Als damals die ersten 74xx00 NAND Bausteine auf den Markt kamen, was haben die so im Schnitt eigentlich nach so ca. einem Jahr nach Release gekostet? Waren die damals schon ein Massenprodukt, das es für wenige Pfennig zu kaufen gab oder musste man für so einen simplen 4-fach NAND Baustein mehrere DM im zwei- oder mehrstelligen Bereich bezahlen?
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Nano schrieb: > oder musste man für so einen simplen 4-fach NAND Baustein > mehrere DM im zwei- oder mehrstelligen Bereich bezahlen? Im mittleren einstelligen Bereich in DM.
Habe noch einen alten RIM Katalog von 1969. Da hat ein 7400 (die Auswahl war nicht so groß) so um die 10 DM gekostet.
Ach du meine Güte. Das ist echt teuer. Vor allem so ein General Purpose amplifier. Aber auch ein einfacher 7400 für 10 DM ist schon recht heftig, insbesondere wenn man davon mehrere benötigt. Wenn man das mit heute vergleicht, dann ist Elektronik richtig günstig geworden. Man kriegt einen µC für wenige Cents mit dem man ein Vielfaches der Funktionalität erzielen kann, die man nicht einmal mit dutzenden 7400 erzielen könnte. Ein 7400 bietet 4 NAND Gatter, wie viel hätte das einem denn damals gekostet, wenn man diese 4 NAND Gatter mit diskreten Bausteinen realisiert hätte? Erhielt man wenigstens aus dieser Perspektive, trotz des hohen Preises pro IC, einen Kostenvorteil?
Und 10 DM waren vor fünfzig Jahren etwas mehr wert als die etwas über 5 EUR, an die mancher zunächst denkt. https://www.altersvorsorge-und-inflation.de/euro-rechner.php?dm_eur=DM_EUR Ja, das waren fast 20 EUR.
Die Preise der Schaltgreise habe ich im Moment nicht zur Hand, aber die von Germanium-Transistoren von 1964 sind im Anhang. Da ging man vorsichtig dran, weil man eben nicht riskieren wollte, daß sie zum Teufel gingen. TTl-Schaltkreise (Gatter Und/Oder/Nand) gab es später als Bastlerbeutel. Damit habe ich eine Uhr gebaut, die mir leider an der Arbeit gestohlen wurde. MfG Paul
Irgendwann mal erzaehlt bekommen:wohl so in den 60ern hat 1 bit Ferritkernspeicher 1 DM gekostet. Damit eine 1kbit Matrix 1kDM.
Nano schrieb: > Als damals die ersten 74xx00 NAND Bausteine auf den Markt kamen, was > haben die so im Schnitt eigentlich nach so ca. einem Jahr nach Release > gekostet? Falls es interessiert: "auf den markt kommen" hiess in Ostdeutschland das man eine Tüte "Halbleiterbastlerbeutel Nr. 8" ergatterte. http://www.bastler-beutel.de/HTML/BB/index.htm In diesem steckten 5 NAND-IC's und ein Begleitheft. Preis für alles waren lt. eingetrübter Erinnerung 20 Mark der DDR; zum Vergleich Monatslohn eines Arbeiters 700 Mark.
Fuer meinen ersten Transistor, BC107 oder aehnlich, anno '76, habe ich 4DM bezahlt. Der wurde fuer eine ganze Menge an Experimenten zu einem Buch verwendet. Zusammengeloetet .. ja das Relais hat eine Verzoegerung .. next .. ohne das Ganze wirklich zu verstehen.
