Forum: FPGA, VHDL & Co. Getrigerte DDFS


von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Guten Abend alle Mann,

da ich basierend auf einem externen Triggersignal eine phasen- und 
frequenzgleichen Sinuschwingung erzeugen soll, nun jedoch mit der 
Phasenverschiebung nicht zurech komme wende ich mich mal an euch.

Bisher funktioniert das ganze ganz gut.
Zwischen den externen Triggersignalen wird der Takt mittels counter 
gezählt. des Ergebnis fließt als Divisor in eine Division ein. Hierbei 
gillt der Wertebereich der genutzten Sinustabelle als Dividend. Das 
ergebnis dient mir als Schrittweite für die Sinustabelle. Funktioniert 
einwandfrei. Die Berechnunsdauer der Division fällt hierbei auch nicht 
ins Gewicht.

Jedoch bekomme ich die Phase der Schwingung nicht an das Triggersignal 
angepasst.

Starte ich die Tabelle bei jedem Trigger neu kommt es zu kleinen 
periodischen Sprüngen im Sinus.

Messe ich über einen Counter die vergangenen Clockzyklen zwischen dem 
Eingangstrigger und dem generierten Trigger der Sinusschwingung liefert 
mir dies ein Anhaltspunkt über die Phasenverschiebung. Beim korrigieren 
des Tabellenwertes um die entsprechende schrittweite kommt es aber immer 
wieder zu starken sprüngen, das Signal ist weider nicht sauber.


Habt ihr hierzu vllt. noch eine Idee oder Denkanstöße?
Alle Werte über ein Shiftregister zu werfen wäre mit sicherheit nicht 
die Ressourcenschonendste Version..

Dem Anhang liegt mein bisheriges Simulationsergebnis bei. Hier sind die 
erzeugte Schwingung, beide Trigger (extern wie intern) der Zählwert 
zwischen den externen Triggern und die daraus berechnete neue 
Schrittweite für die Sinustabelle dargestellt.

Besten Gruß

von Edi M. (Gast)


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Ich bin nicht sicher, ob Ich verstanden habe, was Du überhaupt möchtest.

Was soll das sein, eine frequenz und phasengleiche Schwingung?

"gleich" wozu?

Willst du ein Rechteck in einen Sinus verwandeln?

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Nicht ganz, wir haben lediglich einen  Impuls am Eingang anliegen, 
welcher in seiner Frequenz variable ist und kleinerem Schwankungen 
unterliegt.

Zu diesem Eingangssignal soll nun eine entsprechende Sinusschwingung 
generiert werden.

Genau so schnell und immer in Phase mit dem Eingangssignal.

Die automatische Anpassung an die geschwindigkeit der Schwingng habe ich 
ja bereits realisiert. Nur bei der Phasengleichheit komme ich einfach 
nicht weiter.

Gruß

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stephan K. schrieb:
> Nicht ganz, wir haben lediglich einen  Impuls am Eingang anliegen,
> welcher in seiner Frequenz variable ist und kleinerem Schwankungen
> unterliegt.
Weil das signal jittert, weißt du nicht, wann der nächste Triggerimpuls 
kommt. Du kannst deshalb eigentlich prinzipiell nicht "phasengleich" 
sein.

> Nur bei der Phasengleichheit komme ich einfach nicht weiter.
Woran kann man diese "Ungleichheit"in deinem Screenshot sehen? An den 
den Signalen "trigger" und "internal trigger"? Müssten die aufeinander 
liegen? Falls ja, warum verschiebst du nicht einfach deinen "internal 
trigger" bis zum folgenden "trigger"?

> Die automatische Anpassung an die geschwindigkeit der Schwingng habe ich
> ja bereits realisiert.
Dort liegt auch das Problem: du passt die Geschwindigkeit sprunghaft an 
(und hast dort schon jeweils beim abrupten Übergang der "calculated 
stepwidth" einen Phasensprung). Hier müsste eine langsamere Nachregelung 
der Frequenz erfolgen. Solange, bis der Phasenversatz wieder 0 ist.

von WS (Gast)


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Eigentlich ist es nur möglich, die Periode von mal zu mal zu messen und 
dann exakt alles zu berechnen. Aber dann ist man immer eine Perioden 
hintendran. Wozu soll das eigentlich gut sein?

