen will. Klappt es
nämlich dann mit mit dem gestarteten Projekt und der Kandidat
erweist sich als ungeeignet, gibts auch keinen Nachschub
(wie bei den Eiern). Da wird dann so manches Vorhaben aka Projekt
notgedrungen crashen, bzw. auf Eis gelegt.

von Rick M. (rick-nrw)


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Es kann eher sein, das einem Kunden auffällt, dass er ab Montag 
eigentlich einen Unversal-Spezialisten braucht und die Leihbuden, sorry 
Dienstleister nervt.

Die versuchen, dann schnell nachzufragen, ob man kurzfristig Zeit und 
Interesse hat.

Die Leihbuden nerven sonst regelmäßig.
Manchmal häuft sich das ganze, mehrere Anrufe an einem Tag, nicht 
unbedingt Freitag.

von Niemand (Gast)


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Womit so manche Nichts-Könner und Nichts-Leister ihr gutes Geld 
"verdienen" wollen?

von Michael W. (Gast)


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Also meine Erfahrung ist in der Tat die, dass die Freitagsangebot Müll 
sind. Es kam nie wieder irgendeine Rückmeldung. Da möchte jemand nur 
noch schnell ein drittes Profil, wie mir scheint. Ich habe sowieso den 
Eindruck, dass man dort sehr taktiert, also gezielt Profile so vorlegt, 
dass nur der Kandidat, an dem man am Meisten verdienen kann, am Besten 
erscheint und genommen wird.

von Niemand (Gast)


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hier mal 3x ganz "saubere" Bsp. mit einem Freitags-Start, 13. Jan 2017 - 
Freitags ab Mittag fiel es denen dort noch ganz schnell ein

http://www.emswetzel.de/wp-content/uploads/It-Techniker-Duisburg2.pdf

http://www.emswetzel.de/wp-content/uploads/IT-Techniker.K%C3%B6ln.pdf

http://www.emswetzel.de/wp-content/uploads/IT-Techniker-Frankfurt..pdf

alle an einem Freitag vor zig Monden gestartet und bis heute nicht 
besetzt!

Vllt. sollten sich solche Pesonalverheizer auf eine ordenltiche Arbeit 
zurückziehen > müssen oder kleinere Brötchen backen?
Gibt es noch zu viel ahnungs- und hoffnungsloses Dummvieh für dieses 
Pack?

von Niemand (Gast)


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Markus W. (elektrowagi78) Benutzerseite
Datum: 07.08.2017 21:36

Wenn du dich in die Rolle eines gebeutelten Verkäufers begeben müsstest, 
wie würdest du das anders besser machen?
Wer Andere oder sich selbst verkaufen muß, und nur daran etwas verdient, 
dem bleiben nicht viele andere Methoden übrig.
Schließlich strebt jeder Macher / Lenker nach Perfektion, wenn er nicht 
ganz unfähig ist.

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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Das vermittelte Personal scheint aber auch von durchwachsener
Qualitaet zu sein. Merkt Mann, wenn Mann Projekte vom unfreiwillig
kurzfristigem Vorgaenger uebernimmt...

Da waren offensichtliche Berufsanfaenger die von irgendwelchen
"Solution"-Firmen in den Markt gedrueckt wurden, und nicht mal
richtige Selbststaendige am (Vor-)Werk.

Vermutlich waren es wohl die billigsten die zu haben waren.

von Weltbester (Gast)


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Oder aber sie sind wegen Psychoproblemen ausgefallen:

Heute auf WEB

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Krankenkasse: Leiharbeiter sind häufiger krankgeschrieben
---------------------------------------------------------

Leiharbeiter melden sich häufiger krank, als andere Arbeitnehmer! Nach 
einer Studie der Techniker-Krankenkasse haben die knapp eine Million 
Leiharbeiter im vergangenen Jahr im Schnitt 20 Tage wegen einer 
Krankheit am Arbeitsplatz gefehlt. Das waren gut 5 Tage mehr, als bei 
den übrigen Beschäftigten. Vor allem von Erkrankungen der Psyche und des 
Muskel-Skelett-Systems sind die Leiharbeiter überdurchschnittlich 
betroffen. Die körperlichen Beschwerden seien auch darauf 
zurückzuführen, dass von Leiharbeiter häufig die körperlich schwerere 
Arbeiten zu verrichten seien und dies umgekehrt dazu nicht in der Lage 
seien. Dasselbe gelte für die psychischen Belastungen: Viele 
Leiharbeiter sind gerade wegen körperlicher oder psychischer Gründe aus 
ihrem ehemaligen Job ausgeschieden und in der Leiharbeit gelandet.

Haben wir demnächst noch einen Leiharbeitertarif in der Krankenkasse?

Oder machen die nur mehr krank um der Leiharbeit zu entkommen?

von Christian B. (casandro)


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(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag 
#5104090:
> Das vermittelte Personal scheint aber auch von durchwachsener
> Vermutlich waren es wohl die billigsten die zu haben waren.

Leider nicht. Die Leute von Leiharbeitsfirmen sind meistens schlecht, 
und kosten das gleiche (oder gar mehr) als qualifizierte Ingenieure.

von ponky (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Heute wieder 3 Anrufe und etliche mails vorgefunden!
>
> Kann es sein, dass die ihren Kunden jeweils versprechen, bis Ende der
> Woche eine Handvoll Profile vorzustellen und dann am Fr morgen merken,
> dass sie zu wenige Heinis haben, die ihre "spannenden Projekte" besetzen
> möchten und dann noch schnell welche beitelefonieren?
Möglich, aber kaum denkbar.
Denn selbst wenn die Mail raus oder der Anruf getan ist, haben sie mit 
hoher Wahrscheinlichkeit bei beiden nichts erreicht.
Die Mail wird keiner noch am Freitag beantworten und das etwas 
spruchreifes beim Anruf bei rum kommt ist auch eher zweifelhaft.

Aber wenn du die Wahl hättest Freitag auf der Autobahn zu sein um deinen 
Klienten beim Kunden vorzustellen oder doch lieber irgendwann von Montag 
bis Donnerstag, welchen Tag würdest du wählen?
Des Weiteren, die meisten Firmen machen Freitag um ein Uhr zu und da 
will auch die Personalabteilung keine Bewerber sehen, sondern eher den 
Grill samt Feierabendbier (und das zu Hause).

von Michael W. (Gast)


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Mit der Personalabteilung, wie Du schreibst, hat das schon mal gar 
nichts zu tun, sondern die PRofile gehen samt und sonders an den PL und 
wenn der ein fixes Datum genannt hat, dann ist das meist Wochenende, 
damit er am Wochenstart alles beeinander hat. So sehe Ich das.

von Michael W. (Gast)


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(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb:
> Das vermittelte Personal scheint aber auch von durchwachsener
> Vermutlich waren es wohl die billigsten die zu haben waren.

Es sind ja eben die schlechtesten, die den Zeitarbeitsdreck machen 
müssen. Mit hat jemand von der "XYZS-Temp GmbH" mal indirekt zugegeben, 
daß es im temp-Geschäft eigentlich nur 3 Gruppen von Ingenieuren gibt, 
mit denen sie zusammenarbeiten hauptsächlich zu tun haben:

1) Sehr gute Junge, die wegen mangelnder Erfahrung bei den OEMs nichts 
finden und auch als Selbständige keine Aufträge bekämen

2) Leute Ü50, die zwar gut sind, aber niemand einstellen will, weil zu 
alt, die aber ihrerseits nicht die Eier haben, sich selbständig zu 
machen

3) Leute aller Altersklassen, die faul sind, sich aber gut verkaufen 
können und die man einmalig bei einem Kunden platzieren kann, wenn der 
Kunde überhaupt keinen anderen findet.

Die eigentliche Gruppe derer, die wirklich Top-Knowhow haben, gefragt 
sind und trotzdem Angestellte sein wollen und die dann horrende Gehälter 
weit über denen der Angestellten bekommen, sind sehr selten, weil die 
sehr schnell zu teuer sind, in die Selbständigkeit abdriften oder nach 
1M übernommen werden. Diese machen keine 5% der Umsatzes mit denen wirbt 
man aber, wenn es um das Temp-Geschäft geht.

Erst gestern hatten die wieder großes Fressen in KA und MA und man 
konnte sie tönen hören, wie sie von den tollen Projekten erzählten. Die 
Gehälter, die man dort bekommt sind aber , naja - lassen wir es.

von Willi Fuchs (Gast)


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Markus W. schrieb:
> 3) Leute aller Altersklassen, die faul sind, sich aber gut verkaufen
> können und die man einmalig bei einem Kunden platzieren kann, wenn der
> Kunde überhaupt keinen anderen findet.

Dauerhaft macht das aber einen DL auch nicht erfolgreich, wenn er viele 
faule Eier schickt, die dem Entleiher mehr Kosten und Aufwand bereiten 
als nutzen.

von Selbständiger (Gast)


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Du schickst die nur zu den Kunden, für die Du keinen anderen hast.

von robocash (Gast)


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Bei Mangel an Leuten kann der AG immer, wie früher, einen direkten 
befristeten Vertrag abschließen. Das folgt aus dem Grundgesetz. Hier 
scheint ein Überschuss an Elektro-Fachverstand zu herrschen. Wie auch 
der Überschuss an Wohnraum oder an Erdöl oder Hochseefisch. 
Umweltargumente müssen her um den Überschuss zu senken und so den Preis 
zu halten. Deutsche arbeiten im Schnitt 20 Stunden je Woche. Viele haben 
"ein T-Stück in den Geldfluss" eingebaut. Geld braucht hohe Preise, es 
muss schnell fließen für das T-Stück. Die Elektro-Leute werden knapp 
gehalten. Für jeden Messknecht ein Personal-Wissenschaftler. Motivieren 
geht eben nicht durch Zucker sondern, was keiner sagt, durch Angst.

Personalwissenschaftler, Offiziere, Türsteher, das sind die Berufe die 
zwischenmenschlich verdienen. Erfinden ist gut aber eine Gaunermasche 
erfinden steht drüber.

Ganz anders die Fachleute. Jeder hat eine Gen-Kopie, die er weitergeben 
will. Das Mittel sind gute Fachkenntnisse. Die Fachkenntnisse sichern 
Nahrung. "Warum sollen wir ausgerechnet dir die Stelle geben?" ... 
"Meine Genkopie ist besser, fleißiger." Ihr seht es an:

- Cosinus phi.
- Meiner schwarzen John-Major ... Helmut-Kohl Brille.
- Dass ich Matlab kann. Oder Polyspace.
- Gewandheit vor dem Kunden.
- Tätigkeit in Vereinen.
- Dass ich schnell mit dem Studium fertig war.
- Ich niemals einen einzigen Fehler machte.
- Ich würde alles wieder so machen, auch mit Knochenbruch ins 
Krankenhaus gehen.

Gehen wir also Zeiten entgegen, in denen Konzerne den Entwicklern und 
schlimmer noch den Kundenbetreuern keinen Dienst-BMW mehr versprechen 
können, weil heimlich alle Germanistik-Entscheider das Elektroauto 
wollen. Und das heißt nicht BMW sondern TESLA. Sie können auch keine 
Neubauwohnungen mehr versprechen, weil Neubau den Wert des Altebestandes 
senkt, wegen Angebotsüberschuss und Leerstand. Sie müssen Wertsteigerung 
durch eingemieften Altbau anpreisen. Caterpilar hat vor kurzem ein Werk 
in Belgien mit Abfindungen geschlossen. Wobei Immobilien jetzt wohl der 
einzige Zinsrenditeträger sind. Das einzige was ein Sparer noch wollen 
kann.

von Vincent W. (farik)


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es ist doch bei vielen so, dass sie die arbeit möglichst lange hinaus 
zögern. in dem fall dann also immer bis freitag warten

von Michael W. (Gast)


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Vincent W. schrieb:
> es ist doch bei vielen so, dass sie die arbeit möglichst lange
> hinaus
> zögern. in dem fall dann also immer bis freitag warten

Das spielt sicher eine Rolle.

@ robocash : Wenn Ich Deinen Beitrag lese, gewinne Ich den Eindruck, 
dass Du getrunken habe musst, so wenig Linie und Sinn gibt das.

von Elektrodienstleister (Gast)


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Neuer Rekord: Gleich 6 Anfragen binnen 2 Tagen und etliche Annoncen im 
Internet von den Sklaventreibern für ein und dasselbe Projekt in 
Ditzingen. Gesucht wird ein Entwickler, der sich mit ModelSim auskennt 
und FPGA-Plattformen verifiziert. Hui, welche Firma mag das wohl sein, 
die dort kryptisches baut und die halbe Welt in Aufruhr versetzt, um 
einen Entwickler zu finden?  Mal überlegen...

Die Projektvermittler rücken natürlich nicht mit dem Kundennamen raus, 
aber man kennt ja die Branche und sie übertreffen sich wieder 
gegenseitig im Umformulieren des Textes, dem Verschieben des 
Einsatzortes, dem Abkürzen der Postleitzahl und Vielem mehr, damit man 
auch ja bei ihnen anfragt und unterschreibt und nicht bei der 
Konkurrenz. Das Ende vom Lied: Du beantwortest ungewollt mehrere 
Anfragen in gutem Glauben und hinterher streiten sich 3, wer denn der 
erste war und Dich vermitteln darf, weil einige Anfragen sich auf 
Dasselbe Projekt beziehen. Dann kannst du es nicht machen, ohne Ärger 
mit einem von denen zu kriegen.

Wie krank ist das?

Was treibt Firmen dazu, gleich mehrere Suchhunde auszusenden. Kommen 
dann mehr Profile rein? Die Menschen, die gefunden werden können, sind 
zahlenmässig begrenzt.

Offenbar muss da schnell vor Weihnachten noch was fertig werden und die 
Hütte brennt! Jetzt suchen Alle den Billigsten in Deutschland, der das 
gerade so kann und zum Jahresende noch eine Rechnung braucht und 
schreiben sich die Finger wund. Das einzige, was dabei aber passiert 
ist, dass man sich aus der Vereinigungsmenge der Projekttexte 
zusammenreimen kann, wer es ist, was sie gerade machen und was genau 
gefragt ist und wo das Defizit liegt, mit welchen Tools sie arbeiten, 
welche Elektronik sie in den Projekt einsetzen, welche Software zur 
Anwendung kommt etc ...

Wahrscheinlich wissen jetzt alle, die in Deutschland irgendwas mit FPGAs 
machen, sowie alle Vermittler und Recruiter auf Kununu und Xing, wo das 
Projekt auch beworben wird, dass es in Ditzingen ein schweres (oder wie 
man in der Firma vor ort sicher sagen würde "gravierendes" Problem gibt 
und die Firma chronischen Ingenieurmangel hat.

Und die Konkurrenz weiß es auch!

Ok, mal davon ausgehend, dass die Firma nur sicherheitsunkritische 
Konsumerprodukte herstellt, dürfte es auch kein Problem sein.

Ich verziehe mich in die Weihnachtsferien

Bon soir at bon Noël

von Wettbewerb belebt die Rendite (Gast)


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Elektrodienstleister schrieb:
> Wie krank ist das?
>
> Was treibt Firmen dazu, gleich mehrere Suchhunde auszusenden. Kommen
> dann mehr Profile rein? Die Menschen, die gefunden werden können, sind
> zahlenmässig begrenzt.

Der Aufschwung und der ach so gute Arbeitsmarkt, der solche und ähnliche 
Bullshitjobs nötig macht, weil sonst die Quote jenseits von 20 Prozent 
läge.
Für den Auftraggeber hat das natürlich den Vorteil, dass durch die 
vielen "Jäger" die halbe Republik abgegrast wird und die Chancen erhöht, 
den billigsten und bestgeeigneten MINT-Hasen zur Strecke zu bringen und 
noch wenig Provision dafür zahlen zu müssen.

von MangelMarkus (Gast)


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Wettbewerb belebt die Rendite schrieb:
> Elektrodienstleister schrieb:
>> Wie krank ist das?
>>
>> Was treibt Firmen dazu, gleich mehrere Suchhunde auszusenden. Kommen
>> dann mehr Profile rein? Die Menschen, die gefunden werden können, sind
>> zahlenmässig begrenzt.
>
> Der Aufschwung und der ach so gute Arbeitsmarkt, der solche und ähnliche
> Bullshitjobs nötig macht, weil sonst die Quote jenseits von 20 Prozent
> läge.
> Für den Auftraggeber hat das natürlich den Vorteil, dass durch die
> vielen "Jäger" die halbe Republik abgegrast wird und die Chancen erhöht,
> den billigsten und bestgeeigneten MINT-Hasen zur Strecke zu bringen und
> noch wenig Provision dafür zahlen zu müssen.

Bestätigt doch irgendwie die These, dass Stellen mehrfach ausgeschrieben 
werden. In diesem Fall mindestens 6-fach.
Letztes Jahr hatte der VDI zudem die ausgeschriebenen Stellen noch mit 
dem Faktor 7 (Heute mit Faktor 3) multipliziert.
Bedeutet: In der Realität eine freie (schlecht bezahlte, befristete) 
Stelle - Aber in der Statistik 42 freie (gut bezahlte, sichere) Stellen 
oder heute 21 freie Stellen. Ingenieurmangel!!!
Blöd nur, dass es schlussendlich nur einer machen kann ...

Die Mint-Mangel-Propagandamaschine kommt übrigens auch wieder in Gang:
https://www.iwd.de/artikel/mint-arbeitskraefte-die-luecke-weitet-sich-370820/
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln versucht mal wieder mit 
krummen Statistiken für Mint-Berufe zu werben.

Noch was zum Lachen: Der Brunel-Chef findet Equal Pay ungerecht:
http://www.vdi-nachrichten.com/Gesellschaft/Das-Gesetz-trifft-falsche-Zielgruppe
"Es gab Unterschiede in der Bezahlung. Meistens verdienten entliehene 
Ingenieure weniger. Denn die Betriebszugehörigkeit spielt in der 
Entlohnung eine Rolle. Es ist ja auch nicht fair, wenn jemand in das 
Unternehmen entliehen wird und direkt so viel verdient, wie jemand, der 
dort schon seit 20 Jahren arbeitet. Die Equal-Pay-Regelung sieht das 
aber vor. Das finde ich ungerecht."

von Wettbewerb belebt die Rendite (Gast)


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Da dreht sich der Brunel-Anzug auch die Tatsachen zu Recht und der 
Pressefuzzi vom VDI schluckt den Käse und drucken es ungeniert ab. 
Müssen die VDI-Leser für komplette Vollidioten halten.
Na gut, wer als AN für diesen Verein Geld abdrückt, muss ja auch einer 
sein ;)
Im IGM wird nicht nach Betriebszugehörigkeit bezahlt, sondern nach 
Arbeitsplatzeinstufung. Und die eigenen Fähigkeiten sind spätestens nach 
8 Jahren im Betrieb fertig entwickelt und damit auch die Zieleinstufung, 
jedenfalls für die Jobs, wo auch DL-MINTler eingesetzt werden.
Ganz abgesehen, dass selbst die Einstiegsstufen von IGM mal locker über 
25 Prozent, eher 1/3, im Stundenlohn über den Leihbuden liegen. Kein 
Wunder, Brunel-Anzugmann und seine BWLer-Häschen wollen ja auch von was 
leben. Und die Entleiher wollen auch nicht mehr Kohle springen lassen, 
wobei sie sich das vertraglich auch garantieren lassen müssten, dass die 
Mehrkohle beim Informatiker und Ingenieur ankäme, weil wegen unseres 
tollen Fachkräfte"mangels" würde die Marktlage es auch hergeben, dass 
die Leihbuden das Plus einsacken könnten, weil die Verzweifelung bei den 
Hochschul-Einsteigern und Akzeptieren von prekären Arbeitsbedingungen 
noch nie höher war als heute.

von Horst (Gast)


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Elektrodienstleister schrieb:
> Wahrscheinlich wissen jetzt alle, die in Deutschland irgendwas mit FPGAs
> machen, sowie alle Vermittler und Recruiter auf Kununu und Xing, wo das
> Projekt auch beworben wird, dass es in Ditzingen ein schweres (oder wie
> man in der Firma vor ort sicher sagen würde "gravierendes" Problem gibt
> und die Firma chronischen Ingenieurmangel hat.