Rufus Τ. F. schrieb: > Und 10 DM waren vor fünfzig Jahren etwas mehr wert als die etwas über > 5 EUR, an die mancher zunächst denkt. > > https://www.altersvorsorge-und-inflation.de/euro-rechner.php?dm_eur=DM_EUR > > Ja, das waren fast 20 EUR. lt. wikipedia 2017 37.103 EUR west 33.148 EUR ost Das vorläufige Durchschnittsentgelt für das Jahr 2017 grob netto /12 /35 ~ 88 EUR/Std. 1965 9.229 DM west /12 /40 ~ 19DM/Std. Irgendwie glaube ich aber nicht das der durchschnitts-Arbeiter mehr als zehn Mark in der Stunde mitnahm. In den 60ern war der Wechselkurs zum Dollar festgesetzt auf 4 DM. also 1965 26DM+ fuer die ersten $6.50 SN7400 aber auch nur für geübte Schwimmer ab Freihafen NY ;)
$6.50 SN7400 schrieb im Beitrag #5130817: > grob netto /12 /35 > ~ 88 EUR/Std. Arbeitest du nur 12 Wochen im Jahr?
ZF schrieb: > $6.50 SN7400 schrieb im Beitrag #5130817: >> grob netto /12 /35 >> ~ 88 EUR/Std. > > Arbeitest du nur 12 Wochen im Jahr? Wenn ueberhaupt, Oups. :() Na dann noch mal grob durch vier. -huest- --- das mit den 19DM kam mir nicht ohne Grund seltsam vor ...
So 1983 rum, schätze ich, hat ein P100 (P - Basteltyp der Dxxx) entsprach dem 7400 3,50 Mark der DDR gekostet. Der P192 (74192) ca. 18 Mark, der P147 (7447) ebenso und die VQB 71 (rote eintellige 13mm 7-Segmentanzeige) auch. 1986 waren die Preise dann auf ca. 1 Mark der P100 und die Zähler, Decoder und Schieberegister lagen so bei 3,50 rum. Der Basteltyp des U880 (Z80) kostete '86 mit viel Glück 5 Mark.
In den 80ern hat man sich daher als Bastler mit beschränkten Mitteln ja ganz gerne mit Bauteilen vom Sperrmüll versorgt (auslöten).
Paul B. schrieb: > Die Preise der Schaltgreise habe ich im Moment nicht zur Hand, aber die > von Germanium-Transistoren von 1964 sind im Anhang. Da ging man > vorsichtig dran, weil man eben nicht riskieren wollte, daß sie zum > Teufel gingen. Vor dieser Zeit habe ich den Mittelwellensuper mit einer ZF-Stufe aus dem G. Radiobastelbuch gebaut. Die HF-Typen OC880/LF880 ff. gab es noch nicht. Der LF871 aus deiner Liste ging in der Mischstufe nicht. Für den OC872 für 12,50M bin ich dann einen halben Tag bei knallender Sonne Rüben verziehen gegangen. Nano, sieh mal bei Wiki nach, was "Rüben verziehen" bedeutet. Sei froh, dass du in so einem Elektronik-Schlaraffenland lebst.
Duennwandiger Troll schrieb: > Fuer meinen ersten Transistor, BC107 oder aehnlich, > anno '76, habe ich 4DM bezahlt. Da kostete ein 2N3055 um 30 DM. Meine erste weiße LED war irgendwo um 6 DM, keine Ahnung, wann genau das war. Rote LEDs in den 70er um 1,80 DM als Sonderangebot, heute kaufe ich bessere LEDs um 1 ct vom Chinesen. In meiner Lehrzeit kostete ein SW-Fernseher um 700 DM, Farbfernseher waren um 2400 DM zu haben. Setze ich das gegen meinen aktuellen Stundenlohn, sind Elektronikteile unendlich billig geworden.
Manfred schrieb: > Setze ich das gegen meinen aktuellen Stundenlohn, sind > Elektronikteile unendlich billig geworden. Sind sie. Außerdem sind sie spektakulär gut. Basteltransistoren haben schnell mal fT von 300MHz, Mikrowellentransistoren für 5GHz kann man kaufen. Rauschzahlen unter 3dB sind realistisch... 1kW mit einem FET schalten ist machbar.