Warum wird der Wert nicht vorgeladen und dann einfach ausgelöst?
Woher kommen die Trigger?

>Getrigerte
schreibt sich glaube Ich mit zwei "G"s :-)

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Lothar M. schrieb:
> Weil das signal jittert [...] prinzipiell nicht "phasengleich"

Das ist korrekt, darüber hatte ich gerstern auch noch was recherchiert.
Aber ich kann das erzeugte Signal möglichst dem Jjitterbehaftete Signal 
nachführen, soweit ich es verstanden habe.

Lothar M. schrieb:
> Woran kann man diese "Ungleichheit"in deinem Screenshot sehen?
Genau, der extern anliegende Trigger ist als eingang deklariert, 
wohingegen der interne trigger durch den Nulldurchgang der 
Sinusschwingung erzeugt wird. Da es sich hierbei um einen Sinus mit 
Offset handelt liegt der "Nulldurchgang" bei [math] \fract{2^n}{2} 
[\math]

Lothar M. schrieb:
> Müssten die aufeinander
> liegen? Falls ja, warum verschiebst du nicht einfach deinen "internal
> trigger" bis zum folgenden "trigger"?

Wie ist das mit dem einfachen verschieben gemeint?
Immerhin ist der interne Trigger ja an die Sinustabelle gebunden. ich 
müsste also weider die Schrittweite ändern, bzw. an den Zählwert/Index 
für die Sinustabelle.

Lothar M. schrieb:
> Dort liegt auch das Problem: du passt die Geschwindigkeit sprunghaft an
> (und hast dort schon jeweils beim abrupten Übergang der "calculated
> stepwidth" einen Phasensprung). Hier müsste eine langsamere Nachregelung
> der Frequenz erfolgen. Solange, bis der Phasenversatz wieder 0 ist.

Also über Signalvergleiche und eine FSM solange die Schrittweite nach 
oben, bzw. nach unten korrigieren, bis das zwei Bedingungen erfüllt 
sind:
1.: Frequenzgleich, sprich der Wert triggerrange = 0 (idealfall).
2.: Phasengleich, sprich der Wert calculated shiftclk = 0 (idealfall).

Ich denke hier wäre am sinvollsten eine dynaisch anpassung zu 
realisieren, sodass bei große, versatz etwas stärker geregelt wird.

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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WS schrieb:
> Eigentlich ist es nur möglich, die Periode von mal zu mal zu messen und
> dann exakt alles zu berechnen.

So wird es zur Zeit ja gemacht, wie Lothar schon schrieb passiert hier 
die Anpassung jedoch sprunghaft.

WS schrieb:
>Aber dann ist man immer eine Perioden hintendran. Wozu soll das eigentlich gut 
sein?

Leider wahr.
Wir möchten ein moduliertes aperiodisches Signal mit einem 
Lockinverstärker (realisiert auf einem FPGA) filtern. Dies geht nur mit 
einer Phasengleichen Referenzschwingung zum modulierten Signal. Da 
dieses jedoch aperiodisch ist bleibt uns nur die Schwingung zu 
betrachten, die zur Modulation des Messsignals Verwendet wurde. Diese 
gibt periodisch ein Triggersignal ab, welches wir für die generierte 
Referenzschwingun verwenden wollen.

WS schrieb:
> Warum wird der Wert nicht vorgeladen und dann einfach ausgelöst?
Aufgrund des Jitters habe ich dann immer wieder Sprünge in der erzeugten 
Schwinung und damit Fehler in meinem Messergebnis.

WS schrieb:
> schreibt sich glaube Ich mit zwei "G"s :-)

=) ups, danke!!

von Martin O. (ossi-2)


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Wenn  man ein wenig Zeit zum Nachregeln hat (Einige zig Perioden)
könnte man evtl eine PLL benutzen.

von Achim S. (Gast)


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Stephan K. schrieb:
> bleibt uns nur die Schwingung zu
> betrachten, die zur Modulation des Messsignals Verwendet wurde.

das ist der Normalfall bei deiner Anwendung.

Stephan K. schrieb:
> Aufgrund des Jitters habe ich dann immer wieder Sprünge in der erzeugten
> Schwinung und damit Fehler in meinem Messergebnis.

