Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Winkende Katze, was steckt dahinter?


von Stephan H. (maronis_d)


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Man sieht diese japanischen Plastikkatzen mir winkendem Arm inzwischen
fast überall, nur wäre interessant, was dahinter steckt, dass sich das
so lautlos bewegt.

Seit ich so ein Ding geschenkt bekam, lässt mich das irgendwie nicht
mehr los.

Erst dachte ich an eine Art Servo, aber das würde ja zwangsläufig ein
motorisches Geräusch emittieren.

Wie bekommen die das also hin?

: Verschoben durch Moderator
von Johannes T. (johannes_t)


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von Stefan F. (Gast)


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Da eine Wippe mit einem Magneten drin, der über einer Spule hin und her 
schwingt. Kein Motor im klassischen Sinne.

von Enrico Eichelhardt (Gast)


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Der Arm Pendelt von selbst in seiner Resonanzfrequenz, wie ein Pendel. 
Das kostet am wenigsten Energie. Es wird lediglich über einen 
Elektromagneten ein kurzer magnetischer Impuls auf den Permanentmagneten 
der am Arm befestigt ist gegeben (innen). Dadurch werden die geringen 
Pendelenergieverluste ausgeglichen und die Batterie hält auch relativ 
lange.

von Laberbacke (Gast)


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Das wird ein Pendel sein, welches durch den Aufbau als 
Magnet/Spulenkombination immer wieder beschleunigt wird (um die 
Reibungsverluste zu kompensieren).

von Teo D. (teoderix)


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von Udo S. (urschmitt)


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Stephan H. schrieb:
> Seit ich so ein Ding geschenkt bekam, lässt mich das irgendwie nicht
> mehr los.

Hammer, nachsehen

von Cosmos (Gast)


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von Marek N. (Gast)


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Das ist ein Glückssymbol: https://de.wikipedia.org/wiki/Maneki-neko
Leider habe ich noch keine Schokoladenfigur in Form dieser Katze 
gefunden.

von Wichtig (Gast)


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Wenn du eine Zielscheibe anbringst, kann du auf bewegte Ziele 
trainieren.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Da wird wohl aehnliche Hochtechnologie dahinterstecken, wie bei der 
Queen, die winkt, wenn Licht auf die Solarzelle auf ihrer Handtasche 
faellt...

Gruss
WK

von Gunnar F. (gufi36)


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ja, die Technik der Verarschung...

Vor einigen Jahren lief ich durch Rom und da sind Strassenhändler, die 
kleine zur Musik tanzende Mickymäuse verkauften. Eine einfache bemalte 
Plastikscheibe für 1€ mit einem Metallstück auf der Rückseite. Der 
Verkäufer faselte etwas vom Magneten und den Lautsprechern und 
Wellen....
Ich dachte, das KANN nicht funktionieren, aber für den Euro nahm ich sie 
mit. Die Überraschung war nicht groß: Das Ding machte keinen Mucks neben 
meinem Radio!
Irgendwann später kam ich zurück nach Rom, stiess wieder auf so ein Ding 
und wollte es jetzt wissen. Ich griff nach der Maus, der Verkäufer 
schlug meinen Arm beiseite, aber ich war schon im Bereich des dünnen 
Nylonfadens, der auf der Lautsprechermembran aufgeklebt war und dabei 
dann abgerissen ist. Der Mann muss sehr böse auf mich gewesen sein...

Dagegen ist doch so eine chinesische Glückskatze richtig ehrliche 
grundsolide Technik! Und das ohne Arduino und Accellerometer!

von Stephan H. (maronis_d)


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Cosmos schrieb:
> Schau mal hier:
> 
https://hackaday.com/2018/06/01/an-electromagnet-brings-harmony-to-this-waving-cat/

Ist ja echt 8nteressant, dass es dazu doch ein Vid gibt.