Gerald B. schrieb: > So 1983 rum, schätze ich, hat ein P100 (P - Basteltyp der Dxxx) > entsprach dem 7400 3,50 Mark der DDR gekostet. Kann man schlecht vergleichen. Die ersten verfügbaren TTL in der DDR waren so um 1970 die TESLA MH7400. Sicher nur für die Industrie. Preise??? Als es im RGW nicht so recht klappte, hat die DDR erst spät damit angefangen.
Für den D192 (war die DDR-Variante des 74192) habe ich damals 50 DDR-Mark bezahlt. Gerald B. schrieb: >1986 waren die Preise dann auf ca. 1 Mark der P100 und die Zähler, >Decoder und Schieberegister lagen so bei 3,50 rum. Die P-Typen waren bei der Prüfung des Herstellers durchgefallen, waren aber funktionsfähig und wurden dann als Bastlerware verkauft.
Possetitjel schrieb: > Basteltransistoren > haben schnell mal fT von 300MHz Gibt es ja gar nicht mehr. Und 300MHz macht ja fast jeder NF-Transistor. Gut, für HF gelten noch andere Sachen. Aber was für ein Theater gab es in der DDR mit dem legendären AF139. Der wurde wahrlich mit mehr als Gold aufgewogen. Paar Jahre gab es wenigstens Russentransis, mit denen man einen UHF-Verstärker bauen konnte.
michael_ schrieb: > Als es im RGW nicht so recht klappte, hat die DDR erst > spät damit angefangen. Nicht nur. Die Partei- und Staatsführung war wohl der Meinung, bei der Mikroelektronik handele es sich um westliche Dekadenz. Da ist teilweise halblegale Forschung betrieben worden, um nicht völlig den Anschluss zu verlieren ("Arbeitsstelle für Molekularelektronik Dresden"). Ich habe als Schüler auf dem Weg zum Musikunterricht vor diesem Schild gestanden und mir den Kopf zerbrochen, was Molekularelektronik sein soll... :)
> Die ersten verfügbaren TTL in der DDR waren so um 1970 die TESLA MH7400.
Ja, wenn ich mich recht entsinne, waren die ersten aus eigener
Produktion verfuegbaren TTLs die der High-Speed-Serie 200.
Also 74H00 aka D200/P200. Aber da mag ich mich auch taeuschen
oder das war nur ein regionaler Effekt :-).
Das was importiert wurde, erreichte den "normalen" Elektronik(RFT)-Laden
in den Anfangsjahren eher nicht.
Das die als Basteltypen gekennzeichneten Bauelemente Ausschuss
gewesen waeren, oder die Spezifikation erheblich verletzt haetten,
ist ein Geruecht.
Es gab da wohl eher auf "Parteibeschluss" Quoten die dem Handel
anzubieten waren und mit dem Bastlerlabel gekennzeichnet wurden.
Manfred schrieb: > Duennwandiger Troll schrieb: >> Fuer meinen ersten Transistor, BC107 oder aehnlich, >> anno '76, habe ich 4DM bezahlt. > > Da kostete ein 2N3055 um 30 DM. Meine erste weiße LED war irgendwo um 6 > DM, keine Ahnung, wann genau das war. > Jojo, Conrad Jan. '76 (ELO) 2 N 3055 100V St. 1,95 10 St. a 1,75 DM 2 N 3055y >60V St. 1,40 10 St. a 1,25 DM 2 N 3055yy <60V St. 1,10 10 St. a 0,98 DM Jedes Stück geprüft! BC108B 0,60 DM LEDs hatten se grad nich :) --- 74LS00 ~0,55 "Elektronikversand Hamburg" ---- > Setze ich das gegen meinen aktuellen Stundenlohn, sind Elektronikteile > unendlich billig geworden. Eindeutig Ja!
>>> Fuer meinen ersten Transistor, BC107 oder aehnlich, >>> anno '76, habe ich 4DM bezahlt. >> >> Da kostete ein 2N3055 um 30 DM. Meine erste weiße LED war irgendwo um 6 >> DM, keine Ahnung, wann genau das war. > 74LS00 ~0,55 "Elektronikversand Hamburg" Bei dem hab ich mich verguggt, kann später gewesen sein aber Siemens Funzel LEDs LD21,23,25 usw. gabs beim Oppermann fuer 49Pf. Ferranti BC107/8/9 177... für 45Pf 10St. DM 3,50 Januar 1976.