Und was hindert einen daran sich direkt bei Thales sich zu bewerben? 
Machen die Leihbuden einem dann die Hölle heiß?

Beitrag #5237650 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5237651 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Heiner (Gast)


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trolololololooooooooooooooooooo!


lg. Heiner

@Mods: anstatt hier wie wild rumzulöschen könntet ihr wie bereits
gefordert einfach dicht machen. Danke!

von Elektrodienstleister (Gast)


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Horst schrieb:
> Und was hindert einen daran sich direkt bei Thales sich zu bewerben?
> Machen die Leihbuden einem dann die Hölle heiß?

Normal ist es so, dass man erst einen Vertrag unterschreiben muss oder 
wenigstens etwas kommunizieren muss, um an die Infos zu kommen und sich 
das Bild konkretisiert, wer und wo das ist. Und dann wird gemauert und 
gejammert, wenn man nicht mehr reagiert.

>Thales
Das war jetzt Deine Schlussfolgerung :-)

von Noch einer (Gast)


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und man findet keinen, weil es in ganz Deutschland keine FPGA-Entwickler 
gibt:
https://www.freelance.de/Projekte/Projekt-601711-FPGA_Entwickler_fuer_den_GR_Stuttgart_gesucht?

von Monk (Gast)


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Noch einer schrieb:
> und man findet keinen, weil es in ganz Deutschland keine
> FPGA-Entwickler
> gibt:
> https://www.freelance.de/Projekte/Projekt-601711-F...?

Tja, Raum Stuttgart...

von Hypernervös (Gast)


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Noch einer schrieb:
> und man findet keinen, weil es in ganz Deutschland keine
> FPGA-Entwickler
> gibt:
> https://www.freelance.de/Projekte/Projekt-601711-F...?

BWLer nehmen sie ebenfalls für den Job. Naja, wer zieht freiwillig für 6 
Monate bei mauer Bezahlung in dieses überfüllte Loch und wird dann ggf. 
nach 6 Monaten oder dann bei der 2. Befristung ejected. Das lohnt sich 
nur für einheimische durchscnittliche Absolventen, die im schwäblischen 
Loch aufgewachsen sind.
Faustregel ist immer noch, heutzutage offene Stellenanzeigen, 
ausgenommen Konzerne oder ÖD, wo aus Regulariengründen ausgeschrieben 
werden muss, sind Kackstellen aus Rudis Resterampe.

Beitrag #5250959 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5252407 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael W. (Gast)


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Hypernervös schrieb:
> Faustregel ist immer noch, heutzutage offene Stellenanzeigen,
> ausgenommen Konzerne oder ÖD, wo aus Regulariengründen ausgeschrieben
> werden muss, sind Kackstellen aus Rudis Resterampe.

Auch wenn Ich die Sprache, die du hier verwendest, nicht teile, so muss 
dem Inhalt zugestimmt werden: Die ausgeschriebenen Stellen sind nur für 
Anfänger und Personen <3 BE, weil damit die Lücken in Firmen aufgefüllt 
werden, welche die Aufsteiger hinterlassen.

Das heisst aber nicht, dass es nicht hochkarätige Stellen gibt. Diese 
werden nur nicht ausgeschrieben sondern unter der Hand verteilt. Da 
läuft das meiste über Netzwerke und gute Beziehungen. Von Aussen kommst 
Du da nicht rein.

von Boom, boom (Gast)


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Wenns nur Aufsteiger wären, meistens sinds Firmenaussteiger. Es gibt 
klare Pools von guten und schlechten Firmen in kontinuierlicher 
Abstufung und die meisten Firmen bleiben für Jahrzehnte so wie sind, 
gut, manche vormals guten Firmen werden schlecht, aber nie tritt der 
umfekehrte Weg ein. Und die meisten Neugründungen sind ebenfalls Murks 
für ANs. Und so versucht jeder zu paar Guten zu wandern und das 
Kruppzeug von Firmen muss wild ausschreiben und headhuntern.

von Reinhard S. (rezz)


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Hypernervös schrieb:
> Faustregel ist immer noch, heutzutage offene Stellenanzeigen,
> ausgenommen Konzerne oder ÖD, wo aus Regulariengründen ausgeschrieben
> werden muss, sind Kackstellen aus Rudis Resterampe.

Wobei die Ausschreibungen da auch gerne mal nur der Form halber erfolgen 
und die Person schon vor der Ausschreibung feststeht.

Beitrag #5264860 wurde von einem Moderator gelöscht.
von freeitak (Gast)


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Mar. W. schrieb:
> Was ist das, dass immer am Freitag noch massenhaft Anfragen für
> Ingenieurprojekte reinkommen und die üblichen Verdächtigen noch "ganz
> schnell" und "dringend" jemanden suchen?

hat ooch aine psichologische kompnente, freeitak hastdu gute laune und 
biste berait, sooche angebote anzunemen. dat is nich nur beei 
dinstleistr so, ooch ndere vermittla rufen m freitag on. iin dea woche 
sind die maisten unta stress und habn keeine zait sich mit solche 
angebotee zu befassen. am freeitak is wochenend und dea kopf is freei 
für oolche angebote. solche firmn machen statistik wann dea beste 
zeeitpunkt is den kööda auszuwerfen und freeitak wird wohl dea beste tak 
sain.

von klausi (Gast)


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freeitak schrieb:
> ...

Hast du gerade einen Steifen? Oder sonstige Drogen?

von Ich (Gast)


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klausi schrieb:
> freeitak schrieb:
>> ...
>
> Hast du gerade einen Steifen? Oder sonstige Drogen?

Egal - das Zeuch muss guuut sein :-)

von Kellernerd (Gast)


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klausi schrieb:
> freeitak schrieb:
>> ...
>
> Hast du gerade einen Steifen? Oder sonstige Drogen?

Was ist in diesem Kontext die Bedeutung von "Streifen"?

von genervt (Gast)


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Komm raus aus Deinem "Keller":  Ein "Streifen" ist ein "line", also eine 
Kokslinie! Ein solche scheint sich auch GULP reingezogen zu haben, wenn 
man sich mein Beispiel "reinzieht":

******************************************
GULP und der vermurkste Projektstundensatz
******************************************

Die Firma GULP betätigt sich als Projektvermittler und schiebt ihren 
Kunden und Anfragern meist die Freiberufler zu, welche den günstigen 
Stundensatz anbieten. Dabei kommt es immer mehr zu großen Verärgerungen 
auf beiden Seiten, wie mein Beispiel zeigt:

GULP hat in dem Feld, in dem man seinen Stundensatz anpreist, eine 
Kommentarspalte, ob man inklusive oder exklusive der Kosten agiert. 
Dieses Feld gilt offiziell als "bester Stundensatz", daher schreiben die 
Freiberufler ihren home office Satz rein.

Bei Bewerbungen kommt aber eine automatisierte Bestätigung mit den 
Inhalten, in denen dieses Kommentarfeld weggelassen wird, bzw es wird 
als leer ausgewiesen. Die Konsequenz: Der Anbieter bekommt einen tollen 
Stundensatz gemeldet, selektiert einen für Gespräche und man wird sich 
dann nicht handelseinig, weil die Kosten nicht im Angebot drin waren und 
man sozusagen nicht der billige Harry ist, nach dem man aussah.

Reaktion von Gulp: "Wenn Sie im Nachhinein nachverhandeln, können wir 
Sie nicht mehr berücksichtigen".

Meine Reaktion: Umfassende mail an den Kunden!

So macht man sich bei Freiberuflern und Kunden sehr beliebt!

Seit neuester Regelung soll man jetzt seinen all-inkl Stundensatz 
einsetzen, weiß aber nicht, was all-inkl bedeutet. Jetzt kriegt 
wahrscheinlich der, den Auftrag, der nicht richtig rechnet, sich 
verrechnet oder nicht richtig schlussfolgern kann. Ein solcher 
Dumm-Harry ist anscheinend genau das, was Kunden suchen. Ich persönlich 
bin aber der Ansicht, daß es etwas sehr optimistisch ist, einen 
Ingenieur mit der Berechnung von Schaltungen zu beauftragen, der nicht 
in der Lage ist, seine eigenen Finanznen durchzurechnen!

von Noch ein Ingenieur (Gast)


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Ich habe auch den Eindruck, dass die alle zum Wochenende hin am Rad 
drehen. Heute kam diese offensichtliche Massen-Nachricht.

Da ich auf meinem XING-Profil ausdrücklich schreibe, NICHT mit 
Massennachrichten zugeworfen zu werden und man mich über Adresse 
anschreiben soll publiziere ich das mal, da ich ausdrücklich geschrieben 
habe, dass man mir mit der Zusendung über Xing das Recht einräumt, es zu 
veröffentlichen. Zudem möchte die Dienstleister ja, dass man es weiter 
gibt.

Als Vorbemerkung: Ich bin Entwicklung von Software und biete Konzeption 
und embedded Technik an.

Das hier also ist die mail:

Hallo Herr BimBammm,
Mein Name ist Melanie Seeling, ich bin Mitarbeiterin im Bereich 
DirectSearch bei der IN AUDITO GmbH/schnellestelle.de und auf die Suche 
nach qualifizierten Fachkräften spezialisiert. Bei meiner jetzigen Suche 
nach einen Wartungstechniker bin ich aufgrund Ihrer umfangreichen 
Qualifikationen auf ihr Profil gestoßen. Ich würde mich deshalb sehr 
freuen, wenn Sie meine Kontaktanfrage bestätigen und Sie mich Näheres zu 
der zu besetzenden Stelle erläutern lassen würden. Falls sie Bekannte 
haben, die zu der Stelle passen, bitte ich um Weiterleitung. Beste Grüße 
Melanie Seeling

***************************

Also liebe Frau Seeling, erstmal heisst es "nach eineM 
Wartungstechniker", weil es ein Dativ ist und dann bin ich kein 
Wartungstechniker. Wenn Sie weder richtig schreiben, noch lesen können, 
dann sind Sie möglicherweise nicht für Ihre Stelle qualifiziert. Wie 
einleitend erwähnt, wünsche ich keine Massenanfragen dieser Art. Darüber 
hinaus habe ich die Erwartungshaltung, dass Sie keine einkopierten 
Nachrichten mit falschem Namen senden. Mein Name ist nicht BimBamm.

Ihre "schnellstelle" können Sie also woanders vermitteln!

von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Ma W. (elektrowagi78) Benutzerseite
> Datum: 04.08.2017 13:26

> Was ist das, dass immer am Freitag noch massenhaft Anfragen für
> Ingenieurprojekte reinkommen und die üblichen Verdächtigen noch "ganz
> schnell" und "dringend" jemanden suchen?

Eben was reingekommen. Ich möchte mich doch bitte in ihrer 
Freelancer-Datei registrieren lassen, ihre Datenschutzrichtlienien 
akzeptieren und dort ein Profil anlegen. Obwohl ich mich auf eine 
konkrete Stelle mit einer Aussagefähigen Bewerbung beworben habe.

Haben die noch alle Tassen im Schrank ?

> Autor: Noch ein Ingenieur (Gast)
> Datum: 31.08.2018 16:29

Recht hast du !

von peter (Gast)


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Noch ein Ingenieur schrieb:
>
> Also liebe Frau Seeling, erstmal heisst es "nach eineM
> Wartungstechniker", weil es ein Dativ ist und dann bin ich kein
> Wartungstechniker. Wenn Sie weder richtig schreiben, noch lesen können,
> dann sind Sie möglicherweise nicht für Ihre Stelle qualifiziert. Wie
> einleitend erwähnt, wünsche ich keine Massenanfragen dieser Art. Darüber
> hinaus habe ich die Erwartungshaltung, dass Sie keine einkopierten
> Nachrichten mit falschem Namen senden. Mein Name ist nicht BimBamm.
>
> Ihre "schnellstelle" können Sie also woanders vermitteln!

Alter bist du ein brutaler Typ! Du hast es ihr ja richtig gegeben mit 
deinem Text hier im Forum. Dir geht aber schon einer ab, weil du ne 
Nachricht bekommen hast von nem Headhunter oder?

haha voll peinlich dein Text. :DDDDD

Beitrag #5541705 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter (Gast)


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freeitak schrieb:
> hat ooch aine psichologische kompnente, freeitak hastdu gute laune und
> biste berait, sooche angebote anzunemen. dat is nich nur beei
> dinstleistr so, ooch ndere vermittla rufen m freitag on. iin dea woche
> sind die maisten unta stress und habn keeine zait sich mit solche
> angebotee zu befassen. am freeitak is wochenend und dea kopf is freei
> für oolche angebote. solche firmn machen statistik wann dea beste
> zeeitpunkt is den kööda auszuwerfen und freeitak wird wohl dea beste tak
> sain.

Was soll denn das für eine Sprache sein? Schwäbisch?

von Schrotti (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
> Obwohl ich mich auf eine
> konkrete Stelle mit einer Aussagefähigen Bewerbung beworben habe.

Hast Du sowas überhaupt noch nötig?

von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Schrotti (Gast)
> Datum: 01.09.2018 11:38

> > Zocker_54 schrieb:
> > Obwohl ich mich auf eine
> > konkrete Stelle mit einer Aussagefähigen Bewerbung beworben habe.

> Hast Du sowas überhaupt noch nötig?

Nein, nicht wirklich.

Zumindest vom Materiellen her. Habe aber im Augenblick nichts besseres 
zu tun und praktiziere das, was die Firmen auch machen.

Die suchen angeblich händeringend Mitarbeiter und ich bewerbe mich bei 
denen und suche eigentlich nichts.

Erstaunlich nur die Reaktion der Firmen, daraus kann man viel herleiten.

Beitrag #5542582 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ingenieur (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
> Erstaunlich nur die Reaktion der Firmen, daraus kann man viel herleiten.

Habe ich auch schon gemacht. Allerdings nicht aktiv, sondern ich lasse 
mich ansprechen, um zu testen was so geht. Geht nicht sonderlich viel. 
Und wenn man nicht angesprochen wird, sondern selber sucht, geht noch 
weniger, weil man Bittsteller ist.

Die Firmen wollen gar nichts mehr besetzt, maximal Zeitarbeiter haben 
noch lukrative Stellen, wobei auch die nur 10% ausmachen und genau 
genommen auch nicht interessant sind, weil irgendwo in der Pampa und 
nach 1-2 Jahren zu Ende.

von Hobbit (Gast)


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Wieder was auf die letzte Sekunde:

---------------------------------
Guten Tag Herr Hobbit

mal wieder sind wir wieder auf der Suche. Für unseren Kunden benötigen 
wir
einen HW Experten für eine Unterstützung im Bereich der Entwicklung von
Dattenloggern.
--------------------------------

gesendet von der Firma Eurostaff.

von Ich (Gast)


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Auch wenn es schon was her ist

Ingenieur schrieb:
> Habe ich auch schon gemacht. Allerdings nicht aktiv, sondern ich lasse
> mich ansprechen, um zu testen was so geht.

Von welchen Firmen wirst du angesprochen?

Nur Leihbuden oder auch mal vernünftige Firmen, Mittelständler?

von Dennis (Gast)


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Bla Bla ich bin des threads uberdrüssig also Ruhe jetzt.

von Ich (Gast)


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Dennis schrieb:
> Bla Bla ich bin des threads uberdrüssig also Ruhe jetzt.

Welcher Threads?

Etwas genauer!

von freelancer (Gast)


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Von gulp:
1
Ihr Aufgaben:
2
•  Embedded-Entwicklung •  Entwicklung mit dem LIN-Bus
3
4
Ihr Profil:
5
•  Umfassende Projekterfahrung •  Kenntnisse im Automotive-Umfeld • Projekterfahrung mit dem Bussystem LIN
6
7
Start: zum 01.12.2018 oder zum 02.01.2019
8
9
Homeoffice: 2 Tage p. Woche
10
Wenn Sie an diesem Projekt interessiert sind, teilen Sie uns bitte mit, welche Erfahrungen Sie in dem geforderten Bereich sammeln konnten.

Keine Angaben, WAS denn entwickelt werden soll: HW oder SW?

von ehscörF (Gast)


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Opel schickt 2000 Ingenieure zum Dienstleister.
https://www.rtl.de/cms/opel-will-2000-ingenieure-an-dienstleister-abgeben-4251638.html

"Der Autobauer Opel will bis zum nächsten Sommer große Teile seines 
Rüsselsheimer Entwicklungszentrums an den französischen 
Entwicklungsdienstleister Segula verkaufen. 2000 Opel-Ingenieure müssten 
dafür den Arbeitgeber, nicht aber den Arbeitsplatz wechseln."

Quasi "Weg-Werf-Ingenieure".

von Dienst Leistender (Gast)


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ehscörF schrieb:
> Opel schickt 2000 Ingenieure zum Dienstleister.
> 
https://www.rtl.de/cms/opel-will-2000-ingenieure-an-dienstleister-abgeben-4251638.html
>
> "Der Autobauer Opel will bis zum nächsten Sommer große Teile seines
> Rüsselsheimer Entwicklungszentrums an den französischen
> Entwicklungsdienstleister Segula verkaufen. 2000 Opel-Ingenieure müssten
> dafür den Arbeitgeber, nicht aber den Arbeitsplatz wechseln."
>
> Quasi "Weg-Werf-Ingenieure".

> "Segula sicherte den Beschäftigten zu, die bei der Opel-Sanierung >vereinbarten 
Arbeitsplatzgarantien bis Juli 2023 aufrecht zu erhalten. >Anschließend würden 
neue Karrierechancen entstehen."

Der letzte Satz macht mich nervös.

von Konstaninopel (Gast)


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Wieso, bist du Betroffener? Als Externer kann man belustigt dem Treiben 
der Autoindustrie mit ihrem ach so großen Ingeniermangel zusehen. Im 
Prinzip ist ein guter Teil der europäischen Autoindustrie bald 
hinfällig. Zu teuer geworden für die hiesige Kaufkraft, zu 
innovationslos und träge auf neue Gegebenheiten zu reagieren. Im Prinzip 
ein wandelnder Zombie, in den bald der Markt den Pflock einschlagen 
wird.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Das einzige Problem mit der deutschen Automobilindustrie ist, dass ihr 
Verrecken so lange dauern wird. Das Verrecken wird künstlich durch den 
Kadavergehorsam der Politik verlängert, die in der Automobilindustrie 
den Kern der deutschen Industrie sieht.

von Tas (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Das einzige Problem mit der deutschen Automobilindustrie ist, dass
> ihr Verrecken so lange dauern wird. Das Verrecken wird künstlich durch
> den Kadavergehorsam der Politik verlängert, die in der
> Automobilindustrie den Kern der deutschen Industrie sieht.

Was soll sonst der Kern sein? Welche andere Arbeitsplätze hast Du als 
Ersatz anzubieten? 1 / 7 aller Arbeitsplätze in DE hängen von dieser 
Branche ab.

von Le X. (lex_91)


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Konstaninopel schrieb:
> Als Externer kann man belustigt dem Treiben
> der Autoindustrie mit ihrem ach so großen Ingeniermangel zusehen.

Hannes J. schrieb:
> Das einzige Problem mit der deutschen Automobilindustrie ist, dass ihr
> Verrecken so lange dauern wird.