Lass mich versuchen, das zu vestehen. Glaubst du wirklich, dass die 
Modulation deines Messsignals verjittert ist und willst versuchen, 
diesen Jitter eins zu eins auf dem Lock-In nachzubauen? Dann wäre dein 
aktueller Ansatz richtig, und man kann sich Gedanken machen, wie der 
Regelkreis zum Ausregeln der Phasendifferenz gestaltet werden muss, 
damit man der Störung durch das Jittern schnell genug folgen kann.

Dann würde mich aber ehrlich gesagt interessieren, was für eine Quelle 
dein Modulationssignal ist und woher der Jitter tatsächlich kommt. Es 
klingt für mich ein wenig nach Funktionsgenerator nach DDS-Prinzip. Zu 
dem muss man wissen, dass dessen Triggersignal funktionsbedingt immer um 
einen internen Taktzyklus hin und her Jittern kann. (typisch ein paar 
ns). Der erzeugte Sinus, den du wahrscheinlich zur Modulation einsetzt, 
hat diesen Jitter allerdings nicht (zumindest nicht, wenn der Hersteller 
des Funktionsgenerators die Ausgangsfilter richtig designed hat).

In dem Fall wäre es kontraproduktiv, dem Jitter mit dem Lock-In 
möglichst schnell folgen zu wollen. Besser wäre es, die PLL möglichst 
gemütlich nachzuregeln, so dass sie immer die mittlere Frequenz und 
Phase abgibt - auch wenn der externe Trigger mal ein Stück vor und 
zurück springt.

WS schrieb:
> Getrigerte
> schreibt sich glaube Ich mit zwei "G"s :-)

Na ja, eigentlich mit einem "G" und zwei "g" :-)

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Achim S. schrieb:
> Glaubst du wirklich, dass die Modulation deines Messsignals verjittert
> ist und willst versuchen, diesen Jitter eins zu eins auf dem Lock-In
> nachzubauen?

Das die Modulation verjittert ist glaube ich nicht. Viel mehr glaube 
ich,dass der interne Taktzyklus eben wie gesagt um einige ns jittert.

Achim S. schrieb:
> Dann würde mich aber ehrlich gesagt interessieren, was für eine Quelle
> dein Modulationssignal ist und woher der Jitter tatsächlich kommt.

Der externe Trigger kommt von einem Signalgenerator der eine optischne 
Linse anregt dies osziliert daraufhin und erzeugt mit einem Laserstrahl 
unsere Trägerschwingung aufgrund des Abstandes zwischen der Linse und 
einem zu messenden Objekt wird das vom Messobjekt reflektierte Licht 
durch eine Photodiode erfasst. Somit ist das Messsignal 
Abstandsmoduliert und einzige referenz bildet das Triggersignal, welches 
ebenfalls für die Anregung der Lins zuständig ist.

Achim S. schrieb:
> klingt für mich ein wenig nach Funktionsgenerator nach DDS-Prinzip.
> Besser wäre es, die PLL möglichst gemütlich nachzuregeln, so dass sie
> immer die mittlere Frequenz und Phase abgibt - auch wenn der externe
> Trigger mal ein Stück vor und zurück springt.

Also verstehe ich das richtig, dass hier das externe Triggersignal zur 
Taktgenerierung für die Sinustabelle erzeugt werden soll?


Die internen PLLs im Cyclöone IV habe ich so verstanden, als dass sie 
nur zur Frequenzsynthese genutzt werden können um höhere Takte zu 
generieren, ist das korrekt?

von Achim S. (Gast)


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Stephan K. schrieb:
> Also verstehe ich das richtig, dass hier das externe Triggersignal zur
> Taktgenerierung für die Sinustabelle erzeugt werden soll?

Nö, eigentlich hatte ich es anders gemeint ;-)

In jedem Fall würde ich eine DDFS bauen, und die Regelung über eine 
Änderung des Phasenadders durchführen. Damit baust du letztlich eine 
eigene PLL. Auf die FPGA-internen PLLs im Clockpfad wollte ich nicht 
abzielen, sorry für das Missverständnis.

Mein eigentlicher Punkt war:
- wenn das Modulationssignal selbst verjittert ist und der externe 
Trigger diesen Jitter des Modulationssignals exakt wiedergibt, dann 
würde ich die Nachregelung der eigenen DDFS so abstimmen, dass sie dem 
externen Jitter möglichst schnell folgt. Das schien mir dein aktuelles 
Anliegen zu sein.