Es entwickelt sich alles weiter. Ein "Wegwerfhandy" hat auch ein vielfaches der Rechenleistung eines Großrechners von 1970. Vielleicht hat in 40 Jahren jeder einen 40 Exabyte Speicherkristall in eine Pobacke implantiert und fragt sich wie man 2017 mit 1TB-SSDs auskommen konnte und was die für ein unglaubliches Geld gekostet hatten.
Possetitjel schrieb: > Nicht nur. Die Partei- und Staatsführung war wohl der > Meinung, bei der Mikroelektronik handele es sich um > westliche Dekadenz. Quatsch. Die DDR sollte analoge IC für den Konsumerbereich machen, die Tschechen Analogrechner, Digitale IC die Tschechen und Russen. Possetitjel schrieb: > Arbeitsstelle > für Molekularelektronik Dresden Du hast es bis heute nicht begriffe, was das ist. Künstler eben. (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag #5131063: > Also 74H00 aka D200/P200. Aber da mag ich mich auch taeuschen > oder das war nur ein regionaler Effekt :-). Das waren die erste. (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag #5131063: > Das die als Basteltypen gekennzeichneten Bauelemente Ausschuss > gewesen waeren, oder die Spezifikation erheblich verletzt haetten, > ist ein Geruecht. Nee. Irgendein Parameter lag außerhalb der Spezifikation. Also Ausschuß. Ich hatte Transis mit B von 1000 dabei. Passte in keine Kategorie. (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag #5131063: > Es gab da wohl eher auf "Parteibeschluss" Quoten die dem Handel > anzubieten waren und mit dem Bastlerlabel gekennzeichnet wurden. Klar, exportfähige Bauelemente wurden an Bastler verramscht. Die Gehirnwäsche hat gewirkt.
$6.50 SN7400 schrieb im Beitrag #5131087: >>>> Fuer meinen ersten Transistor, BC107 oder aehnlich, >>>> anno '76, habe ich 4DM bezahlt. >>> >>> Da kostete ein 2N3055 um 30 DM. Meine erste weiße LED war irgendwo um 6 >>> DM, keine Ahnung, wann genau das war. > >> 74LS00 ~0,55 "Elektronikversand Hamburg" > > Bei dem hab ich mich verguggt, kann später gewesen sein > > > aber > > Siemens Funzel LEDs LD21,23,25 usw. gabs beim Oppermann fuer 49Pf. > Ferranti BC107/8/9 177... für 45Pf 10St. DM 3,50 > > Januar 1976. Oh Mann. der Oppermann hatte die ja auch SN7400 -,55 ... SN7490 1,53 Ein LM741 gabs fuer 2,75 --- TV-TENNIS Das bekannte und beliebte Spiel mit dem jeder seine eigenen Daviscup-Turniere in der Wohnung austragen kann .... Bausatz komplett einschliesslich beider Platinen, sämtlicher Einzelteile (ICs mit Fassungen!) und Schaltung mit Bauanleitung nur 78,70! Jetzt zuschlagen!!!! pong?! :)
michael_ schrieb: > Quatsch. [...] > > Possetitjel schrieb: >> Arbeitsstelle >> für Molekularelektronik Dresden > > Du hast es bis heute nicht begriffe, was das ist. Ahh ja. Und Tschüss.