Und ihr Gehässigen denkt, wenn die Europäischen Autobauer alle dicht 
gemacht haben geht es irgendjemanden von euch besser?

von Cyblord -. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Und ihr Gehässigen denkt, wenn die Europäischen Autobauer alle dicht
> gemacht haben geht es irgendjemanden von euch besser?

Ach, solange Hannes ne zünftige Werkshallenschlägerei anzetteln kann, 
gehts ihm gut.

von Konstaninopel (Gast)


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Le X. schrieb:

> Konstaninopel schrieb:
> Und ihr Gehässigen denkt, wenn die Europäischen Autobauer alle dicht
> gemacht haben geht es irgendjemanden von euch besser?

Nicht gehässig, sondern nur Fakten beschreibend, in der Autoindustrie 
regieren Hybris, Größenwahn und Heuchelei. Dicht gemacht wird nicht, nur 
reduziert, und das einzig auch nur deshalb, abseits des lächerlichen 
CO2-Neuzeit-Sparwahnsinns, wegen der stark steigenden Kosten in der 
Automobilindustrie durch jährlich fallende Produktivität und 
Rohstoffverteuerungen, die die typischen Gehaltserhöhungen der Käufer 
signifikant übersteigen. Sprich, Kauf ist nur noch möglich, weil vorher 
fettere Jahre da waren, man hat also beim Gehalt je nach 
Gesellschaftsschicht noch Reserven und auch Sparrücklagen. Die 
schrumpfen aber und es ist nur eine Frage der Zeit, bis immer mehr 
Altkäufer nicht mehr in der Lage sind, ihre alte Marke und ihr Modell zu 
kaufen. Wer oben ist, kann halt weiter runter, wer schon unten ist und 
keine Reserven mehr hat, der fährt halt dann notgedrungen bald kein Auto 
mehr, vor allem kein deutsches oder dann irgendwann auch kein 
europäisches mehr.
Gerade die deutsche Autoindustrie hat ihre Misere erkannt, und sucht ihr 
Heil wild strampelnd im obersten Premiumsegement mit abstrusen 
"Neuerungen". Bald sind die paar verbliebenen deutschen Automodelle 6m 
lang, auch durch Akkus bald über 3,5t schwer, haben Felgen in der Größe 
von Kutschenrädern und sind von vorne bis hinten mit sinnloser 
"Multimedia" vollgestopft und kosten trotz Massenfertigung soviel wie ne 
Mooney M20M Bravo aufwärts.

von Pendlerino (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Das einzige Problem mit der deutschen Automobilindustrie ist, dass ihr
> Verrecken so lange dauern wird.

Hast du mal über die Folgen nachgedacht? Alleine die OEMs beschäftigen 
ca. eine halbe Million Arbeitnehmer direkt in Deutschland. Indirekt mit 
Zulieferern, Handwerkern usw steigt es auf grob 3 Mio. Arbeitnehmer. Der 
Umsatz der OEMs geht in Richtung einer halben Billion EUR. Die 
Arbeitsplätze und Steuern wollt ihr lieber in den USA, Japan, Korea oder 
China sehen? Denkst du, dass die Manager und Politiker anderer Länder 
bessere Menschen sind?

Beitrag #5640355 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael W. (Gast)


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Pendlerino schrieb:
> enkst du, dass die Manager und Politiker anderer Länder
> bessere Menschen sind?

Niemand glaubt das. Nur was soll man tun? Als Außenstehender 
Dienstleister kann man keinen Druck auf Firmen machen und sogar als 
Arbeitnehmer hat man schlechte Karten, sich bemerkbar zu machen. Die 
hiesigen Manager lassen sich kaum etwas sagen.

Nehmen wir Mercedes: Schon vor 22 Jahren, im Jahre 1996 (ich weiß es 
noch genau, wir waren über die Hochschule in das Thema involviert) hat 
der Betriebsrat in Böblingen der damaligen GL gegenüber angestossen, 
verstärkt auch auf das neue Thema "Elektromobilität" zu setzen, sich um 
die Entwicklung von Motoren und Batterien sowie intelligenter 
Umrichtertechnik zu kümmern. Das wurde abgelehnt oder nur zaghaft 
angegangen. Unter anderem mit einem Projekt mit uns zur Erforschung von 
Methoden zur Reduktion von Umrichterverlusten. Herauskommen sind 
Studien, Schaltungen, Konzepte und Prototypen, die aber von Mercedes in 
die Schublade gesteckt wurde.

Wir sind dann zu Opel, BWM und auch Audi und haben Konzepte hingelegt. 
"Kennen wir", "Haben wir", "Brauchen wir nicht". Angeblich will in DE 
niemand elektrisch fahren. Man setzt lieber auf das 3l-Auto. Das will 
aber auch keiner haben, weil man damit nicht mit 200 über die BAB 
brettern kann. Die industrie legt also nicht vor, die Menschen verlangen 
es nicht und die Politik tut einen Dreck!

So läuft das  nun schon 20 Jahre!

Ich könnte noch mehr dazu schreiben, was nicht alles probiert wurde, was 
in den Schubladen liegt und was man machen müsste, aber machen wir es 
kurz:

Ich habe vor einigen Wochen ein Projekt abgeschlossen und mit anderen 
Entwicklern zusammen für einen Konkurrenten von BOsch, dem eigentlichen 
Haus und Hoflieferanten von Daimler eine Elektronik entwickelt, die in 
solche Fahrzeuge kommt. Einerseits in die Rennserie Formel E 
andererseits in die Serie.

"Serie" heißt hier: Fahrzeuge, die im asiatischen Markt gebaut werden. 
Hinein kommt eine Batterieelektronik aus Böblingen, die ein ehemaliger 
Entwickler einer Umrichtertechnikfirma mitentwickelt hat. Diese ist 
verantwortlich gewesen für die Neuentwicklung einer Elekronik, die 
komplett in China gebaut wird. Die Chinesen haben das beauftragt und 
absorbieren das Projekt nun komplett. Die werben sogar bei ihren 
Chineischen Kunden damit, dass die Elektronik "made in germany" ist.

Ist das nicht lustig?

Weil die deutschen Autobauer keine Verwendung für deutsche 
Spitzentechnik haben, nutzen es die Asiaten und überschwemmen uns dann 
bald mit Elektroautos. Und zwar mit sehr Guten, wie ich persönlich den 
Eindruck gewinnen konnte.

Die deutsche Benzin- und Diesel-Technik hat ausgewirtschaftet! Die 
stinken jetzt noch 10 Jahre lang vor sich hin, verdrecken weiter die 
Innenstädte (soweit man sie noch fahren lässt) und später dann die 
Schwellenländer, wo die Altautos hinkommen, weil man dort nichts bauen 
kann. Und das alles nur, weil die Herren Manager sehr genau wissen, dass 
sie auf den Abgrund zufahren, aber ein eventuelles Bremsen ode rgar 
Umkehr ihre Einkommen und Boni schmälern würde. Also fahren sie weiter.

von Michael W. (Gast)


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Und noch eins mit Bezug zum Thema Diensleister:

Die Firma Bosch kann in Sachen "Elektro" inzwischen auch so wenig 
selber, dass sie sich über Ferchau und andere an Ingenieurbüros wenden 
muss, um ihre Projekte besetzen zu können. Die deutschen Ingenieure sind 
insgesamt nämlich durch das lange Warten der Industrie nicht mehr vorne 
dran. Die Neulinge sind nicht so tief drin in dem Thema, dass es sehr 
schwer ist, in der Breite genug Leute zu finden.

Auch da kommen jetzt immer mehr Chinesen und Inder zum Zug, wie oben 
schon von einem anderen Schreiber erwähnt wurde. Die können zwar auch 
nicht viel, weil sie auch erst in die Details eingearbeitet werden 
müssen, sind aber viel billiger!

Und ja, auch diesen Freitag fand ich wieder eine zweistellige Anzahl 
solcher Projektangebote in der mailbox. Angenommen habe ich keines! 
Warum soll ich für einen Appell und ein Ei mein Knowhow verschwenden, 
damit Ferchau, Brunel oder andere sich eine goldene Nase an mir 
verdienen können und die Menager von Bosch und VDO noch einen Porsche 
dahim bekommmen?

Wenn sie Elektro bauen wollen, dann sollen sie Ingenieure einstellen und 
aufbauen, oder sie müssen sich mit der von deutschen Ingenieuren 
unterstützten Asiatischen Konkurrenz auseinandersetzen.

von Zelisbert (Gast)


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> Wenn sie Elektro bauen wollen, dann sollen sie Ingenieure einstellen und 
aufbauen, oder sie müssen sich mit der von deutschen Ingenieuren unterstützten 
Asiatischen Konkurrenz auseinandersetzen

Das würden sie gerne machen, aber der riesege Ingenieurmangel verhindert 
das.

von Pendlerino (Gast)


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M. W. schrieb:
> Wenn sie Elektro bauen wollen, dann sollen sie Ingenieure einstellen und
> aufbauen, oder sie müssen sich mit der von deutschen Ingenieuren
> unterstützten Asiatischen Konkurrenz auseinandersetzen.

Genau das macht VW nun. Besser spät als nie, aber mit Aktionären aus 
Katar und dem Interesse des deutschen Staates an der Mineralölsteuer, 
versteht wohl jeder, dass solche "unpopulären" Entscheidungen nicht 
durchgewunken werden konnten. Mit den schnell wachsenden Marktanteilen 
vom Tesla Model 3 hat man aber keine Wahl mehr.
Darum stellt hunderte Software-Ingenieure ein, schulen in der Fakultät73 
intern um und kaufen auch Software-Firmen direkt. Das gab es früher 
nicht. Millionen Motoren, Getriebe und Fahrwerke produziert die VW 
Komponente mit 80.000 Mitarbeitern bereits jährlich in den Werken 
Kassel/Braunschweig/Salzgitter, aber mit der ID.-Modellfamilie bzw. der 
MEB-Plattform kommen bald auch Batterien in größerer Stückzahl.

von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Zelisbert (Gast)
> Datum: 02.12.2018 17:02

> aber der riesege Ingenieurmangel verhindert das.

Dummes Gerede !

Die brauchen die Leute nur anständig zu bezahlen.

von Zu einfach (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
>> Autor: Zelisbert (Gast)
>> Datum: 02.12.2018 17:02
>
>> aber der riesege Ingenieurmangel verhindert das.
>
> Dummes Gerede !
>
> Die brauchen die Leute nur anständig zu bezahlen.

Geht nicht, verbietet der Kapitalismus. Unter dem Problem leidet jedes 
Land, jedoch hat Deutschland durch den Joch des Euros, der Unfähigkeit 
seiner Politiker, der Vasallennummer durch die USA, noch zusätzliche 
gravierenden finanzielle Nachteile. Deshalb hat der Arbeitnehmer in 
Deutschland auch die größte Arschkarte und kann sich am wenigsten 
leisten.

von Rick M. (rick-nrw)


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Zelisbert schrieb:
>> Wenn sie Elektro bauen wollen, dann sollen sie Ingenieure einstellen und
> aufbauen, oder sie müssen sich mit der von deutschen Ingenieuren
> unterstützten
> Asiatischen Konkurrenz auseinandersetzen
>
> Das würden sie gerne machen, aber der riesege Ingenieurmangel verhindert
> das.

Viele Unternehmen suchen Mr./Mrs. Perfect, den es so idR. nicht geben 
kann.
Zumindest nicht bei einem kleinen Unternehmen in der Pampas.

Große Konzerne haben da schon eher die Auswahl, zahlen auch besser.

Wenn politisch die Gehaltsgrenze für NICHT-EU-Ingenieure/Informatiker 
und andere "Mangel"-Berufe gesenkt wird, um Anreize zu schaffen, um 
diese einzustellen, so gibt das falsche Signale.

So lockt man keine Spezialisten an.

(Ich hoffe das war nicht zu politisch)

von Qwertz (Gast)


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Zu einfach schrieb:
> Deshalb hat der Arbeitnehmer in Deutschland auch die größte Arschkarte
> und kann sich am wenigsten leisten.

Also da haben meine Kollegen und ich aber ganz andere Erfahrungen 
gemacht. In Deutschland lässt es sich sehr wohl sehr gut leben, und 
finanziell können sich auch die wenigsten wirklich beklagen; da wird 
höchstens aus Prinzip auf hohem Niveau gejammert, aber das kann man 
nicht ernst nehmen.

von J. Wuttke (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
> Die brauchen die Leute nur anständig zu bezahlen.

Das ist richtig, aber das Ganze hat ja eine gewisse Trägheit! Wenn die 
Ingenieure eine Weile zu schlecht bezahlt werden, dann springen sie ab, 
d.h. sie verabschieden sich in das Marketing, die Leitung oder das 
Produktmanagement. Das Ergebnis ist, dass diese Firmen dann immer 
weniger selber entwickeln sondern auslagern. Mit Blick auf das Thema 
"Dienstleister" führt es dazu, dass immer wieder schnell und kurzfristig 
Projektteams mit eingeliehenen Zeitarbeitern und Selbständigen 
zusammengestellt werden, die sich dann wieder auflösen. Die 
Knowhow-Decke bleibt also dünn und die Eingearbeiteten verlieren das 
knowhow wieder zum Teil, weil sie dann erst eine Weile wieder etwas 
anderes entwickeln.

Es klappt also kurzfristig nicht, einfach mehr zu zahlen, weil man 
keinen Ingenieur findet, der mehr Knowhow hat, als die Konkurrenz, 
sondern man findet den nur bei der Konkurrenz selbst und von dort ist er 
um so teuer.

Nötig wäre eine langfristig aufgebaute Personaldecke mit glänzenden 
Möglichekeiten für Ingenieure auch in der Fachkarriere. Dem gegenüber 
steht aber die Einstellungspolitik, immer nur gerade soviel einzukaufen 
und zu zahlen, wie gerade benötigt wird. ERA fördert das z.B. und auch 
die Strategien der HR immer über Recriuter genau den Passenden zu 
suchen, und das Potenzial das er hat, zu ignorieren, weil es nicht 
mitbezahlt werden soll.

Weiterentwickeln kann sich dann ein Ingenieur im günstigesten Fall dann 
höchstens noch bei der Konkurrenz und zwar am Besten mitten im Projekt 
im Knowhowaufbau, wenn man gefragt ist. Dann geht bei der 
zurückgebliebnen Firma das Geschrei los, weil keiner da ist, die Lücke 
zu füllen. Und dann findet man niemanden, der billig genug ist und der 
eingestellt werden kann und somit kommen wieder die Zeitarbeiter und 
Dienstleister ins Spiel.

von Mr. W. (Gast)


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Passend dazu 3 Beispiele vom vergangenen Freitag für "nervöse 
Dienstleister":

Die Firmen F. aus Frankfurt und S. aus Reutlingen suchen zeitgleich 
einen Hardwareentwickler für einen Sensorhersteller in Waldkirch bei 
Freiburg, weil dort jemand geht und die Firma es nicht geschafft hat, 
einen Ersatz einzustellen. Panik scheint ausgebrochen zu sein.

Die gleiche große Firma F. hat am selben Standort noch ein weiteres 
Projekt, wo es auch richtig brennt und zwar eines, das auch die Firma H. 
aus Mannheim anbietet. Da scheint es besonders eilig, weil der Mann 
schon zum 1. Jan geht. Wie lange man das wohl schon gewusst hat? Der 
Vermittler von H. war besonders agil und sprach von langfristigen 
Entwicklungsmöglichkeiten. ZWei Sätze später bot er allerdings auch noch 
komplett anderes in der Gegenrichtung an :-)

Diese Firma H. wiederum hat, wie auch die Firma F., hat nämlich noch ein 
ähnliches Projekt in Karlsruhe, wo ein Mitarbeiter zwar erst zum 1.4. in 
die Rente geht, aber enorm viel Knowhow zu übertragen wäre. Die HR hat 
es bisher nicht geschafft, jemanden einzustellen, obwohl der Mann schon 
seit 2 Jahren in der Altersteilzeit arbeitet und der Ausstiegstermin 
bekannt war. Fehlplanung ohne Ende! Das interessante an diesem Projekt 
ist, dass es auch von Götzfried schon als ANÜ angeboten wurde. Es läuft 
schon eine Weile :-)

Man könnte noch weiter machen und am Ende ist den Projekten eines 
gemein: Oberflächliche Personalplanung, schlampige Vermittlung denn 
alles muss binnen weniger Stunden und Tage vermittelt und fixiert sein. 
Am Besten gleich morgen zu allen hinfahren, um sich selbst vorzustellen 
und sich das Chaos anzusehen.

Ich glaube, ich mach erste mal Pause :-)


Schöne Weihnachten

von Mr X and Mr Y - New World Order (Gast)


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Sieht man doch auch an den Resultaten der Projekte und Produkte. Aus 
öffentlicher Hand oder Industrie, alles nur noch teurer Murks, der viel 
später und noch teurer kommt, als eigentlich geplant war. Deutschland 
ist inkl. seiner Politführung zu einem Dilettantenstadl verkommen. 
Alleine die USA und Asien werden ins uns in dieser Verfassung zu einem 
wirtschaftlichen Bettvorleger machen. Jetzt kann man sich fragen, kamen 
diesen Zustände von unten oder von oben? Fisch stinkt ja bekanntlich vom 
Kopf.
Mit der Einführung des Euros gings hier fortan bergab.

von Ich (Gast)


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Mr. W. schrieb:
> wo ein Mitarbeiter zwar erst zum 1.4. in
> die Rente geht, aber enorm viel Knowhow zu übertragen wäre.

1.4.19 ? Ist doch zeit genug, manche stellen das erst 8 Wochen vorher 
fest.
Der geht in Rente, natürlich plötzlich und völlig unerwartet.

Bei manchen Firmen stellt man die Lücke erst fest, wenn derjenige weg 
ist.

Fachkräftemangel in der HR.

von MeisterEder (Gast)


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Ich schrieb:
> Mr. W. schrieb:
>> wo ein Mitarbeiter zwar erst zum 1.4. in
>> die Rente geht, aber enorm viel Knowhow zu übertragen wäre.
>
> 1.4.19 ? Ist doch zeit genug, manche stellen das erst 8 Wochen vorher
> fest.
> Der geht in Rente, natürlich plötzlich und völlig unerwartet.
>
> Bei manchen Firmen stellt man die Lücke erst fest, wenn derjenige weg
> ist.
>
> Fachkräftemangel in der HR.

Wir ersetzen ausgeschiedene Mitarbeiter einfach durch eine KI.

von Cyblord -. (Gast)


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MeisterEder schrieb:
> Wir ersetzen ausgeschiedene Mitarbeiter einfach durch eine KI.

Klingt ebenso beschissen

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Tas schrieb:
> Was soll sonst der Kern sein? Welche andere Arbeitsplätze hast Du als
> Ersatz anzubieten? 1 / 7 aller Arbeitsplätze in DE hängen von dieser
> Branche ab.

Ach so, das alte Argument To Big to Fail. Genau deshalb wird das 
Verrecken der deutschen Autoindustrie lange und qualvoll sein. Weil 
niemand sich traut rechtzeitig Alternativen aufzubauen. Die langfristige 
Zukunft wird kurzfristigem Umsatz geopfert.

von Le X. (lex_91)


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Du scheinst dich ja regelrecht auf den Knall zu freuen.
Setzt du dann wenigstens ein zufriedenes, gehässiges Grinsen auf während 
du mit den anderen ruinierten Arbeitern an der Tafel schlange stehst?

von Von Mutti gewindelter Master (Gast)


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Mich nerven auch gerade wieder zwei. AB vollgelabert, per Mail 
zugespammt. Dem einen habe ich schon letzte Woche abgesagt weil er mir 
so auf den Sack ging.