- aber wenn zwar die Triggersignal jittern, das Modulationssignal selbst 
aber diesen Jitter nicht aufweist, dann wäre es unsinnig, den Jitter mit 
deiner DDFS nachregeln zu wollen. Dann brauchst du zwar immer noch eine 
Nachregelung, um langsame Drifts der Phase auszugleichen. Die 
Nachregelung sollte aber eben langsam sein und nicht dem einzelnen 
verjitterten Triggerimpuls nachhecheln. Ziel wäre stattdessen, dass im 
zeitlichen Mittel über viele Triggerimpulse die Phasenlage von internem 
und externem Trigger passt.

Der grundsätzliche Ansatz wäre für beide Fälle: du betrachtest jeweils 
die Zeitdifferenz zwischen externem Trigger und internem Trigger deiner 
DDFS als Fehlersignal für die Phase. Dieses Fehlersignal fütterst in 
einen Regler, der sich auf den Phasenadder deiner DDFS auswirkt.

Der Unterschied zwischen beiden Fällen ist, wie du den Regler auslegst.

von Duke Scarring (Gast)


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Achim S. schrieb:
> du betrachtest jeweils die Zeitdifferenz zwischen externem Trigger und internem 
Trigger deiner DDFS....
Genau das macht den Phasendiskriminator einer PLL aus. Ich weiß nicht 
auf welchem Wissensstand der TO ist, aber ein Grundlagenbuch zum Thema 
PLL könnte helfen. Ich fand damals das PLL-Buch von Roland E. Best 
hilfreich.

Stephan K. schrieb:
> basierend auf einem externen Triggersignal eine phasen- und
> frequenzgleichen Sinuschwingung erzeugen soll
Letztendlich soll er doch auch nur eine PLL bauen.

Duke

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Achim S. schrieb:
> Nö, eigentlich hatte ich es anders gemeint ;-)
>
> In jedem Fall würde ich eine DDFS bauen, und die Regelung über eine
> Änderung des Phasenadders durchführen.

Ja genau so läufts derzeit, der Phasenadder wird durch die Regelung 
(noch sprunghaft) geändert.

Achim S. schrieb:
> Ziel wäre stattdessen, dass im
> zeitlichen Mittel über viele Triggerimpulse die Phasenlage von internem
> und externem Trigger passt.

Diese Phasenlage habe ich mittels zweier Counter bestimmt. Somit weiß 
ich wie viele Clockzyklen meine Signale auseinander leigen und kann auf 
die Phasnelage referenzieren.

Achim S. schrieb:
> Dieses Fehlersignal fütterst in einen Regler, der sich auf den Phasenadder
> deiner DDFS auswirkt.
> Der Unterschied zwischen beiden Fällen ist, wie du den Regler auslegst.

Dann liegt genau hier der Hund begraben.

Duke Scarring schrieb:
> Genau das macht den Phasendiskriminator einer PLL aus. Ich weiß nicht
> auf welchem Wissensstand der TO ist, aber ein Grundlagenbuch zum Thema
> PLL könnte helfen. Ich fand damals das PLL-Buch von Roland E. Best
> hilfreich.

Mein Wissensstand zu einer PLL sind wahrlich nicht sehr ausgereift, ich 
beschäftige mich generell erst seit 6 Monaten mit der Digitaltechnik und 
programmierbarer Logik.

Ich werde mich deinem Buchvorschlag mal annehmen, sobald ich dazu komme. 
Danke für den Tipp!!

von Achim S. (Gast)


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du könnstest dein Problem natürlich auch andersrum lösen und die 
Modulationsspannung aus deinem FPGA-internen DDS-Signal ableiten. Wenn 
man sich die Arbeit mit DAC, Filter und Analogteil sparen will kannst du 
ggf. auch deinen Signalgenerator auf den Takt deines Lock-In 
synchonisieren. Damit gäbe es kein Problem mit auseinanderlaufenden 
Phasen mehr. Viele digitale Signalgeneratoren können von außen mit einer 
Ref-Clock versorgt werden.