Joe F. schrieb: > In den 80ern hat man sich daher als Bastler mit beschränkten Mitteln ja > ganz gerne mit Bauteilen vom Sperrmüll versorgt (auslöten). Naja, schon bei DIL's mit mehr als 10 Pins wird auslöten schwierig und nicht jeder dieser Steizeit-Halbleiter überlebte das. Glücklicherweise waren einige IC's gesockelt, vielleicht auch weil sie schon das Einlöten nicht überlebt hätten. Aber 74*** vom Speermüll gab es m.E. so gut wie nicht. weil die Gerätschaften mit diesen eher repariert und weiterverwendet als entsorgt worden (teuer) und wenn es billige Geräte waren, dann gabs da kaum 74* drauf sondern was kundenspezifisches ohne Datenblatt. -- >> Als es im RGW nicht so recht klappte, hat die DDR erst >> spät damit angefangen. >Nicht nur. Die Partei- und Staatsführung war wohl der >Meinung, bei der Mikroelektronik handele es sich um >westliche Dekadenz. >Da ist teilweise halblegale Forschung betrieben worden, >um nicht völlig den Anschluss zu verlieren ?Halblegal? ?Dekadenz? In der WP hats einen sehr informativen Artikel zum Chef des Institutes Werner Hartmann -> https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Hartmann_(Physiker)#1974.E2.80.931988:_die_Zeit_der_Repressionen Ich versteh den so, das es einfach Schwachköpfe in der Wirtschaftsleitung waren, die meinten das Studium der Pamphlete von Murx und Engels aus dem Zeitalter der Dampfmaschine könne eine Ingenieureausbildung und Technikbegeisterung ersetzen. Was sich auch daranzeigt, das man im letzten Jahr der DDR groß über die "Kalten Fusion" konferierte, obwohl es aus dem Nicht-DDR Teil des Akademischen Elfenbeinturmes nur Dementis hagelte http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13495799.html Das passiert halt, wenn man die fähigen Leute außer Landes drängt.
Wer alte amerikanische Zeitschriften lesen will muss hier schauen: http://www.americanradiohistory.com/ http://www.americanradiohistory.com/Popular-Electronics-Guide.htm Da findet man dann auch Preise von Bauteilen und Geräten. Ein unglaublicher Fundus an Informationen!
(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag #5131063: > Das die als Basteltypen gekennzeichneten Bauelemente Ausschuss > gewesen waeren, oder die Spezifikation erheblich verletzt haetten, > ist ein Geruecht. Das halte ich wiederum für ein Gerücht. Natürlich enthielten die Bastlerbeutel mit etwas Glück manchmal ganz brauchbare Bauelemente. Aber die meisten hatten schon erhebliche Macken. Als Beispiel kann ich mich noch gut an ein Pärchen R273/R274 (Lautstärke-/Klangregelung) erinnern, die allenfalls als Rauschgeneratoren herhalten konnten, aber keinesfalls für den Einsatz in einem Verstärker taugten. Bei Bastel-LEDs war es die funzelige Lichtstärke und bei Digital-ICs meist die wesentliche geringere Grenzfrequenz. > Es gab da wohl eher auf "Parteibeschluss" Quoten die dem Handel > anzubieten waren und mit dem Bastlerlabel gekennzeichnet wurden. Das ist insofern schon deswegen unplausibel, weil es die Bastlerware i.d.R. gleichzeitig auch als Normtypen zu kaufen gab. Nur eben zu Unpreisen.
> Klar, exportfähige Bauelemente wurden an Bastler verramscht. > Die Gehirnwäsche hat gewirkt. Hmm, ausser einem 64k-DRAM fuer den PIP in einem Fernseher hab ich nie irgendwo TTL-Gatter aus DDR-Produktion in Geraeten aus dem Weltmarkt gesehn. So gewaltig scheint der Export nicht gewesen zu sein. Der Punkt ist doch, dass es ueberhaupt derartige Bauelemente in den Handel geschafft haben. Das waere ohne "Anweisung von oben" in der Planwirtschaft voellig undenkbar gewesen. Da lass ich mir auch keine Gehirnwaesche unterstellen. > Ich hatte Transis mit B von 1000 dabei. Passte in keine Kategorie. Das Mann bei (Bastel-)Transistoren den hFE ermittelte war normal, die waren ja voellig ungekennzeichnet. Ja, und manche gaben einen guten Rauschgenerator ab... > Bei Bastel-LEDs war es die funzelige Lichtstärke Das mag wohl sein. Ich hatte mich auf einer Materialboerse mit "normgerechten" LED eingedeckt (in 200er Beuteln lag der Preis bei 0.14 M).
