Hallo Forum, habe gerade ganz stolz eine kleine Steuerschaltung fertiggestellt, die ich mit zwei Lithium-Akkuzellen betreiben will. Auf der Platine ist ein Atmel bei 3.3V, der Ausgänge mit 5V-Pegel und einen mit bis zu der vollen Akkuleistung (maximum 8,4V/5W) schalten soll. Habe mich der Größe/des Gewichts wegen für einen SOT223 Spannungsregler AMS1117 für 5V und einen SOT23 Regler XC6206 für 3.3V am uC entschieden. Problem: Der AMS schwingt … würde ich sagen. Ich hatte bislang nie Probleme mit schwingenden Reglern, also auch keinen Vergleich. Lege ich eingangsseitig bis zu 5V an, funktioniert noch alles prächtig, dank LDO-Technik. Schaltung braucht zwar bis zu 10mA, was aber meinen Anforderungen mehr als genügt. Sobald ich meine 8.4V einspeise, ergibt sich an meiner (bislang unbelasteten!) 5V-Schiene ein 100Hz Sägezahnmuster zwischen 5V und 3.3V (7ms 5V↓3.3V, 3ms 3.3V↑5V). Anbei die Anzeige auf meinem China-Oszi (Gerät hat offset von ca 0.3V in der Einstellung) Außerdem fließen bis zu 700mA in die Schaltung und machen den AMS mörderisch heiß. Anbei mein Schaltplan. Ich sollte erwähnen, dass ich zuerst einen MLCC 22u statt des Tantals eingebaut hatte, und dass ich die (C? markierten) Abblockkondensatoren erst nach dem ersten fehlgeschlagenen Test bestückt habe. Vielleicht Fehler, die jetzt den Regler gegrillt haben. Vielleicht liegts aber auch an meinen Dioden; Lötfehler kann ich mit großer Sicherheit ausschließen. Was meint ihr?
Ich stelle gerade fest, dass das Problem nicht jedes Mal auftritt. Mal kann ich die 8.4V problemlos anschließen, stabile 5V. Einmal aus- und angeschaltet und der Fehler kann, aber muss nicht wieder entstehen.
Hallo, so könnte es sich um einen Latchup-Effekt handeln. Wird heiß, aber nicht immer und überlebt. Frag mal das Teil, ob es gerade Latchup macht... https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://www.ti.com/lit/an/slya014a/slya014a.pdf&ved=0ahUKEwiAuKDz5f_VAhXD2xoKHZkRAfcQFghXMA0&usg=AFQjCNF4cvtZpgxYWO4iIDleLTURmtLs4g https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://de.wikipedia.org/wiki/Latch-Up-Effekt&ved=0ahUKEwidyfLH5v_VAhUBNhQKHYycAz4QFggdMAA&usg=AFQjCNEe9_AyEe4CuUSwC_tyCqF_0Mk1wQ MfG
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B. Rendt schrieb: > Was meint ihr? Dass du keine vollständige Schaltung zeigst und das meiste in den Bereich der Spekulation fällt. Aber auf jeden Fall braucht der erste Regler einen fetten Puffer-Elko damit er nicht durch wie "Weichheit" des Akkus oder der Batterie zum Schwingen anfängt.
Christian S. schrieb: > Frag mal das Teil, ob es gerade Latchup macht Zum Latchup steht da, dass es quasi ein Kurzschluss sei der am Rande der Betriebsbedingungen auftrete. Das passt aber gar nicht zu meinem Fall hier, ich bin locker im bequemen Bereich für den AMS1117-5.0 Frickelfritze schrieb: > Dass du keine vollständige Schaltung zeigst und das meiste in > den Bereich der Spekulation fällt. Nun, ich nahm einfach an, dass eine Standard-Mikrocontroller-Versorgungsschaltung und ein paar herausgeführte Pins nicht so spannend sein können (zumal der 3.3V-Teil ja auch einwandfrei läuft). Reiche ich aber gern hiermit nach. > Aber auf jeden Fall braucht der erste Regler einen fetten > Puffer-Elko damit er nicht durch wie "Weichheit" des Akkus > oder der Batterie zum Schwingen anfängt. Gut, ich habe jetzt 100uF statt 22uF dahinter und den Regler ausgewechselt. Verhalten unverändert, jetzt sogar schon bei 5V Input. Na toll :( Auf dem Breadboard war alles so schön, die exakt selbe Schaltung macht da null Probleme ...