Auf Ewiges Pendel als Namen kam ich gar nicht.

von Gut Gekaut ist halb gekackt (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> ja, die Technik der Verarschung...


Nix gegen Verarsche, in einem Geheimdienst sind Horden von Genies damit 
beschäftigt, die tollsten Spionagesender möglichst funktionslos aussehen 
zu lassen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Ding_(Abh%C3%B6rger%C3%A4t)

Mehr Cyborg-Innereien stecken auch nicht in der Katze:
https://hackaday.com/wp-content/uploads/2018/05/snag-0007.jpg?resize=289,400

von Harald W. (wilhelms)


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Gut Gekaut ist halb gekackt schrieb:

> Nix gegen Verarsche, in einem Geheimdienst sind Horden von Genies damit
> beschäftigt, die tollsten Spionagesender möglichst funktionslos aussehen
> zu lassen:

Ja, Dual in line ICs sind schon mal sehr verdächtig. Da kann man
komplette Sionagesender drin verstecken.

von Jens (Gast)


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Ich denke es wird mit einem Schrittmotor gemacht, die sind ja recht 
lautlos. Das ist die einfachste Lösung: Treiber für Microstepping und 
einen kleinen Steuer uc... kostet kaum Strom, macht keinen Krach.

Gruß
Jens

von Stefan F. (Gast)


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Jens schrieb:
> Ich denke es wird mit einem Schrittmotor gemacht

Nein.

Cosmos schrieb:
> 
https://hackaday.com/2018/06/01/an-electromagnet-brings-harmony-to-this-waving-cat/

Lies doch vorher mal, was andere dazu geschrieben haben. Ist ja 
peinlich.

von Harald W. (wilhelms)


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Jens schrieb:

> Ich denke es wird mit einem Schrittmotor gemacht, die sind ja recht
> lautlos. Das ist die einfachste Lösung: Treiber für Microstepping und
> einen kleinen Steuer uc... kostet kaum Strom, macht keinen Krach.

Viel zu aufwändig.

von Timo (Gast)


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Viel zu aufwändig.



..und zu viel Strom

von Teo D. (teoderix)


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Timo schrieb:
> ..und zu viel Strom

9V-Block... ~1Jahr vs 5Minuten. :D


PS: Das war doch nur ein müder Trollversuch.

Jens schrieb:
> Schrittmotor
> ...
> lautlos
> ...
> Treiber für Microstepping
> Steuer uc

Wenn der Shit zu groß ist, bleibt der Storm aus, Hr. Jens...

von Dieter (Gast)


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Gibt es mit einer Solarzelle auch als Wackelblume.

von Mike (Gast)


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Dies ist vielleicht die einfachste aktive elektronische Schaltung, die 
man sich denken kann.
Der "small blob of analog circuitry" ist ein einzelner Transistor. Die 
Spule hat zwei Wicklungen, die kleiner liegt zwischen basis und Emitter, 
die größere im Kollktorkreis. Nächert sich das Pendel, induziert der 
Magnet im Baiskreis eine kleine Spannung, der Transistor öffnet und es 
fliesst auch im Kollektorkreis ein Strom. Das Magnetfeld der 
Kollektrospule induziert wiederum eine zusätzliche Spannung im 
Bassikreis, so dass das Ganze sich immer weiter verstärkt (positive 
Rückkopplung). Schliesslich geht der Transistor in die Sättigung und der 
Kollektorstrom bleibt konstant. Dadurch wird kein Baisstrom mehr 
induziert, der Transistor sperrt wieder.

Der kurze Magnetfeldimpuls gibt dem Pendel in jeder Periode einen 
kleinen Schubs.

von Klaus R. (klaus2)


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Die Spule hat nur eine Wicklung. Der blob SUCHT durch Veränderung der 
Taktfrequenz nach f(res), daher ist der mechanische Aufbau auch 
UNERHEBLICH.