In jedem Fall solltest du aber darauf achten, dass das Taktsignal deines 
FPGA-Designs für Lock-In und DDFS selbst stabil und jitterarm ist. Also 
direkt aus einem Quarzstabilen Oszillator getrieben, und ohne einen 
FPGA-internen Clock-Manager oder eine FPGA-Takt-PLL zwischenzuschalten.

Diese Clockmanager sind zwar praktisch um z.B. die Taktfrequenz zu 
verändern. Aber wenn der Takt für dein FPGA-Design über so einen 
Clock-Manager gelaufen ist, dann kann es leicht sein, dass dessen 
Regelverhalten die Hauptquelle für Phasenfluktuationen in deinem Lock-In 
Aufbau ist.

von Duke Scarring (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Viele digitale Signalgeneratoren können von außen mit einer
> Ref-Clock versorgt werden.
Vorsicht! Ich sehe da regelmäßig Pferde ko****.

Erzeuge mal 10 MHz (am Besten Rechteck) und schau die zusammen mit dem 
Refout auf einem Oszi an. Dann einen Screenshot machen und nach ein paar 
Stunden nochmal gucken...

Duke

von Achim S. (Gast)


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Duke Scarring schrieb:
> Erzeuge mal 10 MHz (am Besten Rechteck) und schau die zusammen mit dem
> Refout auf einem Oszi an.

Die laufen in der Phase auseinander. Das ist aber nicht unbedingt 
Zeichen dafür, dass "Taktflanken verloren gehen" und die Synchronität 
verloren geht. Sondern es ergibt sich im Normalfall einfach daraus, dass 
man mit dem DDS-Generator nicht exakt 10MHz erzeugen kann.

Mit entsprechend hochauflösendem Phasenakkuulator kommt man zwar sehr 
nahe an den exakten Wert ran. Aber auch ein paar mHz daneben führen im 
Lauf der Zeit zu Abweichungen zwischen dem Ref-10MHz und dem 
DDS-erzeugten 10MHz. Um das zu vermeiden dürfte der Phasenakkumulator 
wohl nicht binär rechnen oder der Ref-Clock müsste einen genau passenden 
Wert haben, so dass der Phasenakkumulator bei jedem Überlauf genau auf 
Null springt (der Phasenadder also genau den Wert einer Zweierpotenz 
hat).

Trotzdem kann ich zwei DDS-Kurven mit exakt der gleichen Frequenz 
erzeugen, wenn die Taktfrequenz beider Systeme synchron läuft. Aber 
zugegeben: es ist nicht selbstverständlich, dass das funktioniert. Man 
müsste z.B. bei der DDFS einen Phaseadder-Wert nehmen, der auch mit der 
DDS des Signalgenerators genau darstellbar ist (also ggf. auf 
Frequenzauflösung der eigenen DDFS verzichten). Und wenn man es 
aufgebaut hat, sicherheitshalber nochmal nachmessen, ob es wirklich 
funktioniert. (Und nicht zu sehr enttäuscht sein, wenn es doch nicht 
klappt.)

von Edi M. (Gast)


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Stephan K. schrieb:
> Nicht ganz, wir haben lediglich einen  Impuls am Eingang anliegen,
> welcher in seiner Frequenz variable ist und kleinerem Schwankungen
> unterliegt.

Ok, dann musst Du Ich entscheiden, ob Du die Spünge willst oder ob Du 
einen glatten Übergang bekommst. Beides geht nicht. Wenn du das machst, 
was die anderen hier raten, nämlich eine PLL bauen, hast Du komplett 
verloren, weil Du a) Jitter bekommst und b) nie in Ohase bist. Du hast 
also keinen guten Sinus und triffst obendrein Deine Nulldurchgänge 
nicht.

von Duke Scarring (Gast)


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Edi M. schrieb:
> nämlich eine PLL bauen, hast Du komplett
> verloren, weil Du a) Jitter bekommst und b) nie in Ohase bist.
Hast Du schonmal eine PLL gebaut?
Kannst Du das Phasenrauschdiagramm einer PLL interpretieren?
Hast Du schonmal was von der Bandbreite des Loop-Filters gehört?
Zu b): Du weißt was der Begriff PLL bedeutet?

Wie die PLL in diesem Fall ausgelegt werden muß, hängt entscheidend von 
den Anforderungen ab. Die kennt hier außer dem TO niemand so richtig.

