Hallo, ich bin beim Suchen zufällig auf diverse Thead zu dem Thema hier gestoßen und fand sie recht interessant. Ich habe mal einen anderen Ansatz für so ein Pendel gewählt. Ganz zeitgemäß mit Controller. Vielleicht interessiert es ja jemanden von euch. Meine Lösung hier hat u.a. folgende Vorteile: - nur eine einzige Spule wird benötigt (wirkt zugleich als Sensor u. Arbeitsspule, Windungszahl dabei völlig unkritisch, 0,22mm CuL auf Nähmaschinenspule, kein Eisenkern) - das Pendel startet automatisch, wenn eine bestimmte (einstellbare) Zeit lang kein Impuls am Sensor registriert wird. - die Schaltung kalibriert sich selbst. - da die Schwingungsweite einfach ermittelbar ist, kann das Programm durch Veränderung der Impulszeit und der Triggerverzögerung den Pendelausschlag selbständig auf Maximalwert bringen. Egal ob die Pendellänge 15 cm oder 1,5 m ist - der Antrieb ist stets optimal. - der Magnet kann wahlweise sowohl bei Annäherung als auch bei Entfernung triggern. Das ermöglicht einiges an Experimentieren bei der Software. - der Controller ermittelt die Pendel-Periodendauer und schaltet, immer wenn möglich, in den stromsparenden Sleepmodus. - wird volle 10-Bit ADC genutzt, reichen bereits winzige Magnete, um noch über einige cm Entfernung zur Spule zuverlässig zu triggern. Eine LED zeigt dabei jeden Triggervorgang an. Zur Schaltung selbst: Der Aufbau ist unkritisch und minimalistisch. Dazu auch sehr nachbausicher. Jeder winzige AVR oder PIC mit einem ADC-Eingang sollte hier funktionieren. Im Ruhezustand ist der Transistor gesperrt und der Elko 220uF auf 5 V geladen. An beiden Enden der Spule liegen also auch 5 V an. Diese Ruhespannung wird über den Spannungsteiler 56K/100K einem ADC als "Nullstellung" zur Kalibrierung beim Programmstart zugeführt. Die beiden antiparallelen weissen LED begrenzen die mögliche induzierte Spannung in der Spule (auf den Bereich von ca. 2...8 Volt am Kollektor von T im worst case), so dass in jedem Fall eine zulässige Spannung am ADC-Eingang anliegt. In der Schleife im Hauptprogramm wird nun per Polling der aktuelle ADC-Wert in einem Zeitfenster ständig mit dieser Nullstellung verglichen. Wird ein Impuls erkannt, steuert der Pin den Transistor (ggf. zeitverzögert) für wenige ms durch. Der Kondensator wird über die Spule entladen und der Magnet erhält so einen kurzen erneuten Beschleunigungsimpuls. Funktioniert tadellos. Besonders die automatische Pendelausschlag-Optimierung ist toll. Im Dunkeln ergibt sich sogar ein netter Stroboskopeffekt. Das Pendel wird von einer LED angeblitzt, immer dann wenn es einen Impuls erhält. Ulrich
Nett. Noch ein Foto wäre noch netter :-). Was mir auffällt: wenn der Transistor eingeschaltet wird, entlädt sich der 220µF-C recht brutal über die rechte LED und den Transistor. Ich glaube nicht, dass du in dem Fall die Maximum Ratings beider Bauelemente einhältst.
Ulrich E. schrieb: > Hallo, > > ich bin beim Suchen zufällig auf diverse Thead zu dem Thema hier > gestoßen und fand sie recht interessant. Ich habe mal einen anderen > Ansatz für so ein Pendel gewählt. Ganz zeitgemäß mit Controller. > Vielleicht interessiert es ja jemanden von euch. Wär eher was für "Projekte & Code"
Beitrag #5130272 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ulrich E. schrieb: > Ich habe mal einen anderen > Ansatz für so ein Pendel gewählt. Ganz zeitgemäß mit Controller. Aha, schon interessant, das man "zeitgemäß" schon einen ganzen Computer braucht, um einen einzelnen Transistor zu ersetzen.
Interessante Implementation. Der Ansatz mit der autom. Optimierung gefällt mir. Aber warum ist das nun "zeitgemäß"? Läuft das mit dem Microcontroller nun länger? Besser? Wenn nein, ist das wohl eher einfach ein mikrocontroller gesteuertes Pendel und kein ewiges Pendel (Ewiges Pendel = jahrelanger Betrieb mit nur einer einzigen Zelle).
Nett schrieb: > Ewiges Pendel = jahrelanger Betrieb mit nur einer einzigen Zelle. Ja, sowas kauft man wohl besser fertig im nächsten Elektronikladen.