(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag #5131270: > Hmm, ausser einem 64k-DRAM fuer den PIP in einem Fernseher hab > ich nie irgendwo TTL-Gatter aus DDR-Produktion in Geraeten aus > dem Weltmarkt gesehn. Was nicht verwundert. Ich weiß aus erster Hand (Mitarbeiter HFO), daß Exportware auf Wunsch kundenspezifisch gelabelt oder auch im Zollraster gefertigt wurde. Die Herkunft ist also äußerlich nicht ohne weiteres erkennbar.
Hab mal meine Preisliste rausgekramt, notiert in dem Geschäft in Dresden in der Nähe vom Altmarkt (Name fällt mir gerade nicht ein, in der unteren Etage gab es Schallplatten), welches Jahr genau weiß ich nicht mehr, aber auf jeden Fall in der Zeit von 1982 .. 1984. Preise natürlich in Mark der DDR. Unten links sind paar Transistoren dabei. tg
Da müssen ja Fernsehserien wie Raumschiff Enterprise oder Kampfstern Galactica jede Menge Geld gekostet haben, bei dem vielen Geblinke, das man für das Set des Raumschiffinnere und die Darstellung der vielen schrankgroßen Pseudo-Computer benötigt hat. http://www.startrek.com/uploads/assets/articles/991cb34d341b2073ea95b14c093e4c4b10163393.jpg http://battlestar.popapostle.com/images/episodes/G1980/GDE_Pt02/bridge.JPG https://i.ytimg.com/vi/uewfq_n9hOY/maxresdefault.jpg
Setkosten schrieb: > Da müssen ja Fernsehserien wie Raumschiff Enterprise oder Kampfstern > Galactica jede Menge Geld gekostet haben, bei dem vielen Geblinke, das > man für das Set des Raumschiffinnere und die Darstellung der vielen > schrankgroßen Pseudo-Computer benötigt hat. > Winnetou hatte keine LEDs an der Flinte, das waren Silberknoeppe ...
Setkosten schrieb: > Da müssen ja Fernsehserien wie Raumschiff Enterprise oder Kampfstern > Galactica jede Menge Geld gekostet haben, bei dem vielen Geblinke, das > man für das Set des Raumschiffinnere und die Darstellung der vielen > schrankgroßen Pseudo-Computer benötigt hat. Eine Folge von TOS kostete damals laut Quelle Internet ca. 200k, in heutiges Geld umgerechnet grob 1,3 Millionen Dollar. Dürfte genug Budget für geblinke sein, zumal man das auch elektromechanisch lösen konnte denke ich mal - muss ja nicht lange halten.
Berufsrevolutionär schrieb: > Joe F. schrieb: >> In den 80ern hat man sich daher als Bastler mit beschränkten Mitteln ja >> ganz gerne mit Bauteilen vom Sperrmüll versorgt (auslöten). > > Naja, schon bei DIL's mit mehr als 10 Pins wird auslöten schwierig und > nicht jeder dieser Steizeit-Halbleiter überlebte das. Glücklicherweise > waren einige IC's gesockelt, vielleicht auch weil sie schon das Einlöten > nicht überlebt hätten. > > Aber 74*** vom Speermüll gab es m.E. so gut wie nicht. weil die > Gerätschaften mit diesen eher repariert und weiterverwendet als entsorgt > worden (teuer) und wenn es billige Geräte waren, dann gabs da kaum 74* > drauf sondern was kundenspezifisches ohne Datenblatt. Von wegen, die 74ger ohne LS gabs beim Trans Omega zu Nürnberg auf Platinen stapelweise, und das auslöten der TTls haben nur die ersten ICs mit ausgerissenen Beinen bezahlt dann hatte ich den Bogen raus und bald genug ICs für meine ersten Bastelarbeiten. Nur die Cmos-ICs starben dabei, bis mir jemand das mit dem ESD erklärt hat.