Dann immer das Gequatsche von "Schnell melden er hat ne Deadline die 
noch diese Woche zu Ende geht" Jaja, sucht aber schon mehrere Wochen und 
jede Woche geht die "Deadline zu Ende". Der eine wurde noch pampig warum 
ich nicht gleich zurückrufe, ich habe ja sonst nix zu tun als den ganzen 
Tag auf deren Anrufe zu warten, die haben anscheinend sonst nix zu tun 
als am Telefon zu hängen.

von Ein-Arm-Schweisser (Gast)


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Ist ja deren Fulltime Job. Insgesamt hoffen die Unternehmen auf einen 
Abschwung, durch die überhitzte Konjunktur und jahrzehntelanger 
missratener Personaldecke schaukeln sich die Personal- und 
Entwicklungskosten in einem bedrohlichen Ausmass hoch.

von Selbständiger (Gast)


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Von Mutti gewindelter Master schrieb:
> die haben anscheinend sonst nix zu tun
> als am Telefon zu hängen.

Scheint so. Mein AB ist auch voll. Voll mit "tollen und spannenden 
Projekten". Besonders hitzig die Damen der Firma Progressive und andere 
englische Vermittler. Scheinen Probleme zu haben in Zeiten des drohenden 
Brexits Leute zu bekommen.

von Le X. (lex_91)


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Wollen wir jetzt jedesmal kundtun wenn sich ein Personalvermittler 
meldet?
Echt jetzt?

Soll ich euch auch über jede Spammail in meinem gmx-Postfach 
informieren?

von Qwertz (Gast)


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Le X. schrieb:
> Soll ich euch auch über jede Spammail in meinem gmx-Postfach
> informieren?

Ja, bitte. Das würde zu den aktuellen Bitcoin-Börsenkurswerten von F.B. 
passen.

von Selbständiger (Gast)


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Le X. schrieb:
> Wollen wir jetzt jedesmal kundtun wenn sich ein Personalvermittler
> meldet?

Es geht um Arbeitsvermittlung und die Methoden dieser Leute. Passt also 
zum Forenthema. Was du an SPAM bekommst, interessert eher weniger.

Ich finde es schon interessant zu wissen, wie die arbeiten, denken und 
welche Mechanismen wirken.

Was ich noch einwerfen kann ist das Ergebnis einer Unterredung mit einem 
Aussteiger aus der Branche, der über die Verlaufstrainings dieser Leute 
berichtet hat und den Drill, der da an den Tag gelegt wird. Ich will das 
nicht alles zum Besten geben, weil sich jeder denken kann, worauf es 
denen ankommt, nämlich Kunden und Projektnehmer anzulocken, sie bei der 
Stange zu halten, sie zu belämmern wo es nur geht um Kasse zu machen. 
Als Zusammenfassung passt ein einzger Satz, den ich mir gemerkt hatte:

Der Projektvermittler schaut dem Kunden immer ins Gesicht. Mit welchem 
Körperteil er den Projektnehmer dabei ansieht, dürfte auf der Hand 
liegen.

Viele dieser Leute haben zwei Gesichter! Wenn sie dich nicht an die 
Angel kriegen und wie gewünscht managen können, werden sie pampig und 
patzig. Dann wird schon mal jemand bei Kunden schlecht gemacht, nicht 
dass der auf die Idee kommt, über einen anderen mit dem ins Projekt zu 
gehen.

Und ich habe es auch schon erlebt, dass versucht wurde, mir Kunden oder 
bestimmte Abteilungen auszureden, bei denen es angeblich drüber und 
drunter geht. Nur weil er den Braten gerochen hat, dass ich über einen 
anderen ins Projekt will oder den Kunden schon kenne.

von Dieter F. (Gast)


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Freitags werden hier nur Trolle nervös. (Punkt)

von Ich (Gast)


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Selbständiger schrieb:
> Es geht um Arbeitsvermittlung und die Methoden dieser Leute. Passt also
> zum Forenthema. Was du an SPAM bekommst, interessert eher weniger.

> Viele dieser Leute haben zwei Gesichter! Wenn sie dich nicht an die
> Angel kriegen und wie gewünscht managen können, werden sie pampig und
> patzig.

Dann kriegen die mich für ein anderes Projekt auch nicht.
Immer schön sachlich bleiben!


Anfragen kommen sehr unterschiedlich rein, die beantworte ich meist 
recht fix, je nach beruflichen Stress auch mal erst nach Wochen, vieles 
wandert unkommentiert in Ablage P.

Selbständiger schrieb:
> Besonders hitzig die Damen der Firma Progressive und andere
> englische Vermittler.

Hatte vor einigen Wochen welche von Chapman Black, die mir jeweils einen 
Job anbieten wollten, einen irgendwo, den anderen in NordBayern.
Anfrage kam über LinkesIn

von Selbständiger (Gast)


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Ich schrieb:
> Chapman Black
ja, die kenne ich auch. Das sind meistens Leute, die auf Xing oder 
LinkedIn suchen und alles anschreiben, was Beine hat. Bei mir hammse 
irgendwo her die Telefonnummer. Hat ein supertolles Projekt, genau in 
meiner Nähe. Nachfrage: Leider schon besetzt, aber es gibt andere.

Ich kann auf der Basis der Berichte im Freiberuflerforum nur dazu raten, 
momentan nicht mit Engländern ins Boot zu gehen, weil Projekte, die über 
den Maerz 2019 hinaus gehen, gfs von Einschränkungen des Brexit 
betroffen sind und zwar dahingehend, dass das mit der 
Umsatzsteuerverschiebung, die die Insulaner betreiben, so nicht mehr 
hinhauen kann.

Momentan haben die noch einen gewissen Vorteil, den sie an die Kunden 
weitergeben, weil sie billiger anbieten. Allerdings sind sie genau 
deshalb auch in den Fokus der Finanzbehörden geraten. Nicht wenige 
Firmen bedienen sich ja gezielt einer ausländichen Agentur, weil sie 
glauben, dass die Dienstleistung, die sie von dort beziehen, nicht so 
gut nachvollziehbar ist, wegen Scheinselbständigkeit und so, aber das 
haben die Behörden so langsam spitz gekriegt und sehen denen mehr auf 
die Finger. Denen und den Leuten, die sie beschäftigen.

von Ich (Gast)


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Selbständiger schrieb:
> Ich schrieb:
>> Chapman Black
> ja, die kenne ich auch. Das sind meistens Leute, die auf Xing oder
> LinkedIn suchen und alles anschreiben, was Beine hat.

Den Eindruck hatte ich auch.
Bin kein Freiberufler.
Habe da nur kommentarlos den Knopf "Kein Interesse" gedrückt.


Selbständiger schrieb:
> Nicht wenige
> Firmen bedienen sich ja gezielt einer ausländichen Agentur, weil sie
> glauben, dass die Dienstleistung, die sie von dort beziehen, nicht so
> gut nachvollziehbar ist, wegen Scheinselbständigkeit und so,

Hatte mal vor Jahren eine Anfrage aus Polen, für eine Stelle im 
Bodenseeraum im Bereich Luftfahrt.
Habe dort noch nie gearbeitet, keine Ahnung was das sollte.
Ob es da um Zeitarbeit oder Direktvermittlung ging, keine Ahnung.

Lasse mich gerne von neuen Dingen auf dem Gebiet überraschen.

von Zocker_54 (Gast)


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Habe heute auch mehrere Anrufe eines bekannten Dienstleisters gehabt der 
nur mit Freelancern arbeitet.

Total für die Katz, was soll da Ganze denn ?

von Ich (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
> Habe heute auch mehrere Anrufe eines bekannten Dienstleisters gehabt der
> nur mit Freelancern arbeitet.
>
> Total für die Katz, was soll da Ganze denn ?

XULP?

Versuch macht kluch!

Auf manche Dinge kann man verzichten!

von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Ich (Gast)
> Datum: 07.12.2018 21:54

> XULP?

Nein, DAYS !

von Hays-Erfahrener (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
> Nein, DAYS !
Die gehen ja noch. Mit denen habe ich sogar überwiegend gute Erfahrungen 
gemacht. BIs auf einmal im vergangenen Jahr, wo ich mich mit einer Tussi 
gefetzt habe, weil sie komplett unpassende Anfragen geschickt hatte, 
sich aber auch nicht erklären lassen wollte, wo ihr Denkfehler ist.

Schlimm sind solche Firmen wie COLSOM, die auf Gedeih und Verderb 
versuchen, ihre billigen Leute teuer zu verkaufen, indem sie einige noch 
teuerere gleicheitig nebenbei anbieten und so die Preise hochtreiben. 
Wenn es umgekehrt eine Scheissposition ist, die keiner machen will, wie 
alles antelefoniert, was sie in der Datenbank haben, nur um noch einen 
beizukriegen ,damit sie ihren Kunden die drei versprochenen Profile zum 
Wochenende hinknallen können.

Heute aktuell wieder ein Angebot für eine Messtechnikstelle, die mit 
meinem Profil nichts zu tun hat. Die Dame wollte gar nicht groß 
verhandeln sondern nur den üblichen all-inklusive Satz, damit sie ihre 
Arbeit gemacht hat und ins Wochenende kann.


Selbständiger schrieb:
> Momentan haben die noch einen gewissen Vorteil, den sie an die Kunden
> weitergeben, weil sie billiger anbieten. Allerdings sind sie genau
> deshalb auch in den Fokus der Finanzbehörden geraten.
Bei der Sthree könnten sie echt mal Kassensturz machen!

von E_Ing (Gast)


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wie wäre es mit einem start up wo rein technisch ausgebildete solche 
Unternehmen führen, wo das Geld bei der Arbeit bleibt??

Eigentlich sind solche Firmen niemals legal, man sollte durch Gesetze so 
was verbieten. Sonst kann sich jede technisch ausgebildete Person auch 
ein Büro aufmachen und die Firmen technisch für 65 € bis xxx € die 
Schulestunde beraten, wie man die Arbeit bewältigt bekommen kann.
Z. B. als Fachinformatiker kann man ganz toll machen.

von Hays-Erfahrener (Gast)


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Hays-Erfahrener schrieb:
> Heute aktuell wieder ein Angebot für eine Messtechnikstelle, die mit
> meinem Profil nichts zu tun hat.

https://www.mikrocontroller.net/jobs/testtechniker-a-t-i-software

Schau an, schau an!

von GULP-Geschädigter (Gast)


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Von "Freitags werden die Dienstleister nervös" kann bei der Firma GULP 
keine Rede sein.

Bei GULP herrscht offenbar casual friday!

Da bekommt man z.B. eine Anfrage am Donnerstag von Radka, mit der Bitte 
um Rückruf, dieser geht aber ins Leere, weil Radka am Folgetag im Urlaub 
gegangen ist und die mails nicht gelesen werden. In dringenden Fällen 
soll man sich an Monika wenden.

Schreibt man aber an Monika, kommt eine automatisierte mail, dass sie 
gar nicht da ist, weil sie freitags grundsätzlich nicht arbeitet und 
ihre mails an Radka weitergeleitet werden.

Dort ist man also sehr entspannt am casual friday.

von Danilo (Gast)


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Ist schon ein leidiges Thema mit den Zockerbuden.

Gerade wieder von einem gehört, der mit einer recht hohen Projektzulage 
nach einem guten Vorstellungsgespräch verliehen wurde.

Nach 1 Woche hat der Kunde gemerkt, dass der Sklave die in ihn gesetzten 
Erwartungen nicht erfüllen kann. Das war aber klar eine Fehleinschätzung 
vom Key Accounter und vom Kunden.

Die wussten, dass der Sklave noch nie in einem Planungsbüro gearbeitet 
hat.

Also kurzum die Projektzulage komplett gestrichen und den Leihvertrag 
nach unten angepasst. Dummerweise hat der Sklave der Streichung damals 
auch zugestimmt.

Jetzt 8 Monate später bringt er ordentliche Leistungen, eine 
Projektzulage wurde aber freiwillig von Frunel nicht nachgereicht 
(obwohl es klar so vereinbart war).

Das einzige was von denen kommt sind Erinnerungs-Mails (täglich) zu den 
Stundenzetteln oder zu der Sicherheitsunterweisung (die eigentlich der 
Leihbuden-Vorgesetzte machen muss!).

Jetzt wird er die Projekt-Zulage (auf kleinerem Niveau) neu einfordern.
Schon alleine um das ALG1 auf ein höheres Niveau zu bringen.

von abcd (Gast)


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Danilo schrieb:
> [...]

Um welche Beträge ging es denn?

von Danilo (Gast)


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abcd schrieb:
> Danilo schrieb:
>> [...]
>
> Um welche Beträge ging es denn?

Um etwa 800€ monatlich

von abcd (Gast)


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Also 800EUR als Zuschlag. ...und die Basis? Danke.

von Danilo (Gast)


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abcd schrieb:
> Also 800EUR als Zuschlag. ...und die Basis? Danke.

Basis war das Grundgehalt von 3.500 Euronen.

von A. F. (artur-f) Benutzerseite


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Danilo schrieb:
> Basis war das Grundgehalt von 3.500 Euronen.

Traumhaft, wo gerade die indischen Spezialisten immer teuerer werden...

von Einfach unverbesserlich (Gast)


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A. F. schrieb:
> Danilo schrieb:
>> Basis war das Grundgehalt von 3.500 Euronen.
>
> Traumhaft, wo gerade die indischen Spezialisten immer teuerer werden...

Bei einem Freiberufler wäre das ein Tagessatz

von Danilo (Gast)


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Einfach unverbesserlich schrieb:
> A. F. schrieb:
>> Danilo schrieb:
>>> Basis war das Grundgehalt von 3.500 Euronen.
>>
>> Traumhaft, wo gerade die indischen Spezialisten immer teuerer werden...
>
> Bei einem Freiberufler wäre das ein Tagessatz

Mag stimmen.
Ist aber auch viel Träumerei dabei.
Unserer hatte einen Tagessatz von ca. 500 Euronen. LOL

Ist aber auch nicht zielführend für die Anfrage zur Projektzulage.

von Erfolgreicher (Gast)


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Tagessatz von 3500€? Das wäre ein Monatsumsatz von 70.000€. Das schafft 
nicht mal ein Bekannter, der dennoch mehrere abbezahlte Immobilien, 
mehrere Sportwagen und ein Ferienhaus an der Atlantikküste in Frankreich 
hat...

von Zocker_55 (Gast)


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> Autor: Erfolgreicher (Gast)
> Datum: 15.08.2019 13:21

Schwätzer !

Das gibt es öffters als du dir das vorstellen kannst.

Bekomme wöchentlich Anfragen von Zockerbuden wie DAYS !

Abgesehen davon das da permanent Supermann gesucht wird stehe ich für 
die
nicht unter 100,- € pro Stunde zu Verfügung.

Wenns ihnen nicht gefällt sollen sie eben ihre Anfragen lassen. Wenn die
Leute suchen welche für 45,- € die Stunde gehen sollen sie es mal im 
Kongo
oder in Kasachstan probieren und nicht bei mir.

von Hamburger (Gast)


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GULP-Geschädigter schrieb:
> Schreibt man aber an Monika, kommt eine automatisierte mail, dass sie
> gar nicht da ist, weil sie freitags grundsätzlich nicht arbeitet und
> ihre mails an Radka weitergeleitet werden.
Erinnert mich an die Fanta4: "Freitags ist sie nie da".

Erfolgreicher schrieb:
> Tagessatz von 3500€? Das wäre ein Monatsumsatz von 70.000€.
Er meinte den anderen Teilsatz mit den 800,- Das kann hinkommen. Ich 
habe gerade so einen beauftragt: Tagesatz mit 900,- zzgl. MWST für 8h 
Zielzeit.

Allerdings kommt der Herr täglich aus über 150km angefahren, verbringt 
also nahezu 12h ausser Haus. Nett war, dass die 12h gerne überschritten 
wurden. Ich ließ mich aufklären, dass damit ein steuerliches 
Mindestkriterium für eine Auswärtstätigkeit verbunden ist. Leider kommt 
er maximal 3x die Woche. Auch das hat steuerliche Gründe.

Freiberufler sind schwierig :-)

von Wühlhase (Gast)


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Erfolgreicher schrieb:
> Tagessatz von 3500€? Das wäre ein Monatsumsatz von 70.000€.

Nur wenn er jeden Tag auswärts beim Kunden schafft. Das ist 
unwahrscheinlich. Es gibt nicht so viele, die solche Spezialisten 
überhaupt anheuern würden, und auch dann nur für sehr, sehr kurze Zeit. 
Immer vorrausgesetzt, daß die Zahlen überhaupt stimmen.

von Der Hexler (Gast)


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Freitags werden die Dienstleister echt nervös. Jetzt hauen die Engländer 
schon die Panikanfragen raus und bieten 300,- Euro für den, der eine 
erfolgreiche Vermittlung erreicht und einen Bekannten nennt.

Kennt ihr jemanden da oben?

**************************************************
Position: FPGA Engineer

Location: Aurish, Germany

Duration: Contract

Demands:  Experience in firmware for different controller
          architectures in C/C++, like ARM, ST, ATMEL, Infineon

Ability to understand complex system architectures and design solutions

Knowledge of simple programming languages like QBASIC

Good to have:

FPGA programming skills

Experience: 8 – 15 years

Email : xxxxxxxxxxx@xxxxxxxxx.co.uk

***************************************************

von Erfolgreicher (Gast)


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Aurich? Das kann doch nur Enercon sein. Das wird schlecht bezahlt werden 
und 24 Urlaubstage geben.

von abcd (Gast)


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Erfolgreicher schrieb:
> Das wird schlecht bezahlt werden

Wie schlecht? Was schätzt Du für oben genannte Stelle?

von Erfolgreicher (Gast)


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Die 24 Urlaubstage sind sicher. Ich schätze 45k€ bei ca. 5-10J 
Gerufserfahrung.

von abcd (Gast)


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Glaube ich nicht.

von Erfolgreicher (Gast)


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abcd schrieb:
> Glaube ich nicht.

Doch, ich wurde da mal eingeladen... ließ einfach mal die Bewertungen 
auf Kununu.

von Katz (Gast)


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Erfolgreicher schrieb:
> abcd schrieb:
>> Glaube ich nicht.
>
> Doch, ich wurde da mal eingeladen... ließ einfach mal die Bewertungen
> auf Kununu.

Ja, Enercon ist sehr erfolgreich, zahlt aber schlecht. Kann ich nicht 
verstehen, warum die so geizig sind. Echt schade, könnte ein 
Top-Arbeitgeber sein und immer noch mehr als genug Gewinn machen. 
Vielleicht sogar mehr als jetzt, wenn die Leute nicht mehr weggehen 
wegen der schlechten Bezahlung und wenn mehr Top-Leute da anfangen.

von asdf (Gast)


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Naja, das sagt sich so leicht, dann muss der verbeserte Standard auf 
alle übertragen werden, also 28 oder 30 Urlaubstage und Gehalt um 40 
Prozent hoch. Das gibt dann ganz schnell rote Zahlen. Pleiten in der 
Windkraft stehen eh noch bevor, so würde es noch massiver werden. Da 
kommt es gerade recht, dass in der gutzahlenden Industrie bald bisschen 
Luft bei manch stolzen Gehältern und Arbeitsplätzen abgelassen wird und 
auch bodenständige Sektoren wieder ihre Personallücken gestopft 
bekommen.

von Peter (Gast)


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asdf schrieb:
> Naja, das sagt sich so leicht, dann muss der verbeserte Standard
> auf
> alle übertragen werden, also 28 oder 30 Urlaubstage und Gehalt um 40
> Prozent hoch. Das gibt dann ganz schnell rote Zahlen. Pleiten in der
> Windkraft stehen eh noch bevor, so würde es noch massiver werden. Da
> kommt es gerade recht, dass in der gutzahlenden Industrie bald bisschen
> Luft bei manch stolzen Gehältern und Arbeitsplätzen abgelassen wird und
> auch bodenständige Sektoren wieder ihre Personallücken gestopft
> bekommen.