Und klar kann ich mit einer PLL den Jitter veringern. Nicht zwingend und 
nicht in allen Frequenzbereichen, aber je nach Anwendung in dem Bereich, 
wo der Jitter am meisten stört. Sonst könnte ich gleich auf die PLL in 
den meisten High-Speed-Receivern verzichten...

Duke

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Jou, so werde ich es dann mal versuchen, nachregelung der Phase über 
eine PID und keine Sprunghafte Änderung der Frequenz mittels gleitendem 
Mittelwert.

Besten Dank!

von X. X. (chrissu)


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Beides zusammen geht nicht...

Ich würde evtl. den Ausgang des PLL-Filters(Regler) als Schrittweite für 
die Sinustabelle nutzen...

Dann ergibt sich die Frequenz automatisch...

Und Du mußt nur den PLL-Regler richtig auslegen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gibt auch noch die "digitale PLL" wie z.B. den 74HC297 oder auch 
74LS297, dazu hat TI Applikationen.

Die Costas-Loop könnte noch interessant sein
https://en.wikipedia.org/wiki/Costas_loop
eigentlich zur Demodulation phasenmodulierter Signale gedacht.

von Edi M. (Gast)


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Duke Scarring schrieb:
> Hast Du schonmal eine PLL gebaut?

Yepp! Und keine PLL der Welt kann gleichzeitig den Jitter im Trigger 
beseitigen und trotzdem exakt auf den Flanken des Triggers sitzen, weil 
sich das grundsätzlich widerspricht. Entweder Du glättest das, oder 
nicht.

Glätten heisst: Über mehrere Perioden hinweg die Periode mitteln und bei 
Änderungen langsam mitgehen und dadurch das Phasenrauschen beseitigen. 
Es läuft auf einen Kompromiss zwischen schnell folgen und Jittertoleranz 
hinaus.

Triggern heisst: Die Flanke exakt zu nehmen und brutal da zu starten, um 
hintenraus mit einer zufälligen Phase den nächsten Trigger abzubekommen. 
Dann heisst es Springen oder später triggern. Resultat: Sprünge in der 
Amplitude oder Start zu einem falschen Phasenzeitpunkt.

Das sind die Fakten.

von Edi M. (Gast)


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Die einzige Möglichkeit, Phasenpunkt UND Amplitude zu treffen und damit 
stetig zu sein, ist eine kontiuierliche Glättung zwischen den 
Triggerpunkten. Dann brauchst Du aber 3 Punkte und eine Interpolation 
der Phase. Das erzeugt perfekte Bögen zwischen den Punkten, also 
Phasenverläufe ohne Sprünge mit stetigen Ableitungen und somit 
gleichmässigem Durchlauf in den Triggerpunkten. Dann wäre die Amplitude 
stetig, es gäbe keine abrupten Phasenbeschleunigungen und man produziert 
minimale Oberwellen ... aber:

Man ist immer einen Triggerpunkt hinterher, weil man das Ende der 
Periode wissen muss. Das hatte Ich aber oben schon erklärt.

So sieht es aus.

von Duke Scarring (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Und keine PLL der Welt kann gleichzeitig den Jitter im Trigger
> beseitigen und trotzdem exakt auf den Flanken des Triggers sitzen, weil
> sich das grundsätzlich widerspricht.
Ok, dann hatte ich Dich falsch verstanden.

Durch Mittelung bzw. Tiefpassfilterung kann die Flanke des erzeugten 
Signals natürlich trotzdem dort sitzen, wo die des verjitterten 
Eingangssignales hätte sitzen sollen ;-)

Duke

von Edi M. (Gast)


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Duke Scarring schrieb:
> Durch Mittelung bzw. Tiefpassfilterung kann die Flanke

was allerdings auf Raterei hinausläuft. Kann gut sein, oder nicht. Der 
TE hat sicher einen Grund, warum er exakt Triggern möchte.

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Also ich habe es mittlerweile einigermaßen passabel hinbekommen.

Die Frequenz wird ja seit jeh her schon über die Schrittweite für die 
Sinustabelle bestimmt und über den zeitlichen Abstand zwischen den 
jeweils eingehenden Triggersignalen ermittelt.