Klaus.

von Roland L. (Gast)


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Mike schrieb:
> Dies ist vielleicht die einfachste aktive elektronische Schaltung, die
> man sich denken kann.
> Der "small blob of analog circuitry" ist ein einzelner Transistor. Die
> Spule hat zwei Wicklungen, die kleiner liegt zwischen basis und Emitter,
> die größere im Kollktorkreis. Nächert sich das Pendel, induziert der
> Magnet im Baiskreis eine kleine Spannung, der Transistor öffnet und es
> fliesst auch im Kollektorkreis ein Strom. Das Magnetfeld der
> Kollektrospule induziert wiederum eine zusätzliche Spannung im
> Bassikreis, so dass das Ganze sich immer weiter verstärkt (positive
> Rückkopplung). Schliesslich geht der Transistor in die Sättigung und der
> Kollektorstrom bleibt konstant. Dadurch wird kein Baisstrom mehr
> induziert, der Transistor sperrt wieder.
>
> Der kurze Magnetfeldimpuls gibt dem Pendel in jeder Periode einen
> kleinen Schubs.

so hat man das vor 50 Jahren bei elektrischen Uhren gemacht.
Die Technik hat sich auch in dieser Preisklasse weiterentwickelt.
Ich habe so eine Katze mal genauer angeschaut. Die hat nur eine Wicklung 
und besitzt sogar eine Amplitudenregelung. Der Impuls auf die Spule ist 
länger oder kürzer, je nach dem, wie schnell sich das Pendel gerade 
bewegt.

von Georg Friedrich Prinz von Preußen braucht Geld (Gast)


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Mediathek :
1
"ARD - Schnappschuss Japan - Woher kommt die Winkekatze?" 
2
Für die einen ein niedlicher Glücksbringer, für die anderen Kitsch, Staubfänger. Nervensäge. Aber woher kommt sie eigentlich, die Winkekatze?"

Den Beitrag gibt es auch bei Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=BDNA1WC3rUo

von Georg Friedrich Prinz von Preußen braucht Geld (Gast)


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https://www.youtube.com/watch?v=dZvxfHlql6g

"Wenn Winkekatzen mit zu geringer Amplitude und zu hoher Frequenz 
winken: Ursache und Reparatur."

Beitrag #5913388 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5913401 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5913402 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Frido H. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Guck auch hier. Hab das Prinzip an einer Pendeluhr angewendet.
Momentan +- 1/2sek/Monat.
Beitrag "Bipolare ansteuerung einer Quarzuhrspule"
Eine Brilliè Uhr läuft seit etwa einem Jahr mit einer
1.5V Babi-Zelle. Soeben die Spannung gemessen: 1,47V
" Das Pendel winkt und winkt und ...."

Gruss Frido

von äxlchen (Gast)


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Mike schrieb:
> der Transistor öffnet und es
> fliesst auch im Kollektorkreis ein Strom.

Wie kann ein Strom durch die Spule fließen, wenn der Transistor 
öffnet?!?
Ist doch kein wasserhahn... Er muss schließen, damit Strom fließen kann.

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter schrieb:

> Gibt es mit einer Solarzelle auch als Wackelblume.

Eine blumige Katze oder eine katzige Blume?

von Dirk B. (dirkb2)


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Dieter schrieb:
> Gibt es mit einer Solarzelle auch als Wackelblume.

Meine Katze schmeißt die immer von der Fensterbank.

von Harald W. (wilhelms)


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Dirk B. schrieb:

>> Gibt es mit einer Solarzelle auch als Wackelblume.
>
> Meine Katze schmeißt die immer von der Fensterbank.

...und anschlissend winkt sie mit dem Arm?
(bis die Batterie leer ist?)

von Armin L. (linzenich)


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hab mal versucht so eine Katze zu reparieren die nicht mehr winken 
wollte. Es war genauso wie oben beschrieben, 1 Transistor und eine 
Spule.
Habe es aber nicht zum Laufen bekommen, nach gescheitertem Transistor 
Austausch hatte ich dann irgentwann keine Lust mehr, vielleicht hätte 
ich einen darlington nehmen sollen?

von Teo D. (teoderix)


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Armin L. schrieb:
> vielleicht hätte
> ich einen darlington nehmen sollen?