Blödsinn. Gewinne wurden über Jahrzehnte massig eingefahren bei 
gleichzeitigem  Geizen bei den Beschäftigten. Und jetz, wenn man das 
Thema anspricht, ist natürlich die große kommende Krise daran schuld, 
das man nichts daran ändern kann.

von abcd (Gast)


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Erfolgreicher schrieb:
> abcd schrieb:
>> Glaube ich nicht.
>
> Doch, ich wurde da mal eingeladen... ließ einfach mal die Bewertungen
> auf Kununu.

Dann hoffe ich, die laden mich nur ein, wenn sie wenigstens ansatzweise 
etwas mit meiner Gehaltsvorstellung anfangen können. Sonst ist es schade 
um die Zeit.

asdf schrieb:
> Da
> kommt es gerade recht, dass in der gutzahlenden Industrie bald bisschen
> Luft bei manch stolzen Gehältern und Arbeitsplätzen abgelassen wird und
> auch bodenständige Sektoren wieder ihre Personallücken gestopft
> bekommen.

Es ist die Frage, ob jemand, der für 100k arbeitet und an die Luft 
gesetzt wird, dann sofort für deutlich weniger anderswo anfängt oder 
nicht vielleicht gleich ganz mit dem arbeiten aufhört. Und Einstellungen 
von Ingenieuren/Entwicklern erfolgen bei den OEMs schon länger nicht 
mehr; nur noch Tochtergesellschaften.
 Insofern schätze ich die Zahl der Verfügbaren mit bisher 
überdurchschnittlich hohem Gehalt als überschaubar sein. Es geht hier ja 
nicht um Band- oder Montage-Arbeiter.

> asdf schrieb:
> Blödsinn. Gewinne wurden über Jahrzehnte massig eingefahren bei
> gleichzeitigem  Geizen bei den Beschäftigten.

Aus Sicht des Unternehmens ist das erst mal prinzipiell gut. Jedoch:
"
Position: FPGA Engineer
Good to have: FPGA programming skills; Experience: 8 – 15 years
"

Wenn das tatsächlich nur 45k gäbe, so würde IMHO etwas mit der 
Personalabteilung nicht stimmen. Oder mir fehlt die Vorstellung davon, 
wer mit 10 Jahren FPGA-Erfahrung lediglich 45k wert ist/dafür arbeitet. 
Deshalb glaube ich das nach wie vor nicht. Da kann man auch Sa+So im 
Kaufland die Flaschen räumen + 450EUR-Job. Oder man macht den Techniker 
mit 14Tage-14Tage-Schicht. Beides gesünder als am Bildschirm hocken.

> Und jetz, wenn man das
> Thema anspricht, ist natürlich die große kommende Krise daran schuld,
> das man nichts daran ändern kann.

Hat man Dir das erzählt? Wer hat das erzählt? Welche Krise? Bei der 
Windkraft? Glaube ich nicht.

von Ingenieur (Gast)


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abcd schrieb:
> Dann hoffe ich, die laden mich nur ein, wenn sie wenigstens ansatzweise
> etwas mit meiner Gehaltsvorstellung anfangen können.

Und wo liegt die, ist sie gar sechsstellig?

von Erfolgreicher (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Und wo liegt die, ist sie gar sechsstellig?

Dann braucht man es dort gar nicht erst zu versuchen. Aurisch ist nicht 
in Bayern sondern Nordfriesland. Ausser Aurich, Emden und Leer gibts da 
nix. Oldenburg ist zwar toll, aber bereits ne kleine Autofahrt entfernt. 
Und sollten Enercon und VW dort jemals zumachen haben wir ein Meckpom im 
Westen.

Ganz abgesehen davon, dass man dann dort auch irgendwo wohnen muss. Ist 
zwar schön dort, aber auch sehr wenig los. Erst ab Oldenburg/Bremen geht 
das Leben los.

von abcd (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> abcd schrieb:
>> Dann hoffe ich, die laden mich nur ein, wenn sie wenigstens ansatzweise
>> etwas mit meiner Gehaltsvorstellung anfangen können.
>
> Und wo liegt die, ist sie gar sechsstellig?

Deutlich weniger als 100k.

von Danilo (Gast)


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Zwischeninfo

Der Account Manager hat reagiert und will was anbieten. Werden  aber 
sicher keine 800€ Zulage. Der wird versuchen den Bekannten mit 180 € 
abzuspeisen.

Es geht aber auch ums ALG1 . Von 3.500 gibts da ja nur 1250€.

von abcd (Gast)


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Danilo schrieb:
> Es geht aber auch ums ALG1 . Von 3.500 gibts da ja nur 1250€.

Was soll der Quatsch/diese Denkweise?

Sind Konto und Kreditkarte bereits auf kostenfreie Varianten umgestellt? 
Werden die Verträge für Telefon und Strom regelmäßig optimiert? Kostet 
das Telefon maximal 100EUR und wird über viele Jahre genutzt? Ist der 
letzte Urlaub viele Jahre her? Bereits um 450EUR-Job bemüht (zB am 
Wochenende aushelfen)? Je nach Möglichkeit, ist das Auto schon verkauft 
oder die Kosten stark optimiert?

Ich vermute, dass das nicht alles bejaht werden kann. Und dann habt ihr 
eine Angst um ein paar Euro ALG1 mehr oder weniger? Diese Angst riecht 
man 10km gegen den Wind. Da würde ich mal meine Prioritäten und 
Abhängigkeiten prüfen. Davon abgesehen, je nach Region ist das für 
Vollzeit so niedrig, das Amt könnte Deinen Bekannten in der ALG1-Zeit 
von Firma zu Firma scheuchen (Gefahr von Sanktionen), so dass nicht viel 
von der ALG1-Gemütlichkeit übrig bleibt. Dann lieber jetzt die 
Bewerbungen schreiben. 180EUR würde ich ablehnen, wortwörtlich mit 
"Danke, aber das ist mir zu wenig, das nehme ich nicht an".

von Ingenieur (Gast)


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abcd schrieb:
> das Amt könnte Deinen Bekannten in der ALG1-Zeit von Firma zu Firma
> scheuchen (Gefahr von Sanktionen),

Das geht meines Wissens nach erst bei ALG II, da ALG I eine 
Versicherungsleistung ist.

von Oli (Gast)


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Doch man muss sich bewerben, sonst können sie es kurzen!

von Danilo (Gast)


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abcd schrieb:
> Was soll der Quatsch/diese Denkweise?
>
> Sind Konto und Kreditkarte bereits auf kostenfreie Varianten umgestellt?
> Werden die Verträge für Telefon und Strom regelmäßig optimiert? Kostet
> das Telefon maximal 100EUR und wird über viele Jahre genutzt? Ist der
> letzte Urlaub viele Jahre her? Bereits um 450EUR-Job bemüht (zB am
> Wochenende aushelfen)? Je nach Möglichkeit, ist das Auto schon verkauft
> oder die Kosten stark optimiert?
>
> Ich vermute, dass das nicht alles bejaht werden kann. Und dann habt ihr
> eine Angst um ein paar Euro ALG1 mehr oder weniger? Diese Angst riecht
> man 10km gegen den Wind. Da würde ich mal meine Prioritäten und
> Abhängigkeiten prüfen. Davon abgesehen, je nach Region ist das für
> Vollzeit so niedrig, das Amt könnte Deinen Bekannten in der ALG1-Zeit
> von Firma zu Firma scheuchen (Gefahr von Sanktionen), so dass nicht viel
> von der ALG1-Gemütlichkeit übrig bleibt. Dann lieber jetzt die
> Bewerbungen schreiben. 180EUR würde ich ablehnen, wortwörtlich mit
> "Danke, aber das ist mir zu wenig, das nehme ich nicht an".

Was soll so eine Stellungsnahme?

Für Leute die Gefahr laufen arbeitslos zu werden ist es wohl 
existentiell, das ALG1 von einem möglichst "guten Gehalt" berechnet zu 
bekommen.

Das hat mit Telekomiker- oder Stromverträgen eher wenig zu tun.

Die Meinung scheint mir von einem zu kommen der doch auf einem etwas zu 
hohen Rost sitzt. Da kann man auch tief fallen. LOL

von abcd (Gast)


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Danilo schrieb:
> abcd schrieb:
> Was soll so eine Stellungsnahme?

Das hatte ich doch geschrieben: Man merkt es, wenn jemand Angst davor 
hat, arbeitslos zu werden.

> Das hat mit Telekomiker- oder Stromverträgen eher wenig zu tun.
>
> Die Meinung scheint mir von einem zu kommen der doch auf einem etwas zu
> hohen Rost sitzt.

Vielleicht. Für wahrscheinlicher halte ich es jedoch, dass Du etwas 
verwechselst, weil Dir das von mir Geschriebene nicht passt. Weder habe 
ich im Moment einen Konzern-Job, noch einen unbefristeten Job.

von Johann J. (johannjohanson)


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abcd schrieb:
> Weder habe
> ich im Moment einen Konzern-Job, noch einen unbefristeten Job.

Vermutlich hast Du gar keinen Job.

von abcd (Gast)


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Johann J. schrieb:
> abcd schrieb:
>> Weder habe
>> ich im Moment einen Konzern-Job, noch einen unbefristeten Job.
>
> Vermutlich hast Du gar keinen Job.

Wir sind doch hier nicht bei den Einzelhandels-Verkäufern, sondern vor 
allem in der IT-Entwicklung. Davon nicht die Webshop-Programmierer, 
sondern viele in embedded. Viele mit hohen Anforderungen an Produkt und 
Entwicklungsprozess. Daher ist mein Verständnis "Leistung gegen Geld" 
und "Geld gegen Leistung".

Danilo schreibt jedoch scheinbar von "Leistung gegen nicht arbeitslos 
sein". Das würde ich bei IT-Entwicklung nicht mit machen. Da stimmt doch 
irgendwas nicht.

"Keinen unbefristeten Job" war nicht richtig von mir. Aktuell ist einer 
meiner Jobs unbefristet. Was spielt das schon groß für eine Rolle, außer 
Angst? Wenn der AG das Geld nicht hat, dann ist unbefristet auch egal. 
Ohne Betriebsrat und ernstzunehmenden Tarif ist unbefristet auch egal. 
Und selbst mit ist im Fall der Fälle "nur" die Abfindung höher.

Ansonsten sollten manche von Euch einmal über die Aufwände von 
Personalakquise und Einarbeitungszeit für den AG nachdenken. Wenn sich 
ein AG bei einen MA relativ "wegen ein paar EUR" "quer stellt", dann ist 
der AG bereits jetzt schon nicht mit der Leistung des MA zufrieden oder 
das Geld beim AG ist knapp oder der AG kann schlecht wirtschaften oder 
der AG hat den MA "in der Hand" (MA hat Angst, nichts anderes zu 
finden).

Im Falle "Danilos Kollege": Mit 800 EUR Zuschlag ging es los. Die 
Vorstellungen wurden nicht erfüllt. Und jetzt, wo es läuft, sollte es 
dann nur 180 EUR geben? Vielleicht steht das Projektende schon fest. Der 
MA arbeitet effizient und das möchte man bis zum Projektende mit 
minimalen Mitteln bei behalten. Denn jetzt noch einen Anderen erneut 
einarbeiten, das wäre relativ hoher Aufwand.
Das war doch irgend eine Zeitarbeit. Der "Kollege" geht davon aus, dass 
es danach nichts mehr gibt. Und nur wegen ein paar EUR mehr ALG lässt er 
jetzt alles mit sich machen und ist zu tiefst dankbar für jeden 
Brotkrumen, OBWOHL es mit 800EUR Zuschlag los ging.
Ich bleibe dabei: Da soll der "Kollege" erst mal seine Ausgaben 
optimieren.

Egal wie mies das System/die Zeitarbeiterfirma: Es gehört auch immer 
einer dazu, der alles mit sich machen lässt.

von Danilo (Gast)


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abcd schrieb:
> Im Falle "Danilos Kollege": Mit 800 EUR Zuschlag ging es los. Die
> Vorstellungen wurden nicht erfüllt. Und jetzt, wo es läuft, sollte es
> dann nur 180 EUR geben? Vielleicht steht das Projektende schon fest. Der
> MA arbeitet effizient und das möchte man bis zum Projektende mit
> minimalen Mitteln bei behalten. Denn jetzt noch einen Anderen erneut
> einarbeiten, das wäre relativ hoher Aufwand.
> Das war doch irgend eine Zeitarbeit. Der "Kollege" geht davon aus, dass
> es danach nichts mehr gibt. Und nur wegen ein paar EUR mehr ALG lässt er
> jetzt alles mit sich machen und ist zu tiefst dankbar für jeden
> Brotkrumen, OBWOHL es mit 800EUR Zuschlag los ging.
> Ich bleibe dabei: Da soll der "Kollege" erst mal seine Ausgaben
> optimieren.

Gut analysiert das Ganze.

Die 800Euro wird er nicht kriegen. Weshalb sollte die Bude das auch 
latzen?

Aber 300-600 will er haben. Im Frühjahr ist dort beim Kunden wg. der 
18-Monatsregel schon mal wieder pausieren angesagt. Dort beim Kunden 
übernommen werden will er auch kaum. Ist ne Saubude mit viel Stress (800 
Seiten im Jahr ausarbeiten).

Wenn die Leihbude nix rausrückt wird er auch auf stur schalten. Den 
sollten die nicht unterschätzen. Zudem will die Leihbude noch mehr 
Sklaven dorthin ausleihen. LOL

von Zocker_55 (Gast)


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> Autor: Johann J. (johannjohanson)
> Datum: 30.08.2019 19:42

> > abcd schrieb:
> > Weder habe
> > ich im Moment einen Konzern-Job, noch einen unbefristeten Job.

> Vermutlich hast Du gar keinen Job.

Aushilfsjob an der Würstchenbude ?

von ☕☕☕Kaffeepause☕☕☕ (Gast)


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Zocker_55 schrieb:
> Aushilfsjob an der Würstchenbude ?

Na, mal einen Kaffee trinken und runterkommen ☕

von Michael W. (Gast)


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Freitags werden die Dienstleister schon so nervös, dass sie falsch 
Profile durch die Gegend schicken, wie die Firma P.

Kam gestern im Elektronikforum:

Ein Freiberufler für Elektronikentwicklung wurde die vergangene Woche 
von Firma P. (agg-)ressive proaktiv angeschrieben, lehnte das Angebot 
aber ab, weil es nicht passt, da zu softwarelastig. Der Vermittler sucht 
heftig nach Ersatz und haut schnell zwei Ersatzprofile raus, darunter 
einen Studienabbrecher und einen Autodidakten, die altersbedingt beide 
als Zeitarbeitschweine arbeiten müssen, von P. aber als Berater verkauft 
werden.

Soweit noch nichts Besonderes, aber in der Hektik zum Wochenende hin 
schickte er die Profile nicht an den Projektleiter des Endkunden, 
sondern an den zuvor kontaktierten Freiberufler, dessen mailadresse er 
noch im outlook hat. Der hat nun die Lebensläufe von den beiden armen 
Würstchen und der Projektleiter besetzt mit jemandem anderen.

von Elbi (Gast)


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Danilo schrieb:
> Im Frühjahr ist dort beim Kunden wg. der
> 18-Monatsregel schon mal wieder pausieren angesagt.

Daran kann man ersehen, wie furchbar unsinnig die Reglungen für 
Freiberufler und Zeitarbeiter sind. Die Firmen übernehmen die armen 
Menschen nicht, sondern parken sie nur in einem anderen Konzernteil über 
einen anderen Zeitarbeitsvermittler. Heute mitbekommen:

Herr X, seit 12 Monaten in der Firma, hat große Panik ausgelöst, weil 
die Drohung im Raum steht, dass man ihn zum Jahresende wird einstellen 
müssen, um seine Arbeitskraft weiter zu haben. Da niemand so Absurdes 
zulassen kann, wird schon seit Tagen, wie ich erfahren konnte, nach 
Lösungen gesucht. Die jetzige Lösung lautet, ihn zu entlassen und an 
einen anderen ANÜ weiterzureichen, der ihn eine Weile bezahlt, wobei er 
Urlaub macht. Nach 4 Wochen taucht er dann "neu" in der anderen 
Niederlassung auf der Gehaltsliste auf und wird sofort an uns 
ausgeliehen.

Ich darf nun zusehen, wie ich seine Arbeit verplane, weil er im Dez / 
Jan langen Urlaub macht, nachdem er planmäßig zum 1. Advent sein 
Kündigung bekommt. Wenn wir Pech haben, geht es genau so wie mit 
anderen, die die Kündigung annehmen und sich 3 Monate auf die faule Haut 
legen, um dann woanders anzufangen.

Die Welt ist verrückt!

Wenn es nach mir ginge, würde die Zeitarbeit abgeschafft werden!

von Ingenieur (Gast)


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Elbi schrieb:
> und sich 3 Monate auf die faule Haut legen

Das klingt immerhin nach einem langen, erholsamen Winterurlaub. Es gibt 
Schlimmeres. ;-)

von klausi (Gast)


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Elbi schrieb:
> Die Welt ist verrückt!
>
> Wenn es nach mir ginge, würde die Zeitarbeit abgeschafft werden!

Warum? Werde doch selbst Zeitarbeiter !

von Danilo (Gast)


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Elbi schrieb:
> Danilo schrieb:
>> Im Frühjahr ist dort beim Kunden wg. der
>> 18-Monatsregel schon mal wieder pausieren angesagt.
>
> Daran kann man ersehen, wie furchbar unsinnig die Reglungen für
> Freiberufler und Zeitarbeiter sind. Die Firmen übernehmen die armen
> Menschen nicht, sondern parken sie nur in einem anderen Konzernteil über
> einen anderen Zeitarbeitsvermittler. Heute mitbekommen:
>
> Herr X, seit 12 Monaten in der Firma, hat große Panik ausgelöst, weil
> die Drohung im Raum steht, dass man ihn zum Jahresende wird einstellen
> müssen, um seine Arbeitskraft weiter zu haben. Da niemand so Absurdes
> zulassen kann, wird schon seit Tagen, wie ich erfahren konnte, nach
> Lösungen gesucht. Die jetzige Lösung lautet, ihn zu entlassen und an
> einen anderen ANÜ weiterzureichen, der ihn eine Weile bezahlt, wobei er
> Urlaub macht. Nach 4 Wochen taucht er dann "neu" in der anderen
> Niederlassung auf der Gehaltsliste auf und wird sofort an uns
> ausgeliehen.
>

> Die Welt ist verrückt!
>
> Wenn es nach mir ginge, würde die Zeitarbeit abgeschafft werden!

Es ist auch so, dass selbst die Leihbuden da offenbar nicht mehr 
durchblicken. Die "3 Monate u. 1 Tag-Pausenregelung" kann man ja mit 
einem Werkvertrag umgehen. Der Kunde muss den Sklaven auch nie 
einstellen sondern kann ihn ja nach der Pause wieder leihen. Und die 
Leihbude bezahlt ihn die 3 Monate weil er danach ja wieder Geld 
einbringt.

Ist doch eigentlich eine Win-Win-Situation. Und paar Monate Zusatzurlaub 
tun dem Sklaven doch ganz gut, da er eigentlich fortwährend mit Umzügen 
und anderen Behördengängen beschäftigt ist.

von Ich schon wieder (Gast)


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Danilo schrieb:
> Und die
> Leihbude bezahlt ihn die 3 Monate weil er danach ja wieder Geld
> einbringt.

Der wird zwischen geparkt, irgendeinen Job, als Elternzeit-Vertretung 
etc.

Ist billiger und sinnvoller.