Zum jedem Triggerzeitpunkt speichere ich nun den Akkumulator wert 
zwischen. Aus diesem ziehe ich die Informationen für die 
Phasenverschiebung.

Gefiltert gibt es nur noch kleine Schwankungen, die durch die 
Phasenauflösung  der Sinustabelle und dem Jitter des externen Signals 
verursacht werden.

Im Anhang befindet sich übrigens dieses externe Triggersignal.. Es ist 
wirklich kein sehr schönes, aber mehr haben wir nicht zur Verfügung.

Über einen geeigneten Spannungsteiler speisen wir dieses Signal mit 3,3 
V über einen GPIO Pin in den FPGA.

Was haltet Ihr davon?

von Achim S. (Gast)


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Stephan K. schrieb:
> Was haltet Ihr davon?

Was das unschöne Triggersignal angeht: da tippe ich zunächst mal drauf, 
dass das einfach "unschön gemessen" wurde.

Wenn das Nachschwingen kein Messartefakt sein sollte sondern "echt", 
dann terminiere deine Triggerleitung mal sinnvoll. Evtl. erspart dir das 
auch gleich den derzeit genutzten Spannungsteiler.

von Edi M. (Gast)


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Wurde die Tabelle interpoliert?

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Achim S. schrieb:
> terminiere deine Triggerleitung mal sinnvoll

Wie ist das nun zu verstehen?


E. M. schrieb:
> Wurde die Tabelle interpoliert?

Wurde sie nicht. Lediglich über die mit der library ieee.math_real zur 
hilfe gestellten Funktionen berechnet.

von Achim S. (Gast)


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Stephan K. schrieb:
> Wie ist das nun zu verstehen?

Stephan K. schrieb:
> Wie ist das nun zu verstehen?

So: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand#Terminierung

Aber wie gesagt: ich glaube eher, dass es sich hier um einen Messfehler 
handelt. Stelle erst sicher, dass du richtig misst, bevor du versuchst, 
die Auswirkung einer Terminierung auf die "Nachschwinger" zu bewerten.

Zum Stichwort "richtig messen": 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop#Tastk.C3.B6pfe_richtig_benutzen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stephan K. schrieb:
> Im Anhang befindet sich übrigens dieses externe Triggersignal.. Es ist
> wirklich kein sehr schönes, aber mehr haben wir nicht zur Verfügung.
Woher kommt denn so ein wohlgeformtes "Klingelsignal"?
Was geht am Anfang der Leitung rein?

Achim S. schrieb:
> Aber wie gesagt: ich glaube eher, dass es sich hier um einen Messfehler
> handelt.
Oder eben ein Anpassungsproblem wie im 
Beitrag "Re: Signalproblem bei langem Kabel" und im 
Beitrag "Re: Serienwiderstand bei Hochfrequenz"

von Edi M. (Gast)


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Stephan K. schrieb:
> Wurde sie nicht. Lediglich über die mit der library ieee.math_real zur
> hilfe gestellten Funktionen berechnet.

Gemeint war eigentlich, ob sie beim Auslesen interpoliert wird? Bei den 
Tabellen ist die Adresse ja nicht immer ganzzahlig. Oder ist das bei Dir 
so?

von Stephan K. (Firma: FAU Erlangen) (sofa1780)


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Lothar M. schrieb:
> Woher kommt denn so ein wohlgeformtes "Klingelsignal"?
> Was geht am Anfang der Leitung rein?

Das Signal kommt vom Signalgenerator einer Flüssigkeitslinse, die 
dadurch in Schwingung versetzt wird.

Die Leitung war beim messsen recht kurz, 30 cm ca.
Und es geht nur das Anregungssignal vom Signalgenerator für die Linse 
rein.

E. M. schrieb:
> ist die Adresse ja nicht immer ganzzahlig. Oder ist das bei Dir
> so?

Ja, so habe ich das zumindest verstanden. Hatte mich an dem DDFS 
Besipiel von Lothar Miller orientiert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stephan K. schrieb:
> Das Signal kommt vom Signalgenerator einer Flüssigkeitslinse, die
> dadurch in Schwingung versetzt wird.
Sieht man deren (Ober-)Schwingungen auf dem Signal?
Oder ist das wirklich nur ein rein elektrisches Klingeln?

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