Nö, das Gegenteil, einen mit möglichst kleiner UBE. Germanium, wurde 
schon weiter oben erwähnt.

von Lotta  . (mercedes)


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ewiges Pendel..

Weiß es einer der alten Hasen hier:

Hat das Prinzip Hagen Jakubaschk erfunden,
oder gab es dies schon eher?

mfg

von Teo D. (teoderix)


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~Mercedes~  . schrieb:
> Hat das Prinzip Hagen Jakubaschk erfunden,
> oder gab es dies schon eher?

http://www.wundersamessammelsurium.info/mechanisches/kreisel_antrieb/index.html

von Armin L. (linzenich)


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T
> Nö, das Gegenteil, einen mit möglichst kleiner UBE. Germanium, wurde
> schon weiter oben erwähnt.

 by the way, wie findet man eigentlich aktuell produzierte asiatische 
Germanium Transistoren? bei der Menge an Winkekatzen müssten die doch 
noch hergestellt werden

von Lotta  . (mercedes)


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Respekt, @Teo!!

Absolut goil, man kannte es schon
in den 30'iger Jahren, Hagen hats aber
schon vor den Ami's technisch ausgeführt! ;-O

mfg

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

~Mercedes~  . schrieb:
> Hat das Prinzip Hagen Jakubaschk erfunden,
> oder gab es dies schon eher?

Gabs da nicht mal ein Buch von Heinz Richter: "Katzenbasteln fuer 
Jungen" - oder hiess es "Farbwinkekatzen fuer Alle", von 
Neunzehnhundert<hust>undsechzig wo solche Schaltungen dann mit der PD500 
ausgefuehrt waren (warjakurznachmkrieg, gabjanixanderes)?

Duck & Wech
WK

von Soul E. (Gast)


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Dergute W. schrieb:

> (...) - oder hiess es "Farbwinkekatzen fuer Alle", von
> Neunzehnhundert<hust>undsechzig wo solche Schaltungen dann mit der PD500
> ausgefuehrt waren (warjakurznachmkrieg, gabjanixanderes)?

Wenn die Katze aus Beton ist ginge sowas: 
http://www.sauerampfer-online.de/tonwerk/petrophon2.htm

von Lotta  . (mercedes)


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Ach,
Heinz Richter, war das nicht
der gestrig - reaktioäre Schnösel,
der meinte, das "Radiobasteln" nur
was für Jungen sei?

Ich hab vor Kurzem nen Detektorempfänger
gebaut, der geht nicht!
Hat Heinz wirklich nur für Jungen
Bauanleitungen verfaßt?

Schöcklich!! ;--P


mfg

von Peter D. (peda)


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~Mercedes~  . schrieb:
> Ich hab vor Kurzem nen Detektorempfänger
> gebaut, der geht nicht!

Der geht schon, Du mußt Dir nur noch einen MW-Sender dazu basteln.
Zu meiner Schulzeit war RIAS1 der stärkste Ortssender auf MW.

von Harald W. (wilhelms)


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Dergute W. schrieb:

>> Hat das Prinzip Hagen Jakubaschk erfunden,
>> oder gab es dies schon eher?
>
> Gabs da nicht mal ein Buch von Heinz Richter: "Katzenbasteln fuer
> Jungen" - oder hiess es "Farbwinkekatzen fuer Alle", von
> Neunzehnhundert<hust>undsechzig wo solche Schaltungen dann mit der PD500
> ausgefuehrt waren (warjakurznachmkrieg, gabjanixanderes)?

In meinem Buch "Elektrotechnik für Jungen" aus dem Jahr 1912
war die Schaltung jedenfalls noch nicht drin.

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