Sonnst kommt der Sklave bei so viel Freizeit auf die Idee sich weiter zu 
bewerben, bei echten Firmen, als echter Mitarbeiter, nicht als Sklave.

von Danilo (Gast)


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Ich schon wieder schrieb:
>> Und die
>> Leihbude bezahlt ihn die 3 Monate weil er danach ja wieder Geld
>> einbringt.
>
> Der wird zwischen geparkt, irgendeinen Job, als Elternzeit-Vertretung
> etc.
>
> Ist billiger und sinnvoller.
>
> Sonnst kommt der Sklave bei so viel Freizeit auf die Idee sich weiter zu
> bewerben, bei echten Firmen, als echter Mitarbeiter, nicht als Sklave.

Wenn dem so ist, dass muss der Sklave die Brückenzeit für sich optimal 
nutzen (immerhin schadet er dem Kunden dann ja nicht).

Ich glaube aber nicht, dass er da jeden Mistjob annehmen muss.
Wo ist da die Berufsehre?

von Bonzo (Gast)


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Danilo schrieb:
> Ich glaube aber nicht, dass er da jeden Mistjob annehmen muss.
> Wo ist da die Berufsehre?

Das Arbeitsamt wird schon Druck machen, dass er sich bewirbt. Und das 
muss er auch tun. Normalerweise hat der binnen kurzer Zeit ein Angebot.

Wenn er aber dem potentiellen Arbeitgeber klarmacht, dass er in 3 
Monaten einen guten Job hat, wird niemand ihn einstellen und seine 
Einarbeitung bezahlen, weil er jederzeit kündigen kann. Er hat also 
Freizeit.

Es sein denn, er bekommt irgendeinen Aushilfsjob zugewiesen. So flink 
sind die aber vom Amt nicht.

Ich kenne Zeitarbeiter, die fast regelmässig 2-3 Monate im Jahr blau 
machen und bis auf nutzlose Bewerberei viel Freizeit haben. Wenn man das 
ALG auf die effektiven Arbeitsmonate verteil (12/10), ist das ein netter 
Aufschlag auf das Gehalt.

Allerdings profitieren solche dann auch nicht von den jährlichen 
Vergütungen, die inzwischen auch den Leiharbeitern zustehen. Wobei: 
sicher haben die Firmen auch da Tricks gefunden, sich drum herum zu 
drücken.

von Danilo (Gast)


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Bonzo schrieb:
> Danilo schrieb:
>> Ich glaube aber nicht, dass er da jeden Mistjob annehmen muss.
>> Wo ist da die Berufsehre?
>
> Das Arbeitsamt wird schon Druck machen, dass er sich bewirbt. Und das
> muss er auch tun. Normalerweise hat der binnen kurzer Zeit ein Angebot.

Es ging hier ja um einen der die 3Monate+1Tag-Pausierung beim Ing.-DL 
durchstehen muss.

Sind dort Nachfolgeprojekte in Sicht wird man den wohl nicht entlassen 
(wieso auch).

Zudem hat dann die Arge mit dem zunächst nix zu tun weil er ja einen 
Festvertrag noch hat.

von Ich schon wieder (Gast)


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Danilo schrieb:
> Ich glaube aber nicht, dass er da jeden Mistjob annehmen muss.
> Wo ist da die Berufsehre?

Diese Ehre gibst Du mit deiner Unterschrift bei einem Verleiher ab.

Mistjob ist eine Definitionssache.

Beitrag #5979590 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ingenieur (Gast)


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Die Sache scheint nun, nach Corona wieder Mode zu werden! Es ist ganz 
genau, wie im Eingangsposting beschrieben:

Da schreibt mir ein Herr, der für einen Dienstleister in Reutlingen 
arbeitet, am Freitag Nachmittag eine Panik-email, er habe genau das 
passende Projekt, das zu meinen Kompetenzen passe und fordert mich auf, 
mich ultimativ bis zum Abend bei ihm zu melden. Eine Projektbeschreibung 
legt er nicht bei, sondern möchte - wie bei dieser Firma üblich - alles 
per Telefon verhandeln, damit es unverbindlich ist und man nichts 
nachweisen kann.

*************************
Wie dämlich ist das denn?
*************************

Welcher Consultant soll denn bitte glauben, dass in der beauftragenden 
Firma am Freitag um 18.00 noch einer sitzt und eine Entscheidung gefällt 
wird, wer ins Projekt kommt, nachdem er nur einen Tag vorher die Anfrage 
gestartet hat. Hier scheint es ausschließlich darum zu gehen, die 
versprochenen "3 Profile bis Ende der Woche" zeitgerecht abzuliefern und 
ganz sicher, liegt im die Anfrage schon einige Tage vor. Offenbar hat es 
der Herr von der Firma S. nicht nötig, mich direkt zu kontaktieren, 
sondern grast erst einmal die anderen (Billigeren ?) ab, oder er glaubt, 
er ist mit seinen Mannen vorne dran, wenn er schnell anbietet. Von einer 
ehemaligen Mitarbeiterin, die inzwischen in der Landeshauptstadt beim 
dortigen Anbieter arbeitet, wurde mir das auch genau so erklärt (3 
Profile sind Standard, um zu zeigen, dass man "viele Consultants im 
Datenbestand hat" und man bietet 3 in unterschiedlicher Preislage an, 
bei dem der Wunschkandidat, der am Wenigsten haben will, dem Kunden 
schmackhaft gemacht wird, indem man die anderen teuer macht).

Was ist das für eine Projektwelt geworden, dass es auf (angebliche ?) 
Vermittlungsgeschwindigkeit ankommt? Am Ende wird ein sinnvoll 
arbeitender Projektleiter ohnehin erst einmal mehrere Profile sammeln, 
bevor er sich für einen Kandidaten entscheidet. Ganz sicher wird er 
nicht mal eben schnell eine voreilige Entscheidung fällen.

Daher hat das auch Zeit bis Montag!

Ich mache das nun generell so, dass ich Freitags keine Anfragen mehr 
bearbeite und die alle auf den Montag vertröste. Dann fallen die 
Anfragen, bei denen es nur darum geht, noch schnell ein teueres Profil 
beizulegen, schon einmal weg und man kann sich die Arbeit sparen, den 
Freitagnachmittag mit nutzlosen Verhandlungen zu füllen, die ohnehin 
kaum Chancen auf Erfolg haben.

von klausi (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Am Ende wird ein sinnvoll arbeitender Projektleiter ohnehin erst einmal
> mehrere Profile sammeln, bevor er sich für einen Kandidaten entscheidet.
> Ganz sicher wird er nicht mal eben schnell eine voreilige Entscheidung
> fällen.
> Daher hat das auch Zeit bis Montag!

Absolut! Verstehe auch nicht,  warum eine vernünftige Firma / 
Projektleiter solche Vermittler benötigt/ beauftragt.
Wenn es eine vernünftige Firma, mit fairen Arbeitskonditionen und Löhnen 
ist, kommen auch die Bewerbungen von den so stark gesuchten und 
vermissten Fachkräften.

Die wollen einfach nix zahlen und suchen Hauptsache -  Billig 
Arbeitskräfte, über irgendwelche Vermittler. Leute einarbeiten wollen 
oder vernünftige Löhne zahlen,  das kommt solchen suchenden Firmen,  die 
keine Leute finden und Vermittler beauftragen (müssen) gar nicht in den 
Sinn. Daran scheitert es in Wirklichkeit.

von Michael W. (Gast)


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klausi schrieb:
> Verstehe auch nicht,  warum eine vernünftige Firma /
> Projektleiter solche Vermittler benötigt/ beauftragt.

Weil wir ein marodes Gesetz gegen Scheinselbständigkeit haben und die 
Firmen schon kräftig nachzahlen mussten, bzw. Bescheide erhielten und 
sich den juristischen Kram sparen wollen. Also ergeht irgendwo weit oben 
in der Zentrale der Befehl, dass keine Selbständigen mehr beschäftigt 
werden dürfen.

Das Ergebnis ist aber, dass die Dienstleistungsunternehmen nun 
massenhaft Komplettpakete anbieten, die sie intern entweder ihren 
eigenen Zeitarbeitsagenturen zuschieben oder an Selbständige auslagern 
und das auf diese Weise kapseln. Es kommen auch immer mehr Consultants 
aus dem Ausland herein, bei denen es sich nicht nachvollziehen lässt, 
was sie wann und wo und für wen gemacht haben, weil die nicht in 
Deutschland ihre Steuer abrechnen und die deutschen Wirtschafstprüfe 
keine Unterlagen darüber bekommen.

Ich kenne eine Firma, die seit 2-3 Jahren nur noch mit einem englischen 
gewerblichen Vermittler arbeitet, der ihnen Entwickler aus aller Welt 
heranschafft. Die Rechnung kommt aus Deutschland, geht aber weiter an 
das englische Office, die die Summe Mehrwertsteuerbefeit aus DE erhält 
und von dort aus die Leute bezahlt. Das passiert aber in ganz anderen 
Tranchen und Zuorndungen! Als Beispiel arbeiten 2 Inder bei Firma Müller 
in 2 Projekten und 2 Pakistani bei Firma Meier am selben Projekt.


Müller bekommt eine Rechnung für Inder 1 für das Projekt A
Müller bekommt eine Rechnung für Inder 2 für das Projekt B
Meier bekommt eine Rechnung für Pakistani 1 für das Projekt C
Meier bekommt eine Rechnung für Pakistani 2 für das Projekt C

Die deutsche Division schreibt also 4 Rechnungen, schreibt aber nur 2, 
z.B. "Software" für Projekte A+C und Hardware für Projekt B, dass sie 
mit einem dritten Kunden zusammen fasst.

Die 4 Personen rechnen dann brav nach Stunden ab, fassen es monatlich 
zusammen und kriegen ihr Geld aus England. Die arbeiten dort inzwischen 
für einen Appel und ein Ei, weil sie wegen des Brexit Bammel haben, 
rauszufliegen. Vielfach sind das keine Selbständigen, nach dem 
Freiberuflergesetz und müssten hier als sozialversicherungspglichtige 
Selbständige Rentenversicherung einzahlen.

Aber weil die beiden Abteilungen des entlischen Dienstleisters als 
Matrix fungieren, die Projektzeiten und Kosten umverteilen und 
verschleiern, ist keine direkte Stundenweisebeschäftigung nachzuweisen.

von Stefan Schultz (Gast)


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Expleo, in-tech, Bertrandt, Method Park usw.

Diese Dienstleister fischen Absolventen ab und mißbrauchen sie jahrelang 
mit bescheidenen Löhnen.

Ich war selbst dort. Junges Team, hochmotiviert. Für OEMs gearbeitet 
über Werkverträge. Nichts anderes als versteckte ANÜ. Nach dem Studium 
ist man ja richtig begeistert von dem Geld. Vorher gabs ja kaum was. 
Erst spät merkt man das es zunehmend Nullrunden gibt und der 
Dienstleister auf der Gehaltsbremse steht.

Großer Fehler meinerseits damals war, dass ich zu spät reagiert habe. 
Habe mich zu lange von Events und den Sprechblasen blenden lassen.

Als ich das mit ehemaligen Studienkollegen sprach, die locker 50 % mehr 
verdienten, war der Spaß vorbei.

Ich habe den Teamleiter mit der Kündigung überrascht und bin direkt zum 
OEM gegangen. Die wollten mich. Der Dienstleister war denen egal.

Heute in IGM, Boni, hohe ERA Stufe. Sehe alte Kollegen, die immer noch 
für Hungerlöhne als Externe arbeiten.

Das ist nichts anderes, als Lohndumping. Aber auch Folge des 
Akademisierungswahns. Einige Bundesländer schmeißen mit dem 1er Abi nur 
noch um sich.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Stefan Schultz schrieb:
> Diese Dienstleister fischen Absolventen ab und mißbrauchen sie jahrelang
> mit bescheidenen Löhnen.

Die Löhne sind aber oft immer noch besser als KMUs und Klitschen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Weich W. schrieb:
> Stefan Schultz schrieb:
>> Diese Dienstleister fischen Absolventen ab und mißbrauchen sie jahrelang
>> mit bescheidenen Löhnen.
>
> Die Löhne sind aber oft immer noch besser als KMUs und Klitschen.

Schlimmer geht immer.

Es ist trotzdem ein Jammern auf hohem Niveau im Vergleich zu anderen 
Berufsgruppen.

von Stefan Schultz (Gast)


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Weich W. schrieb:
>
> Die Löhne sind aber oft immer noch besser als KMUs und Klitschen.

Mag sein. Aber den sozialen Aufstieg schafft man mit dem Einkommen bei 
Dienstleistern nicht mehr.

Selbst in IGM ist das mittlerweile schwer. Dank der hohen Besteuerung 
von Einkommen, wird man in Deutschland nur noch dank Erbschaft 
finanziell unabhängig.

Sehe ich im Bekanntenkreis tagtäglich.

Der Rest strampelt sich ab und kann froh sein, wenn es für eine halbwegs 
große Mietwohnung auf Lebenszeit und einen VW Passat reicht.

von AT-Spieß (Gast)


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Stefan Schultz schrieb:
> Der Rest strampelt sich ab und kann froh sein, wenn es für eine halbwegs
> große Mietwohnung auf Lebenszeit und einen VW Passat reicht.

Energie scheint aber trotzdem noch ausreichend da zu sein, wenn man 
immer wieder Parteien hinterherläuft, die vom reichsten Land der Welt 
schwadronieren und deshalb den Alleinauftrag haben, mit deutschem 
Steuergeld die Welt und das Klima zu retten.

von Stefan_Sch (Gast)


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AT-Spieß schrieb:
>
> Energie scheint aber trotzdem noch ausreichend da zu sein, wenn man
> immer wieder Parteien hinterherläuft, die vom reichsten Land der Welt
> schwadronieren und deshalb den Alleinauftrag haben, mit deutschem
> Steuergeld die Welt und das Klima zu retten.

Die meisten armen Schweine haben meist gar keine Zeit um sich mit 
Politik und Wahlen zu beschäftigen. Übrig bleiben Besserverdienende, die 
gehobene Mittelschicht oder Beamte. Die sichern primär ihre eigenen 
Pfründe ab. Viele sehen dort die Probleme auch gar nicht. Wer nie als 
Leiharbeiter zu niedrigen Stundensätzen tätig war, einen sicheren Job 
hat, Eigentum und ein entsprechendes Umfeld, der lebt ohnehin in seiner 
Filterblase.

Den meisten geht es ohnehin nur noch darum die eigenen Schäfchen im 
trockenen zu haben. Greta, Neubauer usw. sind Kinder der 
Besserverdienenden. Das sind keine Armen, sondern Leute mit viel Zeit 
und keinen materiellen Nöten.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Stefan_Sch schrieb:
> Das sind keine Armen, sondern Leute mit viel Zeit und keinen materiellen
> Nöten.

Dieser Satz trifft aber auch sehr gut auf die Teilnehmer dieses Forums 
zu.

: Bearbeitet durch User
von jetzt mal halblang (Gast)


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Stefan Schultz schrieb:
> Mag sein. Aber den sozialen Aufstieg schafft man mit dem Einkommen bei
> Dienstleistern nicht mehr.

Doch, eigentlich schon.

Ich war selbst bei einem konzerneigenen Dienstleister eines OEM, ohne 
Tarif natürlich.

Die Bezahlung war dementsprechend deutlich schlechter als beim OEM, aber 
immer noch massiv besser als beim KMU. Vom KMU bin ich nämlich zum DL 
gewechselt.

Weitere Vorteile ggü. KMU:

- 30 Tage Urlaub
- Gleitzeit
- keine Kernarbeitszeit
- Zeiterfassung
- strikte Einhaltung der gesetzlichen Ruhepausen und Arbeitszeiten (10 
h)

Von anderen DL weiß ich, dass sie ähnliche Konditionen und 
Rahmenbedingungen bieten.

Bei inhabergeführten KMU geht es ganz anders ab. Dort sind o. g. 
Konditionen nicht die Regel oder nur teilweise. O. g. Punkte machen ein 
Arbeitsverhältnis überhaupt erst attraktv, zusätzlich zum Gehalt 
natürlich.
Heutzutage würde man noch Home Office nennen, was bei DL auch kein 
Problem ist.

Gerade das Thema Gleitzeit und Mehrarbeit (Zeiterfassung) ist viel wert. 
In vielen anderen Ländern gibt es das gar nicht. Von 30 Tagen Urlaub und 
6 Wochen Lohnfortzahlung im Krankheitsfalls ganz zu schweigen.

von jetzt mal halblang (Gast)


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Der deutsche Michel ist sehr verwöhnt inzwischen, fast schon dekadent.

Er schielt in die Schweiz oder die USA, wo es angeblich so toll ist.
Dort hast du aber 10 Tage weniger Urlaub, quasi keinen Kündigungsschutz 
sowie deutlich eingeschränkte Sozialleistungen (keine Elternzeit, 
Lohnfortzahlung, kein Recht auf Teilzeit, etc.).

Jeder Jammer-Michel sollte mal für 3 Monate Pflichtpraktikum ins 
richtige Ausland gehen: Mexiko, China, Japan, USA, etc.

Da würde er ganz schnell wieder heim zu Mutti wollen ;)

von Rick M. (rick-nrw)


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jetzt mal halblang schrieb:
> ch war selbst bei einem konzerneigenen Dienstleister eines OEM, ohne
> Tarif natürlich.
>
> Die Bezahlung war dementsprechend deutlich schlechter als beim OEM, aber
> immer noch massiv besser als beim KMU. Vom KMU bin ich nämlich zum DL
> gewechselt.
>
> Weitere Vorteile ggü. KMU:
>
> - 30 Tage Urlaub
> - Gleitzeit
> - keine Kernarbeitszeit
> - Zeiterfassung
> - strikte Einhaltung der gesetzlichen Ruhepausen und Arbeitszeiten (10
> h)

Jaein!

Es gibt bei DL auch Kernarbeitszeiten!
30 Tage Urlaub - Ausnahmen: Ferchau - da gibt es zu Angang "nur" 25 
Tage.

Nachteile:
Als Mitarbeiter eines DL bist Du idR. bundesweit verfügbar, in meinem 
Fall zusätzlich in Tschechien, Österreich und in der Schweiz!
Für meine Flexibilität gibt es als Reisekostenkonzept ein:

Äääh, jaaa, wir beteiligen uns auch an den Kosten, also naja 200€ geben 
wir für eine Unterkunft und München gehen wir dazu.

Also, was mache ich, weitere Erfahrung sammeln und mich weiter bewerben, 
fall eine Firma überhaupt noch ernsthaft einen Mitarbeiter fest sucht.

jetzt mal halblang schrieb:
> Heutzutage würde man noch Home Office nennen, was bei DL auch kein
> Problem ist.

Faslls ich schon Jahre in einem Unternehmen gearbeitet habe ist das kein 
Problem.
Als Neuling/Externer in einer Firma ist das schwieriger und nicht immer 
umsetzbar.
Aktive Tätigkeiten vor Ort erforderlich!
Messen, kontrollieren, .....

Senf D. schrieb:
> Stefan_Sch schrieb:
>> Das sind keine Armen, sondern Leute mit viel Zeit und keinen materiellen
>> Nöten.
>
> Dieser Satz trifft aber auch sehr gut auf die Teilnehmer dieses Forums
> zu.

Das kann ich nicht beurteilen!


Also mal eine Frage an die Runde:

Wer kann hier seinen Lebensstil NUR aus Rücklagen, passive Einnahmen, 
etc. für mind. 5 Jahre beibehalten ohne ins Minus zu rutschen?

Ich könnte!

von Hagelbeet (Gast)


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Rick M. schrieb:

> Ich könnte!