HildeK schrieb: > Was mir auffällt: wenn der Transistor eingeschaltet wird, entlädt sich > der 220µF-C recht brutal über die rechte LED und den Transistor. Ich > glaube nicht, dass du in dem Fall die Maximum Ratings beider Bauelemente > einhältst. Völlig korrekt. Hier hatte ich auch Bedenken. Die Lösung wäre hier wahrscheinlich nur, diese LED ganz wegzulassen. Ein zusätzlicher Widerstand in Reihe würde die beabsichtigte Schutzfunktion (Begrenzung der Induktionsspannung) behindern. Aber die LED wird bei mir hier pro Halbschwingung für nur 2..4 ms kurz mit der C-Entladung belastet. Bei drei hier laufenden Schaltungen kam es über viele Monate Laufzeit noch zu keinem LED-Ausfall. Das "brutale Entladen" von C beginnt bei 5 V und endet ja bereits bei Erreichen der Flussspannung der LED + Uce vom T, also bei ca. 3,5 V. Das halten die Teile ohne glühendheiß zu werden scheinbar aus ;-)). P.S. Fotos folgen sobald möglich Grüße Ulrich
Ulrich E. schrieb: > Ein > zusätzlicher Widerstand in Reihe würde die beabsichtigte Schutzfunktion > (Begrenzung der Induktionsspannung) behindern. Als Freilaufdiode fungiert nur die linke LED. Mit der rechten hast das nichts zu tun.
Harald W. schrieb: > Ulrich E. schrieb: > >> Ich habe mal einen anderen >> Ansatz für so ein Pendel gewählt. Ganz zeitgemäß mit Controller. > > Aha, schon interessant, das man "zeitgemäß" schon einen ganzen > Computer braucht, um einen einzelnen Transistor zu ersetzen. Der erste Mikrocontroller wurde 1971 entwickelt. Er meint mit "zeitgemäß" bestimmt: "aus dem vorigem Jahrhundert".
Das ist ja doch ein recht hoher Schaltungsaufwand. Ich würde einfach die Spule mit einem Widerstand in Reihe schalten, der auf ~10mA begrenzt. Das sollte reichen, um die Schwingung anzuregen und zu halten. Zum Messen nimmt man einen Output, der gleichzeitig ein ADC-Input ist. Zum Strom sparen läßt man den MC erstmal die Frequenz ermitteln und dann die minimale Pulsdauer, bei der die Schwingung noch nicht abreißt. Danach geht er in Sleep mit Aufwachen über Watchdoginterrupt und pulst nur noch.
Wolfgang schrieb: > Als Freilaufdiode fungiert nur die linke LED. Mit der rechten hast das > nichts zu tun. Stimmt, ... beinahe! Die linke LED ist die übliche Freilaufdiode für die EMF in der Spule, verursacht vom durchschaltenden Transistor. Es gibt aber noch den Fall, wo der bewegte Magnet in der Spule, je nach Polarität und Richtung, am Kollektor von T eine negative oder positive Spannung bezogen auf das obere Spulenende erzeugt. Und auch die soll in beiden Richtungen begrenzt werden, um den ADC im worst case nicht zu überlasten. Grüße Ulrich
Nett schrieb: > (Ewiges Pendel = jahrelanger Betrieb mit nur einer einzigen Zelle). Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen von der Ewigkeit!
Ulrich E. schrieb: > Und auch die soll in beiden Richtungen begrenzt werden, um den ADC im > worst case nicht zu überlasten. Wie willst du bei der Schaltung den ADC überlasten? Die Induktionsspannung durch den bewegten Magnet wird doch 60V nicht überschreiten. Und das eine mA fließt gewöhnlich problemlos über die Eingangsschutzdioden üblicher µC ab.
Norbert schrieb: >> (Ewiges Pendel = jahrelanger Betrieb mit nur einer einzigen Zelle). > > Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen von der Ewigkeit! Vergleiche Deine Vorstellung doch mal mit der einer Eintagsfliege.