Hallo, gemeint war VOR dem ersten Regler einen nenneswerten Elko von z.B. 100uF einzubauen.. MfG
Christian S. schrieb: > VOR dem ersten Regler Ach so, auf die Idee wäre ich jetzt gar nicht gekommen weil ich das im Moment noch nicht am Akku hängen habe sondern an ner recht gut geregelten Spannungsquelle (TO220 LM317 auf Breadboard inklusive großem Pufferelko). Sollte also nichts bringen hier noch einen dranzuhängen …
Den Elko C1 auf 100µF erhöhen. Das Gleiche gilt für C2 (XC6202). In der Literatur steht teilweise sogar was von 470µF bis 1000µF auf der Ausgangsseite vom AMS1117. Das kommt mir aber schon ein wenig viel vor. Ich selbst verwende den AMSR-7805-NZ mit 100µF am Ausgang.
Guten Morgen, muss jetzt leider wieder zur Arbeit. Aber das was ich gestern Abend geschrieben habe, gilt nur für DC-DC-Converter und nicht für Festspannungsregler (Linearregler). Zum Beispiel mag ein 7812 es nicht, wenn ein 100µF Elko oder noch größer, am Ausgang hängt (Schwingneigung).
> Problem: Der AMS schwingt … würde ich sagen. Ich hatte bislang nie > Probleme mit schwingenden Reglern, also auch keinen Vergleich. Diese olle Gurke hat einen Minimumloadcurrent von 10mA! Die Hersteller schreibt eh schon immer zuwenig ins Datenblatt, also sollte man wenigstens alles lesen was drin steht. .-) Olaf
Olaf schrieb: >> Problem: Der AMS schwingt … würde ich sagen. Ich hatte bislang > nie >> Probleme mit schwingenden Reglern, also auch keinen Vergleich. > > Diese olle Gurke hat einen Minimumloadcurrent von 10mA! Ja … an anderer Stelle schon gelesen. Auch ausprobiert, hat in meinem Fall nichts geändert. Sollte aber sowieso eher dazu führen, dass eine etwas höhere Spannung am Ausgang liegt, statt dass das Ding so ein Schwingverhalten kriegt. Aber ich glaube herausgefunden zu haben, was das Problem hier war: Die ESR des Ausgangskondensators! Das Laden von C1 hat wohl bei meinen SMD-Kondensatoren eine Stromspitze verursacht, die der Regler auszugleichen versuchte und kam mit dem Regeln erst hinterher, bis C1 wieder genug Ladung abgegeben hatte, um wieder runterregeln zu müssen. Dass er bis ca 3.3V runterging, ließ mich erst einen Diodenfehler vermuten, aber das war wohl Zufall. Ich hab jetzt mit etwas Frickeln einen bedrahteten in die Jahre gekommenen Axialelko 22µ als C1 eingesetzt und voila, alles läuft. If it looks stupid but works it's not stupid :) Hätte nie gedacht dass mich mal ein so parasitärer Effekt ärgert, der nicht auf einem Bauteil aufgedruckt ist … Danke auf jeden Fall an alle hier für die Inspiration herumzuprobieren!
B. Rendt schrieb: > > Aber ich glaube herausgefunden zu haben, was das Problem hier war: Die > ESR des Ausgangskondensators! Genau so isses. Das betrifft die meisten Low-Drop Regler, bei denen wird der Ausgangs-C in die Regelung mit einbezogen und der ESR darf idR nur in einem bestimmten Bereich liegen. Die Kapazität selbst darf ruhig größer sein. TI z.B. gibt sich bei dem LM2940 deutlich offener: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm2940-n.pdf Mit Figure 20 auf Seite 11 kann man schon etwas anfangen. Wenn es ein MLCC (very low ESR!) sein soll: Abhilfe bringt dann ein kleiner Widerstand etwa 0,2...0,5 Ohm in Reihe zu diesem.
> Aber ich glaube herausgefunden zu haben, was das Problem hier war: Die > ESR des Ausgangskondensators! Das natuerlich auch. Haette nicht gedacht das ich es noch erwaehnen muesste. :-) Man kann auch einen Keramikkondensator in Reihe mit einem kleinen Widerstand nehmen. Aber besser waere es vermutlich einen moderneren Regler zu nehmen. Die alten Lowdrop waren gerne mal etwas bockig. Olaf
Olaf schrieb: > besser waere es vermutlich einen moderneren Regler zu nehmen An dem Design änder ich nix mehr, das läuft jetze ;) Habe für 3.3V jetzt den XC6206 für kleine Ströme und den TPS76733 für etwas höhere Ansprüche. Ein paar 1117-3.3 liegen hier auch noch, werde ich aber wohl kaum mehr einplanen wenn ich die nicht mit MLCC kombinieren kann. Für 5V hab ich bisher nur den 1117-5.0 in der Grabbelkiste; das SOT223 ist halt eine angenehme Größe. Gibt es aktuellere empfehlenswerte Regler in handlichen Bauformen, bei denen man nicht arm wird, wenn man sich davon ein Zehnerpack in die Reserve legt?
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