Klar doch. Du und F.B. können das. Alle anderen müssen dann unter 
Brücken schlafen, containern und aus Dachrinnen trinken.

von jetzt mal halb lang (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Also mal eine Frage an die Runde:
>
> Wer kann hier seinen Lebensstil NUR aus Rücklagen, passive Einnahmen,
> etc. für mind. 5 Jahre beibehalten ohne ins Minus zu rutschen?

Ohne ins Minus zu rutschen? Hart. Da musst du Ausschüttungen, 
Mieteinnahmen, Zinsen, etc. von etwa 15000 € p. a. nach Steuer haben. 
Das entspricht dem Existenzminimum in der BRD.

Nach der bekannten 4 % Regel der Frugalisten wären dazu 500.000 € 
ausschüttendes Vermögen nötig, nach Abzug der Abgeltungssteuer.

Ein EFH im Wert von 1 MEUR bringt dir da nix, auch 500 TEUR auf dem 
Sparbuch nicht.

von Hört auf zu jammern, ihr Lappen! (Gast)


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Das wollte ich nur mal sagen!

von Rick M. (rick-nrw)


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jetzt mal halb lang schrieb:
> Ohne ins Minus zu rutschen? Hart. Da musst du Ausschüttungen,
> Mieteinnahmen, Zinsen, etc. von etwa 15000 € p. a. nach Steuer haben.
> Das entspricht dem Existenzminimum in der BRD.

Ich meinte Rücklagen:
5 Jahre a 12 Monate bei sagen wir 3000€/Monat (netto) =180k€ 
mind.("Sparbuch")

jetzt mal halb lang schrieb:
> Nach der bekannten 4 % Regel der Frugalisten wären dazu 500.000 €
> ausschüttendes Vermögen nötig, nach Abzug der Abgeltungssteuer.

Das wäre, wenn ich "nie" ins Minus rutschen würde.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Rick M. schrieb:
> Also mal eine Frage an die Runde:
> Wer kann hier seinen Lebensstil NUR aus Rücklagen, passive Einnahmen,
> etc. für mind. 5 Jahre beibehalten ohne ins Minus zu rutschen?

Ich schätze, dass das auf die Mehrheit der Teilnehmer dieses Forums 
zutrifft. Hier schreiben nämlich vor allem gut situierte Leute, die als 
Ingenieure oder Informatiker schon viele Jahre im Beruf sind und 
Vermögen aufgebaut haben.

von Konzernangestellter (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Ich schätze, dass das auf die Mehrheit der Teilnehmer dieses Forums
> zutrifft. Hier schreiben nämlich vor allem gut situierte Leute, die als
> Ingenieure oder Informatiker schon viele Jahre im Beruf sind und
> Vermögen aufgebaut haben.

Das ist eine Schätzung, da bin ich mir nicht sicher. Gefühlt gibt es im 
Forum sehr viele, die berufliche Schwierigkeiten haben. Sich über 
Leiharbeit beschweren, siehe dieser Thread.
Auch haben viele erfolgreiche Ingenieure oft noch ein Haus abzubezahlen 
und gerade in den teuren Ballungszentren lauen da Finanzierungen sehr 
häufig bis zum Renteneintrittsalter und immer noch zu häufig bis darüber 
hinaus. Da sieht die Finanzplanung dann so aus mit 50: vom 800k Haus 
sind noch 300k Schulden offen, 100k hat man zusammen gespart. Da ist 
nichts mit 5 Jahre ohne Arbeit auskommen. Wer schlau ist, hat wie Senf D 
oder andere investiert oder hat sich vor 10 Jahren ein Eigenheim gekauft 
als die Preise noch niedrig waren oder hat in kleine Anlegerwohnungen 
investiert. Wer damit früh anfing, als die Preise noch unten waren, 
diszipliniert getilgt und noch fleissig in Aktien investiert hat, ja dem 
geht es finanziell sehr gut. Aber viele haben das nicht. Da wird gleich 
nach dem Studium ein Neuwagen finanziert, in eine teure Mietwohnung 
gezogen und auf grossem Fuss gelebt, man ist ja schlieslich "Ingenieur" 
und will es den Kumpels von der Grundschule die "nur Arbeiter" wurden, 
schliesslich so richtig zeigen. Da ist mit 40 dann fast nichts vorhanden 
und mit 50 auch nicht viel mehr, sicher keine Reserven für 5 Jahre. Ich 
würde sagen, solche Reserven findet man bei u50 nur bei einer 
Minderheit. Ab 50 gibt es da schon öfter.

von Sparschwein (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Also mal eine Frage an die Runde:
>> Wer kann hier seinen Lebensstil NUR aus Rücklagen, passive Einnahmen,
>> etc. für mind. 5 Jahre beibehalten ohne ins Minus zu rutschen?
>
> Ich schätze, dass das auf die Mehrheit der Teilnehmer dieses Forums
> zutrifft. Hier schreiben nämlich vor allem gut situierte Leute, die als
> Ingenieure oder Informatiker schon viele Jahre im Beruf sind und
> Vermögen aufgebaut haben.

Die Mehrheit der Teilnehmer wohnt aber nicht mit Ende 30 ohne Kinder in 
einer 2-Zimmer-Wohnung mit Bestandsmiete von vor 15 Jahren und mit 
keinen Hobbys außer Tag und Nacht auf mikrocontroller.net zu schreiben 
wie geil man doch ist mit seinem IGM-Job. Da fallen natürlich keine 
hohen Kosten an.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Sparschwein schrieb:
> Die Mehrheit der Teilnehmer wohnt aber nicht mit Ende 30 ohne Kinder in
> einer 2-Zimmer-Wohnung mit Bestandsmiete von vor 15 Jahren und mit
> keinen Hobbys außer Tag und Nacht auf mikrocontroller.net zu schreiben
> wie geil man doch ist mit seinem IGM-Job. Da fallen natürlich keine
> hohen Kosten an.

Da gebe ich dir vollkommen recht; auch wenn nicht alles im Detail 
stimmt, aber Schwamm drüber, ich kann schließlich auch über mich selbst 
lachen. :-)
Ja, meine Fixkosten sind in der Tat relativ niedrig, aber nicht aus 
Geiz. Genuss und ein wenig Luxus sind mir wichtig im Leben, aber es 
stimmt, dass ich dabei unter meinen finanziellen Möglichkeiten bleibe, 
so dass eine hohe Sparquote realisierbar ist. Hobbys habe ich allerdings 
auch noch andere als mikrocontroller.net. ;-)

Aber es ging in diesem Kontext gar nicht um mich, sondern um die 
Mehrheit der Teilnehmer hier im Forum. In anderen Threads wird über die 
vielen Boomer geschimpft, aber wer, wenn nicht sie, ist vermögend? Und 
ich kenne auch genügend Familienväter, die ordentlich Kohle auf die hohe 
Kante gelegt haben.

von Ingenieur (Gast)


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Ich nennen normalerweise keine Namen, aber wenn jemand richtig 
respektlos ist, dann muss er auch mal Kritik einstecken: Ein 
Dienstleister, der mit aller Gewalt Kohle machen will und massenhaft 
Anfragen raus haut, ohne Sinn und Verstand, muss auch mal benannt 
werden:

Da kommt doch allenthalben immer mal wieder ein super tolles Jobangebot 
von der Firma Hallbauer, die sich - wörtlich - "freut, mir ein Angebot 
in Zeitarbeit machen zu können" und das (wieder mal) für ein Projekt, 
das in keinster Weise zu meinem Profil und zu meinem 
Tätigkeitsschwerpunkt passt. Und ja, es ist wieder mal Freitag gewesen, 
wo das eintrudelt. Offenbar kann oder will da jemand nicht lesen, 
versteht von den Inhalten des Jobs nichts, kann mein Profil nicht 
interpretieren und nimmt auch nicht meinen Wunsch zur Kenntnis, nicht 
mit Allem belästigt zu werden. Man fragt ja auch sonst im Leben nicht 
allemöglichen Handwerker wegen einer neuen Gasleitung an und die 
Schreiner, Lackierer und Gartenpfleger müssen ablehnen und sich durch 
einen Wust nutzloser Emails kämpfen um dann die wenigen wichtigen 
geschäftlichen mails aufzufinden.

Die Firma Hallbauer wurde - wie andere auch - bereits davon 
unterrichtet, das zu unterlassen, mir den Postkasten mit ihren 
"großartigen" Offerten vollzustopfen, hält sich aber nicht dran! Was 
kann man tun?

Das einzige was bleibt, ist mit Blick auf diesen Forenthread 
festzustellen, dass viele dieser Zeitarbeitsfritzen offenbar überhaupt 
keinen Respekt vor Menschen und potenziellen Leistungsgebern zu haben 
scheinen, sondern uns Informatiker und Ingenieure nur als dummes 
Arbeitsvieh ansehen, mit dem man Geld verdienen kann und mit dem Hintern 
ansieht, während das schöne Gesicht zum Kunden zeigt, dem man 
vermittelt, wie sehr man ihre Nöte und Belange versteht, was für tolle 
Ingenieure man doch im Portfolio hat und wie toll man in der Lage ist, 
auf Anfragen zu reagieren und zu vermitteln.

Ist eigentlich einem dieser Dienstleister bewusst, dass Ingenieure, die 
etwas Marktgerechtes können, nicht auf der Couch sitzen und darauf 
warten, dass ihnen ein billiger Aushilfszeitarbeiterjob angeboten wird? 
Auch wir temporären Mitarbeiter haben keine Lust die Weihnachts- und 
Neujahrszeit damit zu verbraten, dass noch schnell hinzufrickeln, was 
die Tarifspezis nicht mehr hingekriegt haben, bevor sie in den 
Weihnachtsurlaub abgedüst sind und schon gar nicht fürs Aushilfsgehalt. 
Wenn Feuerwehr-JOB in Sachen qualifizierter Fehlersuche, dann als 
Selbständiger und gefälligst auch zu Kurzbuchungsterminsätzen mit 10% 
Aufschlag. Spätestens mit nochmal 10% Weihnachstaufschlag sind wir dann 
dreistellig.

Sollte sich dahingehend nichts mehr ergeben, mache ich ab sofort bis 
Mitte Januar Pause und baue an Eigenentwicklungen. Zu dem Zeitpunkt sind 
die Herren Tarif-Arbeiter dann wieder 1 Woche in der Firma, haben ihr 
Gehirn hochgefahren, die Defizite im Rahmen des ersten Sprintmeetings 
berichtet und geschätzt 500 Projektleiter in Deutschland haben 
festgestellt, dass die aktuellen Projekte nicht nur 2M, sondern jetzt 
schon 3M hinten dran sind und dass ihnen ja ein Ingenieur fehlt, der zum 
31.12 weggegangen ist. Spätestens am Montag den 17. kommen wieder 
bündelweise die Anfragen rein und am Freitag darauf bricht die große 
Panik aus, dass sich nicht auf jedes Projekt gleich 10 Selbständige 
gemeldet haben, von denen man sich den Billigsten aussuchen kann.

Dann kommen sie wieder die freitäglichen Massenanfragen. Heute waren es 
17. Ich schätze die Anfragen in den kommenden beiden Wochen auf nahe 0, 
am 7. Januar auf rund 10, aber bis zum 14. Januar auf wenigstens 100.

Und Ende Januar berichtet dann der VDI wieder über den gewaltigen 
Ingenieurmangel :-)

von Ingenieur (Gast)


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Konzernangestellter schrieb:
> Ich würde sagen, solche Reserven findet man bei u50 nur bei einer
> Minderheit. Ab 50 gibt es da schon öfter.
Liegt auch daran, dass wir Ü50 auch noch gut bezahlt werden, weil wir 
fundierte Ausbildung und Wissen haben. Wir haben noch vollständige 
Diplome, die nach uns kommen nur bachelor mit Spar-Aufsatz und weil es 
von denen massenhaft gibt (auch im Ausland) gehen die Einstiegslöhne in 
den Keller. Dann gibt es auch viel zu viele Technikabsolventen. Die 
müssten alle zum Zeitarbeiter und dort für billig arbeiten. Da kommt 
aber kein stingentes Wissen zustande, das einen im Wert steigen lässt, 
weil das, was die Dienstleister machen, immer das Ausgelagerte ist, was 
die Internen nicht machen wollen, um sich auf das Kernwissen 
konzentrieren zu können.

Als Zeitarbeitsingenieur arbeitet man nicht als Ingenieur (Erfinder) 
sondern als Handwerker.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Ingenieur schrieb:
> Als Zeitarbeitsingenieur arbeitet man nicht als Ingenieur (Erfinder)
> sondern als Handwerker.

Ich glaube, du meintest "Handlanger"; jedenfalls trifft es das besser. 
Bei Zeitarbeit muss jeder genau abwägen, ob sich die Arbeit dort 
überhaupt lohnt. Das ist häufig der Anfang vom sozialen Abstieg.

von Overworked (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Und Ende Januar berichtet dann der VDI wieder über den gewaltigen
> Ingenieurmangel :-)

Das Problem ist, dass deutsche Unternehmen die Löcher ihrer 
Akademiker-Arbeitnehmer zu billig auf dem Weltmarkt feilbieten, deshalb 
wird Deutschland mit globaler Arbeit überhäuft.

von Shorty (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Da kommt doch allenthalben immer mal wieder ein super tolles Jobangebot
> von der Firma Hallbauer, die sich - wörtlich - "freut, mir ein Angebot
> in Zeitarbeit machen zu können" und das (wieder mal) für ein Projekt,
> das in keinster Weise zu meinem Profil und zu meinem
> Tätigkeitsschwerpunkt passt. Und ja, es ist wieder mal Freitag gewesen,
> wo das eintrudelt. Offenbar kann oder will da jemand nicht lesen,
> versteht von den Inhalten des Jobs nichts, kann mein Profil nicht
> interpretieren und nimmt auch nicht meinen Wunsch zur Kenntnis, nicht
> mit Allem belästigt zu werden.

Das ist wie mit klassischem Spam: Du schickst Mail all an die Komplette 
Adressdatenbank raus und schaust dann, wer sich meldet. Völlig 
schwachsinnig da in das Profil der Leute zu schauen, die Arbeit nehmen 
dir die Kandidaten ab und wenn sich einer meldet, weißt du, dass er es 
nötig hat.

"Fachkräftemangel" eben.

von DoS (Gast)


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Willi Fuchs schrieb:
> Markus W. schrieb:
>
>> Leute aller Altersklassen, die faul sind, sich aber gut verkaufen
>> können und die man einmalig bei einem Kunden platzieren kann, wenn der
>> Kunde überhaupt keinen anderen findet.
>
> Dauerhaft macht das aber einen DL auch nicht erfolgreich, wenn er viele
> faule Eier schickt, die dem Entleiher mehr Kosten und Aufwand bereiten
> als nutzen.

Wären Menschen logisch, würde ich Dir Recht geben. Das Problem ist aber, 
dass der Entleiher sich ein schlechtes Ergebnis schön redet, um bei 
seinem Vorgesetzten und seinen "Mitkonkurrenten" gut da zu stehen. Den 
Schein zu wahren ist wichtiger, als die Realität anzuerkennen. War es 
der oberste Chef selbst, der entliehen hat, ist die Entleihung ohnehin 
außer Frage.

von Shorty (Gast)


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DoS schrieb:
> War es
> der oberste Chef selbst, der entliehen hat, ist die Entleihung ohnehin
> außer Frage.

lach Dann hat man eben eine Niete erweischt und die Kollegen waren 
schuld, weil sie es nicht rechtzeitig gemerkt haben.

von Richtiger Ingenieur (Gast)


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Shorty schrieb:
> lach Dann hat man eben eine Niete erweischt und die Kollegen waren
> schuld, weil sie es nicht rechtzeitig gemerkt haben.

Da ist schon was dran! Egal ob entliehener oder festangestellter 
Mitarbeiter - kein Einstellender gibt gerne zu, den Falschen genommen zu 
haben und redet die Sache klein, schiebt ihn weg oder man lobt ihn aus 
der Firma!

Besonders die Teamleiter und Projektingenieure, die es versaut haben, 
werden von Firmen meist nach Draussen entsorgt, indem man ihnen keine 
Boni mehr gibt, dafür aber exzellente Zeugnisse!

Man muss aber auch sagen, dass das einfach auch daran liegt, dass sich 
viele von Blendern blenden lassen und das, wobei der Bewerber gar nicht 
blenden wollte. Die Firmen sind nicht in der Lage, Aufgaben zu 
beschreiben, Teams vernüftig zusammenzustellen und schieben oft Neulinge 
irgendwo hin, wo sie nicht passen. Ging mir auch mal so!  Ist ist es 
auch so, dass vorhanden Mitarbeiter sich nicht die Butter wegnehmen 
lassen wollen und gute Leute blockieren, weil sie Konkurrenz fürchten 
und selber hochkommen wollen. Auch das hatte ich schon. Aus eigener 
Anschauung und noch mehr in Beobachtung dessen, was die lieben Kollegen 
mit Neulingen machen ...

Dann versauert der Mann einfach an der falschen Stelle und es ist 
besser, er geht.

von Old Endburger (Gast)


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Scheint ja wirklich was dran zu sein mit der panischen Suche zum 
Wochenende. Es kommt die gesamte Woche überhaupt nichts rein und dann 
soll einer binnen Stunden reagieren.

-------------------------------------------------------------
Sehr geehrter Herr O.

Leider konnte ich Sie telefonisch nicht erreichen. Ein aktuelles 
Projektangebot passt sehr gut zu Ihren Kernkompetenzen.

Projektangebot Nr. 72656: Hardware Entwickler/Tester (Elektronik) 
(m/w/d)

Da sich unser Kunde kurzfristig entscheiden will, freue ich mich sehr 
über Ihren zeitnahen Rückruf oder Ihre Nachricht, wenn möglich bis heute 
18 Uhr.

Vielen Dank vorab und freundliche Grüße
SOLCOM GmbH
K...... K...
--------------------------------------------------------------

Was um alles in der Welt soll der Blödsinn, uns Freiberuflern zum 
Wochenende noch schnell Anfragen rauszusenden, deren Rückmeldung 
freitags abends um 18.00 sowieso keiner mehr bearbeitet? Die 
Bearbeitungszeit bei Solcom, bis sie ihre "Bestellung" rausschicken ist 
ohnehin eine Frage von Wochen! An wen soll denn Freitags abends das 
Angebot noch versendet werden?

Sitzen in der Hamburger Firma, die ihren Schrott getestet bekommen 
möchte, wirklich noch spät um 21.00 die Bosse zusammen und sichten 
Bewerbungen?

Oder praktiziert Solcom nicht eher ein Alles-oder-Nichts-Geschäft um 
schnell noch alle anderen Freiberufler an sich zu binden und zu 
verpflichten, weil der Firma schon seit Mittwoch ein Kandidat vorliegt 
und man den lokalen Markt leersaugen will? Nach dem Motto: In ganz 
Norddeutschland gibt es nur 3 Elektroniktester und die hat alle die 
Solcom unter Vertrag?

Die liebe Frau K..l wird warten müssen bis Dienstag, wo das Projekt auch 
von anderen angeboten worden ist und mir mehrfach vorliegt. Das wird 
nämlich passieren, weil die Einschätzung Solcoms, ihr eigener Kandidat 
könnte gfs abgelehnt werden, wenn was Besseres kommt, stimmen dürfte und 
daher die Firma sich garantiert nicht für den erst besten Consultant 
entscheidet, sondern mehrere Agenturen losschickt. Daher werden die 
Anfragen zwangsläufig kommen.

Wer so doof ist und gleich panikartig beim erst besten Anbieter 
unterschreibt, hängt in der Mühle und wird am langen Arm verhungern 
lassen, während der Lieblingskandidat vorgelassen wird.