Wolfgang schrieb: > Wie willst du bei der Schaltung den ADC überlasten? > Die Induktionsspannung durch den bewegten Magnet wird doch 60V nicht > überschreiten. Du hast ja recht. Ich wollte nur sichergehen, dass nach einem Super-GAU, bei dem der EMP die meiste Elektronik lahmgelegt hat, wenigstens das "Ewige Pendel" noch fleißig weiterschwingt ;-))
Harald W. schrieb: > Norbert schrieb: > >>> (Ewiges Pendel = jahrelanger Betrieb mit nur einer einzigen Zelle). >> >> Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen von der Ewigkeit! > > Vergleiche Deine Vorstellung doch mal mit der einer Eintagsfliege. Ich denke ein Faktor von 30000 macht bei Betrachtung der Ewigkeit keine Unterschied. (Irgend ein anderer Faktor auch nicht ;-)
norbert schrieb: > Ich denke ein Faktor von 30000 macht bei Betrachtung der Ewigkeit keine > Unterschied. (Irgend ein anderer Faktor auch nicht ;-) Zumindest für ein Pedel auf der Erde ist "Ewigkeit" recht gut definiert. Spätestens in etwa 7 Mrd. Jahren wird das Pendel einschließlich der Erde doch wohl Geschichte sein ;-)
Wolfgang schrieb: > Spätestens in etwa 7 Mrd. Jahren wird das Pendel einschließlich der Erde > doch wohl Geschichte sein ;-) ...und kurz vorher wird auch die Batterie alle sein :-)))
Hallo, noch mal was ganz allgemein zu dem Thema Pendel. Ich habe mich vor langer Zeit auch an der Ur-Variante mit Ge-Transistoren versucht, mit durchwachsenem Ergebnis. Und wie die vielen Beiträge in den anderen Threads zeigen, war ich da wohl nicht der Einzige. Es gibt sicher einfach zu viele Faktoren, die den Betrieb der Transistorschaltung zum Zufallserfolg werden lassen (Stärke des Magneten, L, Q und Geometrie der Spule, Stromverstärkung vom Transistor, Abstand Magnet-Spule, Ankopplung der Sensor-Spule, Layout der Schaltung uvm). Dazu kommt, dass man die Impulsdauer und Verzögerung des Impulses kaum wirklich der konkreten Pendelgeometrie anpassen konnte. Ganz zu schweigen von der Problematik mit der Selbsterregung der Schaltung. Allen Interessierten kann ich nun aus eigener Erfahrung nur empfehlen, das Projekt Pendel mal mit einer Controller-basierten Lösung anzugehen. Es lohnt sich wirklich. - das Thema Rückkopplung/Selbsterregung existiert nicht - bereits eine in der Spule induzierte Spannung von nur ca. 15 mV wird als Triggerimpuls am ADC-Eingang sicher erkannt - per differentieller Spannungsmessung können Temperatur-, Spannungs- oder Pendellängenschwankungen leicht und sicher ausgeglichen werden - wie im Bild dargestellt, kann die konkrete Position des Magneten, an der die Triggerung erfolgen soll, per Software recht einfach definiert werden - die Ermittlung des Pendelausschlags ist, wie im Bild gezeigt, auch trivial, da die induzierte Spannung proportional der Pendelgeschwindigkeit im unteren Scheitelpunkt ist. Eine Schaltung mit Controller bietet dazu noch zahllose Erweiterungsmöglichkeiten für das Pendel, z.B. - Fotodiode an einen weiteren ADC für Nachtabschaltung bzw. helligkeitsgesteuerte Ausschlagshöhe - interne Uhr, um das Pendel periodisch ab- und anzuschalten - gezieltes periodisches Auslassen von Antriebsimpulsen, um unterschiedlich hohe Pendelausschläge zu erreichen Bei Bedarf schicke ich morgen noch paar ergänzende Bilder von dem Pendel hier auf den Weg Grüße Ulrich
Hallo, für die interessierten Berufs- und Freizeitpendler hier nun noch paar Bilder dazu. Ich habe es heute getestet: Wenn man den Spannungsregler weglässt, läuft die Schaltung bis zu 2,5 Volt hinab stabil. Durch die interne Regelung bleibt der Pendel-Ausschlag sogar unverändert. Lediglich die rechte LED ist dann stets dunkel. Die Freilauf-LED blitzt, getrieben von der Back-EMF, aber schwach weiter. Zuerst hatte ich vor, die Spule direkt neben der Schaltung mit auf der Platine zu befestigen. Aber einige Bauelemente (LED,R) haben eisenhaltige Anschlußdrähte und beeinflussen so sichtbar den Weg des Magneten. Mit dem 15 cm langen Spulenträger aus Plastik ist das Problem gelöst. Gemessen habe ich bei der Spule: R 450 Ohm, L 135 mH, Q 7,5. Genaue Windungszahl unbekannt. Eine Nähmaschinenspule ist mit 0,22 CuL vollgewickelt. Die bestückte Leiterplatte ist eine Variante mit zusätzlichem Taster für Eingaben und einem LDR per Spannungsteiler an einem weiteren ADC, um Programmvarianten helligkeitsabhängig starten zu können. Die Pendellänge im gezeigten Versuchsaufbau ist 85 cm. Grüße Ulrich
Welchen Einfluss hat die elektronische Steuerung auf die Frequenz des Pendels?
https://de.wikipedia.org/wiki/Pendel
GEKU schrieb: > Welchen Einfluss hat die elektronische Steuerung auf die Frequenz > des > Pendels? > Ω=m⋅k⋅lI−−−−−−−√ \Omega = \sqrt{\frac{m \cdot k \cdot l}{I}} > https://de.wikipedia.org/wiki/Pendel Steckt alles in der Firmware... ;)
npn schrieb: > Paul A. schrieb: >> Coole Sache. > > Toller Kommentar nach zwei Jahren... ;-))) Wahrscheinlich wurde er dadurch geweckt: Beitrag "Winkende Katze, was steckt dahinter?"