Bastlerware konnte viele Gründe haben. In Gera gab es z.B. MKT Kondensatoren, die Vergussfehler hatten. Da war in den Plastikbechern zu wenig Gießharz, zu viel Gieharz oder sichtbare Blasen in der Vergussmasse.
Joe F. schrieb: > In den 80ern hat man sich daher als Bastler mit beschränkten Mitteln ja > ganz gerne mit Bauteilen vom Sperrmüll versorgt (auslöten). Nicht nur vom Speermüll, Winfried kauft sich Neuwertiges Gerät für 10 MDN im RFT-Laden und schlachtet es, weil alleine die Transistoren den Gerätepreis übersteigen: https://youtu.be/YTcSIdfyugg?t=1431
Bernhard K. schrieb: > Von wegen, die 74ger ohne LS gabs beim Trans Omega zu Nürnberg auf > Platinen stapelweise, und das auslöten der TTls haben nur die ersten ICs > mit ausgerissenen Beinen bezahlt dann hatte ich den Bogen raus und bald > genug ICs für meine ersten Bastelarbeiten. Nur die Cmos-ICs starben > dabei, bis mir jemand das mit dem ESD erklärt hat. Hatte das mit dem ESD so viel Auswirkungen beim Auslöten? Und wenn ja, was hast du da anders gemacht?
Nano schrieb: > Hatte das mit dem ESD so viel Auswirkungen beim Auslöten? > Und wenn ja, was hast du da anders gemacht? Die ungepufferte A-Serie war da weitaus empfindlicher, als die gepufferten Serien. Da hatten die Hersteller dann nachgebessert und die Eingänge besser ESD geschützt.
Hallo ziemlich DDR lastig hier - gibt es nicht auch nette Anekdötchen aus dem Gebiet der BRD vor 1990 - insbesondere bis in die Endachtzeiger Jahre? Wie kam der Bastler hier an die speziellere Ware - fast noch interessanter woher wusste er was es den so an Spezialitäten gab? Nur Datenbücher der Hersteller (wurden die auch offiziell an Bastler abgegeben?) und Anzeigen in den einstmals vielfältigen Elektronikmagazinen? Wo hatte Bastler bestellt wenn es Conrad (Völkner) und später auch Reichelt nicht hatte. Gab es auch in der BRD (USA) offizielle "Ausschussware" mit extra Bezeichnungen für die Bastler? Jemand
Jemand schrieb: > Gab es auch in der BRD (USA) offizielle "Ausschussware" mit extra > Bezeichnungen für die Bastler? Jau, meine ersten TTL ICs habe ich in Beuteln aus den Niederlanden gekauft. Die waren Fertigungsausschuss und nicht gestempelt. Zuerst musste man anhand der Gehäusegröße und der elektrischen Daten der Pins herausfinden um welche Bausteine es sich handelte und danach prüfen welche Gatter und Funktionen noch zum Basteln verwendbar waren. Mühsam aber für einen Schüler eine bezahlbare Quelle.
So richtig teuer waren komplexere TTL. Für eine Dezimalstelle eines Zählers bezahlte man 1969 für den 7490 30DM, für den 7475 20DM und für den 7441 50DM. Monsanto MV50 LEDs kosteten 1972 5DM pro Stück. Zum Glück gab es die Teile bei der Firma im Lager und der Mensch hinter der Theke hat für eine Flasche Bier und eine Schachtel Kippen mal ein paar Minuten nicht hingesehen.
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Bearbeitet durch User
> eine Schachtel Kippen
Die lagen damals noch bei 2DM, oder?
1N 4. schrieb: >> eine Schachtel Kippen > > Die lagen damals noch bei 2DM, oder? ziemlich genau... https://thinkpad-forum.de/threads/41928-gelöst-Zigarettenpreise-1953-2002
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