Ihr lieben Firmen aus Hamburg, Bremen und Oldenburg: Sucht euch eure 
Kandidaten selber. Dann habt ihr die freie Auswahl und bekommt nicht die 
Guten weggefiltert, weil sie zu teuer sind.

von Reinhard S. (rezz)


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Old Endburger schrieb:
> Ihr lieben Firmen aus Hamburg, Bremen und Oldenburg: Sucht euch eure
> Kandidaten selber.

Würde ja Arbeit machen.

> Dann habt ihr die freie Auswahl und bekommt nicht die
> Guten weggefiltert, weil sie zu teuer sind.

Andererseits hat man dann auch die weggefiltert, die schlecht UND teuer 
sind :D

von Loriot (Gast)


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Während andere Damen der Top-Projekt-Firma aus Reutlingen einfach nur 
anrufen, gibt es von Frau H. auch Nachrichten und derer nicht wenige. Es 
sind aber immer dieselben und man fragt sich wozu?

Weil der Kunde wieder einmal sich zum Freitag nachmittag "schnell 
entscheiden will"?  Das will er ja schon seit 3 Wochen und findet 
niemanden.

Und warum findet er niemanden? Weil er sich nicht entscheiden kann und 
kein Entwickler deutschlandweit die Kohlen aus dem Feuer holen will, die 
gut angebraten sind, weil die Entwickler alle im Urlaub oder Corona oder 
den Drosten machend "ich habe Besseres zu tun".

Und warum will kein Entwickler dort arbeiten? Weil keiner Lust hat, 
seine Zeit damit zu verplempern, sich bei Firmen zu bewerben, die sich 
nicht entscheiden können und / oder Lebensläufe bei Projektvermittlern 
einzureichen, die einem erzählen, man sei der Einzige in der 
Bewerberliste, dann aber Sondierungsgerspräche mit dem Kunden kippt, 
weil ein anderer Consultant bevorzugt wurde, der zuerst im Gespräch war.

Oder weil der eigene Lebenslauf nur auf Halde gelegt wird, um die 
eigenen Leute reinzukriegen und einen auszusperren und das gleich für 
ein Jahr!

So kommt also schon in der dritten Woche - fröhlich am Freitag - eine 
Nachricht rein, dass man doch ganz schnell seinen Lebenslauf bei Firma S 
einreichen muss. Nee muss man nicht.

Schauen wir, ob es nächste Woche wieder so ist.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Loriot (Gast)
> 05.08.2022 16:29

> Schauen wir, ob es nächste Woche wieder so ist.

Das geht jetzt Schlag auf Schlag. Monatelang !

Fragt sich nur wie die an deine Daten gekommen sind ?

Bei Facebook die Hose runter gemacht und den nackten Hintern gezeigt ?

von Loriot (Gast)


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Es reicht, wenn ein einziger Dienstleister deine Daten hat. Dann hat sie 
die gesamte Brut, weil die ständig wechseln oder eine eigene Agentur 
aufmachen und alle Daten mitnehmen! Kann man sehr gut beweisen, wenn 
plötzlich jemand anruft und dich besetzen will, mit dem du noch nie zu 
tun hattest. Dann reicht eine Suche auf Xing oder Linkedin um 
KollegenInnen von der Person zu finden, die dich kennen und seit Kurzem 
da arbeiten.

Ein Beispiel des Herrn F.B. hatte ich hier vor 3 Jahren mal eingestellt- 
er hat sich dann auch lautstark beim Betreiber beklagt.

Weiteres Beispiel ist Frau Nicole S, welche in München bei der 
Progressive arbeitete und seit einigen Jahren ihre eigene Firma hat. 
Dort riefen in der Anfangszeit gleich 2 Mitarbeiterinnen von ihr an und 
wollten mich einkassieren.

Extremes Beispiel ist Frau Bianca V. die ebenfalls bei der Progressive 
arbeitete und den den Dienstleister wechselte, um mich über den 
reinzubringen. In einem anderen Fall mit einem anderen Consultant hat 
das funktioniert: Der hat dann parallel mit mir im Projekt gearbeitet 
und bekam auch als einziger einen Folgeauftrag. Warum? Weil die B.V. die 
Preise kannte und wusste, wie sie im Einkauf unterbieten musste.

Und noch eins: Ein Vermittler der damals bei der Hays arbeitete, die 4 
Consultants in einer Firma drin hatten - u.a. mich, hat nach und nach 
alle Aufträge zur GULP rübergezogen.

Das Krasseste was ich persönlich hatte: Ich habe mich wegen 
Vertragsärger geweigert, bei einem Dienstleister weiterzumachen und eine 
Weiterbeauftragung ausgeschlagen. Stattdessen bin ich beim gleichen 
Kunden kurz danach wieder in ein neues Projekt - über einen neuen 
Dienstleister. Der VErmittler hat aber ausgerechnet zu dem ersten 
gewechselt, sodass kurz darauf die Aufträge wieder zu einem anderen 
Dienstleister flossen. Seither habe ich da nichts mehr gemacht.

Das ist ein fröhliches Katz und Maus-Spielchen, was da läuft: Jeder 
betrügt jeden!

Nach ein paar Jahren weis man aber, wie der Hase läuft, und welchen 
Hasen man nicht hinterher jagen darf.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Loriot (Gast)
> 08.08.2022 20:02

Meine Erfahrungen decken sich mit den deinen.

Auch bei den Akteuren dürfte es eine gemeinsame Schnittmenge geben.

Was bin ich froh das ich mit den Hampelmännern nichts mehr am Hut habe.

von Howling Mad Murdock (Gast)


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jetzt mal halblang schrieb:
>
> Ich war selbst bei einem konzerneigenen Dienstleister eines OEM, ohne
> Tarif natürlich.
>
> Die Bezahlung war dementsprechend deutlich schlechter als beim OEM, aber
> immer noch massiv besser als beim KMU. Vom KMU bin ich nämlich zum DL
> gewechselt.

Kann dem nur zustimmen. Natürlich zahlt der OEM nicht das gleiche wie 
der OEM, es ist aber im Gesamtpaket besser als das was es bei vielen 
(Nicht allen...) KMUs gibt. Wie Du selber richtig ausführst, man sollte 
nicht nur rein aufs monetäre schauen, sondern auf das gesamte Paket, wie 
Arbeitszeit, Stimmung untereinander, Anspruch der Tätigkeiten 
(Langeweile oder stupide Hilfsjobs sind das schlimmste!), Wissensgewinn 
etc..
Was nützt mir gutes Gehalt, wenn ich von A...löchern umgeben bin und nur 
Excel-Tabelle ausfülle.

Für den Einstieg taugen die aus meiner Erfahrung durchaus, sofern man 
ein brauchbares (!) Projekt bearbeitet. Die 2-3 Jahre dort nutzt man für 
den Erfahrungsaufbau, greift paar Schulungen ab und bewirbt sich dann 
auch recht zügig mit mehr auf der "Haben-Seite" bei größeren Firmen. 
Habe es selbst nicht anders gemacht. Bereue die DL-Zeit auch nicht, da 
waren deutlich mehr Kollegen mit denen man auch abseits der Arbeit gerne 
was unternommen hat.

Natürlich gibt es auch Leute, die beim EDL auf Jahrzehnte bleiben. So 
wie andere ihre Lebensqualität nur anhand eines Autos und dem Kontostand 
beurteilen ;)

von Ich mal wieder (Gast)


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Dienstleister vs. Dienstleister
Es gibt die üblichen Dienstleister-Leihbuden wie Perschau, Frunel, 
Hay-s, die schnell einstellen, schnell raus schmeissen und bei denen man 
sehr mobil sein sollte.

Es gibt auch die "besseren" Dienstleister, FEV etc.

Deshalb, wer wird nervös?

von Zocker_61 (Gast)


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> von Ich mal wieder (Gast)
> 12.08.2022 12:11

> Es gibt die üblichen Dienstleister-Leihbuden wie Perschau, Frunel, Hay-s,

Oh je, das sind die schlimmsten ?

von Rick M. (rick-nrw)


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Zocker_61 schrieb:
> Oh je, das sind die schlimmsten ?

Schlimmer geht immer!

Stelle als Ingenieur!

Wir bieten:
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Pünktliche Lohnzahlung
24 Tage bezahlten Urlaub im Jahr! (6-Tage-Woche?)
Kosten für PSA wird bei Bedarf von uns selbstverständlich übernommen! 
(Großzügig)
Der Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungen wird 
selbstverständlich abgeführt!

Den Firmennamen habe ich vor Lachen zum Glück vergessen!
Scheint eine Super Firma zu sein!

von Kritiker (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Der Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungen wird
> selbstverständlich abgeführt!

Das hört sich an, als hätten sie damit Problem gehabt, weil es wohl mal 
Zahlungsschwierigkeiten gab. Einige Dienstleister haben das nämlich bei 
Corona pleitebedingt nicht mehr gemacht und die Projekteinnahmen zum 
Decken der eigenen Gehälter genutzt und dann INSO angemeldet. Damit 
fehlen einigen Zeitarbeitern jetzt Gelder in der Rentenversicherung!

TIPP KEINE ZEITARBEIT MACHEN!

Wer Zeitarbeit macht, ist automatisch 3.klassig! Und selbst wenn er 
übernommen wird, bleibt er in 2.klassigen Jobs.

von Rick M. (rick-nrw)


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Kritiker schrieb:
> TIPP KEINE ZEITARBEIT MACHEN!

Nur viele Unternehmen suchen nur über Zeitarbeit.

Toll sind auch Einladungen zum Vorstellungsgespräch mit dem Hinweis:

Fahrkosten zum Gespräch werden nicht übernommen.

OK, wenn denen schon 12€ zu viel sind, spare ich mir das Gespräch und 
sage ab, mit dieser Begründung.

von Stefan S. (stefan_sch)


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Ich glaube nicht, dass die meisten Foristen hier eine Ahnung von Zeit- 
oder Leiharbeit haben.

Hier sitzen größtenteils die gepuderten IGM-Fuzzis, die glauben 100k 
Jahreseinkommen wäre das Minimum und Freitags um 13 Uhr der normale 
Feierabend.

Das da draußen haufenweise Leute in prekären Beschäftigungsverhältnissen 
sitzen, mit geringen Löhnen, hoher Arbeitslast und niedriger 
Arbeitsplatzsicherheit, ist für diese Leute so weit weg, wie die Erde 
von UDFy-38135539.

: Bearbeitet durch User
von Senf D. (senfdazugeber)


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Stefan S. schrieb:
> Hier sitzen größtenteils die gepuderten IGM-Fuzzis, die glauben 100k
> Jahreseinkommen wäre das Minimum und Freitags um 13 Uhr der normale
> Feierabend.

Ja. Was stimmt denn daran nicht?

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Stefan S. schrieb:
>
>> Hier sitzen größtenteils die gepuderten IGM-Fuzzis, die glauben 100k
>> Jahreseinkommen wäre das Minimum und Freitags um 13 Uhr der normale
>> Feierabend.
>
> Ja. Was stimmt denn daran nicht?

Freitags 12:00 Feierabend!

von Zocker_61 (Gast)


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> von Shorty (Gast)
> 14.08.2022 09:24

> Freitags 12:00 Feierabend!

In deiner Liga ist Freitags 12:00 Feierabend !

Ist für den Mindestlohn den du bekommst auch angemessen.

von abc (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Das da draußen haufenweise Leute in prekären Beschäftigungsverhältnissen
> sitzen, mit geringen Löhnen, hoher Arbeitslast und niedriger
> Arbeitsplatzsicherheit

Die meisten von denen sind mit ihrem Wahlverhalten und ihrer 
Weltanschauung selbst an ihrer Lage schuld:
Je mehr Arbeitnehmerschutz etabliert wird, desto weniger 
leistungsgerecht kann bezahlt werden.
Je mehr noble Ziele der Staat verfolgt und je mehr Geschenke verteilt 
werden, desto höher sind die sozialen Abgaben und letztlich auch die 
Inflation. Das wurde ganz klar von einer überwältigenden Mehrheit der 
Bevölkerung über Jahrzehnte hinweg mitgetragen und unterstützt.
Von einer kleinen Minderheit wurde das nicht unterstützt und um die mag 
es schade sein. Aber es ist eben nur eine Minderheit und die wussten 
dann auch was kommt und hatten Vorbereitungszeit.

Die Abgabenlast ist u.a. deprimierend in der Region 50-60k, wo von jedem 
zusätzlichen Euro kaum etwas übrig bleibt.

Wenn Du nun geringe Arbeitsplatzsicherheit kritisierst, dann bläst Du in 
das gleiche Horn. Denn von mehr Arbeitsplatzsicherheit wird die Lage 
nicht besser sondern schlimmer. Mehr Arbeitsplatzsicherheit bedeutet für 
den AG immer, dass er im Zweifelsfall lieber nicht einstellt sondern 
"zukauft"(Grund: könnte ja der Falsche sein der früher oder sich später 
als der Falsche heraus stellen) oder lieber erst einmal nicht so viel 
bezahlt (aus demselben Grund).

Bei 100k Brutto (IGM hin oder her, so einfach ist das in IGM heutzutage 
auch nicht mehr für jeden) bleibt Netto ungefähr so viel wie zwei 
Verkäuferfachkräfte in Teilzeit (30-35h) erhalten (falls die Kinder 
haben dann sogar weniger). Ich habe nicht den Eindruck, dass man in D 
mit 100k Brutto nach Abzügen all zu viel verdient.

von Zocker_61 (Gast)


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> von abc (Gast)
> 14.08.2022 10:24

> Die meisten von denen sind mit ihrem Wahlverhalten und ihrer
> Weltanschauung selbst an ihrer Lage schuld:

Sehe ich auch so !

von Senf D. (senfdazugeber)


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abc schrieb:
> Bei 100k Brutto (IGM hin oder her, so einfach ist das in IGM heutzutage
> auch nicht mehr für jeden) bleibt Netto ungefähr so viel wie zwei
> Verkäuferfachkräfte in Teilzeit (30-35h) erhalten (falls die Kinder
> haben dann sogar weniger).

Kannst du das in Zahlen genauer aufschlüsseln? Zudem wären 35h nicht 
Teilzeit, sondern bereits Vollzeit.

> Ich habe nicht den Eindruck, dass man in D
> mit 100k Brutto nach Abzügen all zu viel verdient.

Also selbst in Steuerklasse I sind das über 60k € netto im Jahr (>5k 
netto im Monat). Mehr geht natürlich immer, aber davon lässt es sich auf 
jeden Fall sehr gut leben in Deutschland. Bei mir bleiben  davon 
deutlich über 50% für die Sparquote übrig, obwohl ich nicht das Gefühl 
habe mich irgendwo künstlich einzuschränken.

von Stefan S. (stefan_sch)


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abc schrieb:
>
> Die meisten von denen sind mit ihrem Wahlverhalten und ihrer
> Weltanschauung selbst an ihrer Lage schuld:
> Je mehr Arbeitnehmerschutz etabliert wird, desto weniger
> leistungsgerecht kann bezahlt werden.
> Je mehr noble Ziele der Staat verfolgt und je mehr Geschenke verteilt
> werden, desto höher sind die sozialen Abgaben und letztlich auch die
> Inflation.

Der Mensch liebt gute Geschichten. Geschichten von sozialer 
Gerechtigkeit. Geschichten über die Rettung der Natur. Geschichten über 
Klimarettung.

Schau dir mal auf Youtube politische Debatten aus den 80igern an und 
heutige Debatten.

Schau dir die Reden im Bundestag damals und heute an.

Das Niveau ist völlig in den Keller gerauscht. Heute wird nicht mehr mit 
Fakten argumentiert.

Nein. Parteien, wie die Grünen, haben es geschafft, Politik nach 
Gefühlen und Emotionen auszurichten. Haltung und Moral gehen heute vor 
Rationalität und Realismus.

Warum?

Weil die Masse mit Realismus wenig anfangen kann. Zu langweilig! Zu 
anstrengend! Die Leute brauchen Klamauk und Gefühle. Zum Beispiel das 
Gefühl zu den Guten zu gehören.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Shorty schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Stefan S. schrieb:
>>
>>> Hier sitzen größtenteils die gepuderten IGM-Fuzzis, die glauben 100k
>>> Jahreseinkommen wäre das Minimum und Freitags um 13 Uhr der normale
>>> Feierabend.
>>
>> Ja. Was stimmt denn daran nicht?
>
> Freitags 12:00 Feierabend!

Du Low-Performer :D Donnerstag gegen 18:00 Feierabend, natürlich vor der 
Haustür.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Stefan S. (stefan_sch)
> 14.08.2022 10:51

> Schau dir die Reden im Bundestag damals und heute an.

Ja, die Rededuelle von Herbert Wehner und Franz Josef Strauss waren 
legendär.

> Parteien, wie die Grünen, haben es geschafft, Politik nach Gefühlen und
> Emotionen auszurichten.

Die werden es schon noch schaffen den Staat zu ruinieren.

Aber was hat das mit Freitags werden die Dienstleister nervös zu tun ?

von Shorty (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Du Low-Performer :D Donnerstag gegen 18:00 Feierabend, natürlich vor der
> Haustür.

Ich sehe auch schon die 4-Tage Woche am Horizont.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Ich sehe auch schon die 4-Tage Woche am Horizont.

Ich ebenfalls.

von abc (Gast)


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Senf D. schrieb:
> abc schrieb:
>> Bei 100k Brutto (IGM hin oder her, so einfach ist das in IGM heutzutage
>> auch nicht mehr für jeden) bleibt Netto ungefähr so viel wie zwei
>> Verkäuferfachkräfte in Teilzeit (30-35h) erhalten (falls die Kinder
>> haben dann sogar weniger).
>
> Kannst du das in Zahlen genauer aufschlüsseln? Zudem wären 35h nicht
> Teilzeit, sondern bereits Vollzeit.

Für viele Menschen ist 35h bereits Teilzeit.

Verkäuferfachkraft 35h:
Ohne Kinder: 35h 3000 Brutto -> 2000 netto
Mit Kinder: etwas mehr + Kindergeld

Entwicklungstätigkeit 40+x h
Ohne Kinder: 8300 Brutto -> 4850 Netto

Discounter:
Aus: https://karriere.aldi-sued.de/mindestlohn
"Deswegen zahlen wir unseren Kolleg:innen einen Mindestlohn von 14 Euro 
pro Stunde. Damit liegen wir weit über dem gesetzlichen Mindestlohn – 
viele ALDI SÜD Mitarbeiter:innen verdienen sogar deutlich mehr"

<- zzgl. Zulagen.

> [100k] aber davon lässt es sich auf
> jeden Fall sehr gut leben in Deutschland. Bei mir bleiben  davon
> deutlich über 50% für die Sparquote übrig, obwohl ich nicht das Gefühl
> habe mich irgendwo künstlich einzuschränken.

Du findest 100k brutto (oder mehr) in D angemessen für das was Du 
leistet. Das mag gern so sein. Ich finde einen Abstand von 2-3x von der 
Verkäufer-Fachkraft nicht angemessen für meine Leistung. In anderen 
Ländern ist dieser Abstand zu einfacheren Tätigkeiten größer und der 
Aufwand für den Aufbau von Vermögen geringer.

von Stefan S. (stefan_sch)


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abc schrieb:
>
> Verkäuferfachkraft 35h:
> Ohne Kinder: 35h 3000 Brutto -> 2000 netto
> Mit Kinder: etwas mehr + Kindergeld
>

3.000 Brutto?

Immer wieder witzig, was hier im Forum so für Gehälter genannt werden.

"Während in Westdeutschland eine Verkäuferin oder ein Verkäufer 
durchschnittlich 1.940 Euro erhält, bekommt sie oder er in 
Ostdeutschland nur 1.740 Euro. "

https://www.lohnspiegel.de/verkaeufer-in-im-einzelhandel-13893.htm

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