Die Spule mit 0,22mm Draht scheint mir nach Onlineberechnung auf https://www.electronicdeveloper.de/InduktivitaetLuftMehrl.aspx nicht plausibel. Dort würden bei diesen Daten 4000 Windungen mit 0,1mm CuL herauskommen. Ist die Berechnung auf dieser Seite falsch? Gibt es vielleicht unterschiedliche Nähmaschinenspulen?
Mit welcher Spannung wird die Schaltung betrieben? Könnte mal jemand eine Stückliste der Bauelemente hier posten? Würde mir als Anfänger helfen um das Pendel zusammen mit meinem Sohn zu bauen.
Hier sind ein paar praktische Anregungen: http://www.maxmcarter.com/pendulum/index.php https://sound-au.com/clocks/free-pendulum.html
Sylvio R. schrieb: > Mit welcher Spannung wird die Schaltung betrieben? Offenkundig mit 7-20V, weil ein Spannungstegler drin ist der erst mal 5V draus macht. Aber: "Wenn man den Spannungsregler weglässt, läuft die Schaltung bis zu 2,5 Volt hinab stabil. " Einfach lesen. > Könnte mal jemand eine Stückliste der Bauelemente hier posten? Würde mir > als Anfänger helfen um das Pendel zusammen mit meinem Sohn zu bauen. Nützt nichts, weil dann immer noch das Programm für den Mikrocontroller fehlt. Es gibt eine viel einfachere Schaltung für ein ewiges Pendel mit nur einer Spule, einem Transistor, einer LED und Kleinkram. Leider finde ich die nicht so schnell wieder.
Michael B. schrieb: > Es gibt eine viel einfachere Schaltung für ein ewiges Pendel mit nur > einer Spule, einem Transistor, einer LED und Kleinkram. Leider finde ich > die nicht so schnell wieder. Wahrscheinlich ist es diese, oder eine ähnliche Schaltung mit nur einem Transistor. Die Pendelfrequenz wird einzig und allein von dem mechanischen Drehpendel bestimmt (Resonanzfrequenz). Der Transistor schubst nur leicht im richtigen Moment mit der roten Spule das Drehpendel an. Der 1M5 Widerstand spannt den Transistor nur etwas vor, so dass an der roten Spule ein kleiner Spannungsabfall entsteht, dadurch wird der Transistor gegengekoppelt und kann nicht weiter öffnen (leiten). Sobald sich der Permanentmagnet des Pendels an der grünen Spule vorbei bewegt, wird eine positive Spannung in der grünen Spule erzeugt, die den Transistor voll durchsteuert. Der 100µF Kondensator dient nur zur Energiemengenübertragungsbegrenzung für die Basis und zur Gleichspannungsabkopplung (Hochpass). Der durchgesteuerte Transistor treibt jetzt die rote Spule an, die dann denn Permanentmagneten wegdrückt und dadurch das Drehpendel angeschubst wird. Der 220nF Kondensator erzeugt eine kleine Zeitverzögerung, damit das Pendel erst ca. ab dem unteren Totpunkt angeschubst wird. Die grüne Spule dient nur zum detektieren der Pendelposition und die rote Spule ist die Arbeitsspule (Antriebsspule). Beide sind bifilar gewickelt (zwei Spulen auf einen gemeinsamen Spulenkörper). Die beiden unterschiedlich gefärbten Kupferlackdrähte dienen zur besseren Unterscheidung (grün und rot). Man kann sie aber auch durchmessen.
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Enrico E. schrieb: > Wahrscheinlich ist es diese, Nein, keine Doppelspule aka Trafo, nur eine Wicklung. Waren aber doch 2 Transistoren, so trügt die Erinnerung, aus https://www.nutsvolts.com/magazine/article/magnetic_pendulum Leider ist es mir damit nicht gelungen, ein Faucault'sches Pendel zu bauen das mit der Erdrotation mitdreht, es blieb bei einer Vorzugspendelrichtung weil minimale Asymmetrien vor stärker sind.
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